n 436, auf Wesspreußen 3311, auf Posen 2381, auf 1669, auf Westfalen 1478, auf Schlesmwig⸗Holftein 1155, u nungder 795, auf Brandenburg 713, auf Sachsen 314, auf Dessen Nassau 118, auf Rheinland 25. Der Tarwert der Rensen! iter beträgt 241 447 598 4, der Kauspreis in Rente 7333 238, in wital 54 200 550 4.
*
Zur Vermehrung der Nutzviehhaltung durch innere Kolonisation. Der Jahresbericht der Ostpreußischen Landgesellschaft enthäht u. a. auch für 4.5 fertige Ansiedlungen mit 13 319,4 kia lanb— wirtschaftlich nutzbarer Fläche eine Zusammenstellung der Ergebnisse der Viebzählung voin 2. Dezember 1912. Danach betrug auf
100 ha Fläche die Stückzahl in den im Durchschnitt mithin mebr (4) Ansied der Provinz oder weniger ( -) . lungen Ostpreußen in den Ansiedlungen der Pferde 15358 13 45 — 223 deg Rindviehs 42602 32851 4531 der Schafe 2, 47 9.31 — 6, 84 der Schweine. 54,29 33529 4 21,00 der Ziegen 092 1,14 — Q 022 des Federviehs 160 26 109,91 * 50 . 365. Diese Zahlen zeigen, daß die Rindbieh⸗ Schweine, und Federvieh⸗ baltung in den Ansiedlungen erheblich größer ist als im Durchschnitt der Probinz, während die Schaf. und Ziegenhaltung hinter dem Durchschnitt zurũckbleibt.
Für 21 fertig besiedelte Gutsbezirke mit 12110 ha nutzbarer Fläche konnten die Ergebnisse der Viehzählungen für Pferde, Rindyieh und Schweine! vor und no c' der Besiedlung festgestellt werden. Es waren auf derselben Fläche vorhanden:
1906 1912 vor der Besiedlung nach der der um che betrug
; (einschl. Leutevieh) Besiedlung nach der Besiedlung * . . 1083 1752 669 = 61,7 0½ ndvieb .. 3629 5030 w— 401 — 38,6 0½0 Schwelne .. 3079 5907 * 2228 — 91,8 0. Auf 100 ha nutzbarer Fläche entfielen: ᷣ Pferde Stück Rindvieh Schweine 19e, 299 254 ö 41.5 48, mitbin Zuwachs nach der Besiedlung. . HJ — 233.
Zur Arbeiterbewegung.
Die Fuhrleute und Faktoren der Spedittonsfirma van Eupen in Effen (vgl. Nr. 231 d. Bl.), die am 29. September in den Ausstand getreten waren, baben, wie die Rh.⸗Westf. Itg.“ be⸗ Jichtet, die Arbeit wieder geschlossen aufgenommen, Die Firma hat sich bereit erklart, künftig für die Sonntagearbeit' eine Vergütung von 1,ů50 S zu zahlen und die bei der letzten Lohnzablung den Aut—⸗ ständigen einbehaltene Vertragebruchstrafe zurückzuerstatten. Ueber die weiteren Forderungen der Arbeiterschaft soll nach Rückkehr des Firmen⸗ inhaberg verhandelt werden.
Von zuständiger Stelle wird dem W. T. B.“ mitgeteilt, daß in Penzig die Glatsarbeiter gestern früh die Ärbéit in' allen Betrieben bedingungsloß wieder aufgenommen haben. Bie Ausstands—= bewegung in der dortigen Glasindustrie ist damit völlig beendet. (Vgl Rr. 236 d. Bl)
Die Verhandlungen in Dublin sind, wie W. T. B.“ meldet, gescheite rt. Die Arbeiter nahmen den Vorschlag des Bandelsamteg an, einen aus Unternehmern und Arbeitern zusammen— feilen Veiständigungsausschuß zu schaffen, während die Unternehmer hn verworfen haben. (Vgl. Rr. 235 d. Bl.)
In Mos kau kündigten, wie W. T. B.“ berichtet, die Setz er aller Druckereien einen eintägigen Kundgebungsausstand an, weil die verhafteten Straßenbahnangestellten nicht frei⸗ gelassen worden sind. Der Augstand fsoll zugleich als Aus— drusk der moralischen Unterstützung der Ausftändigen dienen. Heute erscheinen keine Zeitungen. Auch die Arbeiter' mehrerer großen Fabriken hahen die Ärbeit eingeftellt. An dem Außstand nehmen 14 095 Arbester von 50 Unternebmungen, darunter 27 Druckereien, tell, was weniger als 10 der Gefamtzahl der Arbeiter Moskaus ausmacht. Die ausständigen Setzer versuchten, den Straßenbahnverkehr zu hemmen. An einer Stelle schlugen sie die Fenster eines Straßenbahnwageng ein Und zwangen die Fahrgäste auszusseigen. Auch an einer anderen Stesle nn Arbelter einen Straßenbahnwagen an, wobei ein Arbeiter einen Polizeioffizier schwer verletzte; fechs Arbeiter wurden verhaftet. Da die Straßenbahnangestellten weitere Ueberfälle be⸗ fürchteten, wurde gegen 3 Uhr Nachmittags der Straßenbahnverkehr, der bis dahin unter polizeilicher Bewachung erfolgt war, eingestellt. (Vgl. Nr. 236 d. Bl.)
Verdingungen.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden won 9 —= 3 Ühr eingesehen werden.)
Oesterreich-Ungarn.
Längsteng 25. Oktober d. J., 12 Uhr Mittags. K. K. Staats⸗ bahndirektion Wien: Lieferung verschiedener Materialien für den Bedarf der österreichischen Staatsbahnen. Näheres bei den betreffenden K. K. Direktionen (Betrtebsleitung) und beim Reichsanzeiger.
Belgien.
Lastenbefte können, wenn nichts anderes vermerkt, vom Bureau des adjudications in Brüssel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.
