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Theater nud Musik.
Theater am Nollen dorfplatz. Extrazug nach Nizza“ rennt sich die neue Gabe, mit der das Theater am Nollendorsplatz 2 seine Besucher unterhielt. oen au
Arthur Lippschitz und Max
gänge und Verfasser des Textes, haben ihre gemeinsame
. 6 aber 5 36 ö . 383 rl i. *
omponisten der er er po e Jude“, g em
Ganzen doch mehr 8. Gvarakter einer Sperette, und zwar . , einer Qpereite mit guten musikalischen Einfällen. Die Hand⸗ am 7. d.
lung ff kaum der Rede wert. Die Hauptpersan sst der hundert J
Filmfabrlkant Pompirol, der für sein neues Kinodrama⸗ Der Extrazug
nach Nizza“ Liane de St. Colombo, die so
verpflichtet hat. Diese abenteuerlustige Dame läust ihm davon und allen möglichen Allerlei kinematographische
wird nach vielen Mühen und na Wirrungen in Nizza,. wieder eingefangen. Vorführungen ergänzen. die belustigender Weise, wie überhaupt in
walzer⸗ * witziges Leierkastenduett, ernstere Weisen
Tanzmelodien vertellen sich auf die kurzweiligen drel Akte.
im Theater am Nollendorsplatz, war die ax Pallenbergs zwar weidli
darstellerisch ohne Tadel. treibender, aber do
rich als Liebespaar, die Herren
Geltung. zugs nach Nizza“ gewährleisten.
Im Königlichen Op ernhause Allerhöchsten Befehl das historische
Otto von der Pfordten aufgeführt. Zu dieser Vorstellung, welche zur Trinnerung an die vor 106 Jahren erfolgte Begründung, der Land⸗ Erinnerung an des Königs Friedrich Wilhelm II. Aufruf „An mein Volk“ stattfindet, werden keine Eintrittskarten
wehr sowie zur
verkauft. Das Königliche Schauspielhaus — Am Montag wird „Figaros Hochzeit“,
die Damen Denera, Alfermann, Engell, von Scheele⸗Müller, Quaglio
sowie die Herren Hoffmann, Knüpfer, Henke, Bachmann, Krasa und ? 5 J ff 3 h a von 3 früheren Präsidenten des Herrenhauses Freiherrn
Dirigent ist der
Philipp besetzt, gegeben. 8 ; Sonntag, im
In dem morgen,
stattfindenden Symphoniekonzert der Königlichen Kapelle
wird Herr Hugo Kaun seine Symphonie
Mannigfaltige Berlin, 8. März
Aus Anlaß des Untergangs des Torpedoboots „S 178. meldet, auch der Prästdent der Französischen
hat, wie W. T. B.“ Republik Poinears ein
Majestät den Kaiser und König gerichtet,
derselbe mit einem Danktelegramm beantwortete. haben ferner im Laufe dieser
J; akkreditierten Reiche age, dem Staatssekretär des Reichsm
Theater. Nönigliche Schauspiele. Sonntag:
Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Sym⸗ , . ö wie am
end.) Abends 74 Uhr: VH. Sym⸗ phoniekonzert der Königlichen Kapelle um Besten ihres Witwen⸗ und Waisen⸗ 161 Dirigent: Herr Generalmustk— direktor Dr. Richard Strauß.
Schauspielhaus. Geschlossen. (Der Cin⸗ trittskartendorverkauf findet zur üblichen Zeit statt.)
Montag: Opernhaus. 103. Karten⸗ reservefatz. Das Abonnement die ständigen Reservatẽ sowie die Dienst⸗ und Frei⸗ pie sind aufgehoben. Auf Aller.
öchsten Befehl: 1812. Schauspiel in fünf Aufzügen von Otto von der Pfordten. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Keßler. Anfang 8 Uhr.
Schausptel haus. 62. Abonnementsvor⸗ stellung. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Nimadeus Mozart. Text nach Beau⸗ marchaiz, von Lorenzo Daponte. Deutsche Üeberfetzung revidiert von H. Levi. Musi⸗ kalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regisseur Bachmann. Anfang 797 Ühr.
Neues Operntheater (Kroll). Montag: Verein für Volksunterhaltung. Der Barbier von Sevilla. Komische
Oper in drei Aufjügen von Rossini. Dichtung nach Beaumarchais von Cesar Sterbink, übersetzt von Ignaz Kollmann. Anfang 8 Uhr.
pernhaus. Dienstag: Elektra. (Frau Anna Bahr⸗Mildenburg als Gast.) An⸗ fang 8 Uhr. — Mittwoch: Manon. — Donnerstag: Aida. — Freitag: Die Hugenotten. — Sonnabend: Tristan und . Anfang 7 Ubr. — Sonn⸗ tag: Der fliegende Holländer;
Schauspielhaus. Dienstag: Ariadne auf Nazos. — Mittwoch; Wallen⸗ steins Lager. Die Piecolomini.
Donnerstag: Ariadne auf Naxos. — Freitag: Die Journalisten. — Sonn⸗ abend: Walle nsteins Tod. — Sonn⸗ tag: Ariadne auf Naxos.
