Die Arbeiter der Gruben än Rio Tinto (gl. Nr. 78 . Bl.) beschlossen, wie. W. T. B. meldet, in einer ersammlung, sritte zur Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiter zu- unter. nehmen und die Arbeit fortzusetzen, bis die Entscheidung der ̃ 4 och erfolgt ist. Nur etwa dreihundert Arbeiter der Gruben in San Dionisio und Rio Tinto find in den Augstand getreten.
Wohlfahrtspflege.
Die Handwerkskammer in Magdeburg hat, wie. W. T. B.“ meldet, als Kaiser Wilhelm II.-Jubtläumzstiftung aus den Mittein der Kammer zehntausend Mark als Grundstock zum Bau eines Er⸗ holungsheims für selbstaͤndige Handwerker bewllligt.
Literatur.
Das Aprilheft der von Professor Dr. Ludwig Stein heraus⸗ egebenen Monatsschrift, Nord und Süd“ (Verlag von S. Schott⸗ änder in Breslau) hat folgenden Inhalt: Woodrow Wilfon, Präsident der Verelnigten Staaten: Almanach großer Amerlkaner. (Autoristerte Uebersetzung von Hans Winand) Sujtan Abdul Hamid IJ: Ge— danken uad Erinnerungen. Tagebuchblätter, herausgegeben von Alt Vahbi Bey. III. Teil. Dr. Graf Albert Apponyi: Die ungarische Wahlreform. Professor Dr. Ludwig Stein? An der Wiege der deutschen Nationalidee. Eine Jahrhundertbetrachtung. Dr. Adrlan 6 Zar und Volk. Persönltche Eindrücke von der Romanowfeier.
r. Wilhelm Bauer ⸗Thoma: Ein Blick hinter die Kaliffen der mexikanischen Revolution. Professor Harald Höffding; Geistige Kultur. Dr. Anton Palme, etatsmäßiger Lehrer des hl when am Orienta⸗ lischen Seminar und Dozent an der Handelshochschule Berlin: Der russische Unterricht an den höheren Lehranstalten und Universitäͤten Preußeng. Professor Dr. Cauer: Antike und moderne Demokratie. Dr. R. Seligm inn: Zur Charakteristik der neuen russischen Litteratur. bon Hentig: Hermann Fürst zu Hohenlohe Langenburg F. Rudolf . König Wilhelms Heldenschau. (Gedicht.) Fritz Köpp:
uningcht. — Mondnacht am Meer. (Gedichte.) Gräfin L. Uxkull: Das Haug des Hasses. Novellette. (Schluß.! Hang Land: Alfred von Ingelhelms Lebensdrama, Roman. (Fortsetzung.) Rundschauen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ mas regeln. Griechenland. Nach einer Mitteilung der Königlich griechlschen Regierung vom 12. März (a. St. ist für die Herkünfte aus Konstantinopel und aus den Häfen des Marmarameeres elne Quarantäne bon fünf Tagen, und für Herkünfte aus Alexandrien eine solch von drei Tigen, in beiden Fällen unter Anrechnung der Relse⸗ zeit, angeordnet worden.
Verkehrswesen.
Heft 2 vom Jahrgang 1913 des Archtvs für Eisenbahn⸗ wesen?, herausgegeben im preußischen Ministerium der ögffent⸗ lichen Arbeiten Verlag von Julius Springer, Berlin), ecschien mit folgendem Inhalt: Betriebskosten auf einsestig entwickelten Rangierbahnhöfen (on Dr. Sammet); Wirtschaftliche Betrachtungen über Stadt« und Vorortbahnen (von Gustah Schimpff), Schluß; ß des Eisenbahnwesens in den britischen Kronkolonten;
ie vereinigten preußischen und hessischen Staatsbahnen im Rechnungs⸗ jahre 1911; Die Essenbahnen in den deutschen Schutzgebieten (von Baltzer); Die K. CK österreichischen Staatsbahnen im Jahre 1911; Die Eisenbahnen Britisch Ostindtens im Kalenderjahre 1911. — Kleine Mitteilungen: Neue Bahnverbindung für Rhodesia; Die Staats— eisenbahnen in Chile im Jahre 1910; Die Großherzoglich mecklen⸗ burgische Friedrich Franz⸗Elsenbahn im Jahre 19111912; Die olden⸗ hurgischen Staatsbahnen im Jahre 1911; Statistisches von den Eisenbahnen Rußlands; Die Eisenbahnen in Siam im Jahre 1911512. — Rechtsprechung: Eisenbahnfrachtrecht (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 9. Dezember 1911); Unfallfürsorge (Eckenntnts des Reichsgerichts vom 6. Juli 1912); Haftpflichtrecht (Erkenntnisse des Reichsgerichts vom 11. Juli und 10. Oktober 1912); Schiedsgericht (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 29. Oktober 1912); Bärgerliches Recht, Konkurs ordnung (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 18. Oktober 1912); Wege⸗ recht (Erkenntnis des Oberverwaltungsgerichts vom 18. März 1913); Plakatwesen (Erkenntnis des Oberverwaltungsgerichts vom 1. No⸗ vember 1912). — Gesetz jebung: Deutsches Reich; Preußen; Schweiz; Frankreich. — Bücherscha . ö.
