1913 / 82 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Apr 1913 18:00:01 GMT) scan diff

ggauber.

prächtig; in klarer ,.

klang chth und mit plastischer ärfe er . sich . musikalische Wunder vn

u vor dem geistigen was die Vertreter

Auge Zuschauers. Aber auch

der einzelnen Rollen boten, verdient, wenn es auch nicht an das 8. t, was , an derselben Staͤtte in fast jeder Partie Größere einst geleistet haben, volle Anerkennung. Da ist zunaͤchst Herrn Bergers Siegmund zu erwähnen, reckenhaft an Gestalt und Stimme, aber noch etwas steif im Spiel und im Gesang nicht ausdrucksdoll genug. Auch die Sieglinde der Frau Hafgren⸗ Waag entsprach, so schön auch der Klang ihrer Stimme war, in der Bewegung nicht immer den hier zu stellenden Anforderungen in bezug auf die Uebereinstimmung mit der Musik. Eine geradezu ideale Verkörperung des Hunding bot dagegen Herr Knüpfer, der wundervoll sang und dessen Behandlung des Textes als mustergültig zu bezeichnen ist. Von Herrn Hoffmanns Wotan gilt das Gleiche, was schon uͤber ihn gelegentlich der, Rheingold Aufführung gesagt wurde. Die Partie liegt ihm unbequem tief. Nur Anerkennenswertes läßt sich von Frau Arndt⸗Obers Fricka und, last not loast, von Frau Curts Bruͤnnhilde sagen; beide standen auf der vollen Höhe ihrer anspruchsvollen Aufgaben. Auch der statt⸗ liche, mit Sängerinnen von Rang besetzte Walkürenchor konnte in jeder Hinsicht befriedigen. Stürmischer Beifall rief nach den Akt⸗ i. die Sänger und verdientermaßen auch den Kapellmeister Blech mmer wieder vor die Rampe.

Lessingtheater.

Zur Vorfeier von Hermann Bahrs . Geburtstag ließ die Leitung des Lessingtheaters am Sonnabend das erfolgreichste Stück des künftigen Jubilars, das weit bekannte und mit Recht be⸗ liebte Konzert“ neu einstudiert in Szene gehen. Es war eine erfreuliche und im Zusammenspiel gut abgetönte Aufführung, die von seiten der Zuschauer sehr 1 aufgenommen wurde. Neu besetzt waren die Rollen der beiden führenden Frauen. Llna Lossen als Marie wirkte in hohem Grade anziehend in ihrer verzichtenden Verständigkeit und in ihrem überlegenen Humor. Vielleicht erschien sie äußerlich etwas zu jugendlich neben dem reifen Gemahl. Aber das tat dem inneren Wert ihrer Leistung in keiner Weise Abbruch, durch die sie entschieden den Beweis lieferte, daß sie auch im feineren Lustspiel rein und stark zu wirken vermag. Helene Burger sie gab die Delfine ist sowohl als Schauspielerin wie im Stück die weniger Bedeutende. Vielleicht hätte sie das unerfahrene, innerlich und äußerlich herumschwärmende Frauchen an einzelnen Stellen noch zwingender gestalten können, doch im großen und ganzen befrledigte auch sie. Emanuel Reicher als erfolgreicher, eitler Klavierprofessor ist von früher her . im besten Gedächtnis. Karl Forest, der den Dr. Jura gab, übertrieb etwas nach der Seite des Schwankartigen hin. Delfinens Gatte soll ja ein Sonderling sein, aber ein recht gescheiter und liebenswürdiger. Aus dem treff⸗ Üichen Ensemble ragten Paula Eberty als liebeerfüllte Wirtin des vielgellebten Klavierprofessors und Bruno Ziener als urwüchsiger Hüttenwirt Pollinger besonders hervor.

Komödienhaus.

