1913 / 131 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Jun 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Juni 1913.

Heute nachmittag trat der Bundes rat zu einer Plenar— sitzung zusammen; vorher hielten die vereinigten Ausschuͤsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr Sitzung.

Die bisherige „Auskunftstelle für Lehrbücher des höheren Unterrichtswesens“ ift in eine „Aus kunftstelle für Schul⸗ wesen“ umgewandelt worden. 9 ihrem reer ist der bisherige Oberlehrer am Kaiser Wilhelms⸗Renlgymnasium in Berlin Dr. Kullnick ernannt.

Die Auskunftsstelle für Schulwesen ist ermächtigt, in allen Fragen, die das der preußischen Unterrichtsver⸗ waltung unterstellte Schulwesen einschließlich der Lehrer— und Lehrerinnenbildungsanstalten harr insbesondere über Unterrichtsbetrieb, 2 Lehrbücher, Lehr⸗ und An⸗ schauungsmittel und dergl. Auskunft zu erteilen oder zu ver⸗ mitteln. Sie ist ferner in der Lage, auf Grund des ihr zur Verfügung stehenden Materials Auskunft zu geben oder u vermitteln über Fragen, die sich auf das Schulwesen in

n deutschen Bundesstaaten, auf die deutschen Schulen im Auslande sowie auf ausländisches Schulwesen beziehen. Aus⸗ i gn; ist die Auskunfterteilung über Personen und persön⸗ iche Angelegenheiten sowie über Fragen, die noch nicht durch öffentlich bekannt gegebene Verfügungen der zuständigen Be⸗ hörden entschieden sind.

Die Auskunftsstelle befindet sich in Berlin⸗Schöneberg, Grunewaldstraße 6/7, sie ist für Besucher täglich außer Sonnabends von 3 bis 5 Uhr Nachmittags geöffnet.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 3. Juni S. M. S. „Bremen“ in Havana und S. M. S. „Luchs“ in Hankau eingetroffen.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ ist eine auf Grund der amtlichen Wahltelegramme zusammengestellte Uebersicht über die Ergebnisse der Wahlen der Mitglieder des Hauses der Abgeordneten am

3. d. M. veröffentlicht.

Samburg.

Die Bürgerschaft hat gestern, wie W. T. B.“ meldet, einstimmig den aus Anlaß des . Regierungs⸗ ubiläums Seiner Majestät des Kaisers und Känigs gestellten von 400 000 Mark zur Unter⸗

ntrag auf Bewilligun ü sti er ä ,,,,

kützun

Oesterreich⸗ Ungarn.

Zu Ehren des Prinz⸗Regenten und der Prinzessin Ludwig von Bayern fand gestern in der Großen Galerie des Schönbrunner Schlosses eine Galatafel statt, an der, wie

W. T. B.“ meldet, außer dem Kaiser Franz Joseph und seinen hohen Gästen der Erzherzog Franz Ferdinand mit seiner Ge⸗ mahlin, der Herzogin Sophie von Hohenberg, die in Wien weilenden Erzherzoge und Erzherzoginnen, der Prinz ö von Sachsen⸗Coburg und Gotha, der bayerische Ministerpräsident Dr. Freiherr von Hertling, der bayerische Gesandte . von Tucher, der österreichisch⸗ungarische Gesandte in München Dr. von Velics, der Minister des Aeußern Graf Berchtold mit Gemahlin, die beiden anderen gemeinsamen Minister, der Ministerpräsident Graf Stürghk mit den Mitgliedern des Kabinetts und in Vertretung der ungarischen Regierung die Minister nn und ö. von Hazay, der Bürger⸗ meister von Wien Weißkirchner sowie eine große Anzahl von han und Staatswürdenträgern teilnahmen. Nach der Tafel

rachte der Wiener Männergesangverein vor dem Schönbrunner

Schloß ein Ständchen dar.

Im österreichischen Abgeordnetenhause wurde estern die zweite Lesung der Finanzvorlagen fortgesetzt. Als Berichterstatter hielt der Ruthene Budzynowskyj zur Begründung des Minderheitsantrgges eine vierstündige Ob⸗ struktionsrede. Ein ruthenischer Antrag, heute mit Rücksicht auf den ruthenischen Feiertag keine Sitzung abzuhalten, wurde abgelehnt. .

Im ungarischen Abgeordnetenhause, in, dem gestern etwa 89 Abgeordnete der Opposition erschienen, verlas der Abgeordnete von Justh ein Manifest, in dem er gegen das System der Arbeitspartei heli Angriffe richtete, gegen die nn der

edefreiheit und den Weiterbestand des Systems Einspruch erhob und die Verwirklichung des radikalen Wahlrechts forderte.

Als der Ministerpräsident Lukacz in der Sitzung erschien, wurden ihm von den Oppositionellen Beschimpfungen zu⸗ gerufen. Heftige Auftritte ereigneten sich auch beim Erscheinen des Grafen Tisza, während die Regierungs— partei dem Ministerpräsidenten und dem Grafen Tisza lebhafte Ovationen darbrachte. Der Präsident versuchte vergebens, Ruhe herzustellen, rief die heftigsten Ruhe⸗ störer zur Ordnung und erklärte, sie an den Ausschuß verweisen zu wollen. Als der Lärm kein Ende nehmen wollte, wurde die . aufgehoben. Mit höhnischen Zurufen empfangen, er⸗

chien die Parlamentswache und entfernte einige Ruhestörer.

ei , der Sitzung erhoben sich die im Saale gebliebenen Mitglieder der O . schleuderten Tisza die

rgsten Bes n n, zu und verließen den Saal. Darauf meldete der Ministerpräsident Lulaes an, daß das Kabinett seine Demission überreicht ieh Alsdann vertagte sich das Haus unter Kundgebungen fuͤr Tisza und Lukacs.

Der ungarische Ministerpräsident Lukacs hat heute dem König Franz Joseph die Demission des Kabinetts

unterbreitet.

