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früheren Gerichtsassessoren: Vizekonsul Marquardt bei
Kammergericht, Dr. Schirm bei dem Landgericht J in Berlin, Wernich bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Breslau, Max Markuse bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Lyck und Dr. Spitzer bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Graudenz.
Der Amtsgerichtsrat Richard Rohde vom Amtsgericht Berlin-Mitte, die Rechtsanwälte und Notare, Justizräte Tücksen in Apenrade und Stemann in Flensburg, der Rechtsanwalt, Justizrat Dr. Berthold in Elberfeld und der Rechtsanwalt Stark in Waldenburg sind gestorben.
nn. Lewinneck bei dem Amtsgericht in Pr. Stargard, dem
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Gewerbeassessor Heuer ist zum Gewerbeinspektor er⸗ nannt und vom 1. Oktober d. J. ab mit der Verwaltung der Gewerbeinspektion in Landsberg a. W. beauftragt worden.
Dem Gewerbeassessor Dr. Maus in Königsberg ist eine etatsmäßige Hilfsarbeiterstelle verliehen worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Dem Professor Edmund Körner in Darmstadt ist die durch Allerhöchsten Erlaß vom 17. Oktober 1912 gestiftete Denkmünze für verdienstvolle Leistungen im Bau— und Verkehrs wesen in Silber verliehen worden.
Es sind verliehen etatsmäßige Stellen: für Mitglieder des Eisenbahnzentralamts und der Eisenbahndirektionen: den Regierungsräten Dr. Johannes Schulz in Altona und Dr. von Zitzewitz in Cassel und dem Regierungs⸗ und Baurat Wendler in Berlin (Eisenbahnzentralamt); für Vorstände der Eisenbahnbetriebsämter: den Regierungsbaumeistern des Eisenbahnbaufachs Froese in Oberlahnstein, Lichtenfels in Küstrin, Pleger in Lyck und Berlinghoff in Kleve; für Vorstände der Eisenbahnwerkstättenämter: den Regierungsbaumeistern des Maschinenbaufachs Cohn in Oels und Johann Schröder in Neumünster; für Regierungsbaumeister: den Regierungsbaumeistern des Eisenbahnbaufachs Rosien in Cassel, Ruckes in Magdeburg und Moldenhauer in Marggrabowa sowie den Regierungsbaumeistern des Maschinen— baufachs Wischmann in Cassel und Brann in Görlitz.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der ordentliche Lehrer an der Königlichen Akademischen Hochschule für Musik in Charlottenburg, Professor Felix Schmidt ist zum Vorsteher und ersten Lehrer der Abteilung für Gesang an der genannten Anstalt ernannt worden.
Dem Seminardirektor Feilzer ist das Direktorat des Lehrerseminars in Peiskretscham verliehen worden.
Dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät und Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Ohren⸗ und Nasen⸗ krankheiten der Friedrich Wilhelms-Universität in Berlin Dr. Hermann Beyer, dem Privatdozenten in der medizini— schen Fakultät und Oberarzt an der Chirurgischen Klinik der Universität in Königsberg i. Pr. Dr. Martin Kirschner und dem Bibliothekar beim Geologischen und Mineralogischen Institut der Universität Halle Dr. von Schlechtendal ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Tagesordnung für die auf den 22. Oktober 1913, Vormittags 1035 Uhr und Mittags 12 Uhr, anberaumten Bezirkseisenbahn—⸗ ratssitzungen:
a. ordentliche Sitzung des Bezirkseisenbahnrats für die Eisenbahndirektionsbezirke Erfurt und Halle (Saale), b. XI. gemeinschaftliche Sitzung der Bezirkseisenbahn—
räte Erfurt⸗Halle (Saale und Magdeburg.
a. Geschäftliche Angelegenheiten des Bezirkseisenbahnrats.
Mitteilungen über verschiedene in der Sitzung des Bezirkseisen⸗ bahnrats vom 21. Mai 1913 verhandelte Gegenstände.
Mitteilungen über den Fahrplan vom 1. Oktober 1913.
g des am 1. Mai 1914 in Kraft tretenden Fahr⸗ plans.
Erörterung der seit der letzten Sitzung des Bezirkseisenbahn— rats eingetretenen oder in Aussicht genommenen Erleichte⸗ rungen und Neuerungen im Personen⸗, Gepäck-, Güter⸗ und Tierverkehr.
Beschlußfassung über Zeit und Ort der nächsten Sitzung des ständigen Ausschusses und der nächsten ordentlichen Sitzung.
Zu b. Wahl des Voisitzenden für die gemeinsame Sttzung. Ersatzwahl eines Mitglieds des Landeseisenbahnrats aus den Kreisen der Land⸗ und Forstwirtschaft. Erfurt, den 8. Oktober 1913. Königliche Eisenbahndirektion. Kindermann.
Ab gereist: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach nach der Rheinprovinz; Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister für 6 und Gewerbe Dr. Sydow in dienstlichen Angelegen⸗ eiten.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. Oktober 1913.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ist heute vormittag vom Jagdschloß Hubertusstock nach dem Neuen Palais bei Potsdam zurückgekehrt.
Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg ist heute vormittag hier wieder eingetroffen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen, die vereinigten Aus⸗ schüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.
Der Königlich großbritannische Botschafter Sir Edward Goschen ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Botschaft wieder übernommen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. S. „Gneisenau“ und S. M. Tpdbt. „Taku“ am 10. Oktober in Nagasaki eingetroffen.
Bayern.
Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent Ludwig hat an den bayerischen Gesandten Grafen von Lerchenfeld in Berlin aus Anlaß von dessen 70. Geburtstage, ö T. B.“ meldet, nachstehendes Handschreiben ge⸗ richtet:
Mein lieber Graf von Lerchenfeld!
