von den 3 des ! 136 Abs. 1 der Gewerbeordnung, vor e
sechs Uhr, jedoch ni . 1 if Arbeiter dies erwünscht ers
t vor vier Uhr e e, beginnt, wenn Rück⸗
einen lassen.
V. Für Glashütten, welche von den unter IJ und III nach⸗ gelassenen Ausnghmen Gebrauch machen, finden die Bestimmungen
des F 138 Abs. gaben Anwendu
2 Satz 1 der Gewerbeordnung mit folgenden Maß⸗ ng:
1) Das in den Fabrikräumen auszuhängende Verzeichnis der
jungen Leute ist
in der Weise aufzustellen, daß die in derselben Schicht
Beschäftigten je eine Abteilung bilden. ; ., . . in Glashütten der unter III bezeich—
neten Art für
die bei Arbeiten vor dem Ofen heschäftigten jungen
Leute zwischen 14 und 16 Jahren eine Angabe über die Arbeltstage,
die Arbeitszeit dem Verzeichnis e en. in
Die Tabe
tungsschichten Auskunft geben.
und die Pausen nicht zu enthalten. Statt deffen ift eine kal nach dem anliegenden Muster (Anla e A) welche während oder unmtitelbar nach jeder AÄrbeitz—
ie vorgesehenen Eintragungen bewirkt werden.
e muß mindestens über die letzten vierzehn Verarbei⸗
Eintragungen bewirkt, muß daraus zu erfehen seln.
Von der
Führung der Tabelle können einzelne Hütten durch die
höhere Verwaltungs behörde auf Antrag unter Vorbehalt des jeder— zeitigen Widerrufs für solche im einzelnen namhaft zu machende Arbeiten entbunden werden, bei denen für die jungen Leute zwischen 14 und 16 Jahren nach der Art dieser Arbeiten in' dem betreffenden Betriebe n,, mindestens Pausen von der unter III Ziffer J
bestimmten von der Tabelle
auer eintreten. Ueber diejenigen Hütten, welche hiernach
nführung entbunden sind, hat die höhere Verwaltungs
behörde nach dem anliegenden Muster (Anlage B) ein Verzeichnis zu
führen.
Ein Auszug aus diesem Verzeichnis, der das abgelaufene
Kalenderjahr umfaßt, ist bis zum J. Februar jedes Jahres durch die Landeszentralbehörde dem Reichskanzler borzulegen.
VI. In G
lashütten, Glasschleifereten und Glasbeizereien sowie
in Sandbläsereien muß an einer in die Augen fallenden Stelle eine a r ü se, werden, welche in deutlicher Schrift die Bestim—
en unter J wiedergiebt. . 6 ire enten, welche von den unter Il, III oder IV
nachgelassenen Ausnahmen Gebrauch
machen, muß diese Tafel außer⸗
i timmungen unter Il bis V enthalten. . Li g n im § 138 Abs. 2 der Gewerbeordnung und
unter
(Reichsgesetzbl. VII. Die
Ziffer 6 Abs. 2 der Bekanntmachung vom 13. Juli 1900
S. 566) bleiben unberührt.
tehenden Bestimmungen treten am 1. April 1913 J f ; 5. März 1902
in Kraft und an Stelle der Bekanntmachung vom 26 Marz Ig?
(Reichsgesetzbl.
S. 665).
(Reichsgesetzbl. iejenigen
S I9535. S haben für fünf Jahre Gültigkeit. jungen Leuté Jwischen 14 und 16 Jahren, welche zur
it der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung bei den in Ziffer LV . ö ö . bezeichneten Arbeiten beschäftigt sind, dürfen in der bisherigen Weise welterbeschäftigt werden.
Berlin, den 9. März 1913. Der Stellvertreter des Reichskanzlers.
Anlage A. Glashütte
über Beginn
Delbrück.
und Ende der Arbeitszeiten und der Pausen für junge Leute.
2
3 1
287
. Begi Nr. der S
ö
jenigen ie Ein⸗
Ende Ich Pausen der Ecicht
der Schicht Datum
zeit
gungen bewirkt
- Dauer
Tages⸗ in Mi⸗Datum gelt
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Name des wel tra
. 2 Jan. Schicht
Anlage B.
1 Uhr 2.1. ch
ö
Verzeichnis
jenigen Glashütten, die von der Führung der Tabelle JJ Pausen der jungen Leute entbunden sind.
3 2
*
— 83 D
JJ
b. Name
Laufende Nummer der Betriebe und der Bewilligungen
a. Bezeichnung des Betriebs,
nehmers oder Be⸗ triebsleiters,
C. Belegenheit des Betrlebs
en männlichen
des Unter⸗
Arbeitsschichte Arbeitsschichten
dieser jungen Leute schäftigung dieser
hl der in dem Betriebe jungen Leute
beschäftigten Arbeiter der chsen Datum der Ausnahmebewilli⸗
gung und Aktenvermerk
der
Zahl der jungen Leute, für welche die ö bewilligt ist
Gesamtza Dauer
der erwa Arbeiter Dauer
Art der Be Bemerkungen
Die von
heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 16
des Reichsgesetzblatts enthält unter
Nr. 186
die Bekanntmachung, betreffend die Beschäftigung
von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Glashütten, Glasschleifereien und Glasbeizereien sowie Sandbläsereien, vom 9. März 1913.
