heftig wehrt er ihnen und begehrt sein Erbe. Es geschieht nach einem Willen, und er zieht von dannen. In Jerusalem sehen wir hn dann in liederlicher Gesellschaft fein Gut verprassen. Ausgesogen, bestohlen und, weil er sich durch eine Dirne überreden ließ, durch Falschspiel sein Glück zu versuchen, auch der Fhre beraubt, flieht er aus der Stadt und kehrt in Lumpen gehüllt als Bettler heim. Diese Heimkehr schildert der letzte, längste, aber auch stimmungevollste Akt, der, fast oratorienhaft ausklingend, die Bezeichnung des Ganzen als Legenden spiel . rechtfertigt. In der Dämmerung erreicht Jether den dãterlichen of; in das erleuchtete Gemach spähend, erblickt er die Mutter mit der Zurüstung der Abendmahlzeit beschäftigt. Der erste, der ihm begegnet, ist sein Bruder der ihn hart vom Hofe verweist, ihn aber dann vor dem nahenden Vater im Viehstall verbirgt. Dort wird der völlig Erschöpfte bald entdeckt, und zuerst ist es die Mutter, die ihren Gatten anfleht, ihn wieder aufzunehmen; als sie aber erfährt, daß er Schande über sich und sein Haus gebracht hat, wendet sie sich mit dem ganzen Gesinde von ihm. Jetzt erst entringt sich der Patriarchen⸗ brust des Vaters, der bisher mit verhülltem Haupt schweigend dagestanden hatte, das erste Wort: Heimgekehrt!“ Liebevoll verzeihend nimmt er den verlorenen Sohn in seine Arme. Ein Freudenfest soll gefeiert, ein gemästetes Kalb geschlachtet, Wein aufgetragen werden. Allmäblich vollzieht sich nun der Umschwung der Stimmung zugunsten des Reu— mütigen, einzig der „gerechte! Bruder schleicht sich heimlich davon. Veimgekehrt, heimgekehrt! ist der immer wieder ertlingende Freudenruf, der oben in den himmlischen Sphären in einem Chorus ö sein Echo findet zum Zeichen dessen, daß im Himmel mehr Freude über einen reuigen Sünder ist, als über hundert Gerechte. Er ist reiner als wir, er hat Leid getragen über steinige Wege, dieweil wir Trauben pflückten in unsere Körbe“, so singen die Frauen, und mit Jubelklängen schließt das Spiel. Dramaturgisch möchte man der Splelleitung einige Striche empfehlen, besonders bei den Szenen in Jerusalem, die sowieso nur episodischen Charakter haben und durch Häufung des Gleichartigen etwas ermüdend wirken. Dagegen ist es richtig, den unverhältnis⸗ mäßig langen dritten Akt, weil er das dichterisch Wertvollste enthält, ungekürzt zu lassen. — Die Aufführung, die vor allem auf eine schöne Bildwirkung bedacht war, gewann dadurch auch besonders an Interesse, daß Schildkraut Vater und Sohn die beiden Haupt— rollen darstellten. Schildkraut der Aeltere gab den Vater großzügig imlt einem Anflug von Pathos, das dessen Wesen gut an— stand. Sein siebzehnjähriger Sohn zeigte in der Rolle des „verlorenen Sohnes“ eine für sein Alter erstaunliche Begabung, aber ihm fehlt noch das künstlerisch Augenmaß; sein Spiel war zu überladen Er— greifend einfach gestaltete Frau Bertens die Mutter; leider läßt sich von dem älteren der beiden Söhne in der Darstellung des Herrn Danegger das gleiche nicht sagen. — Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin August Wilhelm wohnten der
Aufführung bei. . Residenzthea ter.