Es ist Ihnen am 13. Oktober beschieden, in erfreulicher Frische.
und Rüstigkeit Ihr 70. Geburtsfest zu feiern. Meine herzlichsten Glück. und Segenswünsche sind Ihnen zu dem Ebrentage gewidmet, dem Sie entgegen gehen. Er bietet mir willkommenen Anlaß, meinen warmen Dank für die vielen hervorragenden Dienste zu be— kunden, die Sie, mein lieber Graf, dem Königlichen Hause und dem Staate in einer langen und ehrenvollen Laufbahn geleistet haben. Seit 45 Jahren im Staatsdienst stehend, seit 33 Jahren als bayerischer Gesandter beim Königlich preußischen Hofe beglaubigt, haben Sie in all den Jahrzehnten erfolgreicher Tätigkeit, auf die Sie zurückschauen können, eine vorbildliche Wirksamkeit entfaltet. Gestützt auf umfassende Sachkenntnis und Erfahrung haben Sie bei der Reichsleitung wie bei der preußlschen Regierung die Inter essen Bayerns mit unermüdlicher Hingebung und reichem Erfolg ver⸗ treten. Ihr gleichmäßig auf die Pflege des Reichsgedankens wie auf die Wahrung der Interessen Ihres Heimatsstaates bedachtes Wirken hat Ihre Tatigkeit als Mitglied des Deutschen Bundesrats zu einer für das Reich und für Bayern in seltenem Grade ersprießlichen ge⸗ staltet. Für all diese treuen und unschätzbaren Dienste, die die Geschichte Bayerns dereinst ehrenvoll verzeichnen wird, sage ich Ihnen herz⸗ lichen und aufrichtigen Dank. Möge Gott Sie noch lange Jahre in freudiger Sch ffenskraft mir und dem Lande erhalten: das ist der von Herzen kommende Wunsch, mit dem ich Ihren 70. Geburtstag geleite. Mit der Versicherung meiner huldpvollsten Gesinnung bin ich Ihr wohlgeneigter Ludwig, Prinz⸗Regent.
Jagdhaus Priesberg, den 10. Oktober 1913.
Seine König liche Hoheit der Prinz Leopold von Bayern hat, wie „W. T. B.“ meldet, mit seinem Sohn, dem Prinzen Konrad, gestern abend eine mehrmonatige Reise nach Deutsch Ostafrika angetreten.
Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Alfons von Bayernewurde obiger Quelle zufolge gestern nachmittag glücklich von einer Prinzessin entbunden. Die hohe Mutter und die kleine Prinzessin befinden sich wohl.
Spanien.
Der König Alfons und der Präsident Poincars
sind gestern vormittag unter dem Salut der französischen und spanischen Panzerschiffe und des englischen Panzerkreuzers „Invincible“ in Cartagena eingetroffen. Der König begab sich auf das Panzerschiff „Espanßa“, der Präsident Poincars auf das französische Panzerschiff „Diderot“. Bald darauf besuchte Poincaré den König auf der „Espana“ und ging mit ihm nach einem Besuch des englischen Schlachtkreuzers an Bord der „Diderot“, wo er dem König ein Frühstück gab. Im Ver— laufe des Frühstücks brachte der Präsident einen Trinkspruch aus, in dem er laut Meldung des „W. T. B.“ erklärte:
Er freue sich, daß er den ganzen Ruhm Spaniens habe vorbei⸗ ziehen sehen können, alle lebendigen Kräfte, eine Gegenwart voller Hoffnung. Er habe die schöne spanische Armee bewundern und die tapfere Marine begrüßen können. Er sei durch die Aufmertsamkeit des Königs von England sehr gerührt worden, der es ermöglicht hahe, daß französische Offiziere und Mannschaften mit den englischen und spanischen Kameraden im Mittelmeer sich brüderlich vereinigten, wo zwei Zivilisationen sich noch mehr durchdringen könnten, und wo die friedliche Union Frankreichs und Spaniens ungeheure Vorteile haben werde. Poincaré trank zum Schluß auf das Wohl des Königs sowie der spanischen Armee und Marine, auf die edelmütige Nation, die dem ersten Beamten Frankreichs eine unvergeßliche Gastfreundschaft
geboten habe.
Der König Alfons erwiderte obiger Quelle zufolge:
Herr Präsident! Ihre beredten Worte haben den Weg zu meinem Herzen gefunden. Ich danke Ihnen dafür als Offizter und als Chef der bewaffneten Macht Spaniens zu Lande und zu Wasser, von der Sie in so schmeichelhaften und warmen Ausdrücken geredet haben. Das Werk, nicht der Eroberung, sondern der Zivilisation und des Friedens, dem die spanischen Soldaten und Seeleute ebenso, wie ihre französischen Waffenbräder, ihre Kräfte jenseits der Meerenge auf jenem afrikanischen Boden weihen, den sie so oft mit ihrem edlen Blute getränkt haben, wird dazu dienen, — dessen bin ich sicher, — an jedem Tage die Bande, die unsere beiden überall benachbarten Völker einigen, enger zu ziehen und ein bereits her4liches Cinverständnis immer intimer und frucht⸗ barer zu machen. Wir können unsere gemeinsame Wiege und unsere dauernden Interessen, an die die uns heute umgebenden Fluten des Mittelländischen Meeres uns stets erinnern, nicht vergessen. Ich bin Seiner Großbritannischen Majestät dem König Georg V. sehr dankbar dafür, daß er seinen Panzerkreuzer „Invineible“ nach Cartagena gesandt hat, wo ich vor sechs Jahren den Besuch König Eduards VII. glorreichen Angedenkens empfangen habe. Ich erhebe noch einmal mein Glas Ihnen zu Ehren, Herr Präsident. Ich trinke auf die französische Armee und Marlne, auf die sehr stolz zu sein Sie ein gutes Recht haben. Ich trinke auf die benachbarte und befreundete große Nation.