Neues Operntheater (Kroll). Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Auf Aller— höchsten Befehl; Achte Vor⸗ stellung für die Gerliner Arbelter⸗ schaft: Der eingebildete Kranke. n skomödie in drei Akten von J. nh Molidre. In der Uebersetzung Don Wolf Grafen Baudissin, mit einem 6 (unter Benutzung Molirescher Motive) und mit dem Qriginalschluß DZeremonie einer burlesken Doktorpromo- Non) für die Bühne bearbeitet von Paul
ö Hie i z . e gg; nach zeitgenössischen Originalen ö. B. Lully und M. A. Char⸗
pentier und Gounodscher Kompositlonen zum „Arzt wider Willen“, eingerichtet und fuͤr Streichorchester instrumentiert won
Vorgãnge lesem bunten Stück das Bei⸗ werk die Hauptsache ist. Die Musik von Karl Weis, dessen Riviera⸗ wiß bald Popularität erlangen wird, ist woh
sehr komisch wirkender Pompirol, a Maffarys rassige Kinoschauspielerin, Karl Pfann und Susanne Bach⸗ ormes, Commer u. a. in den wichtigeren Nebenrollen gaben alle ihr Bestes. Die Musik kam unter der temperamentvollen Leitung des Kapellmeisters Schwarz voll zur Der Erfolg dürfte zahlrelche Wiederholungen des „Extra⸗
Beileidstele gramm an
teils durch ihren Vertreter teils durch ihren Marineattachs, ihre Teil⸗
die Erfinder der Vor⸗ Arbeit
genannte . Duse des Kinos befindlichen K sönlichkeiten waren.
Irrungen und
auf der Bühne in
, und Hüttenwe
sowie andere Sing⸗ und Wie stets ufführung szenisch und
über. rofessor
d . sei, erechtigt sei
wird am Montag auf
Schauspiel „1812“ vo r ö die Rede aus
errungen habe
bleibt morgen geschlossen. in den! Hauptrollen durch
verstorbenen
Königlichen Opernhau
selbst dirigieren. 8. nieder.
1913.
fanden Seine das Allerhöchst⸗ Sämtliche in tragt. Beisetzung Krossen (N
arineamts
wohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)
Nentsches Theater. Sonntag, Abends 77 Uhr: Der lebende Leichnam. Montag: Faust, 2. Teil.
Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonnabend: Der lebende Leichnam. Mittwoch: Der blaue Vogel.
Kamm er spiele.
Sonntag, Abends 8 Uhr: Schöne Frauen. Montag und Donnerstag: Bürger Schippel. Dlenstag, Freitag und Sonnabend:
Schöne Frauen. Mittwoch: Mein Freund Teddh.
Gastspiel des Deutschen Theaters im Zirkus Schumann:
Mittwoch, den 12. März: König Oedipus. ¶ Moissi.)
Vorverkauf täglich.
Sonnabend, den 22. März: Jeder⸗ mann. Moissi.)
Vorverkaufsbeginn: Sonntag, den
g. März, an der Tageskasse des Deutschen Theaters (10—2 Uhr), von Montag, den 10. März, ab auch bei A. Wertheim.
FKerliner Theater. Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Große NRofinen. Driginalposse mit Gesang und Tanz in drei Akten (6 Bildern) von Rudolf Ber⸗ nauer und Rudolph Schanzer. — Abends 8 Uhr: Filmzauber. Große Poße mit Gefang und Tanz in 4 Akten von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer.
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag: Filmzauber.
Mittwoch, Nachmittags 35 Uhr: Pension Schöller. — Abends: Film⸗ zauber. .
Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Philotas. Hierauf: Der zerbrochene Krug. — Abends: Filmzauber.
Theater in der Königgrätzer Straße. Sonntag, Abends 76 Uhr:
Macheth. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare. Montag und Freitag: Brand. Dienstag: Die fünf Frankfurter. Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend:
Maebeth.
Lessmngtheater. Sonntag, Nach- mittags 3 Uhr: Die Weber. Schau⸗ splel in fünf Akten von Gerhart Haupt⸗ mann. — Abends 8 Uhr: Die Er⸗ iehung 3. Ehe. Komödie in drei kten von Otto Erich Hartleben. Hierauf: Tod und Leben. Dorfkomödie in einem Akt von Ludwig Ganghofer. Montag: Der Biberpelz. Dienztag: Die Erziehung zur Ehe.
. lassen.
Telegramm der englis Marinevereinen aus allen
M., Vormittags 11 Uhr, eine Gedenkfeier
Festakt fand in der in frischem Grün p auch die im Besitze des Museums für B
Neben dem Professorenkollegium eamtenkörper der Geologischen
ende Vertreter des Berg⸗ usikkorps des IV. Garde⸗ et vor der Schlacht“ von
schaft der Bergakademie und dem B Landesanstalt wohnten zahlreiche hervorrg
regiments spielte zunächst Körnerg . Geb . * , und ‚Lützows wilde Jagd“ von Carl Maria von Weber.
a bsingen des Liedes, Der Gott, der Eisen wachsen ließ ergriff und Dozent der Bergakademie,
der Königliche Der Redner
r. Kühn das Wort zu einer Ansprache, shrte aus, wie eine der tiefsten Ursachen der Erniedrigun ber bewußt weltbüngerliche Sinn der führenden Geister gewesen und die Reitung durch das Erwach deffen Berechtigung er eingehend nachwies, der Krieg zur Wahrung nationaler Güter, und mit Genugtuung sei die durch den Zwang der Stunde llung der allgemeinen Wehrpflicht, des Ver⸗
völlige Wiederherste ch einem Rückblick auf
mächtnisses der großen Zeit, zu begrüßen. Na den reichen Anteil, den die Berufögenossen, schaft wie der Praxi, an dem Befreiungs werk gehabt haben, klang in dem Gelübde, das, was die Väter in heißem Kampfe n, zu bewahren und ihren Geist lebendig zu erhalten.
