1913 / 88 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Apr 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Der . ist eröffnet worden zwischen Berlin und dem niederlandischen Orte Joure gewöhnliche Gesprächsgebühr 2 4 sowie den deutschen Orten Crampe Kr. Arnswalde und Marzdorf je 1 6 —.

Berlin C. 2, den 12. April 1913.

Kaiserliche Oberpostdirektion. Vorbeck.

Bekanntmachung, betreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber durch die Stadtgemeinde Karls ruh e.

Der Stadtgemeinde Karls ruhe ist durch Entschließung vom Heutigen im Einvernehmen mit dem Gr. Ministerium der Justiz und dem Gr. Ministerium der Finanzen die Geneh⸗ migung zur Ausgabe von zu 4 Prozent verzinslichen Schuld⸗ verschreibungen auf den Inhaber im Nennwert von 7 000 000 66

Sieben Millionen Mark sowie zur Ausgabe der zugehörigen Zinsscheine erteilt worden. Zur Ausgabe gelangen 1750 Stück Lit. A zu je 2000 M 200 nf, n, B 2 1000 2 200 n, 2 9 t, 1000 2 l / D t⸗ Karlsruhe, den 11. April 1913. Großherzoglich badisches Ministerium des Innern. Der Ministerialdirektor. Weingärtner.

Das im Jahre 1911 in West Hartlepool aus Stahl erbaute, bisher unter britischer Flagge und unter dem Namen „Nigaristan“ gefahrene Dampfschiff „Markomannäg“ von 2863, 8, Registertons Nettoraumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigentum der Hamburg-⸗Amerikanischen

acketfahrt⸗Aktiengesellschaft in Hamburg das Recht zur ührung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigentümerin Hamburg als Heimatshafen an⸗ gegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Generalkonsulat in London unter dem 22. März 1913 ein Flaggenzeugnis erteilt

worden.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Privatdozenten und Assistenten an der Tech⸗ nischen Hochschule in Karlsruhe Dr. phil. Hang Mohr⸗ mann zum etatsmäßigen Professor der Bergakademie in

Clausthal zu ernennen,

dem Geheimen Registrator Hans im Ministerium des Innern den Charakter als Rechnungsrat und

dem Polizeidistriktskommissar Guido von Kahlden in Wollstein aus Anlaß seines Scheidens aus dem Amte den Charakter als Polizeirat zu verleihen sowie

infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Elberfeld getroffenen Wahl den besoldeten Beigeordneten Hermann Blessing er daselbst in gleicher Amtseigenschaft auf

fernere zwölf Jahre zu bestätigen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Fabrikbesitzern Nelson Faßbender und Oskar von Damitz, Inhabern der Firma L. Faßbender, Konfitüren⸗ geschäft in Berlin, das Prädikat als Königliche Hoflieferanten, . 3 verwitweten Schlächtermeister Auguste Clasen, geb. aasch,

dem das Prädikat eines Königlichen Hofhuchbindermeisters,

dem Schuhmachermeister Rudolf Voß in Potsdam das

das

Prädikat eines Königlichen Hofschuhmachermeisters,

dem Malermeister Friedrich Buckow zu Potsdam Prädikat eines Königlichen Hofmalermeisters und

dem Sattlermeister Wilhelm Prink in Potsdam Prädikat eines Königlichen Hofsattlermeisters zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Großkaufmann Hugo Reisinger in New Pork, preußischem Staatsangehörigen, die Erlaubnis zur Annahme des ihm verliehenen Titels eines Königlich

und Führung Bayerischen Geheimen Kommerzienrats zu erteilen.

Ministerium für Handel und Gewerbe. Bei dem Berggewerbegericht

trauung mit bezeichneten Kammern dieses Gerichts ernannt worden:

1) Revierberginspektor Grevel in Recklinghausen, stell⸗

vertretender Vorsitzender der Kammer Ost⸗Recklinghausen;

2) Revierberginspektor Richstaetter in Recklinghausen, stelloertretender Vorsitzender der Kammer West⸗Recklinghausen; 3) Revierberginspektor Römer in Dortmund, stellver⸗

tretender Vorsitzender der Kammer Dortmund II;

4) Rebierberginspektor Kampmann in Dortmund, stellver⸗

tretender Vorsitzender der Kammer Dorimund III; 5) Revierberginspektor Dr. stellvertretender Vorsitzender der Kammer Dortmund 1; 6) Revierberginspektor Miarx in Witten, Vorsitzender der Kammer Witten; 7) vertretender Vorsitzender der Kammer Hattingen;

s) Revierberginspektor Weihe in Bochum, stellvertretender

Vorsitzender der Kammer Süd⸗Hochum;

9) Revierberginspektor Grassy in Bochum, Vorsitzender der Kammer Nord⸗Bochum;

10) Revierberginspektor Nolten in Herne, Vorsitzender der Kammer Herne;

11) Revierberainspektor Gerstein in Gelsenkirchen, stell

vertretender Vorsitzender der Kammer Gelsenkirchen;

