1913 / 96 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Apr 1913 18:00:01 GMT) scan diff

nahme in den un⸗ e de. 1 gn terling gestiegen seien. Er sehe keine Au ; in n. 6. nebme, es sei denn, daß d der Politik der beteiligten so müssen

auf 195 640 000 Pfund Sterling. Die größte Zu fruchtbaren Ausgabe i6ß õoh g669 P . iese bedrohliche Entwicklung ein enderung in der Hal Was das laufende Jahr anbetreffe, gebracht werden. . ussichten für den Handel ein em Balkan Unsicherheit im Ge—⸗ daß jetzt mehr Unternehmungslust als vor einigen Wochen, und daß man allgemein das Gefühl habe, daß die größte Gefahr vorüber sen, und es in einigen Wochen Frleden geben werde. Faktoren in Rechnung ziehe, für England das glaͤnzendste

Bekanntmachung, betreffend die Simson Simon Stiftung.

Das von dem hiesigen verstorbenen Rentier Simson Simon gestiftete Stipendium ,

il 1913 ab von neuem verliehen werden. stamentarischen Bestimmungen muß der Bewerber zur

. . . ,, nn d uten Zeugnis der Reife von einem ö r d auf der Universität

n falle auf Rüstungen,

Nationen eintrete. weitere 7 500 000 Pfund Sterling auf

Lord George ging dann auf die und hob hervor, daß die Lage auf folge gehabt habe, erklärte aber, und Vertrauen vorhanden seien,

soll vom 1. Apr Nach den testa Erlangung des Stip 1) in Preußen ge

2) mit einem un hiesigen Gymnasium abgegangen un

tudierender der Medizin immatrkkultert sein Wenn er alle

Berlin als S

ugnis seiner Bedürftigkeit vorlegen. ußerdem muß derselbe, vom Beginn des 2. Semesters s ab, bei Erhebung des Stipendiums, ljährlichen Raten im doraus gezahlt wird, in jedem Semester ein Fleiß und Sittenzeugnis vorlegen Bewerbungen sind schriftlich unter Beifügung der Zeugnisse bis zum 5. Mai 1913 bei uns einzureichen. Berlin, den 15. April 1913. Königliches Universitätskuratorium. Graf von Ba udissin.

begonnen habe, das der Gesamteinkünfte

würden auf der bestehenden Steuergrundlage und unter von . Ueberschuß des Schatzamts in Höhe von 1009 909 Sterling sich auf 195 825 006 Pfund Sterling belau ein Ueberschuß von 185 000 Pfund Sterl 4 keine 5. , ö. . die Aussichten für den Handel im Einzelnen . = d auf der einstimmigen Ansicht von Geschäftsle weigen . . und der Industrie des Lan eunruhigende 2 Bisher . die Tätigkeit in den Werkstätten nicht sten vermindert, doch verzögere sie den Eingang neuer Be— Die Geschäftsleute warteten die Exeig⸗ Angriff nähmen. rtigen Konflikt, sondern Lloyd George erklärte

seines Studium welches in vierte

w 777777777777 *

ing verbleibe. e Lloyd George führte über

im gering stellungen in hohem Maße. nisse ab, ehe sie neue Unternehmungen in geschehe nicht aus Besorgnis vor dem gegenwä er sich ausdehnen könnte. , mitgeteilt worden, daß auf dem Festland in höchst lt werde, und daß, wenn tschland und Oesterreich zusammennehme, ungefähr aus Furcht vor der Zukunft angesammelt Ansammlung geld rt eine Geldknappheit geschaffen, die größer sei, als Obwohl genügend Bestellungen vorhanden seien, um hinaus in vollem Betrleb zu halten, so Bestellungen ausreichen würden, b sel und neue Bestellungen herein⸗ bereits erwähnt, auf die Zunahme des agte der Schatzkanzler, die Ver⸗ ut gemacht werden, aber der Wohl⸗ und die Länder

Aichtamtliches.

Deuntsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. April 1913.

chuß des Bundesrats für Handel und Verkehr, Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für oll⸗ und Steuer⸗

aus Furcht, dann, es s ungewöhnlicher Wei man Frankreich, Deu 60 Millionen Bargeld

Festlande habe do man hier fühle. die Werkstätten auf Monate sei es doch die Frage, ob diese das Vertrauen wiederhergestellt Nachdem er dann, wie Vertrauens Bezug genommen hatte, s heerungen des Krieges müßten wieder g v daß dies nicht lange dauern könne, . sich eines Wohlstandes erfreuen, wie sie ihn nie zuvor Es seien keine der gewöhnlichen Anzeichen vorhanden, unkt schon erreicht habe. hme der Einkünfte aus nnahmen in Aussicht e Regierung, seit sie im atsschuld um während sie

se Bargeld angesamme

ö Der . ie vereinigten teu Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für 3 wesen hielten heute Sitzungen.

wie alljährlich, die preußisch en Re⸗ ewerb eräte zu einer dreitägigen Ver⸗ dienstliche Angelegenheiten zusammen. Beratungen, die im Handelsministerium stattfinden,

vom Herrn Minister fuͤr Handel und Gewerbe eröffnet.

Heute traten, ierungs- und G

and lung über stand sei so groß,

Europas würden gekannt hätten. ) daß der geschäftliche Aufschwung seigen Höhep Lloyd George stellte dann eine erhebliche Zanghi öllen, der Erbschaftssteuer und den Postei und schloß mit der Ecklärung, daß die liberal Amte sei, bis zum Schluß des Finanzjahres die Sta 102 000 000 Pfund Sterling vermindert haben werde, w westere 12 000 000 Pfund Sterling für nationale Verteidigung und 20 000 0600 Pfund Sterling für den Alterg. und Krankenfonds vor⸗

Frankreich.

andte von Ditten hat Abwesenheit führt Legationsrat Huitfeldt die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der Königlich norwegische Ges

Berlin verlassen. Während seiner

gesehen habe.

Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ hört, sind iedenen Fälle von Landungen deutscher eits der Grenze bereits von der deutschen geleitet worden, um solche Vorkomm⸗ Mit der französischen Regierung sind die die Schaffung eines A schiffahrt bezwecken.

wegen der versch Luftschiffer jens Regierung Maßregeln ein nisse künftig zu verhüten. Besprechungen im Gange, kommens zur Regelung der Luft

rei ö. ibctzen sind Besprechungen ein⸗ gelelket worden zwischen den beiden ierungen, um so s einem Uebereinkommen zu gelangen zur eln, die bei den Schwierigkeiten anzuwenden

en den Regierungen infolge der Luftschiffahrt

Rußland. Der Ministerrat hat nach einer Meldun Male die Genehmigung erteilt, da enbahnen Steinkohlen im Auslande im Be⸗ trage von anderthalb Millionen Pud angekauft werden.

Die Ernennung des Vizepräsidenten des Verwaltungs⸗ departements des finnischen Senats, Generalleutnant Wladimir Markow zum Minister und Staatssekretär für Finnland ist amtlich bekannt gegeben.

der Mittelmeerdivisi

„Cormoran“ auf der Insel wie möglich zu

setzung der R sind, die zwis entstehen könnten.

in Smyrna und S. M. S. Norfolk (Südsee) eingetroffen.

des „W. T. B.“ zum ersten für Zwecke der

8 des WR. 53 V * die d Der Landtag hat laut Meldung de vuffischen Eif

Wahlrechtsvorkage gestern in zweiter Lesung angenommen.

Elsas⸗Lothringen. Sitzung der Zweiten Kam mer inter—

n der gestrigen ö . Regierung

pellierten die Sozialdemokra Stellungnahme der rats bevollmäch Wehrvorlage. Bulach verlas ei

über die schen Bundes⸗ tigten bei der Abstimmung über die Der Staatssekretär ne ö * . die einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge lautet:

Der Kaiserliche Statthalter hat die Vertreter Elsaß Lothringens im Bundesrat dahin instruiert, für die Erhöhung der Friedenspräsenz⸗ eres und die Deckung der dadurch entstehenden Es handelt sich hier um Maßnahmen rein eutschen Reiche, dem jede aggressive Ab kittel bieten sollen, etwaige Angriffe auf e unter Ausnützung der vollen Volk die bei solcher Sachlage für die chutzmaßregeln nicht rückhalt⸗

elsaß⸗lothringi Italien.

Die Deputierten kammer hat gestern ihre Arbeiten Der Minister des Aeußeren Marquis e Mitteilung von der

Zorn von erlichen Statthalters, wieder aufgenommen. di San Giuliano machte dem Haus Ermordung des Königs von Griechenland, gedachte der Königs in ehrenden Worten und beklagte das fluch—⸗ Sodann fuhr er laut Meldung des

tem Glück ein Aussicht stelle. ten, das sichere Er⸗ hie Italiens zu ge⸗

Person des würdige Verbrechen. , ö Griechenland eröffne sich heute mit woh!verdien neuer Horizont, der ihm Wohlergehen und Grö Griechenland werde, geleitet durch weises Maßha folge verbürge, fortfahren, die herzliche Sympathie ch von . ö , . 3. riechenlands um den grausamen Tod eines so erhabenen un ö. ! Marquis di San Giuliano schloß, indem Segenswünsche der italienischen

stärke des stehenden H Kosten zu stimmen.

defenstver Natur, die dem D sicht durchaus fernliegt, die M seinen Besitzstand und seine Ehr kraft abzuwehren. vom Reiche als notwendig erkannten S elt los und entschlossen eintreten würde, würde ihre heilige Pflicht gegen

das Vaterland verletzen. . .

Die Sozialdemokraten brachten darauf eine Resolution ein, in der die Haltung der Regierung nicht gebilligt wird. In namentlicher Abstimmung wurde die Resolution mit 37 gegen 4 Stimmenthaltungen abgelehnt. Zentrum und die lothringische Gruppe stellten darauf in einer olution das Bedauern darüber fest, daß die Instruktionen Vertreter Elsaß⸗Lothringens im Bundesrat der Mehrheit des elsaß⸗lothringischen Volkes nicht entsprächen. Diese Resolution wurde mit 47 gegen 5 Stimmen angenommen.

Eine Regierung,

weisen Fürsten anschließe. er dem griechischen Königspaare die Regierung, des Parlaments wie des ganzen Volkes aussprach. . Die Kammer beschloß, der griechischen Kammer ein Bei⸗ leidstelegramm zu senden. Hierauf besprach der M ö 3 ö ö von daß Italien der spanischen Teilnahme zum Ausdruck gebracht habe. ͤ ; auch an die spanische Kammer einen telegraphischen Glückwun

zu richten.

12 Stimmen bei

inister di San Giuliano auch das Spanien und teilte mit, Regierung alsbald seine lebhafte Die Kammer beschloß,

Belgien.

Die Deputiertenkam mer stimmte gestern über den Antrag der Liberalen, die Erklärungen des Ministerpräsidenten als Grundlage für eine Tagetzordnung

W. T. B.“ meldet, wurde die vorges atholiken dahin ausgel die der Ministerpräsident vorige sämtlichen Erklärungen, d orm in der Kammer a

Großbritannien und Irland.

Im Unterhause hielt gestern der K kammer Lloyd George bei der Ein brin eine Rede, in der er laut Bericht des „W.

