Kunst und Wissenschaft. In Gegenwart Seiner Majestät deß Kaisers und Königs wurde estern vormittag in Dahlem die feierliche Einweihung des
Eirser Wilhelm⸗Instituts für experimentelle Therapie vollzogen. In dem Laboratorium hatten sich aus diesem Anlaß, wie W. T. B.“ meldet, außer den Mitgliedern der Kaiser Wilhelm⸗ Gesellschaft u. a. die Staatsminister Br. Sydow, Dr. Freiherr von Schorlemer und Dr. Lentze, der baverische Gesandte Graf von Lerchen⸗ feld, der Unterstaatssekretär des Staatsministeriums von Eisenhart—⸗ Rothe, der Generalstabsarzt Dr. von Schjerning, die Ministerial⸗ direktoren Dr. Schmidt und D. Dr. Naumann, der Wirkliche Geheime Oberhofbaurat von Ihne und der japanische Professor Noguchi ein⸗ gefunden. Um 10 Uhr erschien Seine Majestät der Kaiser und König in Begleitung des Chefs des Zivilkabinetts Wirklichen Geheimen Rats von Valentini. Seine Majestät wurde von dem Minister der geistlichen und. Unterrichtsangelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz, dem Präsidenten der Kaiser Wilhelm ⸗Gesellschaft, Wirklichen Geheimen Rat Professor Dr. Harnack und dem Vor⸗ sitzenden des Kuratoriums, Generalarzt Dr. von Ilberg empfangen. Im Obergeschoß nahm Seine Majestät die Vorstellung des Leiters des Instituts, Geheimen Medizinalrats Professor Dr. von Wassermann und des Vorstehers der chemischen Abteilung, Professors Dr. Neuberg entgegen Der Wirkliche Geheime Rat D. Dr. Harnack hielt dann eine Ansprache, in der er etwa sagte: Wir hoffen, daß dieses Haus ein festes Bollwerk sein wird gegen die apokalvptischen Reiter, die durch Luft und Wasser gegen die Menschen einherziehen. Wir hoffen, daß dle ausgezeichneten Korscher, die hier wirken werden, an ihrem Teil die Endschlacht mitschlagen werden. — Dann betonte der Staats minlster D Dr. Trott zu Solz in einer Ansprache, daß die vor Jahresfrist eröffneten wissenschaftlichen Institute schon bedeutende Ergebnisse zu verzeichnen hätten. Das heute eröffnete sei der Therapie geweiht. Die medizinische Wissenschaft habe durch die strenge Forschung der neueren Zelt sehr rasche Fortschritte gemacht. So sei die neue Schöpfung eine Forderung des Tages. — Der neue Direktor, Geheime Medizinalrat Professor Dr. von Wassermann sprach über die Auf— gaben des Instituts und das ungeheure Arbeitsfeld. Die exverimentelle Krebsforschung besonders stehe auf einer solchen Stufe der Entwicklung, daß sie hoffen könne, mit dem vor ihr liegenden Berge von Schwierig⸗ kelten fertig zu werden. Der Redner dankte dem Kaiser für seine Förderung der Wissenschaft und sagte, in dem neuen Heim zu arbeiten werde nicht eine Pflicht, sondern eine Freude sein. — Es folgte eine Besichtigung unter Führung des Generalarztes Dr. von Ilberg, wobei eine Reihe von Vorführungen stattfanden.
Seine Majestät der Kaiser und König verließ dann das neue Institut, um sich nach dem Institut für vhysikalische Chemie zu begeben. Unterwegs wurde er von den beim Bau beschäftigt gewesenen Herren begrüßt. Vor dem Institut für physikalische Chemie wurde Seine Majestät empfangen vom Vorsitzenden des Stiftungsrats, Geheimen Kommerzienrat Koppel und dem Direktor dieses Instituts, , Dr. Haber. Letzterer führte dem Kaiser im Hörsaale eine
emonstration vor, welche die Verhütung von Schlagwetterkatastrophen durch eine Schlagwetterpfeife betraf. Alsdann wurde Seine Majestät in den Maschinensaal geleitet, wo um 114 Uhr die Hauptversammlung der Kaiser Wilhelm⸗-Gesellschaft durch den Wirklichen Geheimen Rat, D. Dr. Harnack er—⸗ öffnet wurde. Der Redner sprach den Dank. der Gesellschaft, die eine Schöpfung des Kaisers sel, für das Erscheinen Seiner Majestät aus. Die Mitgliederzahl set jetzt auf 201 gestiegen. Das Ver⸗ hältnis der Gesellschaft zu den Akademien und den Universitäten sei gut, weil die Gesellschaft nicht konkurriere, sondern selbst nur der Wissenschaft dienen wolle. Der Redner dankte ferner der Staatsreglerung für die gewordene Förderung und gab elnen kurzen Ueberblick über die Arbeiten des letzten Jahres. Unter anderen seien die Vorbereitungen für ein großes biologisches Institut fertig. Die Gesellschaft wolle die letzten Arbeits⸗ dingungen für gelehrte Forschung schaffen, und hoffe zuversichtlich, daß sie dazu beitragen werde, daß auf die Dauer kein richtig gestelltes Problem unbezwingbar sei. — „Hierauf erstattete Franz von
Theater. Königliche Schanspiele. Donners.
tag: Opernhaus. 211. Abonnementsvor⸗ stellung. Dienst. und Freiplätze sind
Bernauer und Schanzer.
Freitag einst im Mai.
