und Schroeder in Magdeburg, den Amtsgerichtssekretären Bartsch und Blau in Magdeburg, Witzel, Pabst und Teubner in Erfurt, Dietz schke in Wittenberg, Recht, Messerschmidt und Baecker in Halle a. S., Seidel in Artern, Jahn in Ranis, den Amtsgerichtssekretären Biskupski in Wongrowitz, Zibell in Lissa i. P, Ossig in Fraustadt, Pfefferkorn, Semelke und Hoffmann in Bromberg, Sonnenburg in Filehne, Reman kewicz in Posen, Nochowicz in Schildberg, dem Staatsanwaltschaftssekretär Sohr in Brom⸗ berg, den Obersekretären Judis in Bergen a. R. und Totzke in Greifenberg i. Pomm, dem Landgerichtssekretär Collatz in Stettin, den Amtsgerichtssekretären Pahnke, Haupt, Schwebke und Olsen in Stettin, Hensel in Kolberg, Wiengndt in Labes, dem Staatsanwaltschaftssekretär Frankenstein in Stettin.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Abteilungsvorsteher am Physikalisch⸗chemischen Institut der Friedrich Wilhelms-Universität in Berlin, außerordentlichen Professor Dr. Hans von Wartenberg zum etatsmäßigen Professor an der Technischen Hochschule zu Danzig zu ernennen, dem Mitglied des Evangelischen Oberkirchenrats, Geheimen Oberkonsistorialrat Lic. theol. We vers in Berlin den Charakter als Wirklicher Geheimer Oberkonsistorialrat mit dem Range der Räte erster Klaͤsse zu verleihen und die Wahl des Oberlehrers, Professors Edmund Göhring an dem öffentlichen Lyzeum und Oberlyzeum in Berlin Pankow zum Direktor der Anstalt zu bestätigen.
Ministerium des Königlichen Hauses. Bekanntmachung.
Gestern nachmittag um 3 Uhr hat im Schlosse Camenz die Taufe der am 23. August d. J. geborenen Prinzessin⸗ Tochter Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preußen durch den Ortsgeistlichen, Pastor von Tresckow stattgefunden.
Die junge Prinzessin hat in der heiligen Taufe die Namen: Marianne, Cecilie, Auguste, Friederike, Wilhelmine, Elisabeth, Johanna erhalten.
Von den Taufpaten waren anwesend:
Seine Königliche Hoheit der Fürst von Hohenzollern,
Ihre Durchlaucht die Prinzefsin Elisabeth von Ratibor und Corvey,
Seine Durchlaucht der Prinz Hans von Ratibor und Corvey,
Seine Exzellenz der Großherzoglich badische Gesandte Graf von Berckheim als Vertreter Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden,
der Herzoglich sachsen-altenburgische Kammerherr von Tresckom als Vertreter Ihrer Hoheit der Prinzessin Moritz von Sachsen⸗Altenburg;
dagegen nicht anwesend:
Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin,
Ihre Durchlaucht die Fürstin⸗Witwe zu Schaumburg⸗Lippe.
Berlin, den 3. Oktober 1913. Der Minister des Königlichen Hauses. Im Allerhöchsten Auftrage: Graf A. zu Eulenburg.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗
angelegenheiten.
Der bisherige Hilfsbibliothekar an der Königlichen Uni— versitätsbibliothek in Greifswald Dr. Prochnow ist zum Bibliothekar an der Königlichen Universitätsbibliothek in Kiel und :
der wissenschaftliche Hilfsarbeiter am Meteorologischen Institut zu Berlin Dr. Walter Brückmann zum Observator ernannt worden.
Finanzministerium.
Der Steuersekretär Iskraut in Hirscherg i. Schles. ist zum Rentmeister bei der Königlichen Kreiskasse in Rummels⸗ burg ernannt worden.
Versetzt sind die Rentmeister bei Königlichen Kreiskassen: Andree von Neustettin nach Prenzlau, Pankatz von Rummels⸗ burg nach Neustettin und Fichert von Darkehmen nach Köslin.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden ist der Kassensekretär Praetorius zum Buchhalter ernannt worden.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 3. Oktober 1913.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen gestern nachmittag im Jagdhaus Rominten den Vortrag des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten Grafen von Wedel entgegen.
Der Bundes rat versammelte sich heute zu einer Plengr⸗ sitzung; vorher hielten der Ausschuß für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justiz⸗ wesen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr Sitzungen.
Der Großherzoglich mecklenburgische Gesandte Freiherr von Brandenstein ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Königlich dänische Gesandte Graf Moltke ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Wie die „Politische Korrespondenz“ erfährt, hatte der König der Hellenen die Absicht, den Traditionen Vaters zu folgen, der alljährlich auf der Durchreise Monarchie am Wiener Hofe einen Besuch abzustatten pflegte. Da er gezwungen ist, seine Rückreise zu beschleunigen, hat der König ein Telegramm an den Kaiser richtet, in dem er sein lebhaftes daß der von ihm beabsichtigte
Franz Joseph ge⸗ Bedauern darüber ausdrückt, Besuch nicht stattfinden konnte.
Der serbische Ministerpräsident Paschitsch ist gestern abend in Wien eingetroffen.
Frankreich. Unter Hinweis auf die während der gemachten Erfahrungen verlangt der Kriegsminister Messimy im grenze für Generale herabgesetzt
Deputierte und ehemalige daß die Alters⸗ auf 60 und für BObersten auf 58 Jahre
Durch diese Maßnahme würde die einen unermeßlichen Kraftzuwachs erlangen. Parlament schicke sich an, den Offizieren alle beträchtliche Gehaltserhöhung zu bewilligen. durchgeführt werden, wenn gleichzeitig durch der Altersgrenze der Generale und höheren jüngung der Cadres erzielt würde.
NRußland.
