1913 / 166 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jul 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Felseng: ãbein und schön gearbeiteten Steinsarkophagen, von denen einer eine griechische und syrische Inschrift aufwies. Auch wurden mebrere, noch gänzlich unbekannte arabische Städte von großer Ausdehnung mit vielen Resten von Keramik aus der islamischen Blütezeit entdeckt. An einer Stelle fand Freiherr von Oppenheim infolge von Raubgrabungen zur Gewinnung von Anttquitäten durch Eingeborene bloßgelegte, gut erhaltene große Teile einer Wand mit Stuckputz, die reiche Motive aus Arabesken und Blattdekor in Bogengängen zeigte. Von allen Ruinenstätten wurden Scherben und andere an solchen jahrhundertelang unbewohnten Plätzen stets herumliegende Fundstücke gesammelt und mitgenommen, die vielfach eine genauere Datierung ermöglicht haben. Auf der Reise begegnete Freiherr von Oppenheim über einem Dutzend größerer und kleinerer Razzus (Raubzügen) vor allem der Schammar⸗Beduinen, des mãächtigsten südmesopotamischen Beduinen⸗ verbandes, mit denen er schon seit längerer i gute Beziehungen unterhalten hat. Auch war die Expedition mehrere Tage zu Gast in dem Lager deg Scheichs des stärksten nordmesopotamischen Beduinen— stammes, der Aneze⸗Fed'an, das sich inmitten eines interessanten Ruinen⸗ gebiets befand.

Literatur.

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren , r,. vorbehalten bleibt. Finsendungen sind nur an die Redaktion, Wilhelm straße 32, zu richten. Rücksendung findet in keinem Falle statt.

Im Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig sind er— schienen:

Handbuch für den Geschichtsunterricht 1. Bd. In Verbindung mit Th. Lenschau und P. Pape, herausgeg. von P. Groe be. Gebdn. 6,60 .

Preußische Geschichte. Von Professor Dr. R. Kern. 265 S; mit 20 Kunstdrucktafeln. Gebdn. 4 .

Einleitung in das Neue Testament. Von Professor Dr.

P. Feine. 224 S. Gebdn. 5 .

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Getreidemarkt in Italien während des Monats Juni 1913.

Weichweizen: Das Erntewetter in Italien war bis jetzt günstig. Es ist dadurch nicht allein neue Ware früh auf die Märkte gekommen, sondern es läßt guch ihre Beschaffenheit eine sofortige Bearbeitung zu. Dabei wird sie wesentlich billiger abgegeben als die alte. Händler, die gehofft hatten, ihre zuletzt noch eingetroffene aus— ländische Ware vor Erscheinen der neuen italienischen günstig unter⸗ zubringen, haben jetzt einen schweren Stand. Die Borräte in den Silos haben sich dadurch rasch erhöht; in der Woche vom 23. Juni bis 30. Juni sind sie 3 B. von 133 400 dz auf 207 400 dz gestiegen. Die neuesten kriegerischen Ereignisse auf dem Balkan haben auf den hiesigen Markt noch keinen Einfluß gehabt, da auch aus anderen Ländern andauernd günstige Erntenachrichten kommen. Die italienische Ernte wird auf etwa 567 Millionen Doppelzentner geschätzt, gegen 44 Millionen im Vorjahre (48 Millionen werden als , einer Mittelernte angesehen . .

Hartweizen: Die Preise haben sich bei kleinem Geschäft nur wenig, und zwar nach unten verändert.

Mais; Da im vergangenen Jahre zu anfang des argentinischen Mazsgeschäfts jede angekommene Sendung sofort mit gutem Nutzen im Detailgeschäft weitergegeben werden konnte, haben sich fowohl Händler als Exporteure auf eine Wiederholung gefaßt gemacht und unverkaufte Ware verladen. Unerklärlicherweise verlangt aber das italienische Inland in diesem Jahre nur wenig Ware. Es häufen sich daher die ankommenden Partien an und es scheint, daß große Verluste unvermeidlich sind. Schwimmende, unverkaufte Ware ist jetzt, im Gegensatz zum vergangenen Jahre, um 50 Cent, bis 3 Fres. billiger erhältlich, als Ware auf spaäͤtere Verschiffung.