Kerliner Theater. Donnerst., Abends; Schillertheater. O. Wallner⸗ 8 Uhr: Wie einst im Mai. Gesang und Tanz in vier Bildern von
und folgende Tage:
Men dels sohn den Kassenbericht. Dann bielt der Gehelmrat Pro— fessor Dr. Richard Ritter von Hartwig aus München einen Vor— trag über neuere ö der experimentellen Biologie. Nach diesem Vortrag dankte Seine Majestät der Kaifer und König dem Professor Dr. Haber und seinen Mitarbeitern für ihre Bemühungen um die Sicherheit im Bergwerksbetriebe, die zur Kon⸗ struktion einer Schlagwetterpfelfe geführt haben, begrüßte den Professor Dr. von Wassermann als Leiter der neuen Ab- lellung für experimentelle Therapie und wünschte den Arbeiten der Abteilung den besten Erfolg. Mit einem von dem Wirklichen Geheimen Rat D. Dr. Harnack auf Seine Majestät den Kaiser und König ausgebrachten Hoch schloß die Sitzung. — Den Abschluß der Tagung der Kaiser Wilhelm ⸗Gesellschaft bildete am Abend ein Festessen der Mitglieder der Gesellschaft im Hotel Kaiserhof.
Theater und Musik.
Neues Operntheater (Krolh.
Die Schlierseer brachten gestern als letzte neue Gabe ihres dies⸗ jährigen Gastspiels das oberbayerische Charakterbild Die Ameisen⸗ hex“ von . Schmidt und Richard Manz. Das Stück unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen als -Bauern⸗ posse! bezeichneten Stücken aus dem Spielplan der Schlierseer und macht ebensowenig Anspruch darauf, literarisch genommen zu werden. Es handelt sich darin um einen Bauernburschen, der seine Base heiraten soll und der, um den dazu erforder— lichen Diepens vom Papst zu erlangen, eine Romfahrt antritt. Aber er kommt nicht weit, denn er gerät in das Garn der „Ameisen—⸗ hex, der hübschen Enkelin eines alten Mannes, der durch Ameisen⸗ eiersammeln seinen Unterhalt verdient. Die zurückgebliebenen Ver⸗ wandten bekommen von der Untreue des angeblichen Romfahrers, der sich in einem entlegenen Dorfe als Holzknecht verdungen hat, Wind und senden ihm einen Abgesandten auf die Spur. Dieser aber, ein sich schlau dünkender Dummkopf, verliert die Fäbrte und wird ad absurdum geführt. Schließlich endet alles ö ung, Bauernbursche braucht seine ungeliebte Base nicht zu hekraten und führt seine „Amęeisenher' heim. In der Dümmlingsrolle des die Spur des Verschollenen verfolgenden Quirin Schuller konnte Taver Terofal wieder alle Vorzüge seines an drolligen Einfällen reichen Spiels entfalten und erweckte viel Heiterkeit. Fritz Greiner, Nickl Kopp, Georg Vogelsang, Ludwig Wengg, Maria Vogelsang und Fannerl Terofal bewährten sich in den anderen Rollen wieder als treffliche Darsteller. Zum Erfolge des Abends trugen auch die musikalischen Gaben der Zitherspieler das ihrige bei.
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Donnerstag, als dritter Tag des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ von R. Wagner „Götterdämmerung“ aufgeführt. Die Besetzung lautet: Brünnhilde: Frau LefflerBurckard; Gutrune: Frau Hafgren⸗ Waag; Waltraute: Frau Goetze; Siegfried: Herr Berger; Hagen: Herr Knüpfer; Gunther: Herr Wiedemann; Alberich: Herr Habich. Die Nornen und Rheintöchter werden von den Damen Goetze, von Scheele— Müller, Denera bezw. Dux, Schloßhauer und Leisner gesungen. Die musikallsche Leituung hat der Generalmusikdirektor Blech. Die Auf⸗ führung beginnt um 65 Uhr.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen die Strindbergsche Traumdichtung „Schwanenweiß“ in der bekannten Be⸗ setäzung wiederholt. — Am Sonnabend, den 1. November, geht, neu einstudiert, Heyses Schauspiel „Hans Lange“ in Szizene. Schon im vorigen Jahre lag die Absicht vor, den 83. Geburtstag des greisen, nunmehr glücklicherweise von schwerer Krankheit genesenen Dichters durch die Aufführung von „Hans Lange“ zu feiern. Die Spielplanverhaältnisse machten das leider damals unmöglich; daher soll jetzt das Versäumte nachgebolt werden. Die Hauptrollen des Stückes liegen in den Händen der Damen Poppe, Butze und Heisler sowie der Herren Dr. Pohl, Vollmer, Dr. Krauß, Leffler, Zimmerer und Vallentin. Die Regie führt der Oberreglsseur Patry.
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Mannigfaltiges.
Königsberg, 29. Oktober. (W. T. B.) Der Flieger daitsch ist mit einem Fluggast gestern nachmittag um 405 Uhr auf de Devauer Flugplatze gelandet, nachdem er im ganzen 9h Stunk mn ohne Zwischenlandung geflogen war. — Der Fiege Langer, der gestern früh 5 ni 55 Minuten um die großen Presse der Nationalflugspende in Johannisthal aufgestiegen war, ist gestern vormittag um 11 Uhr hier eingetroffen; er machte am Nachmittag mehrere a zwischen Königsberg und Insterburg und landete wegen dichten Nebels um 5, 45 Uhr in Königsberg.
Augsburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Hier ist heute nach. mittag auf dem großen Exerzierplatz der französische Flieger Daucourt mit seinem Begleiter Roux auf einem Eindecker ge⸗ landet. Sie waren auf der Fahrt nach München begriffen und haben irrtümlich Augsburg für München gehalten. Morgen früh setzen sie ihre Fahrt nach München fort.
Cassel 29. Oktober. (B. T. B.). Die Verletzungen des Fliegers Kühne (pgl. Nr. 255 d. Bl.) haben sich als schwerer herausgestellt, als man ursprünglich annahm. Besonders Verletzungen der Lunge geben zu Besorgnissen Anlaß. Das Befinden des Fliegerg ist nach wie vor bedenklich.
London, 28. Oktober. (W. T. B.) Shirley Manor, ein großer, bei Bradford gelegener, unbewohnter Landsitz, wurde heute vormittag durch Feuer zerstört. Am Brandort wurden Werbe. 6. der Anhängerinnen des Frauenstimmrechts ge— unden.
London, 29. Oktober. (W. T. B.) Das Tafftal in Süd, wales ist in der Nacht von Montag zu Dienstag der Schau— platz eines Wirbelsturmes gewesen, über dessen Ver— heerungen jetzt Einzelheiten vorliegen. Der Sturm, der nur eine Breit von 250 m batte, richtete einen Sachschaden an, der auf 1 009 000 S geschätzt wird. Kirchen und Kapellen sowie viele Häuser sind vollständig zerstört. Ein Mitglied eines Fußballklubs wurde von dem Sturm 20 m weit durch die Luft getragen und gegen eine Mauer geschleudert. Er ist seinen Verletzungen erlegen. Ein Kohlenarbeiter wurde von dem Sturm von der Straße über 300 mä weg in ein Feld entführt, wo er tot aufgefunden wurde. Hunderte von Personen sind obdachlos und vlele sind verletzt worden.
Laon, 28. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der Agence Havas“ sind zwe deutsche Flieger, die heute früh um 9 Uhr in Cöln aufgestiegen waren, infolge Benzinmangels am Nachmittag bei Laon gelandet. Auf Befragen der Behörden erklärten sie, Zivilflieger zu sein und die Absicht gehabt zu haben, nach Paris zu fliegen.
Reims, 28. Oktober. (W. T. B.) Ein Feldwebel der Artillerie ist mit seinem Eindecker aus einer Höhe von 100 m abgestürzt. Er war sofort tot.
St. Petersburg, 28. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Tomsk ist im Altaigebirge ein Vulkan in lebhafter Tätigkeit.
Aalesund, 28. Oktober. (W. T. B.) Gestern abend um 73 Uhr stieß am nördlichen Teile Lepsös der Dampfer „Oslo“ der Wilsonlinie mit dem Fischdampfer ‚Brat“ aus Reval zusammen. Der Fischdampfer sank augenblicklich. Acht Mann seiner Besatzung ertranken, während vier Mann gerettet und von der „Oslo“ nach Drontheim gebracht wurden. Die „Oslo“ ist wenig beschädigt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Posse mit theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Großstadtluft. Schwank in vier Akten von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.
Freitag:
Wie
Wenn der ueue Wein Freitag
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donnerstag, Abends 84 Uhr: Gastspiel Richard Alexander: Die Puppenklinik. Lustspiel in drei Akten von Franz von Schönthan und Rudolf Presber.
und folgende
Klindworth ˖ Scharwenka · Saal. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Lieder⸗ abend von Hans Kleinholz.
Choralion · Saal. Donnerst. Abends
Tage: Die
aufgehoben. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Dritter Tag: Götterdämmerung in drei Akten und einem Vorspiel von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Chaͤre: Herr Professor Rüdel. Anfang 69 Uhr.
Schauspielhaus. 204. Abonnementsvor⸗ stellung. Schwanen weiß. Traumdichtung von August Strindberg. Verdeutscht von Emil Schering. Die zur Handlung ge⸗ hörige Musik von Professor Ferdinand Hummel. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 73 Uhr.
Freitag: QOpernhaus. 212. Abonnements⸗ vorstellung. Madama Butterfly. Ja⸗ panische Tragödie in drei Akten. Nach J. L. Long und D. Belasco von L. Illica und G. Giacosa, deutsch von A. Brügge⸗ mann. Musik von Giacomo Puceini. Anfang 75 Uhr.
Schauspielhaus. 205. Abonnementsvor stellung. Die Neuvermählten. Schau- spiel in zwei Aufiügen von Björnstjerne Björnson. Deutsch von Julius Elias, Text der großen Gesamtausgabe. Die zärtlichen Verwandten. Äustspiel in drei Aufzügen von Roderich Benedix. Anfang 75 Uhr.
Neunes Operntheater. (strolh. Gastspiel des Schlierseer Bauerntheaters (Leitung: Direktor Taver Terofah. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Vorletzte Vor⸗ stellung: Der Amerikasepp' l. Bauern⸗ posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Benno Rauchenegger und Richard Manz.
Freitag:; Abschiedsvorstellung: Die Ameisenhex.
Dentsches Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Törgquato Tasso. Freitag: Zum eisten Male: Emilia Galotti. Sonnabend: Emilia Galotti.
K.Kammersyiele.
Donnerttag, Abends 3 Uhr: Der ver⸗ lorene Sohn.
Freitag: Bürger Schippel.
Sonnabend: Der verlorene Sohn.
Sonnabend, Nachmittags 37 Uhr: Ein Volksfeind.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummel⸗ studenten.
