Montis Operettentheater.
In Montls Operettentheater ist selt Sonnabend eine neue Operette von Franz Lehär: „Die ideale Gattin“, eingezogen und dürfte, nach dem Erfolg der bisherigen Aufführungen zu schließen, deren britter der Schreiber diefer Jeilen gestern be wohnte, eine statthiche Pöl von Wiederholungen erleben. Für den Text, der von Julius Brammer und Alfred Grünwald stammt, scheint Ludwig Fuldas Lustspiel „Die Zwillingsschwester! als Vorlage gedient zu haben, wenigstens erinnert die, hier frellich in die Neuzeit ver- te Handlung stark an die des Fuldaschen Stückes. Pier wie dori handelt es sich darum, daß die Gattin eines leichtleblgen Edelmannes Gewand und Wesen ihrer ihr zum Verwechseln ähnlichen Schwester annimmt, um die Treue des Gemahls zu prüfen. Der Stoff eignet sich gut für die musikalische Gestaltung, und Lehär hat es verstanden, ihn richtig auszunützen. Bis auf den in einer neu— zeitlichen Operette unerläßlichen Tangotanz, der wohl als Zugeständnis an die herrschende Moderichtung hinzugefügt wurde, wandelt seine Musik nicht in den ausgefahrenen Gleisen des Tanzstücks; in der Partitur ist so manches, das in einer komischen Oper vorkommen dürfte, manches, watz in der Harmontk und Melodieführung Geschmack und Elgenart verrät, und nichts, was nur darauf bedacht wäre, viel Lärm auf der Gasse“ zu machen. Die Aufführung, die der Komponist selbst mit Temperament leitete, zeichnete sich durch die Vorzüge aus, die man der Montischen Bühne stets nachrühmen konnte. ö Chor, Orchester und K, standen alle auf der Höhe. Als Gemahl der idealen Gattin war Gustav Matzner nach langer Zeit einmal wieder eine Rolle zugefallen, in der er sein flottes, liebenswürdiges Wesen, seine jugendliche Beweglichkeit und feinen frischen Gesang voll zur Geltung bringen konnte, die ideale Gattin selbst gab Fi 3 Massary als steis gern gesehener Gast, und Else Alder und Julius Spiel mann vereinigten sich mit ihnen und den anderen zahlreichen Mit⸗ wirkenden zu einwandfreiem Zusammenspiel.
Im Königlichen Opernbause findet morgen, Mittwoch, eine Wiederholung von G. Verdis „Don Carlos“ statt, in den Hauptrollen durch die Damen Hafgren⸗Waag, Leisner, die Herren Jadlowker, Knüpfer, Bronsgeest und Schwegler besetzt. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß. — Am Mittwoch, 198. No— vember CG ht findet das diesjährige Konzert des König lichen Opernchors unter der Leitung des Kapellmeisters von Strauß statt. Es werden wiederum Teile auz „ Parsifal“ aufgeführt. Mitwirkende sind die Kammersängerin Frau Goetze, die Königlichen Sänger Herren Bischoff, Sommer, Wiedemann, der Königliche Opernchor unter Leitung des Professors Rüdel sowie die Königliche Kapelle. Die 5ffentliche Haupt probe findet am Bußtage, Mittags 12 Uhr, statt.
Im Königlichen Schauspielhause werden morgen „Die Neuvermählten“ von Bjhrnson wiederholt. In den Hauptrollen sind die Damen Butze, Heisler, Arnstädt und die Herren Vollmer und Clewing beschäftigt. Hierauf folgen „Die zärtlichen Verwandten“ von Benedix, mit den Damen Arnstädt, Thimig, Heisler, Butze, von Mayburg, Abich und den Herren Patry, Vallentin, Böttcher, Vollmer und Werrack in den Hauptrollen. Die Splelleitung hat der Oberregisseur Patry.
Die Vorbereitungen zum Shakespeare⸗-⸗Zyklus sind im Deutschen Theater soweit gediehen, daß die Eröffaungsporstellung auf Freitag, den 7. November, festgesetzt werden konnte. An diesem Tage wird der Sommernachtstraum“, das erste Werk Shalespeares, das Max Reinhardt vor nunmehr sieben Jahren in Szene gesetzt hat, neu einstudtert, gegeben. Es folgen in Abständen von je einer Woche die Aufführungen von:. Der Kaufmann von Venedig“, . Ein Wintermärchen“, „Was ihr wollt“, Romeo und Julla“, ‚König Lear“, ‚Der Wider spenstigen Zähmung‘, „Othello“, „Viel Lärm um Nichts“, „Hamlet“, „König Heinrich IV.“, erster Teil, „König Helnrich 1V.“, zweiter Teil. Alle diese Werke werden neu elnstudiert, zum Teil auch neu besetzt und szenisch neu ausgestattet, aufgeführt werden. Den Zyklus wird voraussichtlich eine Einstudierung von Shakespeares „Sturm“, der im Deutschen Theater unter der jetzigen Direktion noch nicht gespielt wurde, beschließen. Die Regie führt an allen Abenden Max Reinhardt.
In John Galsworlhvs Schauspiel Kampf, dessen Erstaufführung im Deutschen Künstlertheater (Sozietät) am Sonnabend, den 1. November, bevorsteht, werden die Hauptrollen von den Damen Dagny Servaes, Irma Strunz, Mathilde Sussin und den Herren Karl Forest, Oskar Fuchs, Theodor Loos, Emanuel Reicher, Jacob Tiedtke, Hans Zeise⸗Gött und Bruno Ziener gespielt.