17) Revierberginspektor Jacobs in Wattenscheid, stell⸗

vertretender Vorsitzender der Kammer Wattenscheid;

in Kiel das Prädikat einer Königlichen Hoflieferantin, Buchbindermeister Johannes Eichardt zu Berlin

das

in Dortmund sind

zu Siellvertretern des Vorsitzenden unter gleichzeitiger Be⸗ dem stellvertretenden Vorsitz bei den nachstehend

Middelschulte in Dortmund,

stellvertretender

Revierberginspektor Tönnies in Hattingen, stell⸗

stellvertretender

stellvertretender

2 2

Vorsitzender der Kammer West⸗Essen;

tretender Vorsitzender der Kammer Süd⸗Essen; tretender Vorsitzender der Kammer Werden; stellvertretender Vorsitzender der Kammer Oberhausen;

tretender Vorsitzender der Kammer Duisburg.

nischen 3 in Charlottenburg ist zum Mitgliede der b. en Technischen Deputation worden.

Wörth (Pfalz) ist zum außerordentlichen Professor in der . Fakultät der Friedrich Wilhelms-⸗Universität in erlin un

zum Kreisschulinspektor in Tondern ernannt worden.

Kreis Goldberg⸗Haynau, ist der Charakter als Königlicher Ober⸗ amtmann beigelegt worden.

ist die kommissarische Verwaltung der Kreistierarztassistentenstelle in Illowo übertragen worden.

umlaufs wird hierdurch genehmigt, daß unter sinngemäßer Beachtung der Vorschriften der Runderlasse vom 7. April 1897 (Il Tant, I 30m n) fsf. 12 753) bei den Ablieferungen von direkten Staatssteuern und Renten durch die Gemeinden und Gutsvorsteher auch die von diesen auf ihr Depositenguthaben bei der See handlung gezogenen Schecks von sämtlichen Regierungshauptkassen und Kreiskassen in Zahlung zu nehmen sind.

nach mit Weisung versehen.

13) Revierberginspektor Wiebe in Essen, stellvertretender 114) Revierberginspektor Goldkuhle in Essen, stellver⸗ 15) Revierberginspektor Wilbrand in Werden, stellver⸗ 16 Reyierberginspektor, Bergrat Hasse in Oberhausen, 17) NRevierberginspektor Jansen in Duisburg, stellver⸗

Der Professor Dr.-Ing. Kloß an der Königlichen Tech⸗ für Gewerbe ernannt

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Der bisherige Pfarrer Liz. Dr. Georg Stuhlfauth in

der bisherige Seminarlehrer August Krohn aus Uetersen

Dem Stiftsgutspächter Georg Scheffler in Wolfsdorf,

Ministe rium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.

Dem Schlachthoftierarzt Dr. Wilhelm Müller in Cottbus

Finanzministerium. Im Interesse der weiteren Einschränkung des Bargeld⸗

und 17. Juli 1908 (J. 9291, II. 7932,

Die Königliche Regierung wolle die beteiligten Kassen hier—

Berlin, den 3. April 1913. Der Finanzminister. In Vertretung: Michaelis.

An sämtliche Königliche Regierungen.

Aichtamkliches.

Deutsches Reich. Preuß en. Berlin, 14. April 1913.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten vor⸗ gestern im Königlichen Schlosse in Homburg v. d. Höhe die Vorträge des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten von Treutler, und des Chefs des Marine kabinetts, Admirals

von Müller.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 11. d. M. S. M. S. „Seeadler“ in Sansibar und S. M. Fluß— fanonenboot „Vaterland“ in Kweichofu und am 12. d. M. S. M. S. „Tiger“ in Shimonoseki eingetroffen.

Bad Homburg v. d. Höhe, 13. April. Ihre König⸗ lichen Hoheiten der Herzog, die Herzogin und die

Prinzessin Olga von Cumberland sp0wie Seine Groß⸗ herzogliche Hoheit der Prinz Maximilian von Baden nebst Gemahlin sind gestern, von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin und Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Ernst Au gust, der Prinzessin Viktoria Luise und dem Prinzen Adalbert zum Bahn⸗ hof geleitet, nach herzlicher Verabschiedung nach Karlsruhe abgereist.

Bayern.

Die Arbeiten für die neuen Bestimmungen über die Aufnahme in den Dienst der bayexischen Staats⸗ eisenbahnen sind nach einer Meldung des W. T. B.“ nunmehr soweit fortgeschritten, daß einzelne Teile demnachst in Kraft ge⸗ setzt werden können. Darunter befindet sich auch eine für den gesamten Bereich der Verkehrsverwaltung einzuführende Bestimmung, die sich auf die Frage der gemeinsamen Arbeitseinstellung bezieht. Nach den Vollzugsvorschriften hierzu haben die Arbeiter bei der Aufnahme in den Dienst durch ihre Unterschrift zu bestätigen, von dieser Vorschrift Kenntnis erhalten zu haben und verständigt worden zu sein, daß die Verwaltung bei Zuwiderhandlungen gegen die Vor⸗ schrift die Lösung des Arbeits- oder Dienstverhältnisses ins Auge fassen müßte. Diese Vorschrift bezieht sich zunächst auf die neu zugehenden Arbeiter. Weitere Vollzugs vorschriften werden für den Uebergang in eine etatsmäßige Anstellung er⸗ lassen werden. Zu diesem Vorgehen sieht sich die Staats⸗ regierung, wie die „Bayerische Staatszeitung“ meldet, ver⸗ anlaßt, weil in dem Verhalten des Verbandes des Süddeutschen Eifenbahn? und Postpersonals eine Aenderung in der Frage

des Streikrechts nicht eingetreten ist.