Berlin W. 9, 18. März 1913.
Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Gerichtsassessor Hugo Kekule von Stradonitz in
Berlin die Ka
mmerjunkerwürde zu verleihen.
Der Name desjenigen, welcher die
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
die . Grafen von Degenfeld⸗Schon⸗ burg in Reichenbach, von Ellerts in eisse und Bock von Wülfingen in Worbis zu Landräten zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Oberbürgermeister Lehwald in Rheydt das Recht iu verleihen, bei geeigneten Gelegenheiten die goldene Amts⸗ lit zu tragen. *.
Ministerium des Innern.
Dem Landrat Grafen von Degenfeld⸗Schonburg ist das Landratsamt im Kreise Reichen ach, dem Landrat von Ellerts das Landratsamt im Kreise Neisse und dem Landrat Bock von Wülfingen das Landratsamt im Kreise Worbis
übertragen worden.
Ab gereist:
Seine Exzellenz der Staats⸗ und Justizminister Dr. Be seler mit Urlaub nach Süddeutschland.
Aichtamtsiches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 19. März 1913.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, den Vortrag bes Staats— sekretärs des Auswärtigen Amtes von Jagow.
Seine Majestät der König Georg von Griechen— land ist in Saloniki einem verbrecherischen Anschlag zum Opfer gefallen. Der Abscheu über die Mordtat, die den Köͤnig der Hellenen mitten aus dem Erfolge eines glücklich geführten Krieges herausreißt, verbindet sich mit tiefer Teilnahme für die Königliche Familie, die wie dem dänischen und englischen, auch unserem Herrscherhause in naher Verwanhtschaft ver⸗ bunden ist, und für das griechische Volk, dessen Geschicke der hingeschiedene König fünfzig Jahre hindurch geleitet hai.
Der Bundesrat trat heute zu einer Gesamtsitzung zu⸗ sammen; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für andel und, Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen und für Rechnungswesen, ferner die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr sowie die ver⸗ einigten Ausschüsse für Rechnungswesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen Sitzungen.
Am Sonnaben g ben 23 d. M., Nachmittags, bleiben die Bureaus und Kassen der Reichshauptbank geschlossen.
Verkehrseinnahmen der deutschen Haupt- und vollspurigen Nebenbahnen (ausschließlich der baye⸗ rischen) im Februar 1913 nach der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Uebersicht:
gegen das Vorjahr (mehr, weniger)
im ganzen auf 1 km 160 M6 A0 90/0
ze 419 766 * I Ls K B m lb] r 45 * 6 565 zu 4 36 4. 32
im ganzen
2 9 3.
. onenverkehr üterverkehr.
Laut Meldung des „W. T. it e m S. Goeben“ mit dem Chef der Mittelmeerdivision am 17. März in Saloniki, S. M. S. „Loreley! am 18. März in Konstantinopel ein⸗ getroffen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Nach einer an zuständiger Stelle in Wien vorliegenden kurzen Meldung ist, wie „W. T. B.“ mitteilt, ein 6ster⸗ reichischer Dampfer, der am Sonnabend abend im Hafen von San Giovanni di Medua Waren löschen wollte, durch montenegrinische Truppen daran gehindert worden. Die österreichischen Matrosen wurden bedroht. Die Untersuchung des Vorfalles, über den Einzelheiten noch fehlen, ist in die Wege geleitet worden. ö
Die Session des galizischen Landtags ist gestern eröffnet worden. .
Der Landmarschall Graf Goluchawski und der Statt⸗ halter Bobrzyntkt verwiesen, obiger Quelle zufolge, in den Be⸗ grüßungsansprachen auf die Wichtigkeit der Vollendung der Landtags⸗ ö wofür der Ausschuß im Kompromißwege Grund⸗ sätze beschlossen habe. Diese Grundsätze sicherten beiden Na—⸗ tionalitäten die Freiheit der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung und zögen die breiten Schichten der Bevölke⸗ rung zur Teilnahme am öffentlichen Leben beran. Der Statt⸗ halter betonte insbesondere die Bedeutung der Einigung der beiden Nationen für die Gesamtintereffen des Staates. Die Kriegsgefahr sei wohl geschwunden, allein der Staat müsse wichtige Aufgaben, fo die Finanzreform, im Parlamente durchführen. Die geplante Wahl⸗ reform sei ein entschiedener Schritt zur Verständigung der Völkerschaften. Der Ruthenenführer Tewieki erklärte, daß die Ruthenen ihre bisherige Taktik aufgeben und zur einträchtigen Arbeit unter dem Vorbehalt schreiten, daß die ruthenischen Forderungen berücksichtigt werden. Ber Pole brahamo⸗ witsch erwiderte, die Erklärung Lewickls sei als eine günstige Wendung in den Beziehungen der beiden Nationalitäten auf⸗ zufassen. Der Fürst Czartorygei erklärte, das Zentrum werde dem Wahlreformprojekt opponieren. Die Ausführungen des Redners riefen heftigen Widerspruch bei der polnischen Volkspartei und den
Demokraten hervor. Der russophile Ruthene Dudykiewicz er= klärte, es handle sich nicht um eine Verständigung mit der ganzen ruthenischen Nation, da die Verhandlungen nur mit einem Teike der⸗ selben geführt worden seien. ;
Großbritannien und Irland.
