1913 / 240 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Oct 1913 18:00:01 GMT) scan diff

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den Gerichtsassessor Erich Müller in Halle a. S. zum Landrichter i rn gn z ö ;

den Gerichtsassessor Dr. Maresch in Berlin zum Amts— 6 mcm e j ssor D lb Ratib

en Gerichtsassessor Dr. Josef Felbier in Ratibor zum Amtsrichter in Sohrau O. . ü d den Gerichtsassessor Keßler in Königshütte zum Amts— richter in Loslau, ;

die Gerichtsassessoren Dr. Blume in Frankfurt a. M. und Schurgacz in Groß Strehlitz zu Amt lichtern in Beuthen O. S. und .

den Gerichtsassessor Dr. Do bring aus Danzig zum Staatsanwalt in Memel zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Architekten, Regierungsbaumeister a. D. Robert Leibnitz in Berlin den Charakter als Baurat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, aus Anlaß der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung

die große goldene Medaille für Kunst dem Maler, Professor Hans von Bartels in München, dem Bildhauer, Professor Wilhelm Haverkamp in Berlin, dem Maler, Professor Julius Jacob in Berlin, dem Architekten, Stadtbaurat, Professor Hans Grässel in München, dem Architekten, Wirklichen Geheimen Oberhofbaurat Ernst von Ihne in Berlin; die goldene Medaille für Kunst dem Bildhauer Hermann Pagels in Berlin, dem Bildhauer, Professor August Vogel in Berlin, dem Maler William Pape in Berlin, dem Maler Kurt Agthe in Berlin, dem Bildhauer Edmund Möller in Dresden, dem Architekten, Professor Hans Erl wein in Dresden, dem Architekten Paul Baum garten in Berlin, dem ö Professor Bodo Ebhardt in Berlin⸗Grune— wa

dem ordentlichen Lehrer an der Kunstakademie in Cassel, Architekten, Professor Wilhelm Freiherrn von Tettau zu verleihen.

Ju stiz ministerium.

Der Rechtsanwalt Fischer in Neumünster ist zum Notar fir den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Kiel mit Anweisung eines Amtssitzes in Neumünster ernannt worden.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Königliche Akademie der Künste in Berlin.

Wettbewerb um den Großen Staatspreis auf dem Gebiete der Malerei für das Jahr 1914.

Die Wahl des Gegenstandes für den Wettbewerb ist frei. Konkurrenzfähig sind außer fertigen oder annähernd fertigen Ge— mälden auch Kartons, Skizzen und Entwürfe. Von festen Wand⸗ malereien sind Photographien zulässig unter Beigabe der Kartons und der Studien.

Die Zahl der Arbeiten darf zehn nicht überschreiten. Die für diesen Wettbewerb bestimmten Arbeiten nebst schriftlichem Bewerbungs— . sind nach Wahl der Bewerber entweder bei der Akademie der

ünste zu Berlin oder den Kunstakademien zu Düsseldorf, Königsberg und Cassel sowie dem Staedelschen Kunstinstitut zu Frankfurt 4. M. einzuliefern. An diesen Stellen findet durch eine von den betreffenden Kunstanstalten bestellte Jury eine Sichtung auf Zulassung statt. Die nach diesem Verfahren zugelassenen Werke werden durch die be— treffenden Anstalten nach Berlin gesandt.

Als spätester Einlieferungstermin gilt:

bei der ( der Künste zu Berlin W. 8, Pariser

hend Platz 4, der 15. April 1914, Mittags 12 Uhr,

ei den

Akademie übrigen Akademien sowie dem Staedelschen Kunst— institut der 8. April 1914. Der Bewerbung sind beizufügen:

I) eine ausführliche Lebensbeschreibung des Bewerbers, aus welcher auch der Gang seiner künstlerischen Ausbildung ersichtlich ist, nebst den Zeugnissen über die letztere,

Y) Zeugnisse darüber, daß der Bewerber ein Preuße ist, und daß er zur Zeit der Bewerbung das zweiunddreißigste Lebensjahr nicht überschritten hat, . ;

3) die schriftliche Versicherung an Eidesstatt, daß die eingereichten Arbeiten von dem Bewerber selb ständig erfunden und ohne fremde Beihilfe ausgeführt sind,“

4 ein V. nl der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.

Bewerbungsgesuche, denen die vorstehend unter 1 bis 4 auf— eführten Schriftstücke nicht beiliegen, bleiben unberücksichtigt. Die Finsendung der Gesuche hat getrennt von den Arbeiten zu erfolgen.

Die Kosten der Ein- und Rücksendung nach und von dem Ein— lieferungsorte hat der Bewerber zu tragen.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 3000 zu einer einjährigen Studienreise nebst 300 M6 Reisekostenentschädigung und ist zahlbar in zwei halbjährlichen Raten mit je 1650 S6, die erste beim Antritt der Studienreise, die zweite nach Erstattung des Reiseberichts

und nach Erfüllung der weiter unten aufgeführten Studiennachweise.