in der Matthäikirche die
e teuffel statt. Königs legte der Chef des Zivilkab Valentini, im Auftrage Ihrer Ma der Oberhofmeister e hn, von Mirbach einen Kranz Auch Königlichen der Kronprinz Herzog Ernst Günther spenden gesandt. sich u.
von Schorlemer. regierungsrat Dr. von Ste Die Gedächtnisrede
geführt wurde.
nahme an dem Unglück, das die deutsche Marine betroffen hat, aus⸗ Unter anderen erschien der Marineattachs der eng⸗ schen Botschaft und überreichte ein in warmen Worten gehaltenes chen Admiralität. Auch eine große Anzahl von Teilen des Reichs sowie die Vertreter der rheinischen Städte, die 8 178. in diesem Frühjahr besucht hat, übersandten Beileidskundgebungen.
liche Bergakademie in Berlin veranstaltete ge⸗
Königlichen Geolegischen Landesanstalt an die vor
ahren erfolgte Erhebung der Nat
unstguß. und sonstigen Bildnisse aus der Zeit der n, ,, . und der
sens der Feier bei. Das
Landesgeologe
auch
die Männer
Mit der gemeinsamen Absingung der Lieder „Deutschland, über Alles und „Ich bin ein Preuße, schloß die eindrucksvolle Feler.
Gestern vormittag um 11 Uhr fand, hiesigen Blättern zufolge, Trauerfeier für den am 4. d. M.
Landesdirektor der Provinz Brandenburg
Ihre Kaiserlichen und und die Kronprinzessin sowie Seine zu Schleswig-Holstein hat In der zahlreichen
erfolgt heute nachmittag in der Famil iederlausitzn, wohin der Sarg nach der Trau
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rangenden Aula statt, in der ergbau⸗ und Hüttenwesen hervorragender Per⸗
en des , i
kennt Ihr meine Farben“
von Man⸗ Im Auftrage Seiner Majestät des Kaifers und inetts, Wirkliche Geheime Rat von ajestät der Kaiserin und Königin
e Trauerversammlung be⸗ a. die Staatsminister Dr. Beseler und Freiherr
Der Ministerpräsident hatte den Geheimen Ober⸗ inmelster mit seiner Vertretung beauf⸗ hielt der Pastor Liz. Cremer. — Die
ion. Der
ausgestellt Studenten⸗
g Preußens des Volkes
ttlich
veranlaßte
der Wissen⸗
Deutschland
a. D. und
am Sarge
Hoheiten Hoheit der ten Kranz⸗
iengruft in erfeier über⸗
neber Naturschutz und die ar, geschaffene Natur. reservation (QNationalparh im Engadin hält am Montag, den 15. März, Abends 81 Uhr, im Hörsaal Des Museums für Völker⸗ kunde, Br. Gustav Hegl, Professor der Botanlk an der Universitãt München, einen Vortrag mit Lichtbildern. Naturfreunde sind ein⸗ geladen. Wegen Eintritiskarten wende man sich an den Vorsitzenden bes Schwelser Clubs, Berlin, Berchtesgadener Straße 24.
Königsberg, . Mär. (B. . .) Dem Ostpreußischen Verein für Luftschiffahrt sind vom Kurgtorlum der National. flug spende 30 000 6 zur Ausfetzung von Preisen für den Ost« preußischen Rundflug bewilligt worden.
London, 7. März. (W. T. B) Die Anhängerin des Frauenstimmrechts, die angeklagt war, das Teehaus im Bo—⸗ kanischen Garten in Brand gesteckt zu haben, wurde heute zu 18 Monaten Gefängnis und den Kosten des Verfahrens verurteilt.
Baltimore, 8. März. W. T B.) An. Bord elnes Leicht e rs, der neben dem britischen Dampfer Alumchine“ im unteren Hafen Dynamit einlud, ereignete sich gestern eine Erplos ion. Beide Schiffe wurden hollständig zerstört. Man schätzt die Zahl der Gers keten auf 460 bis So, die der Verdetzt en auf 69, unter ihnen 15 Schwerverletzte, den angerichteten Schaden auf 500 009 Dollars. Die Explosion verursachte einen Knall. der in einem Umkreise von Fundert Meilen vernehmbar war. Der Oberbau des ameri⸗ kantschen Kohlen schiffs „Ja son“ wurde 700 Fuß weit weg⸗ geschleudert. Dabei wurden drei Mann von der Besatzung getötet und Ig verletzt. Zu dem Unglück werden noch folgende Einzelheiten gemeldet; Daß Dhynamst befand sich auf einem nehen dem Dampfer . Alunichine slegenden Leichter, und zwar in einer Menge von 340 t., Der nicht welt von der Ungkücksstätte liegende Schlepper „Atlantie, und der Regierungskohlendampfer . Jason.⸗ wurden durch die n furchtbar mitgenommen. Cine Warnung hatte die Mannschaft des ‚Jason? durch das Erscheinen von Flammen im Schiffs⸗ rumpf erhalten. Vierzehn Mann konnten rechtzeitig in ein Dampfboot springen, das an der Seite des Kohlenschifft lag und dann fofort losdampfte. Die Explosion erfolgte, als das Dampfboot 200 Fuß entfernt war. Mãchtige Stücke von dem Dampfer . Alumchine“ wurden drei bis vier Meilen weit durch die Luft geschleudert. Unter den umhergeschleuderten Trüm⸗ mern befanden sich auch viele noch nicht explodierte Kisten mit Dynamit. Eing davon fiel auf dem Verd eck des Schleppers „Atlantie nieder, explodterte dort und tötete drei Personen. Ein Schulhaus in Sparrowpoint, mehrere Meilen von Baltimore, wurde zerstört, wobei mehrere Kinder
verletzt wurden. .
