36 ist nur die Folge des Vorgehens Frankreichs.
chlimmste
Unehrlichkeit, die ¶ Prãsident
Kaempf:
1 e Parlament.
Erschöpfung gebracht. ESSchluß des Blattes.)
ch nehme an, da deutsche Parlament gemeint haben.)
Deutschland hat eine Maßnahmen erst an den Rand der Verzweiflung und
Das ist doch man je ausgesprochen hat. Ein zi en Sie hiermit nicht das des Tag Ich dachte gerade an das Frankreich gejwungen und
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
H. Spielwaren⸗ mittag sowohl der Aus stand als auch die Au ssperrun g be⸗ endet waren. Von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist ein Ab- daß den Frieden in dieser Industrie
In der Baum wollspinnerei Scheibler in Lodz sind W. T. B.“ zufolge gestern 3500 Weber in den Ausstand getreten Die Schließung aller Werke steht bevor. Aus Leith wird dem W. T. B. kelegraphlert: Infolge des kann keine Entladun Die Eisenbahngesellschaften erklären, sie die Verzögerung in der . e Schiffsgüter nicht verantwort⸗
aben geschlossen. Die Polizeimannschaft wurde verstäͤrkt. In Par is beschlossen, wie W. T. B. erfährt, die Droschken⸗
Zur Lohnbewegung in der S industrte (vgl. Nr. 147 d. Bl.) teñl
kommen unterzeichnet worden, wiederherstellt. ünd fordern höhere Löhne.
Ausstandes der Dockarbeiter zeuge stattfinden.
lich. 130 Kohlentrimmer
kutscher und die Führer der
droschken einen Ausstand von 24
abend, beginnen soll. Der Ausstand
neue Verkehrsmaßnahmen des Polizeipräfekten dar.
Kunst und Wissenschaft. Die große Berliner Kunstausstellung 1913.
II.)
Die Maler der Reichs hauptstadt und anderer Städte Preußens nehmen zwei große und drel kleinere Säle ein: ein Raum, durchaus R. wenn man die mächtige Entwicklung Berling etzten Vierteljahrhundert berücksichtigt. eben unsere Maler nicht allzu stark vorgetreten — schon als Gastgeber, dann aber vielleicht, weil sie vor einem Vierteljahr hatten, in ihren Hauptvertretern die Juhiläumsausstellung der König⸗ lichen Akademie der Künste zu beschicken. unter ihnen die Möglichkeit, in den unzähligen Räumen des Gebäude
gerade im
noch einmal zu Worte zu kommen. Der P dem
In neuerer seiner Schatten. Stelle Mit
dieser hing.
unzureichend vertreten; es wohlbekannten Meister so Daß Menzel auch nur der wäre eher zu begreifen. Im
bier wirkt. Ovation vor dem Schlosse. burger Rathaus wecken in
und des Stauffer⸗Bern auf, die der Fähigkeit ihrer beste Zeugnis auestellen; und doch
achtziger Jahre Berlins, in denen sie entstanden. nach dem hier gezeigten Gelben Strohhut“ dagegen trilt Boehles unfreie Anlehnung an altmeisterliche Holz⸗
. j ß j Empfindungen bis ins Ungemessene; obwoh schnittmanteren in seiner Pferdeschwemme r deutlich zutage. y, ,
selbst den Tod, um seinem Königlichen den Weg fret zu eigentlichen Handlung ist in
Die Plastiken geben auch Schaffens der letzten Jahrzehnte. binerinnen! die ältere Generation, herben Fechter“ in unsere Zeit.
neuzeitlicher Verfeinerung verbindet.
Von außerhalb hat man noch die stammverwandten Wien er ausnahmsweise zur Rückschau eingekaden. auf den ersten Blick als eine vornehme Weichheit auf, mit der sie an hauptsächlich schöne Wienerinnen, Adams, Krauß, Schattenstein 2c. unterscheiden sich für unsere
Der alte Angeli ist hier und in der Berliner Abteilung zu sehen, wie denn her Läszlé ist kaum von einem ugländer zu unterscheiden, und nirgends regiert das Schema so un⸗
ihre Modelle, Augen kaum voneinander. , Welt Unterschiede verwischt; beschränkt wie auf diesem Gebiet.
Einen Anziehungspunkt in von 50
) Vergl. Nr. 146 d. Bl.
Theater.
Berliner Theater. Sonntag, Abends 3 Uhr: Filmzauber. Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von e Bernauer und Rudolph Schanzer.
Montag und folgende Tage: Film⸗ zauber.
Lessingtheater. Sonntag, Abends 8 Uhr: Gesamtgastspiel des Königlichen Theaters am Gaͤrtnerplatz in München: Alt Wien. Operette in drei Akten von Gustav Kadelburg und Julius Wilhelm.
ö. Abschiedsvorstellung: Alt
en.
