1913 / 103 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 May 1913 18:00:01 GMT) scan diff

ge sächsische und der österreichische Staats pavillon und das Haus des Landesvereins Sächsischer Deimatschutz . Gegenüber auf der anderen Seite der Allee fesselt den Blick durch seine eigenartige Bauweise aus großen Holzstrebern, die Verblendung durch graue und gelbe Schwemmsteine und sein Dach aus schwarzen Schwemmsteinen das Haus des Werdandibundes. Weiterhin steht hier auch das von Professor Seffner modellierte Reiterstandbild König Friedrich Augusts von Sachsen. Rechter Hand vom Eingange liegt Alt Leipzig um 1800“, der Tell der Ausstellung, der außer dem Dörfchen“ und dem Vergnügungspark wohl das stärkste Interesse bei dem großen Publikum erwecken wird. Der Leipziger Architekt i. Drechsler hat hier ein lebensvolles Bild der Wohnweise im alten eiprig geschaffen. Grimmaisches Tor, Peterstor, die Pauliner⸗ kirche, das anschließende Dominikanerkloster (jetzt Universität), Thomas⸗ kirche, die historische Pleißenburg mit dem Vorbilde des heutigen Rathausturmes, Wall und Graben und andere geschichtliche Stätten von Alt Leipzig sind hier mit großer Naturtreue und geschichtlicher Wahrheit wieder erstanden. Der reich ausgestattete Vergnügungspark liegt ganz im Grünen jenseits der das Gelände der Äusstellung durchkreuzenden Eisenbahn. Dort ist auch. das Dörschen*, ein Gegenstück zu „Alt Leipzig‘, aufgebaut. Neben einem Musterbauerngeböft und einer landwirtschaftlichen Sonderaus⸗ stellung finden sich hier alle charakteristischen Baulichkeiten eines sächsischen Dorfes vereint, so der Krug, die Schmiede, das Schulhaus und eine stilechte, mit schönem, silberglänzenden Schiefer gedeckte, schlichte Dorfkirche. An sie schließt sich sinngemäß ein Friedhof an, der allerdings mehr städtische als dörfliche Denkmalskunst zeigt. Erwähnt sei zum Schluß noch, daß die Ausstellung durch ein besonderes Bahngleis mit der Gartenvorstadt Marienbrunn“ verbunden ist, die ein praktisches Beispiel moderner Heimbaukunst gibt.

gelände bat, weiterhin der

Verkehrswesen.

In Ngaundere (Kamerun) etwa 200 km nordöstlich von Banjo ist am 13. Februar eine Postagentur eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen erstreckt.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhbause wird morgen, Sonnabend, „Figaros Hochzeit“ unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters von Strauß aufgeführt. Die Damen Hafgren⸗Waag, Andrejewa⸗ Skilondz, Artst de Padilla, von Scheele⸗Müller, Quaglto sind mit den Herren Bronsgeest, Knüpfer, Henke, Bachmann, Krasa und Philipp in den Hauptrollen beschäftigt.

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen die Björnsonschen Dramen „Zwischen den Schlachten und „Die Neu⸗ vermählten“ in der Besetzung der Erstauffübrung wiederholt.

In den bereits angekündigten Junifestspielen der König— lichen Schauspiele werden folgende Vorstellungen gegeben: Im Königlichen Opernhause am 3. Juni „Orpheus und Eurydike“, 4. „Zauberflöte“, 5. „Fidelio“, 6. „Hugenotten“, 7. . Rosenkavalier“, 9. Rheingold', 19 „Walküre“, 12. „Siegfried“, 13. „‚Götter⸗ dämmerung“, im Königlichen Schauspielhause am 2., 5. . urd 11. Juni „Ariadne auf Naxos“. Ausführliche Programme und Eintrittstarten sind durch die amtliche Auskunftsstelle der Zentral⸗ stelle für den Fremdenverkehr Groß Berlin zu beziehen.

Anläßlich der letzten Vorstellungen des Brahmschen Ensembles im Lessingtheater ist Irene Triesch vom Theater in der König⸗ grätzerstraße gebeten worden, an zwei Abenden, und zwar in „Hedda Gabler“ und als Nora“ gastweise im Lessingtheater aufzutreten. Die Direktoren Meinhard und Bernauer haben in entgegenkommender Weise dem Ersuchen des Lessingtheaters mit Rücksicht auf diesen Aus« nahmefall stattgegeben.

Konzerte.

Am Sonntag trat im Harmoniumsaal eine junge Pianistin Rosita Renard aus Santiago de Chile mit ungewöhnlichem Er— folge auf. Die Dame eröffnete die Vortragsreihe mit Bach— Busonis ‚Chaconne“ und schloß mit Liszts Phantasie und Fuge über Bach; mit überraschender Kraft und Klarheit wurde der Gang der Themen herausgehoben, ohne doch den großen Zug des Ganzen zu beeinträchtigen; ein gesunder musikalischer Sinn, ein stark entwickeltes Stilgefühl lebten in dieser Darstellung. Zwischen diesen beiden be— deutsamen Werken lagen kleinere Tondichtungen von Beethoven, Mozart, Mendelssohn, Sgambati, und wurden mit prächtigem Temperament und mit bestrickender Grazie zu Gebör gebracht. Der hochbegabten Künstlerin wurde herzliche Anerkennung zuteil.

