Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 30. September 1913 entschieden: .
Der Gewerkschaft Bernsdorf wird eine vorläufige Beteiligungsziffer in Höhe von 23643 Tausendsteln mit Wirkung vom 1. Oktober 1915 ab gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer Zeit höher n sollte als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durch⸗ chnittlichen Beteiligungsziffer aller Werke, auf das gesetzliche Höchstmaß zurückgeht.
Berlin, den 19. Oktober 1913.
Siegel.) Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. Heckel.
Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Berns—⸗ dorf in , (Sachsen⸗Weimar) am 22. Oktober d. J. zugestellt worden.
J. A.: Köhler.
Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 30. September 1913 entschieden:
Der Gewerkschaft Burggraf wird eine vorlãufige Be⸗ teiligungsziffer in Höhe von 23643 Tausendsteln mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 ab gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer Zeit höher sein sollte als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durchschnittlichen Beteiligungsziffer aller Werke, auf das gesetzliche Höchstmaß zurückgeht.
Berlin, den 19. Oktober 1913.
(Siegel.) Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. Heckel.
Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Burg⸗ graf in Rastenberg (Sachsen Weimar) am 22. Oktober d. J. zugestellt worden.
3 KFöhler,
Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 30. September 1913 entschieden:
Der Gewerkschaft Conow zu Lübtheen i. Meckl. wird eine vorläufige Beteiligungsziffer in Höhe, von 2,8620 Tausendsteln mit Wirkung vom 1. September 1913 gewährt mit der Maßgabe, daß diese Beteiligungsziffer, wenn sie zu irgend einer Zeit höher sein sollte als fünfzig vom Hundert der jeweiligen durchschnittlichen Beteiligungsziffer aller Werke, auf das gesetzliche Höchstmaß zurückgeht.
Berlin, den 19. Oktober 1913.
Siegel.) Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. Heckel.
Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Conow
in Lübtheen i. Meckl. am 21. Oktober 1913 zugestellt worden. 3 M, Köhler.
—
Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 30. September 1913 entschieden:
Der Antrag der Gewerkschaft Dönges auf Zuteilung einer vorläufigen Beteiligungsziffer für ihr Kaliwerk Dönges J wird abgelehnt.
Berlin, den 19. Oktober 1913.
(Siegel.) . Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. Heckel.
Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Dönges
in Dorndorf (Werra) am 21. Oktober 1913 zugestellt worden. 8 r.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Hof⸗ und Domprediger Karl Ohly in Berlin zum Generalsuperintendenten für den Konsistorialbezirk Wiesbaden und
den Professor an der philosophisch-theologischen Lehranstalt und Direktor des bischöflichen theologischen Konviktes in Pader—⸗ born Dr. Bernard Funke zum Domherrn bei der Kathedral— kirche in Paderborn zu ernennen sowie .
die Wahl des Oberlehrers Dr. Max Müller an dem Mommsen⸗Gymnasium in Charlottenburg zum Direktor des Hohenzollern ⸗Gymnasiums in Schwedt a. d. Oder zu bestätigen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Landgerichtsrat Witte in Hirschberg zum Land⸗ gerichtsdirektor in Gnesen,U J
den Amtsgerichtsrat Alfred Günther in Freienwalde a. O. zum Landgerichtsdirektor in Cottbus,
den Landgerichtsrat Dr. Freytag in Hanau zum Land⸗ gerichtsdirektor in Torgau,
die Landrichter Haeger und Dr. Sontag bei dem Land— gericht l, Volber und Dr. Redlich bei dem Landgericht II, Wagner, Heß, Brugsch und Vogel bei dem Land— ericht UI in Berlin, Schlump in Lüneburg, Hohen⸗ . in Prenzlau, Dr. Beckmann und Dr. Bruck in Cöln, Starting in Duisburg, Wolff in Gleiwitz, Engel in Altona, Hampel in Glogau, Brinckschulte in Essen, Schaeffer in Düsseldorf, Dr. Freytag in Elberfeld, Pro—⸗ fessor Dr. Kleineidam, Sello und Meyer in Posen, Schwen ger in Dortmund, Segalls in Magdeburg, Wendt in Stettin, Buchsteiner in Königsberg i. Pr., Stich in Thorn, Sattig in Görlitz und Dr. Wrede in Frankfurt a. O. u Landgerichtsräten, . ; die , Czerlinsky in Gnesen, Dr. Bucholtz in Werden, Kiesekamp in Duisburg, Gößmann bei dem Amtsgericht Duisburg-Ruhrort, Schubert in Nimptsch, Reichert in Danzig, Rother in Delitzsch, Carl in Goldberg, Uffeln in Recklinghausen, Howeg in