Heft 3 vom ahnen 1913 der Zeitschrift für Klein⸗ bahnen, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, zugleich Organ des Vereins deutscher Straßenbahn. und Kleinbahn— verwaltungen 6 von Julius Springer, Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: Statistik der Kleinbahnen im Beutschen Reiche für das Jahr 1911; Vorläufige Ausführungzanwelfung zur fpanischen Neben (Klein.) Bahngefe novelle vom 23. Februar 1912; Die Straßenbahnen in Frankrelch im Jahre 1909. — ö
reußen: Allerhöchster Erlaß vom J. Februar 1913, betreffend die
erleihung des Enteignungsrechts an die Insterburger Kleinbahn⸗ Aktiengesellschaft in Insterburg zum Bau und Betrieb einer Klein- bahn von Mikieten nach Tilsit. — Kleine Mitteilungen: Neuere Projekte, Vorarbeiten, Konzessionzerteilungen, Betriebzeröffnungen und Betröebz— änderungen von Kleinbahnen; Die C ektrisierung der Stadt. und Vorort bahnen von Melbourne; Die Schmalspurbahnen Deutschlands im Jahre 1911; Die Städte- und Gemeindebahnen üngarns im Jahre 1910. — Bücherschau, Zeltschriftenschau. — Mitteilungen des Vereins deutscher Straßenbahn ⸗ und Kleinbahnverwaltungen: Straßen und Kleinbahnberufzgenossenschaft; Patentbericht (mit 5 Abbildungen); Auszüge aus Geschäftsberichten. — Statistik der deutschen Klein bahnen für den Monat Januar 1913.
Unter dem Titel ‚Deutschland“ hat der Bund deutscher Verkehrs- bereine (Sitz Leipzig) unter Mitwirkung der deutschen Staatzeifenbahn⸗ verwaltung ein zur unentgeltlichen Verbreitung im Ausland bestimmtes Schriftchen herausgegeben, das in Wort und Bild alle innerhalb des Deutschen Reiches liegenden Reisegebiete anztehend schildert. Deutsches Meer, deutsche Alpen, deutsches Mittelgebirge und deutsche Strom—⸗ landschaften, deutsche Städte und Burgen, die berühmten Kunsfftätten und Kunstschätze in deutschen Gauen, Bäder und Kurorte, Theater, Musik, Sport — kurz, all das, was innerhalb der Deutschen Reichs— renzen zu Vergnügungs⸗ und Erholungsreisen anreizt und lockt, was 6. schon jahraus jahrein einen großen Fremdenstrom herbei— führt, ist in diesem schmucken Heftchen zusammengefaßt. Der auf Grund eines Wettbewerbs unter einer Anzahl namhafter deutscher Reiseschriftsteller gewonnene Text von Maximilian Krauß, unterstützt durch eine Reihe prächtiger Landschafts- und Städtebilder, wendet sich an alle, die Deutschlands vielgestaltige Reisegeblete kennen lernen wollen, und es ist unzweifelhaft, daß mit dieser Schrift, die zum ersten Male das ganze Deutschland unter dem Gefichtswinkel der Heranztehung des Fremdenverkehrs zusammenfaßt, eine Werbetãtigkeit einsetzt, die vom Skandyunkt einer einheitlichen Förderung der deutschen Veckehrsinteressen von Wichtigkeit ist. Die Ausstattung des Schriftchens, daß in der Reichsdruckeret in Berlin gedruckt wurde, und mit einer wirkungsvollen Titelzeichnung bon Ludwig Hohlwein (München) ge⸗ schmückt ist, ist mustergültig. Dem Bändchen, das gleichzeitig in deutscher, englischer und, französischer Sprache ausgegeben wird, ist eine weite Verbreitung im Ausland zu wünschen.
Verdingungen.
(Dle näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs, und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststanden von 9— 3 Uhr eingefehen werden.)
Italien. Bürgermeisteramt in Leriei. 21. April 1913, Vormittags 10 Uhr: Bau eines Schulhauses in dem Vorort Santerenzo. Vor⸗ anschlag 46 308,43 Lire. Sicherheit 2 325,44 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim ‚Reichsanzeiger“.
Niederlande.
9. April 1913, 12 Uhr. Intendantur der J. Division, im Geschäftszimmer der Militärbäckerei im Haag: Lieferung von 60 0h0 kg harten Weizens und 60 000 kg weichen Weizens. Die Bedingungen sind bei der Firma Gebr. van Cleef im Haag für 0.10 Gulden erhaltlich.
10. April 1913, 3 Uhr. Gemeindehaus in Dirks land (Pro— vinz Südholland): Lieferung von 1810 ebm holländischen oder preußischen Unterhaltskieses und von 120 ebm Basaltsteinbelag. Be— stecke sind für O9 Gulden beim Bürgermeister Me. Zaaljer in Dirksland erhältlich. Die Gemeindeverwaltung von Sudenbosch (Propinz Nordbrabant) ersucht vor dem 10. April 1913 um Angabe pon Preis und Lieferungszeit für eine Dampffeuerspritze, Leistungz⸗
fähigkeit 19900 1 in der Minute, Strahllänge 40 m, vollständig mit
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Freitag, eine Wiederholung von „Cavallerig rusticana in Verbindung mit Bajazzi' statt. Die Damen Plalchinger, von Scheele⸗Müller,
arbs bezw. eth, Engell sind mit den Herren Sommer, Habich ezw. Kirchhoff, Bischoff. Bronsgeest und Philipp in den HSaupt⸗ rollen beschäftigt. Der Kapellmeister Dr. Best dirigiert.
Im Königlichen Schauspielhaufe wird morgen „Ariadne auf Naxos, in der bekannten Besetzung aufgeführt. Fräulein Englerth vom n, , in Braunschweig singt alt Gast dle Ariadne. Der Kapellmeister Blech dirigiert.
Mannigfaltiges.