Im Unterhause standen in der gestrigen Sitzung zu⸗ nächst Anfragen auf der Tagesordnung.
Nach dem Bericht des W. T. B.“ fragte der Abg. Wedg« wood, ob irgendeine direkte Verständigung zwischen Groß— britannien und der Türkei dahin gehend bestehe, daß Aegypten, sobald der Krieg vorüber sei, vollständige Autonomie unter britischem Protektorat erhalten sollte, und ob ein Abkommen mil Deutschland
etroffen sei, durch welches letzteres der Aenderung zustimmte. Der Eine er reli des Auswärtigen Amts Grey erwiderte, die Antwort auf beide Anfragen laute: nein. .
Der Liberale King fragte, ob die Regierung vor vier. Jahren von einer Gruppe von Ingenieuren des Festlandes Pläne für einen neuen Typ Toxpedobootszerstörer erhalten habe, der schneller sein sollte als jedes Schlachtschiff und Lufttorpedos abfeuere. King fragte weiter, ob solche Pläne erwogen und zurückgewiesen worden seien, und ob es bekannt sei, daß eine fremde Macht sie angenommen und infolge der Bedeutung dieses neuen Zerstörertyps ihre Flottenpolitik vollständig geändert habe. Der Erste Lord der Admiralität Churchill er⸗ widerte, der Admiralität sei kein Bericht von einem solchen Vorschlage zugegangen, und es liege kein Beweis dafür por, daß eine fremde Nation ihre Flottenpolitik auf Grund der Annahme dieses Schiffs⸗ typs geändert habe. Was Großbritannien anbelange, so sei keine Aenderung in der Lage eingetreten, die zu einer nochmaligen Erwä⸗ gung seiner Floöttenpolitik nötige. In Beantwortung einer anderen Anfrage sagte Churchill, die Admirallkät habe ein deutsches Par seval⸗ Luftschiff bestellt, habe aber keine Rechte erlangt, diesen Luftschiffs= typ in England zu bauen.
Im weiteren Verlaufe der Sitzung fragte der . Edmund Harvey den Staatssekretär des Auswärtigen Amts, o seine Auf⸗ merksamkeit auf die jĩungsten Versuche der Anhänger des früheren Schahs gelenkt worden sei, feine Zärüchęerufung, nach Per sien durchzusetzen, und ferner, welche Schritte die eng—⸗ lische Regierung tue, um diese Machinationen zu, vereiteln. Sir Edward Grey erwiderte, seine Aufmerksamkeit sei auf Meldungen über diese Angelegenheit gelenkt worden und er sei mit. der russischen Regierung in Verbindung getreten, die gleich der englischen jeden Versuch des früheren Schahs, nach Persten zurückzukehren, entschieden mißbilligen würde.
Der Liberale Chapple fragte erstens, ob Salar ed Dau leh von der persischen Regierung zum Gouverneur der Provinz Ghilan ernannt worden sei; zweitens, ob die Bevölkerung der Provinz die Ernennung mit Unwillen aufgenommen habe, und drittens, ob die englische Regierung der persischen geraten habe, die Er⸗ nennung dem Wunsche Rußlands gemäß vorzunehmen. Grey erwiderte, die erste Frage könne er bejahen. Hinsichtlich der zweiten Frage habe er von dem englischen Gesandten keine Mitteilungen in diesem Sinne erhalten, doch habe ihm der peisische Gesandte letzthin erklärt, daß infolge der Ernennung Ünruhen befürchtet würden. Was die dritte Frage anbetreffe, so fei ihm mitgeteilt worden, daß die Persische Regierung jetzt die Ernennung rückgängig zu machen wünsche. Die Angelegenheit befinde sich jetzt in Erwägung. Er beabsichtige nicht, aktiven Anteil an der Angelegenheit zu nehmen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde in der Verhand⸗ lung über die Verwaltung des Innenamts die Anordnung des Staatssekretärs MeKenna, durch die Frauenrechtlerinnen freigelassen wurden, scharfer Kritik unterzogen. MeKenna er—⸗ widerte auf die Angriffe: . .