Das Mirakel“ von Vollmoeller mit der Musik von Engelbert Humperdinck wird voraussichtlich noch im Laufe dieses Winters in Berlin im Zirkus Schumann aufgeführt werden. Albert Schumann hat sich mit den Inhabern des Aufführungsrechtes und mit Max Reinhardt, der das Werk auch in Berlin in Szene setzen wird, ins Einvernehmen gesetzt und beginnt schon in diesen Tagen — ohne daß seine täglichen Vor—⸗ stellungen dadurch Einbuße erleiden — mit denjenigen baulichen Veränderungen, die zu einer würdigen und großen Aufführung des Mirakel“ notwendig sind. Im übrigen nehmen die Verhand⸗ lungen zwischen Max Reinhardt und Albert Schumann, die einen gründlichen Umbau des Zirkusgebäudes zum Zwecke der Reinhardt⸗ schen Aufführungen erstreben, ihren Fortgang. Die Eröffnung des Gebäudes in dieser neuen Gestalt ist für September nächsten Jahres geplant. Mit der Gestalt soll es aber auch den Namen wechseln, es soll nach erfolgtem Umbau „Stadttheater“ heißen.
An Stelle des erkrankten Herrn Iwan Fröbe hat Herr Dr. Rudolf Siegel die Leitung des Neuen Berliner Ton künstlerinnenorchesters übernommen. Die Proben finden jeden Dienstag und Freitag um 95 Uhr Vormittags in der Lützow straße 111/12 statt. Dorthin werden auch persönliche oder schriftliche Anmeldungen neuer Mltglteder erbeten.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Ersten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, 28. Oktober 1913.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ließ sich über das Befinden der bet dem Eisenbahnunglück in Potsdam 6. Nr. 254 d. Bl) Verletzten Erkundigungen einziehen und ihnen Ihre Teilnahme übermitteln. — Alierhöchstdieselbe stattete gestern dem Kaiser Friedrich⸗Kinderheim und dem Gemeindehaus in Bornstedt einen Besuch ab.
Amtlich wird gemeldet: Am 27. Oktober, 12 Uhr Mittags, ist im Bahnhof Seehausen (Altmark) der Personenzug 448 beim Einstellen von Viehwagen infolge falscher Weschenstellung entgleist. Ein Wagen dritter Klasse ist umgestürzt, der Postwagen mit einer Achse entgleist. Sechs Personen sind durch Hautabschürfungen leicht verletzt. Hilfe war sofort zur Stelle. Der Zug fuhr mit 120 Minuten Verspätung mit sämtlichen Reisenden nach Wittenberge weiter. Der Eisenbahnbetrleb wurde eingleisig aufrechterhalten.
Die Gesellschaft zur Bekämpfung der Säuglings— sterblichkeit wird am Sonnabend, den 1. November, Nachmittags 5 Uhr, in den Räumen der Frau Gräfin von Schwerin-Löwitz im Abgeordnetenhause (Lelpziger Straße 3) ein Konzert im Rahmen und Gewand des 18. Jahrhunderts veranstalten. Die Konzertsängerin Margarete Bergh⸗Steingraeber, der Pianist Arthur Loeser aus New Jork, der Viola d' Amourspieler Conrad Berner und dessen Gattin, die Lautenspielerin Liselotte Berner, wirken dabei mit. Zu den Vorträgen werden nur alte Instrumente benutzt, darunter ein altitalienisches Cembalo aus dem 18. Jahrhundert. — Eintrittskarten, die auf den Namen ausgestellt werden, sind in der Geschäftsstelle der Gesellschaft (Frobenstraße 26 1) erhältlich.
Frankfurt a. M., 27. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Am 27. Oktober, Nachmittags 3 Uhr 35 Minuten, sind bei der Blockstelle Hellerhof die aus entgegengesetzter Richtung
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S603 und 7707 zusammen isenbahnbedienstete, unter ken een Der Sachschaden ist unerheblich. Eine Untersuchung ist ein
kommenden . Verletzt sind fünf schwer.
geleitet.
Cöln, 28. Oktober. (W. T. B). Der Flieger Stoeffler der mit seinem Begleiter gestern früh um 6 Uhr 44 Minuten n Johannistha! aufgestiegen war, ist um 3 Uhr Nachmittags hier wohlbehalten gelandet, nachdem er bei Dortmund eine Zwischen. landung vorgenommen hatte. Heute vormittag um 9 Uhr 15 Mi
nuten stieg er zu einem Fluge nach Paris wieder auf.
Kiel, 27. Oktober. (W. T. B.) Der Flieger Leutnant von Hiddessen, der vergangene Nacht um 12 Uhr zu einem Daurfluge aufgestiegen war, hat um 1 Uhr in der Nähe von Großksnigsförde, wahrscheinlich infolge eines Motorschadenz, landen mussen. Dabei wurde sein Doppeldecker stark beschädigt, während er selbst leichte Verletzungen erlitt. Der Leutnant von Hiddessen wurde in die hiesige akademische Heilanstalt übergeführt.
Cassel, 28. Oktober. (W. T. B.), Der Flieger Kühne ist bei Cassel abgestürzt. Die Maschine ist gänzlich verbrannt und Kühne schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Er liegt im hiesigen Krankenhause. Das Unglück geschah dadurch, daß der Flieger bet der Landung gegen einen Baum fuhr und daß dabei der Benzinbehälter explodierte.
Em den, 27. Oktober. (W. T. B.) Heute wurde der neue Emdener Binnenhafen und die neüe Seeschleuse in Gegen— wart, von Vertretern der staatlichen Behörden und Mitgliedern der städtischen Körperschaften feierlich dem Verkehr übergeben.
Leipzig, 27. Oktober. (W. T. B.). Die für Leipzig angesetzte Tagung des internationalen Pressekongresses im . 1914 ist endgültig abgesagt worden.