Jenn Schkolnick, eine kaum dem Kindesalter entwachsene Geigerin, trat am Dienstag im Bechsteinsaal vor einer zahl— teichen und beifallsfroben Zuhörerschaft auf. mit Corellis Folia“, die sie mit

Spanischer Symphonie? hinterließ kaum andere Eindrücke. Die Geigenkunst der jungen Violinistin befindet sich gegenwärtig in einem Entwicklung stadium, das noch keine sicheren Schlüsse über ihr zu⸗ künftiges Wachsen und Gedeihen zuläßt. Gustar und Margarete Kirchberg hatten vor einigen Tagen in dem Logensaal zu Char— lottenburg mit ihrem Lieder, und Duett⸗Abend wiederum einen schönen Erfolg zu verzeichnen. Schon von vornherein gewinnt sich das Künstlerpaar die Sympathie der Zuhörer durch seine jum Herzen sprechende Gesangsfreudigkeit. Gustav Kirchberg, das bekannte Mit⸗ glied der ehemaligen Kurfürstenoper, weiß seine kraftvollen, besonders in der Mittellage warmen und klangschönen Stimmittel ausdrucksboll zu verwenden, und brachte sowohl Lieder wie Arien zu starker Wirkung. Seiner Gattin gelangen die letzteren am besten, namentlich die Ariette des Aennchen aus dem „Freischütz“, bei der ihre angenehm klingende Sopranstimme und gutes Gestaltungspermögen hervortraten. In der Höhenlage ist ihr jedoch eine vorsichtigere Behandlung des Tons zu empfehlen, da sich sonst leicht Schärfen einstellen. Dieser Umstand vermochte jedoch den günstigen Gesamteindruck nicht zu beeinträchtigen. Bei den Liedern würde ein liebevolleres Eingehen auf den Stimmungsgehalt des Vorgetragenen den Eindruck vertiefen. In den Duetten klangen die Stimmen gut zusammen und die Künstler konnten sich auch bei diesen gemeinsamen Darbietungen reichen, wohlverdienten Beifalls er⸗ erfreuen. Leider wurde die vortreffliche Klavierbegleitung Robert Erbens durch Mängel des Instruments beeinträchngt.

Mannigfaltiges. Berlin, 2. Mai 1913.

Truppenübungsplatz Döberitz, 2. Mai. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser und König erschien heute morgen bald nach 5 Uhr, vom Neuen Palais kommend, auf dem Truppenübungsplatz und nahm eine Besichtigung der Bataillone des 1. Garderegiments z. F.“ vor. Hieran schloß sich eine Gefechtsübung des 1. Garderegiments, der Garde⸗ jäger und des Regiments Gardes du Corps gegen einen markierten“ Feind, den das 3. Garderegiment gestellt hatte. Es folgte ein Vorbeimarsch der beteiligten Truppenteile. Hierauf hielt Seine Majestät eine Ansprache an das 1. Garderegiment anläßlich des 100jährigen Gedenktages der Schlacht bei Großgörschen. Seine Majestät kehrte nach 11 Uhr nach dem Neuen Palais zurück. Auf dem Truppenübungsplatz waren auch Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sowie Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Viktoria Luise und der Prinz Ernst August, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, erschienen.

Cotthus, 30. April. (W. T. B.). In der Kühlanlage der Brikettfabrik Mariannes Glück bei Kausche er— eignete sich heute vormittag 1097 Uhr eine Kohlenstaubexplosion. Drei Monteure wurden schwer, drei Hilfsmonteure und vier Arbeiter leichter verletzt. Sämtliche Verunglückte wurden in das Knappschaftskrankenhaus nach Klettwitz äbergeführt. Mit der Löschung des durch die Epplosion entstandenen Brandes sind drei Feuerwehren beschäftigt.

Celle, 1. Mi. (W. T. B) Ein Waldbrand, der seit gestern nachmittag im Landkreis Celle wütete, wurde heute mittag eingedämmt, und ein starker Gewitterregen beseitigte jede Gefahr. Im ganzen sind gegen 12060 Morgen guter Waldbestand von vier Landgemeinden vernichtet worden. Die Forsten der Königlichen Klosterkammer sind unversehrt.

Wilhelmshaven, 1. Mai. (W. T. B.) In dem benach⸗ barten oldenburgischen Orte Rüstringen fand zur Maifeier ein Um zug statt, an welchem sich mehr als 2000 Personen be— teiligten. Trotz wiederholten Verbotes versuchte der Zug die preußische Grenze zu überschreiten. Die Polizei machte von der Waffe Gebrauch; mehrere Personen sind verletzt worden.