Bei dem augenblicklichen Stande des Gesetzes hätten die Ge— fangenen, die die Nahrungsaufnahme verweigerten und zu sehr herunter⸗ gekommen wären, um zur Nahrungsaufnahme gezwungen zu werden, entweder freigelassen werden müssen oder man hätte sie verhungern lassen müssen. Die Mehrzahl der efangenen Frauen hätte ohne Zwang Nahrung zu sich genommen und hre Strafen voll abgebüßt. Was aber die anderen angehe, so habe er sich dafür entschieden, sie nicht sterben zu lassen. Er werde binnen kurzem ein Gesetz einbringen, das ihm die Berechtigung verleihe, vor Hunger geschwächte Gefangene freizulassen, bis sie sich erholt hätten, und sie dann nötigenfalls wieder zu verhaften. Diese Befugnis würde es ihm möglich machen, mit der gesamten Plage des Suffragettenwesens aufzuräumen.
Frankreich.
Im Senat wurde gestern die Beratung der Wahl⸗ reform fortgesetzt. . .
Nachdem der frühere Minlster Viger gegen die Verhältniswahl, die die Regierung zwänge, die Minderheiten offiziell anzuerkennen, gesprochen hatte, erklärte der Ministerpräfident Br land laut Bericht des . W. T. B.“: wenn die Beratung eine Lösung entgegen cinem Wunsche zum Ergebnis haben sollte, würde er nicht langer an der Macht bleiben. Wenn die Regierung ihr Versprechen nicht einlösen könnte, würde sie gezwungen sein, zurückzutreten, in ihrem Ansehen erschüttert. Die Regierung wolle mit dem Senat und der Kammer zusammen— arbeiten. Der Senat dürfe die Reformvers ache der Kammer nicht ohne . zurückweisen. Darauf gab der Ministerprasident einen Ueberblick über die Reformfrage seit 13885 und zeigte, daß die Reform zuerst von ihren gegenwärtigen stürmischsten Gegnern geprlesen worden sei. Die Idee sei also gut xepublikanisch. Briand erinnerte weiter daran, daß sämtliche Ministerien seit vielen Jahren die Wahl⸗ reform auf ihr Programm geschrieben hätten. Sein Kabinett habe das gleiche getan. Ironisch wies der Ninisterprãsident darauf hin, daß die Kammer, die selbst aus dem allgemeinen Wahlrecht hervorgegangen sei, nach Ansicht der Gegner des Proportionalsystems ihre Mutter erschlagen und Muttermord be⸗ geben wolle. Die Regierung, so fuhrte er weiter aus, misse stark sein durch das Vertrauen der beiden Versammlungen. Fehle ihr das der einen, so bleibe ihr nur übrig, zu gehen. Der Senat müsse in ein Kompromiß willigen, das imftande sei, das Land zu befriedigen. Selt 1910 seien von 49 Nachwahlen 34 dem Proportionalsy lem günstig gewesen. Der Senat möge sich hüten, daß er sein Verhalten nicht zu bereuen habe. Die Regterung erbiete sich zu loyaler Mit; arbeit; wenn der Senat sie zurückweife, müsse die Regierung zurück treten. Der Senator Elemenceau führte aus: der Gedanke einer Vertretung der Minderheiten, ursprünglich republikanisch, sei gegen die Republikaner verdreht und ausgebeutet worden. Man wolle selbst den Grundsatz der Mehrheit beseitigen, d. h. die letzte moralische Autorltät, die es im Lande gebe. Ber Konflikt bestehe, weil man die republikanische Mehrheit des Senatg vor der heterogenen Mehrheit der Kammer beugen wolle. Aber der Senat wolle nicht in Streit mit der Kammer geraten. Wenn man ein System der Vertretung der Minderheiten ausfindig mache, das mit dem Mehrheitswahlsystem vereinbar sei, so werbe er für Briand sein,
aber er werde jedes System ablehnen, das dem Mehrheitswahlsystem.
zuwiderlaufe.
Darauf wurde die Generaldebatte geschlossen und die
Dringlichkeit erklärt. 5 Bei Artikel 1 der Wahlreformvorlage verteidigte der Senator
Mehrheitswahlrechts. Der Ministerpräsident Briand er—
klärte, der Antrag schließe jede Möglichkeit eines Kompromisses
aus, und wies ihn im Namen der Regierung unter Stellung
der Vertrauensfrage zurück. Der Senat — Antrag Peytrat mit 161 gegen 138 Stimmen aan. Die
Linke begrüßte die Verkündigung der Abstimmung mit dem
Rufe: „Es lebe die Republik!“ Der Ministerpräsident Briand verließ in Begleitung sämtlicher Minister den Saal.
Offiziere
Ermordung des Königs unbeschreiblich. eytral seinen Antrag auf Wiederherstellung des.
nahm den.
Darauf wurde die Sitzung geschlossen. Von den 166 Sengtoren, die gegen die Regierung stimmten, sind 130 Mitglieder der demokratischen Linken, 23 Mitglieder der republikanischen Vereinigung, 6 Wilde und je ein Senator Mitglied der republikanischen Linken und der Rechten. Gegen die Regierung stimmten u. a. Clemenceau, Combes, Freycinet, Pichon, de Selves und Pelletan. Zehn Senatoren enthielten sich der Abstimmung, darunter Bourgeois.