In das Komödienhaus ist mit den vorläufigen neuen Leitern des Theaters, Adele Hartwig und Toni Impekoven, nun auch die Posse eingezogen. Am Sonnabend fand die Erstaufführung von Hoch⸗ herrschaftliche Wohnungen von Toni Impekoven, mit der Musik von Wil ly Bredschneider, statt. Das Stück wurde vom Publikum mit einmütigem Beifall aufgenommen. Alles war geschehen, um den Erfolg, den man den Mitgliedern dieses vielgeprüften Hauses wunschen möchte, zu gewährleisten. Die szenische Ausstattung war vorzüglich, und alle Mitwirkenden waren mit Eifer bei der Sache. Vom Inhalt braucht nicht allzuviel erzählt zu werden, er schließt sich ztemlich eng an ältere Vorbilder an, die die Abenteuer des Provinzlers in Berlin zum Gegenstand haben. Der Rentier Heinrich Paffke aus ,,,. hat die Absicht, in Berlin eine Wohnung zu suchen. Er ommt ins bayerische Viertel und findet dort eine Wohnung mit allen Annehmlichkeiten, aber auch eine Portierfrau mit allen Unannehmlich⸗ keiten. Fräulein Martha Altenberg war als Darstellerin dieser Gestalt

anz vorzüglich in ihrer rücksichtslosen Grobheit und Kurzangebunden⸗

eit. Kurz, der Perleberger Rentier erleht auf der Wohnungssuche alles Mögliche und Unmögliche, u. a. begegnet er auch einem exotischen Prinzen und muß indischen Lärm, schwarze Magie und Geistererscheinungen über sich ergehen lassen, bis er reuevoll erklärt, in Perleberg bleiben zu wollen. Dieses alles, gewürzt durch witzige Couplets und flotte Tänze, bietet für eine Abend⸗ unterhaltung Kurzweil genug. Georg Baselt als Rentier Pafftke war sehr drollig und beweglich, Ferry Werner und Mariette Horak stellten ein nettes Liebespaar sympathisch dar. Carl Eggers⸗Dechen gab den Prinzen Harun al Kaschmir und Fräulein Lilly Fricke seine Braut Pamela. Herr Lohnstein war sehr wirkungs⸗ voll als jüdischer Allerweltsagent. Richard Leopold, Senta Söne⸗

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 88. Abonnementsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Die Walküre in drei Akten von Richard Wagner. Mußsikalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 82. Abonnementsvor⸗ stellung. Die Journalisten. Lustspiel in vier Aufzügen von Gustav Freytag. i Herr Regisseur Keßler. Anfang

r.

Mittwoch: Opernhaus. 89. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche . Boheme. Szenen aus Henry Murgers „La Vie de Bohòme“ in vier Bildern von G. Giacosa und L. Illieg. Deutsch von Ludwig Hartmann. Musik von Giacomo Puceini. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 83. Abonnementevor⸗ stellung. Ariadne auf Naxos. Oper in einem Aufzuge von Hugo von Hof⸗ mannsthal. Musik von Rherd Strauß. Zu spielen nach dem „Bürger als Edel⸗ mann“ des Moltoöre. Anfang 7 Uhr.

Straße. Dienstag,

Frankfurter. Buch einer Frau.

Lessingthenter. 8 Uhr: Das Konzert. Akten von Hermann

tion: Adolf Lantz. straße 104 1042. 8 Uhr: Alt⸗Heidelberg. Harry Walden.)

Walden.)

, ,,, mmkopf. Deutsches Theater. Dienstag, Abends an n uf

74 Uhr: Der lebende Leichnam.

Mittwoch, Freitag und Sonnabend:

Der lebende Leichnam.

Donnerstag: Der blaue Vogel.

amm erspiele.

Dienstag, Abends 8 Uhr: Mein Freund Teddy.

Mittwoch und Freitag: Die Ein⸗ nahme von Berg⸗op⸗Zoom.

Donnerstag: ö, ,, Erwachen.

Sonnabend: Mem Freund Teddy.

——

Berliner Theater. Dienstag, Abends S8 Uhr: Filmzauber. Große Poe mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Rudolf Bernauer und Rudolph Schanzer. Mittwoch und folgende Tage: Film⸗

8 Uhr: nungen.

Ghyges und sein Ring.

Charlottenburg. 8 Uhr: Der Andere. vier Aufzügen von Paul

Hin n

Theater in der Königgräher Abends 8 Uhr:

Das Buch einer Frau. Lustspiel in drei Akten von Lothar Schmidt. Mittwoch und Freitag:

Donnerstag und Sonnabend:

Dienstag, Lustspiel in drei Bahr.

Mittwoch: Rose Bernd.

Donnerstag: Die Erziehung zur Ehe. Hierauf: Tod und Leben.