Adenau (Eifeh, 1. Mai. (W. T. B.) Der französische Flieger Chennel ist gestern zweimal auf der Eifel gelandet. Er hat den Weiterflug aufgegeben, da sein Flugzeug bei der zweiten Landung beschädigt worden ist. Er hat diesen mit der Bahn nach Paris zurückgeschickt.

B.

Backnang, 2. Mai. (W. T. Ueber dem Murrtale ging gestern nachmittag ein heftiges Gewitter nieder. In Renchenbach wurde ein Sohn des Anwalts Kübler vom Blitz erschlagen, während ein anderer junger Mann betäubt wurde. Ferner wurde in Allmersbach der 18jährige Mechaniker Schönleber und in Haubersbronn (Oberamt Schorndorf) eine Frau, die Mutter von sieben Kindern, durch den Blitz getötet.

Darmstadt, 30. April. (W. T. B.) Heute abend gegen

ebensolcher Technik vortrug.

von Brunn als Beobachter auf der Fliegerstation mit e Euler⸗Doppeldecker auf. Die Flieger versuchten anscheinend zu la als das Flugzeug wenige Meter über dem Boden zu samm brach. Beide 6 kamen unter den Apparat zu liegen. Leutnant von Mirbach starb nach 20 Minuten, ohne das Ben sein wiedererlangt zu haben. Der Leutnant von Brunn wurde in Garnisonlazarett gebracht, wo er nach einer Stunde se Verletzungen erlag.

London, 1. Mai. (W. T. B) Mehrere in den Bu räumen der Sozialpolitischen Union verhaftete Fra wurden heute nachmittag dem Gericht vorge führt. Der Vert der Anklage erklärte er wünsche die Oeffentlichkeit zu warnen: W jemand in einer Rede die Anhängerinnen des Frauenstin rechts in ihrem Vorgehen ermutige, werde gegen ihn eine Stra folgung eingeleitet werden. Der Drucker, der etwas für die S der Frauenrechtlerinnen veröffentliche, mache sich strafbar, ebenfo j der Geld für die Sache der Frauenrechtlerinnen zeichne. Die angekla Frauen wurden ohne Zulassung der Bürgschaftsstellung wieder Untersuchungsgefängnis zugeführt. Annie Kenny, eine Anhäng= des Frauenstimmrechts, ist heute in Dover verhaftet worden, sie von Frankreich zurückkehrte. Sie wurde dem Polizeigen in Bowstreet vorgeführt unter der Anklage, zum Zwecke bösmil Sachbeschädigung an einer Verschwörung teilgenommen zu haben. Verhandlung wurde auf morgen vertagt. Der Gerichtshof weig sich auch in diesem Falle, die Angeklagte gegen Bürgschaft fretzulas In Hendon ist ein Wagenschuppen in Brand gesn worden. An der Tür war ein Zettel angeheftet, der die W. trug: Stimmrecht! Stimmrecht! Stimmrecht! Hütet Euch!“ .

Paris, 1. Mai. (W. T. B.) Der Flieger Guillaux, den Flug von Bigrritz bis Kollum in Holland (wgl. Nr. d. Bl.) ausführte, ist nunmehr unbestrittener Inhaber Pommery-Pokals, da seine Leistung bis zu der gestern a

laufenen Frist nicht überboten worden ist.

Paris, 2. Mai. (W. T. B) Aus St. Etienne ( Haute Loire) wird gemeldet, doß in verschledenen Gegenden des partements gestern reichlicher Schneefall eingetreten ist.

St. Petersburg, 1. Mai. (W. T. B.) Aus den Wol städt en sind Nachrichten eingelaufen von großen Schäden, die' Orkan mit darauffolgendem Schnee und Frost angerichtet In Samara, Saratow und Ssimbirtk ist eine große? zahl von Kähnen gesunken; mehrere Barken wurden von Ankern losgerissen und mehrere Flöße gesprengt. In Ssfimbi zerschellte ein kleiner Dampfer. Die Mannschaft w gerettet, doch wird ein Mann vermißt. Zu Lande sind d Häuser beschädigt und ihre Dächer fortgerissen worden.

Athen, 30. April. (W. T. B) In einer privaten Pu lv fabrik im Piräus explodierten 450 Kilogramm Pulver. C Arbeiter wurde getötet; der Sachschaden ist nicht bedeutend.

Charbin, 2. Mai. (W. T. B) Eine Chunchusenban von 28 Mann, die durch die Geldzahlungen der Waldkonzession nicht befriedigt war, zerstörte eine Schmalspurbahn ei Konzessionsgesellschaft und verbrannte gegen 100 000 Schwel t! 109900 Kubikfaden Holz und andere Holzgegenstände. . Schaden ist außerordentlich groß.

