1913 / 60 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Mar 1913 18:00:01 GMT) scan diff

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zu kommissarischer Beschäftigung nach Wien e

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sitzung.

Mit dem am Todestage Kaiser Wilhelms des Großen dahin⸗ geschiedenen Fürsten ö verlieren Kaiser und Reich einen in mannigfachen Stellungen hochverdienten und bewährten Staatsmann. Geboren am 31. August 1832, übernahm er nach dem Tode seines Vaters, des Fürsten Ernst, im Jahre 1860 den Besitz des Fürstentums Hohenlohe⸗Langenburg, und der Grafschaft Gleichen, nachdem er vorher teils in württembergischen, teils in österreichischen Diensten reiche militärische Erfahrungen gesammelt hatte. An dem Feldzug gegen Frankreich 187071 nahm er als badischer General im , des XIV. Armeekorps teil und erwarb in ihm das Eiserne Kreuz J. Klasse. Nach dem Friedensschluß entsandte ihn der 12. württembergische Wahlkreis in den Reichstag, dem er bis 1880 als Mitglied der Reichspartei angehörte und in dem er 1877 und 1878 das Amt des Zweiten Vizepräsidenten bekleidete. Frühzeitig erkannte er die Bedeutung des deutschen Kolonialbesitzes, begründete 1883 die Deutsche Kolonial⸗ esellschaft, deren Präsidium er bis 1894 beibehielt und der er 6 zu seinem Tode als Ehrenpräsident angehörte. Nach der Er⸗ nennung des Fürsten Hohenlohe⸗Schillingsfürst zum Reichskanzler wurde der Fürst Hermann von Hohenlohe⸗Langenburg unter dem 30. Oktober 1394 zum Statthalter in Elsaß⸗Lothringen ernannt. Die Erwartung, die in der Ernennungsurkunde ausgesprochen ist, „daß Unser Statthalter in bewährter Treue und Tüchtigkeit des ihm übertragenen Amtes zu Nutzen und Frommen des Reichs und des Reichslandes Elsaß⸗Loihringen walten werde“, ist in seiner nahezu 13 Jahre umfassenden vorsichtigen und hingebenden Amtsführung, die sich die Sympathien der einheimischen Bevölkerung wie des Beamtentums erwarb, in Erfüllung gegangen. Zunehmendes Alter und Kränklichkeit nötigten ihn im Oktober 1907, um seinen Abschied nach⸗ zusuchen, der ihm unter dem 18. Oktober 1907 erteilt wurde. In dem Allerhöchsten Handschreiben, das dem Fürsten zuging, wurden die unvergänglichen Verdienste, die er sich in den langen Jahren seiner Statthalterschaft um Seine Majestät den Kaiser, das deutsche Vaterland und insonderheit die Reichslande erworben hatte, mit wärmstem Danke anerkannt. Wenn er jetzt als Senior des Fürstlichen Gesamthauses Hohen⸗ lohe in ehrwürdigem Alter dahingeschieden ist, so bleibt ihm in der Geschichte unserer Tage ein ehrenvoller Platz als treuer Patriot und edler, hohen Zielen zustrebender Mann.

Am 7. d. M. ist in München im 71. Lebensjahre der Kaiserliche Gesandte a. D., Wirkliche Geheime Rat Graf von Bray-Steinburg einem Schlaganfall erlegen. Geboren am 18. August 1842, trat er, nachdem er vier Jahre dem Königlich bayerischen diplomatischen Dienste angehört hatte, im März 1871 in den Reichsdienst über, wurde zunächst der damaligen Gesandtschaft in Konstan⸗ tinopel attachiert und erhielt in dieser Stellung bald darauf den Charakter als Legationssekretär. 3 Juni 1873

tsandt, wurde

er im Juni 1874 zum zweiten Sekretär bei der Kaiserlichen

Botschaft in London ernannt und im April 18755 als

Legationssekretär nach Stockholm versetzt. Im April 1876 0 seine Berufung auf den Posten des Kaiserlichen im März 1879

Generalkonsuls in Belgrad, woselbst er desselben Jahres

zum Geschäftsträger und im Iuli zum Ministerresidenten befördert wurde. Als der Posten in Belgrad im April 1885 in eine Gesandtschaft um⸗ gewandelt worden war, rückte er hier zum Gesandten auf, worauf er im Januar 1892 in gleicher Eigenschaft nach Lissabon versetzt wurde. Im September 1894 vertauschte er den letzteren Posten mit dem Gesandtenposten in Stockholm und wurde in dieser Stellung im April 1895 durch die Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat „Exzellenz“ aus⸗ gezeichnet. Nachdem ihm im September 1897 der Gesandtenposten in Bukarest übertragen worden war, wurde er im November 1899 unter Verleihung des Kronenordens 1. Klasse in den einst— weiligen, und im März 1908, seinem aus Gesundheitsrück⸗ sichten gestellten Antrage entprechend, in den dauernden Ruhe⸗ stand versetzt. Der Dahingeschiedene hat sich in allen ihm übertragenen Stellungen durch strenge Pflichttreue und an⸗ erkennenswerte Leistungen unter oft schwierigen Verhältnissen hervorgetan. Ihm wird im Auswärtigen Amte allezeit ein ehrenvolles Andenken gesichert bleiben.

Laut Meldung des, W. T. B.“ sind am 7. d. M. S. M. S. „Eber“ in Porto Praya auf Santiago (Cap Verdische Inseln) und S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ in Sainam eingetroffen.

Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent Ludwig hat sich in seiner Eigenschaft als oberster Kriegsherr der bayerischen Armee bereits vor seiner Abreise nach Berlin zum hayerischen Generalfeldmarschall ernannt. Wie „Ao. XT. B.“ meldet, hat Seine Majestät der Kaiser Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz⸗Regenten bei seiner An⸗ kunft in Berlin den preußischen Feldmarschallstab überreicht.

