1913 / 106 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 May 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Majestät der Kalser und König verließ nach dem Konzert unter Hoch— rufen die Halle und kehrte nach Wiesbaden zurück.

Heute vormittag hat in der Festhalle der Sängerwettstreit begonnen. Von den 41 hier erschlenenen Vereinen trat zunächst die 3 Gruppe, aus neun Vereinen bestehend, zum Wettstreit an, als erster die Eintracht aus Pirmasens. Jeder der Vereine sang den Preischor. 1813 von Friedrich Hegar, Text von Adolf Frey, dazu ein oder zwei freigewählte Gesänge. Seine Majestät der Kaiser und König war schon vor 10 Uhr von Wiesbaden eingetroffen und hatte in der Hofloge Platz genommen, in der auch Seine Hoheit der Prinz und Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von Hessen erschlenen waren. Die Halle war dicht beseßzt, das Publikum kargte nicht mit seinem Beifall für die Sänger. Seine Majestät folgte den Leiftungen der einzelnen Vereine mit regstem Interesse. Seine Majestät nahm das Frühstück bei dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen.

Mannigfaltiges. Berlin, 6. Mai 1913.

Die Deutsch⸗Südamerikanische Gesellschaft (Berlin, Bülowstr. 9) hält einen Vortrags- und Gesellschaftsabend im Vereinslokal am 7. Mai, 8 Uhr Abends. Der Jagenieur A. Pos⸗ nansky spricht über Bolivien, seine wictschaftliche Bedeutung und Vor⸗ , (mit Lichtbilder). Gäste (Herren und Damen) sind will⸗ ommen.

Hamburg, 5. Mal. (W. T. B) Auf der hiesigen Vulkan⸗ werft fand heüie in Gegenwart Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Oskar von Preußen der Stapellauf des Linienschiffs „Ersatz Kurfürst ' statt. Der Feier wohnten in amtlicher Eigenschaft bei: Der Flügeladjutant Seiner Majestät des Kaiserß und Königs, kommandiert zur Dienstleistung bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Oskar, Oberstleutnant Graf von Soden, der perfönliche Adsutant des Prinzen, Oberleutnant von Bock und Polach. Vom Reichsmarineamt der Vizeadmiral von Krosigk als Stellvertreter des Staatssekretärs; der Geheime Oberbaurat Bock⸗ hacker als Vertreter des Konstruktionsdepartements; der Kapitänleutnant Humann als Vertreter des Nachrichtenbureaus; der Kapitänleutnant von Keyserlingk, Adjutant des Staatssekretärs. Als Vertreter der Freien und Hansestadt Hamburg: die Bürgermeister Dr. Schröder und Dr. Predöhl, der Präsident der Bürgerschaft Oberregierungsrat Dr. A. Schön und die Senatoren Dr. Sthamer und Sander. Als Abordnung des Leibkürassierregiments Großer Karfürst (Schlesischen) Nr. JL der Kommandeur Oberstleutnant von Websky, der Rittmeister Freiherr von Richthofen und der Oberleutnant Freiherr von Durant. Ferner waren zum Stapellauf eine Reihe von Ehrengästen geladen, unter ihnen der Hansegtische Gesandte in Berlin Dr. Klügmann und der Königlich preußische Gesandte in Hamburg von Bülow. Die Taufrede, die Seine Königliche Hoheit der Prinz Oskar hielt, lautete wie folgt:

„Durch die Gnade Seiner Majestät des Kaisers ist mir der ehrenvolle Auftrag zuteil geworden, an dem mächtigen Neubau, der sich hier vor unserem bewundernden Auge erhebt, die Schiffstaufe zu vollziehen und diesen wertvollen Zuwachs unserer Flotte seinem künftigen Element zu übergeben. Ez ist ein ruhmvoller Name, den zu tragen dieses Schlachtschlff ausersehen ist. Ein Name, der mit goldenen Lettern in der Geschichte deutscher Seefahrt und deutscher Seegeltung verzeichnet ist. Es ist der Name eines Herrschers, dessen nicht nur die Kinder seines eigenen Stammlandes in Dank⸗ barkeit und Verehrung gedenken, sondern den auch das heutige Deutschland zu seinen Großen zählt, zu den Männern, die mit welt⸗ ausschauendem Blick und mit zährr Energie eine Aufgabe erkannt und verfolgt haben, die zu erfüllen zwar erst späteren Geschlechtern beschieden war. Als der Stern der deutschen Hanse nach Zeiten hoher Blüte und glanzvoller Macht am Ausgang des Mittelalters teils durch eigene Schuld, teils durch die ungläck ichen Zustände unseres zerrissenen Vaterlandes verblich, war Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, der erste deutsche Fürst, der den hohen Wert, die befruchtende Kraft von Seehandel und Seegeltung klar erkannte. Er, der mit allen Kräften einer heißen Vaterlandsliebe für die Größe und innere Ausgestaltung seines Landes gerungen hat, mochte wohl mit prophetischem Blick die Zelt erschauen, da das deutsche

61 .