Lüneburg, 2. April. (W. T. B.) Die von der Statt Lüneburg veranstaltete ahrhundertfeier der Befreiungs⸗ kriege ist bei schönstem Wetter glanzvoll verlaufen. Der große Festzug aus der Franzosenzelt Lüneburgs mit über 3000 Personen in 51 . und 20 Festwagen bot ein farbenprächtiges Bild. Im Anschluß an den Festzug fand die Enthüllung des von . Gundlach entworfenen Denkmals für Fohanna Stegen statt. Vie Festrede auf der Hohen Bastion hielt der Jastor Reuter, die Uebergabe⸗ rede am Denkmal der Professor Meyer. Die Angehörigen der Familie Hindersin⸗Stegen sowie Vertreter der Regimenter, die im Jahre 1813 bei Lüneburg den Sieg erfochten, waren anwesend. Die Stadt Berlin ließ am Denkmal einen Kranz niederlegen. Nach der Feier fand ein Festmahl von über 200 Gedecken statt. — Gestern wurde am Grabe der beiden von den . erschossenen Bürger Spangenberg und Gellers eine Feier abgehalten und eine Gedenktafel enthüllt. Ebenso wurde heute mittag am Lüner Tore ein von dem 165. Infanterieregiment gestifteter Denkstein enthüllt zur Erknnerung an die Erstürmung des Tores durch die Estorffschen Jäger. Die Stadt ist überaus prächtig ge⸗ schmückt, der Fremdenbesuch sehr stark. Abends fand eine große Fest⸗ beleuchtung statt.
Ohligs, 2. April. (W. T. B) Infolge Genusses von ver— dorbenem Fleisch erkrankten unter Vergiftungserscheinungen im Solinger Bezirk über dreihundert Personen. In Solingen⸗Wald und Höhscheid sind allein 121 Personen in Behandlung. 350 Fälle sind amtlich gemeldet.
Korhach, 2. Aprll. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet: Infolge Einsturzes im Böschungseinschnitt zwischen den Bahnhöfen Korbach und Meineringshaufen der Strecke Korbach — Wabern ist der Zugverkehr unterbrochen. Der Personenverkehr wird an der Einsturzstelle durch Umsteigen aufrecht
erhalten.
Versallles, 2. April. (W. T. B.) Der Fliegerunter« offizier Faure ist heute vormittag auf dem Flugplatz Bue durch Absturz getstet worden.
Paris, 3. April. (W. T B) Wie aus Mazag an gemeldet wird, hat der Kreuzer »Friant“ mit der Bergung der Reisen den des dort gestrandeten englischen Da mpfers Agadir! begonnen. Bisher sind bei den Rettungtarbeiten keinerlei Ünfaͤlle vor⸗
gekommen. (Vgl. Nr. 78 d. Bl.)
Am ien s, 2. April. (RB. T. B.). Durch ein verfehltes Landungsmanöber ist der Unteroffizier der Artillerie Phanxroux mit einem Flugzeug, in dem er aus Reims gekommen war, abgestürzt und getötet worden.
Madrid, 3. April (W. T. B) An der kantabrischen Küste weht ein hftiger Sturm. Zwei Ruderboote kenterten, wobet mehrere Personen umkamen.
Kopenhagen, 2 April. (W. T. B.) Dem Minister der Verteidigung ist heute von einer Abordnung des Ausschuffes für die Landesspende mitgeteilt worden, daß der dänischen Marine ein Untersee boot, dessen Herstellungskosten durch freiwillige Beiträge aufgebracht wurden, zum Geschenk gemacht werden soll. Gleichzeltig wurde der Wunsch ausgesprochen, daß das Unterseeboot den Namen ‚2. April“ erhalte. Der Minister dankte im Namen der Regterung und der Marine für die wertvolle Gabe.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
400 m Schlauch. Garantie muß für 10 Jahre gegeben werden.
Theater. 8 Uhr: Filmzauber. Opernhaus. 84. Abonnementsvorstellung. Cnvalleria rusticana. (Bauern- ehre.) Oper in einem Aufzug von zauber. Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von G. Verga. Rosinen. Musikaltsche Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. Regte: Herr Oberregisseur Droescher. Chöre: Herr Professor Rüdel. Bajazzi. (Pagiiacci.) Oper in Straße. ö und . Prolog. . und Dichtung von R. Leoncavallo, deu
von Ludwig Hartmann. Mußikallsche von Shatespeare, Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. Regie: Herr DOherregisseur Droescher. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang
73 Uhr. Schauspielhaus. 78. Abonnements vor⸗
Freitag,
Montag: Maebeth.
Lessingthenter.
in einem Aufzuge von Hugo von Hof— mannsthal. Musik von Richard Strauß. Zu spielen nach dem „Bürger als Edel⸗ mann / des Moligre. Mustkasssche Leitung: Konzert. Herr Kapellmeister Blech. Anfang 7 Uhr. Hermann Bahr. Sonnabend: Opernhaus. 85. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Neu einstudiert:; Die Walküre in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 79. Abonnementsvor, straße iber Julius 9 ar. ö 8 Ühr: n 5 Aufzügen von William Shakespeare. Harrh Walden. Uebersetzt bon A. W. von Schlegel. . )
Anfang 75 Uhr.
Sonnabend:
tion: Adolf Lantz. 104 - 1042.)
Gatte.
Deutsches Theater. Freitag, Abends wiel Harry Walden) 77 Uhr: Der lebende Leichnam. Sonnabend bis Montag: Der lebende Le ch nam. Sonnabend, Nachmittags 25 Uhr: Der lebende Leichnam.
Kamm erspiele. Freitag, Abends 75 Uhr: Zum ersten Male: Die Einnahme von Berg⸗oy⸗
oom. ö Sonnabend: Mein Freund Teddy. theater.) Sonntag und Montag: Die Einnahme Klein Dorrit.
von Berg⸗op⸗Zoom.