Der Ministerr at hat nach einer Meldung des, das Projekt der Kanalisierung der Orshiz im russisch preußischen Grenzgebiet abgelehnt.
Der neue bulgarische Gesandte General Radko Di— mitriew, der in St. Petersburg eingetroffen list, in einer Unterredung mit einem Ver— treter der „St. Petersburger Telegraphen-Agentur“, er schreibe seine Ernennung dem die in der letzten Zeit zwischen Rußland entstandenen Reibungen, nissen beruhten, zu beseitigen. zwischen Rußland und Bulgarien werde aus unerschütterlich sein.
r Grade eine sehr Diese sollte nur die Herabsetzung Offiziere eine Ver⸗
Flüsse Soldau und
obiger Quelle zufolge, sche der bulgarischen Regierung zu, und Bulgarien die ausschließlich auf Mißverständ die Freundschaft h jetzt wie früher
Syanien. Der gestrige Ministerrat unter dem Vorsi hörte einen Vortrag des Minis
tz des Königs terpräsiden Grafen Rom anones über verschiedene internationale Fragen, besonders über die Lage Spaniens unter dem Gesichtspunkt der internationalen
Schweden. ustav, der sich gegenwärtig auf Schloß
Der König 6 age erkrankt.
Skabersjö in Schonen aufhält, ist dieser gestern von den Aerzten ausgegebene Bulletin lautet dem T. B.“ zufolge:
Der König hat seit der im Februar 1911 vorgenommenen Blind— darmoperatlon wiederholt an Schmerzen in der Bau Da diese Krankheit in den letzt und in den letzten Tag
chgegend gelitten. en zwei Wochen sich wieder eingestellt en bedeutend zugenommen hat, haben wir dem König geraten, sich einer besonderen Behandlung auf Schloß Drottning⸗ t, daß der König in der ersten Zeit sich bis auf weiteres aller Regierungsangelegen— Die Temperatur ist normal. Der Gesundheits— zustand des Königs gibt zu keiner Beunruhigung
holm zu unterziehen, was erforder das Bett hüten und heiten enthalten muß.
Serbien.
österreichisch⸗ ungarische erschien gestern auf dem Auswärtigen Amt und er— innerte, wie das Wiener „K. K. bureau“ meldet, im Namen der österreichisch ungarischen Re⸗ gierung in zugleich freundschaftlicher und eindringlich warnender Weise aus Anlaß der militärischen Maßnahmen, die serbischer⸗ seits gegen den auf serbischem Territorium ausgebrochenen Aufstand ergriffen werden, an die Notwendigkeit der' A chtung der Londoner Beschlüsse, betreffend Albanien und Der Stellvertreter des serbischen Ministers des Aeußern Spalajkowitsch erwiderte, daß Serbien nur jegen die albanesischen Angriffe ge⸗ troffen habe, und daß es nicht daran denke, sich des albanesischen Territoriums zu bemächtigen, und fest entschlossen sei, die Be⸗ schlüsse der Mächte zu achten. Spalajkowitsch auch gegenüber Vertretern anderer Mächte ab.
Geschäftsträger
Telegraphenkorrespondenz⸗
dessen Grenzen.
Verteidigungsmaßnahmen é
Aehnliche Erklärungen gab
Bulgarien.
Anläßlich der Unterzeichnung des Konstantinopeler Friedens— vertrages hat der bulgarische Minister des Aeußern Ghenadiew vom Großwesir laut Meldung des Telegramm erhalten:
Es bereitet mir eine lebhafte Freude, Eurer Exzellenz die Unter⸗ zeichnung des Friedenspertrages zu melden, der nicht ermangeln wird, für die beiden benachbarten Nationen eine Aera der Eintracht und Wohlfahrt zu eröffnen.
Der Minister Ghenadiew erwiderte darauf:
Die Nachricht von der Unterzeichnung des wahre Freude hervorgerufen. Anlaß die Glückwünsche der bulgarischen Reger und dem innigen Wunsche sowie der festen Entschlossenheit Ausdruck unsere Bemühungen ottomanischen Reich und Bulgarien Beziehungen guter Nachbar sowie aufrichtiger und dauerhafter Freundschaft zu schaffen. dieser festen Grundlage können wir die Wohlfahrt und Fortsch beider Länder und einen gedeihlichen Frieden anbahnen.
. B.“ folgendes
Friedensvertrages hat Ihnen aus diesem
Ich beehre mich, übermitteln
zu richten, zwischen dem
Amerika.
Der amerikanische Senat s meldet, den Konferenzbericht über die Tarifbill mit 36 gegen 17 Stimmen angenommen und den Vermittlungsvorschlag des Repräsentantenhauses, betreffend die Besteuerung von Termin— geschäften in Baumwolle, abgelehnt und auch seinen eigenen Abänderungsvorschlag hierzu fallen lassen. Hierdurch scheidet diese Frage aus der Tarifbill aus, soweit der Senat in Betracht kommt. Die Bill wird heute dem Repräsentantenhause wieder zugehen und dann dem Präsidenten vorgelegt werden.
— Nach einem vom „W. T. B.“ verbreiteten offiziellen Telegramm der Regierung von Mexiko ist die Revo— militärischen Operationen gegen die Rebellen im Norden haben keine Bedeutung mehr. Die Regierung verfügt bereits die endgültige Verlegung der Truppen behufs Kontrolle über die Nordstaaten, die sich im Aufstand befanden. Die Wahlen sollen stattfinden, weil dies in Uebereinstimmung mit dem Versprechen steht, das die Re⸗ gierung am 1. April dieses Jahres der Nation gegeben hat. Die Regierung ist entschlossen, allen Kandidaten Garantien zu i Bewerbungen vor: für den
hat, wie „W.
niedergeworfen.
gewähren. Es liegen bereits zwe
Posten des Präsidenten Diaz⸗Requena, für den des Vze⸗ präsidenten Gambao⸗Raschn. Andere Bewerbungen werden an— gekündigt.