1

Großbritannien und Irland.

r g,. abend ammelten sich die Delegierten der Türkei und der verbündeten Balkanstaaten im Saint⸗ James Palast. Die griechischen Delegierten waren nicht an⸗ wesend, weil sie von den tüͤrkischen Delegierten die geforderten nen,, nicht erhalten hatten. ie das „Reutersche

ureau“ erfährt, endete die Konferenz mit einer Einig ung über die Punkte des Protokolls, die zur Beratung standen. Die Abwesenheit der griechischen Delegierten ver—⸗ hinderte eine Erledigung derjenigen Fragen, die mit Griechen⸗ land schweben. Die nächste Versammlung ist auf morgen fest⸗ gesetzt; in deren Verlauf hofft man, alles noch übrig Gebliebene

zu erledigen. Frankreich.

Der Minister des Aeußern Pichon eröffnete gestern die Tagung der Internationalen Finanzkommission und 4. in seiner Begrüßungsansprache die Delegierten will⸗ ommen, denen die republikanische Regierung gerne Gast⸗ freundschaft gewähre. Wie „W. T. B.“ meldet, erinnerte Pichon dann an das Ziel der Konferenz, die den wirt⸗ schaftlichen Interessen, die heute die erste Stellung in den internationalen Beziehungen einnehmen, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit und Bedeutung geben und für sie die Lösung finden solle, ohne die es einen dauernden und gedeihlichen Frieden nicht gebe. Der Minister drückte die feste Hoffnung aus, daß die Versammlung der Vertreter der Staaten, die soeben den Frieden unterzeichnet aten und der Mächte, deren wirtschaftliche Ausdehnung sich seit langem in der Türkei und den Balkanländern geltend gemacht habe, es ermöglichen werde, die Achtung vor den erworbenen Rechten, die Aufrecht⸗ erhaltung der gesetzlichen Sicherheiten und die mgterielle Entwicklung der vor kurzem noch in 6 ver⸗ wickelten Staaten miteinander in Einklang zu bringen. „Wie auch das Schicksal der Waffen sei,“ . Pichon fort, „immer bringt der Krieg für die Kr egführenden Lasten mit sich, die schwer auf Gegenwart und Zukunft drücken, und jeder Landerwerb hat verschiedene Verpflichtungen zur Folge, deren Erfüllung sicher gestellt werden . Die Lasten so viel als möglich zu erleichtern und die Verpflichtungen j die Länder fel een in deren Namen der Friede abgeschlossen wird, sind die beiden Ziele der Aufgahe, die den Beratungen gestellt ist. Pichon o indem er sein festes Vertrauen zu dem Geist der Gerechtigkeit, der Vorgussicht und der hohen Unparteilichkeit der heroorragenden Mitglieder der Konferenz ausdrückte, die solche Lösungen empfehlen würden, die eine neue Zeit des Friedens und des Wohlstandes sichern würden.

Ber deutsche Delegierte, Gesandter Freiherr von der Lancken-Wakenitz, sprach im Namen seiner Kollegen dem Minister Pichon herzlichen Dank für den so wohlwollenden und fiebenswürdigen Empfang aus und bat ihn, dem Prä—⸗ sidenten Poincars die ehrerbietigsten Grüße zu über⸗ mitteln. Der Gesandte rühmte die traditionelle Gastlich— keit des schönen . für internationale Kongresse, die sich mit Werken des Friedens und der Zivilisation beschäftigten, und sprach die Hoffnung auf völlig zu⸗ friedenstellende Ergebnisse der Konferenz Dank der Unterstützung durch die hervorragenden Männer, deren technisches Sachver⸗ ,, der me ier. gerühmt hab aus. Der Redner

g als Ehrenpräsidenten den ter Pichon un

Rußland.

In der Reichs du ma wurde gestern eine von der Budget⸗ kommission vorgeschlagene Formel eingebracht, die es laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ als notwendig bezeichnet, daß die An⸗ kagen von Staatsgeldern im Auslande nicht die wirklichen Bedürfnisse übersteigen und daß die mit diesen An⸗ lagen in Verbindung stehenden Operationen der Kontrolle des Rechnungshofes unterliegen und in seinen Rechenschaftsberichten aufgeführt werden. Der Gehilfe des Finanzministers Weber wies darauf hin, daß diese Art des Verfahrens bereits jetzt angewendet werde. Die Duma nahm darauf die Formel mit einigen Aenderungen an.

Italien.

Infolge des vorgestrigen Kammerbeschlusses über den Justizpalaststandal haben die Deputierten Luzzatto und Moska ihr Mandat niedergelegt.

Türkei.

Entgegen der in den ersten Tagen nach Unterzeichnung des

Präliminarfriedens verbreiteten Meinung erklären die amtlichen Kreise der Pforte laut Meldung des „W. T. B.“, daß es nicht möglich sei, die diplomatischen Beziehungen mit Bulgarien und den übrigen Verbündeten, selbst wenn sie das Zusatzprotokoll unterzeichneten, sofort wieder aufzunehmen, sondern erst nach dem definitiven Friedensvertrage. Die Direktion der Orientalischen Eisenbahnen hat sich an die Pforte gewandt mit dem Anerbieten, die Linie und die zerstörten Brücken auszubessern und den Verkehr mit Bulgarien wieder aufzunehmen. Der vorgestrige Ministerrat sollte über diese Frage Beschluß fassen, es ist aber noch nicht bekannt, ob es bereits geschehen ist.

Nach der Darstellung einer maßgebenden serbischen Stelle hat, wie „W. T. B.“ meldet, am 1. Juni eine bulgarische Abteilung bei Istip die Demarkations⸗ linie überschritten und mehrere militärisch wichtige Stellungen besetzi. Der ersten Aufforderung des serbischen Kommandanten, die Stellungen zu räumen, wurde nicht ent—⸗ sprochen. Erst als von serbischer Seite unter Androhung von Waffengewalt eine Frist von 24 Stunden gestellt wurde, zogen sich die Bulgaren in ihre früheren Stellungen zurück.