Der Ministerpräsident Brian Poincars am Abend die Demi
Hafen von Casa— 25 Millionen für 0 Millionen Ent⸗ die Meutereien in Fes und Marra—
— Der Berichterstatter der Budgetkommission Clsmentel hat einen Bericht erstattet, der den Entwurf, betreffend den Kredit von 429 0909 000 Fr. für Rüstungszwecke, be— fürwortet. Der Zerichterstatter sagte obiger Suelle zufolge, die Budgetkommission sei der Ansicht, daß das Parlament die Regierung in der Ausführung der dringenden Arbeiten, deren Programm alle Teile des Angriffs⸗ und Verteidigungswesens berühre, nicht nur nicht hemmen, sondern sie vielmehr zur eifrigen Förderung dieser Arbeiten anregen müsse. Die Vor— lage sieht inshbesondere 214 Millionen für die Artillerie und 160 Millionen für die technischen Truppen vor.
— Die Heereskommission der Kammer hat gestern mit 17 gegen 16 Stimmen den Schluß der Generaldebatte be— , und sich auf morgen zur Wahl des Berichterstatters vertagt.
Im Laufe der Debatte versicherte der Chef des Generalstabes, General Joffre, daß der Oberste Kriegsrat einmütig für die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit sei. Der Souschef im Generalstab, General Legrand, gab Aufklärung über die Deckung der. Ostgrenze und über die Mobilifation. Der Kriegsminister Etienne trat mit Energie für die Annahme des Entwurfs ein, dessen Ablehnung ein wahres Unglück bedeuten würde.
Nußland.
Der französische Botschafter Louis ist gestern vom Kaiser Nikolaus zur Ueberreichung seines Abberufungs⸗ schreibens in Audienz empfangen worden.
R der Budgetkommission der Reich sduma wies der Nationalist Demtschenko laut Meldung des ,, auf die Notwendigkeit der Errichtung von Freihäfen in Odessa, Libau und Riga hin, weil die von Jußland! bezogenen Kolonialwaren, die über Hamburg oder Triest gingen, von ausländischen Arbeitern verpackt würden und auf ausländischen Bahnen einträfen. Der Finanzminister Kokowtzow erklärte Freihäfen für unnötig, da in zluß lan andere Verhältnisse als im Auslande herrschten. Hamburg versorge nicht Rußland allein mit Waren. Die Freihäfen würden dem Lande keinen Nutzen bringen.
Türkei.
Nach einem in Konstantinopel eingetroffenen Kriegs— bericht fand, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern an der öst— lichen und westlichen Front von Adrignopel ein Tag und Nacht andauernder Artilleriekampf statt. Vor Bulair herrschte gestern Ruhe. Bei Tschataldf cha schlugen türkische Truppen, die in der Richtung auf Kalfaköf und Akalan vorrückten, unter dem Schutze der türkischen Artillerie bie vor ihnen stehenden bulgarischen Truppen zurück. Aus der Gegend von Kabakdscha war Kanonendonner hörbar. Vermutlich hat der Feind die Eisenbahnlinie und die dortige Stationsanlage zerstört.
Infolge des Beschlusses der montenegrinischen Regierung, den Konsuln und den in Frage kommenden Staatsangehörigen das Verlassen von Skutari zu gestatten, hat sich, wie amt— lich gemeldet wird, ein Parlamentär nach Skutari begeben, um den Beschluß Essad Pascha mitzuteilen. Dieser hat davon Kenntnis genommen, ohne eine Antwort zu erteilen. Der Artillerie⸗ kampf, der mit großen Zwischenräumen zwei Tage lang ge⸗ dauert hat, ist seit mehreren Tagen nicht wieder aufgenommen worden, da sich die Türken ruhig verhalten und die Montenegriner Vorbereitungen für weltere Operationen treffen. Nach Wiener Blättermeldungen sind bei der Beschießung auch das österreichisch⸗ ungarische Konsulat und ein italienisches Nonnenkloster getroffen und beschädigt worden. Der „Reichs⸗ post“ zufolge wurden beim Bombardement acht italienische tonnen, die Krankenpflegerinnendienste versahen, getötet und mehrere verwundet.
Griechenland.
Ueber die Ermordung des Königs Georg in Saloniki liegen folgende Meldungen der „Agence Havas“ vor; Als der König am Nachmittag das Palais seines Sohnes, des Prinzen Nikolaus, in Begleitung seines Adjutanten Qbersten Frangudis verlassen hatte, um seinen gewohnten Spaziergang zu machen, feuerte ein Individuum aus nächster lähe einen Revolverschüß auf den König ab. Der König, der in das Herz getroffen war, stürzte in die Arme seines Adju⸗ kanten und wurde mit Hilfe von zwei herbeigeeilten Soldaten in einen Wagen getragen und nach dem benachbarten Militär— sospital gebracht, verflarb jedoch bereits im Wagen. Der Möoͤrder, ein Grieche namens Aleko Schinas, wurde verhaftet.