Volk hinauswachsen mußte aus den Grenzen des festländischen Staates. Nur von wenigen seiner Zeltgenossen verstanden, hat er mit eiserner Willenskraft die Durchführung seiner hochgesteckten Ziele betrieben, hat eine Flotte gebaut, Kolonien gegründet, Beziehungen zu fremden Völkern ange⸗ bahnt und Handelsverträge mit anderen St. aren geschlossen. Zwar sind diese Werke seiner Tatkraft durch die Stürme vernichtet worden, die später unser Vaterland heimsuchten. Uns blieb jedoch sein köstliches Vermächtnis, blieb der Hinweis seines Strebens: Den deutschen Gedanken hinauszutragen in die weite Welt. Das neue Deutsche Reich hat dieses Vermächtnis des Großen Kurfürsten verständnisvoll übernommen und treu gehütet. In beispielloser Entwicklung haben sich durch rastlose ernste Arbeit langer Friedens⸗ jahre Handel und Wandel zu herrlicher Blüte entfaltet und sind hinausgetreten über die binnenländlichen Schranken des kontinen⸗ talen Staates. Durch die Initiative unseres Kaiserlichen Herrn, unterstützt durch die verständnisvolle, patriotische und opferwillige Hal⸗ tung des Deutschen Volkes, seiner Fürsten und seiner Vertreter, ist die Kriegsflagge dem Handel auf seinen friedlichen Wegen gefolgt, breitet jetzt der deutsche Aar seine Schwingen schützend über die deutschen Landeskinder in fernen Meeren und an fremden Gestaden. Nun sollst Du, stolzes Schiff, von der Helling hinabgleiten in Dein Element, hinausziehen auf das große, völkerverbindende Meer. Das tote Eifen, das deutscher Geist und deutscher Hände Arbeit sorglich und kunstvoll zusammengefügt haben, wird dann Leben er⸗ halten. Wird ein Wesen werden mit eigenem, laut pochendem Herzschlag, wird von unserem Vaterlande ein Bestandteil sein, an dessen Schicksal nicht nur seine Besatzung, sondern das nationale Empfinden und Interesse eines ganzen Volkes hängen. Den Namen des Großen Kurfürsten sollst Du nach dem Willen Deines Kaiserlichen Herrn durch deutsche und fremde Meere tragen. Wie uns allen dieser Name nicht bloß ein Klang ist, sondern die Ver⸗ körperung einer Idee und eines Willens, so sei auch Deiner Be⸗ satzung dieser Name Wahlspruch und Richtung für ihr Tun: Liebe zum Vaterlande in hellen wie in trüben Tagen; treue, selbstlose Pflichterfüllung im Frieden wie im Kriege; eiserne Willenskraft in der Erfüllung der Aufgaben, die jedem Einzelnen in seinem Kreise gestellt sind. Die guten Wünsche des deutschen Volkes begleiten Dich auf Deinen Fahrten, die Gott stets gütig segnen möge, indem er Dir und Deiner Besatzung die Kraft leiht, sich stets der Flagge würdig zu zeigen, die stolz von Deinem Maste flattern wird. Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers taufe ich Dich: Großer Kur fürstV. Der Prinz zerschellte eine Flasche Schaumwein am Bug des Schiffes und fuhr dann fort:

„Vor uns steht nun Seiner Majestät Schiff Großer Kurfürst“, ein mächtiges Linienschiff, das in Jahresfrist die kundigen Meister⸗ hände dieser Werft verlassen wird, um als wertvoller Zuwachs in die deutsche Flotte eingereiht zu werden. Wir aber, die diesen fest⸗ lichen Tag hler miterleben konnten, gedenken in dieser Stunde dessen, der mit zielbewußtem Willen und in nimmer rastender Arbeit den Ausbau der deutschen Seemacht gefördert hat, und rufen dankbaren Herzens: Seine Majestät, unser Allergnädigster Kaiser und Herr Hurra, Hurra, Hurra!“

Hierauf erfolgte der Stapellauf glatt und sicher, während die Ehrenwache präsentierte und die Musik die Nationalhymne spielte. Der am Vormittag herrschende Regen hatte aufgehört.