Griechenland.

Die „Agence d' Athenes“ meldet jffieh daß infolge der Verhandlungen zwischen dem General Iwanow und dem Bbersten Dumanis eine Demarkationslinie zwischen Griechenland und Bulgarien vereinbart und proto— kollarisch festgelegt sei, die Zusammenstößen zwischen beiden Armeen vorbeugen, jedoch der endgültig festzustellenden Grenz linie nicht präjudizieren solle.

Rumänien.

Die Regierung hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, die im St. Petersburger Protokoll vorgesehenen drei Kommissionen ernannt, und zwar: Die erste, die die neue Grenze feststellen soll, die zweite, die die auf bulgarischem Gebiet liegende neu⸗ trale Zone, die nicht befestigt werden darf, bestimmen soll, Diese beiden Kommisstonen sollen ihre Arbeiten bis zum 9. Juli

beenden. . die dritte n fn die damit betraut ist, die Entschäbigungen für die Silistria . Bewohner Elze he enn Diese Kommission soll ihre Arbeiten bis zum 8. November fertig stellen.

Amerika.

Die . . hat dem Staatssekretär Bryan eine längere Antwort auf die Erwiderung übermittelt, die auf die Protestnote Japans in der kalifornischen Land⸗ 66. erfolgt war. Wle „W. T. B.“ meldet, werden in der

ntwort die Gründe dargelegt, weshalb Japan das Webbsche Landgesetz weiterhin als eine Verletzung des Vertrags vom Jahre . betrachtet. Ferner werden weitere Unterhandlungen angeregt.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichs tage ist in Ergänzung der unterm 28. No⸗ vember 1912 vorgelegten . über die Ausführung der ö die Schutzgebiete seit dem Rechnungsjahr 1908 erlassenen

nleihegesetze eine Nachweisung der aus Anleihemitteln gedeckten Ausgaben der Schutzgebiete in den echnungs jahren 1908 bis 1911 zugegangen.

Statistik und VBolkswirtschaft.

Bevölkerungsbewegung, Schlachtungen, städtische Spar⸗ kaffe, Krankenverficherung und Armenpflege in Berlin

im April 1913. Nach dem Aprilheft der „Monatsberichte des Stagtistischen

Amts der Stadt Berlin“ belief sich die fortgeschriebene Be völke⸗ rungszahl der Reichthauptstadt Anfang Mai 1913 auf 2075 842 (zu der gleichen Zeit des Vorjahres auf 2079 970). Sie sst im April um 7467 (im April 1912 um 3579) zurückgegangen. Lebend geboren wurden im April 1913 3420 (im gleichen Monat des Vorjahres 3373) Kinder, darunter 863 (9809) oder 25 23 (23. 9s) o/o uneheliche. Auf das Jahr und Tausend der mittleren Bevölkerung berechnet, stellte sich die Geburtenziffer auf 193 9,6). Ehen wurden im April 2864 (in demselben Monat des Vorjahres 3230) gefchlkofsen, darunter 56 (617) Mischehen. Die Zahl der Sterbefälle (ohne die Totgeburten) belief sich im April 1913 auf 25527 (im April 1912 auf 2609). Im Alter bis zu 1 Jahr starben 26 (497 Kinder, das sind 20, 1 (1994) oo aller Sterbefälle des Berichtsmonats. Auf das Jahr und Tausend der mittleren ö berechnet, betrug die allgemeine Sterblichkeitsziffer 14 91 (15,30).

96. zugezogen waren im April 1913 20 922 (im gleichen Monat des Vorjahres 21 368) männliche und 20 910 (21 042) weih⸗ fiche, zusammen 41 832 (4 410) Personen zu verzeichnen. Für die in demfelben Monat Fortgezogenen ergaben sich, einschließlich des Zuschlags für die unterbliebenen Abmeldungen, die Zahlen: 265 18 24 131) männliche, 23 980 (22 413) weibliche, zusammen Fo 167 (465 544). Personen. Somit verblieb bei der Wanderung ein Mehr fortzug von 5265 (2763) männlichen und 3070 (1371) welb⸗ lichen, zusammen ein Mehrfortzug von 8335 (4134) Personen.

Der Auftrieb auf dem städtischen Viehhof ng für den Monat April 1913 17 823 (für denselben Monat des Vorjahres 17141) Rinder, 14 488 (17 172) Kälber, 42 533 (637 9 Schafe, ; 4424 117 ñ 43 Schwein ee. 3 n 0 (h cht⸗

6

chaf ö. 7 106) ö; nung der Stadt wurden im April aus Rußland bezogen

265 631,5 kg Schweinefleisch und 35 852.5 kg Kalbfleisch. In der Zentralroßschlächteret wurden im April S64 (9095) Pferde geschlachtet, von, denen 12 (13) zurückgewiesen wurden. Zum Konsum und zur Tierfütterung gelangten somit 792 (982) Pferde, ferner von der Neuköllner Roß⸗ schlächterei 146 (126).

Bei der städtischen Sparkasse beliefen sich die Einzahlungen im April 1913 auf 7028 910 (im April des Vorjahres auf 7742 557 υο), die Rückzahlungen auf 7258 863 (6775 159) demnach ergab sich ein Mehr an Rückzah lungen von 229 453 0 in demselben Monat des Vorjahres ein Mehr an Einzahlungen von g67 393 (0). .

Der Mitgliederbestand der der Aufsicht des Magistrats, kommfffars unterstellten Krankenkassen betrug am 1. Mai 1913 S7 s 576 (jur gleichen Zelt des Vorjahres 868 951), unter denen sich 66 046 (62 061) J , befanden. Erwerbsunfähig waren an diesem Tage bei den bezeichneten Kassen 28 869 (26 872) verpflichtete Mitglieder.