Auf die Kunde von dem Attenfat eilten Generale und ; aller Grade in das Hospital, wo der Militär— souverneur Prinz Nikolaus den Offizieren den Tod seines Hater kundgab und ihnen den Treueid für den König Kon⸗ kantin abnahm. Der Justizminister Raktiwan, der Chef der griechischen Verwaltung in Saloniki, erließ eine Proklamation
an das Volk, in der er ihm die Trauerhotschaft kundgibt und
vun dem dem Könige Konstantin geleisteten Treueide Mit— teilung macht.
In Athen ist die Aufregung und Bestürzung infolge der Das Amtsblatt, das
mit einem Trauerrand erscheint, veröffentlicht folgende Note: Gehrochen von Schmerz teilt der Ministerrat dem Volke den
Tod Seiner Masjestät unseres heißgeliebten Königs Georgs J. mit.
Die derbrecherische Hand eines Wahnsinnigen hat heute den König n Saloniki ermordet und so die ganze Nation gerade in diesen igen der Freude, in denen sich unsere nationalen Wuͤnsche eifsllen. in tiefe Trauer versenkt. Das Attentat wurde heute gegen Uhr Nachmittags durch Revolverschssse auf den König während eines Spazierganges verübt. Per Ministerrat hat diese traurige
Botschast fosor t Eeincr Majestät dem König Konstantin mitgeteikt.
Griechenland und
Beileidstelegramm an gerichtet:
beweinen einen der ersten
zunehmen.
Kabinetts bekanntgegeben, Meldung des „W. T. B.“
weil die Regierung den
enthalten war.
Anwendung finden werde.
schaffen.
Tarifsätze der demokrali die Taft sein folgenden Art beizubehalten:
Herabsetzungen sind auch billiger Qualität vorgesehen.
behalten werden. Die 3 ö gehalten werden.
Oele beabsichtigt.
nicht ausgezahlt werden.
Bulgarien.
Der Ministerpräsident Geschow hat, wie „W. T. B.“ meldet, unmittelbar, nachdem er die Meldung mordung des Königs der Hellenen erhalten hatte,
en Ministerpräsidenten Ven ize los
mpört über das fluchwürdige Verbrechen des Mörderz. Kollegen und ich bitten Sie, den der Königlichen Regierung und de
Amerika.
Der Präsident der Vereini Wilson hat gestern nach einer
abgelehnt hat, die amerikan! die Verhandlungen über die Staaten an der chin esi lionen Dollars fortzusetz
Banken erklärt, daß sie sich in dem Falle weiter bemüh gierung ausdrücklich dazu aufgefordert würden. hat es jedoch abgelehnt, eine solche
zustimmte, und weil sie ihr
Die Erklärun „Die Bedingungen der Anle abhängigkeit Chinas nahe zu ber wünscht sich auch nicht direkt au Verantwortung, die die Regierung überneh gewaltsamen Interpention 'in die finan politischen Angelegenheiten Chinas Interessen in China bestehen in der P Erhaltung freundschaftlicher Beziehung Obwohl die Erklärung des Präsidenten Wilson nur die Haltung der amerikanischen Regierung gegenüber der chinesischen Anleihe darlegt, wird doch obiger Quelle zufolge von zustän⸗ diger Seite erklärt, daß dieselbe Politik während der Amtszeit Zentralamerika und ander warts
führen.
Wilsons auf gleiche Lagen in
züglich eine Truppenmacht ber genden Fällen begegnen könnte.
Die Idee einer Abrüstung auf Grund . fehia bft ö ö an ,. Die um den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung zu tragen, den jetzigen Stand der Armee beibehalten, en , ö . Er sein kein Anhänger Armee, die klein und festgefügt, a
ca. Wie W. T. B.“ meldet, be tischen Budgetkommission d hauses geplante Tarifrevi
Seltfen billiger Qualitãt, Porzellan. und Steingutartikel, 60 o ! belegt werden, follen eine
Welne, Splrituosen und andere Get
ollsätze auf Flachs, Hanf, Jute, ch Annähernd dieselb sollen für Seide und Seldenwaren Freiliste sollen Rohholz und bearbeitete Holzbrei und Druckpapier kommen.
Dies ist im wesentlichen die Bills in der letzten Kongreßsessi
Nach einer Meldung der „S Agentur“ ist eine Militärversch den Kommandeur der aus Ili Truppen, aufgedeckt worden.
t. Petersburger n ,
wörung gegen Yantsun
in Kaschgar eingetroffenen
— Die Verschwörung hatte ihre
Ursache darin, daß die Löhnungen herabgesetzt worden sind und n
Der Minister des Aeußern Koromilas hat an die Ver⸗ treter Griechenlands im Auslande folgende Depesche geschickt:
Gebrochenen Herjens teile ich Ihnen mit, daß unser König heute nachmittag um 5 Ühr in Salonstt' während seines erschossen wurde. Der König starb eine halbe Stunde später. Ganz Mazedonien sind entsetzt über das furchtbare Attentat gegen den siegreichen und so inniggeliebten König.