Das Stipendium steht nach Zuerkennung des Preises zur Ver— ügung. . Der Stipendiat hat den größten Teil seiner Studienreise den Kunstwerken Italiens zu widmen; eine Rückkehr bezw. eine Unter— brechung dieser Tätigkeit zum Besuch anderer Länder ist ge⸗ stattet. Er wird in bezug auf den Antritt und die Voll— endung der Studienreise, die Studienzwecke, besondere Studien⸗ arbeiten, die wichtigeren Studienorte usw. unter tunlichster Berück— sichtigung seiner etwaigen Wünsche auf ein festes Programm verpflichtet, bon dem ohne vorherige Genehmigung des unterzeichneten Senats nicht abgewichen werden darf. Vor Ablauf von sechs Mo— naten nach Antritt der Studienreise hat der Stipendiat über den Fort— gang seiner Studien dem Senat der Akademie schriftlichen Bericht zu erstatten und, zum Zweck des Studiennachweises beizufügen: einige Skizzen oder Skizzenbücher, welche die empfangenen Eindrücke flüchtig wiedergeben, ferner mindestens eine farbige Kopie eines monumentalen alten Wand⸗ oder Tafelgemäldes im kleineren Maßstab und endlich eine i m enaue Kopie eines Fragments von einem alten Bilde in natürlicher Größe. Die Kosten für Ein⸗ und Rücksendung dieser Nachweise trägt die Akademie.

Während der Dauer des Stipendienjahres kann dem Stipendiaten ein der Akademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stipen— diaten zur Verfügung stehendes Atelier kostenlos überlassen werden,

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wenn ein solches frel ist und ältere Ansprüche nicht zu berück- sichtigen sind. ö

Auf Bestimmung des Senats kann eine öffentliche Ausstellung der Konkurrenzarbeiten stattfinden.

Berlin, den 20. September 1913.

Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste. Ludwig Manzel.

Wettbewerb um den Großen Staatspreis auf dem Gebiete der Bild hauerei

für das Jahr 1914.

Der Große Staatspreis ist in erster Linie bestimmt, die ideale und monumentale Richtung der Kunst zu fördern. Der Wettbewerb ist hinsichtlich der Wahl des Gegenstandes ein freier.

Einzureichen sind Figuren und Reliefs, erwünscht außerdem zeichnerische Entwürfe und gegebenenfalls Photographien ausgeführter Werke. Die Gesamtzahl der Arbeiten darf zehn nicht überschreiten.

Die für diesen Wettbewerb bestimmten Arbeiten nebst schrift⸗ lichem Bewerbungsgesuche sind nach Wahl der Bewerber entweder bei der Akademie der Künste zu Berlin oder den Kunstakademien zu Düsseldorf, Königsberg und Cassel bezw. dem Staedelschen Kunst— institut zu Frankfurt a. M. einzuliefern. An diesen Stellen findet durch eine von den Instituten bestellte Jury eine Sichtung auf Zulassung statt. Die nach diesem Verfahren zugelassenen Werke werden durch die betreffenden Anstalten nach Berlin gesandt.

Als spätester Einlieferungstermin gilt: bei der

Akademie der Künste zu Berlin W. 8, Pariser ö Platz 4, der 15. April 1914, Mittags 12 Uhr, ei den übrigen Akademien sowie dem Staedelschen Kunst— institut der 8. April 1914.

Der Bewerbung sind beizufügen:

eine ausführliche e f gr des Bewerbers, aus welcher auch der Gang seiner künstlerischen Ausbildung ersichtlich ist, nebst den Zeugnissen über die letztere. Der Studiennachweis ist durch zeichnerische Aufnahmen und eventuell plastische Skizzen zu liefern,

2) Zeugnisse darüber, daß der Bewerber ein Preuße ist, und daß er zur Zeit der Einsendung das zweiunddreißigste Lebensjahr nicht überschritten hat,

3) die schriftliche Versicherung an Eidesstatt, daß die eingereichten Arbeiten von dem Bewerber selbständig erfunden und ohne fremde Beihilfe ausgeführt sind, J

4) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten auf besonderem Bogen.

Gesuche, denen die vorstehend unter 1 bis 4 aufgeführten Schrift⸗ stücke nicht beiliegen, werden nicht berücksichtigt. Die Einsendung der Gesuche hat getrennt von den Arbeiten zu erfolgen. Die Kosten der Ein⸗ und Rücksendung nach und von dem Einlieferungsorte hat der Bewerber zu tragen.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 3000 . zu einer einjährigen Studienreise nebst 300 Reisekostenentschädigung. Die Zahlung erfolgt in zwei halbjährlichen Raten, die der ersten beim Antritt der Studienreise, die der zweiten sechs Monate später nach Erstattung des Reiseberichts und Erfüllung der weiter unten aufge— führten Studiennachweise.

Das Stipendium steht nach Zuerkennung des Preises zur Ver— fügung.