Sachsen.

Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent Ludwig von Bayern und Gemahlin sind vorgestern nachmittag in Dresden eingetroffen und auf dem Bahnhof von Seiner Majestät dem König und Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen sowie dem Prinzen und der Prinzessin Johann Georg empfangen worden. Nach der Vorstellung des gegenseitigen Gefolges und der Abnahme des Vorbeimarsches der vom Infanterieregiment Nr. 102 ge⸗ stellten Ehrenkompagnie fuhren die Allerhöchsten Herrschaften unter Geleit einer Schwadron des Gardereiterregiments und unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung nach dem PResidenz— Heß wo die hohen Gäste von Ihren Königlichen Hoheiten

er Prinzessin Mathilde, dem Prinzen Ernst Heinrich und den Prinzessinnen Margarete, Maria⸗Alixr und Anna begrüßt wurden. Abends fand im Bankettsaale des Residenzschlosses Galatafel statt, bei der Seine Majestät der König

laut Meldung des „W. T. B.“ folgenden Trinkspruch aus⸗

brachte:

Meinem Hause herzlich willkommen. In steter Treue und Ver— ehrung gedenke Ich Ihres in Gott ruhenden unvergeßlichen . Vaters, dieses leuchtenden Vorbildes eines deutschen Fürsten, und Eurer Röniglichen Hoheit als seinem Nachfolger in der Regentschaft danke Ich es aufrichtig, daß Hochdieselben und Ihre Königliche Hoheit die . Prinzessin so bald die Zeit sich genommen, Mich und Mein and mit diesem Besuche zu erfreuen. In ganz besonderem Maße danke Ich Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin für die hohe Ehre, die sie uns durch ihr Erscheinen erweist. Gibt Mir die Anwesenheit Meiner lieben Gäste den hochwillkommenen Beweis, daß Eure Königliche Hoheit gesonnen sind, die seit so langen Zeiten bestehenden Bande der Verwandtschaft und Freundschaft zwischen Unseren Häusern und Ländern in alter Weise weiter zu pflegen, so dürfen Eure Königliche Hoheit versichert sein, daß auch Ich in alter Treue es Mir angelegen sein . werde, diese Bande immer fester zu knüpfen. Gestützt auf die so engen Beziehungen, werden wir Uns, so hoffe 9 stets vertrauensvoll zusammenfinden in der Arbeit für die Wohlfahrt Unserer Staaten ebenso wie in der Erledigung der großen Aufgaben, an denen Wir für das Gedeihen, für die Sicherheit und für das Ansehen Unseres geliebten deutschen Vaterlandes mitzuwirken berufen sind.

Eure Königliche Hoheit sind unter Uns kein Fremder und Meine Armee im besonderen ist stolz, Hochdieselben seit Jahren zu den ihrigen zählen zu dürfen und Eure Königliche Hoheit als Chef eines ihrer ältesten und ruhmreichsten Regimenter zu sehen. Es ist Mir aber ein Bedürfnis gewesen, die für Uns so wertvolle Zusammengehörigkeit auch noch äußerlich zu be—⸗ kunden, und Ich habe deshalb bestimmt, daß das 3. Infanterie—⸗ regiment Nr. 102 von heute an den Namen Prinz⸗Regent Ludwig von Bayern zu führen hat. Ich schließe mit dem Wunsche, daß Eure Königllchen Hoheiten an Ihrem Besuche in Sachsen einigen Ge— fallen finden und angenehme Erinnerungen in die Heimat mitnehmen möchten. Die Gefühle des Dankes aber für Ihr Erscheinen, alle Wünsche für eine reich gesegnete Regierung, für das Glück Ihres Hauses und die Wohlfahrt des Königreichs Bayern fasse Ich zu⸗— sammen in dem Rufe: Meine lieben Gäste, Freunde und Ver⸗ wandte, Mein teurer Bundesgengosse Seine Könlgliche Hoheit der Prinz⸗Regent und Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Ludwig von Bayern, sie leben hoch! hoch! hoch!

Hierauf erhob sich Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent Ludwig zu folgender Erwiderung:

Eurer Majestät danke Ich in Meinem und der Prinzessin Namen aufrichtig für die warmen Begrüßungsworte, die Eure Majestät an Uns gerichtet haben. Daß Eure Majestät hierbei in so innigen und ehrenden Worten Meines hochseligen Vaters ge⸗ dacht, dem Cure Majestät persönlich das letzte Geleite zu geben die Güte hatten, empfinde Ich bewegten Herzens mit be⸗ sonderem Danke. Es gereicht Mir zur Freude, daß es Mir vergönnt ist, durch Unsern baldigen Besuch am Hofe Eurer Majestät zu bekunden, wie hoch Ich die Ueberlieferungen der Freundschaft und Verwandtschaft bewerte, die seit alten ., Unsere Häuser und Länder verbinden. Ich bin mit Eurer Majestät von dem gemein⸗ samen Wunsche beseelt, die Wohlfahrt Unserer Länder zu fördern. Mit Eurer Majestät verbindet Mich der feste Wille, in Treue zum Reiche zu stehen und Ich vertraue zu Gott, daß es Uns beschieden sein wird, erfolgreich an den großen Aufgaben mitzuarbeiten, deren Lösung die Ehre, die Sicherheit und der Ruhm Deutschlands er— heischen. Eure Majestät haben Mir vor einigen Wochen die hohe Ehre erwiesen, Mich zum Chef Hochderen 3. Infanterieregiments Rr. 102 zu ernennen, und haben Mich heute durch die Mitteilung freudigst überrascht, daß dieses Regiment, das zu den ältesten und in Küeg und Fre en bewährtesten Truppenteilen der ruhmreichen sächsischen Armee gehört, von heute an Meinen Namen führen soll. Für . hohe Auszeichnung bitte Ich Eure Majestät, Meinen tiefgefühlten Dank, entgegen zu nehmen. Der herzliche Empfang, der Mir und der Prinzessin im Lande Sachsen zuteil geworden ist, und die reichen Eindrücke, die Wir hier empfangen haben, werden Uns stets eine liebe und teure Erinnerung sein. Von ganzem Herzen wünsche Ich, daß Gottes Segen Eure Majestät, Meinen erlauchten Freund, Verwandten und Bundesgenossen, immerdar geleite und stets über dem gesamten Königlichen Hause und dem Lande Sachsen walten möge. Ich trinke auf das Wohl Seiner Majestät des Königs von Sachsen.