Wladiwostok, 2. Mai. (W T. B) Ein Kraftwagen, dem der Festungskommandant Nischtschenkow mit sei Familie saß, stürzte in der Nähe der Stadt von einer Böschu hergb. Der Kommandant, seine Frau und Tochter wur dabei schwer verletzt, sein Sohn wurde getötet, dem Wag! führer wurden beide Füße abgerissen.

Bombay, 39. April. (W. T. B.) Ein Personenzu ein Güterzug sind bei Boregam in der . . zusammengestoßen. Dabei wurden 28 Indier getötet 14 Indier und 2 Europäer schwer verletzt.

Patras, 30. April. (W. T. B.) In Patras sind um Mitt nacht zwei starke Erdstöße wahrgenommen worden. Die Bebsh rung verließ erschreckt ihre Häuser. Zu derselben Zeit verspürte n Erdstöße in Pp3ꝛr gos, Zante, Aegion und Missolonghi. ö

Constantine (Algerien) 30. April. (B. T. B. Der Fliege leutnant Jolgin ist heute früh mit seinem Fluggast, * Leutnant Dernondesir, abgestürzt. Beide Offiziere sind chm verletzt worden.

5

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und

Zweiten Beilage.)

7 Uhr stieg der Leutnant von Mirbach mit dem Leuknant

3 7

Königliche Schauspiele. Sonn— abend: Opernhaus. 113. Abonnementsvor— stellung. Figaros Hochzeit. Komische Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung revidiert von H. Levi. Musikalisch= Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Regifseur Bachmann. An⸗ fang 741 Uhr.

Schauspielhaus. 107. Abonnements vor⸗ stellung. Zwischen den Schlachten. Schauspiel in einem Aufjug von Björn⸗ stjerne Björnson. Nach dem Norwegischen von W. Lange. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Patry. Die Neu⸗ vermähltem. Schausxpiel in zwei Auf⸗ zügen von Björnstjerne Björnson. Deutsch von Julius Elias, Text der großen Gesamtausꝗ In Szene gesetzt von Herrn Regif Patty. Anfang 75 Uhr.

Sonntag: 114. Abonne⸗ men ss Dienst⸗ und Mignon. Akten von Ambroise Text mit Be— nutzung des eschen Romans Wil helm Mei ebrjahre! von Michel Cars deutsch von

3 Uhr: Filmzauber.

zauber.

Straße. Das Buch einer Frau.

Montag: Macbeth.

w 20rsr 1 C D 118

rem ,, Freidlaße aufgehoben.

3 Uhr: Stützen der Gesellschaft. in vier

Anfang 71 Uhr.

1058. Abonnements vor⸗

.

Dierauf: Tod und Leben. Montag: Zehnte

fut sI EAâ] 2

Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ Ariadne auf Naxos. O

2 Aufzuge vo

6E

Gespenster.

einem

—— strase 19 - 194 a)

Dentsches Theater. Sonnabend, Hern Walken

Abends Uhr. Der leberde Leichnam. nn u Scnatag: Der lebende Leichnam. (De

Etentag: Ein Sommernacht traum.

Kammerspiele. Sonnabend, Abends 77 Uhr: Die Ein⸗ nahme von Berg⸗op⸗Zoom. Sonntag: Mein Freund Teddy. Montag: Gyges und sein Ring.

Berliner Theater. Sonnab., Abends

J Große Pa mit Gesang und Tanz in 4 Akten von? Bernauer und Rudolph Schanzer. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Große Rofinen. Abends: Filmzauber. Montag und folgende Tage: Film⸗

Thenter in der Käöniggrätzer Sonnabend, Abends 8 Uhr:

drei Akten von Lothar Schmidt. Sonntag: Das Buch einer Frau.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends Neunte Zvklusvorstellung: Die

Aufzügen von Henrik Ibsen. eutsch von Wilbelm Lange. Sonntag: Die Erziehung zur Ehe.

Zyklusvorstellung:

Dentsches Schauspielhans. Diret⸗ ĩ Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ Sonnahend, Abends Alt Heidelberg. (Karl Heinz:

Der König.

Komddienhaus. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hochherrschaftliche Woh—⸗ nungen.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Das Stiftung efest. Abends: Hochherr⸗ schaftliche Wohnungen.

Montag und folgende Tage: Hoch⸗ herrschaftliche Wohnungen.

Zoologischer

Eysler.

udolf Schillertheater. O. (Ballner-

the ate r) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Jüdin von Toledo. Historisches Schauspiel in 5 Aufzügen don Franz Grillparzer. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Konzert. Abends: Zwei Wappen. Montag: Klein Dorrit.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends s Uhr; Zwei Wappen. Schwank in pier Akten von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Sonntag, NachmittagHs 3 Uhr: König Lear. Abends: Geographie und Liebe.

Montag: Geographie und Liebe.

Dentsches Opernhaus. (Char— lottenhurg, Bismarck Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Oberon.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fidelio. Abends: Das Mädchen aus dem goldnen Westen.