Der Stipendiat hat den größten Teil seiner Studienreise den Kunstwerken Italiens zu widmen; eine Rückkehr bezw. eine Unter— brechung dieser Tätigkeit zum Besuch anderer Länder ist gestattet. Er wird in bezug auf den Antritt und die Vollendung der Studienreise, die Studien zwecke, besondere Studienarbeiten, wichtige Studien orte usw. unter tunlichster Berücksichtigung seiner etwaigen Wünsche auf ein festes Programm verpflichtet, von dem ohne vorherige Ge— nehmigung des unterzeichneten Senats nicht abgewichen werden darf. Vor Ablauf von sechs Monaten nach Antritt der Studienreise hat der Stipendiat über den Fortgang seiner Studien dem Senat der Akademie der Künste schriftlichen Bericht zu erstatten und zum Zwecke des Studiennachweises beizufügen:

Skizzen oder Skizzenbücher, welche die empfangenen Eindrücke flüchtig wiedergeben,

plastische Skizzen nach alten Motiven: a. Relief, b. Vollfigur,

einen sorgfältig ausgeführten Studienkopf nach dem Leben, natür⸗ liche Größe, als Relief oder Vollfigur.

Die Kosten für Ein- und Rücksendung dieser Nachweise trägt die Akademie.

Während der Dauer des Stipendienjahres kann dem Stipendiaten ein der Akademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stipendiaten zur Verfügung stehendes Atelier kostenlos überlassen werden, wenn ein solches frei ist und ältere Ansprüche nicht zu berücksichtigen sind.

Auf Bestimmung des Senats kann eine öffentliche Ausstellung der Konkurrenzarbeiten stattfinden.

Berlin, den 20. September 1913.

Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste.

Ludwig Manzel.

Die für das Jahr 1913 aus den Mitteln der Lou isa E. Wentzel⸗Stiftung zu einem Wettbewerbe ausgeschriebenen Stipendien im Betrage von je 1000 S sind verliehen worden: dem Maler Walter Miehe in Charlottenburg, dem Bildhauer Martin Neumark in Charloitenburg, dem Architekten Rudolph Schulz in Charlottenburg, dem Graphiker Johannes Schubert in Charlottenburg, dem Musiker Clemens Droste zu Vischering in Berlin— Friedenau. Berlin, den 6. Oktober 1913.

Der Präsident: Ludwig Manzel.

Finanzministerium.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Tarnowitz, Regierungsbezirk Oppeln, ist zu besetzen.

Ministerium des Innern.

Dem, Landrat Barkhausen ist das Landratsamt im Kreise Briesen übertragen worden.

*

Evangelischer Oberkirchenrat.

Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Edinburgh (Schottland) ist der 2. Pfarrer in Schlieben, Provinz Sachsen, Kurt Planer berufen worden.

Bekanntmachung.

Auf, Grund der Nummer 4 der in Nr. 213 des „Deut⸗ schen Reichs- und Königlich Preußischen Staatsanzeigers“ vom 9. September 1913 veröffentlichten, am 22. Mai 1912 in Kraft . Grundsätze für amtliche Tintenprüfung

aben ferner folgende Firmen Kennmarken für ihre Tinten bei dem unterzeichneten Amt eintragen lassen;

Firma Bezeichnung der Tinte

C. M. Jaenicke, Magde⸗ St. Mauritius⸗Urkunden⸗Tinte.

urg. Hallesche Tintenfabrik „Paßtmir“ Urkundentinte. Thieme & Co., Halle

a. S., Dieselbe Eisengallusschreib⸗ tinte.

Chemische Fabrik Nürn⸗ Reichs⸗Normaltinte, Urkunden⸗ berg Dr. Fohn K Breit⸗ tinte.

schopp, Nürnberg, Dieselbe Reichs ⸗Normaltinte, Eisen⸗ gallusschreibtinte.

Berlin⸗Lichterfelde West, den 4. Oktober 1913. Königliches Materialprüfungsamt. J. V.: Ru deloff.

Paßtmir!

Abgereist:

Seine Exzellenz der Staats⸗ Beseler nach Posen.

und Justizminister Dr.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preuß ten. Berlin, 10. Oktober 1913.

In der am 9. Oktober d. J. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Delbrück ab⸗ gehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde dem Antrag Sachsens, betreffend weitere Prägung von Denk⸗ münzen zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig, die Zustimmung erteilt. ir Annahme gelangten ferner die Vorlage, betreffend Zollverwaltungskostenetat für Elsaß⸗ Lothringen, der Entwurf einer Bekanntmachung, betreffend den Begriff der vorübergehenden Dienstleistungen im Sinne des 8 434 der Reichsversicherungsordnung, die Vorlage, betreffend Vorschriften für die Rechnungsführung der Krankenkassen, der Entwurf zu Bestimmungen über die Gebühr— nisse der zur Durchführung von Absperrungsmaßregeln gegen die Rinderpest verwendeten Militärkommandos und die Er⸗ stattung der entstandenen Mehrkosten aus Reichszivilfonds sowie die Vorlage, betreffend die Prägung eines weiteren Betrags von Zehnpfennigstücken in Höhe von 5 Millionen Mark. Dem⸗ nächst wurde über die Besetzung einer Reichsgerichtsratsstelle und über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.

Der Königlich bayerische Gesandte Graf von Lerchen— feld⸗Köfering ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich sächsische Gesandte Freiherr von Salza und Lichtenau ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich belgische Gesandte Baron Beyens ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 8. Oktober S. M. S. „Leipzig“ in Kiukiang und S. M. S. „Möwe“ in Lindi eingetroffen.

Großbritannien und Irland.