Oldenburg.

Der Landtag hat in seiner vorgestrigen letzten Sitzung, wie „W. T. B.“ meldet, gegen wenige Stimmen den Staats⸗ vertrag mit Bremen wegen der Vertiefung der Unterweser

angenommen.

Eure Königliche 9636. heiße Ich in Meinem Lande und in

Oesterreich⸗ Ungarn.

Bezüglich der Interpellation des Abg. Neumann und Genossen, betreffend einen Provisionsstreit, in den an⸗ geblich auch das Kriegsministerium verwickelt sei, veröffentlicht die „Wiener Zeitung“ die Antwort des Ministers für Landes⸗ verteidigung. Diese besagt, daß die an die Demission des früheren Kriegsministers geknüpften Kombinationen und Schlüsse auf Gebarungsinkorrektheiten, die im Kriegsministerium vorgekommen sein sollen, derart ungerecht und so ehrverletzend sind, daß sie mit der größten Schärfe zurückgewiesen werden müssen. Es sei insbesondere vollkommen ausgeschlossen, daß dem gewesenen Kriegsminister oder irgend einem Organe der Heeresverwaltung aus dem Verkauf der alten Gewehre auch nur der geringste Vorteil persönlicher und materieller Natur direkt oder indirekt erwachsen konnte. Dem gewesenen Kriegs⸗ minister war die Mitteilung zugegangen, daß ein mit seiner Unterschrift versehener Wechsel im Umlauf sei. Die Sicherheitsbehörde stellte auch die Richtigkeit obiger Mitteilung En doch ergab sich die Tatsache, daß der ge⸗ fälschte Wechsel bereits eingelöst sei ohne jegliches Hinzutun des Ministers oder der Heeresverwaltung. Der Minister hatte auch sofort die strafgerichtliche Verfolgung begehrt. Da nach der herrschenden juristischen Auffassung des Betrugsbegriffes und der Uebung der Gerichte eine Verurteilung aber nicht zu erwarten war, so wurde von einer weiteren gerichtlichen Ver⸗ fan abgesehen. Diese Ausführungen , wohl die vollständige Unstichhaltigkeit der ganz ungerechtfertigten Auf⸗ fassungen und Vermutungen. .

Der Finanzausschuß des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses hat vorgestern nach mehrwöchiger Be⸗ ratung den sogenannten kleinen Finanzplan erledigt. Wie „W. T. B.“ meldet, enthält dieser eine Erhöhung der Personal⸗ einkommen⸗, Branntwein⸗ und Totalisatorsteuer und schafft eine Junggesellen“, Tantiemen⸗ und Schaumweinsteuer. Die Er⸗ gebnisse der erhöhten Steuern sind zum Teil für die einzelnen Länder, zum Teil für den Staat bestimmt.

Die ungarische Regierung hat vorgestern dem Abgeordnetenhause eine neue Hausordnung eingereicht, deren wichtigste Bestimmungen obiger Quelle zufolge sind: I) Verfügungen, durch die die technische Obstruktion unmöglich gemacht werden soll; 2) eine Bestimmung, daß das Budget innerhalb einer gewissen Frist erledigt werden muß; 3) gewisse Geldstrafen für die Nenitenz von Abgeordneten. Im 86 einer protokollarischen Rüge wird dem Abgeordneten eine Geld⸗

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Tag der Ausschließung 20 Kronen und für den Fall, daß der ausgeschlossene Abgeordnete das Reichstagsgebäude betritt, 500 Kronen Buße auferlegt.

Großbritannien und Irland.

Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, haben die Gesandt⸗ schaften der Balkanverbündeten noch keine Informationen von ihren Regierungen bezüglich der Bedingungen oder des Datums der Antwort auf die Vermittlungsvorschläge der Mächte

erhalten. Frankreich.

Im vorgestrigen Ministerrat im Elysée berichtete der Marineminister Bau din über seinen Besuch in Toulon und gab seiner vollen Zufriedenheit über den Gesamtzustand der Flotte Ausdruck.

Der Botschaftsrat de Reynoso, der zurzeit die Ge⸗ schäfte der spanischen Botschaft führt, hat . dem Mi⸗ nister der Auswärtigen Angelegenheiten Jonnart einen Be⸗ such abgestattet, um ihm für seine Kammerrede vom 7. d. M. und die darin zum Ausdruck gekommene Sympathie für Spanien im Namen der spanischen Regierung und besonders des Ministers des Auswärtigen Navarro Reverter zu danken.