— Der hrasilianische Landwirtschaftsminister Dr. Pedro de Toledo hebt obiger Quelle zufolge in einem Bericht die Fortschritte in der Landwirtschaft Brasiliens, die Zunahme der Einfuhr von Arbeitsmaterialien, die Entwicklung in der Pro⸗ duktion von Tabak, Baumwalle und Kakao und in der Vieh⸗ zucht sowie die Zunahme industrieller Gesellschaften hervor. Er betont das ganz außerordentliche Anwachsen der Ein⸗ wanderung, die in den letzten Jahren die Ziffer von 180 000 erreicht habe, und stellt zum Schkuß einen allgemeinen Auf⸗ schwung im Lande fest.
Asien.
Das chinesische Parlament hat einer Meldung des W. T. B.“ zufolge beschlossen, daß der Präfident auf 5 Jahre gewählt und daß er auch für eine zweite Amtsperiode wählbar sein soll.
— Die japanische Gesandtschaft in Peking teilt obiger Quelle zufolge mit, daß Japan keine neuen Forderungen an China gestellt hat. Ein Teil der ursprünglichen Forde— rungen sei bereits zur Zufriedenheit erfüllt worden, und Japan erwarte, daß China auch den Forderungen auf Bestrafung der schuldigen Offiziere und Soldaten und Entschädigung der Hinterbliebenen der drei getöteten Japaner entsprechen werde.
Afrika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Mazagan hat der Kaid von Tarubdant am 30. September drei Dörfer östlich von Tarudant angegriffen und die Aufständischen voll— ständig aus ihnen vertrieben.
Koloniales.
Ueber den gegenwärtigen Stand der Entwicklung der landwirtschaftlichen Schule in Vitoria (Kamerun),
die den Zweck hat, Eingeborene des Schutzgebiets Kamerun zu land— wirtschaftlichen Gehilfen auszubilden, berichtet das Gouvernement dem Deutschen Kolonialblatt zufolge:
Nachdem nunmehr zweijährige Erfahrungen vorliegen, hat sich die Notwendigkeit und Möglichkeit ergeben, die Angelegenheiten der Landwirtschaftsschule an der Versuchsanstalt für Landeskultur in Victoria endgültig zu regeln und durch eine Schulordnung festzulegen. Die sich meldenden Eingeborenen müssen den Bildungsgang einer Reglerungs⸗ oder Missionsschule mit Erfolg durchgemacht haben, der deuischen Sprache in Wort und Schrift mächtig und körperlich gesund und kräftig sein. Vor dem Eintritt in die Schule schließt der Leiter der Versuchtanstalt als Bevollmächtigter des Gouvernements mit dem Vater oder Vormund des diesen Bedingungen entsprechenden Schülers einen Vertrag. Der innere Dienst der Schule wird durch eine Haus ordnung geregelt.
Die bisher mit der Schule gemachten Erfahrungen sind recht günstig gewesen. Doch machte es bisher einige Mühe, Ersatz zu beschaffen. Um die Freudigkeit der Jungen zum Eintritt in die Schule zu heben, ist der dreijährige Lehrgang in einen zweijährigen umge⸗ wandelt worden. Der Lebrstoff wird sich auch in dieser Zeit bewältigen lassen. Auch die sichere Aussicht, nach Absolvierung der Schule eine geachtete, gut bezahlte Stellung im Dienste des Goupernements zu erhalten, trägt in Zukunft sicherlich zur Erleichterung des Ersatz⸗ geschäftes bei.
Die bisher ausgebildeten Schüler haben überall Gutes ge—⸗ leistet, sodaß ein Erfolg der Schulausbildung erkennbar ist. Es sind tätig: je 2 Schüler als Gehilfen der beiden Baumwoll versuchs statlonen Kuti und Pittoa, je 2 bei den Kakaoinspektionen in Duala, Jabassi und Rio del Rey, 2 auf der Station Bamenda, bei dem Bezirksamt Edeg,. 2 sind noch in Victoria, von denen einer als Gehilfe bei den Düngungsversuchen verwendet wird. Auch Pflanzungen haben Schüler auf kurze Zeit zur Anlernung der Ar— beiter im Kautschukzapfen erbeten. Bie Schüler haben sich dort gleichfalls bewährt. .
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß sich die landwirtschaft— liche Schule in Victoria bisher als sehr segensreiche Einrichtung er wiesen hat, und daß ihre weitere Tätigkeit für das Schutzgebiet Gutes erhoffen läßt.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Die im Buchbinderverband organisierten Etuiarbeiter Berlins und der Umgegend gaben der „Voss. Itg.“ zufolge gestern abend in zahlreich besuchter Versammlung ihre Zustimmung zu einem neuen Lohntarif, der in den Hauptpunkten eine gstündige Arheits˖ zeit und eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 8 p. V. vorsieht, verteilt auf drei Jahre der Dauer des Tarlfs, der vom L. Oktober 1913 bis 30. September 1916 Geltung haben soll. Die Verbands⸗ leltung wurde beauftragt, diese Tarifvorlage noch heute Freitag) den Fabrikanten zuzustellen. — Die im „Zentralverband“ organi⸗ sierten Töpfer Berlins und der Umgegend erklärten sich nach demselben Blatte gestern abend in außerordentlicher Mitgliederversammlung mit den in den Bezirksbersamm— lungen gefaßten Beschlüssen einverstanden. Auf allen Bauten Groß Berlins, wo die Fenster nicht oder ungenügend verglast sind, wird die Arbeit am 15. Oktober niedergelegt und erst wieder aufgenommen, wenn die Uebelstände beseitigt sind.