Der Erste Lord der Admiralität Sir Winston Churchill hielt gestern in Dundee eine Rede, in der er laut Meldung des „W. T. B.“ ausführte:

Während die Entwicklung der britischen Seemacht Fortschritte gemacht hat, haben sich unsere Beziebungen zu dem mächtigen Deutschen Reich bis heute ständig gebessert; sie stehen auf einer durchaus be— friedigenden Grundlage. Für die Nationen der Welt drohte die Gefahr, daß zwischen ihnen Feindschaft entstehe, viel mehr von einer Panik als von der ruhigen Sicherung ihrer Stärke.

Frankreich.

Der Handelsminister Masss teilte gestern, wie, W. T. B.“ meldet, im Kabinettsrat mit, daß er demnächst den Versuch machen werde, einen Teil der südamerikanischen Post am Tage der Abfahrt der transatlantischen Dampfer durch Flieger nach dem Hafen von Pauillac befördern zu lassen.

Türkei.

Durch einen Erlaß des Sultans ist laut Meldung des W. T. B.“ die De mobilisierung angeordnet worden. Die Orientbahn wurde beauftragt, zu diesem Zwecke täglich fünfzig Waggons bereitzustellen.

Nach einer amtlichen Bekanntmachung ist der Minister des Innern durch einen Beschluß des Ministerrats beauftragt worden, die durch die Balkankriege verzögerten Wahlen zur Kammer vornehmen zu lassen.

Griechenland. Der König ist gestern in Begleitung des Chefs des Generalstabs, zweier Generalstabsoffiziere und eines Adjutanten von Athen nach Saloniki abgereist.

Der türkische Bevollmächtigte Herand Abro Bey machte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, dem Ministerpräsi⸗ denten Venizelos von der Demobilisierungsorder des 66 = wesiers Mitteilung und bat ihn, der griechischen Schiffsdivision im Aegäischen Meere den Befehl zu erteilen, jeden e lin während der Transporte der heimgeschickten üürkischen Refer—⸗ visten nach Kleinasien zu vermeiden.

Die Vorbereitungen zu einer neuen Einteilung der griechischen Armee schreiten rasch fort. Die Armee wird obiger Quelle zufolge im Kriegsfall 450 000 bis 500 00 Mann zählen, eingeteilt in sechs Armeekorps oder 18 Divisionen, in Friedenszeiten 54 Regimenter. Jede Division erhält drei Batterien Gebirgsartillerie. Die dem direkten Kommando des Generalissimus unterstehende Feld— artillerie besteht aus 12 Regimentern zu je sechs Batterien.

Bulgarien.

Die Regierung hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ den Bau eines Hafens in Porto Lagos und schiffbarer Kanäle. in Bulgarisch-Thrazien sowie den Anschluß der bulgarischen Eisenbahnen an die rumänischen Bahnen üher die Donau hinüber beschlossen.

. Der türkisch-bulgarische Handelsvertrag ist so, wie er vor dem Kriege bestanden hat, auf ein Jahr vom 29. September an wieder in Kraft gesetzt worden.

Serbien.

Die Regierung hat dem Staatsrate einen Gesetzentwurf, betreffend die Ermächtigung zur Aufnahme einer Anleihe von 250 Millionen, zur Begutachtung übersandt.

Wie die „Südslavische Korrespondenz“ meldet, hat der

General Jowanowitsch den Befehl erteilt, die albanesische Grenze zu überschreiten und den Feind bis in das Innere Albaniens zu verfolgen.

In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer interpellierten die Jungradikalen Draskowitsch und Proda— nowitsch den Ministerpräsidenten, ob die Regierung von der Vorbereitung des Einfalles der Albanesen in Serbien Kenntnis gehabt hätte, wieviel serbische Truppen nach der De— mobilisierung in den neuen Gebieten verblieben wären, und welche Sicherheitsmaßnahm.en die Regierung an der serbisch⸗ albanesischen Grenze zu treffen gedenke.

Amerika.

Nach einem vom „W. T. B.“ verbreiteten Telegramm aus Mexiko wird die Räumung der Stadt Torreon durch die Bundes truppen von dem Minister des Innern hestätigt. Drei Befehlshaber der Bundestruppen werden des— halb vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Hinfichtlich der Fremdenkolonie in Torreon äußert sich eine Depesche des Generalkonsuls der Vereinigten Staaten in Monsierey be— muhigend. Mehr als dreihundert Engländer und andere Fremde hätten Torreon bereits vor vierzehn Tagen mit Sonderzug verlassen; ihre Ankunft in Monterey wurde gestern abend erwartet. „Die „Times“ meldet vom 8. d. M. folgende Einzelheiten über den Kampf bei Torreon: .

Eine Kolonne der Bundestruppen unter General Alvarez ist durch lombinierte, von Norden und Westen kommende Streitkräfte der Rebellen in Stärke von 690900 Mann zwischen Torreon und Durango überwältigt und nach den Berichten so gut wie vernichtet worden. Die starte Garnison von Torreon beschloß auf die Nachricht von der Niederlage, diese wichtige strategische Stellung zu räumen und sich auf die Erfatz kolonne unter General Truey-Aubert, etma 80 Meilen öftlich, zurück. zuziehen. Egz herrscht allgemeine Besorgnis für die Stadt Torreon, wo große ausländische Interessen konzentriert sind. Die Stadt Mexiko ist vollständig ruhig.