Dentsches Schau spielhaus. ( Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NV. 7, Friedrich⸗ straße 104— 1042.) Sonntag, Abends 81 Uhr: Eine Vergangenheit. Schau⸗ spiel in dret Akten von Silvio Zambaldt. Montag und folgende Tage: Eine
Vergangenheit.
rofessor A. Kampf ist mit dem großen Gemälde aus Aachener Museum vertreten, das seine starke Begabung zur treffsicheren Anordnung geschichtlich erdachter Szenen gut kennzeichnet. Zeit neigt er, wie so viele andere auch, zur Auflichtung n. Ein vorzügliches Bildnis hat Schulte im Hofe im geschickt; es ist besser als so n ö. ihm, das früher an
affge Zusammenschweißen sentimentaler Gebärde mit weichlicher Pinsel⸗ ührung dürfte man sich kaum befreunden können. CEhristus vor Pilatus“ ist eine seiner ergreifendften Schöpfungen; es wirkt, wie nur untermalt, obwohl es in jeder Bewegung und der anzen Flächenverteilung durchaus abgewogen ist.
aal. Der Königsberger Dettmann ist, ebenso wie Vogel, nur ist unverständlich, wie unkenntlich zu
zweiten Saal von Königs „Pierrot“ durch seine restlos moderne Auffassung aus dem Gesamthild heraus — sehr zum Vorteil, wenn es auch kreidig Es hängt da auch Skarbinas bekannte Darstellung der Gessellschaps Entwürfe für das Ham⸗ unseren gehetzten Nerven die Sehnfucht nach großzügigen geschichtlichen Darstellungen, zu denen dieser Ver⸗ storbene eine ursprüngliche Eignung mitbrachte. fällt das vornehme durchgeiftigte Porträt des Grafen Harrach markiges Bildnis Ludwig Löwe Schöpfer zu
eine gedrängte Uebersicht des Vertritt Begas mit seinen Sa— so weist Lederer mit seinem Lewin ⸗Funkes binderin“ zeigt eine neue Variante seines bekannten Modells hoffs ‚Dlana' zeichnet häbsche Bewegung aus, Wenk ist anderer Stelle vertreten, wo seine Grabstele antike Einfalt mit echt
hohem Maße bildet die Ausstellung Werken Franz von Stucks. Es ist heute Sitte geworden, über diesen herrlichen Känstler jammernd den Stab zu brechen, da er offenbar mit der Zeit sich nicht entwickelt“, und da ist es vielleicht angebracht, hervorzuheben, daß Stuck eines unferer selbständigsten Talente
W. T. B. mit, daß gestern Zeichnung
recht altfr der Fahr- Sehnsucht
seien für sich den Ausständigen an⸗
gegenüber FTahrpreisanzeigerkraft⸗ Stun den, der heute, Sonn⸗
stellt eine Kundgebung gegen berechtigt,
21. d. M.
1 Trotzdem sind k
Gelegenheit Uebrigens hatte mancher
steht das
Schuster⸗Woldans geblieben;
von Gebhards
Die G
Es adelt diesen Es wu
man diese machen perstand. halber da ist, fällt Freiherrn
Form
Helden
In den Kabinetten
das auf dem
charakterisieren, bekannt;
es jene vecpönten Bux ger ist kaum zu beurteilen,
waren
Sandalen⸗ elder⸗ sser an
spüren. spruch; die
Was ihnen eigen ist, fällt
herantreten. Die
aupt die Bildniskunst der
Komödienhaus. Sonntag, Abends 86 Uhr: Hochherrschaftliche Woh⸗ nungen.
Montag und folgende Tage: Hoch—⸗ herrschaftliche Wohnungen.
Schillerthenter. O. (Wallner⸗ theater) Sonntag, Abends 8 Uhr: Der Leibgardist. Komödie in drei Aufzügen von Franz Molnar.
Montag: Der Leibgardist.
Dienstag: Eröffnung der Sachse⸗Oper: Die Jüdin.
Charlottenburg. Sonntag, Abends 3 Uhr: Hasemanns Töchter. Volkz— stück in vier Akten von Adolf EArronge.
Montag: Freiwild.
Dienstag: Zwei Wappen.
Nentsches Opernhaus. (Char— lottenburg, Bismarck⸗ Straße 34— 37.
ist, und, wenn au
Viele, die bedeutendffen,
dann wieder dies, daß sie jedesmal ganz einheitli worden sind. Der Künstler Stuck Elementen zusammen:
Niese Anhänglichkeit, wenn sie au
In Schönlebers Städtebildern, in se zärtlichen Liebe für die stechende Eigenschaft de
anderen, das grübelnde Sichversenken in die Ge Künstler wie Böcklin und Stuck widerspiegeln.
Der Kaiserli
kalte Witterung die Ausbildung des Kornes etw werde. Weizen hat überall ein befriedigendes eine gute Ernte.
Die Sommer
allgemeinen gut, Erntewetter verspricht er reiche Ernte.
Insbesondere die Zuckerrüben gelitten und sind sehr ungleich aufgegangen.
etreidepreise stellten sich am 17. ö wie folgt: für Weizen.
Wannsee, Helden, denen das Leben nicht und die schlichte Größe dieses Gefühls stimmte zu der freien Weite, dem fernen Horizont, in dem sich Philotas“, Trauerspiel in ei Lessing, und Sudermann
das Stück wirkte deshalb wie eine heit und dabei überraschend lebendig. In der a gestalt des Ehrgefühl verkörpert;
bekanntem Einakter „Teja“.
einem flüchtigen zarten Liebesi Rest seines Heerez in den Ka er gleichfalls wirksame bon Warberg war eine mädchenhaft scheue und junge Königin; in den übrigen Rollen wirkten die Eisenlohr, Pündter erfolgreich mit. Sinn beherrschten die Heldenmut und Todesbera Literaturepochen zeichnen.