Der König und der Präsident richteten ein gemeinsames Telegramm mit ihren Unterschriften an den König von England, welches lautet:
Wir vereinigen uns, um Eurer Majestät dafür zu danken, daß Sie den „Invincible“ in die Gewässer von Cartagena entsandt haben. Wir freuten uns sehr, dieses schöne Panzerschiff miteinander besuchen zu können. Wir bitten Eure Majestät, von neuem die Versicherung unserer herzlichen Freundschaft entgegenzunehmen.
Nach dem Mahle nahm der König in herzlichen Aus⸗ drücken von dem Präsidenten Abschied und begab sich auf die „Espasia.' zurück. Eine halbe Stunde später ging das fran⸗— zösische Geschwader nach Frankreich in See.
Nach dem Besuche des Präsidenten Poincaré beim König Alfons vereinbarten laut Meldung des „W. T. B.“ der shanische Ministerpräsident Graf Romanones, der spanische Minister des Auswärtigen Munoz und der französische Minister des Auswärtigen Pichon folgendes Communiqué:
Die Unterhaltungen zwischen dem Grafen Romanones, Munoz und Pichon haben sich auf alle politischen, wirtschaftlichen und Handels⸗ fragen erstreckt, die Frankreich und Spanien interessieren. Sie erlaubten die Feststellung vollkommener Uebereinstimmung in den Anschauungen der Pertreter der beiden Länder. Ihre Politik in Afrika und Europa ent⸗ wickelt sich gemäß den Grundsätzen, wie sie in den Uebereinkommen von 1904, 1907 und 1912 niedergelegt sind, und läßt sich immer mehr leiten von den Gefühlen der Entente und der herzlichen Freundschaft, die sowohl den Interessen, wie auch den Bestrebungen und Bedürf— nissen der beiden Völker entsprechen. Diese Grundsaͤtze werden eine ganz natürliche Anwendung finden sowohl in der allgemeinen Politik der Regierungen von Paris und Madrid wie in den besonderen igen, die sich an das Wert anknüpfen, das sie in Marokko
ollenden.
Türkei.
Die Pforte hat den früheren Kommandanten von Adrignopel, Schu kri Pascha, beauftragt, aus kriegsgefangenen türkischen Offizieren Kommissionen zu bilden, die die in Burgas und Warna internierten Kriegsgefangenen in Empfang nehmen sollen. Der bulgarische Kriegsminister hat dieser Verfügung zugestimmt.
Griechenland.
Der König Konstantin ist auf seiner Jacht „Amphitrite“ gestern vormittag in Saloniki eingetroffen.
— Die griechisch⸗bul garische Militärkommission zur Absteckung der bulgarisch⸗griechischen Demarkationslinie hat, wie „W. T. B.“ meldet, ihre Arbeiten ohne Zwischenfall beendet und ist nach Saloniki zurückgekehrt. Alle Streitfragen hinsichtlich der Abgrenzung sind in beiderseitigem Einvernehmen gelöst worden.
Serbien.
In der gestrigen Sitzung der Skupschting gab der Minister des Aeußern in Beantwortung einer Interpellation laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Erklärung ab—
Die Regierung wende ihre ganze Aufmerksamkeit der Frage der Organisation des Postwesens, besonders in den neu erworbenen Gebieten, zu und habe deshalb an die deutsche Regierung das Ersuchen gerichtet, einen höheren Postbeamten nach Serbien zu senden, der das serbische Postwesen eingehend zu studieren und der serbischen Regierung geeignete Vorschläge zu unterbreiten hätte.
Anuerika.
Wie „W. T. B.“ meldet, sind nach den jetzt in Mexiko vorliegenden amtlichen und privaten Nachrichten in Torreon Deutsche weder ums Leben gekommen, noch verletzt. Die Mehrzahl der Deutschen ist in Torreon zurückgeblieben. Einige sind auf dem Wege nach Monterey und befinden sich in Sicherheit. —
Asien.
Die feierliche Amtseinsetzung Yuanschikais hat gestern im Taiho⸗Palast stattgefunden. In seiner Antrittsrede hob Muanschikai, wie W. T. B.“ meldet, hervor, daß er eine feste und stetige Politik führen werde. Er erklärte dann, das erste Prinzip der Regierung sei eine klare Definition und Be kanntmachung der Rechtsgrundsätze, Herstellung und Erhaltung der öffentlichen Ordnung und danach Eingehen auf die Er— fordernisse der Zeit und der Umstände. Er trete für den Fort⸗ schritt ein; extrem radikale Methoden begünstige er nicht, sei jedoch zu einer Politik schrittweiser Reformen entschlossen. Kapital und Unterricht, besonders auf technischem Gebiet, seien für die Erschließung Chinas von Wichtigkeit.
Beim Empfang des diplomatischen Korps hielt der Doyen, der spanische Gesandte Pastor, eine Rede, in der er Yuan— schikai die Glückwünsche der fremden Vertreter aussprach und der Ueberzeugung Ausdruck verlieh, daß die auswärtigen Be— ziehungen Chinas unter der Präsidentschaft Muanschikais noch herzlicher werden würden. Der Gesandte fügte hinzu, daß die genaue Beobachtung der Verträge und Gebräuche nicht nur den Frieden Chinas und die Sicherheit der Republik, sondern auch die Erschließung des Reichtums Chinas sichern werde, zu der beizutragen die fremden Nationen ein Interesse hätten. In Erwiderung auf die Ansprache des Gesandten gab Yuanschikai die schon gestern mitgeteilte Erklärung ab.