Spazierganges
von der Er⸗ folgendes
In diesem Augenblick empfange ich die furchtbare Nachrscht von der Ermordung Ihres vielgeliebten erhabenen Könlgs, des . unseres Herrschers und un feres Volkes, und möchte Ihnen zum Aus⸗ druck bringen, wle tief wir Ihren unendlichen Schmer; teilen. Wir Förderer unserer
heiligen Allianz, und sind Meine
Ausdruck tiefer Anteilnahme von r bulgarischen Nation entgegen⸗
gten Staaten von Amerika zweistündigen Beratung des daß die amerikanische Regierung es sche Bankengruppe aufzufordern, Teilnahme der Vereinigten chen Anleihe von 135 Mil— Wie der Präsident laut
hatten die Vertreter der
um einen Anteil an der Anleihe nur en würden, wenn sie von der Re⸗
Der Präsident
Aufforderung auszusprechen, Bedingungen der Anleihe nicht erseits die Verantwortung nicht zu übernehmen wünschte, die in bem Ersuchen der Bankengruppe g des Präsidenten besagt:
iche scheinen die adminiffrative Un⸗ Die amerlkanische Regierung f diese Bedingungen festzulegen. Die
men würde, könnte zu einer llen, vielleicht auch in die Die amerikanischen
olitik der offenen Tür und der
J frühere Kriegssekretär Stimson tritt in einer
jetzt veröffentlichten amtlichen Erklärung dafür ein, daß unver⸗
eitgestellt wird, die allen drin Stimson sagt:
einer internatlonalen Kon— Amerikaner müßten,
Miliz verbessern und eine Reserve des Militarismus, er fei ber auch sehr gefechtszstark sei.
für eine
billige Töpferwaren und zahlreiche die jetzt mit einem Zoll von 55 bis ? etzung erfahren. für Baumwollwaren und Wollprodukte bak. Zigaretten, Schnupftabak, a e Getränke sollen die Zollsätze bei⸗ ollsätze für ECisen und Stahl sollen auf ihrer
Ferner wird die Beibehaltung der meisten emische Produkte, Farben und en Zollsätze, wie gegenwärtig, in Geltung bleiben. 5 Holz, Zucker, Rohbaumwolle,
Wesentliche
Auf dle
selbe Preisliste, wie sie in den on festgesetzt worden war.
un,
Wie dem W. T.
15737 Pferde und 29 fuhr 6374782 t, außerdem 1912);
1912), di sserf
verkehr des deutschen Zollgebiet mit dem
im Monat Februar d. J die Einfuhr 5292937 t, außerdem Wasserfahrzeuge 12 814 Pferde und 277 Wasserfahr zeuge im
(gegen 5 140 242 t, 724 Pferde und
Statiftik und Volkswirtschaft.
Der deutsche auswärtige Handel
im Februar und in de zwei Monaten Januar un ö
d Februar 1913.
B.) mitgeteilt wird, haben im Handels Auslande betragen?
(gegen 4 935 655 t, Februar 1912), die Aus“
erde und 52 Wasserfahr euge O Wasserfahrzeuge im Fe
J. die Ein⸗ erfahrene
rzeuge im
t sowie 1147 1718 Pferde
56077 an Waren und 14,3
Februar 1912), in der Aus.
metallen (gegen 698,5 und
in den zwei Monaten Januar und Februar d. J. in der Einfuhr 17805 an Waren und 42,5 * . gegen 1655, 1 und 30,6 im entsprechenden Zeitraume 1912), in der Aug, fuhr 15892 an Waren und l, )9 an Edelmetallen (gegen 13128 und 27,5 im entsprechenden Jeitraume 1912). ; .
Zur Arbeiterbewegung.
Die maßgebenden Vertreter der gesamten deutschen erren⸗ konfektion waren, dem „Berl. Tagebl. zufolge, 56 ö Berlin versammelt, um zu dem Aus stand der Berliner Schneider (vgl. Nr. 56 d. Bl.) Stellung zu nehmen. Eg wurde der Beschluß gefaßt, die Arbeiter aufzufordern, die Arbeit innerhalb einer be stimmten Frist wieder aufzunehmen. Geschleht dies nicht, dann sollen sämtliche Schneider in der Herrenkonfektion in ganz Deutschland ent⸗ lassen werden.
Aus Breslau wird der „Köln. Ztg. telegraphiert: Trotz dem
hnenden Verhalten der Gewerkvereinler und ber Gewerkschaften des Berliner Fachverbandes hat eine in Königshütte abgehaltene Vertrauensmaͤnnerversammsung der polnischen Bergarbeiter beschlossen, wegen der Ablehnung der Lohnforderungen auf einzelnen K Eintritts in den Streik zum Karfreitag die Künd igung einzureichen.
ö Aachen sind, wie die Rh.⸗Westf. Ztg.“ erfährt, am Montag sämtliche organisierten Schneidergefellen in den Maßgeschäften in den Ausstand getreten. Die Arbeits nieder legung erfolgte, weil die Arbeitgeber am Sonnabend den vereinbarten Tarif nicht bezahlt haben.
Im Malergewerbe Saarbrückens haben, wie die „Rh. Westf. Itg. meldet, die Arbeitgeber wegen der unannehmbaren Lohn— forderun en der organisterten Gehilfenschaft die S til legung sämtlicher Betriebe erklärt.