Im Residenztheater, wo die üblichen französischen Boulevard— schwänke seit dem Abgang Alexanders nicht, mehr die Zugkraft aus— üben wie früher, versuchte man eg gestern mit einer deutschen Gesangs. posse, oder, wie sie hier heißt, musikalischen Groteske“. Artur Lands herger hat in Gemeinschaft mit Wistky Wolff seinen Schwank, Der Großfürst‘, der vor zwei Fahren im Lustspiel hause recht gut gefallen hatte, entsprechend umgearbeitet, und Robert Winterberg hat das Ganze, das jetzt „Hoheit — der Franz heißt, mit den nötigen
musikalischen Zutaten versehen. Der in dein Stücke vorkommende Großfürst ist ein verkleideter, mehrere Sprachen beherrschender Kellner, der durch einen Spaßbogel in eine an Großmannssucht leidende kommerzienrätliche Familie elngeführt wird. Daraus entwickelt sich das . Durcheinander der Geschehnisse, und lustig genug ist das Stück in der neuen musikalischen Gewandung auch geblieben. Die Aufführung zeigte, daß man im Residenztheater auch für diese Gattung die nötigen Kräfte zur Verfügung hat. Allen voran tat es der Direktor Sikla in der Rolle des die ,. der Handlung lenken⸗ den Onkels Cohn“; er ist ein trefflicher Coupletsänger und trotz aller Behäbigkeit körperlich gewandt genug, um auch als Tänzer guf abzu⸗ schneiden. Neben ihm bewährten sich die Damen Ury und Jäger, die Herren Falkenstein, Heidemann, Liebesny und andere. Herr Winterberg dirigierte das Orchester und verschaffte seiner gefälligen Musik volle Geltung. ;
Die Ausgabe der Dauerbezugskarten für den Monat November 1913 zu 26 Opern, und 29 Schauspielvor⸗ stellungen in den Königlichen Theatern findet am 29. und 30. Oktober, Vormittags von 10) bis 1 Ubr, in der Königlichen Theaterhauptkasse im Königlichen Schauspielhause (Eingang Jäger⸗ straße), und zwar nur gegen Vorlegung des Dauerbezugsvertrages, statt. Es werden am 29. Oktober nur die Karten zum 1. Rang und Parkett und am 30. Oktober diejenigen zum 2. Rang bezw. Balkon und 3. Rang bezw. 2. Balkon verabfolgt. Im Interesse einer schnelleren Abfertigung wird ersucht, den Geldbetrag abgezählt bereit zu halten.
Mannigfaltiges. Berlin, 25. Oltober 1913.
Kein wildbewegtes Manegestück mlt tollkühnen Reitszenen und Massenaufbietungen stellt die Pantomimen⸗Burleske: Tango vor Gericht“ dar, die vor einigen Tagen ihren erfolgreichen Einzug in den Zirkus Schumann gehalten hat, sondern ein beiteres Possenspiel, in dem der Tanz . Der Kommissionsrat Schumann und der Ballettmeister August Siems sind die Erfinder der lustigen Handlung, deren Regie in den bewährten Händen Joe Hodginis liegt. Die gefällige Musik hat der Kapellmeister des Hauses van Dinteren beigesteuert. Die Pantomime, bei der übrigens auch ge— sprochen und gesungen wird, führt den Zuschauer zunächst in ein Artistencafé, in dem das Künstlervölkchen seiner überschäumenden Laune in humoristischen und frohbelebten Szenen die Zügel schteßen läßt. Hier setzt nun auch der allermodernste exotische Tanz „Tango“ ein und wird mit liebenswürdiger Grazie vorgeführt. In vollendeter Form sieht man ihn dann im „Palais de Danse“, wohin im zweiten Akt alle Besucher des a hingestürmt sind, um die neue Tanzart an der Quelle ju studieren und mitzumachen. In toller Ausge⸗ lassenhelt, aber immer in angemessenen Grenzen bleibend, tanzt und wirbelt dort nun alles scheinbar durcheinander, bildet dabei aber im Rahmen des Ganzen reizvolle Einzelgruppen. Den Faden der Handlung in diesem bunten, lustigen Treiben haben ein überseeischer Nabob' und ein Spießbürgerpaar in der Hand, von denen der erstere der materielle Urheber all dieser tollen Ausgelassen⸗ heit ist, während die biederen Bürgersleutchen Aergernis daran nehmen. So erscheint denn plötzlich auf Veranlassung letzterer der sogenannte grüne Wagen“ und fährt Tänzer und Tänzerinnen zur Gerichtsstelle. Dort