Freitag,
X
Berliner Theater. Freitag, Abends
ieher. ö . Große Posse mit Küänigliche Schauspiele. Freitag: Hestng un Tanz in 4 Akten von R Senntag, Mechmittag;. 3 Uhr; Bernauer und Rudolph Schanzer. Sonnabend und folgende Tage: Film⸗ gears en urs. 8 Uhr:
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Große kanssche Komödie in drei Akten von Carl
Theater in der Königgrätzer feine ag Abends 75 Uhr: Bergerac.
Musit Macbeth. Trauerspiel in fünf Aufzügen
Sonnabend: Die fünf Frankfurter. Cyrano von Bergerac. Sonntag: Das Buch einer Frau. —
n ; Freitag, ö n, 3 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Abends 8. Uhr: Der Freischütz.
saheen, ene hüß aoe, Hen Schauspiel in vier Aufzügen von Henrik
Ibsen. Deutsch von Wilhelm Lange. Neu einstudtert:
Sonntag: Das Konzert.
Sonnabend und Montag: Ein idealer fidẽl. Bauer. (Gastspiel Harry Walden.) fidele Bauer Sonntag; Kit. Heidelberg.
Komüͤdienhaus. Sonnabend, Abends
75 Uhr: Hochherrschaftliche Wohnung. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Stiftungsfest. — Abends: Hochherr⸗ liebe Augustin.
schaftliche Wohnung.
Schillertheater. O. (Wallner⸗ Abends 8 Uhr:
von Franz von Schönthan.
Schönau. Das lein Dorrit.
Freitag, Wolkenkratzer.
sudolf Konzert. Abends:
Eine ameri⸗
Rößler und Ludwig Heller. onnabend, Nachmittags 3 Uhr: Wallen⸗ steins kö Die Pieco⸗ ends:
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr; Die jolsta. Jungfrau von Orleans. — Abends: ion
reitag,
NVentsches Opernhaus. (Char⸗
lottenburg,
Abends Direktion: Georg Hartmann.) Freitag,
Sonnabend: Das Mädchen aus dem P. Veber, goldnen Westen.
Das goldnen Westen. Schönfeld.)
Theater.) Freitag,
Ahendz Sonnabend und folgende Tage: Der (Gastsplel Zigeuneryrinas. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der
Puyychen.
(Gast⸗
Kantstraße 12.) und N
Der liebe ,,.
reitag, Abends 8 Uhr: ugustin. Leo Fall
. cher Garten.
Sonnabend: Flachsmann als Er⸗ Akten von Arthur Lippschitz und Max
Sonnabend und folgende Tage: Der Exztrazug nach Nizza. Andersson. . Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Die Abends Stuüdentengrüfin.
Residenztheater. Freitag, Abends
38 3 . Bismarck. Straße 1 6. (Madame la Présidente.) Schwank in
drei Akten von M. Hennequin und
Sonnabend und folgende Tage: Die
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fidelio. Frau Prästdeutin. Lustspiel in drel Akten von — Abends:; Das Mädchen aus dem ͤ
Thaliatheater. (Direktion: Kren und
Montis Operettentheater. Früher: Vippchen. Posfe mit Gesang und Lanz
. ⸗ Neues Abends in drei Akten von Curt Kraaß und Jegn
Neutsches Schauspielhaus. Direk⸗ 5 uhr: Der Zigeunerprimas. Operette Kren. Gefangsterte von Alfred Schönfeld.
, Friedrich, in drei Älten bon Emmerich Kälmän.
r . Alt⸗ Heidelberg.
Musik von Jean Gilbert. Sonnabend
Trianontheater. Georgenstr., nahe
K Din of , a r. ö . . enn Frauen reisen. Lust⸗ Theater des Mhestens. (Station. spiel in vier Akten von Mouezy⸗ Eon
Sonnabend und folgende Tage: Wenn
Operette in drei Akten von auen reisen. ,. Ege mittags 3 Uhr: Der Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Sbnnabend und folgende Tage: Der selige Toupinel.
Beethoven Saal. Freitag, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Ellen
Klind worth ˖ Scharwenka · Saal. Freitag, Abends 8 Uhr: Konzert von
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Emil Liepe CKammersänger) und Maria
Abends 84ę Uhr: chwank in drei Akten von Leo Walther Cyrano von Stein und Ludwig Heller.
Sonnabend und folgende Tage: Ma⸗
Majolika. Scholle (Gesang).
BDirkus Schumann. Freitag, Abends D Uhr: Große Galavorstellung.
ö Auftreten sämtlicher Spezialitäten.
— Zum Schluß; Der unsichtbare Mensch! Vier Bilder aus Indien.
Frau Präsidentin.
Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Rittmeister a. D. Ernst von Westernhagen mit Frl. Maja von Dewitz (Stettin).
Abends 3 Uhr: Geboren: Ein Sobn: Hrn. Ober— leutnant Steinbrück (Danzig). — Eine Tochter; Hrn. Konsul Erich Grund (Breslau). = Hrn. Oberleutnant Berndt von Mitzlaff (Schwedt a. O.).
Tage: Gestorben: Hr. Generalmajor a. D. Max von Mandelsloh (Berlin). — Fr. Adelaide Krug von Nidda, geb. von Roenne (Dresden). — Harriet Freiin von Schorlemer (Warburg).
Freitag,
und folgende
Verantwortlicher Redakteur:
Verlag der Expedition (Heidrich) ; arge hf u ch
Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der Frauenfresser. .
Theater am Uaollendorfplatz
Vaudeville in drei
zug nach Nizza.
Konzerte.
Saal Kethstein.