13. Oktober 1913, 11 Uhr. Gouvernement provincial in Antwerpen: Lieferung von Kartoffeln für die staatlichen Wohl fahrtganstalten für 19131914. Bedingungen vom Gouvernement.
15. Oktober 1913, 11 Uhr. Salle de la Madeleine in Brüfsel: Lieferung von Kabeln und Zubehör fur die Telegraphenverwaltung. Sicherheitsleistung 1000 Franken. Speziallastenhest Rr. 177. Ein, geschriebene Angebote zum 11. Oktober.
22. Oktober 1913. 2 Uhr. Ebenda: Lieferung von Kohle— stiften für elektrische Bogenlampen der Staatsbahn. 2 Lose. Spezial. lastenheft Nr. 601. 66
re ta.
Propinzialberwaltung in Can ea: Vergebung der Lieferung von 5 Dampfstraßenwalzen im Gewicht von je 12 t. Angebote find Vis zum 1124. Nobember 1913 unter Beifügung von Detailzeichnungen und Stellung einer Kaurson von 3000 Fr., an die „Administration Göngrale de l'Ae de Ggrête“ d La Cane einzureichen. Näheres in griechischer und französischer Sprache beim „Reichsanzeiger“ sowie im Bureau der Nachrichten 6. in Berlin W., Wilhelmstraße 74.
Aegypten.
17. November 1913, Mittags. Neinisterium des Innern, Ab— tellung für öffentliche Gesundheit in Kairo: Vergebung der Lieferung bon Untfgrmen und sonstigen Kleidungsstücken, Bett., Leib, und . Schuhwerk, bhaumwollenen und leinenen Stoffen,
öbeln und Einrichtungsgegenständen, Küchengeschirr, Seife, Schmieröl und vielen anderen Waren. gastenheft in englischer Sprache beim
eichsanzeigerꝰ sowie im Bureau der Nachrichten für Handel, Industrie und Lanbmirtschaft in Berlin W., Wilhelmstraße 71.
Sandel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des , zu sam menge stelll ten Nachrichten für Handek, Industrie und Land- wirt schaft .)
Oesterreich⸗Ungarn.
Vorsichtsmaßregeln zur Verhinderung der Seuchen“ einschleppung im Hafen von Triest. Die Seebebörde in Triest hat in einem Rundschreiben vom 12. September 1913 die ihr unter- stehenden Aemter und Hafenfunktionäre erneut auf die in letzter Zeit erlassenen Verfügungen zur Verhinderung der Einschleppung bon Seuchen in das Küstenland hingewiesen und insbesondere an⸗ geordnet, daß alle Erzeuanisse aus den Häfen Rumänien, Bulgarien und der europäischen Türkei bis zu den alten griechifchen Grenzen im Golfe von Saloniki sowie aus den Häfen Kleingsiens, Syriens und jenen der ägäischen Inseln nach den sanitären Vorschriften der Pariser internationalen Sanitätskonferen; von 1903 zu behandeln
seien. Die Erzeugnisse aus den Häfen Griechenlands, Albaniens und
Montenegros sollen einer ärztlichen Untersuchung unterzogen werden, von deren Ergebnis die weitere Behandlung abhangig ist.
Das Rundschreiben enthält ferner eingehende Weisungen zur Durchführung der Vorsichtsmaßregeln bei befonders genannten sowie bei gleichartigen, nicht besonders angeführten Krankheitserscheinungen.
(Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsujats in Triest)
Niederlande und Rußland.
Abkommen zwischen beiden Ländern über die gegen⸗ seitige Anerkennung der Aktien- usw. Gesellschaften. Unterm 29. September 1911 ist zwischen Vertretern der nieder ländischen und der russischen Regierung ein Abkommen abgeschlossen, wonach Aktiengesellschaften, und andere kommerzsesse, industrielle oder finanzielle Gesellschaften mit Einschluß der Versicherungegesellschaften, die in dem Gebiet des einen der vertragschließenden Staaten ihren Sitz haben und dort den geltenden Gesetzen gemäß zu Recht bestehen, ö Gebiete des anderen Staates als gesetzlich bestehend anerkannt werden.
Die Gesetze des Staats der Niederlassung sollen im Gebiete des anderen Staats auf dle vorgenannten Gesellschaften auch in Ansehung ihrer Geschäftsfähigkeit und ihres Rechts, vor Gericht aufzutreten, anwendbar sein.
. Die Zulassung der genannten Gesellscha ften zur Ausübung irgend
eines Gewerbes oder Geschäftsbetriebs in dem anderen vertrag⸗ schließenden Staat sowie zum Erwerbe von Grundftücken und sonstligem Vermögen im Gebiete des anderen Staats bestimmt sich nach den Vorschriflen, die in dieser Hinsicht in dem letzteren Staat hestehen. Jedoch sollen die genannten Gefellschaften in dem anderen Staate dieselben Rechte genießen, welche den gleichartigen Gesell⸗ schaften jedes anderen Landes zugestanden sind oder in Zukunft zu⸗ gestanden werden.
Das Abkommen, welches auch auf die Kolonien und Besitzungen der vertragschließenden Teile sowie auf ihre Konfulargerichtöbeztrke Anwendung findet, ist nach dem Austausch der Genehmigungtzurkunden am 17. August 1913 in Kraft getreten und foll auf unbestimmte Zeit mit einjähriger Kündigungsfrist in Geltung blebben.
(Staats blad Nr. 352.)
Belgien.