Jokohama, 7. März. (W. T. B.) Eine ewaltige Feuers brunst hat heute im Geschäftspiertel der tadt die Börse, mehrere Seidenwebereien und Warenhäuser sowle etwa 250 andere Hebäude eingeäschert. Der Schaden wird auf eine
halbe Million Yen geschätzt. (Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten,
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Deutsches Schauspielhaus. ¶Direk⸗ tion: Adolf Lantz. AW. 7, Friedrich. straße 104-1042) Sonntag, Abends 8 Uhr: Der gut sitzende Frack. Lust⸗ splel in vier Akten von Gabriel Dregelx. Montag: Erste Warnung. Die Stärkere. Dehet und Kredit. Dienstag: Der gute Ruf. Mittwoch bis Freitag: sitzende Frack.
Sonnabend: Der gute Ruf.
Komödienhans. Sonntag, Nach— mittags 3 Uhr: Das Stiftungsfest. Abends 8 Uhr: Der Schönheitssalon. Schwank in drei Akten von Wilhelm Jacoby und Artur Lippschitz.
Montag und folgende Der Schönheitssalon.
Schillertheater. O. (Wallner theater) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Konzert. i ssonef in drei Akten von Hermann Bahr. — Abends 8 Uhr: Die Reise durch Berlin in S9 Stunden. Gesangsvosse in 7 Bildern ehe Salingrs. Musik von G. Lehn— ardt.
Montag: Die Neise durch Berlin in 80 Stunden.
Dienstag: Der Andere.
Charlottenburg. Sonntag, Mir, 12 Uhr: Kammermusik. — Nach⸗ mittagtz 3 Uhr: König Lear. Trauer⸗ spiel in fünf Akten von William Shake⸗ speare. = Abends 8 Uhr;: Gyges und sein Ring. Eine Tragödie in 5 Akten von Friedrich Hebbel. ;
Montag: Gyges und sein Ring. Dienstag: Die Kinder der Exzellenz.
Dentsches Opernhaus. (Char lottenburg, Bismarck⸗Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Waßfen⸗ schmied. — Abends 8 Uhr: Der Frei⸗
schütz. nta: Tiefland.
Montis Operettentheater. (Früher:
Tage:
Neues Theater) Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Ühr: Der fidele Bauer. Sperelte von Teo Fall. — Abends
S hr: Der Zigeunerprimas. Operette in drei Akten von Emmerich Kälmän.
Montag und folgende Tage: Der Zigeunerprimas.
Theater des Mestens. (Station; Wylsofischer Garten. Kantstraße 12.)
onnkag. Nachmittags 31. Uhr. Der Frauenfresser. Oyerette in drei Akten pon deo Stein und Karl Lindau. Musik von Cdmünd Eysler. — Abends 8 Uhr; Die beiben Husaren. Operette in drei Akten von Löon Jessel.
Montag und folgende Tage: Die
Thenter
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Orpheus 3 Uhr: in der Unterwelt. zwet Aufzügen von Offenbach. — Abends Shaievitch. 3 Uhr: Der Extrazug nach Nizza. Vaudeville in drei Akten von Arthur Lppschitz und Max Schönau.
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er gut Extrazug na zza.
Sonnahend, Nachmittags 3 Uhr: Nathan der Weise.
alter Herr.
joliłka.
8 Uhr: Die
Montag
Pupnchen.
und Nancey.
CLustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonntag, Nachmittag,ꝛ 3 Uhr:
von Franz Arnold und Viktor Arnold, = Abends 87 Uhr: Majollka. Schwank — Nachmittags und Abends: Zum Schluß:
in drei Akten von Leo Walther Stein Der unsichtbare Meusch.
und Ludwig Heller, Montag und folgende Tage:
Frau Präsidentin.
in drei Akten von Curt Fraatz und Jean Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.
Montag und folgende Tage: Puynchen.
Trinnontheater. (Georgenstr. nahe
Bahnhof Friedrichstr Sonntag, Nach⸗ mittags 3 Uhr: Der selige Toupinel.!. Abends 8 Uhr: Wenn Frauen reisen. Lustspiel in vier Akten von Mouezy⸗Eon
Montag und folgende Tage: Wenn Frauen reisen.
Zweiten und Dritten Beilage.)
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Sanl Berhstein. Montag, Abend Klavierabend (Schumann Wladimi
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am Uollendorsplatz.