Kunst und Wifs enschaft. .
Archäologischen Gesellschaft, die
mrat Professor Loeschcke stattfand, legte Königlichen Museen Dr. Wiegand die niens vor, die im Zusammenhange mit den von bungsunternehmungen der Königlichen Mufeen d DYldymg von preußischen Generalstabzoffizieren lage einer zeichnerischen Auf⸗
nahme atmos oß sich an. heimrat ü
umfangreichen und Inhalts und wi
bringt die die hohe Bühne terbauten übliche . In der vierten Periode dlese noch mit einem weiteren Stockwerk ausgestattet. Der Vortragende wies noch besonders auf einige Erscheinungen an dem Ephesischen Theater hin, die geeignet sind, Aufschlüsse über das Spiel der Schauspieler und kie Anbringung der Dekoratlon zu eben. Zum Schluß gab Geheimrat Prof. Dr. von Wilamowitz⸗ antiquarisch und literargeschichtlich interessante ine bei den dänischen Ausgrabungen in Lindos auf Rhodos gefundene Inschrift, die kürzlich von Chr. Blinkenberg in Kopenhagen im Bulletin der Kopenhagener Akademie der Wissen⸗ schaften ünter dem Titel pa Chroniqu du temple Findien“ ver⸗ öffentlicht worden ist. Die Inschrift bringt eine Art Tempelinventar, d. h. ein Verzeichnis von Weihgeschenken, die zur Zeit der Abfassung der Inschrift zum großen Teil nicht mehr vorhanden waren, da ein Brand den Tempel zerstört hatte. Neben Weihungen der hellenistischen Könige und der jungsten Vergangenheit erscheinen solche mythischer ersonen, die natürlich frei erfunden sind. Dazu berichtet der Ver⸗ asser der Inschrift noch über drei Epiphanien der Göttin. Er stützt ch bei sein en Angaben auf die lokale antiquarische Literatur, . die Inschrift zugleich ein interessantes Dokument für den lokal⸗ antiquarischen gelehrten Betrieb einer grlechischen Mittelstadt gibt.
Die Galerie Eduard Schulte bleibt am Karfreitag sowie am 1. Osterfeiertag geschlossen. Am 3. Ostertag ist die Ausstellung von 10—2 Uhr geöffnet.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ungarischer Saatenstand.
Infolge des übermäßig feuchten Herbstwetters konnten die Winter⸗ anbauarbeiten nur schwer, bewerkstelligt werden, in manchen Gegenden unterblieb der Anbau überhaupt. Nach den Berichten der landwirtschaftlichen Berichterstatter sind im Landesdurchschnitte von den Winterweizenfeldern 360 ao und von den Roggenfeldern 10 oso un⸗ angebaut geblieben. Als mildernder Umstand muß bezeichnet werden, 9. der hohe Prozentsatz zumelst nur die Gegend jenseits des Königsteiges und die nördlichen gebirgigen Gebiete betrifft. Die nicht⸗ angebauten Flächen zwischen dem Bonau— und Theißgebiet und dem d esl n Donauufer betragen 8 bis 1009/9. Am empfindlichften wurden die Gebiete jenseits des Königsteiges betroffen, wo von den Weizenfeldern nur 50 / angebaut werden konnten. Infolge des früh eingetretenen Frostes konnten 16 bis 15 o/o des Winteranbaues nicht auskeimen. Das Keimen der Saaten litt jedoch nur sehr wenig und trat infolge deß günstigen Wetters schon Anfang März ein. Her durch den früh eingetretenen Herbst⸗ frost verursachte Schaden beträgt 2 bis 30. ie unangebauten Flächen werden mit Sommersagten besat werden, und der Zubau ist in vielen Gegenden bereits im Zuge. Der Ackerbauminister ordnete an, daß dort, wo die Anbaufaafen fehlen, größere Mengen Sommer. weißens und sonstige Saatenkörner unter die Landwirte verteilt werden. Bei anhaltend günstiger Witterung ist zu hoffen, daß der Ausfall an den Wintersaaten durch die Sommer' aaten ergänzt werden dürfte. Im Landes durchschnitte sind Vintersaaten zumeist schwach, während die Aussaat der Sommersaaten sich verzögerte, doch hofft man, daß bei ünstiger Witterung das Ausäen der Sommer aaten beendet werden kann und die Wintersgaten sich kräftiger entwickeln. Ueber Schäden durch In⸗ sekten und Mäuse 63 keine Klagen vor. Die Futtervorräte sind zumeist verbraucht. Bie Zugtiere Überwinterten ut und ihr Gesund⸗ heitszustand ist befriedigend. (Ung. 8,
Theater und Musik.
Deutsches Schauspielhaus.
„Dag gelobte Land“, ein Schauspiel in vier Akten von Arthur Maher-Brandu sz, das gestern im Deutschen Schausptel⸗ hause seine Uraufführung erlebte, erwies sich als ein Tendenzstäck,