*
wird der verpönte Tanz den gestrengen Richtern
ft, wobei sogar das Bild der Frau Du . aus ker e den teigt und mittut. Ein Frelspruch aller Angeklagten ist der Ern . ! Der stürmische Beifall, mit dem diese hübschen Tanzszenen . abendlich aufgenommen werden, ist wohlverdient. Der vothergchen an e. Stelle hen he k n . Tess des 9. altigen Programms wird außerdem jeder spor n und zi . Ges . gerecht. i eensischen
Stettin, 24. Oktober. (W. T. B.) In Gegenwart Königlichen Hoheit des Prinzen Elter z *emne. 86 treters Seiner Majestät des Kaisers und Königs, und jahlrelche: Ehrengäste fand heute vormittag die feierliche Enthüllung dez . Professor Manzel fesch fern aiser Friedrich⸗Denkmals auf der Hakenterrasse hinter dem Städtischen Mufeum statt. Seiner
Königlichen Hoheit dem Prinzen Eitel-Friedrich wurden bei feinen Eintreffen, die militärischen Ehren erwiesen. Die Weihe rede hielt der Oberbürgermeister Dr. Ackermann. Nach dem Fallen der Hülle des Denkmals brachte der Oberbürger⸗ meister ein Hoch, auf. Ihre Katserlichen und Königlichen Majestazen und auf Seine Königliche Hoheit den Prinzen Eitel⸗-Friedrich, alt den Statthalter von Pommern, aus, Unter Führung von Professor Manzel fand sodann eine Besichtigung des Denkmals statk, wohel Seine Königliche Hoheit im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs esnen Kranz niederlegte. Der Prin schrltt darauf die Front einer Fahnenabteilung der Stettiner Kriegerverelne ab und begab sich dann zu einer kurzen Pe. sichtigung in das Städtische Museum. Um 123 Uhr folgte auf dem Hohenzollernplatz die Grundsteinlegung der neuen Garnisonkirche, bei der der Militäroberpfarrer Geheimer Konsistorialtat Caesar die Weiherede hielt. Der Militärintendan Wirkliche Geheime Kriegsrat Lit ty überreichte Seiner Köni sichen Hoheit dem Prinzen Eitel⸗Friedrich die Urkunde zum nu er f worauf diese unter Chorgesang in den Grundstein eingeschlossen wurde Nach dem Prinzen taten der kommandterende General von Linsingen der Oberpraͤsident von Waldow und andere Vertreter von Behörhen die üblichen drei Hammerschläge.
Waldenburg (Schlesien), 24. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Gestern, den 235. d. M., gegen 54 Uhr früh, sti⸗ß ein von Waldenburg, Unterer Bahnhof, abgelaufener Eisenbahn—. güterwagen am Bahnübergang bei Bude 91 der Strecke Alt. wasserWrangelschacht mit einem aus der Richtung Altwasser kommenden Wagenzug der elektrischen Straßenbahn zu— sammen, der gerade den Uebergang kreuzte, wobei eine Person schwer und 14 Personen leicht verletzt wurden. Dle Schuld an dem Unfall trifft Eisenbahnbedienstete.
Daw son (Neu Mexiko), 24. Oktober. (W. T. B.) Bü Mitternacht waren aus der Hirschschluchtgrube 23 Bergleute lebend und 38 als Leichen zu Tage gefördert; man befürchg, daß die übrigen 261 tot sind (9gl. Nr. 257 d. Bl..
(GFortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Erste Beilage
zum Dentschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
M. 253.
—
Berlin, Sonnabend
Amtliches.
Deutsches Reich.
Sandel Deutschlands mit Getreide und Mehl.
Vom L. August bis 20. Ottober (Mengen in dg — 1) GEin⸗ und Ausfuhr.
Nach Erntejahren, beginnend mit 1. August.
E00 K).
2) Mehlausfuhr gegen Cinfuhrschein.
Waren⸗
gattung
Davon sofort verzollt
oder zollfrei
Gesamtausfuhr
21 7
Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr
1913 1912 1913
f oi 19m
Gattung, Ausbeuteklasse
528 068 354 841 15 440 46781
407 982 239 823 22 088 50 883
Roggenmehl:
I. Klasse (O0 — 60 v. H.) ... 2. klüber 60 — 65 v. H.) 3 (O - 65 v. H.)...
. 50g] . 951 829 830 795 5699. 6 462737
475 256
71767 830
620 256 1 096 860 b 106 157 6 323 886 1029 832 464 558 5 448 064 8 266 990
Roggen Weizen.. Malzgerste Andere Gerste Gerste ohne nähere Ang. Hafer ö Roggenmehl. Weizenmehl .