Burlezke Oper in Chopin ⸗Abend) von
8 Uhr: Klavierabend von Lest
folgende Tage: Der Donahue. ;
Beethoven · Snal. Sonntag, Aben g
Zirkus Schumann. Sonntag, Nach= mittags 3 Uhr und Abends 7. Uhr: 2 große Vorstellungen. Nachmittag? hat jeder Erwachsene ein eigenes Kind Mein unter 10 Jahren frei auf allen Sitz=
Luftspiel in drei Akten plätzen. — In beiden Vorstellungen:
das große Syezialitätenprogranim.
Pia. zirkus Busch. Sonntag, Nach
mittags 35 Uhr und Abends 74 Uhr: 2 große Galavorstellungen. Nach
Residenzthegter. Sonntag, Abends mittags hat jeder Erwachsene ein Kind
Frau Bräsibentin. (Ma. unter 10 Jahren auf allen Sitzplätzen
dame 12 Prösidente,) Schwank in drei frei. — In belden Vorstellungen: das Akten von M. Hennequin und P. Veberx.
glänzende Programm. — Nachmittag: Zum letzten Male: „Unter Gorillas. — Abends: Die große Prunkpantomimt „Sevilla“.
und folgende Tage: Die
Thaliatheater. Direktion: Kren und rn ee mmm, , mn mn n Schönfeld.) Sonntag, Abends 8 Uhr:
Posse mit Gesang und Tanz Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Erna Mörler mit Hrn.
Leutnant Herbert von Sydow (Berlin-
Hamburg).
Verehel icht: Hr. Leutnant Friedrih von Leutsch mit Frl. Ingeborg von Müller (Schweidnitz!
Geboren:; Ein Sohn: Hrn, Haupt mann Kurt von Bosse (Stettin). Hrn. Wilhelm von Zülow-Knorrends (Knorrendorff. — Eine Tochter; Hrn. Landrat von Graeyeni (Perleberg) Hin. Gustav von Beerfelde (Schi Sommerfeld).
Gestorb en: Fr. Oberst Alma von Liehen man, geb. Freiin von Rotberg (iegniz
harm. Nikisch.
aus Paris. Montag, abend von
Ferdinand Humme! . (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volks⸗
Hierauf: Tod und Leben.
beiden Husaren.
Philharmonie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Oeffentl. Hauptprobe zum 10. Philharm. Konzert.
Arthur Nikisch. Montag, Abends 77 Uhr: 10. Phil⸗ Nonzert.
Clemens Schmalstich.
— Verw. Fr. Emilie von Dobsch, geb. Schilaski (Liegnitzy. — Fr, R⸗ gierunge rat Ning Magnus, geb. Welt (Berlin). — . 32 von de Lancken (Ballensledt a. Harz).
Konzerte.
Dirigent: Verantwortlicher Redakteur: Arthur Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbmtt
Verlag der Cypedition (Heidrich) ; ar e fh
Dirigent:
Singakademie. Sonntag, Mittage 12 Uhr? Matinee des Capet⸗Quartetts Druck der Norddeutschen Hud deu geren Verlagganstalt, Berlin, Wil helmstraße
Abends 8 Uhr: 2. Lieder⸗
Georg Funk. Am Klavier: Zehn Beilagen
leinschließlich Börsen Bellage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
M 59.
Berlin, Sonnabend, den 8. März
1913.
Amtliches. Deutsches Reich. nebersicht
der Prägungen von Reichsmünzen in den deutschen Münzstätten bis Ende Februar 1913.
Goldmünzen Silber m ü ünze ũ ö I) Im Monat Februar 1913 sind Doppel Bien en gen, . en ö Nickel münzen Kupfermünzen geprägt worden in: s Kronen Privat- un rei⸗ Zwei⸗ Ein⸗ Fünfzig⸗ , . Zehn Fün 5 ü . * 4 * . * w i⸗ * ö, . i markstucke markstũcke markstücke markstücke pfennigstuͤcke . pfennigstũcke fe i ade fed fi pen r fig k ,, . 16. 16. 16. 6. 9 6 391 0 l , ö , 8 , 63 . ' JJ 1233 gos 300 gin — — — 4 160533 66 1589065 18 dé, , , ,, , , 5. . . ,, K Kd 53690 1009 , — 15 650 A415 650. — ö 6. j 36 86606 . ; r, n,, e. * zög do n m. J 9s 10 1263519 2166 ö . 2052 Jos vp — DT T TI os 55S // /// /,, 7s F D 2 igt * ö . ; . ö 6535 ö. . . ) . . 9 nn,, , , , , . , K . . . . ö. . . 8 lb dez 254 . 9 138 . ‚. 310 . 9. 312 3. . 39 . 3 T ö T - F R Fr r Ts 5ff 7 S* 35 e. — 14849 363 5) Bleiben. ; . — 2 . 22 23 511 266 — 3560 31260 360 5 35 475 ) Bleiben J 4249 676 J. 708 617 520 254 041 2001138 907 3563510221 104311 384 2053 89 g6d 309 - 75600185 - 64 23 6. 101 33 ö. 2 . 8 . J. . 14 * . 58 293 88 2 2 23 4958 293 880 . 1104518072, — 4. 105 758 100,95 4. 23 456 54. 83 s.
MEinschließlich von Kronen, zu deren Prägung die Reichsbank das Gold geliefert hat.
**) Vergl. den Reichsanzeiger: vom 8. Februar 1913,
Berlin, den 7. März 1913.
Nr. 34.
Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts. Schuckert.
Per sonalver änderungen.
Königlich Preustische Armee.