In Moskau haben, wie W. T B meldet; die Angestellten der Straßenbahn gestern früh den Dlenst eingestellt. Der Straßenbahnverkehr ruht.
Die Arbeiter der Nobelwerke in Ba ku haben, W. T. B.“ zufolge, die Arbeit wieder aufgenommen. (Vgl. Nr. 192 d. Bl.)
Kunst und Wissenschaft.
Im Ausstellungssgale der Bücherei des Königlichen Kunst⸗ gewerbemu seum s sind ausgestellt: Neue Druckarbeiten Bücher, kleine Drucksachen für Geschäfts⸗ und Privatzwecke) der Buchdruckerei PDoeschel u. Trepte in Leipzig. DBiese Druckwerkstätte hat sich in hervorragendem Maße um die Hebung des Geschmacks in der Buchdruckarbeit verdient gemacht. Die Ausstellung bietet nicht nur für Fachleute, sondern auch fär das weitere Publikum Interesse; sie ist an den Wochentagen von 10 Uhr früh bis 10 Uhr Abends unent. geltlich geöffnet.
Die Höhe der Wolkenarten.
Wenn auch erhebliche Verschiedenheiten in der Höhe der einzelnen Wolkenarten bestehen, so sind diese doch innerhalb gewisser Grenzen auf bestimmte Schichten über der Erdoberfläche beschränkt. Am tiefsten liegt selbstverständlich der Nebel, der den Erdboden berühren kann. Er wird von der Witterungskunde nicht eigentlich als eine Wolke bezeichnet, doch nennt man die Stratuswolten auch ge⸗ hobene Nebel. Sie befinden sich aber bereits in einer durchschnitt⸗ lichen Höhe von 49 m über der Erdoberfläche. Eg folgen die eigentlichen Regenwolken, die als Nimbus bezeichnet werden. Ihre mittlere Höhe liegt bis 1080 m, jedoch erreichen sie in der Mischform mit Haufenwolken (Cumulonimbus) weit
größere Höhen, zwischen 2590 m an der Basis und 55090 m an sbrem Gipfel. Die echten Hau fenwolken reichen von 1450 bis 2160 m Höhe. Sie gehen dann in andere Abarten über, die als Schichthaufenwolken und Höhenhaufenwolken bezeichnet werden und 1320 bis 3680 in über der Erdobersläche schweben. Noch beträchtlich höher hinauf steigt eine merkwürdige Wolkenart, die durch ihre Geftalt⸗ losigkeit an den gehobenen Nebel erinnert unb daher als Höhen⸗ schich wolte (Altostratus) in die Liste der Wolkenformen eingereiht wird. Sie reicht nach den bessen Ermittlungen bis zu Reiner durchschnittlichen Höhe von 5796 m auf. Damit ist das Reich der Wolken aber noch lange nicht zu Ende, denn jenseits bon etwa 5800 im Höhe beginnt die Zone der Gis wol ken. Der Form nach werden sie durch die bekannten Feder⸗ wolken (Cirrus) dargestellt. Bilden diese durch einen mehr massigen Jusammenschluß einen Uebergang zu den Haufen wolken, so ist ibre Höhe verhältnismäßig gering und auf 5830 im zu veranschlagen. Dle Zwischenform zwischen Feder. und Schichtwolten (Zirrostratus) ist dagegen erst in Höhen von 7850 m zu finden, und die eigentlichen Federwolken in hhrer reinsten Entwicklung werden gar ersf in einer Höhe von rund 9000 im gebildet. Sie bestehen lediglich aus Eis- nadeln. Die Wassertropfen in. den Wolken können übrigens sehr berschiedene Größen besitzen. Ihr Durchmesser beträgt in einem Nebel nur jwei Hundertstel Millimeter, kann dagegen in den dicken Tropfen eines tropischen Regens bis auf 7 mm wachsen.
Literatur.
. — Ihren vierzigsten Jahrgang eröffnet die Deutsche Rund⸗ schau“ mit dem soeben erschlenenen Oktoberheft. Aus seinem Inhalt seien genannt die Erinnerungen des Genęeralfeldmarschalls Freiherrn don der Goltz an Mahmud Schewket Pascha, ein Roman von Grazia Deledda Rohr im Winder, eine Erzählung Alfred Huggenbergers „Johann Benders Hetratsjahr“ Auf das Schlachtfeld von Leipzig führt der Aufsatz des Generalmajorg Sr. Gustaf Dickhuth „Das Ende der Fremdherrschast in Deutschland ‘, während P. von Bojanowski die schwierige Frage „Goethe und das Jahr 1813“ eingehend be⸗ handelt. Die bisher unveröffentlichten Briefe Gottfried Kellers an Adolf Frey bringen manch interessanten und werlvollen Beitrag zur Kenntnis des Dichters. Ueber die Ahnen und Eltern Ernst von Wildenbruchs unterrichtet der Aufsatz des Bonner Literarhistorikers Berthold Litzmann.
Walter von Molo: Im Titanenkam pf. Ein Schiller⸗ roman. (Schuster u. Loesfler, Berlin. Geh. 4 M, geb. 5 ½.) Der zweite Band dieses Werkes stellt sich dem erssen ebenbürtig an die Selte. Walter von Molos Gestaltungetraft ist groß, seine Fähigkeit, sich in die stürmende und ringende Feuerfeele Schillers zu versetzen, zeigt starke Künstlerschast, ebenso wie die treffenden Schilderungen von Zeit, Menschen und Verhältnissen. Der furchtbare Kampf Schillers mit Dunger und Not, mit kleinlichen Seelen und nicht zuletzt mit eignen Tiefen ersteht hier packend vor uns; wir verfolgen gespannt die Ent- wicklung des großen Dichters von der Zeit wilder Gärung an bis zum Beginn der Reife. Wir ahnen das Brausen seiner Seele, unter dem seine Dramen geboren wurden, und erleben die Menschen, die ihn zu den Gestalten seiner Werke insphierten. Der Stil Molos ist gedrängt, sehr plastisch, aber nicht immer wohltuend in seiner Brüchig⸗ keit und Derbheit.