Nentsches Schauspielhaus. ( Direk⸗ NVW. 7, Friedrich⸗ Dienstag, (Karl Heinz:

Mittwoch, Freitag und Sonnabend: Alt Heidelberg. (Karl Heinz: Harry

Neu einstudiert: (Justus Häberlin: Harry

Komödienhaus. Dienstag, Abends Sochherrschaftliche

Mittwoch und folgende Tage: Hoch⸗ herrschaftliche Wohnungen.

Schillerthegter. O. (Walr!ner- theater.) Diengtag, Abends 8 Uhr: Elne Tragödie in 5 Akten von Friedrich Hebbel.

Mittwoch: Klein Dorrit.

Donnertztag: Gyges und sein Ring.

Dienstag, Abends Schauspiel in Lindau. Cyrano von Bergerac. Donnerstag: Hedda Gabler.

land und Hermine Straßmann⸗Witt vervollständigten in wirksamen komische'n Rollen das flotte Zusammenspiel.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, die erste Wiederholung der Walküre in der neuen Nut stastung und Einstudierung statt. In den Hauptrollen sind wieder die Damen Hafgren Waag, Kurt, Arndt⸗Ober mit den Herren Berger, Hoffmann und Knüpfer beschäftigt. Dirigent ist der Ka ellmeister Blech. (Beginn 7 Uhr) Zum . der Wohlfahrtskasse des Deutschen Bühnen⸗ Vereins findet am nächsten Sonntag, 13. April, Nachmittags 24 Uhr, eine Aufführung der „Fledermaus. zu ermäßigten Preisen statt. Es sind die Damen Alfermann, Dietrich, Parbs mit den ö Philipp, Patry, Sommer, Schultz, Dahn, Krasa Träger der Haupt— rollen. Die mustkaltsche Leitung führt der Kapellmelster von Strauß, die Regie Herr Bachmann. Der Vorverkauf findet an der Tages kasse des Königlichen Opernhauses statt.

Das Königliche Schau spielhaus bringt morgen eine Auf— führung von G. Freytags „Journalisten', mit den Damen Arnstädt, Thimig, Butze und Vollmer sowie den Herren Vollmer, Keßler, Boettcher, Clewing, Werrack, Patty und Eichholz in den Hauptrollen.

Im Lef fing th egter spielt das Brahmsche Gnfembie nur noch während der beiden Monate April und Mai d. J. Bevor es die Stätte seines langjährigen Wirken veg. soll eine begrenzte Auswahl aus seinen hervorragendsten Aufführungen noch einmal in geschlossener Reibe dargeboten werden. Ber Zyklus, be⸗ ginnend mit dem 19. April und schließend mit dem 10. Mai, wird im ganzen folgende zwölf Stücke, sechs von . und sechs von Ibsen, umfassen: ‚Das Friedensfest'; .Der Biber⸗ pelz; „‚Ginsame Menschen; Die Frau vom Meere; „Gabriel Schillings Flucht; „Rose Berndꝰ; „Bund der Jugend?; Die Ratten; „Die Stützen der Gesellschast;. „Gespenster'; „Hedda Gabler; Jon Gabriel Borkman'. Auf diese Vorstellungen wird ein Dauerbezug von Karten zu ermäßigten Preisen eröffnet, und zwar sowohl inegesamt für alle zwölf Stücke, wie auch gesondert für die sechs Stücke von Hauptmann und die sechs Stücke bon Ibsen.

Um unliebsame Störungen zu vermeiden, weist die General⸗ intendantur der Königlichen Schauspiele darauf hin, daß die am 13. d. M. im Neuen Operntheater für den „Berliner Ruder⸗ Verein von 1876“ stattfindende Aufführung von „Freund Fritz“ be⸗ reits um? Uhr beginnt.

„Anstandsvisite“, ein neues dreiaktiges Lustspiel von Robert Saudek, ist von den Direktoren Meinhard und Bernauer zur Auf⸗ , . am Theater in der Königgrätzer Straße erworben worden.

Am Mittwoch findet im Deutschen Opernhause die Erst—⸗ aufführung zweier Werke Ernst von Dohnanyis statt. In den Hauptrollen der einaktigen komischen Oper ‚Tante Simona“ wirken die Damen Mizzi Fink, Luise Marck und Eleanor Painter sowie die Herren Eduard Kandl, Ernst Lehmann und Karl Waschmann mit. In den wichtigen Rollen der dreiaktigen Pantomime „Der Schleier der Pierrette“' sind außer Frau Else Galafrès in der Titelrolle Ellie Sander als Pierrettens Mutter sowie Einar Linden als Pierrot, Edwin Heyer als Arlechino, Josef Plaut als Gigolo und Eduard 6 uh Pierrettens Vater beschäftigt. Die Aufführung beginnt um ö.