288 905 6 234 748
127038 — 1795945 750 483 1865 2 01 365
2011 28 816
417144 1480427
200 2995 6 226 532
2931 6, 136
2) Einfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung.
30
4924 645 61600
30
S846 5351 2817 881 2193 381 26170 2 807 109 2186 5 133 250 1233 571 5 110 1353 04 829 190 199: 251 849 /
6 949 306 122 898
1 992 670
200 180 161 355, 386 820
1100816 134 706 528 418 426 550
801 611 142 632 408 558 355 386
I6 177
408 160
zh 435
111 006 422 199
95 188
353 295 311 415 2322 27018 6729 2774 3 037
9 Hꝛoggẽnschtotmehl
. Weizenmehl: I. Klasse (0 - 30 v. H.) ... 319093 2. (über 30 –- 76 v. 9) 2 857 ,,, . d , 47097 , G6 = w. . 5531
3 Hartweizenmehl *) 4339
) Ausbeute für jede Mühle besonders festgesetzt.
4) Niederlagenerkehr.
Davon verzollt
Warengattung
beim unmittelbaren Eingang in den freten Verkehr
bei der Einfuhr von
Niederlagen, Freibezirken usw. Warengattung
Elnfuhr auf Niederlagen,
Verzollt von Nieder⸗ lagen,
Ausfuhr von Niederlagen,
in Freibeztrke usw. Freibezirken usw.
1913 1912
1913
Frei⸗
bezir ken
1913 1912 1911
usw.
192 i9i .
⸗
Montag bis Mittwoch: Die Heimkehr des Odyssens.
Donnerstag: Zum ersten Male: Der lachende Dreibund. Operette in drei Akten von LX. Jacobsohn. Musik von R. Benatzky.
Freitag und Sonnabend: Der lachende Dreibund.
Sonnabend, Nachmittags 37 Ubr: Bei
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Abends 8 Uhr: Die Tang oprinzessin. Posse mit Ge— sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. ö ie
Montag und folgende Tage: Tangoprinzessin.
Dentsches Theater. Sonntag, Abends Dentsches Schauspielhaus. (Direk⸗ 77 Uhr: Don Carlos. tion: Adolf Lantz. NW. 7. Friedrich⸗
Montag und Donnerstag: Torquato straße 104— 104a.) Sonntag, Nachmittags Tasso. 36 Uhr: Ein idealer Gatte. — Abends
Dienstag: Der lebende Leichnam. 5 Uhr: Die heitere Refidenz. Lust⸗
Mittwoch: Der blaue Vagel. spiel in drei Akten von ö Engel.
Freitag: Zum ersten Male: Emilia Montag und folgende Tage: Die Galotti. heitere Residenz.
Theater.
Königliche Schanspiele. Sonn— tag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: 122. Kartenreservesatz. Mit Aller⸗ höchster Genehmigung: Matinee
zum Besten des Meyerbeer Denkmal⸗ fonds. — Abends 77 Uhr: 207. Abonne⸗
65 962 513 407 119088 285 434 142 564
398 1963
121 033 685 562
325; 250 325 10 772 31 542 1190 636 404 381 1 8579 835 1831553 1641 618 wie 3. 3 3 194 854 l 138 723 Spalte 8 202 665 297 234 41 256 9976 ; 34 57 2 39 1041256 499 769 bis 10 ö . 1359 2175
6596 425 797 209 034
563 8098s 837 820 4 9253 99 5 139 195 sls oho 25 839
höl 304
. / Roggen. 704 464 469 616 Weiz
20 235 8 386 0 477 528 1 520 487 Haf
1063 176
98 5H 628 393 5598 811 — 283 309 6365 375 260 235 Andere Gerste. 8 60 oh 5 901 381 3469 598 . 41423 5853 6 949 1111 . Ml old 1 087 66 1 333 710 747 736 336 04 1 351 8656 dis er 261 844 Lais 2 576163 2 5816 sas 1561 451 2201 355 2348 9652 1 366 4h 83 167 455 25 g9z ,, 93 11 12. 165 13 3 3
enn, Welzen.. Maligerste
300 209 52
18 0902 15 091
mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Dper in drei Akten von Ambroise. Thomas. Text mit Benutzung des Goetheschen Romans Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carrs und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Musi⸗ kalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regle: Herr Regisseur Bach⸗ mann. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Professor Rüdel.