Baden.

Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Cumberland sind mit der Prinzessin Slg a vorgestern abend von Homburg in Karlsruhe eingetroffen und auf dem Bahnhof von Ihren Königlichen Hoheiten

die „Landeszeitung Seite erfährt, wird Ritterschaft, 5 Vertretern der Landschaft, einem von Seiner König⸗ lichen Hoheit dem Großherzog ernannten Abgeordneten, einem Vertreter des Fürstentums Ratzeburg und 10 gewählten Abge⸗ ordneten. Von diesen entfallen 4 auf das Land, 4 auf die Städte und 2 auf das Fürstentum. Die Wahl erfolgt indirekt

nach dem Dreiklassensystem und öffentlich.

struktionen erteilt, e Luftfahrstationen einzurichten.

gestern im Namen der Regierung der jährlichen zu dem Hause Gambettas minister Etienne hielt eine Rede, in der er die Notwendig⸗ keit der militärischen Anstrengung betonte, die die neue Lage

fordere, und laut Bericht des

würdigen Frieden zu Ichern, zwischen eien nur um dlesen Preis zu haben. Das französische würde denen nicht verzeihen, selbst hätten täuschen lassen, und die in der uneingestandenen Angst, es in feinem gewöhnlichen, ruhigen Leben zu stören, die Verant⸗ wortung auf sich genommen hätten, am Tage der Bedrängnis seine Sicherbeit in Gefahr zu bringen, und es im voraus der herzzerreißen⸗ den Wabl zwischen einem ungleichen Kampfe und einem verz peifelten

Entschlusse preiszugeben.

Mecklenburg⸗Strelitz. Die Regierung des Großherzogtums Mecklenburg⸗-Strelitz

hat den Ständen die Mitteilung über die Vorlage betreffs ,,, des Landtages für das Groß—

erzogtum Mecklenburg-Strelitz zugehen lassen. Wie e. beide Mecklenburg“ von unterrichteter er Landtag bestehen aus 5. Vertretern der

Großbritannien und Irland. Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, hat der monte—

negrinische Friedensdelegierte Popowitsch London verlassen, um sich nach Paris zu begeben, glieder der internationalen Kommission eingefunden haben, die die regeln soll.

wo sich bereits viele Mit⸗— sich ergebenden finanziellen Fragen

wie „W. T. B.“ meldet, In⸗ und Harwich

aus dem Kriege

Die Admiralität hat, in Great Jarmouth

Frankreich.

Der Kriegsminister und der Minister des Aeußern haben Pilgerfahrt

beigewohnt. Der Kriegs⸗

, d, B,, erklärte: Opfern, die nötig seien, um einen denn das Gleichgewicht der Kräfte Freiheit und Sicherheit .

o

sich

Das Land sei bereit zu den

den Mächte n, die

die es getäuscht bätten oder

Je friedfertiger“, schloß der Minister, unfer bewußter und aufrichtiger Wille uns macht, um so sorgfältiger

müssen wir unser friedliches Werk und unser nationales Erbieil zu sichern suchen gegen die Gefahren, die auf die Schwachen, und die Ucberraschungen, die auf die Unvorsichtigen lauern.“

Nach dem Kriegsminister sprach der Minister des Aeußern Pichon und führte obiger Quelle zufolge aus⸗

Das republikanische, arbeit same und friedliche Frankreich habe ein Recht, der Zukunft ruhig ins Auge zu schauen. Seine Stimme werde im Räte Europas gehört, weil Europa es als versöhnlich und uneigen⸗ nützig kenne. Seine Macht rühre her aus seiner Loyalität, seinem Kredit, den Hilfsquellen seiner Arbeit und aus seiner Vertragetreue. Sie rühre in gleicher Weise her aus den Opfern, die es sich auferlege und auferlegen werde, um alle seine Aufgaben ebenso— wie seine militärische Kraft auf der Höhe zu halten. Frankreich suche, seiner felbst und seiner Freundschaften sicher, Gegensätzlichkeiten beizulegen und Streitigkeiten vorzubeugen. Es habe von keiner Seite etwas zu fürchten. Frankreich bedrohe die Sicherheit Europas nicht, es werde im Gegen⸗ teil alle Kraft seiner Diplomatie der Aufgabe widmen, etwa drohende Unficherheiten zu beseitigen.

Der Papst, der an der Influenza erkrankt war, fr wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern einen Rückfall mit An⸗ zeichen von Bronchitis erlitten. Das Fieber, das seit drei Tagen gewichen war, ist mit einer Verschlimmerung des Brust⸗ katarrhs wieder aufgetreten. Das gestern abend über das Be⸗ finden des Papstes ausgegebene Bulletin lautet;

Der Papst bat den Tag ruhig verbracht. Am Nachmittag stieg das Fieber auf 386,5 Grad. am Abend aber zeigte sich bereitz eine Verikngerung desselben. Die Bronchitis und Influen igerscheinungen

sind underändert. Das Allgemeinbefinden ist durchweg zufriedenstellend. (gez.) Marchiasava. Amiei.