Montag: Eugen Onegin.

Theater führung der

Vaudeville Lippschitz und

Lustspiel in Sonntag u

Schauspiel

jolita.

81 Uhr: (Madame in drei Akten

Montis Operettenthenter. rüber J. Her

Neues Theater.) Sonnabend, Abends 3 Uhr: Der Zigeunervrimas. Operette in drei Akten von Emmerich Kälmän. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der sidele Bauer. Abends: Der Zigeuner⸗ primas. Montag und folgende Tage: Der Zigeunerprimas.

Frau Präsid

Marthe

Thenter des Westens. (Station:

Sonnabend, Abends 8 Uhr: tümlichen Preisen: Der Frauenfresser. Operette in drei Akten von Leo Stein und Karl Lindau.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Der 8 J liebe Augustin. Frauenfresser.

Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: 5. Auf⸗

schen Konservatoriums. 31 Uhr; Der Extrazug nach Nizza. in drei Akten von Arthur

Eztrazug nach Nizza.

Lustspielhans. (Friedrichstraße 236) Sonnabend, Abends 8J Uhr: Majoltka. Schwank in drei Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller.

Sonntag Nachmittags 3 Uhr: Cornelius Voß. Abends: Majolika.

Montag und folgende

Residenztheater. Sonnabend, Abende ie

la Prèsidente.) Sonntag und folgende Tage: Thaliatheater. (Direktion: Kren und

Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Puphchen. Posse mit Gesang und Tanz

n drel Akten von Curt Frag and 3. 125 Kren. Gesangsterte von Alfred Schon Mit von Jean Gilbert. . Montag und folgende Tage: Puppchen

Garten. Kantstraße

Zu volks⸗

Musik von Edmund Trianontheater. (Georgenstr. ne]

Bahnho . hr: 23 Abends:

Der

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: selige Toupinel. Abends: dame X.

Tage:

Montag und folgend ö. dame * leo lende 8

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Milly Scharff mit S KRegierungsassefsor Dr. jur. Friedr Schöne Remscheid = Düsseldorf).

Verehe licht: Hr. Oberleutnant Herm

rhr. von Hofenfels mit Wales Freiin von dem Bussche⸗Haddenhauf ie). . Geboren: Ein

am MNollendorfplatz.

Opernschule des Stern⸗ Abends

Max Schõnau.

nd folgende Tage: Der

Sohn: Hrn. ö Gestorben: Hr. Generalleutnant z. 3 Dermann Schulz (Darmstadt). L Landsyndikus Roderich von Bescher Eübben). J

Tage: Ma⸗

. 6.

Frau Präsidentin. Schwank von M. Hennequin und

Die

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbur Verlag der Expedition Heidrich in Berlin. 6. Druck der Norddeutschen Buchdrugerei un Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraßze 3 Dreizehn Beilagen

(einschließlich Börsenbeilage und Ware zeichenbeilage Nr. 34 A u. 34 B).

entin.

ff / P fessor Dr. Curschmann (Greifswald).

Erste Beilage zum Dentschen Reich

W 1OG3.

Berlin, Freitag, den

2. Mai

—— ————

Berichte von preußischen, sächfischen,

1913

württembergischen und elsaß⸗lothringischen Hauytsachlich gezahlte Preise für 16 (1000 kg) in Mark

Getrei

anzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

ö 1913.

debörsen und Fruchtmärkten.

Marktorte

April Tag

Roggen

Ger ste

Safer

mittel

86 8

Königsberg i. Pr. Danzig Berlin Stettin Posen . Breslau Gleiwitz. Dortmund Frankfurt a. M.

Chemnitz.

Biberach...

Saargemũnd .

Berlin, den 2. Mat 1913.

1 * *. * *

* * 1 *

160 225

Beri

212,50 - 215 203 - 208

163,50

164 161 156 —159 159 164 176180 178-180 162 —165

18 Kaiserliches Statistisches Amt.

1650 = 152

167—171 154 158 180

Delb rück.

. chte von anderen deutschen Fr —d ———— —— Qualitãt

O COO CO is O

174 - 180 l56 158

160-162

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gering

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Menge

Marktorte

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6

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niedrigster Mt.

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21

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Doppelzentner

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Verkauft⸗

Außerdem wurden am Markttage Spalte ij nach überschlãglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Marktttage

Durch⸗ schnitts⸗ preis

*

Durchschnitts⸗/ preis fũr 1Doppel⸗ zentner

wert

*.

Dinkelsbũhl Altenburg.

Welßenhorn

Dinkelsbühl Weißenhorn Altenburg .

Kaufbeuren.

Altenburg. 15,00

Zuttergerste

Dinkelsbühl J ö . Kaufbeuren. . w 8,76 Weißenhorn -

Altenburg .

Bemerkungen. verkaufte P wird Ein liegender Strich (— in den Spalten fär m erlfa, den 2. Mai 1913.