Schauspielhaus. 209. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Schwanenweiß. Traumdichtung von August Strindberg. Verdeutscht von Emil Schering. Die zur Handlung ge⸗ hörige Musik von Professor Ferdinand . In Szene gesetzt von Herrn
egisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.
ontag: Opernhaus. 208 Abonnements⸗ vorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ ehoben. Der Ning des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Zweiter Tag: Siegfried in drei Akten von Richard Wagner. Musikalische Leitung: err Generalmusikdirektor Blech. Regie: . DOberregisseur Droescher. Anfang 33.
Schauspielhaus. 201. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Journalisten. Lustspiel in vier Aufzügen von Gustav Freytag. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. An⸗ fang 75 Uhr.
Dpernhaug. Dienstag: Die Fleder⸗ maus. — Mittwoch: Don Carlos. — Donnergtag: Götterdämmerung. An⸗ fang 67 Uhr. — Freitag: Madama Butter fly. — Sonnabend: Figaros Hochzeit. — Sonntag: Der fliegende
Sollãnder.
Schauspielhauꝛs. Dienstag: König Richard II. — Mittwoch: Die Neu vermählten. Die zärtlichen Ver⸗ wandten. — Donnerstag: Schwanen ⸗ weiß. — Freitag: Die Neuvermählten. Die zärtlichen Verwandten. — Sonn⸗ abend: Neu einstudiert: Hans Lange.
Sonntag: Haus Lange.
Neunes Operntheater. (Kroll). Gastspiel des Schlierseer Bauerntheatert“ (Leitung: Direktor aver Terofah. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei er mäßigten Preisen: Almenrausch und Edeiweiß. Oberbayerisches Charakter⸗ blld mit Gesan nach einer Erzählung von Dr. Hermann von Schmid. Für die Bühne eingerichtet von Hang Neuert. — Abends 8 Uhr: 8 Dorfg'hoamnis. Bauernkomödie mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Hans
erner.
Montag, Abends 8 Uhr; Zum letzten Male: Fröschl. Eine Posse aus dem Leben fahrender Komödianten in vier Akten mit Gesang und Tanz von Richard Manz. Musik von Emil Kaiser.
und Tanz in 5 Akten
Sonnabend: Emilia Galotti.
s ammerspiele.
Sonntag, Abends 8 Uhr: Der ver⸗ loreue Sohn.
Montag: Benezianisches Abenteuer eines jungen Mannes. Hierauf: Heirat wider Willen.
Dienstag, Donnerstag und Sonnabend: Der verlorene Sohn.
Mittwoch und Freitag: Schippel.
Derliner Theater. Sonntag, Nach- mittags 3 Uhr: Bummelstudenten. Posse mit Gesang und Tanz in fünf Blldern nach E. Pohl und H. Wilkens. Musik von Conradi. — Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Montag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Mittwoch und Sonnabend, Nachmiltags 33 Uhr: Ein Volksfeind.
Bürger
Theater in der Nöniggrätzer
Straße. Sonntag, Abends 75 Uhr:
Macbeth. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare.
Montag und Freitag: Die fünf Frank⸗ furter.
Dienstag und Donnerstag: Macbeth.
Mittwoch: Brand.
Sonnabend: Zum ersten Male: Die Kronbraut.
RKomödienhaus. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Die fünf Frankfurter Lustspiel in drei Akten von Karl Rößler. — Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.
Montag und folgende Tage: Hinter Mauern.
Dentsches Künstlerlheater (So- zietãt). (Nürnbergerstr. 70 7I, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonntag, Nachmlitags 3 Uhr: Das Prinzip. Lustspiel in 3 Akten von Hermann Bahr. — Abends 8 Uhr: Der zerbrochene rug. Vorher: Hanne les Himmelß⸗ fahrt.
Montag: Der Bibervelz.
Dienstag: Der zerbrochene Krug.
Vorher: Hanneles Himmelfahrt.
Lessingthenter. Sonntag, Abends 7 Uhr: Peer Gynt. Dramatlsches Gedicht von Ibsen. Musik von Grieg.