Helgoland, 5. Mai. (W. T. B.) Der bei der Bergung des Vorderteiles des bei Helgoland gesunkenen Torpedobootes „S 178 beschäftigte große Hebeprahm . Qberelbe“ des Nordischen Bergungsvereins ist heute nachmittag im Nordoststurm gekentert. Von den 18 Mann Besatzung sind der Kapitän, der Steuermann und 5 Matrosen ertrunken, elf Mann wurden gerettet. Der kieloben treibende Prahm wurde später in den

Hafen geschleppt.

Bremen, 6. Mai. (W. T. B.) Die Rettungsstation Großbruch der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphierk: Am 5. Mai von dem deutschen Haffkahn „Arche“, Schiffer Sartorius, gesunken 3 km südlich von hier im frischen Haff, mit Dachpfannen von Panklau nach Sköpen bestimmt, sechs Personen durch das Rettungsboot der Station gerettet. Ferner

meldet die Rettungsstation der „Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger: Am 5. Mai von dem bei Niendorf gen strandeten deutschen Schoner „Venus“ drei Per sonen durch die Mannschaft der Raketenstation Travemünde gerettet. Eine weitere Meldung der Rettungsstation Treptowerdeep besagt: Am 5. Mai von dem deutschen Gaffel. schoner . Adolf“, Kapltän A. Engellandt, gestrandet zwischen Horst und Dee, mit Kopfsteinen von Schweden nach bestimmt, fünf Personen gerettet durch die Mannschaft der Raketenstation Treptowerdeep.

Herrsching, 5. Mai. (W. T. B.) Gestern mittag gerieten sechs Bedienstete des Schloßgutes Ried am Ammersee, die sich auf einer Bootsfahrt von Diessen nach Ried befanden, in einen Sturm, der das Boot zum Kentern brachte. Die sechs Leute ertranken. Ihre Leichen sind noch nicht geborgen.

Fulda, 6. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Am Sonnabend, den 3. d. M., entgleisten am Schlusse des ausfahrenden Güterzuges 7206 auf Bahnhof Schlüchtern aus bis jetzt nicht festgestellter Ursache zwei Wagen, die den Verkehr auf beiden Hauptgleisen sperrten. Die Reisenden des zunächst von Frankfurt a. M. fällig gewesenen Zuges wurden nach erfolgtem Umsteigen weiter befördert. Ein Gleis war nach zwei Stunden, das andere Gleis nach drei Stunden wieder fahrbar. Personen wurden nicht ver— letzt; der Sachschaden ist gering.

London, 5. Mai. (W. T. B.) Auf einem Postamt im Südost⸗ bejirk Londons wurde unter Briefen beim Ordnen eine Sendung ohne Adresse gefunden, die eine Nitroglyzerinbombe enthielt. Die Ladung wäre stark genug gewesen, um das Gebäude, in dem mehrere hundert Mann arbeiteten, in die Luft zu sprengen. Man vermutet einen Anschlag von Anhängerinnen des Frauenwahlrechts. Vor dem Polizeigericht fand heute die Verhandlung gegen die der Verschwörung angeklagten Anhängerinnen des Frauenstimmrechts und zwei Helfershelfer männlichen Geschlechts statt. Der Staatsanwalt machte neue erstaunliche Ent⸗ hüll ungen; er erklärte, die Polizei habe in der Wohnung des einen Angeklagten den Brief eines gewissen Buckner aus Hamburg ge— funden, der die Skizzierung eines Planes zu enthalten scheine, in den Theatern, Varistés und Konzerthallen Sprengpulver aus— zustreuen. Ein zweiter Brief beziehe sich auf einen AÄnschlag gegen eine Schiffswerft, wobei ein Schaden von 20 E00 Pfund angerichtet werden sollte. Zur Ausführung dieses Verbrechens sollten Männer verwendet werden. Der Staatzanwalt teilte mit, daß die öffentliche Anklagebehörde Erwägungen über die rechtliche Stellung der Personen anstelle, die Beiträge für die Frauenwahlrechtssache gestiftet hätten und deren Schecks mit Beschlag belegt seien. Vier minderjährige Angeklagte wurden gegen Bürgschaft freigelassen.