Lustspiel in drei Akten Freitag, Abends 8 Uhr: Der tra⸗ 7 Uhr: Konzert von Agnes Rozgonhi in ö ö . Am Klavler: August Göllner.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Zehn Beilagen (einschließlich Börsenbeilage).
Freitag, Abends
Ma
un Deutschen Neichsanze 9.
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 3. April
Grosthandelspreise von Getreide au deutschen und fremden Börsenplätzen Januar bis März 1912 nach Wochendurchschnitten.
1000 kg in Mark.
(Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)
n. Jan. Jan.
C an. n Jan. Rebr. Febr.
*
Durchschnittspreise von Getreide im J. Viertel sah. Im) nach Wochen: Plätze und Sorten. 0. 6.11. 13.18. 20. 25.
27 ö 1 K 10.15. 17. 22. 34. 38. 10165. 17.22. 24. Eg.
Feb. Bebe B, Kir; Böer, lc, Röhe
Roggen, gut J gen, guter, gesunder, mi 712 9 . gu n ! ö r, mindestens 712 9
K guter, gesunder, mindestens 766 9 c ey, guter gesunder, mindestens 100 g ͤ
ö Mannheim.
Roggen, Pfälzer, mittel. ; J
Weizen, fälzer, amerik., rumän., mittel.
Hafer, bazischer, russischer, La Plata, mittel
Gerste badische, , ; u,
Mais, La Plata, mittel.
— Wien.
Roggen, Pester Boden
Weizen, Theiß. ;
Hafer, ungarischer!!⸗!⸗— ;
Gerste, JI
Mais, ungarischer. alter
. . neuer Budapest. Roggen, Mittelware
179.50 179,67 179,651 1 . 169.500 174,521 120,23 123,74 128,77 1
162,9 165,69 166,39 1 ; elizen, . 189,75 192.55 193,59 1 Dafer, ; iSd, 35 185 8 156 31 Herste Futter⸗ J 95. 155, 09 155,941 Mais ö — . 149, 02 149. 50 15233 ö. DO vdesfa. Roggen, 71172 kg das hl. . / Weizen, Ulka, 75776 kg das hl. 3 . Riga. Noggen, fs? kg das hl... . 30 27 130,38 132,35 Weizen, 7576 kg das hl 160.13 161,88 1641,75,
ö 8
22 7,460 51
16 82 117 70 1 los l lor, iᷣ
l l
. ; Paris.
Roggen lieferbare Ware des laufenden Monats
Antwerpen.
Donau-, mittel . Manitoba Nr. 2 1
165,59 16392 162,60
Weizen / . 3 165 50 167.51 170,84 1 166,53 16376 1705653 1 166,79 168, 16 171,00 1 171355 172, 76 176, 859 172,60 173,57 177.651
140 26 14 5 J 3. .
19
Weizen Kansas Nr. 2 Kurracheec⸗ . Kalkutta Nr. 2. Amsterdam. oö,
St. Petersburger
Roggen Weizen Mais
.
5
1 . 6. B 2
Sdess 157, 99 158. 72 ; 167,16 16735 163. 18
amerikan. bunte. 19.434 121,95 122,66 1
La Plata. = is ss 11255 115.35] London.
1 l J J 1
amerikan. Winter⸗.
17h, 70 173, 17 172 92 170,75
171, 67 170,17 169, 33 168, 17 167.92 167 00 ö j ö J ö.
27 9
l0 S5 215 5. 216 4s] 136 11 ISI. 37 i396 i8
ot s. 166,17 16373 16341 1637 gz os 162 65 15998
—
17108 16933 las 16s, 1 . 165,17 163 80 163575 163, 80
12 9* — — 9 . 203,60 200, 92 201, 75 200, 33 200,50 199, 33 200, 00 200, 33 200, 98 200, 00 20000 20,50 203,70
160,90
178, 75) 235, 00 180,83 181,88
H0 162 50 160, 00 160 00
z 90
166, 99 164,56 211, 13 209.299 209, 09 208 44 ie n fer gr ish, er gt 1609 46 160 34 160, 19 160,34 174,81 ö 136. 81 135.87 135, 74 137,56
. 160,10
e 2 66 193419 191340 193, 10 isi S7 193 33 1560 30 195,64 185.35) J 8760 157.45 135 066 183, 96 183, 85 185 68 183 i 180 8 177
66.68 56.50 lö6, 58 1656,47 153,88 151, 65 149 065 143 388 142.57 34, 74 136,71 23 139,56 140, 18 121.30 121.19 . 122,84 125,3 ͤ /
2 2
3 I 2
25 9 67
l, .