Jeng, 27. Oktober. (W. T. B.) Ueber den gestrigen Eisen—⸗ bahnun fall bei Weimar (vgl. Nr. 254 d. Bl.) wird amtlich folgendes gemeldet: In Kilometerstation 3,90 zwischen Weimar und Oberweimar fuhr der 7 Uhr 15 Minuten Vormittags von Ober— weimar abfahrende Personenzug 402 mit einer von Weimar kommenden Lokomotive zusammen und entgleiste mit der Lokomotive, dem Pack⸗ wagen und einem Eilgutwagen. Verletzt sind der Zugführer und Wagenaufseher, außerdem zwel Reisende. Die Verletzungen sind nicht erheblich. Der Personenberkehr wurde durch Umsteigen aufrecht— erhalten. Die Störung dauerte etwa drei Stunden. Eine Unter— suchung ist eingeleitet.
Bremen, 27 Oktober. (W. T. B.) Die Rettungs tation Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ telegraphiert: Am 27. Oktober von der Holländischen Tjalk Navigation“, Schiffer Bekema, gestrandet auf Borkumer Strand, mit Hafer von Apenrade nach Antwerpen bestimmt, zwei Personen durch das Rettungsboot „Otto Haß“ der Station Borkum⸗ Süd gerettet.
Paris, 28. Oktober. (W. T. B) Wie aus Marseille ge— meldet wird, wurden auf der Zeche Valdonne drei Bergleute durch schlagende Wetter getötet.
Gent, 27. Oktober. (W. T. B.) In der Weltausstellung, die am 3. November geschlossen wird, fand heute in Anwesenheit des Königs, des diplomatischen Korps und des französischen Handels— minlsters Massé die Schlußfeier und die feierliche Preisver⸗ teilung statt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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Theater.
Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opernhaus. 210. Abonnementsvorstellung. Don Carlos. Oper in vier Akten von Mery und Camille du Locle. Musik von Giuseppe Verdi. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Negte: Herr Oberreglsseur Droescher. Chöre: HVerr Professor Rüdel. Anfang 73 Uhr.
Schauspielhaus. 203. Abonnements vor⸗ stellung. Die Neuvermählten. Schau⸗ piel in zwei Aufsügen von Björnstjerne Björnson. Deutsch von Juliug Elias, Text der großen Gesamtausgabe. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patty. Die zärtlichen Verwandten. KLustspiel in drei Aufzügen von Roderich Benedix. In Szene gesetzt von Herrn Oberregisseur Patty. Anfang 79 Uhr.
Donnerttag: Opernhaus. 211. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard
agner. Dritter Tag: Götter dümme⸗ , drei Akten und einem Vorspiel von Richard Wagner. Anfang 65 Uhr.
Schauspielhaus. 204. Abonnementsvor⸗ stellung. Schwanenweiß. Traumdichtung bon August Strindberg. Verdeutscht von Emil Schering. Die zur Handlung ge⸗ börige Musik von Professor Ferdinand Hummel. Anfang 7 Uhr.
Neues Opernthenter. (trolh. Gastspiel des Schlierseer Bauerntheaters“ Leitung: irektor Taver Terofah.
ittwoch, Abends 8 Uhr: Die Ameisen⸗ hex. Oberbayerisches Charakterbild aus dem Rißtal mit Gesang und Tanz in fünf Aufzügen von Maximtlian Schmidt und Richard Manz.
Donnerstag: Vorletzte Vorstellung: Der Amerikasepp' s.
Freltag: Abschiedsvorstellung: Die Ameisenhex.
NVentsches Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der blaue Vogel.
Donnerstag: Torguato Tafso.
Freitag: Zum ersten Male: Emilia Galotti.
Sonnabend: Emilia Galotti.
K,Kammersviele.
Mittwoch, Abends 3 Uhr: Bürger Schippel.
Donnertztag und Sonnabend: Der ver⸗ lorene Sohn.
Freitag: Bürger Schippel.
Berliner Theater. Mittwoch, Nach⸗ mittags 34 Uhr: Ein Volksfeind. — Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Donnerstag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Sonnabend, Nachmittags 33 Uhr: Ein Volksfeind.
Theater in der Königgräher Ftraße. Mittwoch, Abends 73 Uhr: Brand. Drama in fünf Akten von Henrik Ibsen.
Donnerstag: Macbeth.
Freitag: Die fünf Frankfurter.
Sonnabend: Zum ersten Male: Die Kronbraut.
Kamüdienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.
Donnerstag und folgende Tage: Hinter Mauern.
Neutsches Künstlertheater (So⸗ zietät). (Nürnbergerstr. 70 71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das Prinzip. Lustspiel in 3 Akten von Hermann Bahr.
Donnerstag: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.
Freitag: Der Bibervelz.
Sonnabend: Zum ersten Male: Kampf.
Cessingtheater. Mittwoch, Abends 77 Uhr: Peer Gynt. Dramatisches Gedicht von Ibsen. Musik von Grieg.
Donnerstag: Peer Gynt.
Schillertheater. O. (Wallner theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wenn der neue Wein blüht. Lust⸗ spiel in drei Akten von Björnstjerne Biörnson.
Donnerstag: Die Großstadtluft. . Wenn der neue Wein
üht.
Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Rosenmontag. Offizlerstragödle in fünf Akten von Otto Erich Hartleben.
Donnerstag: Jugendfreunde.
Freitag: Rosenmontag.
Dentsches Schauspielhaus. ( Direk
tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 — 1044.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die heitere Residenz. Lust⸗ spiel in drei Akten von Georg Engel.
Donnerstag und folgende Tage: Die heitere Residenz.
NVentsches Opernhans. (Char lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Lobetanz.
Donnerstag: Der Waffenschmied.
Freitag: Die Jüdin.