Das letzte Jahr sel für den britischen kein anderes vorher gewesen. stiegen, daß sie die drei großen un streik, die schlechte Ernte und d wicklungen überwunden hab Einnahmen des letzten L600 000 Pfund Sterling, gewöhnlich hoch wegen des durch die . hervorgerufen umme der Nachträgs forderungen herr nfolge der Ersparnisse uad deberschäss t werden könnten.

anzler der Schatz⸗ gung des Etats

anzunehmen, ab. Wie T. B.“ ausführte:

chlagene Tagesordnung egt, daß nicht die Erklärungen, Woche abgegeben, sondern seine der letzten Zeit über die bgegeben hat, als Grundlage für dnung aufgefaßt werden sollten. In dieser Tages sion zum Studium des Pro⸗ etzt werden soll. Formel als die gegen⸗

1 Die Flut des von den K

d ernsthaften Hindernisse, den Kohlen⸗ en Balkankrieg mit all seinen Ver⸗ nen er Europa bedroht hätte. Die ahres überstiegen den Voranschlag um aber der Nachtragsetat sel so Schiffs bau⸗ beträchtliche Aenderung,

4671 090 Pfund, die jedoch aus den laufenden Einnahmen ben 2 ö betrügen die Einnahmen 188 802 009 Pfund, Sterling. ) fur die Ausgaben des Etat⸗jahres 1913/14 belaufe sich

die Tagesor e ordnung heißt es, daß eine Kommis blems der Provinz⸗ und Kommunalwahlen einges Wenn diese Kommission eine hessere . wärtige findet, sollen die neu zu wählenden Abgeordneten im Jahre 1914 ihre Wähler um ihre Meinung auch Parlamentswahlen befragen können. Sollten die Wähl für eine Revision aussprechen, dann würde sich, wohl niemand einer Verfassungsrevision widersetzen. Die Katholiken beantragten

programm,

188 622 000, Voranschlag

ferner, den Generalstreik zu mißbilligen. Der erste Teil der Tagesordnung wurde mit allen Stimmen ohne diejenige dez Ministerpräsidenten, der sich ihrer enthielt, weil seine eigene Er= klärung zur Abstimmung stand, angenommen. Der zweite Teil der Tagesordnung wurde mit allen Stimmen gegen die der Sozial— demokraten bei Enthaltung von zwölf progressistischen Stimmen angenommen, ebenso dann die ganze Tagesordnung mit 13 gegen 2 Stimmen bei 338 Stimmenthaltungen der Sozial demokraten. Die Sitzung wurde hierauf vertagt.

Heute wird der Nationalrat für den Generalstreik Stellung zu der Tagesordnung nehmen.

Türkei.

Die Bevollmächtigten der Pforte für die Unter eichmiz der Präliminarverhandlungen sowie für den endgültigen Friedensvertrag sind noch nicht alle ernannt. Wie W. T. V. meldet, wird der erste Delegierte Hakki sein, da Reschid, der bei den vorausgegangenen Verhandlungen erster Bevol— mächtigter war, dieses Amt abgelehnt hat. Zum zweiten Dele gierten ist der frühere Finanzminister Nail ernannt worden.

Die Waffenruhe, die laut der mündlichen Verabhredun heute abläuft, soll obiger Quelle zufolge für die Türkei, Bul garien und Griechenland in einen zweimonatigen Waffen⸗ stillstand umgewandelt worden sein. .

Meldungen der „Südslawischen Korrespondenz“ zufoln wird seit 36 Stunden um den Besitz Skutaris gelämpft. Der Generalsturm begann Montag früh, nachdem die Festung und auch die Stadt 48 Stunden lang konzentrisch beschossen worden waren. Schwere serbische Artillerie beteiligte sich an den Bombardement. Die Geschütze wurden von. serbischen Mann schaften in montenegrinischer Uniform bedient, Das Bom— bardement soll den größten Teil der Stadt zerstört haben, i der Brände ausbrachen. Die türkische Besatzung leiste⸗ heroischen Widerstand. Um Brdica fanden blutige Kämpf statt. Die Montenegriner stürmten mit dem Bajonett vor. Trotzdem ganze Reihen durch das Feuer der türkischen Batterien niedergeworfen wurden, drangen die Montenegriner unaufhaltsan vor. Der Sturm gegen den Tarabosch wurde durch Abtei lungen von Bombenwerfern eröffnet. Die Verluste auf Seiten der Montenegriner sollen sehr groß sein. ie satzung unternahm wiederholt Gegenangriffe, ; mit Erfolg, doch scheint der Widerstand der Türken immer schwächer zu werden. Die montenegrinischen Fahnen flattem seit heute früh auf mehreren Vorwerken. bie letzten Redouten am Tarabosch halten sich noch.

menden Meldung sind die montenegrinischen Truppen heute siegreich in Skutari eingezogen.

Serbien.

vorlage, betreffend den Bau der Eisenbahnlinien Nisch =Merdare, Kragujevac = Krusovac—Raska, Plocnik und Osecina Lesnica. ; .

Nach dem Bericht des W. T B. erklärte der Minister n öffentlichen Arbeiten Jovanowitsch, die Linie Nisch = Merdn fel eine Teilstrecke der Donau Adriabahn. Die Linie Kra zujebat= Naska solle die Verbindung mit dem Sandschakgebiete herstelln Die übrigen Bahnprojekte bezweckten die Erleichterung des Verkcht mit den Hauptlinien. Die mit den bisherigen Bahnbauten gemacht . igen ließen es vorteilhafter erscheinen, diese Bauten ich ändi , g zu übertragen. . Regienm babe deshalb mit der französisch serbischen Gesellschaft bereits ein Bauvertrag abgeschlossen.

Amerika.

Der Präsident Wilson hat dem Gouverneur Jackson um anderen politischen Führern Kaliforniens nach einer Meldoun des „W. T. B.“ nahegelegt, daß, falls es für notwendig R halten werden sollte, Ausländer vom Landerwerb aus ʒzuschließe dies ohne Unterschied geschehen sollte, da es bei, ungleich Behandlung der Ausländer nicht zu vermeiden sei daß

Vertragsverpflichtungen der Bundesregierung in die Fin hineingezogen würden.