. 16,60 16,00

17,20

19,3830

16,930

auf volle Doppeljentner und der Peeise hat die Bedeutung, daß der

Weizen. 1740 1820 1840 19350 19560 2000 Kernen (enthülster Spelz, Di 20,00 20,00 20,20

Roggen. 17,20 17.60 16,00

Gerste.

ö 23.300 15,50 16,00 Safer. 16,40

2044

17,20

18.20

1690 17.20 15,60

15,50

16,20 19,44 17,00 17720

15,80 19,44 17,00 12

Kaiserliches Statistisches Amt

Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitzetilt. betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Pankt (.) In den

18,60

20,00 nkel, Fesen).

20,20

17.340 17,60 16,50

23,00 16,00

25

123

17,00 20, 44 17,20 1820 1

Delbrück.

10

18,00

15.86 2176 1700

Der Darchschnittzpreis wird aus den un ib zerandeten Zahlen berechnet.

letzten sech; Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Preußischer Landtag. Herrenhaus. 33. Sitzung vom 30. April 1913, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

wird zunächst die Beratung des Staatshaus⸗ Etatsjahr 1913, und zwar tat des Ministeriums

Es haltsetats für das die Debatte über den Speziale des Innern, fortgesetzt. . .

Bei den Ausgaben für das Statistische amt bemerkt .

Herr Dr. Wi lms⸗Possen: Bel der, letzten Volks iblung hat fich gezeigt, daß ein großer Teil der nicht deutsch I prechenden Bevölkerung, auch Polen, die das Deutsche mehr oder gut beherrschen, in die betreffende Rubrik uls der Sprache nicht mächtig eingetragen waren. Das gidt ein falsches Bild der Verhältniszahl zwischen denen, di der Muttersprache auch der deutschen Drache mächtig und denen, die nur Deutsch sprechen. Dies kann nur werden, wenn die gesetzliche richtig zu machen. E von denen es notorisch Deutschen nicht mächtig eingetragen worden des Statistischen Landesamtes verdient in jeder Weise. aber es fehlt an einer provinziellen Statistik insoweit, ; . um die Erfassung der wirtschaftlichen und sonstigen Verbältnis der einzelnen Provinzen handelt. hat. wirtschaftliches Leben, ihre, eigenen Absatzverhältnisse, verhältnisse usw. Vielleicht könnte ein statistisch Nationalökonom mit der Bearbeitung dieser Fragen betraut werden In den gemischtsprachigen Landesteilen würde es sich bei Feststellungen um die Verschiebung zwischen großem Befitz, um das Verhältnis des deutschen zum grundbesitz und andere Fragen handeln. Feststellungen politisch unbeeinflußt sein Resultate geben, gleichgültig ob

Unterstaatssekretär Holtz: Den

Landes⸗

deutschen naturlich die neben

anders

ist, daß sie auch deutsch sprechen, als

sind. Die

Groß

polnischen

und nur die

die Eintragungen in die Zählkarten anbetrifft,

schleiert worden sind.

bemerkt

Herr Dr. von Studt: ö Berlins hier zur Sprache gebracht. Immer sind meine durch die Wirklichkeit bei weitem übertroffen worden. diesmal. Erschreckend ist die enorme Zunahme der

sodeß sie dann auch Unterschlagungen begehen.

Derselbe Ton herrscht in den Witblättern, ich

nur an das „Journal Amusant“.

und daß die Miletskasernen immer noch so überwiegen stände sind direkt unhaltbar. ̃

das geplante Wohnungsgesetz eintreten. Dabei hoffentlich baupolizeiliche Vorschriften mit auf,

nimmt man

ganz besonders an Freiflächen.

minder

sind,

Verpflichtung besteht, die Eintragung auch Es ist vorgekommen, daß selbst Rechtsanwälte 2 Tätigkeit Weise Anertennung, als es sich

Jede Provinz hat ihr eigenes Arbeiter⸗ vorgebildeter diesen und bäuerlichem Natürlich müssen diese objektiven sie erfreulich oder unerfreulich sind. von dem Vorredner gegebenen Anregungen wird von neuem nachgegangen werden. Was insbesondere . so ist es allerdings vielfach vorgetommen, daß die Sprachenverhältnisse böswillig ver— Hier soll nach Möglichkeit Remedur eintreten.