London, 6. Mai. (W. T. B.) Im Mansion House fand gestern nachmittag eine große Versammlung unter dem Vorsitz des Lordmayors statt, die sich mit der Stellung Englands zur Luftschiffahrt beschäftigte. Die Versammlung, die nicht von einer bestimmten Partei einberufen war, gab dem Wunsche Aus— druck, Maßnahmen zu ergreifen, um vollständige Sicherheit gegen Angriffe aus der Luft zu erlangen. An der Versammlung nahm u. a. eine große Anzahl von Pairs, Mitgliedern des Unter— hauses, Bankiers und Flnanzleuten teil. Der Herzog von Argyll beantragte, Großbritannien solle Vorkehrungen treffen, um sich so⸗ bald als möglich ein ausgesprochenes Uebergewicht in der Luft durch Anschaffung von Luftschiffen und Flugfahrzeugen zu verschaffen, ebenso wie man es gegenüber der nächststärksten Macht zur See tue. Sir Edward Beauchamw, der Praͤsident der Lloydsgesellschaft, stellte den Antrag, einen Verein für die nationale Verteidigung in der Luft zu gründen. Alle Anträge wurden einstimmig angenommen.

Lissabon, 6. Mal. (W. T. B.) Belm Cap Mondeg o ist ein Fischerboot untergegangen; zwanzig Mann der Be⸗ satzung fanden den Tod in den Wellen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Kw „///

Theater. Koͤnigliche Schanspiele. Mittwoch:

Opernhaus. 117. Abonnements porstellung.

Straße.

Theater in der Käaniggrätzer

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das Buch einer Frau.

Dentsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck Straße 34— 37. Direktion: Georg Hartmann.) Mittwoch,

Lustspiel in AÄhends 8s Ahr: Vas Mädchen aus dem

Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Puppchen. Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Curt Kraatz und Jean

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr Mittwoch, Abends S8 Uhr: Madame X. Schwank in drei Akten von Paul Gavault und Georges

amburg.

Don Juan. Oper in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Lorenzo Da Ponte. Nach dem Sriginal der ersten Aufführung in Prag, übersetzt von Hermann Levi. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 746 Uhr.

Schauspielhaus. 111. Abonnementsvor⸗ stellung. Zwischen den Schlachten. Schauspiel in einem Aufzug von Björn— stjerne Björnson. Nach dem Norwegischen von W. Lange. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Patry. Die Neu. vermählten. Schauspiel in zwei Auf⸗ zügen von Björnstjerne Björnson. Deutsch von Julius Elias, Text der großen Gesamtausgabe. In Szene gesetzt von Herrn Regisseur Patry. Anfang 79 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 118. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Das Rheingold. An⸗ fang 77 Uhr.

Schauspielhaus. 112. Abonnementsvor⸗ stellung. Der große Fönig. Drei Bilder aus seinem Leben von Joseph Lauff. Musik von Weiland Seiner Majestät dem König. Für die szenische Auffübrung n . von Joseph Schlar. Anfang * T.

Deutsches Theater. Mittwoch, Abends 75 Uhr: Der lebende Leichnam.

Donnerstag und Sonnabend: Der lebende Leichnam.

Freitag: Der blaue Vogel.

Kammerspiele.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Ein⸗ nahme von Berg⸗op⸗Zoom.

Donnerstag: Der Arzt am Scheide⸗ weg.

Freitag: Zum ersten Male: Der Bund der Schwachen.

Sonnabend: Die Einnahme von Berg⸗op⸗ Zoom.

Berliner Theater. Mittwoch, Abends

drei Akten von Lothar Schmidt. Donnerstag: Brand. Freitag: Die fünf Frankfurter. Sonnabend: Das Buch einer Frau.

Lessingtheater. Mittwoch, Abends 38 Uhr: Elfte 3yklusvorstellung:; Hedda Gabler. Schausplel in vier Akten von Henrik Ibsen.

Donnerstag: Gespenster.

Freitag: Die versunkene Glocke.

Dentsches Schanspielhans. ( Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 1042.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Alt Heidelberg. (Karl Heinz: Harry Walden. Käthie: Elsa Galafréas.)

Donnerstag und Freitag: Der König. (Der König: Harry Walden. Marthe Bourdier: Elsa Galafres.)

Sonnabend: Alt Heidelberg. (Karl Heinz: Harry Walden. Käthie: Elsa Galafrẽs.)

Komödienhaus. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hochherrschaftliche Woh⸗ nungen.

Donnerstag und folgende Tage: Hoch⸗ herrschaftliche Wohnungen.

Schillertheater. O. (Wallner theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Audere. Schauspiel in vier Auf⸗ zügen von Paul Lindau.