Mannigfaltiges. Berlin, 7. April 1913.

Der Deutsche Frauenverein für die Ost marken ver⸗ anstaltet zum Besten seiner vaterländischen und gemeinnützigen Zwecke am Sonntag, den 20. April d. J., 4 Uhr Nachmittags, im Haupt⸗ restaurant des Zoologischen Gartens einen Tee und Tanz. Die Preise der nur persönlich geltenden Eintrittskarten betragen für die Person 6 S, fär junge tanzende Herren 4 ις; sie werden auf den Namen ausgestellt und sind unübertragbar. Bezug der Eintritts⸗ tg . Herrn Generalleutnant Pape, Charlottenburg, Uhland⸗

aße 20.

Der Berlin-Brandenburger Heilstättenverein für Lungenkranke, der die Lungen heilstätte Belzig betreibt, hält am 11. April, Mittags 12 Uhr, im Landeshause, Matthäikirch⸗ straße 20/21, seine TIX. Generalversamm lung ab, zu der alle Freunde der Anstalt eingeladen sind. Ein Vortrag wird Aufschluß geben über die neueren Methoden der Behandlung der Lungentuberkulose.

Der II. Tag der Fürsorgestellen für Lungenkranke, zu dem das Deutsche Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose einladet, wird am 22. Oktober in Berlin im Anschluß an die Inter⸗ nationale Tuberkulosekonferenz stattfinden. Auch die Tuberkuloseärzte⸗ Versammlung soll mit dieser Konferenz verbunden werden.

Neutsches Opernhans. (Char- Mittwoch.

lottenburg, Blsmarck⸗ Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die lustigen Weiber von Windsor.

Mittwoch: Zum ersten Male: Tante Simona und Der Schleier der Pierrette.

Donnerstag: Das Mädchen aus dem goldnen Westen.

Freitag: Tante Simona und Der 8 Schleier der Pierrette.

Sonnabend: Oberon.

Opernschule

joliła. Die fũnf , e

Das

Abends Uhr:

P. Veber.

Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Zigeunerprimas. Operette in drei Akten von Emmerich Kälmän.

Mittwoch und folgende Tage: Der Zigeunerprimas.

Theater des Mestens. (Station: oologischer Garten. Kantstraße 12.) iensag, Abends 8 Uhr: Der liebe Augustin. Operette in drei Akten von Leo Fall.

Mittwoch und folgende Tage: Der liebe Augustin.

Theater am Nollendorsplatz. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der GExtra⸗ zi nach Nizza. Vaudeville in drei 6 von Arthur Lippschitz und Max

nau.

Mittwoch und Donnerstag: Der Extra⸗ zug nach Nizza.

reitag: Liebelei. onnabend, Nachmittags 3 Uhr: 2. Aufführung der Opernschule des

Walzer von

Abends

Der

Woh⸗2

spiel in vier und Nancey.

2. Schüleraufführung der Neuen und Mary Hahn. Abends: Ma⸗

Residenztheater. Dienstag, Abends Die Frau BPräsidentin. (Madame la Président.) Schwank in drei Akten von

Mittwoch und folgende Tage: Frau Vräsidentin. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

Thaliatheater. Direktion: Kren und Schönfeld.) , Pup nchen. Posse m in drei Akten von Curt Kraatz und Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.

Mittwoch und folgende Tage: Puppchen.

Trianonth

Bahnhof Friedrichstr.) Dienstag, Abends 8 Uhr: . Frauen reisen.

Mittwoch und folgende Tage: Wenn Frauen reisen.

Ohligs, 7. April. (W. T. B.) Bei vielen der an 3 vergiftung erkrankten Personen (val. Nr. 79 d. Bl), be⸗ sonderg Kindern, stellte sich jetzt ein Hautausschlag deg Gesichts ein. An Magen⸗ und Darmkatarrh leiden besonders die älteren Er⸗ krankten. Man zweifelt, daß das Fleisch, durch das die Vergistung herborgerufen wurde, nur von einem Pferde stammte. In medizini- chen e e, hält man Paratyphusbazillen für die Ursache der

ergiftung.

München, 7. April. (W. T. B.) Seine Königliche Hoheit der Prinz-⸗Regent hat dem Bayerischen Vete⸗ ranen, und Kriegerbund 50900 S zur Ausgestaltung zweier Veteranenerholungsheime überwiesen.