Spangenberg in Belzig, Schneider und Dr. Kickhe fel . . 6 und Dr. Stahl in Geestemünde, Seeliger in Falkenberg, Gonnermann in Wolfhagen, Klein in Lissa, Sprengel in Sensburg, Westphalen in Gemünd, Grebin in Aschersleben, Dr. Fievet in Cöln, Dr. Meier in Stendal, Risch in Lublinitz, Dr. Walter in Tapigu, Hempel in Neukölln, Wohl farth in Königs-Wusterhausen, Müller in Emmerich, von Bothmer in Reinbek, Mügel in Saarbrücken, Dr. Siegert in Kolberg, Roeßling in Dommitzsch, Zimmer⸗ mann in Seehausen i. A., Dr. Ban do in Löbejün, Ster ling in Berlin⸗Lichtenberg, Ehrenberg bei dem Amtsgericht Berlin⸗ Mitte, Müller in Sonnenhurg, Doerr in Wittmund, Ziegler in Worbis, Ledschbor in Essen, Mürgu in Thorn, Dr. Behrend in Krossen, Dr. Sandler in Tremessen, Proske in Striegau, Diesterweg in Frankfurt a. M, Rohden in Usingen, Cabos in Landsberg a. W., Mau solf in Ratibor, Lütz ow in Dahme, Tapper in Liebenwalde, Wetz in Habelschwerdt, Dr. Kuhlmey in Ottweiler, Hanow, in Spandau, Dr. Scherbring in Siegen, Gemm el in Ortelsburg, Dr. Walther in Opladen, Klietmann in Rathenow und Beckering in Hannover zu Amtgerichtsräten,— den Staatsanwaltschaftsrat Dr. Bölefahr in Naumburg a. S. zum Ersten Staatsanwalt in Meseritz,
die Staatsanwälte Dr. Dom mes bei der Oberstaats— anwastschaft in Hamm, Dr. Becker und Dr, Hoffmann in Frankfurt a. M, Dr. Hansen bei der Oberstaatsanwaltschaft des Kammergerichts, Boldt bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts , Corwegh und Braut bei der Staats anwalt⸗ schaft des Landgerichts IL, Dr. Sternbeck bei der Staats— anwaltschaft des Landgerichts II in Berlin, Schönfeld bei der Oberstaatsanwaltschaft in Posen und Hundertmarck in Königsberg i. Pr. zu Staatsanwaltschaftsräten,
den Gerichtsassessor Dr. Rupp in Magdeburg zum Land⸗ richter in Graudenz, . .
den Gerichtsassessor Genzmer in Halberstadt zum Land⸗ richter in Gnesen, .
die Gerichtsassessoren Dr. Graetz in Glatz und Ullmann in Guttentag zu Landrichtern in Gleiwitz,
den Gerichtsassessor Dr. Bongartz in Koblenz zum Land⸗ richter in Bochum, e ᷣ
die Gerichtsassessoren Anger und Roters in Bochum zu Landrichtern in Essen, . ( .
den Gerichtsassessor Dr. Josef Schlüter in Bonn zum Landrichter daselbst, = J ö .
den Gerichtsassessor Dr. Hoch gürtel in Düsseldorf zum Landrichter in Elberfeld, ⸗ .
. Gerichtsassessor Hübner in Pleß zum Amtsrichter in Schlochau .
den Gerichts assessor Hacker in Verden (Aller) zum Amts⸗ richter in Thorn,
den Gerichtsassessor Seidenstücker aus Berlin zum Amtsrichter in Bärwalde, . .
den Gerichtsassessor Hacht mann in Schönebeck zum Amts⸗ richter in Zehden, .
den Gerichtsassessor Dr. Aler Meyer aus Homburg v. d. H. zum Amtsrichter in Stettin, . ;
den Gerichtsassessor Charton in Posen zum Amtsrichter in Koschmin, . .
den Gerichtsassessor Dr. Hürter in Dillenburg zum Amts⸗ richter in Wattenscheid, .
den Gerichtsassessor Rademacher in Hamm zum Amts— richter daselbst und
ch den He chi sessor Heydenreich, in Wiesbaden zum
Amtsrichter in Selters zu ernennen sowie zu genehmigen,
daß der Landgerichtsdirektor Rospatt in Torgau an das Landgericht in Cassel und ö
der Erste Staatsanwalt Hartmann in Meseritz an das Landgericht in Oels versetzt werde.
Justizm inisterium.
Der Rechtsanwalt Dr. Sarrazin in Guben ist zum Notar für den Bezirk des Kammergerichts mit Anweisung seines Amtssitzes in Guben und .
der Rechtsanwalt Meyer in Volkmarsen zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Cassel mit Anweisung seines Amtssitzes in Volkmarsen ernannt worden.
Evangelischer Oberkirchenrat.
Dem Hilfsprediger A. Petersen in Grünheide ist die Verwaltung des Pfarramts der deutschen evangelischen Ge⸗ meinde in Sofia (Bulgarien) vorläufig auf die Dauer eines Jahres übertragen worden.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 24. Oktober 1913.
In der am 23. Oktober unter dem Vorsitz des Staats⸗ ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Delbrück ab⸗ gehaltenen Plenarsitzung des Bundesrats wurde den Vorlagen, betreffend Festsetzung des jährlichen Durch schnittsertrags an Zuwachssteuer für die nach 8 60 Abs. 1 und S 61 Zuw.⸗St.⸗G. entschädigungs berechtigten Gemeinden und Gemeindeverbände in verschiedenen Bundes⸗ staaten, die Zustimmung erteilt. Zur Annahme, ge— langte die Vorlage, betreffend Aufrechnungsfähigkeit von festen Zulagen an auf dem Zollverwaltungskostenetat stehende Kassenbeamte. Zu Beschlüssen des Reichstags über Petitionen wurde Stellung genommen. Demnächst wurde über Anträge auf Festsetzung des Ruhegehalts von Reichsbeamten, über Anträge auf Befreiung von der Versicherungspflicht nach der Reichsversicherungsordnung und nach dem Versicherungs— gesetze für Angestellte sowie über eine Reihe von Eingaben
Beschluß gefaßt.