Der nationalistische Deputierte Pugliesi⸗Conti hat, wie „W. T. B.“ meldet, zu dem Gesetze ntwurf über die Militärkredite in Höhe von 500 Millionen Franes einen 9 atzantrag gestellt, wonach zur Deckung der Ausgaben ĩ

Angestellten, Diener 2c. eine jährliche Taxe von 125 Francs erhoben werden soll.

einem Festessen der Landwirtschaftlichen Gese . departements eine Rede gehalten, in der er zur Rechtfertigung des Gesetzentwurfs über die dreijährige Dienstzeit, obiger Quelle zufolge, u. a. sagte:

Die Nation hat bei dem grellen Schein der auswärtigen Ereignisse gesehen, daß Frankreich zeitweilig vor einem Abgrund stand. Sie will nicht, daß es hineinstürze. Sie will, daß Frankreich in aller Sicherheit das große friedliche Land des demokratischen und sozialen Fortschritts bleibe. Frankreich steht nicht mehr allein. Es hat im europäischen Konzert die Aufgabe, einen bestimmten Ansturm auszuhalten und seinen Freunden und Verbündeten zu ermöglichen, ihm zu Hilfe zu kommen. Wenn es im diplomatischen Konzert diese Rolle spielt, dann wird es die Demütigungen vermeiden, die es bereits erfahren hat und die man ihm unaufhörlich anzutun sucht. Wir wollen nicht die Möglichkeit ins Auge fassen, daß Frankreich eines Tages geschlagen und zerstückelt für uns ein so schmerzvolles Schauspiel würde, daß wir es vorziehen müßten, mit samt seinen Verteidigern untergegangen

zu sein. Rußland.

Anläßlich des Romanow-Jubiläums empfing der Kaiser Nikolaus vorgestern im Winterpalais die ländlichen Abordnungen mit ihren Aeltesten. Ein Dorfältester aus dem Gouvernement St. Petersburg hielt eine Beglückwünschungs⸗ rede an den Kaiser, die laut Meldung des „W. T. B.“ folgendermaßen schloß:

„Glauben Sie, Majestät, daß unser Leben Ihnen gehört, daß wir bei dem ersten Rufe wie eine feste Mauer dastehen werden und unser Leben, wie einst Iwan Sussanin, für das kostbare Leben Eurer Majestät und Eurer Majestät Familie und für den Ruhm unseres Vaterlandes opfern werden. O Kaiser! Herr unserer orthodoxen Kirche, mögen Eure Majestät zum Ruhme für uns, zum Schrecken unserer Feinde regieren!“

Nachdem der Redner geendet hatte, küßte ihn der Kaiser unter Hurrarufen der Anwesenden und unter den Klängen der Nationalhymne. An den Empfang schloß sich ein Festmahl an, bei dem der Kaiser folgende Worte an die Vn n und Vertreter der Landbevölkerung richtete:

Ich bin sehr erfreut, Euch ebenso wie alle Vertreter unserer Mutter Rußland zu begrüßen, die stark und kräftig geworden ist dank dem Glauben an Gott, dank der Liebe der Kaiser für ihr Volk und dank der Verehrung des Volkes für den Kaiserthron. So möge et ewig bleiben. Ich trinke auf das Wohl und auf das Glück unserer vielgeliebten Mutter Rußland und auf Euer Wohl! Bei diesen Worten trank der Kaiser den Aeltesten zu.

Abends fand im großen Saal der Adelsversammlung in Anwesenheit des Kaisers, der beiden Kaiserinnen, der Groß— fürsten und Großfürstinnen, der Minister, der Hof- und Staats—⸗ würdenträger und zahlreicher Mitglieder beider Kammern Hofball statt.

Den Abschluß fanden die Jubiläumsfestlichkeiten gestern mit einem großen Bankett im Winterpalais, dem der Kaiser, die Kaiserin, die Kaiserin⸗Witwe, die Großfürsten und Groß— fürstinnen, der Emir von Buchara, der Khan von Chiwa, die orthodoxe Geistlichkeit, der Patriarch von Antiochia, der serbische Metropolit, der katholische Metropolit, der armenische Patriarch, der lutherische . die Minister, die Präsidenten des Reichsrats und der Reichsduma, Vertreter des Adels, der Semstwos und zahlreiche Abordnungen beiwohnten.

Italien.

Der Senat verhandelte vorgestern über das Budget des Aeußern.

Nach dem Bericht des „W. T. B.“ erwiderte der Minister des Aeußern Marquis di San Giuliano auf eine Anfrage der Sena—⸗ toren Camporeale und Carafg, er habe seinen am 22. Februar in der Kammer abgegebenen Erklärungen nichts hinzuzufügen. Die Mächte seien angestrengt bemüht, den Friedensschluß im Balkan kriege zu beschleunigen und den europäischen Frieden immer weiter zu festigen. Die von Sir Edward Grey so edel und weise geleiteten Konferenzen der Botschafter in London hätten bereits nützliche Früchte getragen. Das Gleichgewicht im Adriatischen Meer sei durch die loyale Anwendung der zwischen Italien und Oesterreich— Ungarn bestehenden Abkommen gesichert. Zwischen den beiden ver, bündeten Regierungen bestehe volle Uebereinstimmung und gegenseitiges Vertrauen. Er glaube, daß Albanien Grenzen haben müsse, die dem Lande die Wohlfahrt und die Entwicklung als Staat erleichterten. Die Formel: Der Balkan den Balkanvölkern! sei die einzig mögliche Lösung und bilde zugleich die Anwendung des Nationalitätenprinzips. Wenn diese Formel bei ihrer praktischen Anwendung auf die Ort— schaften auf Schwierigkeiten stoße, so habe man das Vertrauen, diesen Schwierigkelten im Geiste gegenseitiger Versöhnlichkeit begegnen zu können. Alle Großmächte wüͤnschten den terrttorialen status quo am Mittelmeer aufrechtzuerhalten. Die Beziehungen Italiens zu Frank— reich, auf die Senator Carafa angespielt habe, seien herzlich, und die freundschaftlichen Worte, die der Minister Jonnart gestern in der fi zösischen Kammer gesprochen habe, fänden ein Ccho ehensolcher Ge in Italien. Der Redner versicherte schließlich, daß die Regierung e h Pflichten für die nationale Verkeidigung vollkommen be— wußt sei.