— CEharl. Mary Gonge: Der Erbe von Redelyffe. Volksausgabe der 4. Auflage. Verlag von G. Ungelenk, Dresden und Leipzig. Geb. 3, — “. Das Buch, das zu charakteristisch englisch ist, um in einer deu tschen, allzu wortgetreuen Wiedergabe nicht zu— nächst fremd zu berühren, liegt in der 4. Auflage einer Ueber—⸗ setzinig von Dr. C. Colb vor. Es gehört dem Geschmack einer srtüheren, gesühls weicheren Generation an, von der es geliebt und bewundert worden ist. In vielen guten alten Familien hat es noch heute einen Ehrenplatz. Der Grund hierfür liegt in erster Linie wohl in dem ethischen Wert des Buches, das eine Rein⸗ heit und Innigkeit seltener Art aufweist. Danchen sind aber auch die Charaktere fein und logisch entwickelt, sodaß das Buch auch jetzt noch Freunde unter denen, die reinen Herjens sind, wird finden können.
Wilhelm Schussen: Medard Rombold. Roman. Deutsche Verlagsanstalt Stutigart. Geh. 3, — 4ÆS½6, geb. 4, — .) Gin Menschenleben wird uns hier gezeigt, das wie so manches andere in der Jugend erfüllt ist von Poffen, Lieben und auten Vorsätzen, das aber den Widerwãrtigkeiten und Hemmnissen, die das Dafein bringt, nicht genügend gewachsen ist. Allein die trüben Erfahrungen erdrücken nicht nur, sie läutern auch den Betroffenen, da der gute Kern seines Wesens nicht unterging. Die schlichte Lebenswahrhein in der Darstellung, der leicht fließende Stil berühren sympathisch. Auch die Lebensverhältnisse und die Personen der Verwandtschaft des Ankerwirtes im Oberland sind charakteristisch gezeichnet.
Technik.
Die Augnutzung der Meereskraft. Der Mensch pflegt neue Kraftquellen der Natur sich erst dann für seine Zwecke zu er— schließen, wenn eine wirkliche Not an ihn herantritt. Wenn man nicht schon daran zu denken anfinge, daß die Kohle und die mine— ralischen Oele einer Erschöpfung entgegengehen, würde man sich wohl noch kaum ernstlich mit dein Gedanken beschäftigen, andere Naturkräfte in den Bereich der Ausnutzung zu ziehen, die bisher noch brach liegen. Vorläufig werden Erörterungen über eine Verwertung der inneren Erdwärme oder des Luftdrucks und der Sonnenstrahlen mehr als eine Art von sensationeller Spielerei aufgefaßt, und Jahrtausende mögen noch ver⸗ gehen, ehe sich die Geistesenergie des Menschen dies⸗ Arten natürlicher Energie wirklich dienstbar gemacht haben wird. Mit größerer Stetig⸗ keit wird seit einigen Jahren daran gearbeitet, die regelmäßigen Be—= vegungen des Meeres in Ebbe und Flut in eine nutzbare Form der Kraftleistung zu verwandeln, und vielleicht wird dies Problem unter den zuletzt genannten als erstes gelöst werden. Bisher hat der Mensch von den Gezeiten nur eine Art pon passivem Gebrauch gemacht. Ganze Flotten von Schiffen warten amn Eingang der Däfen auf den Eintritt der Flut, um sich von ihrer Strö— mung an ihr eigentliches Ziel tragen zu lassen, und in umge⸗ kehrter Richtung, wird der Gbbestrom als Vorspann gebraucht. Darüber hinaus sind schon seit ungefähr 40 Jahren Vorschläge und Konstruktionen für die Herrichtung fogenannter Gezeitenmühlen gemacht worden, um auch das Gefälle det Meerwassers zur Ver—⸗ wertung zu bringen, aber zu einem greifbaren Ergebnis ist es in dieser Richtung noch nicht gekommen. Nun sind aber gerade in der Anlage don Wasserkraftwerken in den letzten vier Jahrzehnten so große Fortschritte gemacht worden, daß ein neuer Versnch, diese Aufgabe zu lösen, lohnend erscheint. Nicht nur neue Ausnutzungen der Wasserkraft für die Gewinnung hoch wichtiger Erzeugnisse sind geschaffen worden, sondern auch im Bau solcher Anlagen haben sich vollkommene Umwälzungen vollzogen, namentlich durch die vereinigte Verwendung von Eisenwerk und Zement. Eine Gezeitenmühle würde also jetzt wesentlich anders aussehen, zuverlässiger und billiger hergestellt werden können, als es vor einem halben a. hundert geahnt werden konnte. Da nun aber die Kosten der Anlage unter allen Umständen den Ausschlag geben, so wird man dis Ver⸗ wertung der Flutwelle des Meeres jetzt mit einem weit günstigeren Auge betrachten können. Dag tut auch, ein Aufsatz des bekannten Physikers Rattiscombe in der Nature“, der das Haupthindernig für den regelmäßigen Betrieb der Turbinen, das in den sogenannten Gejeltenpausen liegt, durch die An⸗ lage mehrerer Sammelbecken für das Flutwasser zu über⸗ winden hofft. Während sonst der Betrieb von Turbinen mit Unterbrechungen rechnen müßte, würde so durch Abwechslung der Wasserzufuhr ein stetiger Zufluß gesichert sein. Zunächst wird man sich freilich kescheiden müssen, für ein derartiges Wasserwerk eine be⸗ sonders günstige Stelle auszusuchen, denn bei der Begründung einer Jani neuen Art der Kraftwerke muß zunächst jeder mögliche Vorteil auggenutzt werden. Der Physiker schlaͤgt die Anlage von dret Flut becken bor, die nacheinander gefüllt und geleert werden, und zwar mit dem Gang der Gezeiten zweimal täglich.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
; Dle unter Mitwirkung der Deut und des Deutschen Hopfenbauvereins vom 7. bis 13. Oktober 1913 siattfindende Ausftellung der Versuchs⸗ und X
Brauerei in Berlin' wird eine recht gute Be Allein 262 Anmeldungen zum Braugerstenpreisbewer noch 38 Wintergersten und 31 Brauweizen kommen. preisbewerb nehmen 121 Hopfenmuster teil, die wie der Versuchgz⸗ und Lehranstast für Brauere Produzenten entnommen wurden. Eine stellt Mustersammlungen von Anbau- und Züchtungsversuchen aus. Die Stlftungen zum Prämienfonds des Preis bewerbs über 19 000 6. Verliehen werden wfe früher wah in Edelmetall und Bronze oder Geltpreise. Außerdem stehen zwei Ytaatgmedaillen als erste Siegerpreife sowie noch mehrere silberne Nedaillen und Ehrenpreise für Prämiserrugszwecke zur Verfügung. Das Preisrichter kollegium besteht aus Landwirtschaft, der Brauerei und Mä
Wissenschaft. Da auch die gleichzeitig
ausstellung eine starke Beteiligung au
Oktobertagung der Verfüucht- und Leh
werden.
