1913 / 12 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jan 1913 18:00:01 GMT) scan diff

die Gewohnheit ein Schön hellsverhältnis gebildet, welches mit den modernen Aufgaben für weitgespannte Hallen nicht übereinstimmt und die Schönheitsempfindung für solche moderne Räume oft in unrichtiger Weise beeinflußt. Neben der Forderung allergrößter Hellig⸗ keit dominiert heute die Weite. Aus diesen elementaren Forde⸗ rungen müssen die Schönheitsbegriffe umgewertet werden. Der Vor⸗ tragende brachte Beispiele, bei denen durch unberechtigtes Streben, die Dünngliederigkeit der Eisenkonstruktion durch volle Blechfüllungen zu beseltigen, namentlich unter einheitlichen Oberlichtflächen, unschöne Wirkungen neuerer Hallen herbeigeführt worden sind. In ästhetischer Richtung haben dle französischen Ingenieure, namentlich bei den Ausstellungsbauten, das Beste geschaffen, weil sie eine unleugbar bessere Geschmacksbildung besitzen. Leider ist die Entwicklung durch die Erfindung des Drahtputzes, mit welchem die Eisenbauten umhüllt werden, im Keime er— stickt worden. Die große Maschinenhalle der Pariser Weltaus« stellung 1389 kann neben dem Eiffelturm als eine Großtat des schön⸗= wirkenden Eisenbaues angesehen werden. Es kann gerade hierbei der Nachweis geführt werden, daß das Aesthetische aus der Sache selbst emporwächst. Die Raumüberspannung vom Fundament bis zur Fahrbahn der Brücke, bis zur Glasüberdeckung der großen Eisen— hallen, verlangt die Beherrschung aller technischen Mittel des Bau— ingenieurwesens, welche mit Geschmack auszuwählen und zu vper— wenden sind. Nicht nach phantastischen und abstrakren Gesichts punkten kann ein den Ingenieurwissenschaften ferner stehender Künstler nachträglich bei den Eisenbauten ästhetisch eingreifen wollen. Es handelt sich hier, wie bei jedem kunstgewerblichen Gegenstande, auch um Geößen und Qualitätsleistungen. Eine grundlegende Förde⸗ rung ist die Loslösung der Ingenieurästhetik von der Bevormundung durch die Hochbaukunst und die Befähigung der Bauingenieure durch Aneignung selbständiger künstlerischer Bildung, ihre eigenen Werke selbst schön zu gestalten. Verkehrswesen.

Der Schiffahrtsbetrieb auf der Elbe ist laut Meldung des W. T. B.‘ aus Hamburg e ingestellt worden. Infolge des scharfen Frostes der letzten Tage führt die Elbe starkes Treibeis. Da die unterwegs befindlichen Fahrzeuge die Reise nicht mehr fortsetzen können und in Winterbäfen Schutz suchen müssen, können Expeditionen im Schleppereilverkehr nicht mehr stattfinden.

Theater und Musik. Montis Operettentheater (Neues Theater).

Die neue Operette „Der heilige Antonius‘ von Bruno Decker und Rob. Pohl (nach einer Idee des A. Murard) mit der Musik von Siegfried Nikl aß-⸗Kempner, die jetzt auf der Operettenbühne am Schiffbauerdamm gegeben wird, dürfte eine starke Anziehungskraft ausüben. Sie ist lustig und anmuttg, hat viele komische Szenen und bietet den Künstlern ausgiebige Gelegenheit, mit Spiel, Gesang und Tanz zu glänzen, und der Regie, wirkungsvolle Buhnenbilder zu entfalten. Die gestrige Aufführung war ausgezeichnet; ein flotter Zug ging durch das Ganze; Massenszenen wie Einzelleistungen fesselten durchweg. Der Spielleiter Franz Groß hatte es zudem verstanden, überall das Allzu⸗ groteske mit Geschmack und gesundem Stilgefühl zu mildern und ab— zurunden. Die Mosik, deren Verfasser der Sohn der bekannten Gesangsmeisterin Frau Niklaß⸗Kempner ist, verdient alle Anerkennung, sie ist melodiös und gefällig und ermangelt sogar charakleristischer Färbung nicht. Die Handlung schildert den Kampf übermütiger Maler und schöner Frauen gegen einen schelnheiligen Alten, der weidlich gefoppt wird, bis er in dle Verbindung seiner Tochter mit einem jungen Künstler einwilligt. Poldi Deutsch, der vortreffliche Komiker, erweckte mit seiner humor— vollen Darstellung dieser Gestalt fröhliche Heiterkeit. Nicht minder drollig war die Soubrette Mizzi Freihardt als Stuben⸗ mädchen, das die Aufgabe hat, den Alten bei einer Flasche Cham— pazgner festzuhalten, damlt das Liebespaar ungestört sei, und dabei selbst ein wenig zu viel dem berauschenden Getränk zuspricht. Sie entwickelte hier bei aller Ausgelassenheit soviel Anmut und Zurück⸗ haltung, daß der heiklen Szene alles, was wider den guten Geschmack verstoßen könnte, genommen war. Albert Kutzner und Gustav Matzner wetteiferten als stimmbegabte Sänger, vorzügliche Darsteller und gewandte Tänzer und hatten in Marthe Kriwitz und Käthe Dorsch ebenbürtige Partnerinnen. Die Aufführung stand musikalisch