. . ö Fähnriche usw. Berlin, 28. Februar. v. Klitzing, Fähnr. im Drag. Reat von Bredow (1. Schles.) Nr. 4, zum L mit) n e Fe , chere . .
Bremen, 5. März. Frhr. Rinck v. Balden stein, Gen. Lt. und Kommandant von Karlsruhe, in Genehmigung seines Abschieds⸗ gesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. v. Hopff« garten He4dler, Gen. Major und Kommandeur der 31. Inf. Brig, zum Kommandanten von Karlsruhe ernannt. Wellmann, Oberst und Kommandeur des Füs. Regts. General-Feldmarschall Prin Albrecht von Preußen (Hannov,) Nr. 73, mit der Führung der 214 Inf. ö. beauftragt. Frhr. v. Gregory, Oberst beim Stabe e. L. Dberrhein. Inf. Regts. Nr. 97, zum Kommandeur des Füs. Negtz. General⸗Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (Hannop.) 7 9 , . . (. . . und Kommandant von
j migung selne iedsge uche ĩ
enn, ir . l gesuches mit der gesetzlichen
u Gen. Majoren befördert: die Obersten: Reichen au, Kom⸗ mandeur des 5. Westfäl. Inf. Regts. Nr. 53, unter . zu den Offizieren von der Armee mit Anweisung seines Wohnsitzes in Halle a. S., Er yth rop el, Kommandeur der 39. Feldart. Brig, Maschke beauftragt mit der Führung der 62. Inf. Brig., v. Kehler, beauf⸗ tragt mit der Führung der 65. Inf. Brig., — diese beiden unter Er⸗ nennung zu Kommandeuren der betreff. Brigaden, Weinschenck, k 38. Kav. Brigit, Heidborn, Kommandeur der 61. . * P
Der Charakter als Gen. Major verliehen: v. Blancken Oberst und Kommandeur des Gren. Regts. König Friedrich Sichen K e , et . ö von Glogau,
; n⸗Rotfelser, erst un nspe itäri or , . 2. Inspekteur der militärischen
v. Buch ka erst und Kommandeur des Westfäl. Jä—
Nr. 7, zum Kommandeur des 5. Westfäl. Inf. . ö v. Ran go, Major und Batgd. Kommandeur im 4. Garderegiment zu Fuß, zum Kommandeur des Westfäl. Jägerbats. Nr. 7, Kock Major beim Stabe des 4. Garderegts. zu Fuß, zum Bats. Kom⸗ mando nr, ernannt. Brosiu s, Oberst und Kommandeur des 2. Nassau. Inf Regts. Nr. 88, mit der Führung der 6T. Inf. Brig, beauftragt. p. Bassewitz, Oberst beim Stabe des Inf. Regts. Prinz Louis Ferdinand von Preußen (2. Magdeburg.) Nr. 27, zum Kommandeur des 2. Nassau. Inf. Regts. Nr 88 ernannt. v. Geyso, Oberstlt. und Kommandeur der Krlegsschule in Potsdam, unter Versetzung zum Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm II. (. Schles) Nr. 16, mit der Führung dieses Regts. beauftragt. v. Kremski, Major und Bats. Kommandeur im 2. Nassau. Anf. Regt. Nr. 88, zum Kom⸗ mandeur der Kriegsschule in Potsdam ernannt. Weidner, Oberstlt. und Abteil. Chef im Großen Generalstabe, unter Belassung in dieser n. zum Mitglied der Studienkommission für die leg ich en Mit der gesetzlichen Pension zur Disp, gestellt und zur Dienst— leistung mit der Maßgabe kommandiert, daß das . J. Versetzung gleich ist: die Majore und Bats. Kommandeure: Handt im 3. Oberelsäss. Inf. Regt Nr. 172, zum Kommando des Landw. Bezirks Kalau, v. Knuds on im 5. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 148, zum Kommando des Landw. Bezirks 1 Essen, v. Po dewils im 3. Thüring. Inf. Regts. Nr. 153, zum Kommando des Landw. Bezirks Koblenz. Diese Stabsoffiziere haben die Uniform der be⸗ . , . raf v. ontgelas, Major beim Stabe des Leibgardehus. Regts, der Abschied mit der gesetzlichen Pension und der n zum Tragen der Regts. n bewilligt. Frhr. v. Carnap, Major und Kommandeur der Leibeskadr. des Leibgardehus. Regts, von dieser Stellung enthoben und zum Stabe des Regt. übergetreten. v. Bachmayr, Oberlt, im Leibgardehus. Regt., unter Beförderung zum Rittm., vorläufig ohne Patent, zum Kommandeur der Leibeskadr. deeses Regts., Hoen, Hauptm. beim Stabe des 76 Regts. von Voigts⸗Rhetz (3. Hannob.) Nr. 79, zum Komp. Chef, — ernannt. Lindemann, Oberlt. im 4. Magdeb. Infanterieregiment Nr. 67, unter Beförderung zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, zum Stabe des Infanterieregiments von