Repräsentantenhauses für Mittel und Wege Underwood ha der Kommission gestern das neue Zollgesetz vorgeht Nach heftigem Widerstande durch sechs republikanische Mi glieder ber Kommission wurde das Gesetz mit 14 gegn 7 Stimmen angenommen. Diese Zahlen entsprechen gem der Zugehörigkeit zur demokratischen und republikanischen Parte Der mexikanische Senat hat, obiger Quelle zufo die Gesetzesvorlage angenommen, durch die auf die Gold ausfuhr eine Steuer von 10 Proz. gelegt wird. Das mexikanische Abgeordnetenhaus hat den Vo schlag des Präsidenten Huerta, die Wahlen am 2. Juli ch

wieder hergestellt zu sehen.

Afrika.

Nach einer von „W. T. B.“ verbreiteten Meldung al Marrakesch vom 20. d. M. berichtet ein aus dem Sus geb eingetroffener Eilbote, daß die Harka des Pr ä tenden El Hiba in einem Kampf östlich von Tarudant von den Machsen treugebliebenen Stämmen in die Flucht ges chlagt worden sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichsta und der Scr Werth über die Seti Sitzung des Han der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und 3w

Beilage.

In der heutigen

173) Sitzung des Hauses de⸗ geordneten, welcher

er Minister für Landwirtschast, mänen und Forsten Dr. Freiherr von Sch ö der Finanzminister Dr. Lentze beiwohnten, 1 f . zum Mitgliede der Staatsschuldenkommission an 5 ł Abg. Lückhoff (freikons) auf Antrag des Abg. ö z ern und Neukirch der Abg. Lüdicke (freikons) durch ewählt. ö Dann folgte die dritte Beratung des Seesen, über Maßnahmen zur Stärkung des Deuts in den Provinzen Westpreußen und Posen. Bei ber allgemeinen Besprechung bemerkt dh Abg. Graf Praschma (Zentr.): Ich hatte erwarte n g r K 56 . Scl d . u eginn der Sitzung no einma , got en in; , n rde Der Landwirt schaftẽminister

Die türkische . teilwei

Brdica ist genommen.

Rach einer aus amtlicher montenegrinischer Quelle stan— J

Die Skupschtina verhandelte gestern über die Gesetzer

Krusovac⸗

Der Vorsitzende der Kommission des amerikanischi

zuhalten, abgelehnt; sie wünschen zuerst den Frieden im Land

gestern über diese Sache folgendes gesagt ich zitiere nach der ‚Nord⸗ deutschen Allgemeinen Zeitung! : „Die Domäne Kotowiecko befand ich 1906 in der Subhastation, sie befand sich in sehr schlechtem Zu⸗ tande und lag außerdem außerhalb des Bereichs, in welchem die Ansiedlungskommisston tätig ist, sodaß die Ansiedlungskommission wegen der Lage des Gutes und die Domänenverwaltung wegen der Beschaffenheit an sich keine besondere Veranlassung hatten, auf das Gut zu reflektieren? Als Gründe dafür, daß die Domänen⸗ verwaltung mit dem jetzigen Pächter und dem nächsten Besitzer ein besonderes Abkommen traf, gab der Minister an, daß die Domänen⸗ verwaltung durch eine Vereinigung zwischen diesen beiden Haupt⸗ reflektanten ein höheres Gebot bei der Subhastation und den Uebergang des Gutes in polnische Hände verhindern wollte. Es besteht kein Zweifel darüber, daß das nicht die Aufgabe der Domänenverwaltung ist. Ich stimme dem Minister bei, wenn er meinte, daß die Domänenverwaltung auf Grund des einmal ge⸗ schlossenen Vertrags nicht widersprechen konnte. Aber aus dem Ab⸗ schluß des Vertrags ist der Verwaltung ein Vorwurf zu machen. Nun hätte ich gewünscht, daß der Minister den schwerwiegenden Vorwürfen des Abg. Borchardt entgegengetreten und sie durch eine klare Erklärung erledigt härte. Ich bitte also den Landwirtschaftsminister, auf Grund seiner Aktenkenntnis den Be— hauptungen des Abg. Borchardt entgegenzutreten. Im übrigen habe ich bei der Geschäftslage des Hauses keine Veranlassung, namens meiner polltischen Freunde nochmals in eine Diskussion über die Vor⸗ lage einzutreten. Die gestrige Diskussion hat uns keinen Anlaß gegeben, unsere Stellungnahme zu ändern. Wir lehnen die Vorlage ab.

Hierauf nimmt der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer das Wort, dessen Rede morgen im Wortlaute wiedergegeben werden wird.

(Schluß des Blattes.)

Bei der vorgestrigen Reichstagsersatzwahl für den Prälaten Schädler im Wahlkreise Oberfranken 5 (Bamberg) sind nach den vorläufigen amtlichen Ermittlungen 21 226 Stimmen abgegeben worden. Davon haben der Domprediger Leicht⸗ Bamberg (3tr. 13 877, der Postsekretä⸗ Krauß⸗Fürth Fortschr⸗ Vpt.) 3196 und der Gausekretär Vogel-Nürnberg Soz.) 4121 Stimmen erhalten. Zersplittert waren 32 Stimmen. Fünf kleine Wahlbezirke, die auf das Ergebnis ohne Einfluß End, stehen noch aus.

Statistik und Volkswirtschaft.

Branntweinbrennerei,⸗besteuerung und ⸗verbrauch im Betriebsjahr 191112.

Im deutschen Branntweinsteuergebiet wurden im Betriebsjahr 1911112 im ganzen 3 486 347 hl Alkohol erzeugt, das sind 11 233 hl O 3 v. H. weniger als im Vorjahr (3 467 580 hl). Im einzelnen stellte sich die Branntweinerzeugung in den Brennereien, wie folgt: Die landwirtschaftlichen Kartoffelbrennereien erzeugten 2479 696 hl Alkohol (191011: 2784976 hl), die landwirt- schaftlichen Getreidebrennereien 506 344 hl Alkohol (1910/11: 264 508 hl), die gewerblichen Kartoffelbrennereien 18 922 hl Alkohol (191011: 21407 hl), die gewerblichen Getreidebrennereien 288 4598 hl Alkohol (1910/11: 279 596 hl), die Melassebrennereien 128 154 hl Alkohol (1910/11: 88 179 hl), die sonstigen gewerblichen Brennereien 1000 hl Alkohol (1910/11: 813 hl). In den Obst⸗ brennereien betrug die Alkoholerzeugung 6669 hl (1910/11: 5044 hh), in den ihnen gleichgestellten Brennereien 27 104 hl (191011: 23 057 hl).