unter der straffen, anseuernden Leitung des Kapellmeisters Max Roth.

Im Königlicken Opernbause wird morgen, Mittwoch, Der fliegende Holländer“, unter Mitwirkung mehrerer Gäste in den Hauptrollen, aufgeführt. Herr Forsell singt die Titelrolle, Frau Mickley Kemp die Senta, Herr Thieß den Daland. Von den ein— heimischen Kräften sind Frau von Scheele. Müller als Mary, die Herren Maclennan (Erik), Philipp (Steuermann) beschäftigt. Der

apellmeister Paur dirigiert.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Mitt

woch, „Der große König“ von J. Lauff in der bekannten Besetzung wiederholt. Im Deutschen Opernhaus wird morgen, Mittwoch, auf bielfachen Wunsch „Fidelio“ in folgender Besetzung gegeben: Fidelio: ö Hallama; Florestan: Alexander Kirchner; Pizarro: Dr Alfred i er Die musikalische Leitung hat Ignatz Waghalter. Beginn 8 Uhr.

Im Schillertheater Charlottenburg wird jetzt das fünfaktige Trauersplel Uriel Acosta. von Karl Gutzkow einstudiert. Die erste Aufführung des Werkes ist für Ende nächster Woche an— gesetzt. Die Titelrolle spielt Georg Paeschke.

Im Neuen Operntheater (Kroll) wird Anna Pawlowa mit ihrem russischen Ballett morgen in den von Michael Fokin als Tanz eingerichteten Préludes von Liszt austreten.

Mannigfaltiges. Berlin, 14. Januar 1913.

Der unter dem Protektorate Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehende Verein zur Besserung der Straf⸗ gefangenen in Berlin, der auch in dem abgelaufenen Jahre wieder eine segensreiche Tätigteit ausgeübt bat, hielt am gestrigen Montagabend unter dem Vorsitz seines Präsidenten, General⸗ staatßanwalt Supper seine erste Sitzung im neuen Jahre ab. Der Vorsitzende gedachte zunächst in ebsenden Worten des Heimganges zweier Mitglieder des Vereins, der Herren Landgerichtsrat Dr. Timme in Groß Lichterfelde und des Oberinspektors Bohne, zu deren Ehrung sich die Versammlung von den Plätzen erhob. Sodann machte der Vorsitzende die Mitteilung, daß der Generaldirekeor Dr. Waldschmidt einstimmig in das Direktorium gewählt worden ist, und dankte dem Gewählten dafür, daß er dem Verein und seinen Be⸗ strebungen dienstbar sein wolle. Nach einigen geschäftlichen Mit⸗ teilungen erstattete Herr Neckeg den Bericht über die Tätigkeit der Arbettanachwetsstelle; danach haben sich im Monat Vezember 4265 Personen mit der Bitte um Fürsorge an den Verein gewendet, 194 baten um Arbeitanachweis; von ihnen konnte 164 Personen Beschäftigung nachgewiesen werden. Für das ganze Jahr 1912 stellen sich die Zahlen auf 7428, 4856 bezw. 4188, sodaß 264 Personen mehr als im Vorjahre in Arbeit gebracht werden konnten. Im Jahre 1912 haben sich nicht weniger als 4145 Personen in der Geschäftsstelle des Vereins gemeldet, denen der Aufenthalt in Berlin und den Vororten untersagt werden sollte; in den meisten Fällen hat der Verein die Zurücknahme der Aus— weisungen befürwortet. Für 30 Strafgefangene, die um vorläufige Entlassung gebeten hatten, wurde Beschäsftigung und Wohnungs⸗— nachweis vermittelt. Weiter wurden dem Verein im Monat Dezember 38 Jugendliche überwiesen. Was die Akhteilung für Famslin tl onze nnlngt, e ien ich im Dezember 84 Personen um Unterstützung gemelder; von den Ge— meldeten wurden 40 Personen mit Geld in der Gesamthöhe von 153 6 unterstützt, 28 mit Nahrungsmitteln und 17 auf andere Art; 5 Gesuche wurden abgelehnt. Für die diesmalige Weihnachtsbescherung standen der Abteilung 1615 M zur Ver⸗ fügung; beschenkt wurden 115 Familien mit 326 Kindern.