Besteuerung der Gewinne der Aktten— usw. Gesell⸗ chaften und Gewerbesteuer für Bankiers und für die sum Besuche der Fondesbsrsen zugelassenen Personen. zIm Moniteur Belge vom 8. und 9. September 1913 ift ein Gesetz vom 1. Sptember 1h13 kundgemacht, wodurch an Stelle der bisherigen Gewerbesteuer und des Grundzinses von Bergwerken eine Steuer auf die Gewinne der Aktien- usw. Gesellschaften fowise eine Gewerbesteuer für Bankters und die zum Besuche der Fondsbörsen zugelassenen Per⸗ sonen eingeführt wird. Durch djseses Gesetz werden u. a. das Gesetz vom 29. März 1906, betreffend Aenderung der Gefetze über die Ger werbesteuer der Versicherer und . sowie der Artikel 1 Les Gesetzes vom 30. Dezember 1908, betreffend Gewerbefseuer der Aktien. usw. Gesellschaften aufgehoben. Der genannte Monit eur Belge liegt während der nächsten 14 Tage im Zollbureau des Reichs⸗ amis des Innern, Berlin, Wilhelmstraße 74, zür Einsicht aus.
Schweden.
Neutralisierung von schwedischen Ursprungsbezeich⸗ nungen guf Einfuhrwaren. Nach § 1 des schwedischen Gesetzes vom 4. Juni 1913 über die Einfuhr von Waren mit unrichtiger Ursprungsbezeichnung soll die Einfuhr u. a. dann zulässig sein, wenn auf der Ware neben der schwedischen Bezeichnung in deutlicher, in die Augen fallender und dauerhafter Weise angegeben wird, daß die Ware aus ländischen Ursprungs ist. Eine derartige Neutralisierung der schwedischen Bezeichnung pflegte man bisher durch Anbringen des Wortes „impé zu erreichen. 86 der Begründung des neuen Gesetzes, welches am 1. Janugr 1914 in Kraft treien wird, ist indessen ange⸗ führt, daß eine solche Abkürzung in der Regel nicht als gültig anzu⸗ sehen sein dürfte, da gewiß unter den Käufern viele Personen wären, welche die Bedeutung des „imp“ nicht verständen.
Aus diesem Grunde hat sich die Stockholmer Handelt kammer ver anlaßt gesehen, in einem Rundschreiben an ihre Mitglieder darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es fei, daß das Wort „Import“ ohne Anwendung einer Abkürzung bei der Neutralisierung einer schwedischen Ursprungsbezeichnung auf der Ware angebracht werde. (Nach einem, Bericht der Kaiserlichen Gesandtschaft in Stockholm.)
Geschäftsaussichten in Salonik.
Der Handel von Salonik hat die schweren Erschütterungen der beiden Kriegsjahre mit bemerkenswerter Standhaftigkelt und Ausdauer ertragen und seine bedrängte Lage meist nur durch die unvermeidlichen Zahlungsstockungen gezeigt, die mit den Verkehrsstörungen und dem gen ee hh, von Aufträgen und Ri⸗ messen aus dem Innern zusammenhingen und wogegen der aus. wärtige Lieferant nur Geduld und Nachsicht üben konnte. Forde · rungsklagen und auch sonstige gerichtliche Zwangsmittel waren nach der griechischen Okkupation von Salonik wegen des Moratoriums und des Gerichtestillstandes nicht oder nur schwer durchführbar. Das Moratorium läuft Ende September ab, und alsdann ist viel⸗ leicht die Gerichtsorganisatlon so weit, daß Klagen wieder auf ordentlichem Wege erledigt werden können. Lelder fehlt es an tüchtigen, juristisch vorgebsldeten, deutschsprechenden Anwälten, sodaß der Vergleich fast immer dem Prozesse vorzuziehen sein wird, zumal dieser Auslagen verursacht, die auch im Falle des Obsiegens nicht ersetzt werden, und der gerichtliche Weg bei den verschiedenen dort geltenden Rechten meist mit großen Kosten und Weitläufigkeiten ver⸗ bunden ist. Der . wird aber auch nach dem Bukaiester Frieden längere Zeit brauchen, um sich zu erholen und in geordnete Bahnen zurückzukommen Die Staaten, unter die das frühere große Hinter⸗ land von Salonil geteilt wird, müssen erst feste Bestimmungen über Grenzen, Zölle, Tarlfe, Behörden erlassen, che sich ein dauernder Handels verkebr sicher anbahnen läßt. Zunächst wird der Handel auf das griechische Gebiet um Salonik beschränkt werden müssen, und die Gefahr liegt nabe, daß ein beträchtlicher Teil der Kaufmannschaft, besonders unter Türken und Israeltten, aus Mangel an gewinn⸗ bringender Beschäftigung odet wegen Verluffes der bisherigen Kund schaft im früpeten Hinterland auswandert. Eg wird sich fragen, ob dafür durch Niederlassung griechischer oder europätscher Firmen Ersa
. genf werden kann, wenn unter griechischer Verwaltung Handel,
ndustrie und Ackerbau einen nenen und kräftigen Aufschwung er⸗
fährt. Wie sich der Handel mit den angrenzenden albanischen seybischen und büigarischen Gebietzteilen gestalten! wilt? noch ganz ungewiß.
Es wäre herfehlt, zu erwarten, daß der Aufschwung in kurzer Zeit schon . sein wird, und man wird erst den Lauf der weiteren Ereignisse abwarten müssen, ehe man sich nehmungen dort einläßt 1 Kredite einräumt. Es ist zu bedenken, daß der Krieg einen großen Teil des Landes verödet, seine Bewohner in Armut zurückgela en, viele auch von Haus und Hof vertrieben und zur Auswanderung veranlaßt hat. Man erwartet zwar einen reichlichen Zufluß von Kapital und Arbeitskräften aus Altgriechenland und aus“ dem Ausland, wo unternehmende und strebsame Griechen es zu Vermögen gebracht haben. Aber diese Erwartungen werden doch nur langsam erfüllt werden. Es wird in Salonik ähnlich zugehen wie in Südafrika nach dem Buren⸗ kriege, wo die Erwartungen auf einen schnellen Aufschwung fehl⸗ schlugen und erst nach Jahren schwerer Krisis Handel und Wirtschaft wieder in gesunde normale Bahnen kamen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Salonik.)
auf größere Unter.
Serbien.