Hafer ist umsatzlos und vernachlässigt.

Am 2. Juli stellten sich die Preise für 100 kg cif. Genua wie folgt: Donau⸗Weizen 78 79 kg, prompte Verschiffung Fr. 211 bis 21; desgl., 79,89 Kg. Fr. 213; Plata Barusung, 78 Eg, Juni- Juli⸗Verschiffung, Fr. 21— 203; Ulka Taganrog, prompte Ver—⸗ schiffung, Fr. 204 1; italienischer Landweizen, lombardische Mittel- gualität, Lire 27 27 franko Mailand; Mehl weiß La, Lire 6,50 bis 37 franko Genua, Taganrog⸗Hartweizen, prompte Verschiffung, Fr. 2 215; Plata Mais, gelb rt, Jult⸗Verschiffung Fr. 13 desgl, schwimmend, Fr. 123; jtalienischer Mais, inländische Mittel qualität, Lire 171 18 franko Mailand; italienischer Hafer, in— ländische Mittelqualität, Lire 191 - 20 franko Mailand.

Die in Genua lagernden Getreidevorräte

schätzt am:

84 16 30. 6. 13

d 2 dz 90 000 197 500 Hartweizen 35 000 25 000 Mais ; 30 000 46000

, 500 . 65 000 28 000.

In Savona betrugen die Preise für Weizen 29 50 30, Lire, und für Hafer 19,50 0,50 Lire für 100 kg. Es wurden eingeführt 12319 4 Weizen und 9530 dz Hafer. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua vom 9. Juli 1913.)

wurden ge—⸗

Weichweizen .

Saatenstand, Ernteaussichten und Getreidehandel in Rumänien.

Die Berichte über den Saatenstand lauten andauernd günstig, aus vielen Teilen des Landes sogar sehr günstig. Da in den letzten Tagen die bisher ungewöhnlich kühle Witterung durch sommerliche Hitze abgelöst wurde, ist die Vollreife der meisten Getreidearten un— mittelbar bevorstehend. Welchen Einfluß die Entniehung so zabl⸗— teicher Arbeitskräfte durch die Mobilmachung auf das Erntegeschäft und damit vielleicht auch auf das Ernteergebnis haben wird, läßt sich zurzeit nicht beurteilen. Im allgemeinen neigt man zu der Ansicht, daß eine ernste und erhebliche Schädigung nicht zu befürchten sei.

Es liegt in der Natur der Sache, daß sich auf dem Getreide— markt die politischen Vorgänge der letzten Tage besonders fühlbar gemacht und zunäͤchst eine vollständige Stockung des Geschäfts ver=

ursacht haben. . Im Monat Juni war in verschiedenen Fruchtarten eine gewisse Belebung des Geschäftes bemerkbar. So namentlich in Mais,

woven mehrere Dampferladungen nach Norddeutschland und Holland verschifft wurden. Auch in Gerste kamen ju Beginn des Monats mehrere Verkäufe nach Norddeutschland zustande. Später ging die Nachfrage wieder zurück, da die hiesigen Preise zu hoch sind. Aus demselben Grunde war auch in Hafer kein Umsatz zu erzielen. Die Aussichten 24 die neue Ernte sind gut. In Roggen kamen bei niedrigen Preisen einige Verkäufe nach Holland zustande. Im Gegen⸗ satz zu Mais brachte es die zweite Hauptfruchtart, der Wetzen, auch im vergangenen Monat zu keinem besonders lebhaften Geschäft. Selbst Italien, das bis dahin Hauptabnehmer war, zeigte nur noch geringe Kauflust; ebenso auch Belgien, sodaß trotz größerer Nach—⸗ de,. der hiesigen Verkäufer nur wenig Abschlüsse zustande kamen. uch für Neuweizen zeigte sich nur geringes Interesse, da man im

Ausland allgemein auf niedrigere Preise rechnet.