Italien.

Spanien.

Auf den König Alfons ist gestern ein glücklicher⸗ weise verfehltes Revolverattentat verübt worden. Das „W. T. B.“ berichtet über den Anschlag, wie folgt: Als der König gestern mittag von einer Truppenbesichtigung in Begleitung des Generalstabes nach dem Königlichen Schloß zurückkehrte, stürzte plötzlich in der Nähe der Bank von Spanien aus der Menge ein Individuum rasch auf das Pferd des Königs zu, ergriff die Zügel mit der linken Hand und zog mit der rechten einen Revolver aus der Tasche. Der König, der sofort erkannte, daß ein Anschlag auf ihn verübt werden sollte, brachte sein Pferd zum Aufbäumen, genau in dem Augenblick, in dem der Angreifer auf ihn feuerte. Dank der Kaliblütigkeit des Königs traf die Kugel nicht den König, sondern die Brust des Pferdes. Der Täter schickte sich an, zum zweiten Male zu schießen, als ein Polizeibeamter sich auf ihn stürzte und ihn zu Boden warf, wo er ihn festhielt, ohne indessen verhindern zu können, daß er nochmals auf den König anschlug und zwei Schüsse abgab. Die Schüsse verfehlten aber ihr Ziel. Gleich, nach dem Knall xitten die Generale und Generalstabsoffiziere, die den König wie gewöhnlich in einer gewissen Entfernung begleiteten, auf beiden Seiten der Straße auf den Bürgersteig und räumten so das Terrain, worin sie von den Soldaten der Königlichen Eskorte unterstützt wurden. Sobald der König sah, daß der Angreifer von den Gendarmen und Polizei⸗ beamten unschädlich gemacht worden war, sprang er zur Erde. Auf die Fragen, mit welchen die Umgebung auf den König einstürmte, antwortete dieser lächelnd: Meine Herren, es ist nichts. Dann schwang er sich wieder in ben Satlel und ritt zum Schloß weiter unter donnernden Be— geisterungskundgebungen der Menge, die bis zu seiner Ankunft im Schloß nichk nachließen. Als der König in das Schloß einritt, erwartete ihn die Königin, der er den Zwischenfall, der sich soeben abgespielt und ihn aufgehalten hatte, erzählte. Die Königin, die noch keine Kenntnis davon hatte, war sehr bewegt. Sobald die Kunde von dem Anschlag sich in der Stadt ver⸗ breitet hatte, strömten Scharen der Bevölkerung aller Klassen nach dem Schloß, von dem Wunsche getrieben, den König zu begrüßen. Als der König sich mit der Königin auf dem Balkon zeigte, brach ein unbeschreiblicher, Jubel; los, der noch lange Zeit andauerte, nachdem der König und die Königin sich zurückgejogen hatten. Das diplomatische Korps und andere hochstehende Madrider Persönlichkeiten begaben sich in das Schloß, um den König dazu zu beglückwünschen, daß er dem

dem Großherzog und der Großherzogin empfangen

worden.

verbrecherischen Anschlage entgangen sei.

des alten türkisch-persischen Grenzstreites beauftragt

nittler bei der Lösung eines Streites gedient hat ĩ

diesbezügliche Note Rußlands hat die 6 ö nn Regierung eine Note überreicht, in der konkrete Vorschläge be⸗ züglich einer neuen Grenzlinie enthalten sind. Die Pforte läßt ihre Forderungen in einigen strittigen Punkten fallen, hält

namentlich im Norden, fest.

15. d. M. meldet obiger Quelle zufolge: einem leichten Artilleriegefecht kein Sed il Bahr auf zwet feindliche Torpedoboote.

Torpedoboote auf.

Vudgetberatung sei mit Rücksicht auf die auswaͤrtigen Verhält— nisse unangenehm, und fuhr laut Bericht des „W. T. B.“ fort:

Letzten fünf Jahren erzielten Ersparnisse gut und gestatte es, allen

h , J ; 3 Urmee getan habe, und erklärte, es sei unrichtig, daß Rumänien in

Während dem Täter, einem in Barcelona gebo

26 jährigen Zimmermann namens Sanchez Alegre, 3 Polizeibegmten Handfesseln angelegt wurden, versuchte die empörte Volksmenge ihn zu lynchen. Es kostete den Beamten große Mühe, ihn vor der Wut der Menge zu schützen. Im Verlauf seines Verhörs erklärte Alegre, er habe die Hinrichtung Ferrers rächen wollen. Nach einer anderen Version soll Alegre behauptet haben, er sei zu dem Entschluß jur Tat erst gekommen, als er den König habe vorüberreiten ehen. Da er eine Waffe in der Tasche hatte, so habe er sie gefaßt und, von einer unwiderstehlichen Gewalt getrieben, dann zeschossen. Er sei glücklich, daß der König unverletzt geblieben sei. Außer Alegre wurden ein h Sprachlehrer Namens Bach verhaftet, der von mehreren Zeugen kurz vorher im 6 ö. dem . gesehen worden war, ferner ein Mann, anscheinend ein Spanier, der ei i

der Hand hielt, und eine Frau . KJ

Belgien.