62,48 162,50 162, 38 16220 162,28 162,53 ; 0, 07 223,68 226,93 222,78 224,51 224 46 225,
71,40 1
69 96 169, 43
68,58 1
z ö 1 6 91 74 22 631
1
. 41
ö 40
l ' P (
60 131
1
5 177 335 It, ß 177 39 172 29 18119 13595 * 1 2 1
; 2 119,44 119,22 11813 1787 16,82 115,7: 5 5 158, 82 lõ8, S2 157,51, 157,51 157,29
30 8 132,3 132,57 133,23 129 95 13125 13125 129721: l/ 88 161,45 162, 10 164,91 162.98 164,07 164,57 164.07
/
3 163,90 16388 229, 16 234, 62
9. 43 169, 30 169 56 170 0 Y 13 170. 89 170 0 16940 168,7 165.05 1653.99 165,39 164,70 164.06 163, 37 163.57 68, 45 16793 1. 168 41 139 oz 16732 16655 165,38 167.59 77. 50 177,36 ö 26 172 84 17414 177,47 145.00 143,33 141 50 1365 63 136 54 13 965 137 90 136,30 136.28 ä n, 9 15! 95 151 10 151,900 151.59 149.33 149, J 143. 5] 60, , g 161,99 161,04 160, 94 160 01 15735 158, H jhs,.h3 e,, 6h10 163 33 163,93 167 . 166,32 163,15 164, jö4' g) 167 115,83 113 96 11393 114,70 11453 112 81 11197 111,95 20, 11 126.06 i114 6j 118,99 118 7 Ii, 11766 iidl 120, ;
60.21 160 1. 160 13 160,13 160,05 log, 90 690 1o9, 90 159,90
Wei ens engl. 6 1569,90 160, 9 16005 1 ö Mark Lane) 13, lä zs jäh 14h äh lä R Lad r läs läs,d Lis, i, ,,, ,,
rot Weizen engl. Getreide, Hafer Mittelpreis 3 Gerste 1196 Marktorten Liverpool. russischer . Nord Duluth .. Manitoba Nr. 2. k Kurrachee Auftralier Hafer, englischer, weißer .. Gerste, Futter⸗, Kurrachee . ö ¶ Odessa. J Mais amerikan. bunt! w Ula wan, ,,,, 16,58 Chieago. ͤ , . Juli .. September. 9 ,, Neu York. roter Winter⸗ Nr. 2
(Gazette
142,84 142.20 a verages)
166 6 165, 8 166771 169 o iss 771 16h 8 1146 173211 16h r ro zs 1 56 160,3 316
173 ——
(5, (6 — . 178,93
Weizen
35 , 27 2 5
l .. 3
l
l
Weizen, Lieferungsware
Mais, S3. 13
we dieferungsware s Juli ö September. ö
Wei Buenos Aires. H. ö Durchschnittsware /
h Neue Ernte. Berlin, den 3. April 1913.
Sh gs
S 54 136 80 176,80 13573 „S3 11905 117,83 ii. 12 118,6 121 17 125,1
6 ** 62, 73 1
69.3 715,6
21 ö ĩ 71,20 1
5,72 167,44 167, 52 171 20 173,08 173 33
193 15546 183 988 186 81 1819 185,15 . 5,67 135 80 1: l, 133,78 133, 84 140 05 140 05 135,87 135, 80 132.5.
57,47 135.38] ö ) r 136 45 12733 13633]
II 145.21 142 82 143 50 144 54 143,26 142 74 14. 38,92 14048 1298.85 139 91 141,04 143,67 14597 1. 13728 1389! 136,63 137,69 138,93 138,57 138 92 138,5
db. 65 S5, 39 85, 63 88. 34 .
Mai.. . . 16928 153.531 154.52 1s, ng 1b z5 154,53 133,77 152,53 152 148, 65 151,08 145,30 143,34 151,12 15 i521 i
13937 139 38, 142,34 140 761 So, hs S9. 38 S8, 200 S836, S9. hs Sg, dc3ß S5 h sh h
„ 1s sg tz; 145 40 116g 1d, sg jät sz 14 143 z. 146 s 145 143, 143455 z, ls, 6 18e 13 83 145,3 148 35 146,3 145 9656 147 05 144 3 14h 14s, iz
e le, 3 164,14 161,81. 160,77 160,14 15732 160,61 134 9? Il,28 171,57 160.79 166,50 167,66 168, 13 169, 0 1700 1 28 171,44 171 44 17238 171 539 17072 169,07 169. 54 059 170 50 170 26 171.44 17095 170 95 169, 34 I63 54 172 06 1 ni,) 176 11 173,77 173.30 182 49 183 49 182. 45 1832
189 73 18786 18786 139 41 12941 3,6 6. 06 132. 8 162 96 152 47 1565, 91 i655, 7h 150 28 118, 1 149 90 30 82 134,51 134,51 134 51 34. 2
35,99 135.93 135.93 135,93
ͤ
S7, 13 36 27
1669; 163 63 17923 11933 17053 1689 17127 171636 1039 169 o Iro & 1g. 9h
148 32 149,15 — 148,07 14873 149,52 149
3833 14076 13599 14076 14076 14121 141,65 145 21 1452! S5, 64 39. 53 S5 8 8538
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
Deutscher Reichstag. 130. Sitzung vom 2. April 1913, 2 Uhr Nachmittags. (Bericht von. Wolffs Telegraphlschem Bureau .)
Der Präsident Dr. Ka em pf eröffnet die Sitzung mit folgenden Worten:
Nach den Osterferien, die, wie ich hoffe, Ihnen allen die not— wendige Erholung gebracht haben, begrüße ich Sie zu neuer ernster Arbeit zum Zwecke der Lösung der hochwichtigen und tiefeinschneidenden Fragen, dte unser im neuen Sessionsabschnitt harren. Möge die glück⸗ liche Lösung dieser wichtigen Fragen gelingen, zum Heile unferes Vaterlandes. ;
Ich habe dem Hause einige Mitteilungen zu machen:
Seine Durchlaucht der Fürst Heinrich XI., Reuß j. L., ist am 29. März im Fürstlichen Schlosse zu Schleiz aus diesem Leben geschieden. Das Haus wird das Andenken des durchlauchtigen Fürsten in Ehren
halten.
Aus Anlaß des fluchwürdigen Attentates auf Seine Majestät den König der Hellenen, dessen Leben ein tragisches Ende bereitet ist, habe ich dem hiesigen griechischen Herrn Geschäftsträger im Auftrage des Neichstags das Mitgefühlf zum Ausdruck gebracht. Der Herr Geschäfts⸗ träger hat darauf mit warmen Worten gedankt und der Königlich griechischen Regierung davon Mitteilung gemacht.