Zum Schluß gab noch der Pastor Bohn einen kurzen Kericht über das Mädchenheim in der Rostocker Straße 21, das weibliche Strafgefangene bei ihrer Entlassung sür die ersten Tage aufnimmt und nötigenfalls auch weiter für sie sorgt. Es wurden 145 Mädchen aufgenommen, unter ihnen 79 Strafentlassene. Von diesen waren 66 evangelischer, 11 katholischer und 2 mosaischer Konfession; die Zahl der Veipflegungstage betrug 695.

Zu einer am Freitag, Abends 84 Uhr, im großen Saale des „Klub der Landwirte. (Dessauerstraße 14) stattfinden den Versammlung des Deutschen Ostmarkenvereins wird der Schriftsteller Paul

Theater. Königliche Schauspiele. Mittwoch:

Donnerstag blaue Vogel.

Freitag: Uönig (X. Teil.)

und Sonnabend:

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Medaille. Komödie in 1 Akt von Ludwig Thoma. Die

Donnerstag: Freitag: Die Schmetterlingsschlacht.

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RNesidenzthenter. Mittwoch, Abends Die (Madame la Présidente.!

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Dehn über ‚Die Siege der Balkanstaaten und ihre Rückwirkung a Slaventum und Deutschtum sprechen. Von Mitgliedern eingesihn Gäste, auch Damen, sind willkommen. ant

Kiel, 13. Januar. (W. T. B.). Wie nachträglich bekannt win sind zwei Leichen von ertrunkenen Matrosen vom Torpez⸗ boot „‚8S 70 noch nicht geborgen. Sie sind wohl gessti aber nachher von der Strömung wieder vertrieben worden. i. Nr 116. BI) ö.

Straßburg i. Els., 13. Januar. (W. T. B.) Sein Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen n botjäbrige Protektor der Sberrheinischen Flüge. at'n Awrbeitsausschuß der ron der Südwestgruppe für Mai din Jahres geplanten Flugveranstaltung miigeteilt, daß er sich ö;

1

schlossen habe, im Interesse jener Veranstaltung, die srets bahnte und vorbildlich gewirkt hätte, seinen Namen an die nege Veranstaltn zu knüpfen. Vie diesjährige Flugveranstaltung wird infolgedes „Prinz Heinrich-⸗-Flug 1913 heißen. Seine Maje tet z. Kaiser und König hat für die diesjährige Veranstaltung ben die Stiftung eines Ehrenpreises zugesagt. K

London, 13. Januar. (W. T. B.) Infolge dichten Nebelz st heute nachmittag in der Nähe von Birmingham ein von deleeste kommender Schnellzug mit einem Personenzug, der pn Walsall kam, zusgmmengestoßen. Zwei Wagen des Persong. zuges wurden vollständig ineinander geschoben. Die Maschine y Schnellzuges entgleiste. Zwei Personen wurden getötet, vier verletzt. .

London, 14. Januar, (W. T B.) Als zwei Flieger gesten zwischen Dartford und Greenhithe eine Versuchsfahrt auf einem neuen Vickers Zweidecker machten, stürzte das Flugzeug nach einer heftigen Explosion in die Themse. Beide Flieger ertranken—

Toulon, 14. Januar. (W. T. B.) Die zur Untersuchung über die Exploston im WMioaschinenraum des Krieg ssch ff. Masséna“ eingesetzte Kommission hat festgestellt, daß die Ab, nutzung des Röhrenwerks die Ursache der Explosion sein dürfte Et wird notwendig sein, das Röhrenweik vollständig aur zuwechseln. (Vgl. Nr. 5 d. Bl)

Grosnyi, 13. Januar. (W. T. B.) In den Naphta— werken einer hiesigen Firma gerieten zwei Bohrtürme in Brand. Das Feuer ging auf drei weitere Bohrtürme nnd die Naphtabehälter einer anderen Firma über. Der Brand het einen bedrohlichen Umfang angenommen.