Sonnabend: Zum ersten Male: Undine.
Montis Hperettenthenter. (Früher: Neues Theater) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary, Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehr.
Donnerstag und folgende Tage: Die ideale Gattin.
Thenter des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der liebe , Operette in 3 Akten von Leo
all.
Donnerstag und Freitag: Der liebe Augustin.
. Zum ersten Male: Polen⸗ ut.
Restdenzthenter. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi— kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willt Wolff. Musik von Robert Winterberg.
Donnerstag und folgende Tage: Hoheit — der Franz!
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Frau Präsidentin.
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Dle Tangoprinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.
Donnerstag und folgende Tage: Die Tangoprinzessin. .
Theater am MNollendorsplatz. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Heim⸗ kehr des Odysseus. Burleske Operette in zwei Akten von Karl Ettlinger und Erich Motz. Musik nach Motiven J. Offen⸗ bachs, zusammengestellt und bearbeltet von Dr. Leopold Schmidt.
Donnerstag: Zum ersten Male: Der lachende Dreibund. Operette in drei Akten von L. Jacobsohn. Musik von R. Benatzky.
Freitag und Sonnabend: Der lachende Dreibund.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Iphigenie auf Tauris.
Lustspielhans. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch. Abends 87 Uhr: Gastspiel Richard Alexander: Die Puppenklinik. Lustspiel in drei Akten von Franz von Schönthan und Rudolf Presber.
Donnerstag und folgende Tage: Die Puppenklinik.
Trianantheater. (Georgenstr. nahe Bahnhof Friedrichstr Mittwoch, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
Donnerstag und folgende Tage: Seine Geliebte.
Konzerte.
Königl. Jochschule für Musth. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Weingartner⸗ Abend von Fjalmar von Dameck (Violine).
Beethoyen Saal. Mittwoch, Abende
8 Uhr: Einziger Liederabend zu po pulären Prelsen, vor seiner dritten Amerikatournée, von Kammersänger Lud⸗ wig Het. Am Klavier: Ludwig W. Spohr und Georg Vollerthun.
BHliütthner Saal. Mittwoch, Abends
8 Uhr: Konzert von Theodor Spiering (Violine) mit dem Blilthuer⸗Orchester.
Alind worth · Stharwenha · Saal.
Mittwoch, Abends 3 Uhr: Liederabend von Lolo Barnay.
BDirkus Schumann. Mittwoch, Abends 75 Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzügliches Programm. — Zum Schluß: Tango vor Gericht. Eine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.
Zirkus Kusch. Mittwoch, Abends 75 Uhr: Große Galawvorstellung. — Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Die große Prunk— pantomime: Aus unseren Kolonien.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Charlotte von Bismarck Hrn. Hauptmann Paul Petter (Berlin).
Verehelicht: Hr. Friedrich von Loeben— stein mit Frl. Maria Dorothea von Muschwltz (Wintdorf, Kr. Cottbus). Hr. Hauptmann Curt Schoenfelder mit Frl. Irmgard von Müller (Schweidnitz) — Hr. Leutnant Hans Nünninghoff mit Frl. Luise von Saucken (Tataren bei Tanputschen, Ostpr.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrichter Brennhausen (Konitz, Westpr.).
Gestorben: Hr. Adolf Graf von der Recke ⸗Volmerstein (Oberwstz bei Hogolim). — Hr. Regterungsrat Dr. Otto Leh⸗ feldt (Borkau bei Glogau). — Fr. Generalleutnant Ilse Brecht, geb. Lautz (Posen). — Fr. Aennt von Oesterreich, geb. Siebeking (Posen).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norbdeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Neun Beilagen
einschließlich Börsenbeilage und. Waren⸗ : ee n, * S5 A u. 85 P),
sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 5
des öffentlichen Anzeigers (einschließ
lich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend 4. Lenne, ,, f dle e tiengese aften, ö vom 2G. bis 25. Ottober 1913.
Erste Beilage
zum Denutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Dienstag, den 28. Oktoher
Land⸗ und Forstwirtschaft. Getreide⸗ und Pflaumenernte und Handel in Serbien.
Das Kaiserliche Konsulat in Belgrad berichtet unterm 20. Ok⸗ tober: Im großen und garzen ist die serbische Getreideernte, wie jetzt abschliehzend beurteilt werden kann, etwas unter mittelmäßig aus- gefallen. Die Kriegswirren haben auf die Bestellung der Aecker und somit auf die Menge des Ernteergebniss es, die ungewöbnlichen Witte⸗ rungsverhältnisse haben auf die Beschaff enheit der Ernte ungünstigen Einfluß . . 36.