Der Reinertrag der Branntweinsteuer belief sich im ganzen auf 205 376764 ½ (1910/11 auf 207 786 104 e ); davon waren 202 823 562 ½ Verbrauchsabgabe (einschließlich von 13 6 Ueber- gangsabgabe), 2 407 913 AM Ueberschuß an Betriebsauflage und 145 289 S. Branntweinsteuer nach dem Gesetze vom 24. Juni 188777. Juli 1902 und Branntweinnachsteuer.

In den freien Verkehr wurden gesetzt: gegen Entrichtung der Verbrauchsabgabe (abzüglich der gegen Vergütung der Verbrauchs⸗ abgabe ausgeführten Alkoholmengen) 1 922 409 hl Alkohol (191011: 1949937 hl), gegen Entrichtung des Zolles 11 123 hl Alkohol (1919/11: 19 260 hl, zusammen 1 933 533 hl Alkohol (— 2,9 L auf den Kopf der Bevölkerung) gegen 1 969 197 hl (- 3 1 auf den Kopf) im Vorjahre.

Zu gewerblichen Zwecken usw. wurden im ganzen 1573 839 hl Alkohol (— 2,4 1 auf den Kopf) steuerfrei abgelassen (1910/11: 1407 041 hl 2,2 Lauf den Kopf), davon 1 218 693 hl (1910,11: 1025 062 hl) nach vollständiger, 324 777 hl (191011: 353 399 hh) nach unvollständiger Vergällung und 29 369 hl (1910/11: 28 580 hi) ohne Vergällung.

Der Gesamtverbrauch von Branntwein stellt f demnach für das Betriebsjahr 191112 auf 3507 371 hl Alkohol (100 060) 5, 1 auf den Kopf gegen 3376 238 hl = 5,2 1 auf den Kopf im Jahre 191011.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Beuthen wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Die Zahl der außständigen Bergleute betrug heute früh 31 825 (gegen gestern 27 019). Da indes hierbei die gestrige Abendschicht nicht bertücksichtigt ist, dürfte sich die Gesamtzahl der Ausständigen um 25 oo höher stellen. (Vgl. Nr. 98 d. Bl.)

In Kiel haben, wie die „Köln. Stg.“ erfährt, gestern 100 Werftarbeiter und Nieter der Howaldtswerke wegen Streitigkeiten über den Akkerdlohn die Arbeit niedergelegt,

Die Zahl der in den Crefelder Färbereien Arbeitenden nimmt, wie die „Köln. Itg. berichtet, von Tag zu Tag langsam zu. So sind gestern wieder 34 Arbeiter und Arbeiterinnen neu eingetreten. Die Zahl der Arbeitenden betrug gestern morgen 749 (gl. Nr. 81 d. Bl.. —ͤ

Aus Hamburg wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet: Wie der Stagtsarbeiter verband bekannt macht, hat die Senate kommission für Angelegenheiten der Staate arbeiter den Beschluß gefaßt, daß in allen ham burgischen Staatsbetrieben der neunstündige Arbeitstag grundsätzlich eingeführt werde. Wo besondere Verhält- if eine abgegrenzte neunstündige Arbeitszeit täglich nicht zulassen, soll die Arbeitszeit so gelegt werden, daß sie 4 Stunden in der Woche nicht überschreitet.

Auf einer in Edinburg abgehaltenen Versammlung der Arbeit⸗ geber und des Gewerkschaftsausschusses in der Schiffs bauindustrie wurde, W. T. B. zufolge, die Forderung einer Lohnerhöhung abgelehnt, ebenso eine gleiche Forderung der Kesselschmie de.

In Fiume ist, wie W. T. B.“ meldet, der Ausstand der Werft⸗ und Hafenarbeiter, an dem boo0 Mann beteiligt waren, beendet. (Vgl. Nr. 92 d. Bl.) ö

In der städtifchen Gazanstalt in Brüssel waren, wie .W. T. B. erfährt, gestern vormittag von 560 Arbeitern 118 aus⸗ ständig. Die Gazanstalt wird von Militär bewacht.

(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Zweiten Beilage.)

Literatur.

Der Kunstwartverlag (Georg Kallwey in München) hat zwei neue ö erscheinen lassen, die das Kunstschaffen weler grundverichiedenen, eigenartigen und bedeutenden Persönlichkeiten n weitere Kreise zu tragen bessimmt sind: Die Kunst Albert Welti und die der Radtererin Käte Kollwitz: „Aus Weltis Lehen (10 4½) ist die gediegen und sehr geschmackvoll ausgestattete Mappe