Donnerstag: Geographie und Liebe. e ,,. Die Geschwister. Hierauf:

ẽlga.

Charlottenburg. Mittwoch, Abends

8 Uhr: Filmzauber. Große Posse mit

3 Uhr:; Geographie und Liebe. Lust⸗

Gesang und Tanz in 4 Atten von Rudolf spiel in drel Akten von Björnstjerne

Bernauer und Rudolyvh Schanzer. Donnerstag und folgende Tage: Film⸗ zauber.

Björnson. Deutsch von Julius Ellas. Donnerstag: Klein Dorrit. Freitag: Zwei Wappen.

goldnen Westen. Donnerstag: Marta oder Der Markt

zu Richmond. ersten Male: Der

Freitag: Zum Mikado. Sonnabend: Der Mikado.

Montis Operettenthenter. Früher:

Neues Theater.) Mittwoch, Abends S Uhr: Der Zigeunerprimas. Operette in drei Akten von Emmerich Kälmän. Donnerstag und Freitag: Der Zigeuner⸗ primas. Sonnabend: Zum ersten Male: Der lachende Ehemann.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zu volks⸗ tümlichen Preisen. Wiener Blut. Operette in drei Akten von Johann Strauß.

Donnerstag und Freitag: Wiener Blut.

Sonnabend: Der Vogelhändler.

Theater am Mollendorsplatz. Mittwoch, Abends 81 Uhr: Zu Sommer⸗ reisen: Der Extrazug nach Nizza. audeville in drei Akten von Arthur Lippschitz und Max Schönau.

Donnerstag und folgende Tage: Der Extrazug nach Nizza.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch, Abends 8z Uhr: Majolika. Schwank in drei Akten von Leo Walther Stein und Ludwig Heller.

Donnerstag und folgende Tage: Ma⸗ jolita.

Residenztheater. Mittwoch, Abends 81 Uhr: Die Frau Pröäsidentin. (Madame la Présidente,) Schwank in drei Akten von M. Hennequin und P. Veber.

Donnerstag und folgende Tage: Die Frau Präsidentin.

Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert. , und folgende

up pchen. . An beiden Pfingstfeiertagen, Nachmittags 3 Uhr: Polnische Wirtschaft.

Tage:

Berr.

Donnerstag und folgende Tage: Ma⸗ dame X.

An beiden Pfingstfeiertagen, Nachmittags 3 Uhr: Der selige Toupinel.

14609

Na

chruf!

Am 3. d. Mts. verschied nach kurzem Leiden der Landschaftsdirektor Herr Ritter gutsbesitzer

Hermann

von Bothe,

Ritter hoher Orden,

im fast vollendeten 68. Lebenkjahre.

Die Westpreußische Landschaft, welcher der Verstorbene seit 27 Jahren, und jwar seit dem Jahre 1902 als Direktor des Landschaftsdepartements Schneidemühl, selne segensreiche, die höchste Anerkennung verdienende Tätigkeit gewidmet hatte, verliert und betrauert in dem Dahingeschiedenen einen mit großer Erfahrung, umfassendem Wissen und reichen Gaben des Herzens und Geistes ausgestatteten, gewissenhaft fleißigen Mann, der sich durch seine Tüchtig⸗ keit und sein liebenswürdiges Wesen die höchste Achtung und Liebe seiner Mit⸗

arbeiter erworben hatte. Wir werden sein Andenken stets

in hohen Ehren halten!

Marienwerder, den 5. Mai 1913.

Königl. Westpreußische General⸗Landschafts⸗Direktion.

Graf von Keyserlingk. 1

Verlobt: Elsa von Borroczyn, geb. Langner, mit Hrn. Kammerherrn und Landrat a. D. Karl Baron Puttkamer (Wiesbaden).

Geboren: Ein Sohn; Hrn. Oberst— leutnant Ernst von SEisenhart Rothe (Charlottenburg) Eine Tochter: Hrn. Major von Paczynski⸗Tenczyn aer , Hrn. Leutnant Gott⸗

ard von Czettritz und Neuhaus (Ohlau).

Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Rudolf Haack (Berlin⸗Schöneherg). . Oberstleutnant a. D. Max von

osen (Warmbrunn). Verw. Fr. Oberstleutnant Thekla von Kamptz, geb. Paul (Breslau). Frl. Bertha von Dertzen a. d. O. Rattey (Neu Steelitz).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Zwölf Beilagen

(einschließlich . und Waren⸗ zeichenbeilage Nr. 35 A u. 35 B), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers (einsch ließ⸗ lich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kom⸗ manditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 28. April bis 3. Mai 1913.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staagtsanzeiget.