Der Chef der berittenen Polizei in Peking, Chen, ist am Mittwoch verhaftet worden. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurde eine große Anzahl Wertpapiere gefunden. Chen gestand obiger Quelle zufolge ein, daß die Rebellen des Südens ihn bestochen hätten, bei den Feierlichkeiten der Amts— einsetzung einen Mordversuch auf YHuanschikai zu unter⸗ nehmen.
. Wie „W. T. B.“ aus Tokio meldet, ist der Fürst Katsura gestern dort gestorben.
Das japanische Auswärtige Amt hat dem „Reuterschen Bureau“ zufolge ein Communigqus über die Verhand— lungen mit 6 betreffend die Vorkommnisse in Hankou, Jentschou und Nanking, veröffentlicht. Danach seien in der Nankinger Angelegenheit die japanischen Forderungen erfüllt worden, nur auf eine Bedingung sei China nicht eingegangen. Es sei jedoch noch nicht an der Zeit, mitzuteilen, worin diese Bedingung bestanden habe.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der gestrigen Reich stagsersatzwahl im 4. sächsischen Reichstagswahlkreise (Dresden⸗Neustadt) erhielten, wie „W. T. B.“ meldet, Dr. Hartmann (kons) 14 190, Dr. Klöppel (fortschr. Volksp 11024 und Buck (Soz.) 31 150 Stimmen. Buck ist somit gewählt.
Nach amtlichen Ermittlungen wurden bei der Reichstags⸗ ersatzwahl für den 8. badischen Reichstags wahlkreis am 7. Oktober obiger Quelle zufolge insgesamt 21 770 Stimmen abgegeben. Davon erhielten der Fabrikant Neuhaus⸗ Schwetzingen (3entr) 13 298, der Schreinermeister Müller⸗ Baden ⸗Lichtental (Soz) 4580 und der Landwirt Unser— Muggensturm (Natl. 3874 Stimmen. 18 Stimmen waren zersplittert. Neuhaus ist somit gewählt.
Koloniales.
Ja manchen Teilen der Philippinen treiben die Eingeborenen gnen merkwürdigen Luxus init T5 pfereien, Tie bei den ver; sbiedensten Gebräuchen die Hauptrollen spielen. Dabei ist die Kunst er Töpferei diesen Stämmen erst durch vie Vermittlung der Chinesen pelannt geworden. Der erste Gebrauch, den die Filipinos von den Tongefäßen machten, war ihre Verwendung als Urnen für Begräb⸗ ne. Je älter eine solche Urne ist, desto höher wird sie von den Gingeborenen bewertet, und manche werden als unbezablbar be⸗ trachtet und verehrt, als ob sie mit übernatürlichen Eigenschaften niägestattet wären. Bei einigen Stämmen dienen Krüge als eine ut von Geld, indem der Hrautzreis damit bezahlt wird. Ein anderer ktbarer Gegenstand sind Porzellanplatten, die in besonderer Verx⸗ hidung mit den Ausübungen des Spiritismus stehen. Dieser steht R den Filipinos in großer Ehre und namentlich sind es weibliche hedien“, die zur Beschwörung von Geistern berufen werden. Die sorzellantafeln bilden den wertpollsten Besitz der zunstmäßigen zunberinnen. Niemals darf eine solche etwas von ihrem Porzellan⸗ sbatz verkaufen, und nach ihrem Tode vererbt er sich aus schließlich uuf ihre Nachfolgerin im Amt. Das Medium henimmt sich hei den lipinos nicht anders, als es in Europa geschehen würde. Es ver— sillt zuperlässig in einen ekstatischen Zustand, in dem es die Heister zu zitieren vermag. Es muß. dabei die Porzellan⸗ platte auf den Fingerspitzen der linken Hand halten und sie mit einer Shnur aus Seemuscheln oder mit einem Stück Blei schlagen, Nur der dadurch entstehende glockenähnliche Ton vermag in Gemeinschaft it dem verzückten Gesang des Mediums den Geist herbeizulocken. Dieser nimmt dann von dem Medium Besig und verkündigt durch desen Mund der Zubörerschaft die gewünschte Aufklärung — oder auch nicht. Keinesfalls gelingt eine solche , Seance' ohne dle unschätz⸗ bare Porzellanplatte, In Museum von Chicago findet sich eine roße Sammlung solcher Töpfereten aus den Philippinen, über deren pölkerkundliche Bedeutung jetzt eine besondere Arbeit veröffentlicht worden ist.
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Statistik und Volkswirtschaft.