Der Königlich italienische Botschafter Bollati hat Berlin verlassen. Während seiner Ahwesenheit führt der Botschaftsrat Martin Franklin die Geschäfte der Botschaft.
Laut Meldung des W. T. B. sind S. M. S. „Hertha“ am 21. Oktober in Vera⸗Cruz, S. M. S. „Bremen“ am 25. Oktober in St. Thomas (Westindien) und S. M. S. „Condor“ am 19. Oktober in Apia eingetroffen.
Braunschweig. Der Landtag ist, wie „W. T. B.“ meldet, auf den 27. Oktober zu einer außerordentlichen Session einberufen worden. Samburg.
Der Entwurf des Staatshaushalts für 1914 schließt im ordentlichen Etat bei einer Gesamteinnahme von 179 632 S55 S6 und einer Gesamtausgabe von 193 162 154.66 mit einem Fehlbetrage von 13 529 299 6. Wie „W. T. B.“ meldet, sieht der Senat davon ab, eine Erhöhung der Einkommensteuer zu beantragen, und ersucht die Bürgerschaft mitzugenehmigen, daß der Entwurf des Staatshaushalts für 1914 der Vorlage ent— sprechend festgestellt werde und daß, falls die bewilligten Einnahmen und die nach Abrechnung über das Jahr 1913 etwa noch vor— handenen Ueberschüsse früherer Jahresabrechnungen zur Deckung der budgetmäßigen Ausgaben nicht ausreichen sollten, die Finanzdeputation ermächtigt werde, den Fehlbetrag vorläufig durch eine zeitweilige Anleihe zu beschaffen, vorbehaltlich einer endgültigen Beschlußfassung über den Deckungsausfall. Ferner wird die Bürgerschaft ersucht, zu genehmigen, daß die be stehenden gesetzlichen Bestimmungen über die Immobilienabgabe bis Ende des Jahres 1914 verlängert werden.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Deutsche Kaiser ist gestern nachmittag auf Schloß Konopischt eingetroffen, wo er beim Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gemahlin, der Herzogin Sophie von Hohenberg, bis Ende der Woche zur Jagd weilen wird.
J Das österreichische Abgeordnetenhaus hat gestern, wie, W. T. B.“ meldet, in zweiter Lesung das Gesetz, betreffend die Automobilsteuer, angenommen und die zweite Lesung des Gesetzes über die Totalisatorsteuer begonnen.
Im Einlaufe befindet sich eine Interpellation des Polen Buzek über angebliche Bestechungen von Abgeord⸗ neten durch die Canadian Pacific. Der Interpellant fragt, ob der Minister des Innern geneigt sei, die bei der Canadian Pacific beschlagnahmten Papiere auch nach der Richtung eingehend prüfen zu lassen, ob einzelne Abgeordnete von der Canadian Pacific für die Intervention bei Behörden oder für die Propagierung der Geschäfte der Gesellschaft Geld oder materielle Vorteile erhalten haben.
Das vom Budgetausschuß eingeseßte Subkommitee zur Beratung des amerikanischen Schiffahrtsdienstes setzte gestern in Gegenwart der Minister Dr. Schuster, Dr. Freiherr von Heinold und Freiherr von Georgi sowie des Ver— treters des Kriegsministeriums seine Beratungen fort.
Der Abg. Friedmann stellte obiger Quelle zufolge an den Handelsminister eine Reihe von Fragen über die Beziehungen der Austro⸗Amerikana zu dem früheren Leiter der Schiffahrts sektion des Handelsministeriums, Baron von Weichs⸗Glon, und wünschte zu wissen, ob ein von dem Genannten ohne Kenntnis des Ninisters an die Austro⸗Amerikana gerichteter Brief dem Ausschuß im Original borge⸗ legt werden könnte. Der Sektionschef Redl erwiderte, er werde den Wunsch des Abgeordneten der Austro⸗Amerikana bekannt geben. Der Landesberteidigungsminister Freiherr von Georgi und der Vertreter des Kriegsministeriums gaben hierauf eingehende Erklärungen über die Anzeigen, die ein Herr Grünhut seit längerer Zeit gegen die Canadian Pacifie erstattet hatte. Diese Anzeigen seien vom Kriegsminister sofort den kompetenten Stellen mit dem Ersuchen Übermittelt worden, die Amtshandlungen einzuleiten. Das Kriegsministerium müsse sich entschieden dagegen ver= wahren, daß Grunhut als sein Vertrauensmann gelte. Der Krigge⸗ minister habe Grünhut nie empfangen. Auf eine Anfrage des Ab⸗ geordneten Friedmann erklärte der Handelsminister Dr. Schu ster, die Meldungen Grünhuts über die Konzessionserteilung an die Canadian Pacifie seien nichts anderes, als eine mehr oder minder heftige Kritik der ganzen Aktion, die unmöglich den Anlaß für irgendwelche amtliche Handlungen geben könne. Der weitere Inhalt der Anzeigen sei polizeilicher Natur. Der Minister des Innern Dr. Frhr. von Heinold erklärte auf verschiedene Anfragen, ob und welche hoben Persönlichkeiten durch die Angaben Grünhuts kompromitiert seien, daß der Regierung Vertuschung vollkommen fernliege. In dem derzeitigen Stadium könne keine bestimmte Mitteilung über die Erhebungen gemacht werden. Der Minister eiklärte serner, es handle sich selbstverständlich nicht um ein einseitiges Vorgehen gegen die Canadian Pacific, sondern um die Abstellung von Mißbräuchen bei allen ähn⸗ lichen Unternehmungen. Darauf verlas der Sektionschef Riedl ein von Baron Weichs⸗Glon als jetzigem Generalvertreter der Hamburg⸗Amerika⸗Linie an das Handelsministerlum gerichtetes Schreihen vom 20. Juli 1913, worin er namens des Generaldirektors allm mitteilt, daß die deutschen Schiffahrtsgesellschaften eine Verpflichtung. betreffend die Nichtbeförderung militärpflichtiger österreichischer und ungarischer Staatsangehöriger, nicht übernehmen könnten, solange u gt auch die englischen, belgischen, holländischen und französischen Schltff⸗ fahrtsgesellschaften die gleiche Verpflichtung übernähmen.