Asien.

Der Präsident der chinesischen Republik huanschikai hat

dem Kaiser von Rußland und dem König von England nach der offiziellen Anerkennung der Republit durch Rußland und Großbritannien Danktelegramme gesandt, die der Kaiser Nikolaus und der König Georg mit Glückwunschdepeschen be⸗ antworteten. . ; Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ wird der Präsident Juanschikal heute bei seiner feierlichen Amts⸗ einführung eine Erklä rung abgeben, in der er die Chinesen auffordert, um die Festigung der Freundschaft mit den fremden Nationen bemüht zu sein. HYuanschikai wird es sich zur Auf— gabe machen, alle Verträge Und Abkommen, welche von früheren chinesischen Regierungen mit fremden Mächten geschlossen wurden, ebenso wie alle mit Ausländern ordnungsgemäß abge⸗ shlossenen Kontrakte, genau zu beobachten. Fernerhin wird der Präsident alle Rechte und Privilegien, die Ausländer bisher in China genossen haben, bestätigen.

Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Die gestrigen Verhandlungen der Fabrikanten und Haus— industriellen des Berliner Pelzwarenhandels (vgl. Nr. 236 da Bl) vor dem Einigungsamte des Gewerhegerichts führten, wie die „Voss. Itg.“ berichtet, zu einer Einigung. Es soll' sofort ein gleschberechtigt zusammengesetzter zehn⸗ gliedriger Ausschuß unter dem Vorsitz eines Unparteiischen an die. Ausarbeitung eines Tarifvertrags gehen. Bis zum Abschluß des Vertrags wird den Zwischenmelstern ein Zuschlag von 5 v. H. auf die bisherigen Preise gewährt. Für die Arbeiter wird die wöchentliche Arbeitszeit um eine Stunde verkürzt, während sie drei Stunden Arbeitsverkürzung gefordert hatten. Die Hausindustriellen und die Arbeiter müssen erst in Versammlungen zu diesem Vergleich Stellung nehmen. Die Versammlung der Arbeiter wird am Montag abgehalten, bis dahin bleiben sie also im Ausstand. Der Verein der Hausindustriellen hat bereits gestern abend in einer Versammlung den Vertrag angenommen, sodaß der Ausstand der Hauzindustrlellen sein Ende erreicht hat.

. In Huelva beschlossen, wie W. T. B.“ meldet, die bei dem Bau des Hafens beschäͤftigten Arbeiter, in den Ausstand zu treten. Daraufhin haben die übrigen Hafenarbeiter erklärt, eben⸗ falls in den Ausstand treten zu wollen.

Wohlfahrtspflege.

Die Wandererfürsorge in Württemberg.

Wenn eine großzügige sozialpolitische Einrichtung sich innerhalb dresjährigen Wirkens in aufsteigender Richtung bewegt, so kann sie auf Beachtung in weiteren Kreisen Anspruch erheben. Generalmajor ? D. von Geßler in Stuttgart war et, der, den Spuren von YHodelschwinghs folgend, für das Königreich Württemberg die Wanderarbeitsstätten organisierte. Wenn der am 9. De⸗ kember 1911 verstorbene Begründer es auch nicht erlebte, daß seine Drganisation sich auf das ganze Königreich ausdehnte, wozu jetzt hegründele Aussicht vorliegt, so hatte er doch den größten Teil des Landes für seinen Zweck gewonnen, und 37 Wanderarbeitsstätten legen in ihrem Wirken dafür Zeugnis ab, daß die Frage einer planmäßigen Fürsorge für arme Wanderer einen bedeutenden Schritt ihrer Löfung näher gebracht ist. Soeben werden die beschreibenden

und tabellarischen Nachweise der württembergischen Wanderarbeist- stätten über das dritte Betriebsjahr 1912 in dem amtlichen Gewerbe= hlatt aus Württemberg“ (Jahrgang 19153, Nr. 37 und 38) veröffentlicht. Man muß den Erfolg dieser Einrschtungen so bewerten, daß man von einer Mustereinrichtung sprechen kann. Da aber das genannte Organ nur einen fachlich beschränkten Leserkreis hat und andererseits eine Nachahmung der württembergischen Wanderarbeitsstätten nur bei ge⸗ nauer Kenntnis dieser Organisation und ihrer Wirksamkeit einsetzen kann, erscheint es angebracht, das Wichtigste aus den erwähnten amt lichen Darlegungen zür Kenntnis weiterer Kreise zu bringen.