Mm H OG.

Berichte von preußischen, sächfischen, wůrttember gischen und badischen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.

Hauptsächlich gejahlte Preise für 16 (1000 Kg) in Mark

Berlin, Dienstag, den 6. Mai

1913.

Marktorte

Wellen 999 P Safer P

Ger st e

8 2

mittel

Königsberg 1. Pr. Danig . Berlin -. Stettin . Posen . k , ö 4 J Dresden. Stuttgart Mannheim .

Berlin, den 6. Mal 1913.

un n ,, ,, , , ne,

Berichte von auderen deutschen Fruchtmärkten.

198 2170-220

153—155 170 168-178 163 155—157 159 1658 177,50 180 183—188 186 175—185 163 —165 175 —179 182,50 165

Kalserliches Statistisches Amt. J. V.: Dr. Zacher.

k

J

179 —180

Qualitãt

gering

mittel aut Verkaufte

Marktorte

Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner

ö Menge

niedrigster

höchster

Doppel jentner

sniedrigster böchster ziedrigster hschste K * K

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschlãäglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnittg⸗· preis?

*. 63

Verkauft

wert dem

Babenbausen Illertissen

Illertissen

d d .

Bemerkungen.

Eln liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,

Berlin, den 6. Mai 1913.

: 17,00 Die verkaufte Menge wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Kernen (eunthülster Spelz, Dinkel, Fesen). ö. 239 39 20,39 20,20 20,26 30 46 20 40 Roggen. 4 17,00

Safer.

17,60

17,00 1 K

ö . 17.50 1 ö

Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Dr. Zacher.

21 00 28.4.

Der Durchschnittspreis wird aus den unahgerundeten Zahlen berechnet. daß der betreffende Preis nicht vocgekom nen (kit, ein Pankt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Preuszischer Landtag. Herrenhaus.

36. Sitzung vom 5. Mai 1913, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Der Präsident von Wedel erbittet und erhält die Ermächtigung, Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen zu Höchstdessen Geburtstage die Glückwünsche des Hauses auszusprechen.

Auf der Tagesordnung steht zunächst der Bexicht der XVII. Kommission über den vom Abgeordnetenhaufe unter Abänderung der Regierungsvorlage angenommenen Ent⸗ wurf eines Gesetzes, betreffend die Ehe ktrisierung der Berliner Stadt- und Ringbahnen.

Berichterstatter Herr von Heydebreck berichtet über die Verhandlungen der Kommission und beantragt, den Entwurf in der Faffung des Abgeordnetenhauses anzunehmen sowie den folgenden vom Abgeordnetenhause gefaßten Resolutionen beizutreten: „I) die Staatsregierung zu ersuchen, dem Landtag bei Anforderung weiterer Mittel ene Denkfchrift zu unterbreiten, aus der sich insbe sondere Näheres über die Ergebnisse der noch anzustellenden Versuchs— fahrten mit Triehgestellen, . die zu wählende Stromart und deren Erzeugung und Verwendung ergibt; auch soll sie Aufschluß darüber geben, ob es wirtschaftlich ist;, auf weiteren Linien der Berliner Vorortbahnen die elektrische Zugförderung einzuführen; 2) die Staatsregterung zu ersuchen, bel den in Aussicht genommenen und zu billigenden Tariferhöhungen auch auf Erzielung eines angemessenen Betrages für Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals, das seither für die Berliner Stadt,, Ring- und Vorortbahnen aufgewandt worden ist, Bedacht zu nehmen“.

Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach:

Meine Herren! Bei der Bedeutung, die die Staatsregierung, insbesondere mein Ressort, der zur Beratung stehenden Gesetzes vorlage beimlßt, möchte ich nicht unterlassen, sie auch hier in diesem hohen Hause mit einigen erläuternden Worten einzuführen, obwohl ein aus— führlicher und klarer Kommissionsbericht vorliegt, den der Herr Berichterstatter soeben noch weiter erläutert hat.