Im Schillertheater 0. und am Montag „Der Leibgardist“ gegeben. jährige Spielzeit; die neue Spielzeit beginnt e
es, selbstsicher seine ursprüngliche
jedesmal aber verschmilzt er sein Werk zu einer Ein
Der Karlsruher Schönleber hat längst feinen Namen als getreuer Landschaftsschilderer erworben, anläßlich dieser Ansammlung seiner wiederholt zu werden, wi Einzelheiten der Natur ist
änkisch an. Es ist mit der Liebe zu ihm,
nach Plätzen unserer Jugendspiele; man läßt sie gelten, dem Zug der Zeit widerstrebt. iner epischen Genauigkeit und Wirklichkeit der Welt spiegelt sich eine hervor= 8 Deutschen, seine Wahrhaftigkeit, seine Treue des Gemüts, dessen bilde der Phantasie, ) Beides ist gleich⸗ beides schenkt dem Betrachter kostbare Stunden des Genusses. .
der Natur. Es ist das ein Ausdruck
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saaten stand und Getreidehandel in Rußland. che Generalkonsul in Warschau berichtet unterm Wintersagten haben im Konsulatsbezirke im all— gemeinen gut überwintert und sich auch im Frühjahr und kalten Witterung gut gehalten.
: Die
eit recht kaltes Wetter hatte, wird be
sind daher stellenweife
teilweise noch vielfach im teilweise sogar
Gras Wasser.
üppig;
rden für das Pud — 16,38 kg gezahlt:
J O0, 94 - 1,05 6 g = 0 94
Roggen. Hafer „Gerste
Theater und Musik.
Joseph Kainz-Theater. beherrschten am Donnersta
Programm. Philotas“ ist auf der
Philotas ist das
machen zu Ruhm und Sieg.
Schärfe der Gedanken, die
charakteristische
Nachmittags 3 Uhr: Fidelio. — Abends 8 Uhr: Die Königin von Saba. Montag: Der Mikado.
Montis Operettentheater. Früher: Neues Theater.) Sonntag, Abends 8 Uhr: Zu Sommerpreisen: Gastspiel Julius Spielmann: Der lachende Ghe⸗ mann. Operette in drei Akten von Edmund Eysler.
Montag (Schluß der Spielzeit): Der lachende Ehemann.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Autoliebchen. Posse mit Gefang und Tanz in drei Akten von Jean Kren, Gesangsterte von Alfred Schönfeld. Mustk von Jean Gilbert. — Abends 8 Uhr: Pupnpchen. Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Curt Kraatz und Jean Kren. Gesangtzterte von Alfred Schönfeld. Mustk von Jean Gilbert.
Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag,
Montag und folgende Tage: Puppchen.
ch an Größe mit Böcklin nicht zu vergleichen, diesem darin ähnlich sieht, daß er, , ,, 9 Heroldrufe
atur seiner Gemälde sind ja wohlbekannt, und es ist der bayerischen Regierung zu danken, daß diefe Werke, die uns schon ins Blut eingedrungen sind, noch einmal in dieser fen gezeigt werden konnten. Das chiedenartigen Bilder,
großartigen Zusammen⸗ besondere Gepräge dieser ver⸗ die einmal ganz dunkel, mit Vorliebe dunkelblau, grell und schreiend hell gehalten sind, ist doch ohne Zweifel gesehen, vielmehr empfunden etzt sich ja aus verschiedenen er wühlt mit wahrer Wonne in den Ueber lieferungen des Altertums, oft gesehen durch das Mitter der Renalssan ge, dann wieder läßt ö
einer so tief deutschen Phantastik die Zügel schießen, 3
er strebt nach einer kupferstecherisch genauen und ist wiederum auf deutliche . eingestellt; eit.
und es braucht nicht erst jetzt früheren und letzten Bilder e bewundernswert sein Eindringen in alle Er mutet heute schon altertümlich, so
Nur bei Roggen, der während
fie ter daß diese as beeintrachtig en Aussehen und verspricht
sagten haben an vielen Stellen durch den über— mäßigen Regen zur Zeit der Bestellung gelitten. war teilweise sch gesät werden müssen. Es junge, noch wenig entwickelte Sommerfaaten zu se gras ist an höher gelegenen
dort die Ernte .
Die erste Saat lecht aufgegangen und hat vielfach zum zweilen Male heute noch ganz hen. Wiesen⸗ Orten gut gewachsen, und hat chon begonnen. Auf niedrigen Wiefen
bei günstigem Die Hackfräch teilweise mußten sie zum zweiten Male gelegt werden. haben durch übermäßige Feuchtigkeit
112 — 1,22 Rbl.
die Bühne am Kleinen s, die Freihett alles gilt;
Himmel und Erde verloren. nem Akt von Gotthold Ephraim s einaktiges Drama „Teja“ standen
literarische Neu⸗ ntiken Jünglings⸗ auf das Höchste die Schwärmerei der Jugend vergrößert alle l keine unbedingte Not⸗ n der Gefangenschaft sich Vater und seinem Volke
dem Trauerspiel wenig zu ver— Die ganze Aufmerksamkeit nimmt . . in An
arhe reizen und fesseln, aber auch das Gemüt geht nicht leer aus. Die Darstellung dieses alten und do
ch so neuen Trauerspiels erschien durchweg des Lobes wert.
Ernst Reschke war als Philotas — ein Jüngling und ein Held zugleich — von plastischer Schönheit der Gebärde und des Mienenspiels, Er spielte auch die Titelrolle in Sudermanng Für den wilden Gotenkönig, der nach dyll mit seiner jungen Königin mit dem mpf ung den sicheren Tod stürmt, fand Ausdrucksmittel.