Türkei.

Wie der offizielle türkische Kriegsbericht meldet, be— schoß der Feind am 6. und 7. d. M. die Stadt Adrianopel. Das Artilleriefeuer war auf beiden Seiten nur schwach. Am

buße von 100 Kronen, im Falle der Ausschließung für jeden

8. herrschte bei Adrianopel Ruhe. In Bulair wurde am 6.

ir jeden in Frankreich beschäftigten ausländischen Arbeiter,

Der Ackerbauminister David hat . in Lille bei schaft des Nord⸗

üble

ein wirksames Artilleriefeuer gegen ein feindliches Bataillon erichtet, das von Kurudschiflit en, ö Das ataillon hatte zahlreiche Tote. an 7. richtete eine feind⸗ liche Batterie ihr Feuer egen das Panzerschiff „Torgud Reiß, wesches das Feuer erwiberte und die feindliche Batterie zum Schweigen brachte. Am 8, beschoß der Feind von der Küste aus eine Schaluppe, die als Leuchtschiff diente, vor Doghanarslan. Die Schaluppe wurde zerstört. Am selben Tage flog ein feindlicher Aeroplan über Bulair hinweg nach Sa ipoli. Er schleuderte dort eine Bombe, die aber keinen . anrichtete. Bei Tschataldscha hat sich nichts Neues

Wie Wiener Blätter aus Sofia melden, sind di e festigungen von . gestern den 6. Tie ihr heftig beschossen worden. Die Bulgaren bemächtigten sich nach mörderischem Kampfe des Forts Heitan Tarla, wobei ihnen ö. . ö . , ,. als Gefangene in die x ; er Versu ü ieder⸗ ,,,, . ch der Türken, das Fort wieder⸗

Der Kronprinz von Griechenland h hat laut Meldun des W. T. B⸗* folgenden Tagesbefeht ausgegeben: Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten! Die Einnahme von nina hat Eure ruhmpollen Waffentaten um einen neuen glänzenden Sieg vermehrt. Nachdem Ihr durch ganz Mazedonten marschiert seid wei feindliche Armeen vernichtet habt, habt Ihr gleichsam zur Besiegelung Eurer Waffentaten eine Festung erobert, die als uneinnehmbar galt. Dle Poßen Opfer, die Ihr auf Euch genommen die Entbehrungen und Strapazen, die Ihr mit solcher Stand haftigleit erlitten habt, wetteifern mit Eurem Mut Ihr habt den Trophäen von Mazedonien neue hinzugefügt. Hundert Feuerschlünde und eine neue Armee mit ihren Führern, Fahnen und Munstihn be⸗ inden sich in Euren Händen, und Eure Feldzeichen sind mit neuem . ö . . . bewundert diese neue . ö arauf, eine solche ĩ ich Euch meine Glückwünsche ausz. JJ . Einer Meldung des Kronprinzen aus Janina zu g olge haben vorgestern zwei Bataillone und eine Kompagnie . sowie zwei Abteilungen Artillerie und eine Abteilung Kavallerie . besetzt. Die Einnahme von Margariti stehe

Serbien.

Der serbische Gesandte in Wien Iwanowitsch, der De z Wien, , or⸗ gestern in Belgrad eingetroffen ist, hatte . 6 . mehrstündige Konferenzen mit dem Ministerpräsidenten Paschitsch. , wurde Iwanowitsch vom König in Audienz

Bulgarien.

In der Sobranje erklärte der Krie sminister = gestern auf eine Anfrage über die Ye n öl . schaften der Territorialarmee auf einige Zeit zu beurlauben damit die Feldarbeiten leichter von statten gehen könnten daß die Regierung stets hieran denke; wegen des Kriegszustandes sei jedoch eine solche Maßnahme inopportun. Der Finanz⸗ minister wurde sodann ersucht, wegen der Aus weisung des Direktors der Filiale der bukgarifchen Ration! bank durch die serbischen Behörden) in Mo na stir Auf⸗ klärungen zu erteilen. Er führte laut Meldung des . aus, daß die Tatsache leider richtig sei. Die Maßnahme sei ernst, und er werde nach Empfang des Berichts des aus gewiesenen Beamten ausführlichere Erklärungen geben. Unterdessen habe er den Minister des Aeußern ersucht, in Belgrad entsprechende Schritte zu unternehmen. Der Interpellant erklärte sich von diesen Mitteilungen befriedigt und verwies darauf, daß ein gewisser Teil der griechischen und serbischen Presse eine Kam⸗ zagne gegen die Bulgaren führe, während die bulgarische k ö. . ö in ig und allein, um ben Verbündeten Anklagen und Enthüllungen i i . . h gen in der bulgarischen

Amerika.

Das kanadische Unterhaus hat sich, wie ‚W. T. B.“ meldet, vorgestern um Mitternacht . R ganze Woche ununterbrochen getagt hatte. Die Opposition hielt Dauerreden, um die Regierung zu einer Auflösung zu zwingen. Bei der Vertagung erklärte der Premierminister, daß heute die Flottenvorlage wieder auf der Tagesordnung stehen werde. Man erwartet weitere Ob truktionsversuche. ö Meldungen des W. T. B.“ aus Mexiko haben in. verschiedenen Teilen des Landes Au fstände stattgefunden. Die Rebellen rüsten sich zu einem Angriff auf Agua Prieta. Das amerikanische Kriegsdepartement bereitet die eilige Ent⸗ sendung von weiteren S600 Mann an die Grenze vor, um mögliche Zusammenstöße mit den amerikanischen Truppen zu verhindern. Nach einer Depesche aus Laredos (Texas) haben vorgestern 1200 Mann Regierungstruppen unter General Blanquet den ganzen Tag mit den Rebellen um den Besitz von Saltillo⸗ Coahuila gekämpft. Schließlich gaben die Rebellen die Stadt preis und flüchteten ins Gebirge.