Die städtifche Armenpflege umfaßte im Monat Aprll 35 851 (in demselben Monat des Vorjahres 35415) Almosengeld⸗ empfänger mit einem Gesamtbetrage an laufenden Unterstuͤtzungen pon 645 G008 (625 635) 6, darunter 2217 (2346) Almosenempfänger mit außerdem gewährten 16683 (13214) Extraunterstützungen. Solche wurden ferner für 8847 66th nicht laufend unterstüͤtzte Personen im Gesamtbetrage von 123 593 (192 879) gewährt. Pflege⸗ finder waren 12 696 (12 663) vorhanden, für die 124 869 (123 015)

aufgewendet wurden.

323 1065 kg Rindfleisch,

Zur Arbeiterbewegung.

Eine Versammlung der Vertrauensmänner der Angestellten der Großen Berliner Straßenbahn fand gestern vormtttag im Verwaltungsgebäude, Leipziger Platz 14, statt. Einen breiten Raum bei den Verhandlungen nahmen, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, die Wünsche ein, die zur Verbesserung der ehaltðd⸗ verhältnisse, Fahrzulage, Bejahlung von Ueberstunden usw. vor⸗ gebracht wurden. Die Angestellten wiesen auf die Teuerung hin, bie noch immer nicht geschwunden sei und voraussichtlich nach Auf⸗ hören des Verkaufs ausländischen Fleisches sich wieder steigern würde. Für die Direktion gab der Regierungerat Dr. Micke die Erklärung ab, daß vor nicht langer Zeit erst eine größere Lohnerhöhung erfolgt sei auf Grund deren die Lage der Angestellten im Vergleich zu den übrigen ahnlichen Unternehmungen sehr günstig sei, was im einzelnen noch zahlenmäßig begründet wurde. Die Durchschnittseinnahme, die sich aus Barzuwendungen und Zuwendungen von Geldeswert zu⸗ sammensetze, ergeben für den Angessellten für den Monat 169 S, wobei die Aufwendungen des Unternehmens für Wohlfahrtseinrichtungen nicht mit eingerechnet seien. Die Direktion hätte auf Grund . Prüfung nicht die Ueberzeugung gewonnen, daß eine Lohnerhöhung gegenwartig erforderlich sei.

In der heute in Edinburg abgehaltenen Zusammenkunft von Mitgliedern des Arbeitgeberberbandes und Vertretern der Schiffbaugewerkschaften erklärte sich W. T. B.“ zufolge cine große Mehrhett der Arbeiter dafür, sofort in den Ausstand zu treten. Da aber die Arbeitgeber mit neuen Vorschlägen hervortraten, wurde beschlossen, die ,, auf die nächste Woche zu vertagen.

In Paris ist, wie . W. T. B.“ meldet, der Aus stand der Bäcker, der fast einen Monat gedauert hat, 6 beendet worden.

Aus La Coruna wird dem W. T. B. telegraphiert: Mit Ausnahme der Metallarbeiter haben alle Ausständigen be⸗ schloffen, die Arbeit morgen wieder aufzunehmen. Sie können aber ihren Beschluß nicht durchführen, da die Arbeitgeber die Eröffnung der Betriebe ablehnen. (Vgl. Nr. 104 d. Bl.)

(Weitere Statistische Nachrichten“ s. i. d. Dritten Beilage.)

eine geschlachtet. Für Rech⸗

oloniales.

Die Hauptversammlung der Deutschen Kolonial⸗ gesellschaft ist gestern in Breslau von 6e. Prãäsidenten, Seiner Hoheit dem Herzog Johann Albrecht zu Mecklen⸗ burg, Regenten des Herzogtums Braunschweig, mit einer Ansprache eröffnet worden. In dleser bemerkte der Präsident, nach der Tagung in Hamburg, dessen überseeische Betätigung Jahrhunderte weit zurückreiche, dessen wagemutige Unternehmungen dazu mitgewirkt hätten, die kolonialen Bestrebungen Deutschlands zur Wirklichkeit werden zu lassen, weile die Kolonialgesellschaft in diesen Tagen auf hi lorsschem Boden. Der Redner erinnerte an die große Zeit vor hundert Jahren und erkannte die weit⸗ blickende Mitwirkung der ausschlaggehenden Stellen hei Re⸗ gierung und Reichstag hinsichtlich der Entwicklung der Kolonien an und brachte den Dank hierfür und die Hoffnung zum Ausdruck, daß auf schnelle Erfüllung der Wünsche gerechnet werden könne, die als dringende Notwendigkeit von den maßgebenden Stellen unserer Kolonien anerkannt worden sind. Dann verhandelte die Haupt⸗ versammlung eingehend über die Fragen einer baldigen planmäßigen Besiedlung der gesunden Hochländer unserer Kolonien, einer Weiter⸗ führung der Cisenbahnen und Herabsetzung der Eisenbahntarife zum Zwege schnellerer Erschließung und wirtschaftlicher Erstarkung der deutschen Schutzgebiete, einer Ausdehnung des Postscheckverkehrs auf die Schutzgebiete, über die Frage einer Erweiterung der Selbstver⸗ waltung in Deutsch Südwestafrika u. a.

Wohlfahrtspflege.

Die Stadtverordnetenversammlung in Münster hat wie W. T. B. meldet, aus Anlaß des Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers und Königs eine Stiftung von 2090000 K für

reibetten in der neu zu errichtenden Universitäts-⸗ weiter 6000 „„ als Stiftung für die Veteranen ewilligt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßrregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 23 vom 4. Juni 1913.)

Pe t.