Herren Bernhardt, Stilempfinden und künstlerischer Wiedergabe beider Trauersplele, die antiken chtung vom Standpunkt grundverschiedener
(Wallnertheatery wird morgen Damit schließt die dies⸗ rst wieder am 1. Sep⸗
entfaltet.
wie mit unserer
B
bei der feuchten
Klee steht
te sind zurück⸗
Bühne kaum
gesteigerte
Von
einer
der Rede
Dora heldenmütige
tember. — Am Dientztag, den 1. Jult, eröffnet der Tirektor Leopold Sachs ein sechswöchiges Operngastfpiel mit der Jüdin! von Halsévy; diese Voistellung wird Freitag wiederholt. Mittwoch und Sonnabend geht „Zar und Zimmermann“, Donnerstag und nächsten Sonntag „Fra Diavolo“ In Szene. —
Das Schillertheater Charlottenburg bringt morgen abend „Hasemanns Töchter“, Montag „Freiwild“, Dienstag und Mittwoch „Zwei Wappen“. Vom Donnerstag, den 3. Juli, ab bleibt das Theater geschlossen. Die Eröffnung der neuen Spielzeit findet am 14. August statt.
Mannigfaltiges. Berlin, 28. Juni 1913.
Donnerstag, den 3. Juli 1913, finden in den Morgenstunden internationale wissenschaftliche Ballonau fst rege statt. Es steigen Drachen, bemannte oder unbemannte Ballons in? ben meisten Hauptstädten Europas auf. Der Finder eines jeden un⸗ bemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Anweisung gemäß den Ballon und die In⸗ strumente ohh tig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet.
Kiel, 28. Juni. (W. T. B) Die gestrige Seewettfahrt des Kaiserlichen Jachtklubs auf der Kieler Förde hatte bei einer Windgeschwindigkelt von 6 Sekundenmetern aus Westnord⸗ west folgende Ergebnisse: In der A1. Klaffe erhielt Margherita! den Krupperinnerungspreis, „Meteor“ den zweiten Preis, Germania“ lag zunächst an dritter Stelle; beim Feuerschiff Bülk fiel jedoch plötzlich ein Mann der Besatzung über Bord. DOb— wohl die Jacht sofort beidrehte und auf Befehßr Seiner Majestät des Kaisers und Königs der Sleipner sogleich zur Unfallstelle dampfte, konnte der Rann nicht gerettet werden. In der 19 m-Klasse legte ‚„Wendula“ Protest ein. — In der 15 m-⸗Klasse erhielt Sophie Elisabeth“ den 1. Preis und. Extrapreis (Wanderpreis Seiner Majestät des Kaisers). — In der 12 m-Klasse gewann . Sybillan“ den ö. Preis und den Wanderpreis Seiner Majestät des Kaisers. In der 10 m- Klasse errang „Pefa“ den 1. Preis und Extrapreis Kommozore⸗Pokah. — In der 15 m-Klafse hat Isabel Alt xandra“ aufgegeben. — In der 9 m⸗Klasse erhielt Peer Gynt“ den 1. Preis. — In der 8 m-⸗Klasse gewann Antwerpia IV“ den Kiautschoupreis und „Mariechen“ den 2. Preis; Tont X- hat auf⸗ gegeben. — Im Vergütungs rennen der akten Jachten erhielt Nordstern‘ den J, ‚Orion“ den 2. Preis. Die Jacht Ihrer Majestät der Kalserin und Königin „Fdung“ belegte den 3. Platz.
Vacha, 28. Juni. Buttlar erei
Stuttgart, 27. Juni. (W. T. B.) Die 21. Vertreter⸗ versammlung des Verbandes Deutscher Journalisten⸗ und Schriftstellervereine wurde heute vormittag im Stadtgarten durch den BVorsitzenden des Vororts Hamburg Br. Ärthur'8bst eröffnet. Anwesend waren der Minssterprästdent von Welz säcker, der Kultusminister von Habermaag, mehrere andere Vertreter staatlicher Behörden und als Vertreter der Stadtgemeinde der Gemeinderat Dr. Ludwig. Im Namen des Württem— bergischen Landesverbandes begrüßte der Redakteur Heller die Ver⸗ sammlung. Hierauf ergriff der Ministerpräsident von Weizsäcker das Wort, um die Anwesenden im Namen der Staatsregterung will⸗ kommen zu heißen. Dr. Ludwig begrüßte dle Versammelten im Namen der Sigdt Stuttgart. Dem in der Versammlung erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, daß die Mitgliederzahl zurzeit 3060 beträgt. — Nachmittags empfingen Ihre Majestäten der König und die Königin eine Abordnung des Vertretertages im Schlosse in Beben haufen. .
. Weimar, 28. Juni. (W. T. B.) In Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Groß— herzogin fand hier gestern nachmittag die Ein weihung des ersten vom deutschen Flugverband ins Leben gerufenen Flugstütz⸗ punktes statt. Hierzu hatten sich u. a. eingefunden der Inspekteur des Militär⸗ Lust⸗ und Kraftfahrwesens, Generalmajor Messing⸗ Berlin, der Staatsminister Dr. Rothe, Vertreler der staatlichen und städtischen Behörden sowie eine große Anzahl von Offizieren. Seine Königliche Hoheit der Großherzog besichtigte die Flugzeuge und die Modellausstellung von Flugzeugen, die samtlich von Schülern der hiesigen Bürgerschulen ,, sind. Trotz des heftigen Windes stiegen der Leutnant pon Eckenbrecher und der Leutnant von Scheele zu einem Fluge nach Jena und später zu Höhen⸗ flügen auf. Seine Königliche Hoheit der Großherzog weilte bis gegen 8 Uhr auf dem Flugplatz.