Der Verkehr in den 37 Wanderarbeitsstätten des Landes war in dem abgelaufenen dritten Betriebsjahre solgender: Die 37 Wander⸗ arbeitsstätten haben in der Zeit vom 1. Oktober 1911 bis 30. Sep— tember 1912 140 945 Gäste (lim Vorjahre 1065 055) mit einem Ver— pflegungszaufwand von 145 310,41 6 (im Vorjahre 106 195,55 16) beherbergt. Der Verkehr war somit in dem abgelaufenen Betriebsjahre um 35 890 Gäste größer, und es mußten 39 144, 86 1 Verpflegungekosten mehr aufgewendet werden. Ueber den Grund dieser Steigerung lassen sich nur Vermutungen aufstellen. Sie scheint wohl zum Teil darauf zurückzuführen zu sein, daß in einzelnen Industrien der Geschäfisgang doch nicht so günstig gewesen ist und daß namentlich an manchen Orten die Bautätigkeit zu wünschen übrig gelassen hat. An Wander— scheinen sind 122 ausgestellt worden gegen 87231 im Vorjahre, somit 401 Stück mehr. In allen 37 Wanderarbeitsstätten hat sich der Ver⸗ kehr in den einzelnen Monaten Oktober 1911 bis September 15912, wie folgt, gestaltet:

1911 Zabl der ausgestellten ac. Wanderscheine: Gäste:

Oktober.. 698 7

November. . 1098

Dezember

Verpflegungskosten:

64 7 86731 0 28 13 713 20 565 26 hib

ö.

. 35 1912:

24 808

17500

6 1 1

Jahugr 1115 Februgat ö 667 10791 3 10 686 1 9272 . h 229 w 6199 ,, 4801 September.. 576 5492 5 Gi

zusammen 9122 140 915 146 340,41 6.

Der stärkste Verkehr war somit im Dezember 1911, der geringste im August 1912.

Zu dem Verpflegungsaufwand sind noch zu rechnen die Eisenbahn— fahrtkosten aut Vertrag die Hälste des Fahrpreises 4. Klasse, wie dies auch in denjenigen preußtschen Provinzen, welche Wander⸗ arbeitsstätten haben, der Fall ist) im Betrage von 3688,70 M06, so daß die Kosten der Verpflegung und Beförderung der Wanderer zusammen 149 029,11 ½ ausmachen. f

358 894,6

Die Verpflegung eines Wanderers (ein⸗ schließlich der Eisenbahnbeförderung) kommt somit auf 1,05 (im Vorjahre auf 1.04 S) zu stehen.

Gegen die Wanderer und die Arbeitsordnung sind auch im abge— laufenen Betriebsjahre von keiner Seite Einwendungen erhoben worden. Die Hauptfestsetzungen dieser Ordnung sind folgende: I). Jedem Wanderer, der eine und dieselbe Wanderarbeinsstätte inner⸗ halb dreier Monate mehr als zweimal in Anspruch nimmt, wird der Wanderschein entzogen, ebenso jedem Wanderer, der grundlos eine ihm vermittelte Arbeitsst⸗lle nicht annimmt oder sie nach dem Antritt alsbald wieder verläßt, ferner bei sonstigen Verfehlungen, wie Verweige⸗ rung der in der Wanderarbeiitsstätte zu verrichtenden Arbeit, Bettelei, Betrunkenheit, frechem Benehmen, Ungehorsam, Zerreißen des Wander— scheines, heimlichem Verlassen der Wanderarbeitsstätte, Betrug, Dieb⸗— stahl, Unterschlagung und anderen Vergehen oder Verbrechen. 2) Die Dauer der Entziehung des Wanderscheins beträgt 3 Monate, im Wiederholungsfalle 1 Jahr. Die Ausübung diefer Bestimmungen führte dazu, daß im Berichtsjahre 1911/12 in 2098 Fallen der Wander⸗ schein entzogen werden müßte. Von dtesen 2098 Fällen kamen 646 auf Arbettsverweigerung bezw. Nichtannahme der vermittelten Arbeitsstelle, in 4090 Fällen lag grundloses Verlassen der vermittelten Arbeitestelle vor, in 231 Fällen handelte es sich um freches Benehmen, in 150 Fällen um dreimalige Inanspruchnahme einundderselben Wanderarbeitsstätte innerhalb von 3 Monaten, in 116 Fällen um Ungehorsam, in 199 Fällen um Bettelei, in 107 Fällen um Betrunkenheit, und die übrigen Fälle verteilen sich auf eine Reihe anderer Entziehungsgründe, wie Beleidigung, Sachbeschädigung, Diebstahl usw. Diese Zahlen müssen jedoch im Verhälinis zur Gesamtzahl der Besucher der Wanderarbeitsstätten (140 945) als gering bezeichnet werden; sie betragen wie im Vorjahr nur 14 der Gesamtzahl der Gäste.

Von den 37. Wanderarbeitestätten haben 20 eigene Arbeits⸗ nachwelse. Bei diesen 20 Arbeitsnachweisen sind in der Zeit vom 1. Oktober 1911 bis 30. September 1912 4853 nicht bloß vorüber⸗ gehend zu hesetzende Arbeitsstellen angemeldet worden. Von diesen konnten 3679 oder 75.8 G“ (im Vorjahre 56,5 o o) der Stellen besetzt werden. Von den bei den Arbeitsnachweisen als arbeitsuchend einge⸗ tragenen 9207 Wanderern und sonstigen Arbeitsuchenden sind 3807 oder 41,3 o/ (im Vorjahre 36,4 Go) in Arbeit gebracht worden.