Meine Herren, es ist Ihnen allen bekannt geworden, daß schweres
Unglück einen Teil der Vereinigten Staaten * von Nordamerika be⸗
er sind
in
In
troffen hat. . Heimsuchung dieser befreundeten Nation. Plätzen erhoben.
Fortschrittlichen Volkspartei:
zösischen Revolution gehoben. einen gleichen Beschluß, und in der ursprünglichen vreußischen Ver⸗ fassung. wurde dies ebenfalls festgestellt; in der Reattions perso-e wurde dieser Beschluß allerdings wieder aufgehoben. Fideikommisse in einzelnen Bundesstagten verboten. n. sollen alle Veutschen gleich sein.
alten deutschen Recht.
Das deutsche Volk nimmt herzlichen Anteil an der Sle haben sich von Ihren Ich stelle dies fest.
Auf der Tagesordnung steht zunächst der Antrag der
„Den, Herrn. Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage
1 einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die Errichtung und
und Boden verboten und die Auflöfung bestehender Familienfidei⸗ kommisse befördert wird.“
rweiterung von Fam ilienfideikommissen an Grund
Zur Begründung des Antrages erhält das Wort der
Abg. Gothein (fortschr. Volkep.): Schon während der fran— wurden 1793 die Familienfideikommisse auf— Die Nationalversammlung von 1848 in Frankf nk faßte
Heuie sind die Nach der Ver⸗ Damit ist das Fortbestehen Fideikommisse nicht vereinbar. Sie sind nicht begründet in dem Erst seit Kaiser Friedrich Barbarossa
die Fideikommisse nach Deutschland verpflanzt worden.
Schon Wolfram von Eschenbach hat eine lebhafte Verwahrung
gegen diese welsche Mode eihoben. Ver
seinem Parsifal“
ganze Begriff des Fideikommisses stammt aus dem römischen Recht.
Spanien haben es die Adligen übernommen, dann ist es nach
iger und Königlich Preu
ßischen Staatsanzeiger.
1913.
Italien gekommen, und zwar zunächst nach Neapel. Nach Ba ern kam es erst in der zweiten Hälfte des 16. e , , * . dem dreißigjährigen Kriege verbreitete es sich in Deutschland, aber die Hauptgründungen fielen in das 19. und 20. Jahrhundert; Die Famil ien fideikommisse haben lediglich den Zweck, den Familienbesitz zu erhalten. nlcht den Besitz an sich, wie es das bäuerliche Erbrecht erstrebt. Die durchschnittliche Dauer der Grafengeschlechter, in deren Händen vorwiegend die Fideikommisse liegen, ist nicht älter als 200. Jahre. Der hohe Adel weist bei weitem nicht die Tinderzahl auf, wie die übrigen Bevölkerungsschichten. Der Zweck, die Familien durch Familienfideikommisse zu erhalten, wird alsg nicht erreicht; die adligen Geschlechter sterben vielmehr aus. Früher mußten die Fideikommißinhaber für ihre nachgeborenen Familienmitglieder Stellen im Deere usw, beschaffen, daher die Kadettenanstalten zur Versorgung für die jüngeren Brüder. Heute wird von dem Inhaber eines Fidelkommisfes nur ein Ein— kommen verlangt. wie es der nicht einmal gut situierte Mittel. stand hat. Die Bevorzugung der Erstgeborenen ist nicht geeignet, das Ansehen der Familie zu erhöhen; die Geschichte hon Jakob und Esau ist eines der traurigsten Kapitel der Biblischen Geschichte. De Fideikommisse schaffen nicht Zu⸗ friedenheit unter den Familiengliedern, fondern as Gegenteil. Die Erhaltung einer großen Zahl brandenburgischer Junker hai Herr von Kröcher als einen Segen für den Staat bezeichnet, da sie diesem als Beamte und Offiziere dienen. Nun, heutzutage betätigt sich auch der Lohe At el an in du striellen Unternehmungen, und der größte Teil der Offiziere ist bürgerlich. Der preußische Entwurf verweist auf die Großtaten der Fideikommißbesitzer. Wo sind diese Großtaten? Unsere großen Heerführer und Staatsmänner sind fast ausnahmslos nicht mit dem goldenen Löffel des Fideikommisses geboren worden; Fürst Clodwig Hohenlohe war eine Ausnahme. Daß die Fidei⸗ kommißbesitzer eiwas Besonderes für den Staat leisteten, kann niemand, hehaupten. In allen Kreisen der Bevölkerung sind Gott sei Dank die Kräfse vorhanden, deren der Staat für die Verwaltung und für die Selb stuerwaltung bedarf Tatsächlich erfolgt heute die Gründung von Fideikommissen aus keinem anderen Grunde, als zur Befriedigung einer gewissen Eitelkeit, und in dieser Beziehung gibt die hayerische Gesetzgebung noch einen direkten Anreiz, indem si⸗ gewisse Fideikommißbesißer zu erblichen Reichsräten macht. In Mecklenburg, befindet sich ein aroßer Teil des Großgrundbesitz es in den Händen reicher Hamburger Kaufmanns⸗ und Industriellenfamilien, die dafür gesorgt haben, daß er auch fideikommissarisch gebunden wurde, un) die dann in Mecklenburg dafür sorgen, daß das Land keine Ver⸗ fassung bekommt. Von den preußischen Fideikemmissen stammt über die Hälfte aus der Zeit nach 1852. In den allerletzten Jahren sind die Neugründungen ganz besonders zahlreich gewesen. Nicht der Erbe, sondern der Besitz wird geschützt; der Erbe wird zum Besitz der Land⸗ wirtschaft gezwungen, auch wenn er ganz entgegengesetzte Neigungen
und Interessen hat. Ez kommt lediglich noch auf den splendor familias