636 in der fünfzig Blätter mit Radierungen des zu früh ver⸗ torbenen Schweizer Meisters in vorzüglicher Ausführung vereint sind. Die schöne Sammlung ist eine gleichwertige Fortsetzung der im gleichen Verlag vor Jahren erschlenenen ‚Weltimappe⸗, und dem Kunstwartverlag gebührt aufrichtiger Dank, daß er dem Andenken des HDeimgegangenen ein für seine Anerkennung beredt werbendes, würdiges Denkmal setzt, wie er zu den ersten gehörte, die die Bedeutung Weltis erkannten und ihr Verständnis in weiten Kreisen angebahnt haben. Die Nachbildungen Weltischer Radierungen sind von einem mit Frische und Herzlichkeit geschriebenen Lebensbild des Künstlers be—⸗ gleitet, das Leopold Weber, ein naher Freund des Verstorbenen, ent⸗ worfen hat. Der Mappe ist eine freundliche Aufnahme bei den vielen Verehrern der Weltischen Kunst gewiß, aber auch der Käte Kollwitz Mappe, die 15 Nachbildungen von Ra— dierungen der Künstlerin und ihr Bildnis enthält (59 S6), möchte man eine solche wünschen, obwohl die Kunst, die aus ihren Blättern zu dem Beschauer spricht, wegen der Herbigkeit ihrer Mittel und der Cinseitigkeit ihrer Motive schwerer zugänglich ist. Während bei Welti ein tiefer Ernst mit herzlichem Humor sich vereinigt zeigt und eine überquellende Phantasie eine unerschöpfliche Fülle von Lebensbildern zeitigt, kehrt die Kunst der Käte Kollwitz mit einer fast grausamen Einseitigkeit immer wieder zu den dumpfen, wilden Kämpfen zurück, in denen die Menschheit mit dem sozlalen Elend ringt. Diese einseitig⸗düsteren Gemälde sind aber mit einer so stürmi⸗ schen Wucht entworfen, von einem so echten und tiefen Gefühl durch⸗ glüht, daß sie auch den Widerstrebenden packen und ihn davon über—⸗ zeugen, daß er hier keine beabsichtigte Tendenzkunst vor sich hat, sondern eine Kunst, die sich aus den Tiefen einer eigenartigen und be⸗ deutenden Künstlerpersönlichkeit mit Naturgewalt losringt.

Technik.

Auf Veranlassung des Vereins für deutsches Kunstgewerbe sprach Dr. Ernst Salomon vor den Mitgliedern des Vereins über die Fortschritte der elektrischen Beleuchtungstechnik und ihre Bedeutung für das Kunstgewerbe. Aeltere Zeiten haben, so führte er etwa aus, eine Beleuchtungstechnik und Be⸗ leuchtungskunst nur für festliche Zwecke entwickelt. Selbst die Straßenbeleuchtung beginnt erste Mitte des siebzehnten Jahr⸗ hunderts. Heute ist das Licht kein notwendiges Uebel mehr, sondern ein Mittel zum Erzielen künstlerischer Wirkungen, und daher von so gloßem Werte für das Kunstgewerbe. Licht entsteht, wenn feste Körper ins Glühen geraten, zum Beisptel die seltenen Erden des Auer⸗ strumpfes in der an sich nicht leuchtenden Bunsenflamme oder der Metallfaden den Glühlampe. Je höher bei dem gleichen Körper die erzielte Glühtemperatur, desto größer ist auch die Ausnutzung des Be—⸗ leuchtungsmittels. Bei den elektrischen Lichtquellen bleibt insbesondere immer von größter Wichtigkeit das Verhältnis von Lichtstärke zu Stromwherbrauch. Die Entwicklung der Glühlampe zeigt das auf das deutlichste. Mit derselben Stromstärke, mit der man in der alten Kohlenfadenlampe eine Helligkeit von 32 Kerzen erzielte, hat man mit der Tantalkampe 0, mit der Nernstlampe 70 und mit der heute ge—⸗ bräuchlichen Metallfadenlampe 100 Kerzen erzielt. Weiter kommt in Betracht auch die zunehmende Verbilligung des Stromes. Vor zwanzig Jahren hat man, um eine Vierzimmerwohnung im Laufe des Jahres in der üblichen Weise zu beleuchten, 220 46 aufwenden müssen; würde man sich heute noch mit der gleichen geringen Licht— menge begnügen wie vor zwanzig Jahren, so würde man dafür nur noch 40 im Jahre ausgeben muͤssen. In der Bogenlampe ist nur der Widerstand der Luft zu überwinden, damit der bekannte Flammenbogen entsteht. Aber die große Schwierigkeit in der Bogenlampe beruht darauf, daß man die Kohlenstifte immer in der richtigen Entfernung voneinander halten muß. Heute hat man es gelernt, dadurch, daß man der Masse der Kohlenstifte gewisse seltene Erden beimischt, auch den Flammen⸗

bogen zu färben, sodaß man heute Bogenlicht erzielt von dem be⸗

kannten roten Licht der Bremerlampen bis zu dem weißen, der sogenannten Sonnenlichtbeleuchtung. Auch blaugrünes Licht erzielt man mit Hilfe der Quarzlampen, die fast gar keine roten, dagegen viel blaue und grüne Strahlen aussenden. Sie sind wirtschaftlich die billigsten, weil sie im Verhältnis zur Helligkelt nur den vierten Teil des Stromes verbrauchen wie eine Metalldrahtlampe und nur die Hälfte des Stromes einer durch Glas geschützten Bogen⸗ lampe, Aber nicht die Verbilligung des Lichtes, also der geringste Energieverbrauch bei größter Lichtstärke, ist für das Kunstgewerbe das Wichtigste, sondern eine möglichst ausgiebige Anwendungsmöglichkeit unter Ausbildung der verschiedensten Formen, wenngleich die Ver⸗ billigung insbesondere volkswirtschaftlich ihre große . hat. Sollte man zum Beispiel das, was man heute in Deutschland mit Hilfe von, Metalldrahtlampen mit einem jährlichen Aufwande von 160 Millionen Mark beleuchtet, wieder mit den alten Kohlen⸗ fadenlampen erhellen, so müßte man dafür 500 Millionen Mark etwa anwenden müssen. Aber für künstlerische und kunstgewerbliche Zwecke kommt unzweifelhaft der Kostenpunkt erst in zweiter Linie. Namentlich für die Innenbeleuchtung steht die Mannigfaltigkeit in der Abstufung der Lichthelligkeit und die Möglichkeit, Formen und Größen der lichtausstrahlenden Körper recht verschieden zu gestalten, im Vordergrunde. Kunstgewerblich spielt nur die Glühlampe, eine, wesentliche Rolle; ihre Lichtstärke ist ab— hän j von der Stärke des Fadens. Die alte Kohlenfadenlampe gewährte die Möglichkeit, Lampen von 5 bis 100 Kerzen Stärke herzustellen. Aber am besten funktionierten immer nur die Kohlenfadenlampen von 10 bis 32 Kerzen Stärke. Das lag daran, daß man den Kohlefaden nicht beliebig dünn und stark herstellen konnte. Heute hat man in dem Wolframdrahte der Metallfadenlampe ein Material, das man vons / lomm Stärke, dadurch daß man es durch immer feiner durchbohrte Duͤsen von Diamant gehen läßt, bis auf 11090 mm Stärke herunterziehen konnte, also auf ein Drittel der Stärke, die ein menschliches Haar besitzt. Dadurch ist man in den Stand gesetzt, Glühlampen von 5. bis 100 Kerzen Lichtstärke herzustellen. Allein die Betriebsspannung unserer elektrischen Leitungènetze ist so hoch, daß man die kleinen Lampen nicht direkt in sie einschalten kann. Denn je größer die Spannung ist, desto länger muß der Draht in der Lampe sein, weil er sonst nicht genügend Widerstand bieten und schmelzen würde. Da kommt uns die Serienschaltung entgegen, die uns gestattet, die Licht⸗ guellen in kleine Einheiten zu zerlegen und hintereinander zu schalten. Anstatt eine Lampe von 32 Kerzen bei einer Netzspannung