Konstanz, 28. Juni. (W. T. B.) Infolge anhaltenden Regens ist der Boden see um 10 em gestiegen.
Bern, 28. Juni. (W. T. B.) Der Zweidecker Main“ mit zwei Offizieren vom ,, , . die sich auf dem Fluge von Metz nach Konstanz befanden, mußte wegen Motorschadens in Beringen, Kanton Scha ffhausen, landen. Die Offiziere veranlaßten sofort eine Meldung an die Polizeidirektion.
New Jork, 28. Juni. (W. T. B.) Der Petroleum dampfer „Mohawk ist heute im Ha fen von Rew York in die Luft geflogen. Das Schiff ist vollfländig zerstört. Frei Mann der Besatzung werden vermißt.
(Gortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der
Theater am Nollendorsfplatz. Sonntag, Abends 85 Uhr: Der Mann mit der grünen Maske. drei Akten. Musik von Friedrich Ber— mann mit Kompositionen von Viktor Holländer und Leon Jessel.
Montag und folgende Tage: Mann mit der grünen Maske.
Lustspielhau . (Friedrichstraße 236) Sonntag, Abends 85 Uhr: Der lustige ae ö . . .
elm Jacoby und Artur Lippschitz.
Montag und folgende Tage: Der lustige Kakadu.
Kakadu.
Ersten und Zweiten Beilage.)
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant Curt Oscar Heyn (Breslau).
Gestorben: Hr. Albert Kraker von Schwarzenfeld⸗Bogenau (Breslau). — Fr. Marie von Witzleben, verw. ge—⸗ wesene von Amsberg, geb. von Elern (Berlin). — Fr. Elfriede von Kleist, geb. von Beöczy (Berlin). — Fr. Emmy von Burgsdorff, geb. Gräfin .
Burlegke in
Der
a. d. H. Kuchelmiß (Markendorf bei Frankfurt a. O.). — Fr. Geheimrat Louise Goehde, geb. von Cranach (Casseh.
Verantwortlicher Redakteur:
K ll d
Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Familiennachrichten. in
Verehelicht: von Reißwitz
Verlag der . GSHeidrich) erlin.
Hr. Leutnant Götz Frhr. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und
und Kadersin mit Frl. ; ; Rosemarle Hon Pieschef (Burg, Bez. Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Magdeburg). — Hr. Leutnant Anton
von Hohberg
Lonny von Bernuth (Neubabelsberg).
Acht Beilagen
und Buchwald mit Frl. leinschließlich Börsenbeilage).
161.
Erste Beilage ‚ zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staalßanz eigen
Berlin, Sonnabend, den 28. Juni
Amtliches.
Deutsches Reich.
Bekanntmachung.
Bei Einlieferung der nach Ostasien, Ostafrita, Südwestafrika und Australien gerichteten, zur Be⸗ förderung mit den Reichspostdampfern und den Dampfern der Woermann-Linie bestimmten Post- päckereien wird von den Absendern auf den Abgang der Schiffe vielfach keine Rücksicht genommen, sodaß die Sen⸗ dungen u. U. wochenlang im Einschiffungshafen lagern müssen. Zur Vermeidung eines solchen Stillagers empfiehlt. es sich, die mit den Postdampfschiffen zu befördernden Paketsendungen unter Be rücksichtigung des vorgeschriebenen Leitweges, über den die Postanstalten jederzeit Auskunft erteilen, zu folgenden Zeiten in Berlin aufzuliefern:
Bei der Leitung der Pakete
über
Angabe, wieviel Tage spätestens vor Abgang des Dampfers vom Abgangshafen Pakete in Berlin zur Post gegeben sein müssen.
Bremen
Hamburg. . München — Neapel . kö, München — Neapel. Bremen . Hamburg.
Bremen Hamburg. K München — Neapel .
Ostasien
Ostafrika. Südwestafrika
Australien
Die Abfahrt der Dampfer erfolgt im 3. und 4. Vierteljahr 1913
Ostasien
Juli August Sept. Oktbr. Novbr.
August Septbr.
nach
Ostafrika
Südwestafrika
Au stralien
Dtibr. Noobr. Derr
Juli August Septbr Oktbr. Novbr. Dezbr.
r. Juli Augus Sept. Otibr. Nobbr. Deibt.
Bremerhaven 9. 6. Hamburg. . 24. 51 Genua 10. 24. 7. 21. Neapel 11 25. 8. 22.
Berlin, den 26. Juni 1913.
J 1.3. 216 3o.
.
14. 29. 14. 29. 14. 29. 14. 29. 14. 29. 25. ö
13. 29. 13. 29. 18. 28. 18. 29. 13. 28.
Kaiserliche Oberpostdirektion. Vorbeck.
,, 5. 16.
Per sonalver änderungen.
Königlich Preußische Armee. Offiziere, Fähnriche usw.