Die Ausfuhr über Sulina seewärts betrug in der Zeit vom 1. bis 30. Juni: Weizen 40 776 t, Roggen 10518 t, Mais „o 986 t, Gerste 180239 t. . ö . Frachten blieben während des ganzen Monats ziemlich estãndig.

3 Prei se stellten sich, wie folgt, eif Kontinent für 1000 Rg prompt:

Welzen 78/79 kg 30 M 169 / 170 3. 80 81 . 16 .

Roggen 72 73. ; ö 3 6 je nach Muster Gerste 5960 w ö 66667 , w,, Hafer unnotierbar nominell Mais K 106/107 Cinquantino veritable 143144 (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Galatz vom 8. Juli 1913.)

St. Pet ers burg, 15. Juli. (W. T. B.) Laut telegraphischen Berichten der. Handels- und Industriezeitung' vom 1. Just alten Stils war der Saatenstand in Rußland allgemein gut. Der Winter⸗ weizen stand gut in den Gouvernements Podolien, Cherson, Taurien, Charkow, Poltawa, einem Teil von Wolhynien, in Beßarabien, dem Dongebiet, dem nördlichen Kaukasus und einzelnen Bezirken von Kurgk, Tschernigow,. Woronesch und Tambow. In den übrigen Gouvernements stand der Winterweizen befriedigend. Sommerweizen stand gut in Podolien, Wolhynien, Cherson, Poltawa, Kursk, Woronesch, Saratow, Samara, Simbirsk, Ufa, Perm, Wjatka. Unbefriedigend war der Sommerweizen in einzelnen Bezirken von Taurien, Tambow, Kostroma. Im übrigen war der Stand des Sommerweizens befriedigend. Der Stand des Roggens war gut in Podolien, Wolhynien, Bessarabien, Cherson, Poltawa, Charkow, im südlichen Teile von Tschernigow, in Kursk, dem Dongebiet, dem nördlichen Kaukasus, in Saratow, Simbirgk, Samarg, Kasan, Nishnij⸗- Nowgorod und Wladimir, in Teilen von Ufa, Orenburg und Kowna. Unbefriedigend war der Roggen nur ausnahmsweise in einigen Bezirken. Der Stand des Hafers war gut in Podolien, Wolhynien, Kiew, Poltawa, Jekaterinoslaw, im södlichen Teil von Tschernigow, im Dongehiet, im nördlichen Kaukafus, im Südteil von Kurzk, in Woronesch, Tambow, Pensa, Saratow, Simbirsk, Samara, Kafan, Ufa, Wjatka, Perm, Kostroma, Orel, Wologda, Pfkow, Kowna. Unbefriedigend war der Hafer in einigen Bezirken von Moskau und Rjäsan. Gerste war gut in Podolien, Kiew, Poltawa, Charkow, in einem Teil von Jekaterinos law, Taurien, dem Dongebiet, dem nörd— lichen Kaukasug, dem nördlichen Teil von Saratow, Samara, Kasan, Ufa, Perm, Wjatka, Jaroslaw, in einem Teil von Kostroma, in Wladimir, Wologda, Pfkow und Kowna. Sonst waren die Saaten allgemein befriedigend. Regenfälle im Süden, Sädwesten und im Zentralrayon rufen einige Befürchtungen hervor.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs und Staatzanzeiger' ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Grpedition während der Dienststunden von 9 - 3 Uhr eingesehen werden.)