Großbritannien und Irland. . Wie „W. T. B.“ meldet, ist eine Königliche Kommission ernannt worden, die eine Untersuchung über das Verhältnis der Eisenbahngesellschaften zum Staate anstellen soll.
Frankreich. ö
Wie einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge offißiös
mitgeteilt wird, hat die französische Regierung ihren
Gesandten in Mexiko beauftragt, gegen die von der
mexikanischen Regierung verfügte Erhöhung der Einfuhr— zölle entschieden Einspruch zu erheben.
Nuß land.
Amtlich wird bekannt gemacht, daß in diesem Monat . Gebiete von Ssa markand' eine Probemobilisation statt—⸗
finden wird. Griechenland. . 61.
Der Unterausschuß der Friedenskonferenz ist, einer Mel⸗ dung des „W. T. B.“ zufolge, in der Vakuffrage zu einer vollen Einigung gelangt.
Portugal.
Nach Meldungen des „W. T. B.“ ist die Ruhe im nen Lande wiederhergestellt. Die Polizei hat in ,, Umgebung zahlreiche Monarchisten, darunter den Grafen Ma
Zeitz, Wieczorek in Liegnitz, Riehl in Dortmund, Dr.
guelde, der als Führer der Monarchisten im Norden des Landes gilt, verhaftet. .
Dänemark.
Im Laufe der gestrigen Beratung des Budgetentwurfs im Foltething gab der Minister des Auswärtigen an— läßlich der Anfrage eines Abgeordneten wegen des von dem Landrat in Sonderburg im letzten Sommer erlassenen Ver⸗ botes gegen die Landung der Passagiere zweier dänischer Dampfer laut Meldung des, W. T. B.“ folgende Erklärung ab:
Die Behauptung, daß das Verbot gegen die Verkehrsregeln zwischen den Völkern verstoße, erscheint etwas zweifelbaft. Da Dänemark in Preußen die Behandlung einer meistbegünstigten Nation genießt, würde es für die Frage, inwieweit der betreffende preußische Beamte das genannte Verbot erlassen habe, ohne mit den erwähnten vertragsmäßigen Bestimmungen in Gegenfatz jn kommen, von wesentlicher Bedeutung fein, ob er auch imstande sein würde, die Landung zu verbieten, wenn der Ausflug an Bord eines Schiffes vorgenommen worden wäre, das die deuische Flagge führte. Ebenso wie die Kaiserlich Deutsche Regierung in? Zwischen⸗ räumen freundschaftlich die Aufmerksamkeit der dänischen Regierung auf Vorkommnisse lenkt, die geeignet scheinen, auf die Verhältnisse in den Grenzgegenden beunruhigend einzuwirken, so hat auch die dänische Regierung gemeint, im Inkeresse des guten freundnachbarlichen Ver— hältnisses diese Angelegenheit in Berlin zur Sprache bringen zu sollen. Wir haben dies getan, indem wir von der, Erwägung ausgingen, daß ez hier im Lande die Stimmung gegenüber unsferem Nachbarlande unwillkürlich in un— günstiger Weise beeinflussen mußte, wenn dänische Reeder, so wie es geschehen ist, an einer Fahrt gehindert wurden, zu der sie, wie sie annebmen mußten, voll berechtigt waren. Der Minister hat den Gindruck, daß man im Ministerium des Auswärtigen in Berlin die vorgebrachten Bemerkungen in demselben freundschaftlichen Geiste entgegengenommen hat, wie sie vorgebracht worden sind. Die deutsche Regierung hat über die Vorfälle eine Untersuchung eingeleitet, die, aber noch nicht abgeschlossen ist. Es ist das Bestreben des Ministeriums des Auswärtigen gewesen, zu vermeiden, daß diese An⸗ gelegenheit, die unwillkürlich Mißstimmung in weiten Kreisen Daäne—⸗ marks hervorgerufen hat, einen schädlichen Einfluß auf das freund⸗ schaftliche Verhältnis zu unserem süblichen Nachbar übte.
Auf eine Anfrage, betreffend die vertragsmäßige Rege— lung der Stellung der Staatenlofen in Nord— schleswig, erklärte der Minister, daß die Verhandlungen, die im vorigen Herbst auf deutsche Anregung hin eingeleitet worden seien, noch als schwebend bezeichnet werden müßten, und daß, seitdem er sein Amt übernommen habe, über diese Frage mit der deutschen Regierung nicht verhandelt worden sei.