Die Verteilung des Militärs in den v ̃ Industriezentren aus Anlaß des drohenden 3 streiks hat sich gestern und vorgestern nach den vor— liegenden Nachrichten des „W. T. B.“ ohne Zwischen— fälle vollzogen. In fast allen Städten wird man vorerst darauf verzichten, die Bürgergarde zu mobilisieren. Heute vormittag werden in den einzelnen Industriegebieten fast alle Fabrikbetriebe mit militärischen Wachen belegt werden, die die Aufgabe haben, Arbeitswillige während des Heneralstreiks zu schüͤtzen. Aus Mans wird gemeldet, daß in der Umgebung mehrere Fälle von Sabotage vorgekommen seien. Signal⸗ drähte der Eisenbahn seien durchschnitten worden.

. Türkei. Da die türkisch-persische Kommission, die mit der Prüfung

war, zu keiner Einigung gelangen konnte und die für die Ver— weisung des Streites an den Haager SM e e e r gesetzte Frist verstrichen ist, ohne daß einer der streitenden Teile einen Schiedsspruch verlangt hätte, haben, wie „W. T. B.“ meldet, Verhandlungen zwischen der Pforte und Rußland be⸗ gonnen, das bereits im Jahre 1847 mit England als Ver—

jedoch an ihrem Standpunkt hinsichtlich anderer Gebiete,

Der

——

amtliche türkische Kriegsbericht vom

Gestern fand auf dem linken Flügel der Tschataldschalinie außer 1 le . Waffengang statt. Gestern nachmittag stießen zwei türkische Torpedoboote südlich ie ahr a N n ider⸗ seitigen viertelstündigen Kanonade tauchten zwei . o. Der türkische Kreuzer Medschidije! kam den lürkiichen Torpedobooten zu Hilfe und gab einige Kanonenschüsse auf den ö ab. Die feindlichen Torpedoboote zogen sich von den türkischen Kriegsschiffen zurück und wurden eine Zeitlang verfolgt Vor Bilal tst keine Aendenung eingetreten. . . Wie die Wiener „Politische Korrespondenz“ aus Saloniki meldet, fahren die Bulgaren fort, einen Teil der vor Adria— nopel freigewordenen Truppen nach Mazedonien zu bringen. Gleichzeitig gestalten sich die griechischen Truppenver—⸗ schieb un gen intensiyer. Die vierte Division, die an der Bei⸗ seßung des Königs Georg in Athen teilgenommen hatte, ist wieder in Saloniki eingezogen und auf die Stadt und die Um— gebung verteilt worden. Auch die zweite Division soll dem— nächst in Saloniki eintreffen. In den besetzten Gebieten, ab⸗ ien von Epirus, sollen bis auf weiteres acht Divisionen

Die „Südslawische Kagrrespondenz“ meldet unter nd 12. d. M. aus Cattaro, daß die M , . beschießen. daß die Montenegriner Skutari

Rumänien.

Die Abgeordnetenkammer setzte vor n di

Abgeor l t gestern die Be⸗ ö über das Budget fort. In Erwiderung auf einige ritische Bemerkungen verschiedener Abgeordneter erklärte der Finanzminister Marghiloman, die Verzögerung in der

Die finanzelle Lage Rumäniens sei infolse der in den

zerbindlichkeiten nachzukommen. Der Minister stellte mit Befriedi⸗ gung eine Zunahme der kleinen Eisparnisse lh 1a sel , zahlreiche Zahlungsei stellungen erfolgt seien. Doch sei dies darauf ,, daß zahlreiche in den jezten Jahren ins Leben gerufene leine Banken zu leicht Darlehen gewährten. Als das Ausland den tredit eingestellt hahe, hätten die nicht gutfundierten Kaufleute darunter u leiden gehabt. Die Industrie bedürfe auch weiterhin des Staats— chutzes. Der Minister erklärte ferner, die Regierung erwäge eine der kammer noch in der gegenwärtigen Session zu unterbreitende snanzielle Kombination, um die Einkünfte der Landgemeinden zu er— ö. und die dem Lande fehlenden Dorfschulen zu e richten. Der inister wies auf all das hin, was die konservative Partei für die

er auswärtigen Frage den Säbel gejogen habe. Im Gegentei urch die vom Lande an den Tag gelegte Ruhe sei es . 3 iter n zu verteidigen. Das Budget weise ein Gleichgewicht auf nd werde nach Beilegung der auswärtigen Schwierigkeiten und nach em gnten Erntejahre Ueberschüsse ergeben. Der Einnahmeentwurf wurde hierauf mit 69 gegen 3 timmen genehmigt.

Serbien.