Montag: Professor Bernhardi.
Diengtag bis Donnerstag: Peer Gynt.
Schillertheater. O. (WallÜner⸗ theater.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Freiwild. Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler. — Abends 8 Uhr: Wenn der neue Wein blüht. Lust⸗ spiel in drei Akten von Bijörnstjerne Biörnson.
Montag: Jugendfreunde.
Dienstag: Die Großstadtluft.
Charlottenburg. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Kirch⸗ feld. Volksstück mit Gesang in 5 Akten bon Ludwig Anzengruber. — Abends 8 Uhr; Rosenmontag. Offizterstragödie in fünf Atten von Otto Erich Hartleben.
Montag: Rosenmontag.
Dienstag: Jugendfreunde.
Deutsches Opernhaus. (Char lottenburg, Bismarck⸗Straße 3437. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. — Abends 8 Uhr: Der Troubadour. Oper in vier Aufzügen von Güiuseppe Verdi.
Montag: Der Mikado.
Dienstag: Eugen Onegin.
Mittwoch: Lobetanz.
Donnerstag: Der Waffenschmied.
Montis Operettentheater. Frũher: Neues Theater.) Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Der Vogelhändler. Operette in drei Akten von Karl Zeller. — Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz dehär.
Montag und folgende Tage: Die ideale Gattin.
Theater des Mestens. (Station: ee , Garten. Kantstraße 12.) onntag, Nachmittags 31 Uhr: Der liebe kö Operetfe in 3 Akten von Leo Fall. — Abends 8 Uhr: Gräfin Fifi. Operette in drei Akten von Albert
Chantrter.
Montag bis Freitag: Der liebe Aug u stin.
Sonnabend: Zum ersten Male: Poleun⸗ blut.
Thenter am Nollendorfplatz. Sonntag, Abends 8 Uhr: Die Heim⸗ kehr des Odyfseus. Burleske Operette in zwei Akten von Karl Ettlinger und Erich
Motz. Musik nach Motiven J. Offen⸗ bachs, zusammengestellt und bearbeitet von
Dr. Leopold Schmidt.
kleinen Preisen: Iphigenie auf Tauris.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Majolika. Sch want in drei Akten von Leo Waltber Stein und Ludwig Heller. — Abends 384. Uhr: Gastspiel Richard Alexander; Die Puppenklinik. Lustspiel in drei Akten von Franz von Schönthan und Rudolf Presber.
Montag und folgende Tage: Die Puppenklinik.
Residenztheater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Die Frau Präsi⸗ dentin. (Madame 14 Prsésidente.) Schwank in drei Akten von M. Henne⸗ quin und P. Veber. — Abends 38 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi— kalische Groteske von A. Landsberger und Willi Wolff.
Montag und folgende Tage: Hoheit — der Franz!
Trianantheater. (Georgenstr. nahe Bahnhof Friedrichstr Sonntag, Nach mittags 3 Uhr: Die Liebe wacht. — Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
Montag und folgende Tage: Geliebte.
Seine
Konzerte.
Philharmonie. Sonntag, Mittagh 12 Uhr: Oeffentl. Hauptprobe zum 2. Philharm. Konzert. Dirigent: Arthur Nikisch. Solist: Ossip Ga⸗
brilowitsch. Montag, Abends 79 Uhr: 2. Phil⸗ harm. Konzert. Virigent: Arthur
Ritisch. Solist: Ossip Gabrilowitsch.
Saal Bechstein. Montag, Abends 8 Uhr: Konzert von Gerta Doeyner (Gesang) und Ilse Doepner (Cello). Am Klavier: Romuald Wikarski.
III.
Gr. Saal d. Kgl. Hochschule f. Musik. Mittwoch, 5. Nov., s uhr:
,,
69002 Raoul von
Koczalski
Kart. 6 8, 5, 3, 2 u. 150 b. Bote & Bock u. Wertheim.
—
Zirkus Schumann. Sonntag, Nach⸗ mittags 35 Uhr und Abends 77 Uhr: 2 große Vorstellungen. Nachmlttags hat jeder Erwachsene ein eigenes Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitz plätzen. — In beiden Vorstellungen: das große Syezialitätenpvrogramm — Abends: Zum Schluß Tango vor Gericht. Eine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.