an,, Damit wird der „geborene notleidende Landwirt“ gro — Bei den reichen Famillen macht sich der Hang geltend, den Latifundienbesitz immer weiter auszudehnen: ich verweise nur schlesischen Magnaten, aber auch im Westen ist es vielfach nicht anders; man denke an dos Vorgehen des Grafen Görtz von Schlitz in Hessen, an die Hanjel, Heyl usw. Auch der preußische Entwurf will bloß die Renten sichern; nach Professor Conrad wurden von den I ifa. Fideikommissen nur 23 von ihren Besitzern selbst bewittschaftet, die anderen waren verpachtet oder administriert; von einer eigenen Aibeit der Besitzer kann also nur sehr bedingt die Rede sein. Das Hedenklichste ist, daß das Familienfideikommiß dem Bauern, dem Kleinbesitzer immer mehr Boden entzieht. Schon 1866 waren in Preußen über 20 0 der ertragsfähigen Flächen dem Verkehr entzogen. Da der Boden sich nicht bermehrt, muß der Preis für ihn immer mehr steigen. Wir steuern tatsächlich englischen Verhältnissen zu, dort ist bereits mehr als die Hälfte des Bodens ideitommissarisch gebunden. In einem Jahre stieg die gebundene Fläche um mehr als CCeg.„ha. In Preußen existieren zurzeit 1213 Fideikommisse mit 23 Millionen Vektar. Neuerdings werden nicht sowohl die Wald⸗ flächen, als die guten und mittkeren Böden, die eine sichere Rente gewähren, bei der Fideikommißgründung bevorzugt; in Stettin sind s5, in Königsberg 71 , in Aurich sogar 0 o 'aller Fideikommisse landwirtschaftlich genutzt, In manchen preußischen Kreisen ist die Hälfte oder nahezu die Hälfte des Grund und Bodens derart gebunden. Der Zugang zu der fideikommissarisch gebundenen Fläche ist dort am größten, wo schon die meisten Fideikommiffe bestehen. Auf Schlesien entfällt fast ein Drittel aller Fideikommisse. Dort finden wir auch eine ständige Abnahme des miktleren und Kleingrundbesitzes. Dadurch werden allmählich die seßhaften Arbeiter verdrängt, und es kommen die polnischen Salsonarbeiter. Daß der landwirtschaftliche Groß⸗ betrieb das Land entvölkert, hat schon Ernft Moritz Arndt vor 110 Jahren festgestellt und sich dadurch den Haß der Junker zugezogen. Es sind allerdings nicht die Fideikommisse allein, die zur Landentvölkerung beitragen, ebensowenig sind es jetzt nur die Gutsbezirke, Auch die Landgemeinden werden davon schon betroffen. Vie Fideikommisse verhindern eine Verminderung des Groß grundhesitze s; sie vereiteln auch die Urbarmachung der 3 denn ein Fideikemmißbesitzer mit vielen Kindern kann im Interesse der nicht direkt hier erbberechtigten nicht alles Geld für Kulturen anlegen. Im westlichen DVeutschland wächst die ländliche Bevölkerung, weil sie überwiegend eine bäuerliche ist. Dasselbe ist auch im Osten der Fall, wo zweckmäßige Kolonisation betrieben wird. Diese will aber der Großgrundbesitz gar nicht. Ueber sie hat sich Herr von Oldenburg⸗Januschau sehr skeptisch und ironisch ausgesprochen. Jeder einzelne Minister hat zwar immer wieder bersichert, daß ihm die innere Kolonisation am Herjen liegt. Was hätte man nach allen diesen Reden in . nicht alles er⸗ warten sollen. Jetzt werden ganze 25 Millisnen Mark zur Urbar⸗ machung von einigen Mooren angelegt. Wenn von Staats wegen wirklich einmal eine Domäne aufgeteilt wird, dann ist es meist eine solche, die nichts einbringt. Der Bund der Landwirte bertritt in dieser Frage nur das Junkerinteresse, und er führt den Bauernstand nur im Munde. Jetzt wird, von der Deutschen Tageszeitung“ und von der „Kreuzzeitung“ bestritten, daß der Reichstag hier zustaͤndig ist. Nun hat aber der Bundezrat uns in diefen Tagen einen Gesetzentwurf Vorgelegt, worin er sich auch mit den Fideikommissen beschaftigt. Tir die einmalige Deckung der Wehrborlagen, folien auch die Fldeikommisse durch einen außerordentlichen eitrag herangezogen werden. Die Art, in der das ausgeführt werden soll, ist aber direkt ein Eingriff in das Fideikommißgesetz, Also der Bundesrat erklärt sich in dieser Frage direlt für zuständig. Daß die Fideikommiß- gesetzgebung bei der Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuches i. dem Reiche überlassen wurde, erklärt sich daraus, daß die damalige Kommission es nach der herrschenden Anschauung nicht fur angängiß hielt, eine Aenderung eintreten zu laffen. Diese wurde aber als nötig hingestellt, wenn die polltischen Verhãl tnisse eine Wandlung erfahren hätten. Das ist aber jetzt sicher der Fall. Denselben. Gedanken führt. auch das Fin führung! gesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch aus. Alle materiellen und n e. Gründe sprechen alsso gegen das System des Fideikommißwesent. Vom agrarischen Standpunkte ist die Erhaltung einer bevor zteten Fastesebenso logisch wie die Agrarzölle, wie die perkehrte Waßst
Iinteilung, die öffentliche Stimmabgabe, das Dreiklassenwahlr
Aber vom freiheitlichen Standpunkte muß sie bekämpft werden. J
Schlesien wurde aus elner Herischaft ein Fideikommiß gemacht, obwohl
: 3 w Kö /
= or, .
. ‚.