Regelung der handelspolitischen und Zoll verhält nisse in den neuerworhenen Gebieten. Der Ministerrat hat in seiner Sitzung vom 27. August (a. St. 1913 beschlossen, daß in den befreiten und angegliederten Gebieten folgende Gesetze in Kraft gesetzt werden:
1) das Gesetz über den Allgemeinen Zolltarif und der Höchsttarif gegenüber den Staaten, mit denen Serbien nicht im Vertrags verhältnis steht; 2) alle gegenwärtig in Geltung stehenden Handelsverträge und der Mindesttarif gegenüber den Staaten, mit denen Serbien im Vertragsverhaltnis steht, ferner asse Verordnungen und Er läuterungen zum Allgemeinen Zolltarif und zu den Han delsverträgen; 3) das Zollgesetz famt allen dazu ergangenen Durchführungs⸗ bestimmungen; I) das Punzierungsgesetz; 35 das Pflastergeldgefetz nebst Verordnungen hierzu; 6) das Gesetz über die Staatstroscharina nebst den Ausführungsbestimmungen hierzu. Eins dazu erlassene Bekanntmachung des serbischen Finanzministers vom 27. August 9. Sep- tember 1913 fährt außerdem noch an: 7) alle Gesetze, Verordnungen und Vorschristen für die Ausführung der Staatsmoncpole: Tabak, Salz, Zigarettenpapter⸗ Zündhöljer⸗ Alkohol⸗ und Petroleum⸗ monopol. (Nach einem Bericht des Kalferlichen Konsulatz in Belgrad.)
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 6 Oktober 1913:
Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen Gestellt. 29 540
J 11593 Nicht gestellt . — —
andelsagentur teilt laut
— Die Kaiserlich russische Finanz. und iffern über den
Meldung des. W. T. B.“ aus Berlin nachsfehende Außenhandel Rußlands (in Rubeln) mit:
Europäischer Handel. Ausfuhr 9. Aug / 1. Seyt. bis 26. Aug. 8. Sept. . 14. Januar bis 26. Aug. / z Sept. Einfuhr 19. Aug. J. Sept. bis 26. Aug. 8. Sept. L. 14. Januar bis 26. Aug / 8. Sept. Asiatischer Handel. Aus fuhr vom 12. 25. Aug. bis 19. Aug. / 1. Seyt. . vom 1/14. Januar bis 19. Aug. J. Sept. Einfuhr vom 12. 25. Aug. bis 19. Aug. / 1. Sevt. . vom 1.14. Januar bis 19. Aug. / 1. Sept.
— Laut Meldung des W. T. B.“ betrug die Betriebe— roheinnahme der Schantungeisenbahn im September 1913 299 900 mexikanische Dollars (im Vorjahre 298 006), und vom . Januar bis 30. September 1913 2917 000 mexikanische Dollars lim Vorjahre 3 0900 990). — Die Einnahmen der Oesterreichischen Südbahn vom 1. bis 30. September betrugen 14 675 941 Kronen, gegen die endgültigen Einnahmen des entsprechenden Zeitraums des Vorjahres Mindereinnahme 565 070 Kronen und gegen dle porläufigen Einnahmen mehr 311 245 Kronen. — Richtigstellung: Mai mehr 289 164.
New York, 6. Oktober. (Meldung des ‚Reuterschen Bureaus“.) Wegen des durch die Zolltarifänderungen bedingten ausländischen Wetthewerbes haben, Nachrichten aus finanziellen Kreisen zufolge, die vom Stahltrust unabbängigen Stahlfirmen die Preife für Platten und Bleche um zwei Dollar für die Tonne herabgesetzt, und andere Preisermäßigungen sollen noch der Erwägung unterliegen. Der Stahltrust hat dagegen, soweit bisher bekannt, Pteisermäßigungen noch nicht vorgenommen.
39 244 000, S00 337 096.
24 268 000, 761 529 000.
1184009. 53 633 0600.
3513 000, 98 465 000.
Berlin, den 1. Oktober 1913. Monatsbericht her ständtgen Deputation der Wollinteressenten. Die in dem letzten Bericht angedeutete größere Zurückhaltung der Käufer übertrug sich auch teilweise auf den Monat September. Es wurde nur das Nötigste zur Deckung des Bedarfs gekauft, jedoch zu un ver änderten Preisen. Die Exöffnung der Londoner Auktion, welche bei regem Geschäft seste Preise der vorjährigen Auktion zur selben Zeit brachte, gab Veranlaffung zu weiteren Einkäufen. Die Tender; im allgemeinen ist für alle Gattungen fest. Es wurden verkauft: Deutsche Wollen ea. 4000 Zentner, Kapwollen ca. 1500 Ballen, Australwollen ea. 2330 Ballen, Buenos Aires ca. 900 Ballen, überseeische Wollen insgesamt ca. 4780 Ballen.
Kurgsberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 6. Oktober. (W. T. B.) Gold in Barren dag Kilogramm 2756 Br., 2781 Gd., Silber in Barren das Kilogramm S400 Br., 83, 0 Gd.
Wien, 7. Oktober, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 C9 Rente M. /R. vr. ult. SI, 35, Einh. 4 oso Rent Januar / Juli pr. ult. S1. 25, Oesterr. 40,0 Rente in Kr. W. pr. ult. sl,70, Ungar. 4 0, Goldrente 9,75, Ungar. 4 0, Rente in Kr. W. sl,109, Türtische Lose ver medio 230,50, Drientbahnaktien pr. ult. S4 C0, Oesterr. Stagtsbahnaktien (Franz) pr. ult. S9, 35, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb) Akt. pr. ult. 127,50, Wiener Bankbereinaktlen =, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 636,00, Ungar. allg. Kreditbankaktien ———, Desterr. Länderbankaktien bI9, 090, Unionbank⸗ aktien 92 30, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult, 1787, Brüxer Kohlenbergb. Gesellsch. Akt. —, D sterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien S5, 09, Prager Eiseninduftrieges. Akt. 2956. — Die Börse eröffnete auf. Mobilssterungs meldungen aus den Balkanstagten und schwaches Ausland luftlos, wurde aber später auf Deckungen
fester. London, 6, Oktober. (B. T. B.) (Schluß) 23 ol ο Eng—⸗ 73*1 9, Silber prompt 3 6h Monate 26.
lische Konsols Privatdiskont 43. — Hankauggang 174 Ho Pfund Sterling.
is, 6. Okt . T j (Schl ⸗ 9 . hen fi ober. (W. T. B.) (Schluß) 3 0 Fran
Madrid, 6. Oktober. (W. T. B) Wechsel auf Paris 105,85.