Alexandria, 13. Januar. (W T. B.) In einem Schuppen im Elbassal-Viertel sind fünfzehnhundert Ballen Baum, wolle durch eine Feuersbrunst zernört worden. Der Schaden, der durch Versicherung gedeckt ist, beziffert sich auf 50 000 Pfd. Ster

New York, 13. Januar. (W T. B.) Nach einem drabtlosen Telegramm des Dampfers ‚Cedrie“' hat der Dampfer am 11 nuar um 6 Uhr Abends den deutschen Dampfer „Abe ssinia“ mit beschädigtem Steuer und gebrochener Welle gesichtet. Er habe den Dampfer „Armenian“ zu Hilfe gerufen und diesen verlassen, als er sich anschickte, die Abessinia“ in Schlepp— tau zu nehmen.

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Cineinnati, 13 Januar. (W. T. B.) Durch das Hoch— wasser des Ohio, das immer noch steigt, sind 30090 Menschen obdachlos geworden. Oeffenthche Gebäude wurden zur Aufnahme der Betroffenen hergerichtet Bei Evansville (Indiana) stehen Hunderte von Quadratmeilen fruchtbaren Landes im Tale des Ohio in einer Höhe von 3 bis 20 Fuß unter Wasser. Der Schaden an Grundeigentum und Viehstand ist sehr bedeutend. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen, dech leidet dle Bevölkerung Not.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

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Zirkus Schumann. Mittwoch, Aben⸗ Präsidentin. 7 Uhr: Graße Gaälanoestellung. fäntlicher Syezialitäten.

Schwank in Auftreten und Zum Schluß: Der unsichibare

Frau

M. Hennequin

Erste Beilage zum Deutschen

Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1913.

Berlin, Dienstag, den 14. Januar

NAutliches

Deutsches Reich.

Betrieb der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets

im Monat Dezember 1912 und in der Zeit vom 1. September 1912 bis 31. D

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Jusammen in der Zeit vom 1. September ö solz bis 31. De⸗ 8e90) 5 462 719 98 351J Tlo sos 63 5663 6 2402 826 650i 20 480 i 031 116 148 806 zember 1912 .. 160687902 5 452719 78 ö . ,

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I1. Gesamte Herstellung für die Zeit vom J. September 1912 bis 31. Dezember 1912 in Rohßucker berechnet: n Abzug gebracht und die Verbrauchszucker

Bei dieser Berechnung sind die unter 1 angegebenen Einwurfjucker i i 3. Januar 1913. Kaiserliches Statistisches Amt. Berlin, den 13. Janu z 53

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10 umgerechnet.

Rübenverarbeitung und Inlandsverkehr mit Zucker im Dezember 1912.

Im Zollgebiet) snd in den frelen Verkehr gesetzt warden

Opernhaus. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Paur. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. (Daland: Herr Erich Thieß vom Herzog— lichen Hoftheater in Altenburg als Gast. Senta: Frau B. Miekley⸗Kemp vom Stadttheater in Breslau als Gast. Der Holländer: Herr Forsell vom Königlichen Hoftheater in Stockholm als Gast.) Anfang 743 Uhr.

Schauspielhaus. 15. Abonnementsvor⸗ stellung. Der große König. Drei Bilder aus seinem Leben von Josef Lauff. Musik von Weiland Seiner Majestät dem König. Für die szenische Aufführung ein⸗ gerichtet von Josef Schlar. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 14. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise) Madama Butterfly. Japanische Tra⸗ gödie in drei Akten. Nach J. T. Long und D. Belasco von X. Illiea und G. Giacosa, deutsch von A. Brügge⸗ mann. Musik von Giacomo Puccini. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 16. Abonnementsvor⸗ stellung. Weh dem, der lügt! Lust— spiel in fünf Aufzügen von Franz Grill— parzer. Anfang 79 Uhr.

2 . D . n , * 2 .

8 Neues Operntheater 3 Uhr. Kroll). Uhr.

Nur noch 4 Vorstellungen.

2

Kunssisches allet.

A . Pawlown Näheres die ni, en lings Dentsches Theater. Mittwoch,

Abends 75 Uhr: König Heinrich KV. (E. Teil.)

15. Abonnementsvorstellung.

Kammerspiele. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Freund Teddy. Donnerßttag: Fiorenza. Freitag: Zum ersten Male: Schöne Frauen. Sonnabend: Mein Freund Teddy.