Italien:

2. August 1913, Vormittags 10 Uhr. Königliche Präfektur in Rom: Bau von 2 Pavillons mit Aula, Kabinekt und Zeichen sälen für den Maschinenunkerricht in der Königlichen Ingenieurschule bei S. Pietro in Vincolt in Rom. Voranschlag 79 i837 75 Lire! Vor⸗ läufige Sicherheit 5000 Lire; endgültige 10 der Zuschlagssumme, Zeugnisse bis 25. Jult. Offerten bis 1. August. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger .

3. August 1913, Vormittags 10 Uhr. Königliche Präfektur in Aquila! Bau der Gemeindestraße von Micigliang von dem be— wohnten Teile bis S. Quirico. Voranschlag 5 242, 06 Lire. Vor— läufige Sicherheit 5000 Litre, endgültige M der Zuschlagssumme. Zeugnisse bis spätestens 24. Juli. Offerten bis 2. August. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger'.

24. Juli 1913, Vorm. 11 Uhr. Generaldirektion des Königlichen Arsenals in Rom und gleichzeitig diejenigen in Spezia, Neapel und Venedig: Lieferung von türkischblauen Jacken für die König⸗ liche Marine im Gesamtwerte von 80 000 ire in 4 Losen zu 32 0900 Lire, 16 000 Lire, 16000 Lire und 16000 Lire. Sicherheit für das L Los 290 Lire, für die übrigen 1600 Lire. Offerten bis 23. Juli. Näheres in italienischer Sprache beim Reichs⸗ anzeiger“.

c.

Niederlande. 29. Juli 1913, 2 Uhr. Königlich Niederländisches Kolonial—⸗ ministerium im Haag: Lieferung von: Besteck Rr. 602: 3 Brücken für Haupteisenbahnen von 40 m und 25 m Oeffnung; Besteck Nr. 6053: L209 300 flußeiserne Klemmplatten; Besteck Nr. 604: 237 400 Lasch⸗ bolzen und 563 500 Klemmbeljen mit Großmuttern; Besteck Nr. 605: 1 369 000 verzinkte flußeiserne Tirefonds; Besteck Nr. 606: 438 9090 flußeiserne Unterlegeplatten; Besteck Nr. 607: 563 700 flußeiserne Unterlegeplatten; Besteck Lt. A 19: Schrauben pfähle, Schraubenblätter, Mützen, Kuppelbüchsen, Füllstüͤcke, Klemmplatten, Trageplatten, Bügel, Radkraänze, Zugstangen, Tlemmplatten und Schraubenbolzen. Bestecke liegen im Technischen Bureau des Kolonialministeriums zur Einsicht aus und sind gegen Erstattung der Kosten bei der Firma Mart. Nijhof im Haag, lange Voorhout 9, erhältlich. Die Kosten betragen: 6 Fl. für das Besteck Nr. 603 und 1 Fl. für jedes der Bestecke Nr. 603, 604, 605, 606, 607 und Lit. A I9. Angebote müssen am Tage der Einschreibung vor 2 Uhr in einem dafür be— stimmten verschlossenen Briefkasten im Kolonialministerium (Tech—⸗ nisches Bureau) eingeliefert sein.

Türkei.

Generaldirektion der Hedjasbahn in Konstantinopel: Ver ebung der Lieferung von a. verschiedenen Mengen und Qualitãten Herr, Schmirgelstaub und Schmirgelstein. P. 200 Tonnen Mineralöl. Angebote zu a und b bis zum 24 Juli 1913 an die genannte General- direktion, woselbst Näheres. Sicherheitsleistung 10 60.

Bulgarien.

2 August 1913. Kreisfinanzverwaltung in Sofia: Lieferung von Kanzleibedürfnissen für die bulgarischen Eisenbahnen nach dem Verzeichnis Nr. 499. Anschlag 24916 50 Fr. Sicherheit 1245 Fr.