Maßgebend für die Einbringung der Vorlage ist ausschließlich die feststehende Tatsache, daß die Betriebsverhältnisse auf der Berliner Stadt- und Ringbahn unzulänglich sind und daß die Bewältigung des Verkehrs nur dann möglich erscheint, wenn ein starker Eingriff in die bisherige Betriebsweise stattfindet, den wir in der Elektrisierung erkennen. Die Verkehrsentwicklung auf diesem Berliner Stadtbahnnetz ist gang außerordentlich und geht verhältnismäßig sehr erheblich über die Zunahme der Bevölkerungsziffer hinaus. Die Schwierigkeiten des Be⸗ triebs auf einem solchen Netze sind ganz außergewöhnliche. Sie beruhen darauf, daß der Verkehr auf einem Stadtbahn⸗, Ringbahn⸗ oder Vorortbahnnetze außerordentlich wechselnd ist, und zwar vollzieht sich dieser Wechsel nicht nur an Sonn- und Festtagen in Vergleich mit den Werktagen, sondern an allen Tagen zu verschledenen Stunden⸗ zeiten. Wir haben festgestellt, daß wir an Sonn- und Festtagen auf einer ganzen Reihe von Strecken einen sieben bis achtfachen Ver⸗ kehr haben wie an Werktagen, und zu einzelnen Stunden des Tages es kommen die Früh., Mittag- und Abendstunden in Frage —, da ist das Verhältnis des Höchstverkehrs zu dem geringsten Verkehr ein noch viel ungünstigeres. Diese Verhältnisse sind völlig be⸗ kannt, und es ist auch im anderen Hause ebenso wie hier in der

Kommission gar nicht angezweifelt niet den, daß eln Eingriff er— forderlich ist.

Die Staatsregierung hat sierung in Aussicht zu nehmen. vorlage verkörperte Entschluß

.

sich dahet entschlossen, die Eleltri⸗ Dieser in der vorliegenden Gesetzes⸗ hat einen lebhaften Meinungsstreit veranlaßt, der teils in der Presse, teils in Denkschriften aller Art, teils im Parlament ausgefochten worden ist. Wenn ich mir rückblickend den Gang der Dinge vergegenwärtige, so komme ich zu der Ueberzeugung, daß dieser Streit und Kampf nicht so lebhaft gewesen wäre, wenn man sich darüber klar geworden wäre, daß es sich hier gar nicht um eine grundsätzliche Entscheidung darüber handelt, ob etwa auf den preußischen Staatsbahnen der elektrische Betrieb eingeführt werden soll. Der Kampf, den die Lokomotivindustrie geführt hat, kann nur von dieser Voraussetzung ausgegangen sein oder überhaupt ecklärbar erscheinen. Aber diese Voraussetzung ist eben unzutreffend. Die Elektrisierung der Berliner Stadtbahn hat mit der Frage der Elektrisierung der preußlschen Staatsbahnen im allgemeinen nichts gemein. große Frage hängt von ganz anderen Voraussetzungen ab. Im wesentlichen hängt sie davon ab, ob das Landesverteidigungsinteresse die Elektrisierung der Staats⸗ bahnen zuläßt. Dieses Interesse steht durchaus im Vorder⸗ grunde und ist entscheidend. Ich habe bereits im andern Hause ausgeführt, daß kein Minister der öffentlichen Ar beiten es unternehmen könne, auf eine Elektrisierung der Bahnen im allgemeinen hinzuwirken, wenn der Schutz des Landes nicht absolut sichergestellt ist. Auch ich persönlich bekenne mich durchaus zu dieser Auffassung.

Es ist bekannt, daß wir uns augenblicklich damit befassen, große elektrische Versuchsbetriebe in der Provinz Sachsen, also auf dem platten Lande, und in Schlesien im Gebirge einzurichten. Diese Ver⸗ suchsbetriebe sollen uns den Beweis dafür liefern, ob es überhaupt wirtschaftlich ist, den Betrieb der Staatteisenbahnen in gewissen Grenzen in einen elektrischen inzuwandeln, immer natürlich unter der Voraussetzung, daß das Landesverteidigungsinteresse dadurch in keiner Weise gefährdet wird. Diese Betriebe sind aber erst in der Einrich— tung begriffen und können daher heute zum Bevweise für die Nützlichkeit der von uns geplanten Maßnahmen noch nicht herangezogen werden. Aber gerade daraus, das diese Versuchs— betriebe noch im Gange sind, und daß auf der andern Seite mein Ressort es für unerläßlich gehalten hat, die se Vorlage einzubringen, kann man mit Recht den Schluß ziehen, daß diese Vorlage mit der geundsätzlichen Frage nichts gemein hat. Ebenso kann man daraus den Schluß ziehen, daß das Interesse der Landesverteidigung sichergestellt ist. Es liegen eben dringende und zwingende Gründe vor, die die Veranlassung gegeben haben, mit dieser bedeutsamen Vorlage jetzt herauszukommen. Diese Gründe liegen ausschließlich in der Unzulänglichkeit der vorhandenen Em— richtungen. Ich habe es schon in der Kommission aussprechen müssen, daß die Verwaltung auf die Dauer die Verantwortung einer ordnungsmäßigen und sicheren Betriebsführung nicht übernehmen könnte, wenn nicht alsbald d. h. in einer Zelt, die erforderlich ist, um die neuen Einrichtungen zu schaff en eine Aenderung eintritt. Ich habe selbstverständlich damit nicht die Verantwortung für die