Kiel, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern., 25. Juni. v. Ploetz, Gen. der Inf. und kommandierender General des TIil. Armeekorps, in Genebmigung seines Abschiedsgesuches, unter Belassung à la suite des Königm Elisabeth. Gardegren. Regts. Nr. 3, mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt. Tülft v. Tschepe u. Weidenbach, Gen. Lt. und Kommandeur der 12. Div., zum kommandierenden General des VIII. Armeekorps, Chales de Beaulieu, Gen. Major und Kommandeur der 74. Inf. Brig. unter Beförderung zum Gen. Lt. zum Kommandeur der 12. Div., — ernannt. Noeldechen, Gen. Major und Inspektenr der 1. Fußart. Insp., zum Gen. Lt. befördert. Reiser, Oberst und Tommandeur des 3. Thüring. Inf. Regts. Nr. 71, mit der Führung der 74 Inf. Brig. beauftragt. Frhr. v. Medem, Gen. der Inf. und Chef der Landgendarmerle, von dieser Stellung auf sein Gesuch enthoben. v. Westernhagen, Gen. der Inf. und Gouverneur von Cöln, mit der gesetzlichen Pension zur Diep. gestellt und gleichzeitig zum Chef der Landgendarmerie ernannt; derselbe hat in dieser Stellung die aktiven Dienstabzeichen zu tragen und wird auch in der Dienst— altersliste der Generale der Armee weltergefübrt.! v. Oertzen, Major und Abteil. Kommandeur im 2. Thüring, Feldart. Regt. Nr. 55, zum Stabe des 1. Kurhess. Feldart. Regt. Nr. 11, v. Gilsa, Major und Abteil. Kommandeur im 1, Oben glsass Feldart. Regt. Nr. IH, zum Stabe des Straßburger deldart Regts. Nr. 84, — versetzt. Anders, Major beim Stabe des 2. Thüring. Feldart. Regtt. Nr. 55, zum Abteil. Kommandeur ernannt. Phillip, Major beim Stabe des 1. Nassau. Feldart, Regts. Nr. 27 Oggnien, als Abteil. Kommandeur in das 1. Obexrelsäss. Feldart. Negt. Nr. 16, Schloifer, Hauptm. und Battr. Chef im geldart, Regt. Nr. 2 Hochmelster, zum Stabe des 1. Nassau. Feldart. Nengts. Nr. 2? Oranien, — versetzt. Ritter Hänel v. Cronenthall, Hauptm. und Battr. Chef im 2. Thüring. Feldart. Regt. Nr. Hö, unter Ent⸗ hebung von der Stellung als Battr. Chef, zum Stabe des Regt übergetreten. Hop fe, Hauptm. aggreg. dem Feldart. Rent. Nr; 72 Hochmeister, zum Battr. Chef, Hum mel, Hauptm. im 2. Thüring. Feldart. Regt. Nr. H5, zum Battr. Chef, ernannt, Schultz, Hauptm. im 1. Oberelsäss. Feldart. Regt. Nr. 15, als Battr. Chef in das 2. Westfäl. Feldart. Regt. Nr. 22 versetzt. J
Kiel, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“ 27. Juni. v. Bahrfeldt, Gen. Lt. und Kommandeur der 37. Div, in Ge⸗ nehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension, Rihr. v. Wechmar, Gen. Major und Kommandeur der 21. ar, Brig, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension, — zur Disp. gestellt.
Deutscher Reichstag. 171. Sitzung vom 27. Juni 1913, Vormittags 10 Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau*.)
Ueber den Anfang der Sitzung ist in der gestrigen Nummer
d. Bl. berichtet worden. - In ö. zweiten Beratung des Gesetzentwurfs über Aende⸗ rungen im Finanzwesen führt der . . . Abg. Basser mann (nl) aus: Nach reiflicher Erwägung sind wir zur Ablehnung der 5 1 und 2 der Regiecungzporlage gelangt; wir können uns auf den Boden der veredelten Matritularbeitrage, wie diese Vorlage sie forderte, nicht stillen; nicht des wegen, weil wir an sich den Gedanken einer Veredlung der Matrikularbeiträge verwerfen, das ist vielmehr ein Problem, das in früheren Jahren, namentlich ö den Interessen der kleineren Staaten heraus, vielfach erwogen ist. Wir sind aber hier dagegen, weil wir nicht wollen, daß in wachsendem Maße das Reich Kostgänger bei den Einzelstaaten werde. Schon Fürst Bismarck hat wiederholt darauf hingewiesen daß es ein ungesunder Zustand sei, das Reich auf die Beiträge der 6 für Reichsausgaben zu verweisen; er sagte, das Neich durfe ni ö lästiger Kostgänger der Einzelstaaten werden. Diesen 9 haben auch meine Freunde in lang zurückliegen der Zeit, damals dur den Abg. Miquel, ebenso wie heute unsere Fraktion, bei den ver⸗ schiedenen Finanzreformen festgehalten; außerdem vermochten . . biesen 80 Millionen Matrikularbeiträgen eine Deckung überhaupt ni
eine starke Hinderung der sinanzlellen Sslbständigkeit der, Einzel, staaten, denn durch reichsgesetzliche Vorschriften sollten Ten Einzelstaaten bestimmte Finanzgesetze vorgeschrieben werden. Große Schwierigkeiten und Unzuträglichkeiten wären daraus entstanen, daß nach 52 der Bundesrat darüber entscheiden sollte, eb die He steuerung nach den xreichsgesetzlichen Vorschriften in der Landesgeset gebung durchgeführt sei. Der Bundesrat wurde, also über die Landes gesetzgebung gesetzt. Er konnte sagen, dieses Landesgesetz ö nicht den Grundsätzen der Reichsgesetzgebung, müsse aufgeho n und als nicht rité geschehen erklärt, werden. Gegen diele starke Einschränkung der finanziellen Selbständigkeit der ; Einzelstaaten batten wir erhebliche Bedenken, und dabei konnte es nicht einmal bewenden, denn wir hätten ein Rächsgesetz machen müssen, das genau vorschrieb, wie die Landesgesetze einzurichten wären, und unser schon kompliziertes Finanzsystem wäre, noch verwickelter ge⸗. worden, wenn wir zweierlei Matrikularbeiträge eingeführt hätten. Endlich mußte sich die