2. August 1913. Ebenda: Lieferung von Druckapier nach dem Verzeichnis Nr. 580. Anschlag 27 446,40 Fr. Sicherheit 1373 Fr. Die Lastenhefte, Verzeichnisse und sonstigen Unterlagen zu den obigen Lieferungen liegen an Werktagen in der Materialabteilung der Generaldirektion der bulgarischen Eisenbahnen und Häfen zur Ein

sicht aus. Theater und Mufik.

Im Naturthegter der Deutschen Heimatspiele in Pots dam fand am Sonnabend die 50. Aufführung von Marschall Vorwärts, statt. Bis zum Sonntag hatte das Theater in dieser Spielzeit 31 090 bezahlte Karten und 7569 Freikarten und Ermäͤßigungs⸗ scheine an Schulen, Waisenhäuser und Wohlfahrtsvereine ausgegeben. Obwohl die Hoffestlichkeiten und das schlechte Juniwetter den esuch in diesem Jahre recht ungünstig beeinflußten, war der Zuzug besonders aus Berlin bei gutem Wetter sehr groß Die Ziele des Unternehmens, gute Volkskunst zu verbreiten, scheinen erreicht, wenn die Befucher⸗ zahlen von 1911 mit 86 000, 1912 mit 83 000 Personen als Beweis

herangezogen werden. Mannigfaltiges. Berlin, 16. Juli 1913.

Im Wissenschaftlichen Tbeater der Urania“ wird morgen, Donnerstag, der Vortrag Ueber den Brenner nach Venedig“ gehalten, der den Beschauer an der Hand farbiger Bilder und Wandel. Panoramen auf der Gebirgsstraße vom Rosengarten nach Bozen, über Trient und Verona nach Venedig führt. Der Vortrag wird am Sonnabend noch einmal wiederholt werden. Am Freitag und

Sonntag wird der Vortrag „In den Dolomiten“ gehalten.

Ro gau, 15. Juli, (W. T. B.) Der Deutsche Krieger⸗ bund besuchte heute die Kirche in Rogau, in der vor hundert Jahren die Lützowsche Freischar zum Kampf geweiht wurde. Am Bahnhof Rogau empfing der Graf von Pückler⸗Rogau die Fest⸗ teilnehmer und führte sie in die Kirche, wo der Graf von Päckker und der Kanonikus Sprotte der großen Zeit von 1813 gedachten. In der Kirche, deren Erneuerung jetzt eben durchgeführt ist, sangen die Krieger das Lied, das Theodor Körner dem Lätzowschen Freikorps. gewidmet hat. Der Hosprediger Rr, , . hielt sodann eine Ansprache, in der er die Krieger er⸗ mahnte, an der Treue der alten großen Zeit festzuhalten und nicht auf den Lorbeeren der Väter auszuruhen. Der Pastor Detne, der Enkel des Geistlichen, der im Jahre 1813 die Lützower segnete, sprach den Segen über die Festteilnehmer. Hierauf begab man fich im Zuge nach der Stadt Zobten, wo der Geheimrat, Professor Westphal an dem Obel isken für die Lützower einen Kranz niederlegte. Es folgte dann ein Umzug durch das festlich geschmückte Städtchen, an dem sich ein Festabend im Schieß hau se anschloß.

Wil helm sha ven, 15. Juli. (W. T. B.) Das heute nach— mittag in die Werft eingeschleppte Wrack des Torpedoboot S. 178 wurde gegen Abend im Dock 4 eingedockt. Der Dock— platz wurde streng abgesperrt. (Vgl. Nr. 161 d. Bl.)

Paris, 16. Juli. (W. T. B.) Zu dem vorgestrigen Nan cyer Zwischen fall wird gemeldet, daß der Obmann der Allgemeinen n n, ,, an die Blätter ein Schreiben gerichtet hat, in dem er seine Miß illigung über die unüberlegte Gebarde“ eines Studenten ausspricht, für die man die gesamte Studentenschaft nicht verantwortlich machen könne.