Kreuznach, 5. April. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: 6 früh 4 Ühr 50 Minuten ist vor dem Bahnhof Gunders⸗ eim an einer Stelle, an der der Eisenbahndamm infolge schlechten Untergrundes schon mehrmals gerutscht ist, erneut eine

Rutsche eingetreten. Hierdurch ist das Hauptgleis zwischen Nieder-

flörsheim und Gundersheim e ee. Der Verkehr wird bis.

auf weiteres durch Umsteigen aufrechterhalten.

London, 5. April. (W. T. B.) Die große Tribüne des Rennplatzes in Ayr in Schottland geriet nach Mitternacht in Brand und ist vollständig zerstört worden Der Schaden beläuft sich auf 3000 Pfd. Sterl. An der Brandstelle aufgefundene Zettel weisen darauf hin, daß es sich um eine Tat von Anhängerinnen des Frguenstimmrechts handelt. In Kelso (Schottland) wurden heute vormittag zwei Anhängerinnen des Frauen stimmrechts in dem Augenblick . wo sie die große Tribüne des Rennplatzes in Brand stecken wollten. Sie hatten bereits mit Petroleum getränkte Papierstücke angezündet.

Bernburg, 7. April. (W. T. B) Auf der Saale er⸗ trank en gestern infolge Kenterns eines Bootes ein Muaketier des hiesigen Infanterieregiments und fünf Kinder, drei Mädchen und zwei Knaben im Alter von 13 Jahren. Der Soldat hatte die Kinder auf der Fahrt von Aderstedt nach Gröna auf ihre Bitten an einer Anlegestelle in sein Boot aufgenommen. Auf der Rückfahrt ereignete sich dann das Unglück, wahrscheinlich infolge Wechselns der Plätze. Der Soldat ertrank bet dem Versuche, die Kinder zu retten.

Budapest, 7. April. (W. T. B.) Zwischen Budapest und Fiume ist bei der Station Ogulin ein nach Fiume gehender Schnellzug mit einem aus tg egeng fegte Richtung kommenden, Lastzuge zusammengestoßen. elde Lokomotivführer beide Heizer und der Zugführer des Lastzuges wurden getötet. Auch unter den Reisenden befinden sich Tote und Verletzte.

Paris, 5. April. (W. T. B.) Dem Automobilbanditen Lacombe war es heute vormittag gegen 108 Uhr gelungen, aus seiner Zelle zu entkommen. Die Verfolgung des Ent⸗ flohenen wurde sofort aufgenommen und dieser auf den Dächern gestellt. In dem Augenblicke, wo er ergriffen werden sollte, stůrzte er sich vom Dach herunter und zerschmetterte sich den Schädel. Er war sofort tot.

Libau, 6. April. (W. T. B.) In der Nacht zum Sonntaz, etwa gegen Mitternacht, sank das Unterseebot . Minoga?“. Es blieb ungefähr 15 Stunden unter Wasser, konnte dann aber gehoben und in den Hafen gebracht werden. Die Mannschaft ist unversehrt. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht aufgeklärt.

Rom, 6. April. (W. T. B.) Heute früh fand in Rom und in allen anderen Städten in Gegenwart der Militär- und Zivil⸗ behörden und einer großen Menge die Verteilung der Tapfer⸗ keits- und Erinnerungsmedaillen für den libvschen Krieg an die Familien der im Kriege Gefallenen statt. Die feter⸗ liche Han bien gab zu begeisterten Kundgebungen für die Armee und die Marine Anlaß.

Astoria (Oregon), 6. April. (W. T. B.) Der deutsche Viermaster Mimi“ aus Hamburg kenterte, als er von einem Riff abgeschleppt wurde. Die Besatzung von 30 Mann, ein⸗ schließlich des Kapitäns Westphal, ist ertrunken.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Nachmittags 21. uhr; Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Irmgard Beck mit rn. Oberleutnant alter Gomlicki Breslau).

Verehelicht: Hr. Leutnant Ewald von Blumenthal mit Frl. Ilse von Eber⸗ hardt (Charlottenburg). Hr. Dr. Rudolf Knoblauch mit Frl. Friederike von Schlütter (Charlottenburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Vize⸗ oberstallmeister Walter Frhrn. von Ese⸗ beck (Berlin). Hrn. Rittmeister von Gundlach (Hofgeimar). Eine Tochter: Hen. Grafen Heinrich Gott⸗ fried Matuschka (Wackenau). Hrn. Landrat von Heyden (Ueckermünde). Hrn. Rittmeister Frhrn. zu Innhausen und Knyphausen (Berlin).