Lissabon, 6. Oktober. (W. T. B. Goldagio 18.
New Nor k, 6. Oktober. (W. T. B) (Schluß.) An der Fonds⸗ börse setzte sich heute die rückläufige Kursbewegung fort. Zu Be— ginn verstimmten die Meldungen, daß die vom Stahltruaͤst un— abhängigen Werke die Stahlpreise und Eisennotierungen weiter herahgesetzt haben und daß feiteng des Präsidenten Wilson eine scharfe Trustpolitik zu erwarten wäre. Die Abwärtsbewegung machte später Fortschritte, wobei sich Kurseinbußen von einem biz zu zwei Dollar ergaben. Die Urfache für die starken Rückgänge war in der Ungewißheit über die Wirkungen der Tarifreviston, in Be— fürchtungen einer großen Stahleinfuhr aus Europa und in der An- wvannung des Geldmarktes zu sucken. Steels gaben bis zu 2 c. nach, da in diesen Werten größere Bostoner, Pittsburger und Londoner Verkäufe vorgenommen wurden. Bei ruhigem Geschäft wurde die Tendenz dann auf Deckungen fester. Schließlich fanden erneute Ab- gaben statt, da das Anziehen des Geldsatzes auf 50, wiederum Miß— hehagen schuf. Die Börse schloß schwach. Aktienumsatz 369 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld aum 21 Std Durchschn. Zinsrate 34, do, Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 44, Wechsel Auf Lendon 48170, Cable Transfers 4 8625, Wechsel auf Berlin (Sicht) 9413/. . ö. de Janeiro, 6. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf London 165/32.
Kurzberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Essener Börse vom 6. Oktober 1913. Amtlicher Kurebericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche) I. Gast und Flamm kohle: a. Gasförderkohle 12 50 — 14,50 S6, b. Gas- flammförderkohle 12 25— 1325 S6, c. Flammförderkohle 11,50 bis 1200 , d. Stückfohle 1460 = 15,50 e, e. Halbgefiebte 15350 bis 14,50 S, f. Nußkehle gew. Kon J und II 14 25 — 15.00 , do. do. II 1425 - 15,00 6, do. do. IV 13,75 — 14,50 υ, g. Nuß⸗ grußkohle 0 20130 mm 900-1000, do. O—- 50/60 mm 1050 bis 1IL25 , h. Gruskohle 8, 0 — 1075 ½; JI. Fetrkohle: a. Förder⸗ kohle 13 E60 -= 12,75 S6, b. Beftmelierte Kohle. 13 00– 35 *, . Stückkohle 14 00 — 14 50 MS, 4. Nußkohle, gew. Korn L 1425 bis 15,00 4A, do. do. II 14 25 — 15,00 , do. do. III 1425 — 15,00 , do. do. TV 1375 — 14,50 6, . Keokskohle 1325 — 14/00 6; UI. Magere Koh le: a. Förderkohle 11235— 1275 46, b. do— melierte 12 25— 13 25 , c. do. aufgebesserte je nach dem Stück⸗ gehalt 13,25— 14575 S6, d. Stückkohke 13,75 — 16,25 , e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn J und 11 15575 = 19.00 6, do. do. III 16,50 bis 20,90 6, do. do. 17 12,25 —= 14,75 60,6 f. Anthrazit Nuß Korn 1 20, 30 — 22, 0) M6, do. do. II 2200-26, 006, g. Fördergrus 10525 bis 11,25 66, h. Gruskohle unter 10 mm 725 10 00 S; JV. Koks: 2. Dochofenkoks 16 50 – 18,50 MS, b. Gießereikoks 19,50 — 21 00 4, 2. Brechkoks 1 und 11 21 00 24 00 S; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 11.50 — 15,90 S6. Tendenz: Marktlage abgeschwächt. — Die nächste Hörsenversammlung findet am Mittwoch, den 8. Oktober 1913, Nachmittags von 33 bis 43 Uhr, im Stadt⸗ gartensaale“ (Eingang am Stadtgarten) statt.
Mag deb urg, 7. Oktober. (W. T. B.) Zucker berich t. Korn⸗ zucker Z88 Grad ohne Sack 8, 95 — 9.05. Nachptodukte 75 Grad o. S. 0 — 740. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. I ohne Faß — —. Kristallzucker 1 mit Sack ——. Gem. Naffinade mit Sack — — Gem. Melig 1 mit Sack —— Stimmung: Ruhig. Roh⸗ zucker J. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Oktober M2 Gd, 9.45 Br., November 423 Gd., g, 15 Br., Dezember 2473 Gd., 9.50 Br., Januar⸗März 9, 0 Gd., 9,633 Br., Mai 9,80 Gd., 9, 825 Br, August 10,023 Gd. , 10,05 Br. — Ruhig.
Cöln, 6. Oltober. (W. T. B.) Rüböl loko 76,60, für
Mai w
Bremen, 6. Oktober. (W. T. B) Schmalz. Schwach. Loko. Tubs und Firkin 58, Doppelelmer 59. — Kaffee. Stetig. — Baum wol (g. Stetig. American middling loko 721
Bam burg, 7. Oktober, Vormittags jo Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Ruhig. Rübenrohzucker JI. Produkt Basis s38o/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Dktober 9,40, für Nobember M0, für Dezember 9, 45, für Januar⸗ März 9,60, für Mai 9 36, für August 10,02. ss Samburg, 7. Oktober, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B) Kaffe e. Stelling. Good average Santos für Dezember 56 Gd., für Mär 57 Gd., für Mai 575 Gd., für September 58] Gd.