Aden. Vom 4. bis 10. Mai sind an der Pest in A 9 Personen erkrankt und 9 gestorben. . ö

Britisch Ostin dien. In der Woche vom 20. bis 26. April erkrankten 19 156 und starben 111 Personen an der Pest. Von den Todesfällen kamen 3124 auf die Vereinigten Prohbinzen (davon 2936 auf die Division Lucknow), 2006 auf das Punjabgebiet, 1322 auf Bihar und Orissa, 350 auf die Präsidentschaft Bom bay Kavon auf die Städte Bom bay und Karach i 195 und 21), 108 auf Rajputanag und Ajmer Merwara, 71 auf Burma (davon auf die Städte Rangun und Moulmein 14 und 20), 68 auf Bengalen (dabon 67 auf Kalkuttg), 17 auf Delhi, 15 auf Kaschmir, 13 auf die Präsidentschaft Madras, 9 auf den Staat Mysore, 5 auf die Zentralprovinzen und 3 auf Zentralindien.

Brasilien. In Bahia vom 9. März bis 5. April 9 Er⸗ krankungen und 4 Todesfälle, in H (unter einer Be⸗ völkerung von 210 000 Personen) während des Jahres 1912 20 . u 6

c ua dor. n Guayaquil und Umgebung im i = , . 3 r g j ö K a wait. In rtschaften am 2. und 8. Mai 2 Erkra und 1 Todesfall. K Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige aus: ö ,,,, 2 ah i . 9. . ö 5. April 7 Er⸗ rankungen un odesfälle, in Pern w J ö ö. . am buco während des Jahres ecuador. In Guayaquil und Umgeb im April . krankungen und 22 Toben fh k

Pocken.

Deutsches Reich. In der Woche vom 25. his 31. Mai wurde er tun in Chorzow (Landkreis Kattowitz, Reg.Bez. Oppeln) estgestellt.

Desterreich. Vom 11. bis 17. Mai 1 Erkrankung in Trie st.

Brasilien. In Pernambuco sind während des Jahres 1912 unter 2190 009 Einwohnern 762 Personen an den Pocken ge⸗ storben gegen 440 im Vorjahr 1911. Im letztabgelaufenen Jahre war auch insoforn eine Abnahme der Seuche zu beobachten, als auf das erste Halbjahr 526, auf das zweite Halbjahr nur noch 236 Pocken⸗ todesfälle kamen.

Fleckfie ber.

Oesterreich. Vom 11. bis 17. Mai 89 Erkrank ; unter? in der Stadt Krakau. , ,,.

Genickstar re.

Preußen. In der Woche vom 18. bis 24. Mai sind 5 Er⸗ krankungen (und 5 Todesfälle) in folgenden Regterungsbezirken und Kreisen! angezeigt worden; Arnsberg 1 1Dortmund Stadt), Königsberg 1 (Heilsberg!, Magdeburg (1) e n. en ,. 1) gif 56 . 1 H) 1 , .

; n 2 (2), Beuthen Lan IN), Kattow 104, Königshütte 1I. ö .

Spinale Kinderlähmung.

Preußen. In der Woche vom 18. bis 24. Mai ist 1 Er— . im Kreise Elberfeld des Reg. Bez. sseldorf gemeldet en. Oesterreich. Vom 4. bis 10. Mai i 6 16 destenn ch i Mai in Niederösterreich

Verschiedene Krankheiten

. in der Woche vom 18. bis 24. Mai 1913.

Poicken: Moskau, Rom, Stockholm, Warschau je 1 Todesfall; Odessa 2, St. Petersburg 4, Stockholm 1, Warschau (Kranken⸗ häuser) 2 Erkrankungen; Varizellen: Budapest 34. New Vork 215, Wien 45 Erkrankungen; Fleckfieber: Warschau ? Todes⸗ fälle; Odessa 4, St. Petersburg 1, Warschau (Krankenhäuser) 4 Erkran⸗ kungen; Rückfallf ie ber: Odessa 1 Todesfall; Odessa 4, St. Peters burg 1 Erkrankungen; Milzbrand: Reg.⸗Bezirke Breglau 2, Cassel, Dannover je 1 Erkrankungen; Influenza: Berlin, Charlottenburg je 1, London 38, Moskau 7, New Vork 18, Odessa 3, Paris, St.

etergburg, Prag je 1, Rom 3 Todesfälle; Odessa S2 Erkrankungen; Henickst arre; Christiania 2, New Jork 6, Wien 1 Todes⸗ fälle; Budapest 1, Ehristiania 2, New Jork 6, Wien 1 Er⸗ krankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen t an Scharlach ,, aller deutschen Berichtsorte 1895ñ 1904: 1, 04 oo) gestorben in Berlin- Lichterfelde Erkrankungen wurden angezeigt . , . Berlin 172 (Stadt Berlin 104), in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 144. Düsseldorf 152, Potsdam 130, in Hamburg 68, Amsterdam (21. bis 27. Mai) 29, Budapest 16. Christianla 21, Kopenhagen 23, London (Kranken⸗ hbäuser) 1983, New Jork 365, Odessa 36, Paris 98, Peterhurg 36, Prag 33, Wien 1588; an Mafern und 2 (1895/1964: 1,10 0ͤ00) gestorben in Graudenz Erkrankungen wurden gemeldet in Nürnberg 173, Lübeck 43, n tn 59, Budapest 319. Kopenhagen 96, London (Kranken⸗ r 92, New York 1087, Odessa 48, Paris 345, Peters⸗ urg 90, Prag 34, Wien 257; an Diphtherie und Krupp

1895ß 1904: 1,62 oo) gestorben in Berlin ⸗Lichterfelde Er—⸗

ankungen kamen zur Meldung im Landegpolizelbezirke Berlin 142 (Stadt Berlin 85), in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 128, ö dorf 105, in Hamburg 81, Amsterdam (21. bis 27. Mai) 25, Buda⸗ pest 38. Christiania 27, London (Krantenhäuser) 19, New York 337, Paris 39, Petersburg h, Wien 50. Ferner wurden Erkrankungen gemeldet an: Keuch husten in Budapest 39, Kopenhagen 35, London i g4, New Hort T0, Wien 58; Eyph üs in Paris Z6,

urg 45.