Türkei.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ wird aus infor⸗
mierter türkischer Quelle mitgeteilt, daß die Verhandlungen zwischen dem Vertreter der Pforte Dschawid und dem russischen Botschafter über politische und wirtschaftliche Fragen, die heide Länder interessieren, zu einem befriedigenden Ergebnis geführt haben und das Abkommen in einigen Tagen unterzeichnet werde. Die Schwierigkeiten, die in dn Verhandlungen zwischen Frankreich und der Türkei aufgetaucht sind, haben sich dem oben genannten Telegraphenbureau zufolge bisher nicht beseitigen lassen. Insbesondere ist die Frage des Baus einer syrischen Eisenbahn noch nicht geregelt, die, wie in Kreifen der Pforte versichert wird, die Rentabilität der Hedschasbahn auf— heben würde. Diese Frage bildete nach Mitteilungen aus der— selben Quelle bereits zur Zeit des französischen Botschafters Constans einen Streitpunkt zwischen Frankreich und der Türkei. Frankreich habe damals für den Verzicht auf den Bau einer Parallellinie der Hedschasbahn eine Entschädigung erhalten.
Serbien.
Die Skupschtina hat gestern den Gesetzentwurf über die 250-Millionenanleihe in erster Lesung mit 67 gegen 2 Stimmen angenommen. Wie „W. T. B.“ meldet, er— klärte der Minister des Innern Protie im Laufe der Sitzung in Beantwortung einer Anfrage, daß nach der Schätzung der eingesetzten Kommissionen der von den Bulgaren gelegentlich des Einfalls bulgarischer Truppen in Knajazewae im Timoker Kreise verursachte Schaden sich auf 2683 757 Dinar, der gesamte in Altserbien verursachte Schaden auf ungefähr 4 Millionen Dinar belaufe. Die Auszahlung der Entschädigung an die betroffenen serbischen Bürger werde nach Annahme des vorliegenden Gesetzes beginnen.
In einer Interpellation, die der Führer der fort— schrittlichen Partei Stojan Novakovic an den Minister— präsidenten gerichtet hat, wird von der Regierung Aufklärung über folgende Punkte gefordert:
Erstens, ob das von Oesterreich⸗Ungarn gestellte Ultimatum als eine bloße Forderung Oesterreich⸗Ungarns oder auf Grund eines Mandats sämtlicher Großmächte erfolgt fei;
zweitens, warum die serbische Regierung, wenn die Forderung Desterreich⸗ Ungarns nicht im Auftrage der Großmächte erfolgte, dieser Forderung Folge gegeben habe; ; .
drittens, in welcher Weise die Regierung in Zukunft die serbischen Interessen an der Westgrenze zu hüten gedenke, wenn sie im gegebenen Falle derart unvorsichtig einem Verlangen aus Wien nachgegeben habe.
Amerika.
Der amerikanische Senat hat gestern, wie, W. T. B.“ meldet, das Seemannsgesetz angenommen, das die Dienst— verhältnisse der Seeleute verbessern und die Sicherheit auf See vermehren soll. Da von Deutschland, England und Frankreich Einspruch gegen das Gesetz erhoben worden ist, weil es gegen die Verträge verstoße, hat der Senat einen Zusatz eingefügt, nach dem eine Frist gegeben werden soll, um die Verträge ab—⸗ zuändern oder aufzuheben. Erst nach Ablauf dieser Frist soll das Gesetz in Kraft treten. = Meldungen des „W. T. B.“ zufolge haben die Auf⸗ ständischen in Mexiko vorgestern die gesamte Ein— wohnerschaft des Dorfes Cherenatzicurin im Staate Michocan getötet, etwa fünfzig Personen, die ihre Kirche gegen Plünderung verteidigt hatten, bis ihre Munition erschöpft war. Andere Aufständische haben einen Offizier und zwei Soldaten, den einzigen Ueberlebenden einer kleinen Garnison nahe Cameron südlich von Nuevo Laredo, die Haut von den Fußsohlen abgezogen, sie dann gezwungen, mehrere Meilen weit zu marschieren, und ihnen schließlich die Köpfe abgehauen, weil sie sich weigerten, den Insurgentenführer Carranza hochleben
zu lassen. Alien.
Der russische Gesandte in Peking und der chinesische Minister des Auswärtigen haben, der „Times“ zufolge, gestern die Verhandlungen Über die Form der Erklärungen, betreffend die Mongolei, die zwischen beiden Mächten aus⸗ getauscht werden sollen, nahezu abgeschlossen. Die Erklärungen werden die Grundsätze des Abkommens von Urga enthalten und Rußland die dort vereinbarten Privilegien sichern. Die
Suzeränität Chinas wird anerkannt, und andererseits wird China die Autonomie der Mongolei anerkennen und auf Kolo⸗ nisierung und militärische Besetzung verzichten. Die Fest— stellung der mongolischen Grenzen bleibt einer späteren Konferenz Kren zwischen Rußland, China und den Mongolen vor— ehalten.
— Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, hat die chinesische Regierung angesichts ihrer auf Aus dehnung ihrer Seemacht gerichteten Politik die Errichtung einer Marineakademie und eines Marinestützpunktes in Nimrod Sund südlich von Schanghai beschlossen. Es bestehen bereits Marine— akademien in Tientsin, Nanking und Kanton, doch hält es die chinesische Regierung für wichtig, diese Institute und die Zahl der Schulschiffe zu vermehren. Die chinesische Regierung hat deshalb England gebeten, ihr eine Anzahl Instruktoren zu überlassen. Die englische Regierung sagte bereitwilligst zu, und die Admiralität willigte ein, China vorläufig auf drei Jahre
den Konteradmiral Christian als Direktor der Marineakademie
zu überlassen, der sich in Kürze mit einer Anzahl Instruktoren nach China begeben wird.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der gestrigen Reichstagsersatzwahl für den ver— storbenen Abgeordneten Kohl (Zentr) im Wahlkreise Ober— pfal; 3 wurden nach den vorläufigen amtlichen Ermittlungen 13262 gültige Stimmen abgegeben. Davon erhielten der Pfarrer Lederer⸗Lupburg (Zentr 11649 Stimmen, der Bütinermeister Dollinger⸗-Sulzbürg (liberal) 1000 Stimmen, der Kassier Trum mert⸗-Nürnberg (Soz.) 527 Stimmen und der Oekonom Pollinger-⸗Osterhofen (Zentr. 638 Stimmen. Achtzehn Stimmen waren zersplittert. Zwei Wahlbezirke stehen noch aus. Die Wahl Lederers ist sicher.
Das Mitglied des Herrenhauses, Kammerherr von Byern, Major a. D., Rittergutsbesitzer in Parchen (Regierungs⸗ bezirk Magdeburg), ist am 22. d. M. gestorben.
Kunst und Wissenschaft.
Im Institut für Meeres kunde (Georgenstraße 34 — 36) hält am 27. 8. M. Dr. H. Micha elsen⸗Beilin einen Vortrag über Anfänge des Handels und Handel des klassischen Altertums. (1. Vor⸗ trag der Reihe: Geschichte des Welthandels vom Altertum bis in die Neuzeit) Die Vorträge werden, soweit möglich, durch Lichtbilder erläutert, sie beginnen 8 Uhr Abens. Eintrittskarten zu 0 25 4. sind an den Vortragsabenden von 6 Uhr an in der Geschäftsstelle (Georgenstraße 34 — 36) zu haben.
Wie . W. T. B. aus Paris meldet, ist der Chirurg, Professor Lucas Champüonier vorgestern abend plötzlich infolge eines Herz— schlags in der Bücherei des Instituts gestorben, als er mehreren Mit— gliedern der Atademie der Wissenschaften selnen Vortrag über bor— geschichtliche Schädeltrepanation vorlas, den er in der bevorstehenden Festsitzung der 5 Akademien halten wollte.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln.
Die unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehende 11. Internationale Tuberkulosekonferenz hielt gestern vormittag von 10 Uhr ab im Abgeordnetenhause ihre erste allgemeine Sitzung ab. Die Mitglieder der Internationalen Vereinigung gegen die Tuberkulose, die Mitglieder des deutschen Zentralkemitees zur Bekämpfung der Tuberkulofe und andere Inter eßenten füllten dicht den Saal und die Galerien. Ihre Masestät die Kaiserin und Königin erschien um 10 Uhr im Hause und wurde, W. T. B. zufolge, empfangen von dem Präsidenten des Reichs⸗ gesundheitsamts, Wirklichen Geheimen Oberregierungsrats Bumm in Vertretung des durch Kraäntheit verhinderten Präsidenten der Internationalen Vereinigung Lon Bourgeois, von dem Präfidenten des deutschen Zentralkomitées Stgatsmintster, Stgatssekretär des Innern Dr. Velbrück, dem Präsidium des deutschen Konferenz- tomitees mit dem Herzog von Ratibor und dem Kammerberrn Dr. von Behr-Pinnow an der Spitze und anderen Herren. Nach— dem Ihre Masestät in der Wandelhalle die Vorstellung der Präsidenten und Komiteemitgli der entgegengenommen hatte, nahm Sie im Sitzungssaale Platz, wo sich auch eine Anzahl namhafter Damen, die an der Spitze der Roten Kreuz⸗ und anderer gemeinnütziger Vereinigungen stehen, eingefunden hatten. Der Präsident des Reichsgesundheitsamts Bum m eröffnete bierauf im Namen Léon Bourgeois die Sitzung. Er dankte der Kaiserin, die stets das regste Interesse, die tatkräftigste Förderung und machtvollsten Beistand allen Bestrebungen zur Be— kämpfung der Tuberkulose entgegengebracht babe, und fuhr fort: Voll des Dankes für so viel Gnade und Liebe bringen die aus allen Teilen der Welt herbeigeellten Mitglieder der Internationalen Vereinigung ihre allerehrfurchtsvoll ste Huldigung dar. Monsieur Landouzy aus Paris sprach hierauf im Namen Léon Bourgeois, dessen Bedauern aus, nicht erscheinen zu können. Es wurde beschlossen, an Lon Bourgeois telegraphisch den Dank für seine guten Wünsche und die besten Wünsche für feine Genesung gelangen zu lassen. Namens der Internationalen Vereinigung hieß darauf der Leiter der Verhandlungen die