Fondon,. s. Oktober. (W. T. B) Rübenroh zucker 88 o/o Okteber 9 sh. 4 d. Kaͤufer, feft. Javazucker 960/00 prompt 10 sy 783 d. nom., ruhig.
London, 6. Oktober. (W. T. B.) (Schluß) Standard⸗ Kupfer stetig, 733, 3 Monat 733. .
Liverpool, 6. Oktober, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. W. T. B.) Ba um wol le. Umfsatz 15 900 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Oktober-Nopember 729, No⸗ bember⸗Dezember 722, Dezember⸗Januar 721, Januar⸗Februar 7.20, Februar⸗März 7, 26. März⸗April 7.26, April⸗Mai 7,19, Mai⸗Juni 719, Juni⸗Juli 7,17, Juli. August 7,15.
Glasgow, 6. Oktober. (W. T. B. (Schluß) Ro heisen Middlesbrough warrants träge, 33710. Pgris, 6. Oktober. (W. T. B) (Schluß.) Ro hzucker fest, 3880/9 neue Kondition 273 — 7. Weißer Zucker fest, Nr. 3 für 100 kg. für Oktober 313, für November z, für Januar—
April 33 für März Juni 333. . (W. T. B.) Ja va⸗Kaff ee good
Amsterdam, 6. Oktober. ordingry 42. — Baneazinn 1123.
Antwerpen, 5§. Oktober. (B. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 24 bez. Br., do. für Oktober 2414 Br., do. für Nopember 25 Br., do. für Dezember 253 Br. Fest. — Schmalz für Oktober 15383.
New Jork, 6. Oktober. (W. T. B.) (Schluß) Baumwolle loko middling 14 10, do. für Oktober 13,718, do. für Januar 13,41, do. in New Orleans loko middl. 135, Petroleum Resined lin Cases) 11,900, do. Standard white in New Jork 8, 70, do. Credit Balances at Oil City 26506, Schmal; Western steen UlI0, do. Rohe u. Brothers 11,65, Zucker fair ref. Muscobados „98, Getreidefracht nach Liverpool 27, Kaffee Rio Nr. 7 loko 103, do. für Oktober 1000, do. für Dezember 10,26œ, Kupfer Standard 1675, Zinn 40, 123 = 40 623.
Theater und Mufik.
Konzerte. Joseph Knümann, ein junger Pianist, bot am Donnerstag
im großen Konzertsaal der Königkichen Hochschule für Musik
weit über das Durchschnittsmaß hinaus ragende Leistungen. Er spleste, zum Teil vom Blüthner-Orchester unter Edmund von Strauß' Leitung begleitet, Tonstücke von Balakirew, Chopin und Liszt; die Kompositionen sagten dem Vortragenden sichtlich besonders zu, da in ihnen seine bemerkenswerte Technit, der Glanz seines Tones, die leicht beschwingte Kunst seines Vortrags vorzüglich zur Geltung kamen. Es ging auch ein großer Zug durch seine Darstellung, wenn er auch das Ganze noch nicht immer straff genug zusammenzufassen vermochte. Jedenfalls boten die mustkalischen Darbietungen r des Schönen, um den außergewöhnlichen Beifall gerechtfertigt erscheinen zu lassen. — Die Liedersangerin Maria Krebs hatte, gleichfalls am Donnergtag, im Choxralionsaal einen hübschen Erfolg. Ihre volltönende, feidlich gebildete Altstimme erscheint nur nicht beweglich Rnug, um wechselnde Stimmungen charakteristisch zu gestalten. 58 lag über⸗ haupt eine merkliche Schwerflüssigkeit nicht nur über dem Organ, sondern auch über dem Ausdruck, sodaß fich das Gefühl selten frei
genug entfaltete. — Der ungarische Violoncellist Maurice Porges war übel beraten, als er sich am 2. . M. im Harmontum aal der Berliner Kritik vorstellte. Man kann ihm wohl ein mußikalisches Empfinden und in langlamen Zeitmaßen eine warme Kantilene be— scheinigen, der unsichere Tonansatz und die unsauberen Passagen und Doppelgriffe lassen vorerst aber noch keinen Genuß beim Anhören seines Spieles austommen. ö ;
Im Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik stellte sich am Freitag, begleitet vom Phil harmonischen Orchester unter Camillo Hildebrands bewährter Leitung, ein noch jugendlicher Geiger Zlatko Balokoewöid mit, großem Erfolge vor. Er spielte ausschließlich Werke slawischer Musik: ein Konzert in A⸗Moll von J. Kryzanowski (jum 1. Malej, ein Konzert in A⸗Dur (aus dem Manuskript) von J. V. Novpäk und Böhmische Tänze und Weisen, Op 10, von Sevi, sämtlich mit Orchester⸗· begleitung. Glänzende Technik, tiefes Empfinden und ausgereifter Vortrag sind die besten Eigenschaften seines Spiels. Es scheint überhaupt keine Schwierigkeiten für ihn zu geben, ob Oktapen⸗ passagen, knifflige Doppelgriffe oder zarteste Tongebung in dem Flageolett, wozu ihm allerdings die genannten Werke vollauf Gelegenheit gaben. Von den beiden Konzerten war das erste kon— trastreicher; wenn auch sein Allegrosatz überaus lang war, so ent⸗ schädigten durch Kürze und Melodik der Adagto⸗ und Schlußsatz. Im zweiten, einem etwas farben armen Werke, trat eine zwar breitspurige, aber gesunde Melodik zutage, die den slawischen Charakter be⸗ sonders betonte. Zum Schlyß kam Sepstk, der Lehrer des Künstlers, mit zwei kleinen Stücklein zu Worte: „Bketislayvs und „Holka modro oki er führt eine beredte melodische Sprache, Das Philharmonische Orchester, von Camillo Hildebrand mit ganz besonderer Hingabe geleitet, nahm sich dieser Neuheiten mit Wärme an und hatte an dem Gelingen des Ganzen hervorragenden Anteil. = Die Sepranistin W. Kewitsch batte, gleichfalls am Freitag, für ihren Liederabend im Choralionsaak dem Programm verschiedene neue Lieder eingereiht. Von Paul Schramms Schilfliedern' er⸗ freuten besonderg die mittleren durch eine gefällige Melodik. Paul Carrière gab sich anspruchsboller in seinen Kompesitionen; es fiel aber auch manch hübscher Gedanke in feiner