Der eizen ist in den meisten Länderstrichen qualitativ schwach ausgefallen; das Gewicht beträgt im Durchschaiit nur 765 bis 73 ig auf 1 hl; nur in der Krajina (bei Sajetschar und Negotin) ist Lie Körnerbeschaffenheit besser gewesen. Diese Gegend wird die Erfordernisse an besserer Weizensorte im Inlande decken müssen, während an eine Ausfuhr in Weizen aus der dies—⸗ jaͤhrigen Ernte nicht gedacht werden kaan. Es gibt sogar Fach— leute, die die Notwendigkeit einer — wenn auch allerdings nur geringen — Weijeneinfuhr im kommenden Frühjahre voraussagen. Gegen⸗ wärtig stehen hier die Weizenpreise 5 Fr. fuͤr den Doppelzentner über Exportparltät. Sie betragen 17 — 19 Fr. für den Doppelzentner. — In Roggen, der bekanntlich hierzulande verhältnismäßig wenig zum Anbau kommt, könnte nichtsdestoweniger eine Ah— gabe an das Ausland stattfinden, wenn die Beschaffenheit nicht in dem Maße hinderlich wäre, daß sie auf den fremden Märkten auf Nachfrage nicht rechnen kann. Man nottert diese Ware gegenwärtig hier mit 12 bis 13 Franken für den Doppelzentner. Wenn man sich endlich dan entschließt, das Brot nicht mehr aus— schlleßlich aus reinem Weizenmehl zu hacken, sondern teilweise auch Roggenmehl hierzu zu veiwenden, so wird der vorhandene Roggen — wofür Anzeichen vorliegen — im Inlande gute Verwendung finden. Vielleicht steigen auch in Bayern später die Roggenpreise und ermöglichen eine Ausfuhr von hier nach dorthin. — Gerste ist zwar in einer Menge . worden, daß eine kleine Ausfuhr hierin denkbar wäre, 6 tebt nur eine minder wertige Ware zur Verfügung, weil die Frucht stark unter der Nässe
esitten kat. Die serbischen Brauereien haben ihren Bedarf an Herste von Ungarn her decken und trotz der ihnen günstigen Stellungnahme des Handelsministers wegen, der ablehnenden Haltung des Finanzministers Importzoll entrichten müssen, sodaß die Braugerste hier gegenwärtig 24 Fr. für den Doppelzentner kostet. Aus der Gegend von Kumanowo und Skopje — also aus neuen Gebietstellen — hat man übrigens für den Bedarf der Brauindustrie aus der diesjährigen Ernte etwas bessere Gerste nach den alten Landes- teilen Serbiens hereingebracht. Nur wenn der Fermentierungsprozeß glücklich überstanden werden sollte, kann an eine geringe Exportmöglich keit in Gerste gedacht werden. Zurzeit notiert diese Ware hier 123 bis 13 Franken für den Doppel jentner. — Ha fer ist ebenfalls nur in minderer Güte eingebracht worden, er ist verregnet und dumpfig. Da der Weltmarkt diesen Artikel wohlfeiler als hier notiert, so ist an eine Ausfuhr aus Serbien in Hafer diesmal kaum zu denken. Gegen— wärtig fordert und zahlt man 10 Franken für den Doppelzentner; die Regierung kauft Hafer für den Bedarf der Garnisonen jetzt in größeren Mengen auf. — Alter Mais ist im Frühjahre nur in herhältnismäßig geringen Mengen ausgeführt worden, wozu die infolge des Krieges mangelnden Arbeitekräste uad Fuhrwerke Ver— anlaffung gaben. Auch waren damals im Inlande die Mais⸗ preise hoch. Seitdem neue Ware auf die Märkte gelangt, ist der Preis für alten Mais rapide zurückgegangen; doch kann er noch immer nicht mit den besseren La Plata. Sorten, die billig zu haben sind, in Wettbewerb treten. Es mangelt daher an geeigneter Nachfrage. Für alte Ware beträgt jetzt hier der Preis 11 bis 12 Fr. für den Doppel- zentner; neue Ware darf gemäß ministerieller Verfügung erst nach dem 1.13 Januar 1914 zur Ausfuhr gelangen. Die Aussichten für den Ausfall der diesjährigen Maisernte sind zwar nicht mehr, wie früher gemeldet, sehr gut, aber immeihin infolge der endlich ein— getretenen trockenen und windigen Wittecung gut zu nennen.
Die Zufuhr in gedörrten hr ldumen hat in der letzten Woche sterk abgenommen, was manche Krelse darauf zurnckführen, daß sich die Vortäte bet den Produzenten bereits wesentlich gelichtet haben; andere Fachleute behaupten, es handle sich hierbei um spekalgtive Zurückhaltung. Die Ware erzielt, obwobl sie an Güte zu wünschen übrig läßt, ansehnliche Preise: 35 bis 690 Franken für den Doppel. zentner. Die Aussuhrmenge ist wesentlich hinter den Schätzungen zurückgeblieben, indem nur rund 2000 Waggonladungen vor— handen sein sollten. Die Güte der Frucht hat nach allgemelner Behauptung deswegen Einbuße erlitten, weil die Blätter früh abficlen, die Pflaumen daher der Sonnenglut und den Regen— aüssen unmittelbar in zu hohem Maße ausgesettzt waren. Pflaumenmus ist ebenfalls nur in geringer Menge erzeugt worden. Man beziffert die Exportmenge auf nur 120 bis 140 Waggonladungen, was, ker Hälfte der erwarteten Menge enispricht. Auch läßt die Beschaffenheit dieser Ware zu wünschen übrig. Der Preis ist gegenwärtig 42 bis 45 Fr. für den Doppelzentner. Es wäre gewiß mehr Mus gekocht worden, wenn nicht die Kriegeverhältnisse die Herstellung von Fässern erschwert hätten. Auch ist gerade in den Gegenden weniger Frucht geerntet worden, wo fonst die Muskocherel besonders stark betrleben wird.
Handel und Gewerbe. Der Arbeitsmarkt in Deutschland im September 1913.
Der Beschäftigungsgrad auf dem gewerblichen Arbeitsmarkte war überwiegend befrledigend, wenn auch minder günstig als im Vorjahr. Es zeigt sich gegenüber dem Vormonat in einer Reihe von Gewerben eine leichte , , die allerdinas der gegenüber dem, gleichen n des Vorjahrs eingetretenen Verschlechterung nicht die Wage
alt.