FBirkus Busch. Sonntag, Nach— mittags 35 Uhr und Abends 7 Uhr: 2 große Galavorstellungen. Nach⸗ mittags hat jeder Erwachsene ein Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sitzplätzen. In belden Vorstellungen: das glänzende Spezialitütenprogramm. Besonders hervorzuheben: Hagenbecks lustiges Schlmpansentrio. — Abends: Jum Schluß: Die Originalpantomime: Aus unseren Kolonien.
— — —— ——
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Lotte Dierbach mit Hrn. Stabsarzt Dr. med. Erwin inz (Berlin ·Wüngdorf bei Zossen).
Verehelicht: Hr. Rittmeister Wilken von Reden mit Elisabeth Gräfin von Bernstoꝛff (Saarburg — Quadenschönfeld
i. Meckl.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hans von Altenbockum (Muttrin, Kr Belgard) — Eine Tochter: Hrn. Major von Stockhausen (Schwerin). — Hrn. Daupt⸗ mann a. D. Hans Grafen von der Schulenburg ⸗Wolfeburg (Bredeney bel Essen). — Hrn. Dr. jur. Eduard von Eichborn (Breslau).
Gestorben: Hr. Kommerzienrat Otto Boekhoff (Wiesbaden). — Hr. Wil belm Frhr. Baselli von Süßenberg (Sta- wedder bei Pasftnuh . Verm, Fr. von Blücher, geb. bon Graevenitz (Stettin⸗ Wolkow).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der i (Heidrich in Berlin.
Dru der Norddeutschen Buchdruckerel unn Verlag anftalt, Berlin, Wilhhelmstraße zr.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsenbeilage)
Weizenmehl 21475 13195 173651
Berlin, den 24. Oktober 1913.
16 326
Weizenmehl ..
5150
1054
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
12138
Statiftik und Volkswirtschaft. Ein, und Ausfuhr von Zucker vom 11. bis 20. Oktober 1913 und im Betriebsjahr 1913/14,
beginnend mit 1. September.
Gattung des Zuckers
Gin fuhr Aug fuhr
im Spezialhandel im Spezialhandel
20. Oktbr.
I. Sept.
bis 20. Oktbr. 20.
151
11. bis l. Sept. 11. bis 1. Sept. 1. Sept.
1 - d k 20. H Oktbr. 20. Oktbr. 13 155 ig
dz rein dz rein
Verbrauchszucker, raffinierter und dem raffinierten gleichgestellter Zucker (176 / ih Rohrzucker (176 a)
davon Veredelungsverkehr Kristallzucker (granulierter),
(176)
davon Veredelungsverkehr Platten⸗, Stangen⸗ und Würfelzucker (176 c) .. gemahlener Melis (1764) Stücken- und Krümelzucker (1766) gemahlene Raffinade (1766) Brotzucker (1769) Farin (175) . Kandis (176i) k
Rohrzucker, roher, fester und flüssiger (176 )
Rübenzucker, roher, fester und flüssiger (1761)
anderer fester und flüssiger Zucker (flüssige Raffinade einschließlich
des Invertzuckersirups usw.) (176m) dabon Veredelungsverkehr Füllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Melasse), Melassekraft⸗ futter; Rübensaft, Ahornfaft (176 n)
Rübenzucker: (auch Sandzucker)
Berlin, den 24. Oktober 1913.
Kaiserliches Sta Delb
4568 118
. 9 351 3 ö .
271 782
96
is als
136 511 67 380 30948 44 411 33187 32 767 27998 17434 21739 30 059 18933
1084 452 6591 2011 274 3090 283 710
269 367 276 508
346 689
lod a5 lor 05s
tistisches Amt. r ůũ
Die städtischen und die ländlichen öffentlichen Volks- schulen in Preußen von 1886 bis 1911.