Gestorben:; Hr. Generallandschafts⸗ repräsentant Richard Pförtner von der ö (Breslau). Hr. Baurat Eugen

leine (Berlin Lichterfelde). Hr. Baurat Fedor von Bose (Dresden). Verw. Frau Oberstleutnant Anna von Starck, geb. von Pawel (Cassel⸗ Wilhelmshöhe). Fr. Kammergerichts⸗ räsident Bertha von Schmidt; geb.

üttner (Halle a. S). Fr. Oberst⸗ leutnant von Sydow, geb. Büchter (Rostock). Fr. Elfriede von Peters⸗ dorff, geb. von Wallhoffen⸗Mathias (Barschau b. Raudten).

Maximilian Morris

und folgende Tage: Ma⸗

M. Hennequin und

Die

Ein Chopin.

Abends 8 Uhr: Gesang und Tanz Jean

enter. (Georgenstr., nahe

Lust⸗ Akten von Mouezy⸗ Eon

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Steruschen Konservatoriums. Abends: Der Gxtrazug nach Nizza.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) 7 Dienstag, Abends 8 Uhr: Majolika. Schwank in drei Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller.

Uhr: Zu

Birkus Schumann. Dienstag, Abends

Große Galanorstellung. uftreten sämtlicher Spezialitäten.

m Sen Mensch! Vler Bilder aus Indien.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. ? ( u799

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Dreizehn Beilagen

Der unsichtbare (einschließlich Börsenbeilage).

zum Deutschen Reichsanz

Mn S2.

8

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 7. April

Deutsches Reich. Handel Deutschlaunds mit Getreide und Mehl.

Nach Erntejahren, beginnend mit 1. August. Vom 1. August bis 31. März (Mengen in de 100 Kg). 1) Ein⸗ und Ausfuhr.

eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1913.

Gesamteinfuhr

Davon sofort verzollt oder zollfrei

Gesamtausfuhr

Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

Warengattung

1912513

191112 191011

191213 191112

1910111

19125113

191112

191011

1919siz 19111

191011

zgerste Andere

ö Weljsenmehl

erste k 566 ohne nähere Angabe

2) Mehlausfuhr gegen Einfuhrschein.

1745138 17882191 2579072 17659 992 1500457 6 264787 ð 797 Sh 8 6988

löl 421

2494256 15 943 988 1ẽ791 860 23 860 441 422 446

3 606 069 6 235 587 9134

124 591

3580130 17377508 2289946 21 599 727 37148

4 801 326 6 093512 9013

130 845

1989 830

12916452 983 218 19297 728

1626 654 14 439 020 1542851 14 817534

2 859 448 4936 247 7220

83 938

4314314 6327912 6687 104487

2983 329 14428 515

1593 937

5 458

S5 681

2) Ginfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung.

17930 742

ö

.

4743926 6 817

64775 33187

713 307 6 27 208 469 2 936 öoz 351 455

dr 0h? 16155885

12 16

12460 315 1136 832

6 4399 920 6 649 495

1784 395

1012206

6 296 335 3 200 335

Gattung,

1912/13 Ausbeuteklasse.

191 12 191011

Warengattung

Gesamte verzollte Menge

Davon verzollt

beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr

bei der Einfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.

192 /iz 19161 191011

hie siß 19iisiz 19106 JI 0M Mio

2. Klasse

1. ö 89 v. H.)

3. Klasse (0 —- 65 v. H. Roggens im hr ö *)

1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse 4. Klasse 5. Klasse

Hartweizenmehl *)

1420101 1030304 40991 203 927

144 879

Roggenmehl: über 60 65 v. H.) ...

1256707 1031018 2431 103 747 63 725 50 h48

Weizenmehl: C 30 v. H.) über 30-70 v. H. über 70-75 v. H. O- 70 v. 3 O 75 v. H.

5238

970 883 573 590

65 737 145 205 186 351

1011429 852 366 3589 112 359 20 402 9522

13191

16138

) Autbeute für jede Mühle besonders festgesetzt.

Roggenmehl Weizenmehl

4) Niederlageverkehr.