Nach den Berichten von industrtellen Firmen und Verbänden hat die allgemeine Lage des Ruhrkohlenmarktg eine weitere langsame Abschwächung erfahren. In Ober und Niederschlesien und auf dem Braunkohlenmarkte gestaltete sich der Geschäftsgang zu“ friedenstellend. Das Gleiche gilt vom Eisenerzberg bau, von der Roheisenerzeugung und der Kaliindustrie. Die Stahl werke und die Maschinenindustrie waren im allgemeinen gus— reichend beschäftigt. In der elektrischen und der chemischen Indu trie konnte der im allgemeinen gute Geschäftsgang aufrecht erhalten werden; auch die Baumwollspinnereien und ⸗webereien, die Leinen, und die Seidenindustrie batten im allgemeinen be- friedigende, zum Teil gute Beschäftigung. Die Holzindustrie und das Baugewerbe lagen noch sehr dankeder.
Nach den Ausweisen der an das „Reichsarbeitsblatt - berichtenden Krankenkassen erfuhr der gewerbliche Arbeitsmarkt, im letzten Monat eine leichte Belebung, die sich in der Steigerung der Beschäftigtenziffer bel den männlichen Personen um O,48 v. S. und bei den weiblichen Personen um 1,38 v. H äußert. Die Zuwachs—⸗ bewegung, die gewöhnlich im Laufe des September einzutreten pflegt, blieb jedoch in diesem Jahre hinter der des Voriahrs etwas zurück (0,51 und 206 v. H.). Sieht man von der Steigerung infolge des natürlichen Bevölkerungswachstums ab, so ist der Beschaftigungsgrad der männlichen Personen gegen den Stand vom 1. Januar 1906 von 100 auf 126 gewachsen, . er am 1. Qktober 1912 bereits 128 Er ist 6 gegen das Vorjahr zurückgegangen,
betragen hatte. eschlechte von 142 auf 144 gestiegen ist.
während er beim weiblichen
Daß die im Herbste gewöhnlich einsetzende Belebung des Arbeits⸗ markts auch in diesem Jahre nicht ganz ausblieb, gibt sich auch in den Arbeitslosenziffern kund, die 50 Fachverbände mit 1994261 Mirgliedern für den Monat September verzeichneten. Von diesen Mitgliedern waren am Ende des Monats 2,7 v. H. gegen 28 v. H. im Vormonat und 29 v. H. im Juli d. J. arbeitslos. Gegenüber den Arbeitslosenziffern des September (1,5 v. H.) und Auagust (l, v. H) 1912 zeigen die Arbeitslosenziffern der beiden letzten Mo- nate immerhin eine beträchtlich Erhöhung.
Bei der Gesamtzahl der Arbeitsnachweise kamen im Berichtsmonat auf je 100 offene Stellen bei den männlichen Per⸗ sonen 160 Arbeitsgesuche gegen 178 im Vormonate, während im Vorjahr ein Sinken der Verhältnisziffer von 14 im August auf 141 im September eintrat. Bei den weiblichen Personen sank die Zabl der Arbeitsuchenden von 101 im Vormonat auf 99 im Berichis⸗ monat, erreichte damit aber noch nicht die entsprechenden Ziffern des August und September 1912 (92 v. H.). Wenn auch im Laufe des September das Nachlassen des Andranges auf dem Arbekltsmarkt er— heblicher war als gewöhnlich, so konnte trotz dieses Rückganges namentlich bei den männlichen Arbeitsuchenden doch noch nicht der Stand des Vorjahrs erreicht werden.
Der Arbeitsmarkt in Groß Berlin und in der Provinz Brandenburg hat gegenüber dem Vormonat keine Verbesserung, aber auch keine Verschlechterung erfahren. Auch in Schleswig— Holstein und Ham burg war die Gesamtlage des Arbeitsmarkts nicht ungünstig. Diese hat sich in Westfalen, Lippe und im Rbeinland erheblich gebessert und bietet dort im allgemeinen ein günstiges Bild. In Hessen, Hessen⸗Nassau und Waldeck wie in Bayern war der Beschäftigungsgrad im allgemeinen ausreichend. In Baden trat ein gewisser Stillstand ein, während in Württem⸗ berg sich eine Verschlechterung des Geschäftsganges zeigte.
Die Vermittlung Jlandwirtschaftlicher und in dustrieller Wanderarbeiter hat gegenüber dem Vormonate zugenommen, hat aber die Zahlen des Vergleichsmonats des Jahres 1912 nicht erreicht.
Die Einnahmen aus dem Güterverkehr deutscher Eisen— babnen ausschließlich Baerns betrugen im September 1913: 180 494 240 Mƽ , das sind 4793 728 66 mehr als im Vormonat und 5 7656 905 ½ mehr als im Vergleichsmongte des Vorjahres. Die Mehreinnahme gegenüber dem Vorjahr beziffert sich auf 77 6 oder 2,35 v. H. auf 1 Rm.
Im reinen Warenverkehr des Spezialhandelga, der die Ein— und Ausfuhr in den und aus dem freien Verkehr sowie zur und nach der Veredlung auf inländische Rechnung umfaßt, hatte im September 1913 die Einfuhr in das Deutsche Reich nach den vocläufigen Fest⸗ stellungen einen Wirt von 830 18 Mill. Mark gegen 816,47 Mill. Mark im September 1912, die Ausfuhr einen Wert von 869,90 Mill. Mark gegen 767,25 Mill. Mark im September 1912. (Reichsarbeitsblatt.)