Musik guf, Vie Sängerin trug diese und auch die anderen Gesänge verständig und nicht ohne Temperament vor; der scharfe Klang beim Ansyannen des Organs berührte jedoch zuwellen wenig angenehm und ließ die noch vorbandene Unsicherheit der Tongebung' deutlicher hervortreten. An Beifall fehlte es der Dame während des ganzen Abends nicht. — Da der bisherige Dirigent der Volks-Symphontekonzerte des Slüthner-Orchesters Guido von Fuchs schwer erkrankt und nfolgedessen vorläufig von seinem Posten zurückgetreten ist, hat Herr Kapellmeister Mar Wachsmann die Leitung dieser für die Ver— breitung guter Muͤsik höchst wertvollen Konzerte übernommen. Er stellte ich am Freitag erflmalig mit Werken von Mozart, Rossini, Liszt, Bruch, Richard Strauß, Karl Kämpf ꝛc vor und erwies sich als ein gediegener Musiker, der sein Programm sicher beherrschte und in vorzüglicher Einstudierung darbot. Auch die Technik des Dirigierens ist ihm, durchaus geläufig, sodaß das Blüthner-Orchester mit seiner Wahl eine glückliche Hand bewiesen hat. ⸗
Das Konzert des bekannten Violoncellisten Jo seph Preß, das am Sonnabend im Beethovensaal stattfand, vermittelte sehr günsthge Eindrücke. Herr Preß ist ein Meister auf seinem Instrument, dem man mit Genuß zubören kann. Sein voller, einschmeichelnder Ton wirkt in eben dem Maße bestrickend, wie seine hochentwickelte Technik verblüfft; die kritische Feder kann hier getrost feiern, wo sich Wollen und Können in so schöner Vollendung vaaren. Drei Konzerte von d'Albert, Schumann und Saint⸗-Sasns bildeten sein Programm; die Begleitung führte daß Philharmonische Orchest er, außerordentlich schön unter Tamillo Hilde⸗ hrands sicherer. und anschmiegender Stabführung aus. — Von den Deutschen Kunstabenden, die der Verein für das Deut schtum im Auslande in der Zeit vom Oktober bis April n. J. in verschiedenen städtischen Sälen zu veranstalten gedenkt, fand der erste, der dem Deutschen Lied in Wort und Ton“ gewidmet war, an demselben Sonnabend im Bürgersaal des Berliner Rathauses statt. Die Vortragäkünstlerin Marta Rhema (Mitglied des deutschen Theaters in Moskau) leitete den Abend mit Kleists „Germania an ihre Kinder ein. Daz wohl- gebildete Organ und die dramatische Vortragsweife verhalfen der Künstlerin zu wohlverdientem, reichem Beifall. Ungemein gefiel auch daß Hastung-Gesangsquartett, von seinem Gründer, HVerrn W. Hastung, selbhst geleitet, welches sich bei seinen Vorträgen durch ein ausgeglichenes Zusammengeben und Wohl- klang der Stimmen auszeichnete. Ebenso hatte der Opern⸗ und Konzertsänger Siegwart Rolf mit seiner sympathischen Tenorstimme lebhaften Erfolg. Die Königliche Kammerfängerin, Frau Marie Goetze erhöhte den künstlerischen Reiz des Abends durch eine Reihe mit warmer Empfindung vollendet schön vor⸗ getragener Lieder, die der hochgeschätzten Sängerin begeisterten Beifall eintrugen. Die ganze Veranstaltung fand überhaupt eine durchweg sympathische Aufnahme, und es kann dem Verein zu feinem Bersuche, derarlige deutschtümliche Volkskunstabende ins Leben gerufen zu haben, nur volle Anerkennung gezollt werden. — Reife, fein durchdachte Kunst bot um dieselbe Zeit im Blüthner— saal der, Pianist Henryk Melcer, ohne jedoch eine sehr tüefe Herzengzwärme ju verraten. Sein Anschlag ist bestimmt und fest, dabei im Piano wieder von überraschender Weichheit. Eine sebr interessante, temperamentvolle Komposition von 3. Szymanowskt brachte er bis in jede Einzelheit charakteristisch aus⸗ gearbeitet zu Gehör. Es scheint seine Hauptstärke zu sein, sich ganz in den Geist des Komponisten hineindenken zu können, wie er es auch bei Schumann und Chopin zeigte. — Von Helga Petris gleichseitig im Bech ste infaal gegebenem Liederabend ging eine herzbewegende Frische und Natürlichkeit aus. Die junge Sängerin erfaßte ihre Aufgaben mit angeborenem mufsika. lischen Sinn und lebhaftem Gefühl; dazu strahlte ihr klarer Sopran in der Höhe einen bestrickenden Glanz aus. Die Zuhörer gaben ihrer Freude an dieser jugendfrischen künst⸗ serischen Leistung denn auch lebhaft Ausdruck. — Die Cellospielerin Marguerite Caponsaccht erwies sich im Klindworth-Scharwen kasaal (Sonnabend) als eine tüchtige, ernst strebende Künstlerin, die mit ihren Vorträgen auf dem schwierigen Instrument während des ganzen Abends die Aufmerksamkeit rege zu erhalten vermochte. Dem Klange ihrer Kniegeige ist nicht immer Wärme und Glanz eigen; aber die außerordentlich bebende und saubere Technik, die Klarbeit der Tongebung und die Intelligenz des Aus— drucks ließen die Teilnahme nie ermakten; diesen gesund empfundenen, klug durchdachten Leistungen wurde denn auch gebührend Beifall gespendet. z
Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums,
veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Ballonaufstieg vom 6. Oktober 1913, 7— 3 Uhr Vormittags:
Station Seehöhe ..... 122 m 500m 1000m I1500 m 2000m 2300 m
Temperatur 9 3 100 89 7.0 3,9 0.5 Rel. Fchigt Gm) 106 1 36 7 62 Wind ⸗ Richtung 3 W. W V W Geschw. in ps.. 2 3 1 1 1
Nehel. Zwischen 500 und oh0 m Höhe Temperaturzunahme von 8,9 bis 9, Grad. ;
Wetterbericht vom 7 Okto ber 1913, Vorm. 91 Uhr. —
Barometerstand
auf O0 niveau u. S in 452 B
.