Leipzig, 15. Juli. (W. T. B) 12. Deutsches Turnfest (vgl. Nr; 165 d. Bl.. Der heutige Vormittag brachte zunächst von früh 6 Uhr an den Zwölferkampf der zweiten Hauptgruppe der Zwölfkämpfer. Zum Kreisturnen traten an die Kreise Mittel⸗ rhein, NordostSchlesten und Südposen, Provinz Sachsen und Anhalt, Unterweser⸗Ems, Oberweser und Oberrhein. Ez waren gemeldet: Kreis Mittelrhein: 1042 Turner zu allgemeinen Preisübungen, 26 zu, Pflichtfreiübungen, 806 zu Musterrlegenturnen, 195 zu Gemeinübungen an 26 langzestellten Pferden; Kreis Nordost: 240. Turner zu allgemeinen Preie übungen, 205 zu Pflicht⸗ freiübungen, je 220 zu Stabturnen und allgemeinem Riegenturnen, 26 zu Musterriegenturnen; Kreis Schlesien und Südposen: 750 Turner zu allgemeinen Freiübungen, 515 zu Pflichtfreiübungen, 352 zu Gemeinturnen am Barren. 16 zu Gemeinturnen * der Gaue; Kreis Pommern: 176 Turner zu allgemeinen Freiübungen, 109. zu Pflichtfreiübungen, 116 zu Gemeinturnen Am Pferd; Kreis Provinz Sachsen und Anhalt: 838 Turner zu allgemeinem Freiübungen, 495 zu Pflichtfreiübungen, 467 zu allgemeinen Riegenturnen, 495 zu besonderen Freinbungen; Kreis Unterweser⸗Ems: 513 Turner zu allgemeinen Freiübungen, 429 zu Gemeinturnen an 24 Barren, 446 zu Pflichtfreiübungen, Eilboten⸗ läufen sämtlicher Freiübungsturner und Musterriegenkurnen; Kreis Oberweser: 338 Turner zu allgemeinen Freiübungen, je 245 Turner zu Pflichtfreiübungen, Keulenübungen und zu allgemeinem Riegen⸗ turnen; Kreis Oberrhein: je 500 Turner zu allgemeinen Frei⸗ übungen, zu Pflichtfreiübungen und Gemein sowie Musterrlegenturnen. Am Nachmittag traten zunächst die Fechter an, und zwar in vier Gruppen. Es folgte sodann das Turnen der Leipziger Schul jugend (unter dem Obmann Professor Dr. Tesmer Leipzig), an dem sich 6000 Knaben und 6000 Mädchen beteiligten. Darauf folgten die volkstümlichen Einzelübungen in fünf Abteilungen. Von sechs Uhr ab das Tauziehen und Ringen der Sechs kämpfer, dann das Turnen der Turnerin nen, die Stabübungen, Keulen⸗ und Freiübungen vor⸗ führten. Daran anschlleßend Abends noch das Turnen der Jugend abteislungen. Im Schreberbad wurden Nachmsttags die Schwimm kämpfe ausgefochten.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Berliner Theater. Donnerst., Abends 8 Uhr: Filmzauber. Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Rudol Bernauer und Rudolph Schanzer.

Freitag und folgende Tage: Film⸗ zauber.

mit der grünen Maske. drei Akten. mann mit Kompositionen Holländer und Leon Jessel.

Freitag und folgende

Dentsches Schauspielhaus. Dtrek⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 104 104.5 Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Dieb. Schauspiel in drei Akten von Henri Bernstein.

Freitag: Der gute Ruf.

Sonnabend Der Dieb.

Sonntag: Der gute Ruf.

Musik von Jean Gilbert.

Sonntag, Nachmittags 37 . leys Tante.

Theater am ANallendorfplatz.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Mann

Musik von Friedrich Ber⸗

Tage: Mann mit der grünen Maske.

z Do 5 Thaliatheater. (Direktion: Kren und Donnerstag Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Pupychen. Posse mit Gesang und Tan; in drei Akten von Curt Kraatz und Jean 36 Kren. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.