Voigts⸗Rhetz C3. Hannob.) Ne. 79 versetzt. Weber, Hauptm,. z, D. zuletzt Komp. Chef im Infanterieregiment Markgraf Karl (. Brandenburg) Nr. 60, zum Bezirksoffizter beim Landw. Bezick 11 Dortmund ernannt. v. Kracht, Oberleutnant im 1. Garderegt. z. F, von dem Kommando zur . bei Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog von Sachsen enthoben. Frhr. v. Gregory, Lt. im In Regt. Groß⸗ herzog von Sachsen (5. Thüring) Nr. 4, auf ein Jahr zur Dienst⸗ ,, als Ordonnanzoffizier bei des Großherzogs von Sachsen Königlicher 866 v. Brockhusen, Oberlt. im Gren. Regt. zu Pferde Freiherr von Derfflinger (Neumärk.) Nr. 3, vom
J. Thüring. Inf. Regt. Nr. 96, mit Patent vom 22. Juni 1902 zur Art. Depot⸗Insp. versetzt. Prinz von Thurn und Taxis, Lt. im Ulan. Regt. von Katzler (Schles.) Nr. 2, der Abschied mit der gesetzlichen Pension aus dem aktiven Heere hewilligt; zugleich ist derselbe bei den Res. Offizieren des Regts., angestellt. Weinberg, Lt, im 8 Lothring. Inf. Regt. Nr. 159, der Abschted mit der geseß⸗ lichen Pension aus, dem aktiven Heere bewilligt; zugleich ist derselbe hei den Res. Offizieren des Regts angestellt. v. Zastrow, Lt. im Gren, Regt. König Friedrich der Große (3. Ostpreuß) Nr. 4 der Abschied bewilligt. Schulz, Lt. im Inf. Regt. von Borcke (4. Pomm.) Nr. 2l, der Abschied aus dem aktiven Heere bewilligt; 3 ist derselbe bei den Res. Offizieren des Regts. angestellt. erlin, 6. März. Frhr. v. Hoinin gen gen. Huene, Gen. der Inf. und kommandierender Gen. des XIV. 1 à la suite des 1 Bad. Lebgren. Regts. Nr. 109 gestellt. Stahr, Hauptmann und Battr. Chef im Feldart. Regt. Nr. 72 Hochmeister, in Geneh⸗ ging seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform zur Disp. gestellt. Wehe r, Hauptmann im 1. Nassau. Feldart. Regt. Nr. 27 Oranien, als Battr. Chef in das Feldart. Regt. Nr. 72 Hochmeister versetzt.
ö Im Sanitätskorps.
remen, 5. März. Dr. Geschke, Assist. Arzt beim Füs Regt. Graf R Nr. I3. zu f . 4 . (Ostpreuß.) Nr. 33, zum 1. Masur. Inf. Regt.
Deutscher Reichs tag. 127. Sitzung vom 6. März 1913.
Die vorgestrige Rede des Staatssekretärs des Reichs⸗ lolonialamts Dr. Solf, die wegen verspäteten Eingangs 9. Stenogramms in der gestrigen Nummer d. Bl. nicht mehr veröffentlicht werden konnte, lautete:
Meine Herren! Bei der Geschäftslage des Hauses werden Sie wohl nicht wünschen, daß ich auf alle einzelnen an mich gerichteten Fragen antworte. (Zuruf von den Sozialdemokraten: Doch, doch!) Gestatten Sie mir, daß ich die hauptsächlichsten Punkte herausgreife.
Ich habe im vorigen Jahre, als ich zum ersten Male die Ehre hatte, den Etat des Kolonialamts und der Kolonien vor Ihnen zu vertreten, an die Spitze meiner Etatsrede die Bitte gesetzt, man möge die Kolonialpolitik, die Kolonialverwaltung, außerhalb der heimischen Politik lassen. Meine Herren, ich möchte Sie auch diesmal darum bitten. Ich habe mich während der Verhand⸗ lungen in der Budgetkommission und auch jetzt im Plenum des Ein⸗ drucks nicht ganz erwehren können, als ob gewisse Gesichtspunkte von Ihnen in anderer Beleuchtung vorgetragen worden wären, wenn Sle sie eben nicht durch die heimische Parteibrille angesehen hätten. Lassen Sie dies mein ceterum censeo sein, solange ich die Ehre habe, hier vor Ihnen zu stehen.
Der Herr Abg. Henke hat mir allerdings gestern das Prognostikon gestellt, daß das nicht mehr lange der Fall sein werde. Und er hat dann auch nach Kräften versucht, mir den kolonialen Beruf zu ver⸗ gällen und mein Amt zu verleiden. Ich lasse mir aber meine Begeisterung und meinen Optimismus für die koloniale Sache, der ich mit allen meinen Fasern anhänge, nicht so leicht rauben (bravo!) auch nicht durch die Rede des Herrn Abg. Henke. Die Argumente die er vorbrachte, könnten besten Endes zu dem Rat führen, daß man z. B. den Vereinigten Staaten anempfehle, ihr Gebiet den Indianern zurückzugeben!