Im Monat April (für die deutschen Orte) sind nachstehende Todesfälle außer den in den fortlaufenden ch diff gl r teilungen verzeichneten Fällen von Pest, Cholera und Gelbfieber gemeldet worden: Pocken: Alkmaar?) in den Niederlanden, Alexan⸗ drien je 1, Buenos Aires 3, Kairo, New Orleans, Rio de Janeiro je 1; Pest; Rio de Janeirg 1; . Kairo 12; Rückfal l⸗ sie ber: Alexandrien 1; Milzbrand: Bukarest 2; Influenza: Breslau 5, Halle, Braunschweig je 1. Amsterdam‘) 7, Groningen ) 19, 86 13, 13 niederländische Orte?) 1 oder 2, Bukarest 17, Genua 6,

ailand 19, Venedig z, Buenos Aires 1. Buffalo 3, De— troit) 5, Indianopoliz) 11, New Orleans 13, Rio de Janeiro 49, San Francisco 6; Genickstarre: Bukarest 2, New Orleans 6; Aus satz: Buenos Aires 1, Rio de Janeiro 2; Ankylostomiasis: Rio * , 15. n nachsteh

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Vergleiche mit der ger g hen besonders groß, nämlich höher als ein Zehntel; an Scharlach (1895 1904 erlagen diesem 1,B04 von je 100 in sämtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen): in Roßberg; an Masern und Röteln 1895/1904: 1,100 / 0 in allen deutschen Orten): in Laurahütte, Oppeln,

heine, Stemiangwitz, Vilich, Ansbach, Ingolstadt, Wolfen⸗ büttel; an Diphtherie und Krupp (1895/19064: 1,62 in allen deutschen Orten): in Siegburg; an Keuchhusten: in Bocholt, M.⸗Gladbach, Falkenstein i. V.; an Typhus (1895/1904: 0,46 in allen deutschen Orten): in Langenbielau. Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Tuberkulose (1895/1904 starben an Lungenschwindsucht 10 84 0/o in allen deutschen Orten): in 39 deutschen Orten, darunter mehr als ein Viertel in Dudweiler, Forst, Fürstenwalde, Hirschberg t. Schles., Höhscheid, Notthausen, Welden, Eßlingen, Feuerbach, Güstrow; ferner in Graz, Innsbruck, Linz, Rio de Janeiro; den Krankheiten der Atmungsorgane (18965/1904 starben an akuten Erkrankungen der Atmungsorgane 12,73 in allen deutschen Orten): in 9l deutschen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Bogutschütz, 96 Haspe, Herten, Köslin, Luckenwalde, Nowawes, Siemianowitz, Völklingen; ferner in Bukarest, Genua, Mailand, Utrecht, Venedig; dem Magen- und Darmkatarrh, Brech— durchfall (18951904 starben an akuten Darmkrankheiten 13, 19 oo in allen deutschen Orten): in Saarlouis, Speyer, Heidenheim, Helmstedt.

Von den 379 deutschen Orten hatte im Berichtsmonate Tübingen mit 349 die höchste Sterblichkeit. Im Vormonate betrug das Sterblichkeitsmaximum 31,5 oo. Die Säuglings⸗ sterblichkeit war in 9 Orten beträchtlich, d. h. höher als ein Drittel aller Lebendgeborenen, in; Straubing 342 Coo. (Gesamt— sterblichkeit 32.3), Gummersbach 348 (122), Salzwedel 348 (24,7), Liegnitz 364 (21.60), Reichenbach i. Schles. 379 (25,7), Andere, Vor⸗ orte hon Berlin 375 (16,6), Waldenburg i. Schlef. 415 (29, ), Ingolstadt 435 (22 4), Ansbach 467 (32,7).

Die Gesamtsterblichkeit war während des Berichtsmonats , als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) n 175 Orten. Unter 7.0 oMο betrug sie in: Wald 6,9 (18961905: 1432), Merheim 68 (1997.11: 15,3), Ronsdorf 6,8, Biebrich 6.5 (190211: 145), Berlin⸗Treptow 6,2 (1895/1904: 17,9), Berlin⸗ Tegel 49 (1895/1994: 1493), Berlin-Friedrichsfelde 32 (18951904: 19.0). Die n, betrug in 106 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in 104, unter einem Fünftel in

103 . eint 9

m ganzen schein der Gesundheitszustand seit dem Vormonat nicht erheblich . zu haben. Eine höhere Sterblich⸗ keit als 35.0 seg hatte, wie im Vormonate, keine Ortschaft, eine geringere als 15,Q0oo hatten 175 Drtschaften gegen 163 im Vor- monate. Mehr Säuglinge als 333,3 auf je 1060 Lebendgeborene starben in 9 Orten gegen 5, weniger als 200,0 in 313 gegen 304 im

Vormonate.

) Januar. “*) Februar.

(Siehe auch Zweite Beilage)

Literatur.