Anwesenden willkommen, insbesondere den Vertreter des Reichskanzlers, die Vertreter der aus— ländischen Regierungen und den Vertreter der Stadt Berlin sowie alle anderen Mitglieder und Gäste. Der Vertreter des Reiche kanzlers, Staats⸗ minister, Staatssekretär Dr. Delbrück, erinnerte an die erste Kon—⸗ ferenz von 1902. Wenn es gestattet sei, diese erlesene Versammlung im Namen des Reichskanzlers, im Namen der Regierungen Preußens und der anderen Bundesstaaten und zugleich in seiner Eigenschaft als Präsident des Deutschen Zentralkomitees in der Hauptffadt des Deutschen Reichs zu begrüßen, so geschehe dies in dem erhebenden Bewußtsein, einer Köiperschaft gegenüberzustehen, die in rascher und steter Entwicklung sich zu einer den Erdball um— spannenden Organisation entwickelt und es in ausgezeichneter und vorhildlicher Weise verstanden habe, die nationalen Gegensätze aus⸗ zuschalten und Herz und Verstand ihrer Mitglieder für die große Sache in gemeinsamer und nutzbringender Arbeit zusammenzuführen. Der Redner ging dann auf die Tätigkeit des deutschen Zentralkomitees ein, das so zahlreiche Heil- und Fürsorgestätten geschaffen habe. Er wies auf Frankreich hin, dessen mustergültige Einrichtungen zum Schutze der Kinder wir bewunderten, auf England, das die Initiative ergriffen habe auf dem Gebiete der gesetzlichen Anzeigepflicht, und betonte, daß ebenso die nordischen Staaten, die Schweiz., Oesterreich⸗Ungarn und die Vereinigten Staaten von Amerlka, jedes Land in seiner Art, Be—⸗ deutendes geschaffen hätten. Der Erfolg sei nicht ausgeblleben. Die Tuberkulose sei im steten Rückgang begriffen. Er ol mit dem Wunsche, daß auch, die diesjährige Tagung als neuer, mächtiger, frischer Antrieb für die internationale Tuberkulose⸗ bekämpfung sich erweise, und alle Teilnehmer befriedigen möge. — Der nächste Redner, der Herzog von Ratibor, erklärte, heute brauche man nicht mehr danach zu suchen, mit welchen Mitteln die Tuherkulose zu bekämpfen sei. Das Arsenal sel fest— gestellt. Die Reihe der Kämpfer hätte sich freilich gelichtet. Be= deutende Männer seien dahingegangen, vor allem Robert Koch, aber
der Nachwuchs sei da. Er schloß mit dem Rufe: L'unign fait la force. -= Der Vertreter der Stadt Berlin, Geheim rat Vr. Weh er sprach im Auftrage der städtischen Behörden uad deg. Oberbürgermeisters. Er erinnerte an die Ehren⸗ bürger Berlins Virchow und Koch. Die Stadt Berlin werde be⸗ strebt sein, die Ergebnisse der Forschung der Konferenz auch für sich zu verwerten — Monsieur Landouzy-⸗Paris verlas hiernach in sranzösischer Sprache eine längere Nede, die Léon Bourgeois an dieser Stelle als Präsident hätte halten wollen in Erwiderung auf die An⸗ sprache der Vorredner und zur Eröffnung und Einleitung der wissen⸗ schaft lichen Debatte. Léon Bourgeois zollt darin der bisherigen Tätigkeit der internationalen Vereinigung hohe Anerkennung und spricht die besten Wänsche für den Verlauf der Konferenz aus.
Es wurde nunmehr in die Tagegordnung ein getreten. Das Thema für die heutige Sitzung lautet: Die klinischen Formen der menschlichen Tubertulose in den verschiedenen Lebens altern. Als erster Berichterstatter sprach Mr. Shennan aus Edinburgh über die tuberkulösen Gewebe und Organver⸗ änderungen in den verschiedenen Lebensaltern. Als zweiter Redner sprach Hamburger⸗Wien: Was verdankt die Lehre von der menschlichen Tuberkulofe der experimen- tellen Medizin? Hieran schloß sich eine Diskussion.
Ibre. Majestaͤt die Kaiserin und Königin wohnte der Sitzung bis 121 Uhr bei. Die Diskussion dehnte sich bis gegen 25 Uhr aus. Das Präsidium wurde ermächtigt, an die Staatsoberhäupter aller auf der Kon serenz vertretenen Länder Huldigungs⸗ telegtamme zu senden. An die erste allgemeine Sitzung schloß sich unmittelbar die zweite an, in der Marigliano⸗Genua prä⸗ sidierte. In dieser sprechen Brauer⸗ Hamburg und Tuffier⸗Paris über die chirurgische Behandlung der Lungentuberkukofe. Nach Schluß der Diskussion wurden mehrere Lichtbildervorträge gehalten, in denen die Arten und Stadien der Erkrankung bei Mensch und Tier, chirurgische Behandlung, die Rönt s enbehandlung, die Wirkungen der Sonne und der Höhenluft erörtert sowie Einrichtungen von Forschungsinstituten und Heillstätten gezeigt wurden. — Am Abend waren die Konferenzteilnehmer bei einem Festmahl im Marmor⸗
saale des Zoologischen Gartens vereinigt.
Türkei.
Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat folgende Quarantäneverfügungen erlassen:
Die für die Herküafte von Rodosto angeordnete ärztliche Untersuchung und die für die Herkünfte von Smyrna an— geordneten Quarantänemaßnahmen sind aufgehoben.