Der Herr Abgeordnete ist in seiner Negierung der Kolonial⸗ politik fast noch weiter gegangen als im vorigen Jahre; und doch war in seiner Rede ein Kapitel, das mich sympathisch berührte, das war das Kapitel über die Eingeborenen und über die farbigen Arbeiter und über das Verhältnis der Partei der Sozial⸗ demokraten diesen Fragen gegenüber. Es hat mich angenehm berührt, wohltönende Klänge von Humanität auf dieser Seite zu hören; aber, meine Herren, auch hier hat nach meiner festen Ueber⸗ zeugung der Herr Abgeordnete weit über das Ziel geschossen. Ich darf — nach der „Oldenbergschen Korrespondenz“ — einen Satz zitieren, zu dem sich der Herr Abgeordnete verstiegen hat. Bei aller meiner Freundschaft für die Eingeborenen, die man während meiner Gouver⸗
1. April 1913 ab auf ein Jahr zur Gesandtschaft i Stock. holm, — kommandiert. Lingke, Hauptm. und . chef *
neurzeit in Samoa auch anerkannt hat, wird man es mir nicht ver⸗
argen können, wenn ich sage: der Herr Abgeordnete habe ies Leußerung verstiegen. Es steht hier: ö ; Es besteht zwischen ihnen und uns — zwischen den Farbigen
und uns — eine gewisse Interessensolidarität; deut ö Arbeiter sind Brüder. J
Ja, meine Herren, mit dieser Auffassung der Eingebornenpoli
mit dieser Deduktion, daß alle Menschen gleich sind ö. ö Schwarzen genau dasselbe sind wie wir Deutsche, wir Europäer kann man mit dem besten Willen in unseren Kolonien nichts machen. (Sehr richtig! rechts und links. — Abg. Henke: Das habe ich nicht gesagt) — Das haben Sie gesagt; ich habe es zitiert nach der ö Korrespondenz“; das Stenogramm wird es aus weisen. —
Meine Herren, ist stehe auf dem Standpunkt, daß wir mit der allergrößten Humanität die Eingeborenen behandeln müssen, und ich mochte in dieser Beziehung, weil fast die Verhandlungen der Budget⸗ kommission und auch des Plenums erfüllt waren von der Srage der Eingeborenen, hier meinen Standpunkt einmal festlegen; ich möchte das wegen der Wichtigkeit der Sache in ausgiebiger Weise tun und um Ihre Aufmerksamkeit dafür bitten.
Die Eingeborenen, meine Herren, sind unsere Schutzgen und die deutsche Regierung hat um . die . die berechtigten Interessen der Eingeborenen zu den ihrigen ju machen. Denn wir wollen die Eingeborenen nicht ausrotten, wir wollen sie erhalten. Das ist die Anstandspflicht, die wir mit der Hissung der deutschen Flagge in unseren afrikanischen Kolonien und in der Südsee übernommen haben. Die Ausübung dieser Pflicht entspricht auch der Klugheit, denn sie allein verschafft auch die Möglichkeit vernünftiger Wirtschaftspolitik und damit die Grundlage unserer deutsch⸗ nationalen Betätigung. (Bravo!) s.
Meine Herren, ich will nicht den Satz vom Herrenvolk und von der dienenden Rasse wiederholen. Ich meine aber, daß der Weiße — das ist heute schon gesagt worden — wenigstens der Regie⸗ rung, den Eingeborenen gegenüber dasteht wie der Vormund zum Mündel, wie der Erwachsene zum Minderjährigen. Räumt man z. B. dem Eingeborenen ohne weiteres die freie Verfügung über seine Län⸗ dereien ein, so wird er seine Ländereien in kurzer Zeit veräußern das dafür erhaltene Geld vergeuden und verarmen. Gibt dann die Regierung noch den Genuß von Alkohol frei, so gesellt sich zur Armut die Verlumpung; die Eingeborenen verkommen und sterben aus. Meine Herren, so kann man schließlich auch kolonisieren, und so wollen auch viele, daß kolonisiert werde. Denn zu welch anderem Ziele führen die Wünsche und die Hoffnungen der großen Schar von Kolontsten, die die Eingeborenen lediglich als Hemmschuh für die Entwicklung ihrer eigenen Interessen betrachten; zu welchem Ziele führen alle jene Bestrebungen, zu deren Begründung auf die Sätze vom Kampf ums Dasein und vom survival of the fittest verwiesen wird Ebensowenig wie mit dem auf Hebung des Handels und der Industrie und der Landwirtschaft gerichteten Be⸗ strebungen die Aufgnben unserer heimischen Staatsverwaltung erschöpft sind, ebenso wenig bedeutet Kolonisieren lediglich die wirtschaftliche Ausbeutung der Kolonie. Bei dem selbstverständlichen Wunsche des herrschenden Volkes, aus seinen Kolonien Vorteile für sich zu ziehen, dürfen wir nicht vergessen, daß die Kolonien die Heimat sind von Menschen, denen wir unseren Schutz versprochen haben (sehr wahr! bei der Wirtschaftlichen Vereinigung), für die wir sorgen müssen. Aus dieser Pflicht heraus erwachsen andere, ebenso roße Aufgaben für den Kolonisator. Die Völker, mit denen die Kolonisationsarbeit uns in Berührung bringt, stehen auf niedriger Kultur, auf viel niedrigerem Standpunkte als wir zivllsfierten Weißen; teilweise stehen sie tief unter uns. Nicht nur die legale Verpflichtung, die uns als den Schutzherren obllegt — nein, meine Herren, unsere Stellung als Kulturstaat zwingt uns, mit den selbst⸗ verständlichen Argumenten der zivilisierten Weltanschauung diesen Völkern zu helfen und zu versuchen, ihnen bessere Lebensbedingungen zu verschaffen, als sie selbst in ihrer Beschränktheit und Unfähigkeit bisher sich haben verschaffen können. (Sehr richtig! und Bravo)
Kolonisieren ist Missionleren, und zwar Missionleren in dem hohen
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