Nord und Süd“, herausgegeben von Professor Dr. Ludwi Stein, Berlin W. Verlag: Schlesische Buchdruckerei, Kunst⸗ . Verlagsanstalt von S. Schottlaender, A.-G., Breslau. (Preis viertel jährlich 6 ö Zur Feler des 25 jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers und Königs f das Juniheft zu einer Sondernummer ausgestaltet. Wie der Herausgeber Professor Dr. Ludwig Stein in einleitenden Worten ausführt, soll in dieser Jubi⸗ läumsnummer in knapper Zusammenfassung zur Darstellung gebracht werden, was das Deutsche Reich während der Regierungszeit Kaiser Wilhelms II. auf allen Lebenggebieten Kulturschöpferisches geleistet hat. So betrachtet zunächst Max Graf Bethusy⸗Hue die letzten 25 Jahre deutschen Staatslebens“, den Gang der inneren und äußeren Politik Deutschlands unter dem Elnflusse des Kaisers. Mit detaillierteren Angaben verfolgt Ottomar Freiherr von der Osten⸗Sacken⸗Rhein unter dem Titel: „25 Jahre Kriegsherr“ die Entwicklung des gesamten deutschen Heeres und Heerwesens, während der Admiral Büchsel speziell die der Flotte, der Rittmeister von Frankenberg die unserer nationalen Luftfahrt zum Gegen⸗ stand nimmt. Welche Verdtenste sich Seine Majestät der Kaiser um die gedeihliche Entwicklung der ‚Kolonien“ erworben hat, wird von dem Geheimen Oberregierungsrat Johannes Gerstmeyer ge⸗ würdigt. Der Geheime Oberregierungsrat Dr. Wuermeling 9 handelt die Stellung des Kaisers zur „Sozial⸗Reform“ und sein Interesse für den weiteren Ausbau der Arbeiterfürsorge, Professor Dr. Paul Schwartz die unter persönlicher Einwirkung des Kaisers vollzogene Schulreform und die Ergebnisse der beiden ein⸗ berufenen Schulkonferenzen (1890 und 1900). Nachdem Professor Dr. Wilhelm Ostwald die „Entwicklungslinien der Gesamtwissen⸗ cet im letzten Vierteljahrhundert ! gezeichnet hat, wird die „wissen⸗

aftliche Theologie“ von Professor Dr. Ernst Troeltsch, die „Kunst der letzten 25 Jahre“ von Professor Dr. A. Amersdorffer, die deutsche Literatur von Professor Dr. Alfred Klaar, die deutsche Musik ! von Margarete Herrmann, die „wissenschaft⸗ liche Technik von Professor Riedler behandelt. Be⸗ sondere Beachtung dürfte ferner der Aufsatz Wilhelm von Siemens‘: ‚25 Jahre elektrischer Energieversorgnng“ ver⸗ dienen, sowie der Prof. Dr. Rießers über den deutschen Handel von 1688 19133, mit ziffernmäßigen Belegen für den gewaltigen Aufschwung, den Handel und Verkehr Deutschlands in jenem Zeit- raum genommen haben. Ergänzend schließen sich an: Beiträge von K. Mom m sen über das „Kreditwesen' und von dem Geh. Baurat Beukenbherg über die. Entwicklung der Schwerindustrie nämlich des Kohlen,, Kali⸗ und Erzbergbaues sowie der Eisenindustrie. Allenthalben werden die günstigen Einwirkungen des langandauernden Friedens auf die fortschreifende Entwicklung aller deutschen . hervorgehoben und die Bemühungen Seiner Majestät des Kaisers zur Aufrechterhaltung dieses Friedens rühmend und dankend anerkannt, so vornehmlich von Pro⸗ fessor Dr. Ludwig Stein, der nachweist, welche Fortschritte die inter⸗ nationale Verständigung“ in der etzten Zeit auf dem Wege inter⸗ nationaler Vereinbarungen gemacht hat. Schließlich ergreift noch Freiherr Ernst von Plener das Wort, um die Schätzung und An⸗ erkennung, deren sich Kaiser Wilhelm II. in Oesterreich erfreut, zum

Ausdruck zu bringen. Ein wohlgelungenes Bildnis Seiner

. . . de . e, ü. 4 tft. steht an 5 er interessanten Jubilaͤu ;

ile rern, n i ö mige aktuelle Rundschauen

Verdingungen.

. , 53 ; , . . beim Reichs und ger“ ausliegen, können in den Wochent i Expedition während der Dienststunden von 9-3 ede , 363

Belgien.

(Lastenhefte usw. können, wenn nichts anderes vermerkt, vom Bureau des . in Brüssel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.) s 17. Juni 1913. Ministère des Finances in Brüssel

Rue Beyagert 5; Einreichung der Angebote für die V ) 14 500 Kg Bindfaden zum Plombieren, Starke 0, 0018 m, Preis ungefähr 1,390 Fr. das Kilogramm, 2) 1000 kg desgl., Stärke O,. 9011 m, Preis etwa 3, 15 Fr.,. 3) 80600 kg Siegellack., Preis un= gefähr 120 Fr., 4 42 600 Eg Blei zum 1 in Stücken von 18 g und 4500 7 in Stücken von 3 g Muster A und B. 5 Lose.

18. Junt 1913, 12 Uhr. Salls de la Madeleine in Brüffel: Lieferung von 55 000 gußeisernen Bremsblöcken für Westinghouse⸗ Bremsen. r, n,, Nr. 1420. Eingeschriebene Angebote

zum . 3 . ;

5. Juni 1913, 12 Uhr. Salle de la Madeleine in Brũü z Lieferung von 32 * 42 Personenwagen III. Klasse ö. 3 86 Losen, 23 34 Gepäckwagen in 2 Serien und 5h Losen, 966 128 ,, ,. III. Klasse in 2 Serien und 4 Losen. Eingeschriebene

ngebote zum 21. Juni.

ehen werden.)

Rumänien.

12.25. Juni d. J., Vormittags 19 Uhr. Generaldirektion d Rumänischen Eisenbahnen in Bu karest: Lieferung von 15 55 36 sternenwagen von je 169000 1 Fassungsraum. 25 1250 gedeckten Güterwagen mit je 2 Achsen und je 20 t Tragfähigkeit, dabon 500 mit Bremse und 7690 ohne Bremse. 3) 600 offenen Güterwagen mit z. ' 1 Hen 20 . e,. 66 . 6 Bremse und h e. e allgemeinen und besonderen Liefe bedingungen liegen bei obiger Cre fsrchlen 9 .