Theater in der Kiniggrätzer
Straße. Donnerstag, Abends 75 Uhr:
Macbeth. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare. Freitag: Brand. Sonnabend: Die fünf Frankfurter. Sonntag: Maebeth.
Nomddienhans. Donnerstag, Abends 3 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.
Freitag und folgende Tage: Hinter Mauern.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die fünf Frankfurter.
Nentsches Künstlertheater So- zietät). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.
Freitag: Der Bibervelz.
Sonnabend: Zum ersten Male: Kampf.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Biberpelz. — Abends: Kampf.
Iz Uhr: Peer Gynt. Dramatisches Gedicht von Ibsen. Musik von Grieg.
Freitag: Und das Licht scheinet in der Finsternis.
Sonnabend: Zum ersten Male: Pyg⸗ malion.
Sonntag: Pygmalion.
Dentsches chauspielhaus. ¶ Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 = 1042.) Donnerttag, Abends 3 Uhr: Die heitere Residenz. Lust— spiel in drei Akten von Georg Engel.
Freitag und folgende Tage: Die heitere Residenz.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein idealer Gatte.
Lessingtheater. Donnerstag, Abends F
blũht. Sonnabend: Die Großstadtluft.
Charlottenburg. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Jugendfreunde. Lustspiel in vier Akten von Ludwig Fulda.
Freitag: Rosenmontag.
Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Zopf und Schwert. — Abends: Jugend⸗ freunde.
Dentsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck⸗Straße 34 —37. Direktion: Georg Hartmann.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Waffenschmied.
Freitag: Die Jüdin.
Sonnabend: Zum ersten Male: Undine.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. — Abends: Undine.
Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary, Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehär.
Freitag und folgende Die
Tage: ideale Gattin.
Theater des Mestens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der liebe . Operette in 3 Akten von Leo
all. Freitag: Der liebe Augustin. . Zum ersten Male: Polen⸗ ut. Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Der liebe Augustin. — Abends 8 Uhr: Polenblut.
Theater am Nollendorfplatz. Donnerstag: Geschlossen.
Freitag, Abends 7 Uhr: Zum ersten Male: Der lachende Dreibund. Qperette in drei Akten von L. Jacobsohn. Musik von R. Benatzky.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Iphigenie auf Tauris. — Abends: Der lachende Dreibund.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Orpheus in der Unterwelt.
Puyyenklinik. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 777: 10.
Residenztheater. Donnerstag, Abends 8 Ubr: Hoheit — der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Landé berger und Willt Wolff. Musik von Robert Winterberg.
Freitag und folgende Tage: Hoheit — der Franz!
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Frau Präsidentin.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. 4
ie
Freitag und folgende
Tage: Tang oprinzessin.
Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.
Freitag und folgende Tage: Seine Geliebte.
Konzerte.
Philharmonie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: 1. Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde mit dem Philhar⸗ monischen Orchester. Dir.: Ernst Wendel. Mitw. Emmy Destinn.
Singakademie. Donnerstag, Abends
8 Uhr: Liederabend von Hermann Weißenborn. Am Klavier: Julius Dahlke.
Saal Bechstein. Donnerstag, Abends 8 Uhr: 1H. Kammermusikabend des Seß⸗Quartetts: Prof. Willy Hes, Albert Stoeßel, Richard Heber, MaxBaldner.
Beethoven · Saal. Donnerst. Abends
8 Uhr: Liederabend von Margarete Parbs. Am Klavier: Eduard Behm.
8 Uhr; Konzert von Ary van Leeuwen Flöte).
Harmoniumsaal. Donners. Abend
8 Uhr: Liederabend von C. KRien⸗ lechner.
Birkus Schumann. Donnerst. Abends 77 Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzũůgliches Programm. — Zum Schluß: Tango vor Gericht. Eine Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.
Birkus Busch. Donnerstag, Abend 7 Uhr: Große Galavorstellung. — Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß: Die große Prunk— pantomime: Aus unseren Kolonien.
1 /Ä/ä—
Familiennachrichten.
Verehelicht; Hr. Hauptmann Conrad von den Brincken mit Vally Freiin von Cranm (Coburg). — Hr. Oberleutnant Jeno von Egan⸗Krieger mit Frl. Anne—⸗ marie von Heydebreck (Machowitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen Neidhardt von Gneisenau (Sommer— schenburg). — Hrn. Grafen Brockdorff⸗ Ahlefeldt (Ludwigslust). — Hrn. Leut⸗ nant Otto von Gusopius (Spandau). Eine Tochter: Hrn. Regierungsrat Schöhl (Görlitz). — Hrn. Justizrat ö Seligsohn (Berlin⸗Grune⸗ wald).
Gest orben: Fr. Gräfin Marie Mgtuschka, Freiin von Toppoleczan und Spätgen, geb. Gräfin bon Kolowrat⸗Krakowéeky (Sandhübel bei Freiwaldau). — Fr. Florentina von Nostitz und Jaencken⸗ dorf, geb. von Reuß (Hirschberg i. Schl). — Fil. Marte Riedesel Freiin zu Eisen⸗ bach (Lauterbach, HessenJ. — Frl. Irm⸗ gard von Selchow (Schwedt 4. O.).
J Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. . Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanftalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Acht Beilagen (einschließlich Börsenbeilage).
M* 256.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstage ist der folgende Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderung der Gebührenordnung für zeugen und Sachverständige, nebst Begründung zu—
gegangen: geg Artikel J.