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 27. Oktober 1913: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen
Gelee 12 604 Nicht gestellt .. 307 — b
— In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der Berliner Maschinenbau⸗Aetten⸗Gesellschaft vormals L. Schwartz⸗ kopff, Berlin, legte der Vorstand den Abschluß für das mit dem 30. Juni d. J. abgelaufene Geschäfte jahr vor. Vorbehaltlich der Revision der Bücher und der Zustimmung der Generalversammlung enehmigte der Aufsichtsrat die Bilanz sowie die Gewinn⸗ und Ver⸗ . und setzte bei erheblich höher als im Vocjahre bemessenen Abschreibungen die Dividende auf 160½ fest. Es wird bei der Generalversammlung beantragt werden, aus dem verfügbaren Rein— gewinn der Beamtenvorschuß⸗ und Unterstützungskasse 100 9000, — „ und der Fabrikarbeltervorschuß⸗ und Unterstuͤtzungskasse 50 000, — „Mt zu überweisen, außerdem für die Talonsteuer wiederum 20 900, — Ht0 zurückzustellen und für den Wehrbeitrag eine erste Rate von S6 30 000, — vorzusehen. Der Gesamtwert der zurzeit vorliegenden Aufträge beläuft sich einschließlich der aus dem Vorjahre übernommenen unerledigt gebliebenen Bestellungen und einschließlich des aus einer bereits stattgehabten Autschreibung der preußischen Staatshahn⸗ verwaltung demnächst zu eiwartenden Auftrages auf rund 31 Millionen Mark gegen rund 26 Millionen Mark im Vorjahre. Der Nutzen an dem im September d. J. an den Reichsfiskus verkauften Grundstücke Staaken kommt erst im laufenden Geschäftsiahr zur Verrechnung.
— Die Röhrenwerke traten laut Meldung des ‚W. T. B.“ gestern zu einer Besprechung der Marktlage zusammen und haben beschlossen, bis auf weiteres für Gasrohr und Siederohr nur für spezifizierte prompt lieferbare Quantitäten Angebote abzugeben.
— Die Bayerische Notenbank hat laut Meldung des W. T. B.“ aus München den Wechseldiskont von 6 auf 55 o/ und den Lombardzlnsfuß von 7 auf 68 0½ herabgesetzt.
— Die Sächsische Bank hat laut Meldung des W. T. B.“ den Wechseldiskont von 6 auf 5F o/ und den Lombardzinsfuß von 7 auf 67 0υ herabgesetzt.
Wien, 27. Oktober. (W. T B.) Das mit dem Ausgang des Monats Juni abgeschlossene erste Semester der Oesterreichischen Alpine Montangesellschaft ergab gegen das Vorjahr einen Ausfall im Erträznis von iund zweieinhalb Millionen Kronen. Die Ursache des Rückganges liegt teils in der wesentlich erhöhten Steuer— leistung und in der beträchtlichen Erhöhung der Eisenbahntarife für Erz und Kok, überwiegend aber in den besonders ungünstigen Verhältnissen des Eisenmarktes. Auch die eingetretenen Ermäßlgungen für Staheisen wirkten ungünstig auf das Erträgnis ein. Die Ungunst der Verhältnisse, die ui! nur auf dem inländischen Absatzgebicte, sondern auch auf allen anderen für die Gestaltung des Eisengeschäftz bestimmenden Märkten, in erster Linie den deutschen, eingetreten ist, hat sich verschärft, die sich in einer weiteren enn, einlaufenden Aufträge und in einem weiteren Rückang der Verkaufspreise bemerkbar macht. Diese Verhältnisse haben einschneidende Betriebsreduktionen zur Folge.
Belgrad, 27. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der Serbischen Autonomen Monopolverwaltung (Vorj. in Klammern): Bruttoeinnghme der verpfändeten Monbpole sowie Nettoergebnisse der Zölle, Obrtsteuer und Stempelmarken für den Monat September 1915: 6614533 Fr. (3 722 768 Fr.), desgl. J. Januar bis 31. August 1913: 29 242 2595 Fr. (38 630 797 Fr), zusammen 35 266792 Fr. (42 353 565 . Verwendung der Einnahmen: 1) Für den Dienst der Staatsschuld 20 145 050 Fr. (31 851 65 Fri), 2) Material⸗ ankäufe und Betriebs spesen 7730 766 Fr. (E 615 642 Fr.). 3) Kassen. bestand 7 380 976 Fr. (2 885 958 Fr.), zusammen 35 256792 Fr. (42 353 565 Fr.).
stursberichte von auswärtigen Fondsmärkten. , 27. Oktober. (W. T. B.) Gold in Barren dae Kilogramm 2756 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm S2, 56 Br., 82 090 Gd. Wien, 28. Oktober, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 4 o Rente M. / N. pr. ult. 80,95, Einh. 4 60 Rent
Januar / Juli pr. ult. 80, 95, Oesterr. 40/0 Rente in Kr.⸗W. pr. ult. Sl,55, Üngar. 400 Goldrente 98,65, Ungar. 4 0 Rente in Kr.⸗W. 81, 00, Türkische Lose per medio 229 00, Drientbahnaktien pr. ult. — — DOesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 695, 00, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb. Akt. pr. ult. 110,00, Wiener Bankvereinaktlen — — . Desterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 623 00, Ungar. allg. Kreditbankaktien 8135 00, Oesterr. Länderbankaktien 515 09, Unionbank⸗ attien 588 900, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 117 80, Brüxer Kohlenbergb. Gesellsch⸗ Akt. —— . Desterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 830,00), Prager Eisenindustrieges. Akt. 2780 exkl. — Montanwerte unter der Wirkung des Semestralabschlusses der Alpine⸗ Montangesellschaft schwach, sonst ruhig und behauptet. London, 27. Oktoher. (W. T. B.) (Schluß) 24 0½ Eng⸗ lische Konsols 72110, Silber prompt 27160, 2 Monate 2711.
Privatdiskont 41556. Paris, 27. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Madrid, 27. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf Paris nicht
Rente 87,30. notiert.
Lissabon, 27. Oktober. (W. T. B.) Goldagio 18.