. 1. 56 New ö. Herald“ . der Präsident San omingo verzi ist Europa abgereist. ; ö

Asien. Wie die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“ erfährt, ist

ö Plan des Admirals Takarobe für eine Vermehrung es Flottenetats angenommen worden, der von der Vor— aussetzung einer gegnerischen Flotte von 21 Schlachtschiffen ausgeht. Der Plan siehl zunächst den Bau von brei Dréad— noughts des mächtigsten Tybs und ein späteres Bauprogramm ö acht. Dreadnoughts, vier Schlachtkreuzern, acht Scouts und Zerstörern mit einem Kostenaufwande von 730 Millionen 1 Vor, Der ursprüngliche Plan umfaßte acht Dreadnoughts, t Schlachtkreuzer, 16 Scouts und 18 Zerstörer mit einem ostenaufwande von 1980 Millionen Men. Dieser Plan aber wurde aus finanziellen Rücksichten beschnitten.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die vorgestrigen Sitzungen des Feichstags unde des Hauses der * J geordneten befinden sich in der? Ersten und Hweilen Beilage. ‚.

Etatistik und. Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Verband der englischen Eisenbahnbedienst k uu 6 mit der Antwort der . de n. 6 6 gegeben, sodaß der Ausstand abgewendet ift. ie auf der Werft von Devonport angestellte ö. es, wie . W. T. B. meldet, abgelehnt, . ö nicht die Admiralität ihrer Forderung entspricht, sie im Lohn im en ö echnikern der Privatwerften gleichzustellen. Gestern follte eine ö. immung der Techniker der Werften von Chatham, Portsmouth un , men darüber stgttfinden, ob der allgemeine Augst ant verkündigt werden soll, falls die Forderung nicht bewilligt wird.

Wohlfahrtspflege.

Lehrstellen vermittlung.

Die dem Verbande märkischer Arbeitsnachweis * * P: ö schlessenen 3ffentlichen Arbeitsnachweise . es . pflicht gemacht, der aus der Schule ins Lehen trytenden männlichen und weiblichen Jugend bei der Berufswahl helfend zur Seste zu stehen; sie vermittesn jede Art von Stellen, namentlich auch gute Lehrstellen bet Handwerkern, wobet sie mit der Handwerkskammer 39 Verbin duug stehen. Von den Schulen 2 sie Mit⸗ teilung über die jeweils zu entlassenden Kinder, sodaß sie durch ein Zusammenatbeiten von Schuse und Gewerbevertretern im⸗ stande . die Aufgabe der Lehrstellenvermittlung zweckmäßig durchzuführen. In den Orten, in denen bisher keine allgemeinen Arbeit nachweise vorhanden sind, hat der Verband märkischer Arbeits. nachweise die Einrichtung befonderer Ortsausschüsse für Lehr⸗ stellenvermittlung angeregt. Damit bei der Lehrstellenvermittlung die Gesuche, die am Brte selbst nicht zu erledigen find, durch eine Vermittlung bon Ort zu Ort befriedigt werden können, wird den Verband märkischer Arbeitönachweise eine Vakanzenliste herauß⸗ geben, die sowohl die offenen Lehrstellen wie die Lehrftellensuchenden umfassen wird. Zunächst wird aber grundsätzlich danach ge⸗ strebt werden, die zur ö ung stehenden Lehrlinge möglichft sämt— lich am Orte selbst unterzubr ngen, damit dessen Bedarf an Lehrlingen zuerst gedeckt wird. Vor allem muß nach Möglichkeit ein Zuzug von Lehrlingen nach Groß Berlin vermieden werden; nur ausnahms⸗ weise können diejenigen, die in Groß Berlin Verwandte haben, bei denen sie Kost und Wohnung erhalten, hier untergebracht werden. Befonders ist von einem Zuzug von Schlosser“, Werkzeug⸗ macher, Maschlnenbauer⸗, Mechaniker und Elektrotechnikerlehr⸗ lingen nach Gro Berlin abzuraten, da an diesen ein Ueberangebot vorliegt. Im Reglerungsbezirk Potsdam sind öffentliche . nachweise vorhanden in Brandenburg a. d. Havel, Eberswalde, Frlesack Luckenwalde, Nauen, Oranienburg, Pankow, Potsdam, Pritzwalk, Rathenow, Rhinow, Strasburg i. U.⸗M ., Velten, Weilßenses, Werder a. d. Yavel und Wittenberge. Hierzu kommen befondere Brts— ausschüͤsse für Lehrstellendermittlung in Freienwalde, Strausberg und Wriezen. Im Regierungsbezirk Frankfurt a. S. bestehen öffentliche Arbeitsnachweise in Alt Landsberg, Cottbus, Frankfurt a. O., Guben Lübben a. d. Spree, Woldenberg i. N. P Hierzu kommen befondere Ortsausschüsse in Berlinchen, Krossen 4. O. und Senftenberg. Alle diese Stellen nehmen Gesuche um Zuweisung von Lehrlingen entgegen; ebenso können sich bei ihnen Lehrlinge, die Lehrstellen fuchen, melden' Eines starken Zuspruchs erfreut Ech die vom Verbande märki? scher Arbeits ngchweife ins Leben gerufene Zentrale für Lehr⸗ stellenvermitrlung in Berlin (Am Köllnischen Park 37. Auf amtliche Empfehlung der Schuldeputation sind in sämtlichen Berliner Schulen von den zur Entlassung kommenden Schülern die Frage⸗ bogen ausgefüllt worden. Bis jetzt sind bei der Jentrale 1306 An— meldungen von Schülern eingegangen, von denen S850, darunter 00 Knaben, in Lehrstellen untergebracht wurden. Die Verwaltung der Zentrale erfolgt in engster Verbindung mit der Handwerks; kammer, den Innungen und der Berliner Lehrerschaft.