Die Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige vom 30. Juni 1878 wird dahin geändert:
1) Im § 2 wird dem Abs. 2 folgender Satz hinzugefügt:
„Ob eine Erwerbsversäumnis stattgefunden hat, ist nach freiem Ermessen unter Berücksichtigung der Lebensverhältnisse und der regel⸗ mäßigen Erwerbstätigkeit des Zeugen zu beurteilen.“
27) Der 53 Abs. 1, 2 erhält folgende Fassung:
„Der Sachverständige erhält für seine Leistung eine Vergütung nach Maßgabe der erforderlichen Zeitversäumnis im Betrage bis zu zwei Mark für jede angefangene Stunde. Ist die Leistung besonders schwierig, so darf ausnahmsweise der Betrag bis zu sechs Mark für jede angefangene Stunde erhöht werden. .
Die Vergütung ist unter Berücksichtigung der Erwerbsverhältnisse des Sachverständigen zu bemessen und für die durch die Teilnahme an Terminen verursachte Erwerbsversäumnis für jeden Tag auf nicht mehr als zehn Stunden zu gewähren.“
3) Der z 4 erhält folgende Fassung:
„Besteht für die aufgetragene Leistung ein üblicher Preis, so ist dem Sachverständigen auf Verlangen dieser und außerdem für die Teilnahme an Terminen die im § 3 bestimmte Vergütung zu ge— währen.“
4) Hinter dem § 4 wird folgende Vorschrift eingestellt:
„Fz 4a. Haben in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten die Parteien mit dem Sachverständigen eine bestimmte Vergütung vereinbart, so ist die vereinbarte Vergütung zu gewähren, sofern ein zur Deckung des Betrags hinreichender Vorschuß gezahlt ist.“
5) Im § 8 werden die Worte fünf Mark“ durch die Worte sieben und eine halbe Mark“ und die Worte „drei Mark“ durch die Worte „vier und einer halben Mark“ ersetzt.
6) Hinter dem § 12 wird folgende Vorschrift eingestellt:
„5 122. Notwendige bare Auslagen, soweit sie nicht den durch den Aufenthalt außerhalb der Wohnung verursachten Aufwand be⸗ treffen, können dem Zeugen oder Sachverständigen erstattet werden, insofern es zur Vermeidung besonderer Härten angemessen erscheint. Dies gilt namentlich von den Kosten für eine notwendige Ver⸗ tretung.
7) Der § 14 erhält folgende Fassung:
„Oeffentliche Beamte erhalten Tagegelder und Reisekosten nach Maßgabe der für Dienstreisen geltenden Vorschriften, falls sie zu⸗ gezogen werden: ;
[) als Zeugen über Umstände, von denen sie in Ausübung ihres
Amtes Kenntnis erhalten haben;
2) als Sachverständige, wenn sie aus Veranlassung ihres Amtes zugezogen werden und die Ausübung der Wissenschaft, der Kunst oder des Gewerbes, deren Kenntnis Voraussetzung der Begut⸗ . ist, zu den Pflichten des von ihnen versehenen Amtes gehört.
Soweit allgemeine Vorschriften für Dlenstreisen nicht erlassen sind, kann die oberste Verwaltungsbehörde über die Gewäbrung der den öffentlichen Beamten in den Fällen des Abs. 1 den Gerichten gegenüber zustehenden Tagegelder und Reisekosten besondere Vor—⸗ schristen erlassen.
Werden nach den Vorschriften dieses Paragraphen Tagegelder und Reisekosten gewährt, so findet eine weitere Vergütung an den Zeugen oder Sachverständigen nicht statt.
Die vorstehenden Bestimmungen finden auf Personen des Soldatenstandes entsprechende Anwendung. Auf Beamte der Ge⸗ meinden (Gemeindeverbände) finden sie nur insoweit Anwendung, als die oberste Verwaltungsbehörde Bestimmungen über die Höhe der ihnen 1 6 gegenüber zustehenden Tagegelder und Reisekosten erlassen hat. .
Die oberste Verwaltungsbehörde kann die ihr durch Abs. 2 und Abs. 4 Satz 2 gegebene Befugnis zum Erlasse der bezeichneten Be⸗ stimmungen auf andere Behörden übertragen.“
83) Der §z 15 erhält folgende Fassung:
Die Gebühren der Sachverständigen, welche für die Erstattung hon Gutachten im allgemeinen vereidigt sind, können durch besondere Tarife von der Landesjustizverwaltung bestimmt werden.“
9M) Der Sz 17 erhält folgende Fassung:
„Die einem Zeugen oder Sachverständigen zu gewährenden Be⸗ träge werden durch gerichtlichen Beschluß festgesetzt, wenn der Zeuge oder Sachverständige oder die Staatskasse eine richterliche Festsetzung beantragt oder das Gericht sie für angemessen hält. Der Ansatz kann von Amts wegen berichtigt werden, wenn die Beträge aus der Staatskasse n. und dieser nicht erstattet sind. Für die Fest⸗ setzung und die Berichtigung ist das Gericht oder der Richter zu⸗ staͤndig, vor welchem die Verhandlung stattgefunden hat, und für die Berichtigung auch das Gericht der höheren Instanz.
Gegen die richterliche Entscheidung findet Beschwerde nach Maß⸗ gabe des z 567 Abs. 2, der S5 568 bis 575 der Zipilprozeßordnung sowse des 5 4 Abs. 3 des Gerichtskostengesetzes, in Straffachen nach Maßgabe der 5§ 346 bis 352 der Strasprozeßordnung statt.“
Artikel II.