—
Die Lan dwirtschaftskam mer für die hurg teilt mit, daß der 2. diesjährige Ob
h., Oktober in der Weslhalle des Landegaugstell Bahnhof, Eingang Invalidenstraße, stattfindet. Kernobst und Tafeltrauben sowie Honig und Oh
Ernte ergebnisse in den Niederlanden nach dem Stande vom 18. September 1913. Nach einer amtlichen Veröffentlichung der Königlich Niederländischen Landwirtschafisdirektion im Niederlandischen Staatscourant“ vom 25. September 1913) Auf den kalten und regnerischen Juli folgte ein kühler, aber trockener August, während die erste Hälfte des September anhaltend schönes und fonniges Weiter brachte Halm. und Hülsenfrüchte fowse die Handelsgewächse vor einem zu schnellen Reifen, was bei dem wurde, bewahrt geblieben und konnten Verhältnissen geerntet werden. Für der Sommer zu kalt. Die Kartoffeln f frühzeitigen in den meisten Gegenden nicht groß werden wird. Auch die Zuckerrüben starben zu früh ab, indessen
storben, wohl, auch infolge Kartoffelkrantheit, sodaß die Ernte
*
tommt ihnen das schöne Welter der letzten Wochen noch sehr zu statten. Dasselbe gilt von den Herbstfuttergewächsen. Die Grummet⸗ und Kleeheuernte kamen gut unter Dach. J war das Wetter im August zu kalt und zu trocken, auf den meisten Weiden im Wachstum zurückgeblieben ist. Im einzelnen ist folgendes
ist Überall gut eingebracht worden. wie Menge wird als gat bezeichnet, ausgenommen in
nur ziemlich gut ausgefallen ist. —
oder mittelmäßigen Ertrag gegeben,
besser gediehen sind. — Auch die Ernte in Bohnen hat wenig befriedigt; bei den ersteren wird sie im all— gemeinen als mittelmäßig, bei den letzteren als ziemlich schlecht be— jeichnet. — Der Stand der Eßkar toffeln durchschnittlich gut oder gut. Nur auf dem Lehmboden der Provinz Gelderland mittelmäßig.
: nd. ecken angebauten Kartoffeln wird verschieden beurteilt. Es wird angenommen, trag auf den Hektar in der Provinz Groningen durchschnittlich um J. bis Hektoliter kleiner sein wird als im Vorjahre. pinz Overyssel an der Dedemsvaart erwarte Ernte, während in den Provinzen Drenthe dieser Kartoffelsorte gut ist. — Zuckerrüben. mittelmäßige werden, doch scheint
Lehmboden Frieelands sehr gut,
stehen die Eßkartoffeln ziemlich Der Stand der zu Fabrikat tonszw
zu sein. Der Stand wird als
triche ausgenommen, überall gut.
wird in den meisten Gegenden noch al des zweiten Schnittes vom Grasheu derjenige des Klee he ues in Northolland z gut. — Knötertich. Sein Stand ist mittelmäßig oder ztemlich gut. — Besser stehen die Feldrüben, ihr Stand wird durchschnittlich als ziemlich Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in
tember 1913)
Ernteergebnisse und Ernteaussichten in Bulgarien.
Nach den aus fast sämtlichen Bezirken des Landes vorliegenden amtlichen Berichten kann die diesjährige Ernte in schnittlich als gute Mittelernte“ bejeichnet werden. Am besten ist die Weizen- und Roggenernte m Bezirk St. Zagora ausgefallen (1850 kg Weizen und 1900 kg Roggen auf den Hektar.) Gut ist auch das Ergebnis der Weizen und Tirnopa, Pleven, Burgas, Philippopel, In Gerste hatte gleichtalls der Bezirk Kreise Kazanlik und Tschirpan, ein vorzügliches Ergebnis (2150 kg
auf den Hektar).