Die Zentralauskunfts telle für Auswanderer in Berlin Y. 35, Am Karlebad 10 hat im dritten Vierteljahr (vom J. Jult bis 30. September) 1913 in 66567 Fällen Auskunft an Aus— wanderungslustige kostenfrei erteilt, und zwar in 5369 Fällen schrift⸗ sich' und in 1198 Fällen mündliche. Beantwortet wurden insgesamt 2 Anfragen über die verschledenen Aus wanderungsgebiete, Dabon bezogen sich 3339 auf die deutschen Kolonien, und jwar auf Deutsch Südwestafrlka 1133, auf Deutsch Ostafrika 593, auf Kamerun Ul, auf Togo 36, auf Samoa 76, auf Kiautschou 46, auf Deutsch Neuguinea 88, auf die afrikantschen Kolonien im allgemeinen 193 usw. Unter den fremden Auswanderungsgebieten steht Südbrasilien mit 820 Infragen an der Spitze; dann folgen Argentinien mit 789, Canada mit 63h, die Vereinigten Staaten von Amerika mit b 69, Mittelbrasilien mit öh, Brasilien im allgemeinen mit 172. Neusüdwales mit 164, Vik— torla mit 163, Chile mit 133, die Türkei mit S8ö, Niederländisch Indien mit 71, Ching mit 698, der Südafrikanische Bund mit 6o, Rußland mit 57, Britisch Indien mit 46, Paraguay mit 44, AÜgypten mit 42, England mit 41, Rumänien mit 99, NMerlko und Neuseeland mit je 37, Griechenland mit 36, Ducensland mit 32, Bolivien und Bulgarien mit je 30, Serbien it 29, Japan und Frankreich mit je 27, Nordbrasillen und peru mit je 25, Marokko mit 23, Uruguay und Spanien mt je 22. Ecuador mit 20, Guatemala, Südaustralien, und OResterreich Ungarn mit je 19, Columbien und Belgien müt je 18, Sibirien und die Schweiz mit je 16 und Italien mit 15. Der Rest pertellt sich auf Costarica, Haiti, Honduras, Cuba, Nicaragua, Panama, San Salvador, Venezuela, Westindien, Zentralbrasilien,
l ; Zola Tranzösis 6 Sstafr; Algerien, Belgisch Congo, Französisch und Portugiesisch Qstafrika,
Britisch Ostafrika, Büätisch, Frianzösisch, Por tagiesisch und Spanisch Westafrika, die Canarischen Inseln, Liberia, Libyen, Madeira, Tunis, Persien, die Philippinen, Siam, Payua, Tasmanjen, Westaustralien, die Fidschi⸗ und die Sandwichtnseln, Dänemark, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden usw. ö
Von den 4077 Anftagenden, die ihr Alter angaben, waren 582 weniger als 20 Jahre, 247 20 bis 30, 108 30 bis 40, 186 40 bitB 50 und 33 über 50 Jahre alt; und von den 5882 Frage⸗ stellern, die Angaben über ihren Personenstand machten, waren
4499 ledig, 1343 verheiratet und 40 verwitwet.
Nach dem Berufe waren unter den Anfragenden am stärksten
die Kaufleute, Handwerker und Landwirte vertreten. Von den An— 66 1 * 2 1 2 2
fragenden bezeichneten sich 2386 als mittellos, während mehr als 1300 über — zum Teil recht erhebliches —
— Vermögen verfügten, z. B. 6h über 10 000 ½ , 26 über 15 000 , 45 über 20 009 , 14 über Bo000 , 18 über 30 000 MS, 14 über 50 000 Ss, 3 über 100000 , Rüber 150 000 M usw.
Von den Anfragen kamen aus Preußen 3902, und zwar aus Brandenburg mit Berlin 1460, aus der Rheinprovinz 572, aus Han—⸗ nover 382, aus Schlesien 277. aus Sachsen 262, aus Westfalen 2öl, aus Hessen⸗Nassau 194, aus Schleswig⸗Holstein 129, aus Ostpreußen 107“, aus Pommern 102, aus Westpreußen 78 und aus Posen 78. An der Spitze der übrigen deutschen Staaten steht das Königreich Sachsen mit 612, dann folgen Bayern mit 464, Württemberg mit 261, Hamburg mit 203, Baden mit 200, Hessen mit 84, GElsaß-Lothringen mit 82, Braunschweig mit 51, Bremen mit 51, das Großherzogtum Sachsen mit 42, Mecklenburg⸗Schwerin mit 41. Oldenburg mit 26. Anhalt mit 23, Reuß j. L. mit 18, Sachsen Coburg⸗Gotha mit 18. Aus den deutschen Kolonien kamen 26 Anfragen, aus dem Auslande 406, davon 184 aus Oesterreich-⸗Ungarn, 48 aus der Schweiz, 30 aus England, 23 aus Rußland, 23 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, 20 aus Frankreich usw.
Zur Arbeiterbewegung.
In Manchester hat, wie W. T. B. erfährt, eine stark besuchte Versammlung der Arbeitgeber der Baum wollfpinnereien von Lancashire den Beschlüssen des ausführenden Ausschusses zu⸗ gestimnmt, daß in der Woche vom 18. bis 265. Ottober eine allgemeine Aussperrung erfolgen solle, wenn die Arbeiter in der Spinnerei von „Beehive“ in Bolton bis dahin die Arheir nicht wieder aufgenommen hätten. Der Beschluß wurde einstimmig gefaßt (vgl. Nr. 32 d. Bl.. ; Wie der „Köln. Ztg.“ aus Troyes gemeldet wird, sind dort in sinß Wir kwarenfabriken die Arbeiter ausständig. Die Ver⸗ handlungen zwischen den Fabrikanten und den Vertretern der Arbeiter waren bisher vergeblich.
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.)
Kunst und Wissenschaft.
Der Realschuldirektor Dr. Schellberg in Eschweiler. (Rheinland) beabsichtigt, vereint mit zahlreichen Gelehrten und unterstützt durch de Stadt Koblenz und die Görresgesellschaft, in der Köselschen Verlags handlung (München und Kempten) eine historisch⸗kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Josef von Görres zus beranstalten, die mit einer Neuausgabe von Görregs' Anteil am „Rheinischen Merkur“ eröffnet und durch eine umfassende Lebens— beschrelbung befchtoffen werden soll. Er richtet an alle Forscher, an die öffentlichen und privaten Büchereien und Archive die Bitte um
lnweis auf unbekanntes Matersal (Briefe, Aktenftücke ꝛc, das zu Götreg und seiner Umgebung in Beziehung steht. Der Verlag sowie er Herausgeber übernehmen Gewähr für vorsichtigste Benutzung und umgehende Zurücksendung der zur Verfügung gestellten Papiere.