Soweit in Reichsgesetzen oder Landesgesetzen auf Vorschriften der Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige verwiesen ist, die durch den Artikel L dieses Gesetzes geändert werden, treten die ent— sprechenden Vorschriften dieses Gesetzes an ihre Stelle.
Dem Reichstage ist ferner der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Beschäftigung von Hilfsrichtern beim Reichsgericht, zugegangen.
Jagd. Freitag, den 31. d. M, findet Königliche Parforce⸗ jagd statt. Stelldichein Mittags 12 Uhr 30 Minuten an der einsamen Pappel.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßszregeln.
Oesterrech. Die K. K. Seebehörde in Triest hat unterm 14. Oktober ver⸗ fügt, daß wegen Auftretens von Pest die Herkünfte von Casa— blanca nach den Bestimmungen des seebehördlichen Rundschreibens vom 12. August 1904 Nr. 12468 zu behandeln sind. (Vergl.
Reichsanzeiger vom J. Dezember 1904, Nr. 283. *
Rußland.
Nowotscherkask, 28. Oktober. (W. T. B.) In der Dorf⸗ schaft Gromoßlawka in dem zweiten Donbezirk an der Grenze des
a . ste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 20. Oltober
Gouvernements Astrachan sind sieben Personen gleichzeitig an Pest erkrankt, fünf Personen sind gestorben. ;
Niederlande.
Der Königliche Niederländische Minister des Innern hat durch eine im niederländischen Staatgcourant Nr. 247 vom 22. Oktober veröffentlichte Verfügung vom 21. Oktober Trapezunt für pest⸗ verseucht erklärt. Die Quarantänefrist ist auf 5 Tage fest⸗ gesetzt worden. Durch gemeinschaftliche Verfügung der Königlich Niederländischen Minister des Innern und der Finanzen vom 21. Oktober, veröffentlicht im niederländischen Staatscourant Nr. 249 vom 24. Oktober, ist vom 24. Oktober ab die Ein⸗ und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungsstücken und ungewaschener Leib— und Bettwäsche aus Trapezunt verboten. Gepäck, das von Reisenden mitgeführt wird, fällt unter dieses Verbot, soweit es ungewaschene Leib und Bettwäsche betrifft.
Jedoch findet dieses Verbot keine Anwendung: 1) was die Einfuhr betrifft, auf Waren, die zwar von Trapezunt eingeführt worden sind, von denen aber hinreichend erwiesen ist, daß sie von anderswo herstammen und die dergestalt befördert und verpackt sind, daß sie mit verseuchten Gegenständen nicht in Berührung gekommen sein können, 2) was die Durchfuhr betrifft, auf Waren, die dergestalt verpackt sind, daß sie unterwegs keinerlei Bearbeitung oder Behand⸗ lung erfahren können. J
ürke i.
Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat folgende Quarantäneverfügungen erlassen: .
Die für die Herkünfte von Confoudah angeordneten Quarantänemaßregeln sind aufgehoben.
Aufgehoben sind die Maßregeln gegen die Schiffe, welche von den zurzeit durch die Griechen besetzten Inseln des ägäischen Meeres eintreffen. Derartige Herkünfte unterliegen einer ärztlichen Untersuchung bei der Ankunft im ersten türkischen Hafen, wo sich ein Sanitätsarzt befindet. Schiffe, die Soldaten befördern, unter⸗ liegen, nach erfolgter Ausschiffung der Soldaten am Bestimmungs⸗ orte, einer aͤrztlichen Untersuchung nebst Desinfektion in einem Lazarett oder in einer Sanitätsstation der Türkei. Falls Cholerafälle unter der Besatzung dieser Schiffe festgestellt worden sind, unterliegen die Schiffe einer fünftägigen Quarantäne nebst Desinfektion in einem Lazarett der Türkei.
Rumänen.
Bukarest, 28. Oktober. (W. T. B.) Die Ch olera ist stark im Rückgang begriffen. Es liegen jetzt nur noch 211 Erkran⸗ kungen vor.
Nr. 52 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 24. Oktober 1913, hat folgenden Inhalt: Konsulatwesen: Ernennungen. Ermächtigung zur Vornahme von Zwilstandshandlungen. — Finanzwesen: Ueber⸗ sicht der Einnahme an Zöllen, Steuern und Gebühren für die Zeit vom 1. April 1913 bis zum Schlusse des Monats September 1913. Nachweisung von Einnahmen der Reichspost⸗ und Telegraphen⸗ sowie der Reichseisenbahnverwaltung für die Zeit vom 1 April 1913 bis zum Schlusse des Monats September 1913. — Militärwesen: Ermächtigung zur Ausstellung ärztlicher Zeugnisse über die Tauglichkeit von militärpflichtigen Deutschen in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Mexteo, Mittelamerika und Westindien. — Ver⸗ sicherungswesen: Beaufsichtigung einer privaten Versiche⸗ rungsunternehmung durch die Landesbehörde. Weitere Amtsdauer der nichtständigen Mitglieder des Reichsversicherungsamts aus dem Stande der Arbeitgeber und der Versicherten. — Zoll und Steuerwesen: Zulassung der zollfreien Einfuhr von Fleisch und von Schwennespeck in Mengen von nicht mehr als 2 kg für die Ortschaften Orsbach und Preußisch Lemiers im Hauptzollamtsbezirk Aachen, Inlandsverkehr. Bewilligung gemischter Transulager ohne amtlichen Mitverschluß für Bau⸗ und Nutzholz in Harburg an der Elbe. Zulassung eines zollfreien Veredelungsperkehrs mit ausländischen Ab⸗ fallfetten; desgl. mit ausländischen gesalzenen und getrockneten Fischen. Verzollung von zum zollfreien Veredelungsverkehr 6 unge⸗ musterten taftbindigen Seidengeweben. Aufnahme eines Ortes in das Verzeichnis der Orte, an denen sich gemäß S§ 1, 2 der Weinzollordnung zuständige Zollstellen befinden. Aenderung in Ziffer 1 und 26 der durch den Bundesratsbeschluß vom 21. März 1912 erlassenen Vor— schriften über das Verfahren bei Nacherhebung und Erstattung von Zöllen, Steuern und Gebühren usw. — Polizeiwesen: Aus⸗ weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. — Anhang. Militärwesen: Gesamtverzeichnis der gemäß § 90 der Wehr—⸗ ordnung zur Ausstellung von Zeugnissen über die Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst berechtigten Lehranstalten.