Im Durchschnitt stellte sich das Ernteergebnis für ganz Bulgarien nach den bisherigen amtlichen Erhebungen, wie folgt: Ertrag auf Gewicht eines Sektoliters
Weizen Roggen Geiste w Weizen und Roggen gemischt . . Wicken
Der gegenwärtige Stand des Maises verspricht i eine vorzügliche Ernke Man erwartet in die von bar r lch 1800 kg auf den Hektar. Der zu erwartende Ertrag der Taba auf 900 kg Tabak für den Hektar ges Unter Zugrundelegung der obigen Durchschnittszahlen und der vom bulgarischen Stasistischen Amt für das Jahr 1911 heraus-
2
schen Landwirtschaftsgesellschaft
ehranstalt für chickung ausweisen. b sind erfolgt, wozu An dem Hopfen⸗ der von Beamten t an Ort und Stelle bei den Reihe bekannter Gerstenzüchter
belaufen sich auf lweise Preismünzen
26 namhaften Vertretern der zerei, des Handels und der stattfindende Brauereimaschinen⸗ fweist und für die diesjährige s ranstalt für Brauerei wieder ein reiches Programm aufgestellt ist, so darf, besonders
ü bei günstiger Witterung, auf einen zahlreichen Besuch der
Ausstellung gerechnet
Provinz Branden⸗ stmarkt vom ungsparks am Lehrter Angeliefert werden sterzeugnisse.
Demzrfolge sind die
die Wurzelgewächse
Auftretens
Für die Grasländereien sodaß das Gras
Beschaffenhett
Groningen und Nordbrabant sowie in der Betuwe, wo die Ernte nur ziemlich gut bis gut gewesen ist. —
Auch die Hafer⸗ ernte wird gut, in vielen Gegenden sogar sehr gut genannt. Ausnahme macht allein die Provinz Bohnen sind im Westen des Landes nur mittelmäßig bis ziemlich gut geraten, sonst war die Ernte gut. — Erben haben auf Lehmboden nur einen ziemlich schlechten auf Sandboden braunen und weißen
In der Pro⸗ t man eine sehr geringe und Friesland der Stand Die Ernte wird eine
Zuckergehalt ziemlich gut angegeben. — Zich orie steht überall sehr gut oder gut, nur dem Lehmboden in der Provinz Südbouand w gut angegeben. — Zwiebetn stehen überall ziemlich gut. Pandel ist bisher schwach. — Junger Kümmel ist im allgemeinen sehr dünn aufgegangen, doch entwickelt er sich jetzt gut, ausgenommen im Haarlemmermeer und in Seeland, wo er an verschsedenen Stellen umgepflügt werden mußte. Der Stand ist in Nordholland mittel, mäßig auf Lehmboden, ziemlich gut auf Moorboden, in Groningen ziemlich gut bis gut, in den übrigen Gegenden überall gut. — Klee⸗ samen. Die Ernte war in Gioningen mi gut oder gut. Futter- und Kohlrüben. durchschnittlich ziemlich gut bis gut. — Nachweide. s gut bezeichnet.
war ziemlich gut oder gut, iemlich gut, sonst überall in den meisten Gegenden
ird ihr Stand als ziemlich
ttelmäßig, sonst ziemlich Der Stand ist Klee steht, einige Land— Der Stand Der Ertrag
gzut bis gut bezeichnet. Amsterdam vom 27. Sep-
Bulgarien durch⸗
Noggenernte in den Bezirken Wratza und Küstendil gewesen. St. Zagora, insbesondere die
den Hektar
Ale r OO OC
I
!. . ⸗ m ganzen Lande ser Frucht einen Ertrag
kfelder wird im Durichschnitt
gegebenen Angaben über die Anbaufläche der einzelnen Bodenerzeug nisse wird der gesamte Ertrag der diesjährigen Ernte in Bulgarien schätzungsweise wie folgt berechnet:
11 etwa 16 105 0090 d.
Roggen . 069 000
Weizen und Roggen gemischt! 1068000
Gerste y k 3617000
Safer w 2034000
106000
1190000
11 508 000
5 100 009
Mais . 10218000
534 000 ..
tember 191.
Nr. 78 des Zen tralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Minttterium der öffentlichen Arbeiten, vom J. Oktober d. J. bat folgenden Inhalt: Die Eisenbahnhochbrücke über den Kaiser Wilhelm⸗Kanal Und die Eisenbahnverlegung bei Rendsburg. — lieber Strömungen an vorspringenden Köpfen. — Statistisches im Bauordnungswesen. — Unfallstatistik des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton. . Vermischtes. Belastung und Abbruch von zwei auf Widerstandsfähigkeit gegen Feuer geprüften Eisenbetonbauten. — ö Betrieb russischer Bahnen. — Schienennagel. — Bücher⸗
au.
Theater und Musik.
Deutsches Sch au spielhaus.