New York, 27. Oktober. (W. T. B.) Schluß..) Gleich zu Beginn der heutigen Börse gab sich größere Zurückhaltung zu er⸗ kennen, da die Börsenkreise die Haltung der Regierung in Washington gegenüber der Lage in Mexiko abzuwarten schienen. Nur die Platz⸗ spekulation beteiligte sich am Geschäst, das Publikum blieb dem Markte fern Auch im weiteren Verlaufe helebte sich das Geschäft nicht, da die Erwartung wichtiger Entscheidungen des obersten Gerichtshofes keine Unternehmungslust aufkommen ließ. Immerhin war die Grundstimmung des Marktes als fest anzusprechen, wozu die Ermäßigung des Diskonts der deutschen Reichsbank den Anstoß gab. Als in der zweiten Nachmittagsstunde bekannt wurde, daß das Oberste Gericht keine wichtigen Entscheidungen gefällt hätte, änderte sich an dem Bilde der Börse nichts, die Kurse blieben be⸗— hauptet. In der Schlußstunde wirkten Deckungen stark befestigend. Dies trifft besonders für Canadas zu, die von der günstigen europäi-; schen Finanzlage profitierten Der Schluß war stramm. Aktienumsatz 220 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Std. Durchschn.-Zinsrate 3, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 34, Wechsel auf London 4 8650, Cable Transfers 4,8560, Wechsel auf Berlin (Sicht) 943.
Rio de Janeiro, 27. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf London 16532. l
3 0½ Franz.
Kursberichte von auswärtigen Waren märkten.
Magdeburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Zucker bericht. Korn iucker 88 Grad ohne Sack 9, 30 9,35. Nachprodukte 75 Grad o. S. 7, 50 — 7.60. Stimmung: Schwach. Brotraffin. Lohne Faß 19,59 — 19,62. Kristallzucker ! mit Sack — —. Gem. Raffinade m S 19,25 — 19,374. Gem. Meliß 1 mit Sack 18,75 — 1838373. Stimmung: Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Oktober 9, 85 Gd., 9. 377 Br., November 9,723 Gd., 2777 Br., Dezember 9.77 Gd., 9,87 Br., Januar-⸗März 9.875 Gd., 9, 90 Br., Mai 10074 Gd., 10, i0 Br., August 10.274 Gd., 10,30 Br. — Ruhig.
Eöln, 27. Oktober. (W. T. B.) Rüböl loko 70, 00, für
Mai — — Bremen, 27. Oktober. (W. T. B.) Schmalz. Fest. Tubs Doppeleimer 5g. — Kaffee. merican middling loko 711. (W. T.
Loko,
Hamburg, (W. T. B.) Kaffee. Stetig. i Dezember 55 Gd., für März 57 Gd. ür
September 585 Gd. London, 27. Oktober. (W. T. B.) Rübenroh zucker 880/ Javazucker 96 60 prompt
Oktober 9 sh. 105 d. Wert, ruhig. 11 sh. — d. nom., ruhig.
London, 27. Oktober. (W. T. B.) (Schluß) Stan dard⸗ Kupfer unregelmäßig, 75, 3 Monat 731.
Liverpool, 27. Oktober, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. XW. T. B.) Baumwolle. Umsatz 7000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Ruhig. Oktober⸗November 758, Ne⸗ vember⸗Dezember 7.45, Dezember⸗Januar 7,36, Januar⸗Februar 33, Februar⸗März 732. März⸗April 7,31, April⸗Mai 7,31, Mai⸗Juni 7,30, Juni⸗Juli 7.30, Juli⸗August 7,26.
Glasgow, 27. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen Middlesbrough warrants fest, 5177.
Paris, 27. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker schwach, 88 6 / neue Kondition 28. — 285. Weißer Zucker schwach, Nr. 3 für 100 kg für Oktober 32, für November 321, für Januar⸗ April 323, für März⸗Juni 333.
Amsterdam, 27. Oktober. (W. T. B.) Ja va⸗Kaffee good ordinary 44. — Bancazinn 1114.
Antwerpen, 27. Oktober. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 244 bez. Br., do. für Oktober 2441 Br., do. für November 25 Br., do. für Dezember 251 Br. Fest. — Schmalz für Oktober 139.
New Jork, 27. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 1450, do. für Oktober 14,13, do. für Fanuar 13,75, do. in New Orleans loko middl. 135, Petroleum Restned lin Cases) 11,259, do. Standard white in New . 8d, 75, do. Credit Balances at Oil City 250, Schmalz Western steam 1,10, do. Rohe u. Brothers 11,55, Jucker fair ref. Muscovadog 298-3 04, Getreidefracht nach Liverpool 23, Kaffee Rio Nr. 7 loko 103, do. für Oktober 10 10, do. für Dezember 10,27. Kupfer Standard 15337, Zinn 40, i5 — 406565. — Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche: an Weizen 58 828 000 Bushels, an Canadaweizen 17 080 000 Bushels, an Mai 7075 000 Busphels.
Theater und Musik.
Konzerte.
Am Mittwoch voriger Woche gingen in der Sing akademie, wo das Ross. Quartett, (Herren Arnold 1 Paul Fischer, Anton Ruzitzka und Friedrich Buxbaum) einen Quartettabend gab, die Wogen der Begeisterung recht hoch. Den Künstlern gesellte sich in dem zuerst gespielten Quintett in F-Dur von Anton Bruckner Franz Jelinek und im folgenden Sertett von Brahmgz der Großherzoglich Weimarische Hof. knzertmeister Eduard Rosc zu, um das Ensemble zu der- vollständigen. Unvergleichlich pretisch erklang die Musik der herben Brucknerschen Muse im Adagio des F-Dur Quintetts. Hätte di ser viel angefeindete Tondichter nichts weiter komponiert als Töeses Adagio, man möchte ihn darum allein schon einen genialen Mann heißen. Es läßt sich dem Schönsten an die Seite stellen, w.