w Diese

auch nicht für die Zu— Jahren vorliegen werden;

heutigen Zustände ablehnen wollen, stände, wie sie in den nächsten denn die Verantwortung dafür, daß bis zur Einrichtung des elektrischen Betriebes der Betrieb ein sicherer und ordnungsmäßiger ist, wird selbstverständlich von der Verwaltung getragen werden müssen.

Was erwartet nun die Eisenbahnverwaltung von der Einrichtung des elektrischen Betriebes? Zunächst eine 100 prozentige Leistungs⸗ steigerung oder, in genauen Zahlen ausgedrückt: wir erwarten und wissen es, daß wir dann statt 11 700 Plätze pro Stunde und Kilo⸗ meter, 24000 Plätze pro Stunde und Kilometer als Höchst⸗ leistung fahren können. Das ist eine ganz außerordentliche Steigerung, die uns auch für die weitere Zukunft sicherstellt. Diese außerordentliche Leistungssteigerung erreichen wir einerseits durch Verdichtung des Zagbetriebes, für den wir zunächst als Höchstleistung 40 Züge in der Stunde vorgesehen haben, und andererseits durch eine nicht unerhebliche Verlängerung und Verstärkung der Züge. Im Zusammenhange mit der Einrichtnng des elekteischen Betriebes steht eine für einen Welt, und großstädtischen Betrieb sehr erwünschte Beschleunigung der Züge. Wir werden sie mit einer um 20 0 größeren Geschwindigkeit über unsere Strecken führen ksnnen und daraus den weitern wirtschaftlichen Nutzen zieben, daß der Umschlag an elektrischen Lokomotiven und Wagen sich erheblich schneller voll zieht. Von den besonderen Vorteilen, die gerade für einen Großstadt— betrieb nicht unwesentlich sind: der Rauchfreiheit und der Staub— freiheit, will ich nicht reden.

Die wesentlichste Frage ist, ob diese unsere Vorautsetzungen be— züglich der Verdichtung des Betriebes eintreffen werden. Unsere Auffassung beruht auf Tatsachen. Wir können uns darauf berufen, daß bereits bei anderen Verwaltungen solche Betriebe mit großer Zugdlchtigkeit durchgeführt sind und ausgezelchnet funktionieren.

Der elektrische Betrieb hat im übrigen noch eine Reihe weiterer erheblicher Vorteile. Zunächst sichert er und das ist für ein Lokalbahnnetz von größter Bedeutung die Möglichkeit der voll— ständigen Anpassung an die stündlich wechselnden Bedürfnisse des Ver⸗ kehrs. Das Trennen und Zusammensetzen elekirischer Züge vollzieht sich mit größter Leichtigkeit. Ferner geht auf den verschiedenen Kopf⸗ bahnhöfen auch nicht eine Sekunde verloren; denn die Züge können in beiden Richtungen fahren, ohne daß irgend eine betriebliche Manipulation notwendig ist, während heute auf den Kopfbahnhöfen ein Umsetzen der Maschinen oder das Vorlegen der neuen Maschinen und eine Bremsprobe erforderlich ist. Dieses Umsetzen der Ma— schinen und die Bremsprobe erfordert so viel Zeit, daß von einer nennenswerten Verdichtung des Fahrplans auf allen Strecken, die mit Kopfstationen versehen sind, nicht die Rede sein kann. Wir haben festgestellt, daß, wenn wir selbst die schwersten Dampfmaschinen ein stellen, die die größten Anfahrtbeschleunigungen zu entwickeln vermögen, auf solchen Strecken allerhöchstens 16 bis 18 Züge statt 30 Züge gefahren werden können, weil zu viel Zeit mit solchen betrieb lichen Manipulationen verloren geht. Wir gehen davon aus, daß Sicherheit dafür gegeben ist, einen Fahrplan von einer solchen Zug— dichte einzuhalten, und das ist für einen Fahrplan, in dem die Züge in so kurzen Zeitabständen folgen, unerläßlich; denn sonst entsteht