Mein

Berliner Theater. Mittwoch, Nach— mittags 35 Uhr: Philotas. Hierauf: Der zerbrochene Krug. Abends 8 Uhr: Filmzauber. Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer.

Donnerstag und Freitag: Filmzauher.

Sonnabend, Nachmittags 37 Uhr: PVhilotas. Hierauf: Der zerbrochene Krug. Abends: Filmzanher.

Theater in der Königgrätzer Straße. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die fünf Frankfurter. Lustspiel in drei Akten von Karl Rößler.

Donnerstag und Sonnabend: Dle fünf Frankfurter.

Freitag: Herodes und Mariamne.

Lessingtheater. Mittwoch, Abende 8 Uhr: Gabriel Schillings Flucht. Drama in fünf Akten von Gerhart Haupt⸗ mann.

Donnerstag: Rose Bernd.

Freitag: Tantris der Narr.

Komödienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Generalsecke. Lustspiel in drei Akten von Richard Skowronncet.

Donnerstag und folgende Tage: Die Generalsecke.

Schillerthenter. O. (Wallner—⸗ theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Lokalbahn. Komödie in drei Akten von Ludwig Thoma. Hierauf: Die

Charlottenburg. Mittwoch, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Wallensteins Lager. Schauspiel in einem Aufzug von Schiller. Hierauf: Die Piccolomini. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Abends 8 Uyr: Hedda Gabler. Schausptel in vier Akten von Hemik Ibsen.

Donnerstag: König Lear.

Freitag: Wolkenkratzer.

Dentsches Opernhaus. (Char— lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Fidelios.

Donnerstag: Wieland der Schmied.

Freitag: Zar und Ztinmermaun.

Sonnabend: Figaros Hochzeit.

Montis Operettenthenter. ( Fruher Neues Theater.) Mittwoch, Abends SUhr: Der heilige Antonius. Vaudeville—⸗ operette in drei Akten von Siegfried Nicklaß Klempner. Donnerstag und heilige Antonius.

Theater an Nollrndorsplatz. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die schänue Helena. Operette in drei Akten von Jacques Offenbach

Vonnerstag: Geschlossen.

Freitag: Zum ersten Male: Die Studentengräfin.

Sonnabend und folgende Tage: Die Studentengräfin.

folgende Tage: Der

Custspielhaus. (Friedrichstraße 266) Mütwoch, Abends 85 Uhr: Majolika. Schwank in drei Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller.

Donnertztag und folgende Tage: Ma⸗ joliła.

Trignonthenter. ( Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der selige Toupinel.

P. Veber. Donnerstag und folgende Tage: Die Fran Präsidentin.

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Puppchen. Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Curt Fraatz und Jean Kren. Gesangsterte von Alfred Schönfeld Musik von Jean Gilbert.

Donnerstag und folgende

Puppchen.

Tage:

Konzerte.

Philhurmanje. Msttwoch, Abends 8 Uhr: Zum Besten des Richard Waaner⸗ Stipendlenfonds: Konzert mit dem Phil harmonischen Orchester unter Leitung von Sijegmund von Hausegger. So listen: Frau Linn Hafaren⸗Waag, Hr, Carl Flesch. Mitwirkung: Der Ciara Krausesche Frauenchor (Dirigentin: Clara Krause), Königl. Musikdtrektor Bernhard Irrgang (Orgel)).

Saal Beihstein. Mittwoch, Abends 75 Uhr: 2. Konzert von Hans Basser⸗ 84 (Violine). Am Klavter: Wilhelm Scholz.

Beethanen- anl. Mittwoch, Abends 8 Uhr: 2. Liederabend von Lula

Muysz-⸗Gmeiner K. und K. Kammer⸗

sängerin. Am Klavier: Eduard Behm.

Klindworth · Scharmenka · Saal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Georg Gundlach.

Hßarmoniumsanl. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Beethoven Abend des Brüsseler Ztreichquartetts.

Mensch! Vier Bilder aus Indien.

Dirkus Busch. Mittwoch, Abend Uhr: Große Galan worstellung. Zum Schluß: Vie gioße Prunt— pantomime: „Sevilla“.

71

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Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Edlth Schilling mit Hm. Regierungsassessor De. Hermann Erck— lentz (Martenwerder).

Vereéhelicht: Hr. R gierungsrat Theodor Arnold mit Frl Käthe Thiele (Magbe— burg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. lehrer Dr. Dumrese (Dahlem). n Tochter: Prn. Friedrich Franz Grafen Hochberg (Waldburg).