Die in der Nummer 218 d. Bl. vom 15. September d. J. veröffentlichte Mitteilung über die rückschauende Ausstellung der westdeutschen Kunst der letzten hundert Jabre in Düssel dorf ist dahin richtigzustellen, daß die Ausstellung nicht im nächsten Jahre, sondern erst im Jahre 1915 stattfinden wird. Sie wird einen Teil der unter Leitung des Königlichen Akademiedirektors Professor Fritz Roeber stehenden Großen Ausstellung Düssel⸗ dorf 1915, Aus hundert Jahren Kultur und Kunst. Unter Mitwirkung des Deutschen Museums in München“ bilden. Die rückschauende Kunstausstellung steht unter Leitung des Geheimen Regierungsrats Professor Dr. Clemen von der Bonner Uni⸗ versität, der mit Hilfe eines großen Stabes von Mitarbeitern die Aufgabe zu erfüllen sucht, aus dem großen Kunstbesitz der deutschen Museen und Privatsammlungen die besten Schöpfungen der westdeutschen Kunst der letzten hundert Jahre in Düsseldorf zusammenzubringen. Pro— fessor Clemen ist für diese Aufgabe um so mehr berufen, als er auch schon die großen kunstgeschichtlichen Ausstellungen der Jahre 1902 und 1904 in Düsseldorf ins Leben gerufen hat. Die Gesamtausstellung Düsseldorf 1915 wird einen größeren Umfang erreichen als die große Ausstellung des Jahres 1902, sie wird sich auch nicht auf die Provinzen Rheinland und Westfalen beschränken, sondern sie steht allen deutschen Firmen offen und wird in einigen Abteilungen selbst vom Ausland beschickt werden, wenn die vorzuführenden geschichtlichen Entwicklungsreihen dieses erforderlich machen. Das Reichs postamt hat die Leitung der Abteilung Post, Telegraphen⸗ und Fernsprechwesen übernommen, der Major Dr. von Aber⸗ cron die der Abteilung Luftfahrt und der Dr.Ing. E. Schroedter, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute, wird die Ent⸗ wicklung des Eisens in den letzten hundert Jahren in äußerst inter⸗ essanter Weise dadurch vorführen, daß er u. a. alte Betriebsstätten aus dem Siegerland in Vüsseldorf neu errichteten und im Betrtebe vor⸗ führen wird. Die preußischen Ministerien und die Reichsämter haben dem Unternehmen ihre tatkräftige Förderung zugesagt.
Literatur.
— Paulus, der Apostel Jesu Christi. Sein Lebens⸗ werk und seine Briefe in wort- und sinngetreuer Ver⸗ deutschung von H. Theobald Daechsel, Superintendent in Militsch. 1913. Dresden⸗A. und Leipzig. Verlag von GC. Ludwig Ungelenk. 6 A6, geb. 7 9. Die in seinen „Kulturgeschichtlichen Streifzügen durch die Paulinischen Schriften“ (Dresden⸗A., Verlag von C. Ludwig Ungelenk, 1910) bereits angekündigte Gesamtdarstellung von dem Lebenswerke des großen Apostels mit der eingefügten Wieder⸗ gabe seiner wort⸗- und sinngetreu verdeutschten Briefe ist erwachsen aus dem Wunsche des Virfassers, für sich selbst ein volles Verständnis dieser für die theologische Wissenschaft wie die Aufgabe der Predigt gleich wichtigen Briese zu gewinnen. Der 1. Teil enthält den Text, während der ? Teil Anmerkungen nebst einer erschöpfenden Literatur⸗ übersicht bringt. Das originelle und bedeutsame Werk, an welchem nach der für die Erklärung der Neutestamentlichen Schriften von DP. Adolf Deißmann eingeleiteten Methode zehn Jahre lang mit er⸗ staunlichem Fleiße gearbeitet worden ist, ist ein ausgezeichnetes, den kundigen Leser fesselndes, den Laien gründlich belehrendes Lehrbuch der Paulinischen Theologie, das zum wissenschaftlichen Studium wie zur homiletischen Vorbereitung auf die Predigt warm empfohlen werden kann.
— Die Entwicklung des Christentums zur Universal⸗ Religion von Pro fessgr D. Dr Karl Beth. 1913. Ver- lag von Quelle und Meyer in Leipzig. Preis geh. 550 1. geb. 6 „S. Das tiefgründig wissenschaftliche Buch erbringt unter Abweisung aller negativen wie positiven Extreme den Nachweis, daß das Christentum eine lebendige Zukunft vor sich hat und mit ihr die Möglichkeit, sich zur Universalreligion zu entwickeln. Die ernste Betonung dieser Wahrheit ist um so wichtiger, als sie in unserer Gegenwart vielfach auch von Vertretern der biblischen Heilslehbre vergessen ist und verleugnet wird. Theologie und Naturwissenschaft, Religion und Kultur, christlicher Glaube und forschende Kritik sind berufen, zur Erziehung des Menschengeschlechts zusammenzugehen, ohne daß das Recht des einen oder andern Teiles unbillig gekürzt werde; diesen gemeinsamen Weg will der Verfasser allen Zweiflern zeigen
unter Darlegung der Bedingungen, die zu erfüllen sind, wenn das.
k sich den Charakter einer Universalreligion soll zueignen önnen.
„Einleitung in das Neue Testament von D. Paul Feine, Geheimer Konsistorialrat, Ordentlicher Professor an der Universität Halle⸗Wittenberg. 1913. Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig. Geh. 4 40 s, geb. 5 S6. Dem Ver⸗ fasser ist darin betzustimmen, daß es leichter sei, eine aus— führliche als eine kurze neutestamentliche Einleitung zu schreiben, und man kann zugleich rückhaltlos anerkennen, daß er die gestellte Aufgabe trefflich gelöst hat, da trotz großer Raumbeschränkung die wissenschaft⸗ lichen Forschungen bis zur Gegenwart berücksichtigt worden sind. Das instruktive Buch, ein Band der von Prof. Etz. B. Beß herausgegebenen „Evangelisch-Theologischen Bibliothek“, bietet nicht bloß Berufs⸗ theologen, sondern auch gebildeten und forschenden Laien eine schätzens—⸗ werte Handreichung.