„Die Skupschtina hat vorgestern nach kurzer Debatte die ‚sekvorlage angenommen, wonach mit Rücksicht auf den er⸗ öhten Bedarf an Offizieren in die Militärakademie statt 30 ö nun an 100 Zöglinge jährlich aufgenommen werden, und dann die Beratung der Gesetzvorlage, betreffend den von der egierung angeforderten Nachtragskredit von 90000000 binar, begonnen. Laut Bericht des „W. T. B.“ führte der inanzminiser Dr. Patschu aus:

Die im Oktober des vorigen Jahres angeforderten Kredite seien rene Kriegsdauer von drei Monaten berechnet g'wesen, und zwar weinen Kriegsstand von 320 009 Mann und 106000 Tieren. Die trwariete Verlängerung des Krieges und die außerordensliche Aus— . der seibischen riegsoperationen auf die Schlachtfelder der . eien habe jedoch weit 4rößere Auslagen verursacht, zumal sich h chlich den Kriegt stand auf 402 000 Mann und 150000 Tiere erstreckt öde. Die Regierung sei daher genötigt gewesen, im Februar dem m ekommando weitere 30 Mill onen zur Verfügung zu stellen, die bis

der Regierung durch die vorliegende Gesetzvorlage angefordert würd sollten für die Deckung der ö his ö und für die Bedürfnisse der eroberten Gebiete bis zum ,,, perwendet werden. Die Demobilisierung könne nämlsch nicht vor Friedensschluß, der in Monatsfrist zu erwarten sei, und vor Lösung der territorialen Grenzfragen unter den Verbündeten verfügt werden Angesichts des Umstandes, daß der Kredit der Vollendung des von der tapferen serbischen Armee so erfolgreich durchgeführten Befreiungs wertes dienen solle, set es wünschenswert, daß er von der Skupschtina mit der gleichen Einmütigkeit bewilligt werde, wie alle bisherigen finanziellen Opfer. Serbien habe schon jetzt schöne Er— folge aufzuweisen. Es grenze an Montenegro, sei im Besitze des Ye ssowofeldes und habe moralisch außerordentlich gewonnen. Der Minister fuhr fort: Die serbischen Waffen haben ihren alten Ruhm und Glanz erneuert, und der serbischen Armee ist die Genugtuung zuteil geworden, daß ein militaͤrischer reichsdeutscher Fachmann die von den Serben gewonnene Schlacht von Monastir als die glänzendste militärisch Leistung im ganzen Krieg bezeichnet bat. Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg hat nur eine Tatsache festgestellt wenn er sagte, daß die Balkanstagten Lebenskraft bewie en haben. Seit Beginn des Krleges sind 190 Tage bergangen und Serbien konnte alle finanziellen Bedürfnisse selbst de fen.“ j

Die Führer der oppositionellen Parteien erklärten, daß sie die Kredite bewilligen würden, da diese für das nationale Werk notwendig seien. Die Regierung müsse jedoch getadelt werden, weil sie nicht. schon im Monat Februar die Kreditforderung an die Skup chtina gestellt habe. Der Erfolg der serbischen Waffen sei gleichfalls ein Erfolg des demokratischen Prinzips, des demokratischen Systems und der demokratischen Staatseinrichtungen. Die Regierung sei deshalb umsomehr veipflichtet, die Rechte der Skupschtina vollauf zu achten. Der Minister des Innern Protitsch erklärte, daß die Regierung die Skupschtina nicht vertagt habe, sondern daß diefe nach 2 Beschluß während des Krieges nicht getagt habe.

Hierauf wurde die Gesetzvorlage i ,, setz ge in erster Lesung an⸗

Wie das „Serbische Pressebureau“ meldet, hat vor— gestern in Diakovo die Autopsie der Leiche des . kaners Palits ch durch zwei montenegrinische Aerzte und einen serbischen in Gegenwart der Konsuln stattgefunden. Es wurde festgestellt, daß Palitsch aus großer Entfernung durch mehrere Schüsse getötet worden ist, dagegen wurde keine Spur da— von gefunden, daß Palitsch Bajoneltstiche erhalten hat, was die österreichische Presse behauptet hatte. .

Bulgarien.

Die Vertreter der Mächte haben dem Ministerpräsi r der?) rpräsidenten , ö. ö auf die letzte . ö ver⸗

en Balkanstaaten überreicht. Die Antn s g, , . cht. Die Antwort besagt laut ie Mächte nehmen mit Befriedigung Kenntnis von Be⸗ neigtheit der Verbündeten zur Einstellung der i ff en, 95 antworten uf die vier Punkte der Note der Verbündeten in . Weise: Der erste Punkt begegnet keiner Einwendung. as den zweiten Punkt betrifft, machen die Mächte darauf aufmerksam, daß, da, das Schicksal der ägäischen Inseln der Entschließung der Mächte vorbehalten worden sei, dieser Punkt nur. unter dem Vorbehalte zugelassen werden könne, daß bezüglich einiger dieser Inseln die Beschlüsse noch zu fassen fein werder Bezüglich des dritten Punktes erklären die Mächte sich bereit, schon jetzt den Verbündeten die Nord- und Nordostgrenze Albaniens bekannt⸗ zutzeben. Die Südost und Südgrenze werden den Verbündeten mit . werden, sobald, sie festgesetzt sind. Was den vierten Punkt etrifft, so, sind die Mächte, da die Lösung aller finanziellen Fragen giner technischen Kommission in Paris vorbehalten worden ist, an der k . . werden, der Ansicht, daß den nblick kein Grund vorliegt, de i . entschädigung zu erörtern. J Der Ministerpräsident Ge schow erwiderte, er i ; ö ü i er

mit den Verbündeten ins Einvernehmen setzen. J

Das „Reutersche Bureau“ erfährt

. ; e zu den von dem Präsidenten der Sobranje Dr. Da new in der Versammlung der Abgeordneten der Progressistenpartei erwähnten Verträgen die von Bulgarien mik Serbien und Griechenland ab⸗ gesch e ssen . sind, folgendes:

Der in präzisen Ausdrücken gehaltene Vertrag i ĩ wenig Gelegenheit ju Streitigkeiten bei der . . . jedoch Streitigkeiten ergeben, so ist festgesetzt worden, daß sie dem Schiehẽspruch des Kaisers von Rußland unterbreitet werden sollen. Das Abkommen mit Griechenland, das infolge der verfrühten Kriegs« erklärung ziemlich in Elle abgefaßt worden ist, enthält keinerlei Fest⸗ setzung helreff eines Schiedsspruch?s. Man kann indessen annehmen daß die Abgrenzung der neuen Gebiete auf der Grundlage der von jedem der Betellig en gemachten Anstrengungen und gebrachten Opfer mit großer Genauigkeit wird von statten gehen können.

Asien.

Der japanische Minister des Aeußern hat nach ei

ü h einer Meldung des „W. ö . Botschafter in Washington Instruktionen erteilt, bei der amerikanischen Re— gierung gegen die antijapanische Gesetzgebung in

Kalifornien förmliche Vorstellung en zu erheben.

Afrika.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ hat das französi

Kriegsministerium die Nachricht ö. daß f ö. Buyahi am 19. April das Lager der Kolonne Girardot bei Zag angegriffen hatten. Ein heftiger Gegenangriff der Franzosen habe den Feind zur Flucht ge⸗ zwungen. Die Verluste der Kolonne an Toten hatten betragen einen Hauptmann, zwei Korporale und vier Soldaten, an einen Leutnant, einen Unteroffizier und e acht

= Wie aus Bengasi unter dem 13. d. M. geme wird, hat der General Briccola auf die Nachricht, 44 2 Feind in der Nacht Geschütze an das Fort Lueschi heran— gebracht habe, dem General Dalessandro befohlen, bei Tages⸗ anbruch zum Angriff auf die Stellungen des Feindes vorzugehen und die Aktion bis zur Zerstörung des feindlichen Hauptlagers durchzuführen, das in der Gegend von Venina etwa zwölf Kilometer östlich von Bengasi auf der Straße nach El-Abiar gelegen ist. Die Angriffsbewegung wurde obiger Quelle zufolge mit Entschiedenheit ausgeführt, und um 11 Uhr, Vormittags war der General Dalessandro Herr der Oase Gich, rückte dann gegen Benina vor, und um Me Uhr Nachmittags wehte die ikalienische Flagge auf dem feindlichen Lager, das in Brand gesteckl wurde.

ö Die Agenzia Stefani“ meldet ferner aus Tobruk, daß er General Stasu in der Richtung auf das Fort Marcucci vorgerückt sei und die sich ihm enigegenstellenden feindlichen Gruppen mit großen Verlusten zurückgeschlagen habe.

bt aufgebracht worden seien. Die weiteren 60 Millionen, die von

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die vorgestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeord sich in der Ersten und Zweiten Beilage. V

In der heutigen (165.) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnte, wurde zunächst in dritter Beratung der Gesetz entwurf, betreffend die Bewilligung weiterer Staatsmittel (15 Mil⸗ lionen Mark) zur Verbesserung der Wohnungs⸗ verhältnisse von Arbeitern, die in staatlichen Be⸗ trieben beschäftigt sind, und von gering besoldeten Sta ö ts b 4 9 . ohne 3 angenommen.

Dann folgte die zweite Beratung des Gesetzentwurfs betreffend die Verpflichtung zum He gt e n, Fortbildungsschulen in den Provinzen Branden— une, . P Schleswig-Holstein, West⸗

er Rheinprovinz und i

, Landen. ; ; . as Herrenhaus hat die Regierungsvorlage mit der . k in die , 6 igen darf Unterricht nicht erteilt werden“ ei ü . 3. 9. gi inn den“ eingefügt wurde:

Die verstärkte Gemeindekommission beantragt die unveränderte Annahme der Vorlage in der ben,, sowie 9. . ö, Resolution.:

Die si e Hebung und Festigung der männlt lassenen Jugend, die duich das . ,, soll, bedingt auch die religiöse Fortbildung in der Konfession der Fortbildungz chüler. Die Königliche Staatsregierung wird daher . 3 J dieser Aufgabe in einer dem reiferen Alter 3 ö ürfnissen der Zeit entsprechenden Form zur Geltung

u dem Gesetz ist eine Petition des Landesverei

preußischer Volksschullehrerinnen um gesetzliche ,

k auch für die Mädchen gangen. Die Kommission beantragt, über di iti

zur J überzugehen. w

Ferner beantragt die Gemeindekommission, eine Petition von Bezirkspräses Hein und Genossen i Trier um Einführung des, von der Geistlichkeit der betreffenden in, n. , , Religions⸗

nterrichts in den Fortbildungsschu gi als . zu überwessen. ö ie gg. Brandhuber (Zentr) und Genossen be⸗ z 9 . . . a Vorlage, daß die 1 Einzelheiten über den Schulbesuch dur werden sollen, den Zusatz: . K