Verkehrswesen.
Schiffsliste für billige Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika (10 8 für je 20 g). i nn, erstreckt sich nur auf die Briefe nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw., und gilt nur für Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, j. B. Canada. „Prinz Friedrich Wilhelm ab Bremen 1. November, „Kaiser Wilhelm 11.“ ab Bremen 4. November, „Amerika“ ab Hamburg 6. November, „Großer Kurfürst“ ab Bremen 8. November. „George Washington! ab Bremen 15. November, „Kronprinzessin Cecilie“ ab Bremen 18. November, „Kaiserin Auguste Victoria“ ab Hamburg 22. November, „Prinz Friedrich Wilhelm ab Bremen 29. November, „Kaiser Wilhelm II.“ ab Bremen 2. Dezember. Postschluß nach Ankunft der Frühzüge.
Alle diese Schiffe sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgange die schnellste Beförderungs⸗ gelegenheit bieten.
Es , sich, die Briefe mit einem Leitvermerke wie direkter Weg“ oder über Bremen oder Hamburg“ zu versehen.
Laut Telegramm aus Bad Nauheim ist die Post aus Baden und Württemberg, die heute vormittag in Berlin fällig war, ausgeblieben. Grund: Anschluß von Basel — Frankfurt nicht erreicht.
Verdingungen.
Belgien.
Lastenhefte können, wenn nicht anders vermerkt, vom Bureau des adjudications in Brüssel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.
12. November 1913, 8 Uhr Abends. Hospices civils in Schaerbeek bet Brüssel: Lieferung von Kartoffeln für die städtischen Wohlfahrtsanstalten. Bedingungen vom Stadtsekretariat.
12. November 1913, 11 Uhr. Salle de la Madeleine in Brüssel: Lieferung von Schmier⸗“, Leucht- und Leinöl, Terpentinöl, Talg, Motorheizmitteln usw. 7 Lose. 51 000 Fr. Gesamtsicherheits⸗ leistung 5200 Fr. Speziallastenheft Nr. 415.
E913.
19. November 1913, 12 Uhr. Ebenda: Lieferung von 13000 kg Jahregnägeln mit der Ziffer 14. 900 Francs. Spezialavis Nr. 1045. Eingeschriebene Angebote zum 15. November.
Demnächst. Ebenda; Lieferung von 4000 kg Messingblech, 156 000 kg Kupferblech, 180 9000 kg Kupfer in runden Barren, 18 000 Kg Kupferrohr, 966 900 kg messingene Heizröhren, 166 430 Eg kupferne Heizrohrträger. 87 Lose.
Bulgarien.
Finanzministerium in Sofia. 2. 15. Dezember 1913: ö don 240 000 Ries Zigarettenpapier für Iigarettenpapierheftchen. Sicherheit 5 v. H. des Angebots. Lastenheft im Finanzministerium Section des privilèges de l'Etat et des accises) in Sofia er- hältlich. Abdruck desselben in bulgarischer und französischer Sprache liegt beim „Reichsanzeiger' zur Einsicht aus.
Sandel und Gewerbe.
Wagengestellung für Kohle, Koks unb Briketts am 28. Oktober 1913:
Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen Gestelltt 30 000 15 161 Nicht gestellt .. — ;
== Ueber zweifelhafte ausländische Firmen in Baku (Import), Lon don (Agenturen), Schanghai (Einfuhr von Waren aller Art, insbesondere von Lampen) sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,. Mlttellungen zugegangen. Ver— trauenswürdigen Interessenten wird im Zentralbureau der Korporatfon, Neue Friedrichstraße 51 J, an den Werktagen zwischen g und 3 Uhr mündlich oder schriftlich nähere Auskunft gegeben.