Nr. 44 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraug⸗ 9 im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom ö Suh 1 at folgenden Inhalt: Paul Hartung . Neue evangelische Kirche in Schneidemühl. (Schluß) Vermischtes. Ehrung Wäsemanns. Wettbewerbe um Entwürfe für die Schiffbarmachung des Rheins von Basel bis in den Bodensee und zu einer Kreuzweganlage in Sterenz i. 96 Führung des Titels Diplomingenieur. Baugesteinsprüfung. Eisenbahnen Trangkaukastens und der Kraft⸗ wagenverkehr auf der Georginischen Heerstraße. Bücherschau.

Theater und Musik.

Kammerspiele des Deutschen Theaters.

„»Kaiserliche Hoheit“, ein Lustspiel in dret Akten von Simons⸗Mees, aus dem Holländischen übersetzt und für die Bühne bearheitet von Else Otten und Rudolf Lothar, fand gestern im Kammerspielhause eine freundliche Aufnahme. Angenehm be⸗ rühren in diesem Erstlingsstück verheißungsvolle Ansätze zur Gesellschaftssatire, die besonders den ersten Akt würzen, 9. dem ein holländischer Lyriker und Journalist Dolf van Erkelenz

elegentlich der Feier seines 50. Geburtstages mit fast molisrehafter rägnanz der Charakteristik ö. wird. Man erfährt aus dem eigenen Munde dieses eitlen, selbstgefälligen, im übrigen recht spieß⸗ bürgerlichen Gesellen, daß er einem russischen Großfürsten zum Ver wechseln ähnlich sehe. In den nächsten Akten schwenkt der Verfasser, seines literarischen Ehrgeizes vergessend, allzuschnell auf das Gebiet des Schwankes ab, indem er den Schriftsteller in einem Rivierahotel wo der Großfürst erwartet wird, aber aushleibt, die Rolle des Fürsten übernehmen läßt. Hier ent⸗ wickelt sich nach berühmten, zumeist fcanzösischen Mustern das be⸗ kannte erwechslungs⸗ und Doppelgängerspiel, dem durch die Ankunft des wahren k ein Ende gemacht wird. Ein paar nette Einfälle, so die Szene, in der der Oberkellner des Hotels dem Literaten eine vornehme Haltung beizubringen sich bemüht, und der Empfang eines Interviewers, den der Pseudogroßfürst ausnützt, um für die Werke des Dichters van Erkelenz Stimmung zu machen, sind noch dankbar zu vermerken. Die Aufführung hatte schon recht sommer⸗ lichen Charakter, denn von den in mn se der Reinhardtbühnen fehlten die meisten. Den van Erkelenz gah Hans Waßmann in seiner drolligen, feinkomischen Art, den Großfürsten selbst Leonor Fiebag. Einen unerschütterlich würdevollen Oberkellner stellte Paul Biensfeldt auf die Bühne, und ein weltmännisch gewandter und ele—⸗ ganter Hagteldirektor war Aenderly Leblus. In der Rolle der eifer⸗ süchtigen Frau van Erkelenz, die ihrem Gatten nach der Riviera nach⸗ aft in h e tf n tt . e t aus Versehen um den Hals ällt, führte si eate Altenhofer (bisher am Hamburge Schauspielhaus) mit Glück ein. d .

Neues Operntheater (Kroll).

In der Krolloper wurde gestern zum ersten Male in dieser Spiel⸗ jeit Der Troubadour“, mit Werner Alberti als 85 eh en. Titelrolle, aufgeführt, der sein fünfundzwanzigjähriges Künstler⸗ jubiläum beging. Eine Tenorstimme, die so lange ihren Glanz be⸗ wahrt, ist selten, und für ihre gute Schulung ist diese Ausdauer ein heredtes Zeugnis. Der Künstler ist in dieser Rolle hier zu be⸗ kannt, als daß es nötig wäre, auf Einzelheiten seiner gestrigen Leistung einzugehen; er singt den Manrtco mit Geschmack, ö in der berühmten „Stretta“ übt sein hohes O0 immer noch den alten Zauber aus. Er mußte sie selbstyerständlich wiederholen. Von der 2 im ganzen ist zu sagen, daß sie auf weit höherer Stufe stand, als die ersten, noch unfertigen Vorstellungen dieser Sommerspielzeit. Der Kapellmeister Sigfried Prager dirigierte mit Temperament und Umsicht, Fräulein Geyer h war eine symp athische und stimmlich bemerkengwerte Leonore, Herr Leonhardt ein überzeugender Luna und Fräulein Bengell eine durch die Schön⸗ heit ihres klangvollen Mezzosoprans und die Gewandtheit ihres. Spiels auffallende Azucena. Reicher Beifall wurde allen Mit⸗ wirkenden und dem Jubilar auch der verdiente Lorbeer zuteil.

Für die Aufführung der „Hugenotten“, die in ihrer szeni Neugestaltung im Rahmen ed rf ms fests . am . reitag unter der mustkalischen Leitung des Kapellmeisters Leo Hir rn öniglichen Opernhause stattfindet, sind die ersten Kräfte aufgeboten worden. Den Raoul singt Herr Hermann Jadlowker, den Nevers Herr John elek. den St. Br ö. Putnam Griswold, den Marcell Herr Paul nüpfer, die Valentine Frau Barbara Miekley Kemp, die Königin . Adelaide Andrejewa⸗Skilondz; und den Urbain Frau Birgit ngell. Eintrittskarten sind an der Kasse des Königlichen Opern⸗ haufes und im Auskunftsbureau der Zentralstelle für den den⸗ verkehr Groß Berlins, Unter den Linden 14, zu ha die auch der e , e 3. . ertheim (Leipziger Str. 198 155 den Karten⸗ erkau agen hat. K Im Königlichen . ause ist im Zyklus der Volk: vorstellun gen für morgen eine hrung der Journalisten vorgesehen. In den Hauptrollen sind neben Herrn erstmalig den Bolz spielen wird, die Damen Arns Butze, Vollmer und die Herren Vollmer, Keßler, Pairy, Werrack. Vallentin und Cichholz beschaftig. .