ung,
ag Wetter stãrke
Meere s⸗ chwere reite
Name der Beobachtungs⸗ station
eratur elstus
—
Stufenwerten ) Barometerstand vom Abend
Niederschlag in
.
Borkum D gbebeat Keitum OSO J heiter Damburg OSO 4 bedech Swinemuͤnde wolkig Neufahrwasser 3 wolkenl. Memel heiter Aachen wolkig Hannover 3 bedeckt Berlin bedeckt Dresden wolkig Breslau 2 wolkenl. Bromberg I bedeckt . Metz halb bed. Ib6 Nachts Niederschl. Frankfurt, M. Sunst 1 57 melst bewölkt Karlsruhe, B. heiter 1 757 meist bewölkt München SO ZT heiter 5 I I5g melst bewölkt Juasyltze ö 7 wolfktg 57s Nachm. Niederschl. ö ¶ Vilhelmshav.]) meist bewölkt (Kiel) Malin Head 755. beiter 758 meist bewölkt (Wustrow i. M.) wolkig 753 Vorm. Niederschl. ( Königsbg., Pr.) 5 bedeckt ? 748 anhalt. Niederschl.
(Cassel) halb bed. 762 meist bewölkt Magdeburg) bedeckt 759 Vorm. Niederschl. . GrũnbergSschl.) wolkig Nachm. Niederschl. (Mülhaus., Els.] 1 Nachts Niederschl. ( Friedrichshaf.) meist bewölkt
(Bamberg) meist bewölkt
Dahm. Nierersch. 9 messt bewoltt
Gewitter meist bewöltt anhalt. Niederschl. ziemlich heiter Nachm. Nlederschl. Schauer 7 Nachm. Niederschl. Vorm. Niederschl. meist bewölkt Tr anhalt. Niederschl.
— S S e I oe e e e e =
Stornoway wolkig 762
Valentia
Sellly
Aberdeen 759,2
Shield J66
Holvhead ö. Ile d' Air 750,5 SSW beben
St. Mathieu 743.3 SSW 6 Regen
Grisnei 75 11 SSD 4 bededt
Parts n SO N bedeckt Vltssingen 643 SSO 4 Regen Helder 756,3 O 2 bedeckt Bodoe 752,8 N 4 halb bed. Christiansund 757,6 SW A wolrig Skudenes 760,2 Windst. Regen Vardd 7460 NW 4 wolkenl. Skagen 760, SW 1 wolkig Hanstholm 760,5 O 1 woltig Kopenhagen 761, SO A hester Stockholm 759,5 WSW beiter Hernösand 754,8 W 2 woltig Haparanda 75,6 NW 4 wolkenl. Wisby 762,5 W 4 wolkenl. Karl nad 759,9 Windst. halb bed. Archangel 748,6 WSW bedeckt Petersburg 756 8 SW Z bedeckt Riga 7616 WSW woltenl. — Wllna Dold NO I bedeckt Gortt 760 1 ONO 1 bedeckt Warsckau 76583 NO I bedect Rlem 558 W N jwoltig Wien 760, NO 1 wolkenl. Prag 760,6 S 1 Nebel Rom 762.7 N 2 heuer Florenz 69 SO 2X bedeckt Cagllarl 7660635 8 J heiter Thors hahn 769 1 Windst. woltig 76s Seydis sord 7614 NG X bedect 763
Ruügenwalder⸗ münde 761.5 wolkenl. 7ög anhalt. Niederschl.
Gr. Jarmouth 7h halb bed. 760 — Krakau 7617 wolkig 58 messt bewosft Lemberg 759,4 3 heiter Ih7 Nachts Niederschl. Hermannstadt 763 4 bedeckt 762 —
Triest 761,4 bedeckt 76! meist bewölkt Reytjapst 758,7 2 bedeckt Los ina]
(H Uhr Abends) ziemlich heiter Cherbourg 7492 Clermont 753 8 bedeckt Biarritz 752,90 bedeckt Nizza — — Pervignan 75535 wolkig Belgrad Serb. — —— Brindist 761,9 woltenl. Moskau 7612 WNW bedeckt derwick 7602? NW 2 halb bed. Helsingfors 7h63 W 4 heiter Kuopto 7b 8 WMW] bedeckt Zürich 7597 O 2woltig 10 Genf 7587 SSW I bedeckt 0 Lugano 762,2 NW A4 bedeckt 13 Saͤntts böl6 SSW 2 deoeckt G72 Budavest Ib. Windst. Neaen I3 Portland Bill 717 2 S8 Sshasb bed. 15 Horta 757.9 NW 3 halb bed. 16 Coruña 75,5 SSW 2 bedeckt 11
551 6
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Iöh! 754 756 757 754 ⸗66 762 748 767 761 6] 7606 756 751 762 762 748 758 761 76] 7660
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Das vom N von 763 mm liegt über der füdlichen Offsee. G südostwänrts fortschreitendes 12 dem weißen Meer, ein anderes am Deutschland ist das Wetter bei s tellweise etwas milder, fälle stattgefunden.