— Nachklänge aus dem Heiligtum. Predigten über die Evangelien des Kirchenjahres, in der Kirche zu Tharandt gehalten und auf Verlangen in Druck ge⸗ geben von Dr. Ernst Siedel, Kirchenrat. 5. Aufl. 1912. Dresden-⸗A. und Leipzia. Verlag von C. Ludw. Ungelenk. 4 50 S, geb. 5.50 6s. Die erste Auflage dieses Buches war bereits 2 Jahre nach ihrem Erscheinen vergriffen, und nach 20 Jahren ist j tzt die fünfte Auflage erschienen; bet der großen Anzahl von Predigtbüchern ist das ein bemerkenswerter Erfolg. Siedels Eigenart ist klare, anschauliche Erschließung des Textes. Seine besondere Begabung befähigt ihn ausgezeichnet, die Heilsbotschaft schlichten Leuten klar und eindringlich zu machen in einer höchst volkstümlichen Sprache. Die lautere Frömmigkeit, die überzeugende Darstellung und der warme Jer enston verle hen den schlichten, aber tiefen Predigten dauernden Wert.
Free,, neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Redaktion, WilUhelm= straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.
Für alle Welt. Illustrierte Zeitschrift mit der Abteilung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik. XX. Jahrgang 1914. Heft 1 bis 3. Jährlich 28 Hefte à O40 6. Berlin W. 57, Deutsches Verlagshaus Bong u. Co. ;
Der Ahnen wert! Ein Wort an den christlichen Adel ven P. Sebastian von Oer O. S. B. Gr. 89 (VIII u. 186 S.). Gebdn. 4,60 ½ . Freiburg i. Br., Herdersche Verlagshandlung.
Lehrer Mathiessen. Roman von Hans Hyan. 4 6; gebdn. 5 6. Berlin W. 57, Potsdamer Str. 88. Deutsches Ver⸗ lagshaus Bong u. Co. .
Ranken. Bücher für die Jugend. Herausgeg. von Heinr. Terbrüggen. Jedes Bändchen 0, 30 S. 1. Band: Kasperl bei den Menschenfressern und andere Schattenbilder von Franz Pocel. Vorwort von Graf F. Pocci. Düsseldorf, Mendels⸗ sohnstr. 14. Düssel⸗Verlag.
Jagd.
Dienstag, den 14. d. M. findet Königliche Parforce⸗ jagd statt. Stelldichein Mittags 12 Uhr 30 Minuten am Denkmal auf dem Hasenheidenberg. Der Platz ist durch Scharf schießen bis 10 Uhr 30 Minuten gefährdet.
Nr. 41 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 3. Oktober 1513 bat folgenden Inhalt: Perfonalnachrichten. — Die Ergebnisse der Schlachtvieh⸗ und Fleisch⸗ beschau im Deutschen Reiche, 1911. (Ankündigung) — Gesundheits stand und Gang der Volletrankheiten. — Sterbefälle im Augult.— Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. Desgl. egen Pest. — Deegl. gegen Cholera. — Desgl. gegen Gelbfieber. Statisssches Jahrbuch der Schweiz, 1912. — Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich) Nahrungsmittelchemiker. — (Preußen) Geflügel⸗ einfuhr. — Lungensenche. ‚(Sachsen. Trinkwa sser. — Viehseuchen⸗ übereinkemmen. — (Rußland.) Arbeiterkraglen ver sicherung. — Arheiter⸗= unfallversicherung. — (Portugal.) Gefrierfleisch. — (Cuba). Verfälschte Lebensmittel. — Tierseuchen im Deutschen Reiche, 30. September. Desgl. im Autlande. — Desgl. in Frank— reich, 2. Viertelsahtr. — Desgl. in Belgien. Degsgl. in Serbien. — Zeitweilige Masnegeln gegen Tierseuchen. (Elsaß⸗Lothringen, Frankreich, Südafrifanischer Bund.) — Ver⸗ handlungen von gesetzgebenden Körperschaften. Vereinen, Kongressen usw. (Deutsches Reich.) V. Konferenz für Trinkerfürsorge. — Ver- mischtes. (Großbritannlen). Gesundheitszuitand im Hafen von London, 1912. — Geschenkliste. — Monatstahelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, August. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl, in größeren Städten des Aue landes. Eckrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung.
Bauwesen.