von 220 Volt zu brennen, kann man sechzehn Lampen von 2 Kerzen

Lichtstärke hintereinander schalten und dadurch für jede Lampe die Spannung guf 14 Volt herabmindern, also dementsprechend auch die Länge des Metallfadens kürzen, die Lampe selbst verkleinern. Da— durch gewinnen wir für die Innenbeleuchtung die noch lange nicht genugsam auggenutzte Möglichkeit der Verteilung und der Unter— teilung des Lichts. Man kann mit Hilfe dieser Verteilung des elek— trischen Lichts bestimmte zu betonende Telle der Innenarchltektur herausheben, oder aber auch ganze Flächen und Räume in einer Weise gleichmäßig beleuchten, die mit anderen Mitteln gar nicht möglich wäre. Eine bemerkenswerte Hilfe für die gleichmäßige Verteilung der Beleuchtung bieten die Reflektoren. Das Licht einer Glühbirne zum Beispiel strahlt an sich ziemlich gleichmäßig, aber nicht eben weit in den Raum aus. Wendet man Glasschirme an, deren Ober- und Unterflächen prismatisch gefurcht sind, dann kann man dadurch, daß man die Richtung der Prismen ober, und unterseits in bestimmter Weise sich kreuzen läßt, das Licht der Lampe auch in ganz bestimmter Richtung konzentrieren und viel weiter fortsenden als sonst. Solche Reflektoren stellt man neuerdings namentlich aus dem Holophan— glase her. Nicht minder , wie die Verteilung ist die Farbe des Lichtes. An sich geht das Streben der Beleuchtungstechnik mit Recht dahin, ein Licht von Farbe und Helligkeit des Tageslichtes zu erzielen. Die Beleuchtung der Friedrichstraße und einzelner Teile des Tiergartens durch Tageslichtbogenlampen zeigt, daß das Ziel mit dem Bogenlicht erreicht ist. Aber die für die Innenräume so wichtige Glühlampe bot uns in ihrer ersten Form, der Kohlen fadenlampe, ein Licht, das wenig blaue, dagegen viel rote Strahlen enthielt, daher gelb aussah, alle roten Farben frischer, alle

blauen Farben fahler erscheinen ließ. Die Metalldrahtlampe

die Stadt Konstantinopel für k Se wastopol für cholerab edroht ertlart. J .