Von den mit den Arbeitsstätten verbundenen 37 Obdachlosen⸗ elnrichtungen sind 29 190 Obdachlose an 72 425 Verpflegungstagen beherbergt worden, also etwa der fünfte Teil der Gäste der Wander— arbeitsstätten. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahre mit 14174 Ob— dachlosen und 31 552 Verpflegungstagen eine erhebliche Steigerung. Es mußten 15016 Obdachlose im Berichtsjahre mehr beherbergt werden, und die Zahl der Verpflegungstage ist gegenüber dem Vor⸗ jahre um 40873 gestiegen. Biese Steigerung hängt mit der Stellung der Orts- und Landarmenbehörden zu der Obdachlosen— fürsorge der Wanderarbeitsstätte zusammen, die noch eine Regelung erfahren wird.

Ueber die Wirksamkeit der Wanderarbeitsstätten und über deren Einfluß auf die Bewohnerschaft der betreffenden Bezirke sprechen folgende Feststellungen: Die Strafanzeigen wegen Bettelns und Landstreicherei sind in den 36 Bezirken mit Wander⸗ arbeitsstätten von 19843 im Jahre 1908/09, in dem in Württemberg noch keine Wanderarbeitsstätten bestanden, auf 3883 im Jahre 1911112 (im Vorjahre auf 3761), also um 15 960 oder 80,4 0 lim Vorjahte um S1 o) zurückgegangen. Die Haftvoll⸗ streckungskosten sind von 155231 S im Jahre 1908/09 auf 52 217 6 (in Vorjahre auf 51 020 Æ), d. h. um 103 014 oder 66,3 / (im Vorjahre um 67,1 9e½ ) gesunken. Die Gefangenentransportkosten haben sich von 46300 S im Jahre 1908/9 auf 12983 A, somit um 33 317 M oder 71,9 υ (im Vorjahre um 73 0,½ ) verringert. Bei den beteiligten 36 Ober⸗ ämtern sind demnach die jährlichen Hafjwollstreckungs⸗ und Gefangenen⸗ transportkosten zusammen gegenüber dem Jahre 190809 um 136 331 ½ zurückgegangen. . man hierzu noch die Abnahme der Kosten bei den 16 innerhalb des Wanderarbeitsstättennetzes ge⸗ legenen Oberämtern ohne eigene Wanderarbeitsstätten um 27 485 , so haben die jährlichen Haftvollstreckungs- und Gefangenentransport⸗ kosten bei den 52 Oberämtern des Wanderarbeitsstättennetzes gegen⸗ über dem Jahre 1908 09 sich um 163 816 M verringert.

Im badischen Ministerium des Innern sind Vorentwürfe eines Wandererfürsorge⸗ und eines Wandererarmengesetzes ausgearbeitet und Ende September den Stadtverwaltungen zur Begutachtung übersendet worden. Die Stadt Karlsruhe hat sich bereits mit Tendenz und Inhalt dieser Entwürfe einverstanden erklärt. Da auch über die Ent⸗ wicklung und Wirksamkeit der Wanderarbeitsstätten in mehreren preußischen Provinzen günstige Berichte vorliegen, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, daß das Netz dieser Fürsorgestätten sich über das ganze Dent fche Reich ausdehnt.

Technik.

Ein wissenschaftliches Laboratorium für Flug schiffahrt. Unter den Gelehrten, die sic unvergängliche Verdienste um die wissenschaftlichen Grundlagen des Flugwesens erworben haben, steht der berühmte Physiker und Meteorologe Langley mit an erster Stelle. Während er aber als naturwissenschaftlicher Forscher einen anerkannten Weltruf besaß, wurde er von seinen amerikanischen Landsleuten in seinen Bestrebungen zur gi erf der Aviatik ver⸗ kannt und bei Gelegenheit einiger Mißerfolge fast verhöhnt. Auch das von ihm begründete Aerodynamische Laboratorium wurde ge⸗ schlossen, die dem Gelehrten bewilligten Staatsmittel entzogen. Dabei hat das gerechtere Urteil der Gegenwart anerkannt, daß Langley wahrscheinlich schon vor 20 Jahren einen vollen Erfolg erzielt und damit die Entwicklung des Flugwesens erheblich früher zu einem praktischen Ziel geflihrt haben würde, wenn damals schon der leichte Petroleummotor erfunden gewesen wäre. Jetzt hat sich die Smithsonian Instltution, deren Sekretaͤr Langley bis zu seineni Tope gewesen ist, dazu entschlossen, das Aerodynamische kaboratorium wieder zu eröffnen, und zwar in enger Ver bindung mit dem staatlichen Wetterbureau. Die Regierung hat vor⸗ läufig noch keinen Beschluß zur Unterstützung der Anstalt gefaßt, sodaß sie bon privaten Zuwendungen abhängig sein wird, jedoch steht zu erwarten, h auch die Regierung sich aufs neue bereit finden lassen wird, das Laboratorium zu fördern, da. die wissenschaftlichen Untersuchungen auf dem Gebiet der Aviatik immer noch zu den wichtigsten Forderungen gehören. Die Praxis allein, so eifrig sie überall betrieben wird, kann zur Vervollkommnung nicht alles tun und muß außerdem mit einem Verlust an Menschenleben und Kapital rechnen, der wenigstens zum Teil durch wissenschaftliche Versuche erspart bleiben könnte. Zunächst werden für das Laboratorium zwei . Windtunnel und die nötigen Apparate zur Herstellung von Modellen geschaffen, außerdem eine Anlage zu Erperimenten im Freien, wobei alle in Betracht kommenden Erscheinungen genau beob⸗ achtet und gemessen werden sollen.

Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernteergebnisse und Getreidehandel in Rußland.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Odessa berichtet unterm 29. September: Während des ganzen Monats September herrschte im Konsulatsbezirke trockene heiße Witterung, die außerordentlich günstig für die Einbringung der allgemein großen Ernte war. Erst in den letzten Tagen ist kübleres, herbstliches Wetter eingetreten. Das Angebot war zeitweilig recht groß, doch hielten die Eigentümer bei den gesunkenen Preisen etwas zurück, um so mehr, als namentlich die iich ben den Besitzern und Bauern große Vorschüsse gibt Es bleibt also ein nicht unbedeutender Teil für die späteren Mongte auf⸗ bewahrt. Besonders der Weizen wurde zeitweise in großen Mengen angeboten, und erst in den letzten Tagen ist man zurickhalten der ge⸗ worden, weil die Preise stetig weichen. Das Geschäft in Weizen 96 in den nächsten Monaten jedenfalls größere Ausdehnung an⸗ nehmen.

Das Geschäft in Roggen wird namentlich nach dem Norden als ziemlich lebhaft bezeichnet, da die besseren russischen Sorten An- klang finden. Die großen Gersteabladungen hatten zur Folge, daß die Preise unter Schwankungen langsam wieder zurückgingen, wenn auch zeitweise die hohen Maispreise für Gerste eine Stütze boten. Besonders England zahlte für ganze Ladungen recht hohe Preise. Seit kurzem hat aber die Kauf⸗ lust stark nachgelassen. Nikolajew war infolge Streiks eine ganze Woche lang vollständig von neuen Zufuhren abgeschlossen, ist jetzt aber wieder mit starkem Angebot auf dem Markte. Schwimmende Gerste wird namentlich am Rhein von der zweiten Hand billig angeboten. Für die nächsten Wochen sind noch größere Zufuhren zu erwarten, die bei der nur schwachen Kauf⸗ lust leicht einen weiteren Druck der Preise hervorrufen können. Die heiße Witterung im Berichtsmonat hat den Reife⸗ prozeß des Maises sehr gefördert; in etwa 2 bis 3 Wochen dürfte mit der Ernte begonnen werden, sodaß schon Ende Oktober Abladungen erfolgen können. Man rechnet auf eine hin⸗ sichtlich der Beschaffenheit recht gute Ernte. Die Ernte in Hafer hat den gehegten Hoffnungen voll entsprechen, und namentlich Niko⸗ lajew hat schon mit größeren Abladungen begonnen. Die Leinsaat⸗ ernte ist günstig. Rußland ist mit dringendem Angebot auf dem Markte und drückt bei geringer Kauflust die Preise. In Raps wird viel feuchte Ware angeboten, und man hat die Forderungen erheblich ermäßigen müssen.

An der Odessaer Börse stellten sich die Preise am 25. Sep⸗ tember d. J., wie folgt: . Winterweizen. . 90 116 Kop. m Roggen. 66 80 8, Mais ; 60-80 Hafer J 70 55 J, 160 ,,, 170 Hederi⸗⸗. 100 ö. Die Vorräte betrugen am 14. September d. J.: in Asima ö 303 030 dæ, 4

für das Pud frei an Bord.

4914 Arnautka H 4914 verschiedene Weizensorten 6530 Weizen zusammen 319 388 dz, Roggen . ; 118 721 Mais . Gerste 235913 Hafer. w, 3150 ö 1316 k 8180 Leinsaat. ö 9828 k 1638 Sonnenblumenkörner 41914 Rübsen . ; 4914 Erbsen J 19 656 dd,, 1638 Linsen H 33 Die Verschiffungen aus Odessa und Cherson betrugen

im Monat September:

. ,

Roggen 1000000

Gerste 4000000 .

Mais. 500 0090

Der Oelkuchenmarkt war geschäͤftslos. Die Preise betrugen frei an Bord für: Leinkuchen (lose) . . mee Kokoskuchen in Säcken, Singapore Ceylonkuchen in Säcken... 11I0— 120 Dederichbauernkuchen (lose) . 712 73 Verfügbare Frachten sind etwas schwächer geworden, weil viele Räume sofortige Ladung verlangen. Die gegenwärtigen Fracht⸗ raten für verfügbare Dampfer in Odessa, Cherson und Nikolajew sind folgende: nach Notter ban Damburg, Weser, London, Hull, Antwerpen 12 —.

* * *. 38 1066 . *. . .

100 106 Kop. 77 80 102 110

Wasbington, 9. Oktober. (W. T. B.) Nach dem Berichte des Ackerbaubureaus betrug der allgemeine Durch schnitts⸗ stand von Mais am 1. Oktober 65,3 9 gegen 82.2 o,o im Vorjahre und der Durchschnittzertrag per Acre 22.72 Bushels gegen 27,9 Bushelz