Im Bande 231 des amtlichen Quellenwerkes der Preußischen Stattstik! sind die Ergebnisse der Erhebung über das niedere Schulwesen in Preußen vom 24. Mal 1911 veröffentlicht. Nachdem im Oktober 1912 zunächst der zweile Teil eischienen war, in dem die öffentlichen Bolksschulen in den einzelnen Kreifen mit Unterscheldung bon Stadt und Land behandelt sind, bringt der soeben zur Ausgabe gelangte erste Tell des Bandes 231 die gesamten Erhevung'ergebnisse ür den Staat, die Provinsen und Regierunzsbezirke. Gleich: tig: Ermittlungen haben felt 13565 alle fünf Jahre stattgefunden, sodaß
die 1911 erfolgte die sechste ist. Die Bände 101, 120, 151, 176 und 209 der „Preußischen Siatistik“ enthallen die Mitteilungen über die früber n Erhebungen. In dem jetzt vorliegenden 231. Bande ist der Entwicklung der öffentlichen Volksschulen in Preußen während der Beobachtungszeit von nunmehr 25 Jahren ein Abschnitt gewidmet. Diesem sind die folgenden Angaben entnommen.
Bel dem schnellen Anwachsen der Städte, das weniger dem Ge⸗ burtenühberschuß als Wanderungen und Eingemeindungen zuzuschreiben ist, hat der Besuch der städtischen öffentlichen Volksschulen welt mehr zugenommen als der der ländli hen, von 1886 bis 1911 um 693 gegen 207 0. Tretz, der bterdurch entstandenen größeren Anforderungen haben die Städte ihre Volklsschulnm nicht nur auf gleicher Höhe
gerichteten Klassen
Lande gezäßlt sind, gehören auch zu n, meh ländlichen Charakters. Es wurden unterri
erhalten, sondern noch gehoben. Die Zabl der Schulen hat zwar nur um 378 9 zugenommen, aber sie sind größer geworden (die durchschnittlich Besucherzahl ist von 404 auf 497 gestiegen); vollends die Klassen. und Lehrerstellenzahl ist bedeutend über die Anforderungen der gewachsenen Schülerzahl hinaus vermehrt worden, die Lehrerstellenjahl um 1306 0/0, die Klassenzahl um UI36 ο0, sodaß 1911 auf einen Lehrer 49 statt 67, auf eine Klasse IL statt 64 Schüler entfielen. Aber auch auf dem Lande sind die Schulverhälmnisse gebessert worden, und zwar ist die durchschnittliche Klassenbesetzung von 64 auf 51 heruntergegangen, die Schülerzabl auf, einen Lehrer von 79 auf 61, d. i. um 23 0, gegen 27 Co in den Städten. Es wurden gezählt in Städten (St.) und auf dem Lande (8.)
ossentliche Volks schulen
Klassen
St. E.
Lehrerstellen Schüler
ö
St. 2.
1503906 3334341 1615455 3301021
im Jahre
22419 4233 26317 45414
öh ö r rss 3463456 z, e oo Bös 6 43604 59160 2306265 3858133 dib ö ße Hanf Lehen
23348 51749 26651 56095 30153 ͤ 61848
130871
2 31896
414 32342
837 32929 42841 73061
5125 33559 4987 78850 1
it entfielen durchschnittlich
Klassen auf eine
Schüler auf eine Klasse St. *.
Lehrerstellen auf eine Schule Klasse t J S* *
,o 1,40 Cros O 64 64 6.80 1,4 0,0 Os 417 1097 61 59 Tos 168 Cos C0 109 59 56 sis 1,88 Lor O4, 56 54 902 180 Loa O, 8 / 54 55
10,60 Ls 1,0 Os 497 — 120 51 51
1896 1901 1906 1911
9, 13 2,38
In der Klassenbesetzung scheint biernach zwischen städtischen und ländlichen Schulen kein Unterschied zu bestehen; in Wirklichkeit ist aber ein solcher zugunsten der Städte vorhanden. In diesen gab es nämlich 1911 1613 überlastete Klassen mit 121 298 Schülern (5 auf die Klasse! auf dem Lande 7599 Klassen mit 57s 681 Schülern (76). In den Städten wurden demnach 48 von 1000 Schülern in über⸗ lasieten Klassen unterrichtet, auf dem Lande 144. Die Klassen können in kleinen Gemeinden oft nicht voll ausgenutzt werden; in anderen Schulverbänden steigert sich die Zahl der ,, , zuweilen sehr rasch und schneller als die Einrichtung neuer Klassen; die Klassen
besetzung ist daher auf dem Lande nicht so gleichmäßig wie in den Städten. ;
Die in letzter 55 für Schwerhörige und Schwa owie die gehobenen Klassen mit
entfallen fast ausschließlich auf Städte, und die . r
tet