Gestorben: Fürst Woltgang zu Castell Rüdenhausen (Rüdenhausen, Unter, franken). Hr. Amtsrat. Adolph Schmelzer (Sachsendorf, Oderbruch). Verw. Fr. Oberstleutnant Ulrike von Knobelsdorff, geb. Freiin von Thuemmler (Berlin). Frl. Barbara von der Schule burg (Ballenstedt a. Harz).

.

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei ö. Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße zz.

Zwölf Beilagen

(einschließlich Börsenbeilage und Waren, zeichenbeilage Nr. 4 A u. 4B), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 bes öffenttichen Anzeigers (ein, schließlich der unter Nr. 2 ver, bffentlichten Bekanntmachungen), be⸗ trefft nd Kommanditgesell schaften Attien und A tttengesellschasten, die Woche vom ö. bis EI. Januar 1913.

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992

265 oz

500

45 ö

684 878

20 192 6 377 3 634 10103 9721

16244 8 706

43 825

38 227

841 907

2700

Summe deutsches Zollgebiet ) Außerdem:

3 . Arhcben der Fabriken s

Berlin, den 13. Januar 1913.

328 3) 38 944 703 roviant für deutsche Schiffe: 109 uckerhaltige Waren unter

dz Rohzucker, 545 d. Verbrauchszucker. Erstattung der Vergütung 328 dz, Gewicht des

ollen noch 5 408 4537 d2

1022390 3633

Rüben verarbeitet werden, woran

Kaiserliches Statistisches Amt.

Delb rück.

1232

darin enthaltenen 3 S6 Fabriken beteiligt sind.

uckers 134 dæ.

lichen Tellen seit geraumer Zeit bekannt. Er will, stimmung mit den Entwürfen zur Strafprozeßordnung, die vor mehr denn Jahresfrist hier nicht zur Verabschiedung gelangt sind, das Strafverfahren gegen Jugendliche einer besonderen Regelung entgegen⸗ führen und damit eine Lücke ausfüllen, die jedem, der sich mit krimi⸗

Dentscher Reichstag. 89. Sitzung vom 13. Januar 1913, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von . Wolffs Telegraphischem Bureau.) Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung des Ent⸗

wurfs eines Gesetzes über das Verfahren gegen Jugend

liche.

Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco:

Meine Herren! Der vorliegende Entwurf ist in seinen wesent⸗ in Ueberein⸗

nellen Jugendlichen befaßt, täglich auf das Empfindlichste fühlbar wird.

Meine Herren, den Fragen der Jugendfürsorge ist in den letzten Jahrjehnten eine immer wachsende Aufmerksamkeit gewidmet worden. In Wort und Schrift, auf Kongressen und Vereinen sind die Fragen des Jugendschutzes erörtert worden, und überall sehen wir die besten Kräfte am Werke, in hingebender und oft sehr dornenvoller Arbeit auf Vas geistige, körperliche und sittliche Wohl der Jugend hinzuarbeiten.

Bei uns wie in allen Kulturstaaten ist hierbei das Problem der Behandlung krimineller Jugendlicher mehr und mehr in den Vordergrund gerückt, und welche Bedeutung diesem Problem zukommt, wenngleich es nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem welten Gebiet der Jugendfürsorge bildet, ist in diesem hohen Hause oft erörtert worden. .

Ich möchte nur an wenigen Zahlen aus der Kriminal⸗ statistik die Bedeutung der kriminellen Behandlung Jugendlicher veranschaulichen. Im Jahre 1910 sind Personen zwischen 12 und 18 Jahren verurteilt worden wegen Verbrechen und Vergehen im ganzen 51 315. Diese Zahl betrug im Jahre 1909 49700, in den Jahren 1908 und 1907 54 000. Auf 100 000 Jugend⸗ liche entfallen, obwohl diese Ziffern seit 1906 eine sinkende Tendenz zeigen, im Jahre 1910 immer noch 6569 Verurteilte. Das sind immerhin Ziffern, die unwiderleglich dartun, von welcher Wichtigkeit für die Allgemeinheit, für unser ganzes Volksleben die Frage ist, ob die staatliche Reaktion auf Verfehlungen Jugendlicher richtig geordnet ist; und, meine Herren, ich stehe nicht an, diese Frage dahin zu be⸗ antworten, daß sie für das geltende Recht nicht bejaht werden kann. (Sehr richtig! links. Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Die bestehenden Vorschriften zwingen dazu, daß gegen jeden Jugendlichen,