. — In der gestrigen Generalpersammlung der Vereinigten Königs- und Laurahütte wurde laut Meldung des W. T. B. die Tagesordnung erledigt. Nach eingehenden Darlegungen zur Er⸗ gänzung des Geschäftsberichts, worin besonders betont wurde, daß das Umbauprogramm der Eisenhüttten zu einer Ermäßigung der Ge— stehungskosten um 106 — 11 6 für die Tonne gefübrt hätte, kam der Generaldirektor auf das laufende Geschäftsjahr zu sprechen. Am Eisenmarkte habe sich der Rückgang der Preise in fehr scharfer Weise fortgesetzt und dies habe Veranlassung zur Einlegung zahlreicher Feierschichten gegeben, da die Verwaltung ihre Förderung zu unlohnenden Preisen moͤglichst einschränken wolle. In der Hauptsache sei der Rückgang auf die Balkanwirren, die ange⸗ spannte Geldmarktlage und die stark vergrößerte Produktion der großen westdeutschen Montanverbände zurückzuführen. Die Lage des Kohlenmarkts sei bei den oberschlesischen Kohlenwerken noch durchaus günstig. Die Zement- und Zuckerfabriken hätten sich gut einge⸗ deckt, und auch seitens der Gasanstalten und Eisenbahnen sei der Abruf befriedigend. Außerdem erleichtere der günstige Wasserstand der Oder den Versand. Auch Oesterreich habe nach wie vor starken Bedarf. Besonders habe sich der Absatz nach Rußland gehoben, wo die ober- schlesische Kohle sogar bis Moskau vordringe. Eine Bekannt⸗ gabe des Abschlusses für das erste Quartal des laufenden Ge—⸗ schäftsjahres erfolgte nicht, da die Abrechnungen noch nicht voll- ständig vorlägen. Eine Anfrage aus Attionärkreisen wegen Ablösung der durch den Umbau der Eisenwerke entstandenen Bankschuld durch Ausgabe von Aktien oder Obligationen wurde seitens der Verwaltung dahin beantwortet, daß der dafür bewilligte Kredit des Finanzkonsortiums von 10 Millionen Mark zurzeit nur zur Hälfte in Anspruch genommen sei, und daß auch durch die Erfordernisse für Auszahlung der Dividende usw. der Maximalbetrag von 10 Millionen Mark nicht erreicht werden würde. Ob Aktien oder Obligationen seinerzeit zur Ablösung des Kredits ausgegeben werden sollten, hänge von der Entwicklung der Geld⸗ und Börsenverhältnisse ab.
— Laut Meldung des W. T B.“ haben die Bruttoeinnahmen der Canadian Pactfie⸗Eisenbahn im Monat September 1913 um 577000 Dollar, die Nettoeinnahmen um 165 000 Dollar gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres zugenommen.
New York, 28. Oktober. (W. T. B) Die Einnahmen der Ü. S. Steel Corporation im dritten Quartal d. J betragen nach Abzug der gewöhnlichen Betriebsausgaben 38 450 000 Doll. gegen 41 220 000 Doll. im zweiten Quartal 1913 und 30 064 000 Doll. im dritten Quartal 1912. Auf die einzelnen Monate des Quartals verteilen sich die Einnahmen wie folgt: Juli 12 937 000 Doll. gegen 10167 000 Doll. im Vorjahre, August 12 657000 oll. (IL 428 000 Doll.) und September 12 856 000 Doll. (11 011 000 Doll.). Der Reingewinn nach Abzug der Zuwendungen an die Tilgungsfonds, der Abschreibungen und Erneuerungen in Höhe von 8 828 0600 Doll. gegen 9299 000 Doll. im Vorquartal und 9 286 000 Doll. im Vor⸗ jahre stellt sich auf 29 622 000 Doll. gegen 31 921 900 Doll. im Vorquartal und 20778 000 Doll. im Vorjahre. Für die Bonds wurden an Zinsen 5 615 000 Doll. verausgabt, gegen 5 643 9000 Doll. im Vorquartal und 5 684 000 Doll. im Vorjahre. Die Dividendenzahlungen auf die Stammaktien erreichten eine Höhe von 6 354 09000 Doll. und auf die Vorzugsaktien von 6 305 000 Doll. wie bisher. Nach Abzug der Lasten und Dividenden ergibt sich daher ein Surplus von 11 349 000 Dollar gegen ein Surplus von 13 619 000 Doll. im Vorquartal und ein Surplus von 2435 0900 Doll. im Vorjahre. Auf die Stamm⸗ aktien wurde eine Quartalsdividende von 1109 erklärt wie im vor= hergehenden Quartal, und auf die Vorzugsaktien kommt wieder die regelmäßige Quartalsdividende von 11 0. zur Verteilung.
New York, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche ausgeführten Waren betrug 18 000 00 Dollar gegen 15 910 000 Dollar in der Vorwoche.
Buenos Aires, 28. Oktober. (W. T. B.) Durch eln Dekret des Präsidenten wird die Genehmigung zur Emissian von Hypothekenpfandbriefen bis zum Betrage von 30 Millionen Pesos erteilt.
Bombay, 29. Oktober. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Das erste hiesige Perlengeschäft von Scheich Abdullah Rahman hat Bankerott gemacht. Die Passiven sollen sich auf 70 00 Pfund belaufen. Die Effektenbörse zeigt noch immer kein Leben. Zahlreiche Versuche, eine Löfung für die gegenwartige Lage zu finden, erwiesen sich als fruchtlos. Die Aussichten sind sehr duͤster.
Kursberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
— 28. Oktober. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2756 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 82, 75 Br., 82,25 Gd.
Wien, 29. Oktober, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Einh. 6 , Hiente M. J. pr. ult. Si, 99, Einh. Do Rente Januar Juli pr. ult. S100, Oesterr. 40/0 Rente in Kr.⸗W. Pr. ult. Sl,5h, üngar. 4 d50 Goldrente 8, 9, Ungar. 400 Rente in Kr.⸗W. S0 95, Türkische Lose per medio 227,00, Orientbahnaktien pr, ult. S28, 00, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) Pr. ult. 62560 Suͤdbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 109, 25, Wiener Ban vereinakt en
bern Kreditanstalt Akt. pr. ult. 623,50, Ungar. allg.
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