Die Behinderung der Heizung durch Heizkörperver⸗ kleidun gen. Die Heizkörper einer Zentralheizung wirken in Wohn⸗ räumen und Sälen so unschön, daß ihte Verkleidung jedem wünschens⸗ wert erscheinen muß. Außerdem sind sie zuweilen im Wege, und man wünscht auch die nächste Umgebung vor ihrer umittelbaren Wirkung zu schützen. Es ist nun aber eine wichtige Frage, wie eine solche Verkleidung am besten zu geschehen hat, damit der Zweck der Heizung selbst nicht erheblich beeinträchtigt wird. Es sind daher schon vor etwa 2 Jahren an der Prüfungsanstalt für Heizungs, und Lüftungs⸗ vorrichtungen an der Technischen Hochschule in Charlottenburg durch Professor Brabbée Versuche vorgenommen worden, um den Einfluß verschiedener Vertleidung auf die Wärmeabgabe der Heizkörper fest= zustellen, und es hat sich ergeben, daß die Verminderung recht erheblich ist. Bei den niedrigen Heizschlangen, die neuerdings gern mit zierlich gestanztem Kettengehänge maskiert werden, beträgt die Abschwächung der Wärmeabgabe durch diesen Schutz nicht weniger als 40 v. H. Soll nun trotzdem eine genügende Heizung bewirkt werden, so ent⸗ stehen bedeutende Mehrkosten entweder durch die Vergrößerung der Heizkörper oder durch einen gesteigerten Verbrauch an Brennstoff. Meist wird es auf den zwelten Ausweg und Uebelstand hinauskommen, da die ganze Anlage gewöhnlich geschaffen wird, ehe man sich noch über die Art der Verkleidung der Heizkörper schlüssig gemacht hat. Auf diesen Fehler macht der Direktor des Verbandes Deutscher Zentralheizangs⸗ industrieller C. Reutti im ‚Gesundheits ingenieur ausmerksam. Die fachmännischen Versuche haben wenigstens eine gewisse Aufklärung über den Einfluß der Heizksrperverkleidungen gebracht, geben aber noch nicht die Möglichkeit, eine allgemein güliige Regel für ihren Bau abzuleiten. Wenn daraus ein Nutzen gezogen werden soll, so ist es eben unbedingt notwendig, daß die Frage der Verkleidung gleich⸗ zeitig mit dem Entwurf der gesamten Heizungsanlage erörtert und entschieden wid. Andernfalls ist zum wenigsten viel Aerger davon zu erwarten, wenn entweder die Kosten der Heizung über das erwartete Maß hinaussteigen oder die bereits angebrachten Verkleidungen wieder entfernt werden müssen. Da der Baumeister von dieser Besonderheit im allgemeinen nichts versteht, so sollte schon der Heizungsingenieur darauf aufmerksam machen und Rücksicht nehmen. Vielfach werden statt eigentlicher Verkleidungen gewisse Umrahmungen genügen, die dem Schmuckbedürfnis Rechnung tragen, ohne die Heizwirkung zu schädigen.
Verdingungen. (Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9— 3 Uhr eingesehen werden.) Niederlande:
20. Oktober 1913, 12 Uhr, Stadtverwaltung von Am sterdam: Lieferung von 300 gußeisernen Laternenpfählen für die städtischen Gasanstalten. Das Besteck und die Bedingungen sind auf der Stadt⸗ druckerei, in der Nes, gegen Einsendung von O,28 Fl. durch Post⸗ anweisung erhältlich. Auf dem Geschäftszimmer der städttichen Gasanstalten, Amstel 2J a, Zimmer S4, ist die Zeichnung für 0,25 Fl. erhältlich.
26 Oktober 1913, Landbouwvereeniging in Annen (Provinz Drenthe): Lieferung von Kainit und Kalidüngsalzen. Die Bedingungen sind für 005 Fl. bei J. Dykema erhältlich.
J. Dezember 1913, 12 Uhr, Stadtverwaltung von Amsterdam: Lieferung 2c. einer vollständigen mechanischen Vorrichtung nebst Zu behör zum Sortieren und Veibrennen von Müll auf dem Gelände, daz in dem erhöhten Buiksloterhampolder auf der Nordseite des Hafens von Ansterdam liegt.
Türkei.
Kriegsministerium in Konstantinopel: Vergebung der Lieferung von tragbaren Holzbaracken in Zeltform, die in Tropengegenden ver⸗ wendet werden können und der Feuchtigkeit widerstehen. Angebote unter Beifügung von Entwürfen an die Direktion der Bauten bei dem genannten Ministerium.
Theater und Musik. Neues Operntheater (Krolh.
Das Schlierseer Bauerntheater brachte am gestrigen Freitag eine regelrechte Uraufführung: ‚Fröschl“, eine Posse aus dem Leben fahrender Komödianten in vier Akten von Richard Manz, zu der Emil Kaiser die passenden musikalischen Zutaten beisteuerte. Das von behaglichem Humor getragene Bühnenwerk zeigt in he⸗ lustigender Weise die Leiden und Freuden einer Schmierengesellschaft, es zeigt auch die Pfiffigkeit des (von Taper Terofal glanzend dar⸗ gestellten) vielgeplagten Komödiantenvaters Fröschl, der als Meister primitiver Regiekunst vor keiner noch sC anspruchsbollen Auf⸗ gabe zurückschreckt. In einer zum Theatersaal hergerichteten Scheune gibt er als Eröffnungsvorstellung Schillers Räuber“. Rollenbesetzungsschwierigkeiten kennt er nicht, er wandelt flugs den alten Moor“ in eine alte Moorin“ um, da ein Vertreter für diesen unter den fünf Mitgliedern seiner Truppe nicht aufzutreiben ist. Auch sonst weiß er sich zu helfen. Das Vorhandensein der im Walde lagernden Räuber wird durch eine Reibe unter dem Buschwerk vor⸗ geschobener derber Bauernsniefel vorgetäuscht. So kann denn die Vorstellung beginnen. Es kommt aber eigentlich gar nicht dazu, denn verschiedene dörfliche Liebesintrigen, allerlei Verwechslungen und komische Zwischenfälle machen sie unmöglich. Eingestreute lustige und schwermütige Lieder, Tanz und Zitherspiel erböben die Wirkung der erheiternden Darstellung, bei der alle Mitwirkenden volle An= erkennung verdienen, in erster Reibe der immer spielfrohe aver Terofal. — Der Ertrag der Aufführung war zum Besten der Unter stützungskasse des Vereins der Bavern in Berlin bestimmt.
Im Königlichen Opern bause findet morgen, Senntag, eine Aufführung der Meistersinger von Nürnberg! in der bekannten Besetzung statt. Die Hauptrollen sind mit den Damen Dux und von Scheele⸗Müller, den , Bischoff, Berger, Henke, Knüpfer, Dabich und Wiedemann besetzt. — Am Montag sindet die erste Wiederbolung von Don Carlos“, mit Herrn Jadlomker in der
Titelrolle, den Damen Hafgren⸗Waag, Arndt Ober, den