) 9 751

1762 J 2360 416 3 43 656 1 616 673 1 979 74 2973 320

1h lz 785 14 259 089 15 682 025 14433 532 12 309 31914 423 382 1641 750 1039 946 1 662 837 1 542 851

19 115 0410 24 154 454 22 129 149 14 817463 19297 2353 17 928 760 1 95h 2609 3 259 340 3 727 351 4 309 689 2 852 823

7757 786 5. S53 508 5 236 022 6 327 917 4936217 4743 926

4. 180

394

9

621

588 69 179

k 59 565]

(

83 3i8 1 553 91

54 4357

380 674 1349170 56 728

4 857 201 406 517 917 291 63

146 076 1479 153 98 399 4297 577 645 520 1459 874 83

3372942

588

417 6 125

Warengattung

Tinfuhr auf Niederlagen, in Freibezirke usw.

191119

1910,11

Verzollt von

Niederlagen,

bezirken us

.

Frei⸗

Ausfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.

w. 191213

191119 1910

Roggenmehl Weizenmehl

5) Bestand an Getreide und Mehl in Zollagern usw. Ende März 1913.

504 426 3027 536 5 626 452

796 612 1299340

1914 40651

596 801 2048993 1258 602 1425868 1349586

2196

45 16

wie 3, Spalte 8

17592 1534 321 504 534 958 298 598 587 698 6085

10

45 843 1105978 211719 249 613 389 020 1886 9577

Roggen

Weizen

Roggenmehl

Weizenmehl

aus⸗ ländisch

P

J Us⸗ inlandisch an,, 1rd

inländisch zusammen

aus⸗ ländisch

aus⸗

P lẽnbisch inländisch .

.

K Im ganzen 1 19 19

davon 1913 in:

. chten Transitlagern

erschlußlagern e

en, Zollausschlußgebieten einschl. des Freihafens Hamburg

Berlin, den 7. April 1913.

60 492 179 645

152 366

.

577 52 464

7 451

237 105 257 873

dr 145)

124 330 59 762

53 013

490 592 607 137 563 407 349 464 110036

31 092

14951

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

617 809

679 550 620 630

455 571

16195 46 043

224 166 3120

4475 3915 6163

4200

3042

2805

1650

500 136 1258 643 68 946 4200389 3h64 409 492 096

3430

132. Sitzung vom 5. April 1913, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphlschem Bureau*.)

Die zunächst auf der Tagesordnung stehende Reich s⸗ haushaltsrechnung für 1910 und die Rechnung über

den Haushalt der Schutzgebiete für 1906 werden in dritter Beratung ohne Diskussion erledigt; die Entlastung

Dentscher Neichstag.

wird endgültig erteilt.

Darauf setzt das Haus die Beratung des Reichs⸗ haushaltsetats für 1913 fort mit dem Etat für den

„Reichstag“.

Dazu liegen folgende Resolutionen der National⸗

liberalen vor: 1) die verbündeten Regierungen zu entwurf vorzulegen, dur

bahnen gewährt wird;

2) den Reichskanzler zu ersuchen, eines Gesetzs vorzulegen, einer geri

Abg. Bassermann Gewährung der freien Eisenba laturperiode ist ein alter. Die 3 einem unwürdigen Zustande ein E stand mußte die Meinung erwecken, a Belohnung für parlamenktarische Verdienste hate

durch den

ersuchen, einen Gesetz⸗ ch den das Diätengesetz von 1906 dahin ab. eändert wird, daß den Reichstagsmitgliedern freie Fahrt während der Dauer der Legislaturperiode auf den deutschen Eisen⸗

baldmöglichst den Entwurf die Wahlprüfungen chtlichen Behörde überwiesen werden. (nl): Der Wunsch des Reichstages nach ahnfahrt für die Dauer der ganzen Legis⸗ vorliegende Resolution will nun nde bereiten. Der bisherige Zu—⸗ als ob man gewissermaßen eine rteilen wollen. Die

Diese

schäfte

selbst.