Kontrolle des Reichstags über die einzelstaat⸗ lichen Finanzgesetze unliebsam bemerkbar mgchen. Darin konnten wir eine Stärkung des Reichsgedankens nicht erkennen. Jahraus, jahrein bätte sich der Reichstag mit Resolutionen befaßt, worin die verbündeten Regierungen aufgefordert wäsen, gegen die landesge sebliche Ordnung einzuschreiten. Aus diesen Gründen kamen wir zur 16. lehnung der Regierungsvorlage und lehnen heute den Antrag des Grafen Westarp ab. Viele Zuschriften aus den Jeeisen unserer Freunde forderten uns auf, die Erhanfallsteuer von 1909 ,, zubringen. Das ist aber nicht geschꝛhen, weil es uns vatecländisch Pflicht war, bei dieser großen nationalen Aufgabe der Deere ver stärkung eine Einigung der Parteien zu versuchen und nicht, au Anlaß dieses hochbedeutsamen nationalen Werkes wieder den wilden Parteistreit zu entfesseln. Der zweite Grund lag auf finanziellem Gebiet. Wohl wäre es möglich gewesen, die Deszendentenstener hier durchzusetzen und damit einen Betrag von 80 Millionen zu schaffen, die an die Stelle der 80 Millionen aus den veredelten, Mat ritilar⸗ beiträgen treten konnten, aber mit welcher Mehrheit hätte dann der weitere Bedarf von rund 100 Millionen aufgebracht werden können? Es wäre unmöglich gewesen, neben der Erbanf illsteuer auch noch line Reichsvermögenssteuer durchzusetzen. Die Anfänge unserer 3. ständigungsbersuch⸗ bewegten sich, auf dem Gebiet der . vermögenssteuer. Unsere Fraktion ist jeweils für die Reichs permögens steuer eingetreten, und eg wäre hier dafür wohl eine . große Mehrheit vorhanden, es ist uns aber nicht gelungen, den Widerstand rer Regierung dagegen zu überwinden, und wir sind deshalb é dem Vorschlag einer Reichsvermögenssteuer abgegangen. So amen wir mit Naturnotwendigkeit zu der Erwägung, ob nicht das Besitz⸗ steuergesetz, das als Eventualgesetz von der Negierung vorgelegt war, zur Grundlage gemacht werden konnte. So ist dieses Tompromiß zustande gekommen. Was nun unseren Standpunkt gegenühfr , Steuergesetz anlangt, so muß ich bemerken, daß ein Teil meiner Freunde an sich wenig geneigt sein würde, sich auf den Boden . Gesetzes zu stellen. Wenn sie es doch tun, so tun sie es deshalb, wei dieses Gesetz ein Teil der ganzen Deckung ist, und weil, wenn . diesen Teil herausnimmt, die ganze Deckungsoorlage zusammenfal ö würde. Wir sind nicht in, der Lage und auch nicht gewillt, über die Proteste der Korporationen der Jadustrie und des Dan ele und Gewerb standes hinwegzusehen. Wir müssen die in diesen hro⸗ testen enthaltenen Argumente einer eingebenden Prüfung unterzizhen. Diese Prüfung ist auch erfolgt. Wir mußten abwägen, 36 dit Nach⸗ teile oder die Vorteile dieser Besteuerung überwiegen. (Am Bundes⸗ ratstisch ist der Reichskanzler von Bethmann 8 ollweg er⸗ schienen,. Wir mußten uns von den Nachteilen vor allem agen, daß einmal, was das Eindringen der Steuerbehörden in die Pribat⸗ vermögensverhältnisse anlangt, dieses Eindringen bei der Zuwache besteuerung intensiver sein wird. Dies liegt in der Natur der Sache. Wir konnten uns nicht verhehlen, daß große Nachteile eintreten würden, wenn größere Kapitalien dem Verkehr entzogen würden. Dann möchte ich hinweisen auf die Resolution, die wir in der Kom⸗ mission gestellt haben. Wir wünschen, daß tunlichst bald nach Feststellung der Ergebnisse des Wehrbeitrags und der K 4 Reichstag eine Uebersicht vorgelegt wird, aus der sich ergibt, wie 1 die Lasten dieser Gesetzgebung auf die Hauptgruppen 391 Steuerzahler verteilen. Das scheint uns im Interesse zer Handel. und Gewerbe treibenden Bevölkerung kö Deshalb bitte ich um Annahme dieser Resolution. Was nun die Vorkeile betrifft, die uns veranlaßt haben, 1 unsere Zustimmung zu geben, so war für uns ig erster Lini⸗ . a duich das Komptomiß die Deckung der Ausgaben möglich ist. urch Annahme des Antra zes Erzberger sehen wir eine alte Forderung ver—
herbeig-führt werden soll, es notwendig war, daß von beiden Seiten Konzessionen gemacht werden. So war (s uns möglich, auf diesem Boden eine Einigung zu finden und damit gleichzeitig den Grundfaß zu verwirklichen, daß keine Einnahme ohne entsprechende Deckung erfolgen soll. Ich weise darauf, hin, daß nicht zu berkeunen ist, daß gegenüber den Nachteilen dieser Zuwachshesieuerung einige alte Forderungen verwirklicht worden sind, die seit vielen Jahren erhoben werden, so vor allem die Aufbebung des Scheck stempels und die Vecbesserungen auf dem Gebiete der bestehenden Zuwachssteuer, von der wir alle wissen, daß sie in wachsendem Maße zu Beschwerden Veranlassung gegeben hat, und daß sie zweifellos den Grundstücksperkehr schwer belastet. Entlich ist ein Vorteil des Kom⸗ promisses dec, daß es möglich war, einzelne Bestimmungen des Wehr⸗ beitrages, die in der ersten Lesung der Kommission jestgelegt wurden, zu ändern. Wir sind der Meinung, daß Lie Vorteile und Vorzüge immerhin die Nachteile überwiegen. Wir sind alle einig in der Ueher⸗ zeugung, daß in einer so großen nationalen Frage es, vaterländische Pflicht war, Parteistreit zu vermeiden und zur Sicherung unseres Vaterlandes dem Auslande gegenüber das Wehrvorlagegesetz zu ver⸗ abschieden. .