Der Aufsichtsrat der Berlin- Gubener Hutfabrik hat einer Meldung bon „W. T. B. aus Guben . , euhis tz wech demnächst zu feiernden 26 jährigen Bestehens der Fabrik als Aktien unternehmens 100 000 ½ für Wohlfahrtszwecke zu stiften.

Kunst und Wissenschaft.

«„Im Ausstellungsraume der Bibliot ek des König— lichen en se, nr . sind . k Privatbesitz ausgestellt. Die Ausstellung ist bis Ende Mär r nt ialch von 10 Uhr früh bis 10 Uhr Abends unentgeltlich ge⸗

ligung tatten. Di

; t probeweise

In der Deutsch-Asiatischen Gesell aft hielt dies Tage der Dr. Otto Goebel einen kirche dne e bir T fe nisation Sibiriens. Der Vortragende führte etwa folgendes aus; Sibtrien ist eines der wichti sten Einwanderungsgebiete der Erde. Man muß schon Länder wie die Vereinigten Staaten von Amerifa, Canada oder Argentinien heranziehen, um auf ähnliche Einwanderer zahlen zu stoßen. Wenn trotz dem Sibirien als Einwanderungskanal über die Grenzen Rußlands binaus kaum bekannt geworden ist, so liegt das daran daß es nicht der Einwanderung aug aller Herren Ländern offen steht sondern 83 nur russische Untertanen daz Recht auf Landzuweifung haben Vler Millionen Menschen haben sich in den letzten 25 Jahren über den Ural in die ungeheuren Weiten der westsibirischen Ebene hinein ergossen, und mit ihren Vorposten ist die Kolonisatton tief in das mittel- und ostsibirische Berg⸗ und Waldland ein⸗ gedrungen. Es hat einzelne Jahre gegeben, in denen 750 660 enschen zugeströmt sind. Der Einwanderung steht allerdings eine erhebliche Rückwanderung gegenüber, die oft zu Mißverständnissen Anlaß gibt. Es handelt sich nicht nur um Enttäͤuschte, sondern zum großen Teil um Kundschafter, die von ihren heimischen Dorf⸗ ö, u,, waren, um sich die Verhältnisse in Russisch Asien anzusehen. Diese Kundschafter, die mit die bemerkenswertesten Er⸗ scheinungen in der sibirischen Uebersiedlungsbewegung sind kehren 6 zurück, ein Teil, nachdem er Land belegt hat, auf dem später die Der ssen en angesiedelt werden sollen. Zweifellos hat die Aus⸗ wan erung in das unwirtschaftliche Sibirien im einzelnen viel Elend g . im ganzen, vom staatlichen und nationalen Gesichtspunkt ß ands aus betrachtet, ist sie aber ein großer Erfolg. Sie ha enn Sibirien bis zum Baikalsee und darüber hinaus für immer an gemacht. Erst im fernen Osten stößt die rufsische Ein⸗ 6. . auf eine in entgegengesetzter Richtung heranflutende irn 1 ö. i dern f, Heli chte yu tte ergeben sich ! g der kaukasischen mit der ll Rasse. Hier ist die einzige Stelle der Erde, a n ; an d . .. 3 ö n , be ,, de,, ö ussen sind in ihrer heutigen geisti d wirtschaftiläh en. Verfafs ien srcht in Khrer n ö. der europälschen Rasse e if t gef . e gleichwohl ist die der Gelben als Arbelter und?) Landbebauer mehr K

fit eine Fülle von Beobachtun ationsbewegungen. Sie Leitun zuwandernden

tung und Hilfele

mit

über die antike Münze als Kunstwe für eine künstlerische Gestaltung der h

Stelle einzelner großer Staate bild Städte das Münzrecht besaßen ö ĩ wurden aus dem Rohstäck, zwischen zwei Stempeln, die man durch

hundert Prägungen werden die mel oft schon 6j früher. J wieder von neuem Stempel schneiden.

hindurch

sast. ständige Fehlen der Wertbeeichnung be lästigem Zwange. Wie der ug blieb ihm an mg ufer ö 6

der antiken Münzen herbei. Wenn wir heute

Arbeit ausführten im innigsten ihrer Tage. Auch dürfen . ö können. In der archaischen

Ueberrest der eben erst überwundenen f

noch zeigen die chöpfungen dar heit, deren Eindruck sich bern h berst h Hin da

erscheint, also Kopf, Arme uud Beine nach erscheint auch bei vorn. Vortrefflich verstehen die Künstler

das Dargfestellte ins Raum künstlerisch wohltuend auszufüllen.

die Blütezeit über, in der man sowohl den T Wiedergabe des menschlichen 6 ö vollendete künstlerische Monumentalftät bei beobachtung und oft minutiöser Naturtreue

wältigt.

die Kleinkunst und das Kunstgewerbe, somit naturgemäß überträgt, tritt ung den beränder

idealisierenden und der realistischen, ausgebilde

Nach einer Meldung des Antrag Ribots die Akademie der moralischen

der Geburten beigetragen haben.

Februar 1913.

sich unter dem Einfluß der politischen Lage räte während des Berichts monats ö. 9 . noch einen Gewinn von bis Frs. ver

zu erwartenden großen Zufuhren. In 200 000 dz Weizen, 175 000 Mais,

125 000 Gerste, 25 000 , Roggen.

4. März 1913.)

Paris, 9g. März. (W. T. B.)