Bei der Polizeiverwaltung von Groß Berlin

Ich habe schon oft Uebelstände Groß Befürchtungen So ist es auch Zahl der Brannt— weinschankstätten, wo junge Leute vielfach in Versuchung geführt werzen, . Dasselbe gilt von den Animierkneipen. Bedauerlich ist auch, daß die Schundliteratur und die Schaustellung von Nuditäten in den Schaufenstern immer mehr überhand nimmt im Gegensatz zu anderen germanischen Ländern. erinnere Man muß deshalb alle die Be— strebungen unterstützen, die hierin eine Abhilfe schaffen wollen. Bedauerlich ist auch, daß die sanitären Zustände, ganz besonders auf dem Gebiete der Wohnungsfürsorge, sich noch nicht gebessert atzen, Diese Bu⸗ Eine Aenderung wird hoffentlich durch auch damit endlich dem Wirrwarr des Straßenbauens ein Ende gemacht wird; so fehlt es Auch die Verkebrsmiseren am Belle—

Lebens

einen

allianceplatz und Potsdamer Platz müsse

einstellungen ist auch ein energischer Schutz AUnterstaatssekretär Holãtz. Der grö Fragen wird schon von der Regierung e Aussicht genommen, eine Novelle zur Ge Der Bekämpfung der Schundliteratur wi entgegengebracht. arbeitung. T x lichen Verordnungen mitzuerörtern. Herr Schritt i Wohnungsamt eröffnen will. Berlin GErerzierplatz platz umgewandelt.

zu bekämpfen. Gegenüher den jetzt

2 9 das

Ein Entwurf für abei wird es ja auch später

Wermuth: In nach vorwärts

L d =

getan,

dem Vorgehen anderer Städte a an der einsamen Pappel erwo

X

denselben Zweck verwenden.

ö . . 9 n.. ö Zu dem Kapitel „Polizeiverwaltung in den Pro— vinze

die finanzielle Rückwirkung.“ weitere

jahre

von

zwei

keit ihrer

und

Graf von Pückler: Die Fr. Polizei im Regierungsbezirk Ydpein

erneuere l es den Wünschen der ? neuem Gesicht

Königsberg und und die gebieten verlangt. Die Kr oberschlesische Industriebezirt Pflichten, die ihnen diese,. a. da den Minister, nach Möglichkeit. auf diesem die S r erstrecken möge.

Minister des Innern

zu

n“ bemerkt

Frage der e Hsügsnehruna sich ermöalichen ließe: Ausdehnung sich ermöglichen ließe; eine entsprechende Bitte an die

diese Bitte; ich habe

Es wäre

wird. Heute gekommen, der bervorhebt, Bezirke mit Königlichen

der Bezirk Zabrze, und einer einbeitlichen je Kriminalstatistik ö.

5 2. Sachlage auferle

angeregt

Schaffung

118

taatspolizet möglichst bald über den

Fall gewesen ist. Auch im Hause der Abgeordneten sind diese Miß⸗ stände bereits in diesem Jahre am 4. Februar zur Sprache gebracht worden, und zwar von dem Abgeordneten Goebel und dem Ab⸗ geordneten von Goßfler. Ich muß nun allerdings anerkennen, daß sich dle kommunalen und staatlichen Organe, soweit sie jetzt in Tätig—

1 Ta s m der

nachzukommen

treten

Pflicht

und

öffentliche Sicherheit entgegenzutreten, die

Maße . . . gründete Zweifel vorhanden, ob im Rahmen der jetzigen Organisation

es auch in Zukunft möglich sein wird, ordnungsmäßige Zustände aufrechtzuerhalten.

haben. Es si

herausgestellt

Es kommt hinzu, d 222 4 O Bberschlos politischen Bedeutung Oberschlesier

n aufhören. daß der Minister am 15. April im Abgeordnetenhause den deutlichen Willen zuin Ausdruck gebracht hat, die Mißstände unseres öffentlichen

Fte Teil der soeben erwähnten

6

11 11

der Wohnungsfrage hat Berlin schor indem es a Oktober e In betreff der Freiflächen schließt sich

Die Stadt will auch das Aufmarschgelände für

wird wesentlich bedingt durch

entspricht, wenn früh daß

Polt

die einzelnen Gemeinden können die

Dr. von Dallwitz: Meine Herren! Es ist anzuerkennen, daß die Zustände Gebiet der öffentlichen Sicherheit, die sich jetzt in Oberschlesien ent⸗ wickelt haben, doch zu gewissen Bedenken Anlaß geben. sich außer aus den Zeitungsberichten namentlich auch aus den amt⸗ lichen Berichten, aus denen hervorgeht, daß die Kriminalität in außer⸗ ordentlichem Maße zugenommen hat und Kapitalverbrechen in den letzten Jahren in weit höherem Maße stattfinden, als das früher der

sind,

Ich freue mich,

drohenden großen Arbeits

der Arbeitswilligen nötig. rwogen. So ist auch in werbeordnung zu schaffen. rd größte Aufmerksamkeit Fohnungsgesetz ist in Aus— iöglich sein, die baupolizei⸗

am 1. Oktober ein

Es hat ja schon den

n. und zu einem Spiel⸗

rben

Ausdehnung der staatlichen

wenn diese

im Vor⸗

hr erwünscht ich habe schon Regierung gerichtet. Ich

glauben, daß die Angelegenheit ein Artikel zu an der Ostgrenze nur eiverwaltungen existteren, ebenfalls die Ausdehnung Polizei in Grenz⸗ beweist, wie gefährdet der