. Deutschen Schauspielhause gab es gestern zwei neue Gaben: ein feineres französischet Konversationsstück in zwei Akten und eine grobe, auf die Augenblicks wirkung berechnete einaktige Groteske deutsch⸗ Fsterreichischer Herkunft. ‚Der erste Beste“ von Francis de Croisset eröffnete den Abend. Man lernt darin ein Brautpaar kennen, das einige sonnige Tage in Sorrent verlebt, Fernand liebt Raymonde bereits selt einem Jahrzehnt, er liebte sie bereits, da sie noch die Frau eines anderen war, und als der Gatte starb, verlobte er sich mit ihr' Kühl wie sie stets dem Hausfreunde gegenüber gewesen, bleihbt sie auch als Braut; sie bleibt auch jetzt noch für Fernand ein „Rührmichnichtan', und es widerstrebt seinem Zartgefühl, ihre Seelenruhe zu stören. Erst als ein dritter, ein törichter junger Engländer, der ihr leichtfertig den Hof macht, ihr unverhofft einen brennenden Käß auf die Lippen drückt, erwacht in ihr das Weib. Sie tut zwar entrüstet, fühlt aber, daß eine Wand⸗ lung mit ihr vorgegangen ist, eine Wandlung, über die Fernand, der den Engländer überlegen ahfertigt, ebenfalls durchaus nicht böse ist. So schließt denn das Stück mit der Aussicht, daß in dem bevor— stehenden Eheleben der beiden Gott Eros den ihm gebührenden Platz einnehmen wird. Ein paar unterhaltende Nebenperfonen dienen dazu, der Handlung mehr Farhe und Leben zu verleihen. Marie Sera und Paul Otto spielten Tas absonderliche Brauspaar gewandt und natürlich, und Felix Rossert gab feinen Engländer glaub⸗ hafter, als man dies sonst auf deutschen Bühnen zu sehen gewöhnt ist. Elsa Galafrèz und Adalbert Ulriei vervollständigten in den Nebenrollen das treffliche Zusammensvpiel. Es folgte „Satans Maske“, eine Groteske von Paul Czinner, die den Inhabern der beiden Hauptrollen Gelegenheit zu virtuoser Darstellung gibt, aber sonst an die kitschige Art der Filmdramen erinnert. Die Handlung spielt sich zwischen einer Schauspielerin und einem Theaterdirektor ab, zwischen zwei Komödianten also, die sich gegenseitig etwas vormachen, bis sie selbst fast nicht mehr Spiel und Wirtlichteit unterscheiden können. Der größere Komödiant, der Tbeaterdirektor, siegt aber zuletzt durch einen gut vorgetäuschten Wahnsinnsanfall über die Schauspielerin, die ihn vorher durch ihre Künste fast ühertölpelt hatte. Paul Stto als Direktor und Elsa Galafres als Schauspielerin brachten das grobschlächtige Werk zu einiger Wirkung. Deutsches Künstlertheater.
Zwei Dichtungen von sehr verschiedener Art brachte das Deutsche Künstlertheater am Donnerstag heraus: Hanneles Himmelfahrt“ von Gerhart Hauptmann und Kleists Zer- brochenen Krug. Besonders was die Traumdichtung Hauptmanns anbetrifft. kann man von einem uneingeschränkten Geliagen sprechen. Die verständnisvolle Regie Rittner sorgte dafür, daß der Gegen. satz zwischen der rohen Umgebung des von dem harten Stiefvater in den Tod gehetzten Kindes Und den lichten und schreckhaften Erscheinungen seiner Traumwelt Flar und herzbezwingend hervortrat. Besonders schön wörkte die Erschei⸗ nung der drei Engel, die dem den Tod herheisehnenden Mägdlein das erste Grüßen des Paradieses bringen. Hannele selbst fand durch Annalise Wagner eine treffliche Verkörperung. Die Varstellerin mußte sowohl, die Laute der Angst vor dem rohen Vater alt die Inbrunst kindlich religiosen Empfindens und das Gefühl der Erlösung, das die Sterbende mehr und mehr durchdringt, die Zuschauer mik⸗ fühlen zu lassen. Eine schlichte Innigkeit zeichnete Theodor Loos aus, die sowohl seinem Tehrer Gottwald als der aus dtesem herauswachsenden Heilandserscheinung zugute kam. Aehn⸗ lich Günstiges ist von Mathilde Sussin als Schwester Martha zu sagen. Von Hans Marr als Maurer Mattern ging eine Wirkung aus, die Hanneles Angst vor diefem brutafen Halbtter recht⸗ fertigte. Ausgezeichnet in der Erscheinung des gespenssisch Traum- haften wirkte Karl Forests Dorsschneider. Bie Zuschauer waren sichllich ergriffen, und Gerhart Hauptmann wurde am Schluß der Dichtung lebhast gerufen, die zwei seiner schönsten Eigenschaften besonders hervortreten läßt: fein reiches und tiefes Gemüteleben und den religiötz gestimmten Untergrund seiner Wesenseigenschaften, die ihn vor den meisten anderen zeitgenössischen Dichtern auszeichnen? Daß der Dichter Hauptmann über dem Regisseur Hauptmann steht, der ja noch ein Suchender und Versuchender ist, bewies der gestrige Abend auch Wohl steht der Kleist des „Zerbrochenen Kruges dem Realistiker Hauptmann näher als Schiller mit seinem Pathos und seinem ideenerfüllten Schwung, und so gab die gestrige Darstellung ein im großen und ganzen eindrucksvolles, farbensattes Bild des einzigartigen Lustspiels. Aber ist es erlaubt, an Meister werken der Weltliteratur, die fest in unserem Gedächtnis dasteben, Zusätze zu machen, auch wenn der Regisseur ein Gerhart Hauptmann ist? Man hätte der Aufführung an einzelnen Stellen ein flotteres Tempo wünschen können, auch war manches, wag der Zuschauer selbst erraten muß, um ganz gefesselt zu sein, von vorn⸗ herein durch stummes Spiel zu deutlich gemacht und vorweggenommen. Eine sehr eindrucksvolle und an Einzelheiten reiche Leitung bot Jakob Tiedtke als Vorfrichter Adam. Paul Paschen gab den Gerichtsrat überlegen und sompathifch. Cinè sehr anziehende Eve war Dagny Servages. Hans Marr in seiner täppischen Blödigkeit wirkte als Ruprecht durchaus echt. Else Lehmanns Marthe Rull litt unter der Undeutlichkeit des Sprechens der hochbegabten Darstellerin. Auch fehlte der Gestalt etwas bodenständig Hollandisches — sie blieb zu sehr Berlinerin.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, Wristan und Isolder, neueinstudiert, aufgeführt. Ven Tristan singt Derr Kraus, die Isolde: Frau Leffler⸗ Burkard, die Brangäne : Frau Arndt⸗Qber, den König Marke: Herr Knüpfer, den Kurwenal: Derr Bischoff, den Melot: Verr Habich, den Hirten: Herr Denke, den jLungen Seemann: Herr Sommer. Die musikasische Leitung hat der Generalmusikdireftor Blech, die Regie führt der Oberregisseur Dröschec. Die neuen Dekorationen sind