Theater und Musik. Lessingtheater.

lebens Komödie in dre

süsterne Fratze, die man darunter

typisch sind, um die Satite der Gefam einem Teil der menschlichen c nf en

rößeren Bedürfnislosigkeit und ihres Erwerbssin ü . Leistungen. Dle Betrachtung der r fg e fr i .

fertigen, stellt Hartleben einige Menschen gegen dungen ehrlich zur Schau tragen. Ile enn ch

gestalten sollten, so würde ein freieres künstlerisches Bildwerke der Münze nur dann Nutzen stiften, 6 Künstler ihre

Oberkörper doch von vorn gesehen wieder n diedergegeben wird. seitlich gefehenen Köpfen .

Der Jahr an Be⸗

sibirischen Probleme ju aft.

Im Verein für deut sches Kunstgewerbe i in hi der Privatdozent Dr. Kurt Reglin g einen i ne, m m.

rk. Der Vortrag bo

deshalb besonders viel Anregungen, weil fich aus ihm zahlreiche Lehren Die Münze ist ein vom Staate nach a und Gewicht, durch Schrift und Bild. garantiertes Zahlungs- und Umlaussmittel . war auch in der griechischen Welt nicht anders, nur daß damals an

Münze ziehen ließen.

mehr als tausend

ausübten. Alle dem Schrötling, mit der .

Hammerschläge gegen⸗=

einander trieb, geschlagen. Die Stempel, die aus bestanden, hielten eine lange Beanspruchung nicht J

ihnen gesprungen sein,

Die ie an men mußten alfo immer ) war nicht w

möglich, von einem einzigen Originalstempel . . ö immer von neuem die Arheitsstempel durch Abfenken zu ge⸗ innen. Indem die antiken Stempelschnelder ihrer Aufgabe unbefangen ern so gegenübertraten, wie den Aufgaben der großen Kunst, schufen ö. K . . zudem nicht so eng gefaßt

gaben offe ritten ber ei Hilker gh der Ne, me Füge, e,

. Auch das reite die Künstler von

der im einzelnen gestaltete ; So führten diefe grö ĩ Zwang der Münzgesetze, die Vielheit der 3 *

wendigkeit ständiger Erneuerung der Stempel die große Kunstblüte

i eit vom tätten und die Not

unsere Münzgesetze freier ewegen im

ge mit der großen Kunst ränkungen, wie sie dle

Eigenschaft der Münze als Umlaufs⸗ und Zahlungsmitt ĩ bar und heute stärker als , ,, 1 , ü ĩ eit verrät die Zei

Münzen eine gewisse Üngelenk eit; eine Art lun r gn gr e n b ogenannt i 5 herrscht vor; während Thiere, , nn , , ereits mit ziemlicher Sicherheit und künstlerisch gut dargesteslt werden bereitet die Wledergabe der menschlichen Figur und insbefondere des menschlichen Gesichts noch große Schwierigkeiten. Lange

eine gewisse Steif⸗ ß das sogenannte Fron—

talitätsprinzix befolgt wird, indem, auch wenn die Geslalt im Profile

der Seite weisen, der ehnli das Auge . es aber schon jetzt,

Rund der Münzflache zu setzen und diesen

Diese archaische Kunst,

die etwa von 706 bis 480 vor Christo dauert, führt allmählich in

ierdarstellungen, wie der des menschlichen Kopfes

sorgfaltigster Natur⸗ zu verleihen weiß und

auch das Problem des Gruppenbildes auf der Münze künstlerisch

Bere Ccnend ift. Trage ene nr ifm , intl sch be.

un, , der Blütezeit ein Bildnis e che . vo on ganzen Figuren wie von Köpfen,

Idealgestalten. Erst in der Zeit des ,, y

die hohe Kunst einer gewissen Dekadenz anheimfällt und diese fich auf

Alle Darstellungen,

auch auf die Münze ten politischen Verhält⸗

nissen entsprechend auf den Münzen das Bildnis eines Herrscherbildnis, entgegen, das nun nach N. .

t wird und so auch den

hellenlstischen Münzen ihre besondere künstlerische Note verleiht.

«W. T. B.“ aus Paris hat auf

und politischen Wissen⸗

schaften beschlossen, eine Untersuchung zwecks t wirtschaftlichen moralischen, . ö m 3 zuleiten, die in den verschiedenen Gegenden Frankreichs zur Abnahme

Land⸗ und Forstwirtschaft. Der Antwerpener Getreidemarkt im Monat

Die Preise für Brotfrüchte am Antwerpener Markt haben

d infolge geringer Vor⸗

alten. Weizen konnte sogar

zeichnen. Für spätere

Sichten war das Intereffe nur gering ö der von Argentinien . erste, Roggen und Mais keine Veränderung eingetreten. Die Vorräte

Markte wurden am Schlusse des Berichtsmonats wie . .

(Bericht des Kaiserlichen General onsuls in Antwerpen vom

Nach de ĩ

Saaten stan dob ericht war der Stand ö. n ,, 1. März 0,6 gegen 69, im Februar und 71 im J Winterhafers 71,8 gegen 72 im Februar und 73 im Januar.

anuar, der des

Im Lessingtheater . ,,. . Erich Hart⸗

Akten „Die Erziehun ur . neuelnstudiert, der Uraufführung eines igen 66 gan e: voraus. Otto Erich Hartleben gießt in seinem Stücke die Schalen seineg Spottes über jene Moral aus, die ein doppeltes Gesicht zeigt: die Maske der Ehrbarkeit, die man vor der Welt trägt, und die verbirgt. stalten mik dem Doppelantlitz, die übrigeng durchaug nicht so

einen Ge⸗

theit oder auch nur gegenüber zu recht. über, die ihre Empfin⸗ von diesen Mängeln