daß sie abge abschiedung Wert legte. freie Zeit zu Agitationsreisen im Lande verwenden. ; es nicht angeht, wenn das Reich da auch noch die Fahrt bezahlt. Anschauung ist aber ganz veraltet. Die Parteien sind doch, so⸗ icher alle in der Lage, solche Kosten event. Dadurch würde vielleicht der Zustand eintreten, stärker besetzt ist und die z genau so kleinlich, als Berufe notwendige Mate⸗

weit es die großen betrifft, s selbst zu bezahlen. Dadure daß die 4. Klasse auf einige Tage noch J. noch weniger Reisende aufweist. Das wenn man einem Handwerker das zu seinem wen t rial verteuern wollte. Ich hoffe, daß der Bundesrat sich jetzt endlich den Wünschen des Reichstages entgegenzukommen, wie er t bei der Wahlkiste getan hat. D ; e haben sich zudem so ausgestaltet, daß geradezu Raubbau mit Schon aus diesem sche des Reichstages nach⸗

entschließt,; es seinerzei

der Gesu e Grunde ist es empfehlenswert, dem Wun

Die Schuld an der Behandlung des Dieser sollte

zukommen.

Abg Stücklen (Soz): Dit Mehrheit des R Bundesrates nicht gefallen lassen. e großen Parteien auf die Fr Wir werden für die Resolution Dagegen lehnen wir die Prüfung der Reichstagswahlen durch Jedes Parlament prüft seine Wahlen

Das Ober⸗ friedenstellend

Reichstages liegt an der ich die Behandlung des ; Abg. Bassermann hat recht, daß di fahrtkarten nicht ö

Bassermann in diesem zweite Resolution, betreffend die ein ordentliches Gericht, ab. Eine Ausnahme macht nur Elsaß-Lothringen. landesgericht in Colmar hat allerdings sehr rasch und zu

sind.

ndheit der Abgeordneten getrieben wird.

unkte stimmen.

Reichstages.

freie Fahrt galt in dem Fall immer weiter, wenn die Session nicht

geschlossen, sondern nur unterbrochen war. . .

der Fall, wenn Gesetze in der Kommission so weit gediehen waren,

hlossen waren, und wenn die Regierung auf ihre Ver⸗ Man fürchtet, daß die Abgeordneten ihre

Man meint, daß

Das war immer dann

Die parlamentarischen Ge⸗

richt übertragen?

stellen!

entwickelt.

schreitung. Der

Frei⸗

ungültig ist.

ihnen zu übertragen. selber geprüft, nun soll er s Wenn einmal die

Der Abg. Bassermann ha schlag gemacht, der eine und 1910 erklärte sich der Wahlprüfungen an die Gerichte. bg. cslerdings die Bildung eines eigenen Gexichts prüfungen angeregt, und seitdem haben sich dieser Bahn immer weiter entwickelt. De lich über die Wahl des Gerichts etwas Genaueres sagen. doch nicht an, die bayerischen Wahler Kammergericht prüfen zu lassen, das . Anderseits hört man doch gar nicht auf, lastung des Reichsgerichts zu klagen. hebt mit Recht Klage über, die Langs— Wahlprüfungskommission, häufig sitzen Abgeo ganze Legislaturperiode Die Schuld dern an der Langsamkeit,

Der

Die Presse aller

lang im Reichstage, liegt aber nicht an der

mit der die Behörden die nötigen hebungen vornehmen. Das ganze Verfahren muß reformiert we die Beweiserhebungen müssen vom Reichstage beschlo . dieser Beschluß geht einen unendlichen Weg durch eine große An-

gearbeitet. Will der Abg. Bassermann die Entscheidung diesem Ge— Die Wege der deutschen Gerichte sind so wunder⸗ bar, daß wir die größten Bedenken haben müssen, die ö

40 Jahre hat der Reichstag seine ich auf einmal ein Armutszeugnis aus⸗ Mehrheit ihre Macht mißbraucht hat, wenn sich Mißstände herausgestellt haben, so sollte man das Ver⸗ fahren reformieren, es aber nicht aus der Hand geben. in dieser Beziehung Vorschläge machen. Der zeig: nationalliberale Partei sich immer mehr nach der reaktionären Seite tte früher selber einen Vor⸗ Reform des jetzigen Verfahrens bedeutete, Abg. Heinze gegen die Uebertragung der Der Abg. Dr. Junck hat dann hofes für die Wahl⸗ die Nationalliberalen auf Antrag müßte doch eigent-

ahlen

Wir werden Antrag zeigt, wie die

Es ginge

etwa durch das preußische väre ja eine Kompetenzüber⸗ über die Ueber⸗ arteien er⸗ amkeit der Arbeiten unserer rdnete Jahre, ja die obwohl ihr Mar Kommission, son⸗

andat Er⸗

fen werden, und