„In das Statut kann religiöse Unterweisung als obligatori Unterrichtsgegenstand aufgenommen , 9 gatorischer

. Die dänischen Abgg. Kloppenborg-Skru Nissen beantragen 'die Faffung: g ums ager und

»An Sonntagen ist die Teilna . ti ür di Schul ln G het s hme an dem Unterricht für die Berichterstatter Abg. von Pappenheim (kons.): Der . liegende Gesetzentwurf ist infolge Ihres Sf hr gg (l⸗ . Kern n vorberaten worden. Da doch der Wunsch bestand, daß dieses Gesetz noch in dieser Session zustande komme, wurde einstimmig be— schlossen, mündlichen Bericht zu erstatten; einen schrifilichen Bericht hielt man nicht für nötig. Seit einer Reihe von Jahren waren Foribildungsschulen vorh anden, die aber unter dem Nachteil litten, daß eine Pflicht zum Besuch dieser Schulen nicht be⸗ stand. Die erste Propinz, die sich damit befaßte, diese Ver⸗ pflichtung auch gesetzlich einzuführen, war die Provinz Heffen— Nassau. Auf Wunsch des Propinziallandtages und der Landwirt⸗ schaftskammer der Provinz hat die Regterung einen Gesetzentwurf vorgelegt, der zum Gesetz erhoben wurde. Dort hat sich diefe gesetz⸗ liche Verpflichtung durchaus bewährt. Hannover und Schlesien sind gefolgt. Auch dort hat sich die Maßregel durchaus Fewährt. Dieses, guͤnstige Resultat veranlaßte die anderen Provinzen auch ihrerseits. Wünsche für eine solche gesetz liche Bestiinmung zu erheben. Es handelt sich nun bei dem vorliegenden Gesetz⸗ entwurf nicht, wie irrtg angenommen wird, darum, die Gemeinden zu verpflichten, sendern lediglich um eine Festlegung der Ver⸗ pflichtung zum Besu ve solcher Fortbildungeschulen, welche die Ge⸗ meinden erüichtet haben. Ein Antrag, die Veipflichlung zum Besuche dieser Schulen durch die Gemeinde einseitig aufheben zu lassen, ohne Genehmigung des Kreis ausschuffes bejw. Bezirkz— aus schusse, wurde abgelehnt. Ferner wurde auch die sich auf Sch leg wig . dolstein beziehende Bestimmung aufrecht erkalten. Da die Kommission der Meinung war, daß dieser Ge setzentwurf sich mit den Lehrplänen überhaupt nicht zu befassen habe, so wurden auch die Anträge, die auf Einführung des obligatorischen Religions“ unterrichts und Beteiligung der Geistlichen an dem schulplanmaͤßigen Unterricht abzielten, abgelehnt. Der Berichterstatter geht dann noch ien . , J ein und empfiehlt hließ e Annahme des Gese ö

ö. 4 3 tzentwurfs in der vom Herrenhaufe Abg. Dr. Heß (Zentr): Die Kommission hat zwar i mündlichen Bericht ert, es ist aber im Schoße a . eine solche Menge von Bedenken aufgetaucht, daß wir nunmehr den ö 96. ,. Bericherstattung legen müssen. Ich

ge, den Gegenstand zur schristlichen Beri die J e, ,. 3 ,, g. von Pappenheim: Ich würde es sehr bedau das Haus sich diesem Antrage anschlösse. 1 8 ö Gegenstandes ist schon in früheren Jahren eine eingehende ewesen. Die Zurückbenweisung an die Kommission würde zur Folge . daß . , , nn ,,. Das de aber gegenüber aller beteiligten Propi . 9 vinzen und Landwürtschaftskammern Abg. Dr. roeder⸗Cassel (n.): Ich kinn mich dri ifi g hsgen nur anschlicßen. Schon die ö . Abg. Dr. Heß: Es ist doch ein großer Unterschied zwische jetzigen Gesetzentwurf und den früheren Gesetzen. ie ,, sich , sinß , . j tzt um sechs auf einmal. g. Ern st fyortschr. Volksp.): Auch meine poli a, gegen k ö . g. von Pappenheim: Nur auf Wunsch des Zentrums haben wir Kommißsstoneberatung beschlossen. ĩ : ie. 6 . J g. Freihe r von Zedlitz und Neukir freikons.): Sache liegt so einfach, daß der schriftliche Bericht 2 . 3** hat, wean man nicht das 9 überhaupt scheitern lassen will. Abg. Dr. Schröder Cassel: Die Verantwostung für ein Scheitern des Gesetzes würde das Zentrum allein zu lra en haben. 86 Hoffmann (Soz) Wir sind sonst für schriftlichen Be⸗ richt, aber im vorliegenden Falle will das Zentram ihn nur, um seinen Willen zu bekommen und das Gesetz unmöglich zu machen wenn der obligatorische Religionsunterricht nicht hineinkommt. Abg. Dr. Heß (Zentr.) zieht hierauf seinen Antrag zurück.

(Schluß des Blattes.)