Schiffe, welche von den zurzeit von den Griechen besetzten Inseln des Aegäischen Meeres eintreffen, unterliegen einer ärztlichen Untersuchung bei der Ankunft im ersten türkischen Hafen, wo sich ein Sanitätsarzt befindet. Haben derartige Schiffe mehr als 15 Deckspassagiere auf je 109 t Neftoraumgehalt an Bord, so unter⸗ liegen sie einer ärztlichen Untersuchung nebst Desinfektion. Diese Maßnahmen, deren Ausführung nicht länger als 48 Stunden dauern soll, haben in einem Lazarett oder in einer der Sanltätsstationen der Türkei zu erfolgen.
Serbien.
. Die Cholkeragepidemie in Serbien ist, W. T. B. zufolge in starkem Abnehmen begriffen. Am 21. d. M. zählte man 152 Cholerakranke. Von diesen wurden 22 geheilt, 5. starben.
China.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Schangbai hat zur Verhütung der Cinschleypung der Cholera unterm 30. v. M. angeordnet, daß die aus Wenchow kommenden und die Häfen von Schanghai und Woosung anlaufenden deutschen Seeschiffe der ge—⸗ sundheitspolizeilichen Kontrolle unterliegen.
Verkehrswesen.
In Ebolowa in Kamerun ist am 7. Oktober ein Ortt⸗ fernsprechnetz in Betrieb genommen worden.
Infolge Blockierung der dominkkanischen Häfen Puerto Plata, Sanchez und Samanü können Postpakete ngch San Domingo bis auf weiteres nur für die Stadt San Dom ingo selbst und für San Pedro de Macoris angenommen werden.
Die Taren für Postpakete nach Iquitos und den übrigen peruanischen Postan stalten im Stromgebiete des oberen Amazonenstroms sind von jetzt ab für den direkten Leitweg über Hamburg mit englischen Dampfern den Amazonenstrom hinauf be— deutend ermäßigt worden, und zwar für Pakete bis 1 Rg von 3 4A 90 auf 3 „6, für Pakete über 1 bis 5 kg von 4 M 40 3 bis 11 S 40 5 auf 3 g 809 . Infolge dieser Gebührenermäßigung sowie wegen der außerordentlich langen Dauer und der großen Schwierigkeiten der Beförderung von Paketen über Lima und die Anden nach Iquitos auf dem Rücken von Maultleren und Menschen durch Urwälder und über Hochgebirge werden Pakete nach Iquitog usw. künftig nicht mehr über Lima auf dem Leitwege durch die Magellanstraße oder über Colon Panama, sondern ausschließlich auf dem direkten Leitwege den Amazonenstrom hinauf befördert.
Laut Telegramm aus Bad Nauheim ist die Post aus Baden und Württemberg, die heute vormittag in Berlin fällig war, ausgeblieben. Grund: Jugverspätung.
Die z. Z. in Paris tagende Internationale Zeit- Konferenz beschloß die Gründung einer internationalen Vereinigung für die Einheitlichkeit der Zeit, die durch die Verwendung funkentelegraphischer oder sonstiger Signale den Bedürfnissen der Schiffahrt, der Wetterkunde, der Erdbebenkunde, des Eisenbahn-, Post und Telegrapbenwesens sowse der öffentlichen Behörden Rech= nung tragen soll. Zum Sitz der Vereinigung, die aus den 15 Ver⸗ tretern der an der Konferenz teilnehmenden Staaten besteht, ist Paris
ausersehen. Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnabend, als erster Tag des Bühnenfestspiels -Der Ring des Nibelungen⸗ »Die Walküre“ in Szene. (Anfang 7 Uhr.) Frau Leffler⸗Burckard singt die Brünnhilde, Frau Hafgren⸗Waag die Sieglinde, Frau Arndt⸗Ober die Fricka, Herr Berger den Siegmund, Herr Bischoff den Wotan, Herr Knüpfer den Hunding. Das Ensemble der Walküren iit durch die Damen Alfermäann, Andrejewa. Spkilondz, Dur, Kopsch, Langendorff als Gast, Rothauser, von Scheele⸗ Müller und Vilmar vertreten. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech. — Die nächste Wiederbolung von Verdis „Don Carlos‘ findet am Mittwoch, den 29. d. M., siatt. .
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das vater⸗ ländische Drama „Die Quitzows? von Ernst von Wildenbruch gegeben. Herr von Ledebur splelt den Dietrich, Herr Geisendörfer den Conrad von Quitzow, Herr Sommerstorff den ö Friedri In den übrigen Hauptrollen sind die Dua men Ressel. Abich, Thimig, 6 und die Herten Kraußneck, Mannstädt, Vallentin, Vollmer,
errack, Boettcher und Eggeling beschäftigt. h
Undine“ von Lortzing in einer textsich und musikalisch völlig gereinigten und auf Lorßings beide Urpartituren, die Hamburger und die Wiener, zurückgeführlen Form ist die nächste Neuheit des =, g. . Opernhauses. Die Erstaufführung findet am 1. No⸗ vember statt. ;
Das Gastspiel der Schlterseer im Neuen Operntheater Krol, das mit dem gewohnten Erfolge verläuft, brachte gestern Raucheneggers und Drehers lustige Posse „In der Sommer⸗ frisch n? in der aver Terosal den in einem oberbaversschen Gebirgsdorf die Ferien verhringenden Münchener Rentier Zache sptelt. Die drolligen Erlebnisse des Städters, der das Bauernleh