Abg. Dr. Südekum (Soz.): Meine Freunde sehen in der Wehrvorlage nicht einen Schiitt zur wahrhaften Sicherung unseres Vaterlandes, sondern eine bedeutende Gefahr für unser Vaterland. Deshalb werden wir aus richtig verstandenem Patriotismus. gegn die Vorlage stimmen. Da es uns nicht möglich, war, die Webr⸗ vorlage zum Scheitern zu bringen, werden wir wenigstens alles daran setzen, damit die Lasten dieser Vorlage den besitzenden Klassen auferlegt werden. Wir sind gewillt, den Vorschlägen der Kommission zu folgen und die 58 1 und 2 der Regierguge borlage zu streichen. Dadurch ebnen wir den Weg für eine Besitzsteuer. Die Mitrikularbeiträge in der alten Form haben so viel Schaden angerichtet, daß wir seit Jahren ihre Abschaff ung beantragt haben. Das einzig Gute an den Matrikularbeiträgen ist, daß wir arm und reich mit einer Art. Kopfsteuer für das Reich heranziehen. (Großer Lärm rechts.) Den Herren, die es so eilig haben, noch vor Schluß der Session ihre Privatgespräche zu erledigen, möchte ich sagen, daß sie doch nicht so leicht nach Hause kommen werden. Sie können sich ihre , gespräche ja bis zum Sonntag aufsparen. Wir mir den jedenfalls die Besitzsteuer aus allen Kräften fördern. Allerdings gefällt uns die Tösung, die man für die Besitzbest uerung gefunden hat. nicht, denn unsere alten Forderun zen — die direkte Reich einkanmen. Vermögens und ⸗Erbschaftssteuer — sind in dieser Vorlage nicht in vollem Umsanze erfällt worden, aber ich erkenne doch an, daß in gewissem Umfange auch ein Teil derjenigen Steuern geschaffen worden ist, die wir scit Jahren hier derlangt haben. Ja der Regierungsvoclag: war die Besteuerung des Kendeserbes nur fakultativ gedacht, jetzt ist sie eine defiagitive, und das ist ein wesent⸗ licher Fortschritt. Das Zentrum hat seinen Stellungswechsel durch einen Ärtikel in der ‚Germania“ begründet; es zieht sich auf den Satz zuruck, daß es eigentlich nur gegen diese Besteuerung war, weil es aus der volitischnn Situation beraus die damalige Regierung stürzen wollte. Daz ist sein gutes Recht. Aber jetzt tell es sich anders unter dem Druck der Masse. Wenn wir in diesem Augenblick zu einer reinen NReichsvecmögenssteuer kommen, so ist daz die Schuld der nationalliberalen Pirtei; es hätte auch eine Erbzafallsteuer eine Mehrheit gefunden. Die Lösung, die wir in den Beschlüssen der Kommission vor uns sehen, die Z3iwachssteuer, bzfriedigt uns nicht. Aber gegen alle die Bedenken hase ich eins sest istellen. ,, dieser Besitzsteuer unsozial ist, sällt nicht uns zur Last; was an ihr grundsätzlich gut ist, können wir getrost auf unser ontg shreiben . jiur uäter dem Druck der Sozialdemokcalig ist die Bestzsteun möglich geworden; wäre es aaf uns allein angekommen, so hätten wir eine reine Einkommen- und Vermögenssteuer hekommen. Immerdin tragen die Beschlüsse der Kommission den Keim. zum Besseren, sie weisen einen Weg. Daz haben die „Kreuzzeitung, und die 2 Tageszeitung“ auch selbst gesagt; die letztere weist darauf hin, 3 diese Zuwachsstener der erste Schritt zu einer allgemeinen Vermogens. und Einkommensteuer sei. Das sind doch gewichtige Zeugnisse u. eine Bekcälliung dessen, was ich gesagt habe. In diesem Gesetz ist ein Wandel elngetreten und eine Abkehr pon der bie herigen Anschauung. Für uns kann das nur ein Anfang sein. Von einer Zuwachs teuer muß man zu einer Vermögenssteuer kommen. Die nächsten W blen werden unter diesem Zeichen stehen. Wer auf diesem k steht, muß nicht, wie der konservative Antrag will, die s 1 und 2 der Votlage wiederherzustellen, sondern sie ablehnen. K
Es sind inzwischen Anträge auf zwei namentliche
wirklicht. Einen Vorteil sehen wir auch in der Besteuerung der
ü i sonder eine älzung der u erkennen, es wäre keine Deckung sondern nur eine Abwä— Bede auf die Einzelstaaten. In der Regierungsvorlage lag ferner
Deszendenten. Wir sind uns klar gewesen, daß, wenn eine Einigung
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stimmungen eingegangen. ö