unserer Tage ist dem Ziele, dem Tageslicht ähnliches Licht zu geben, schon nähergerückt; die oben erwähnte Quarzlampe dagegen hat sich ven ihm wieder entfernt. Weil ihr die roten Slrahlen fehlen, erscheinen unter ihrem Lichte die roten Farben braun bis schwarz. Das schränkt . die Anwendung der Quarz⸗ lampe recht ein. Um ungefärbtes Licht zu erztelen, hat man die Bogen⸗ lampen mit Lichtfiltern versehen. Man laßt das von ihnen aus⸗ 6 Licht ein Mosaik aus farbigen Gläsern passieren, das so zu— ammengesetzt ist, daß es die das Licht färbenden Strahlen verschluckt Indem man unter dieser Mosaik noch ein das Licht zerstreuendes Glas anbringt, erzielt man die Wirkung des Tageslichts. Auf dieser EGin⸗ richtung beruht die Farbenunterscheidungslampe der A. E. G. Beachten allerdings muß man, daß alle solche Wükungen nur auf Kosten der Lichtstärke zu erzielen sind, denn man kann durch die Filtrierungs⸗ vorrichtungen vom Lichte immer nur etwas hinwegnehmen, niemals aber etwas hinzufügen. Die Möglichkeit, das elektrische cht zu ver⸗ teilen und Unterteilungen zu unterwerfen, gewährt allein den großen Spielraum in der Anwendung. Wir können auf der einen Seite ganz intime, auf der anderen Seite höchst wuchtige, monumentale Wirkungen erzielen und alle dazwischen liegenden Abstufungen dazu. Es hat einmal eine Strömung im Innenausbau gegeben, die die Beleuchtungskörper nicht zeigen, sondern nur in⸗ direkt von den Wand⸗ und Deckenflächen zurückstrahlendes Licht anwenden wollte. Wenngleich dieses Licht von sehr wohltuender Wirkung war, so erwies es sich doch als sehr unwirtschaftlich. weil seine Kosten im Verhältnis zur erzielten Lichtstärke sehr hoch waren. Deshalb wendet man es heute melst nur noch in Verbindung mit direkter Beleuchtung an und erzielt dadurch bemerkenswerte Erfolge Einen anderen großen Nutzen für die Innendekoratlon gewährt das elektrische Licht dadurch, daß es keine allzuhohe Wärme entwickelt, infolgedessen auch gestattet, die Lichtkörper mit brennbaren Stoffen deko—⸗ rativ zu umgeben, wie zum Belspiel die Glühlampen mit seidenen Schirmen usw. Durch Heranziehen der farbigen Seide, der Gläser, durchscheinender Steine und anderer Stoffe hat man eine be⸗ merkenswert große Mannigfaltigkeit im Farbenrelchtum unserer Beleuchtungskörper erzielt. Man benutzt dag zuweilen auch für Schaufensterbeleuchtung, wenngleich für dieses sehr wichtige Gebiet meist die indirekte Beleuchtung und die Möglichkeit der ausgiebigen Lichtverteilung zur Anwendung gelangt. Die Straßenbeleuchtung hat durch Einführung des elekkrischen Lichtes Wandlungen erfahren, die sich niemand vorher hat träumen lassen. Als man 1826 in Berlin die erste Gasbeleuchtung Unter den Linden eingeführt hatte, hat die ‚Vossische Zeitung“ des Besonderen rühmend hervorgehoben, daß man noch zwanzig Schritte von der Laterne ent⸗ fernt einen Brief lesen könne. Und diese Straßenlaternen von damals besaßen nur Schnittbrenner. Im Jahre 1889 erstrahlte der Pariser Platz zum ersten Male in elektrischem Lichte. Heute gießen wir über unsere Hauptstraßen eine Fülle des elektrischen Lichts aus. Aber schöne Wirkungen erzielen wir damit nicht. Im Gegenteil. Die verschiedenen Arten und Farben der Be⸗ leuchtungsmittel, die die Geschäfte anwenden, stehen meist im Gegensatze zu der allgemeinen Straßenbeleutung oder tragen zum mindesten in den Gesamteindruck große Unruhe hinein. Auf diesem Gebiete wäre wohl noch manches abzuwandeln. Daß es möglich ist, hat das Vorgehen von Peter Behrens bewiesen, der es verstanden hat, ein der künstlerischen Gestaltung jahrzehntelang so abholdes Gebilde wie die Bogenlampe künstlerisch guten Formen entgegenzuführen. Auch die Lichtreklame ist heute noch in gewissem Sinne ein Stiefkind der Kunst und des Kunstgewerbes, und deshalb nicht nur, Künstlern, sondern auch der Laienwelt und der Obrigkeit wenig angenehm. Unstreitig tragen daran nur die Auswüchse der Lichtreklame schuld. Denn an sich vermag die heutige elektrische Beleuchtungstechnik jedem künstlerischen Gedanken auch auf dem Gebiete der Reklame zu folgen. Sie gestattet die feinsten Kon⸗ turen und die zartesten Farbenabstufungen und wiederum die stärksten Effekte. Würde man, wie man das neuerdings wiederholt mit Glück versucht hat, allgemein die Buchstaben der Lichtreklame so in die Häuserfassaden einbauen, daß sie auch bei Tage gut wirken, oder würde man die Gestänge der Abends über den Dächern erscheinenden Lichtreklamen bei Tage versenken, oder würde man sich mehr als bisher der Glasmalerei zu Zwecken der Lichtreklame bedienen, dann würden auch künstlerisch wertvollere Wir⸗ kungen zu erzielen seln. Die Schwierigkeit, Glastransparente gleich⸗ mäßig mit Hilfe des elektrischen Lichts zu beleuchten, geht ihrer Be⸗ seitigung entgegen; es ist also auch da auf Neues und Gutes aus dem Zusammenarbelten von Beleuchtungstechnik und Kunstgewerbe zu hoffen. Der Vortrag war von einer großen Reihe sehr belehrender Experimente, von zahlreichen Lichtbildern und von einer Ausstellung begleitet, die die Ausführungen noch näher erläuterte.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.

Die Wintersagten entwickeln sich im Konsulatsbeztrke unter Einwirkung der bisher günstigen Witterungsverhältnisse vorzüglich, sodaß auch die im vorigen Herbst später bestellten Felder, die noch vor kurzem viel zu wünschen übrig ließen, gegenwärtig ein schönes Aussehen zeigen.

Mit der Sommerbestellung der Felder hat man im Südwest⸗ gebiete in diesem Jahre um 8 bis 10 Tage früher als sonst begonnen, und gehen die Arbeiten, von sonnigem Wetter begünstigt, rasch vor⸗ wärt. Im Gouvernement Poltawa und den südlichen Teilen des Gouvernements Tschernigocw wird die Aussaat des Sommergetreides gleichfalls schon vollzogen.

Die sohin zurzest befriedigenden Ernteaussichten blieben nicht ohne Einfluß auf den Getreidemarkt, und die Preise für das künftige Produkt sind inzwischen wieder zurückgegangen. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Kiew vom 15. April 1913.)

Saatenstand in Italien im letzten Drittel des Monats März 1913.

Die in Oberitalien gefallenen Niederschläge kamen den Kulturen zustatten. Auch in Mittel- und Süditalien waren die Wetterverhältnisse günstig, die im Vereln mit der milden Witterung die . so gefördert haben, daß die Ernteaussichten bis jetzt gut sind. Die Feldarbeiten schritten rüstig und unter günstigen Be⸗ dingungen fort.

In den südlichen Gegenden am Mittelmeer und in Sizilien ist der Stand der Felder zufriedenstellend, obgleich er in einigen Gegenden wegen Mangels an Feuchtigkeit nicht mehr so üppig wie im zweiten Drittel des März ist. (Bericht des Kaiserlichen General⸗ konsulats in Genua vom 16. April 1913.)

Bu dapest, 22. April. (W. T. B.) Ein amtlicher Bericht des Ackerbauministers über den Frostschaden des Monats April meldet, 8 Halmfrüchte fast gar kelnen Schaden erlitten haben, daß dagegen Obst, Weiden und Wlesen um 20 bis 80 geschädigt wurden.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Rußland.

Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat choleraverseucht und die

Belgien. Der belgische Minister des Innern hat unterm 14. d. M. zwei

Verfügungen erlassen, wonach zur Verhütung der Einschle der i - 14 ie rg

t in Belgien die Bestimmungen der Artikel 1 bis 6 der