ist mir

den

at, nicht erfüllen, Ich bitte Wege fortzuschreiten, damit ganzen Industriebezirk sich

ide auf dem

Das ergibt

bemüht haben,

für die steigendem be⸗

redlich den Gefahren sich in

nd aber allerdings

bei der wirtschaftlichen

graphischen Lage als Grenzbezirk, die es mit sich bringt, da fluktuierende Elemente aus zwet fremden Ländern hin und her ziehen, doch ganz besondere Schwierigkeiten obwalten, die durch kommunale Polizeieinrichtungen, wie sie jetzt bestehen, vielleicht nicht dauernd werden bewältigt werden können. Jedenfalls ergibt sich meines Dafürhaltens für die Staatsregierung aus allen diesen Dingen die Pflicht, die Lage und die Zustände in Oberschlesien auf das ernst⸗ hafteste zu prüfen. Ich muß daher anerkennen, daß es unter diesen Umständen meine Pflicht ist, in Ermittelungen darüber einzutreten, ob und in welcher Weise der polizeiliche Apparat verstärkt werden muß. Ich bin indessen nicht in der Lage, irgendwelche positive Er⸗ klärungen dieserhalb schon jetzt abzugeben, da, wie der Herr Vorredner ganz zutreffend erwähnt hat, falls etwa erforderliche Neue nrichtungen mit erheblichen Kosten verbunden sein sollten, zunächst eine Verein⸗ barung meinerseits mit der Finanzverwaltung herbeigeführt werden müßte. s .

Fürst zu Salm-⸗-Horstmar lenkt die Aufmerksamkeit des Ministers auf die zunehmende Unsicherheit in der Provinz Westfalen; namentlich auf einsam gelegenen Schlössern häuften sich die Einbruchs— diebstähle, und weite Gebiete ständen unter dem Terrorismus von Ginbrecherbanden. Man solle erwägen, ob nicht einige Berliner Kriminalpolizisten dahin entsandt werden könnten; die Gendarmen seien an ihrer Uniform weithin kenntlich, wodurch es häufig den Einbrechern möglich werde, sich recht eitig zurückzuziehen. Der Redner bemerkt zum Schluß: Auch ich selbst hatte einmal die Freude, Nachts 3 Uhr einen fremden Herrn in meinem Bett zu sehen. Es ist nicht gelungen, seiner habhaft zu werden.

Bei dem Etat der landwirtschaftlichen Ver⸗— waltung bemerkt

Unterstaatssekretãr Küst er: Der Herr Landwirtschafts⸗ minifter Freiherr von Schorlemer bat mich beauftragt, sein lebhaftes Bedauern zum Ausdruck zu bringen, daß er seinen Etat nicht persön⸗ lich vertreten kann. Er ist vor einigen Tagen von einem schweren Gichtanfall betroffen worden, von dem er sich noch nicht so weit erholt hat, daß er heute hier erscheinen kann.

Herr Wermuth-⸗Berlin: In . ich nicht angehöre, ist die Fleischversorgung während des letzten halben ahces eingehender Erörterungen gewesen, und es Berlin in den Vordergrund gestellt und die Ansicht worden, daß Berlin bei dieser Fleisch⸗ versorgung sehr günstige Erfahrungen, gemacht, habe.. Berlin hat allerdings bei dem Bezuge ausländischen Fleisches bei weitem in Vordergrand gestanden. Wir haben in der Zeit von Oktober v. J. bis Aprik d. J. 110000 Zentner an russischem Schweine⸗ fleisch, Rindfleisch und in geringem Maße auch Kalbfleisch bezogen im Werte von 7 Millionen Mark. Die Behauptung, daß Berlin hierbei ein gutes Geschäft gemacht habe, trifft doch nicht zu. Denn der zeitweilige und zufällige Ueberschuß von 10000 6 spielt bei den 7 Millionen überhaupt keine Rolle. Ebenso zufällig baben wir jetzt ein mäßiges Defizit, das sich jeden Tag, wenn die Preise weiter sinken oder die warme Witterung anhält, noch ganz erheblich vermehren kann. Es ergeben sich aus der Vergünstigung, die der Staat nun einmal in die Händt der Kommunen gelegt hat, doch ganz außerordentliche Schwi rigkeiten. Man sollte nicht sagen, daß eine derartige Mitwirkung der Gemeinden nicht prinzipiell sehr viele Bedenken hat, daß sie nicht jedem Wind- stoß ausg setzt ist, und besonders richt, daß sie als ausreichend an— gesehen werden darf. Ich möchle deshalb dringend davor warnen, eine derartige Mitwirkung der Gemeinden irgendwie zu überschätzen.

Berichterstatter Or. Graf Horck von Wartenburg gibt

6 Vr.

der Finanzkommission, der

6 1.

Jahces Gegenstand ift dabei auch besonders geüußert

is, sodann bei selner geo—

hierauf ein eingehendes Bild der Kommissionsderhandlungen über die