Freitag und folgende Tage:

Komödienhaus. Donnerstag, Abends? Freitag 84 Uhr: Hochherrschaftliche Woh⸗

Burlee ke in nungen. , .

und folgende lustige Kakadu.

Tage: Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regle⸗ rungsassessor Karl Frhrn. Wolff⸗Met⸗

k ternich (Spahlitz bei Oels).

; Freitag und folgende Tage: Hoch⸗ von Viktor

6 Schillertheater. O. (Wallener⸗ theater.) Gastsplel: Sachse⸗Oper. Abends 8 Uhr: Martha. Dper in vier Akten von F. von Flotow. Freitag: Der Troubadour. Sonnabend: Don Juan.

ö. ; —ͤ Wuthenau Lustspielhan s. (Friedrichstraße 236 Anhahh), Bupychen. Donnerstag, Abends 8t Uhr: Der lustige Uhr: Char. Kakadu. Vaudeville in drei Akten von

Wilhelm Jacoby und Artur Lippschitz.

herrschaftliche Wohn u agen Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth von Tschirschky und Bögendorff mit Hrn. Christian— Friedrich von Neumann (Schwiessel bei Thürkow i. M.). S Freiin von Richthofen mit Hrn. Leutnant Alfred von Wietersheim (Barzdorf bei Järischau— Berlin). Fil. Marga von Krosigk mit Hin. Leutnant Hubert von

Verehglicht: Hr. Leutnant Hans Henning don Pentz mit Frl. Wilhelmine von Windheim (Berlin).

Gestorben; Hr. Forstmeister . D. Louis Wittig (Charlottenburg). Hr. Baurat Dietrich Reimer (Kissingen).

Verantwortlicher Redakteur: J. V.: Weber in Berlin.

Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen leinschließlich Börsenbeilage.)

Sofie ⸗Therese

(Gröna bei Bernburg,

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

M HG.

*

Deutsches Reich.

Doktor⸗Ingenienryromotionen an der Herzoglichen Technischen Hochschule Caralo-Wiltzelmina zu Braunschweig

Reifezeugnis.

Anstalt. Datum der Ausstellung.

des Prom ovierten.

Vor⸗ und Zuname. Ort und Zeit der Geburt. HSeimatsort.

Studiengang. Besuchte Hochschulen. Technische und sonstige einschl. der Universitäten.) Zeit des Besuchs.

in der Zeit vom H. Januar 18913 his 30. Juni 19ER.

. d Diplomprüfung.

Fachrichtung. Hochschule.

Datum des Diploms.

Dissertation.

Titel, Verlag bezw. Zeitschrift. Referent und Korreferent.

Da tum des Dokt or⸗ Ingenieur⸗ diploms.

Mündliche Prüfung.

Datum.

Prädikat.

.

w Ade. Rr.

23 2. 3. J

4.

5. 6

Städt. Oberrealschule Techn.

Braunschweig. 4 5. 1904

Heinrich Strombeck, Braunschweig. 10. 2. 1885.

1909.

Kommerzschule Lodz.

Sim ha Warszawski, 4 6. 1905.

Lodz in Rußland. 20. 6. 1887. Techn. 1912.

Städt. Oberrealschule Techn.

Oldenburg i. Gr. 28. 3. 1896.

Artur Bohlmann, Oldenburg i. Gr.

19. 1. 1878. 1902.

Wllhelm⸗Gymn. Techn. Braunschweig.

16. 9. 1910.

Otto Beck, Calvörde. 5

191213.

Gymn. Sagan i Schles. 23. Hon.

Techn. Sem. 190809.

Curt Jung, Oberlangenbielau, Kreis Reichenbach 1. Schles. 26. 10. 1885. Spremberg, N. L. . Jacob Schaffit, Kals. Gymn. Warschau. Kobrin in Rußland. 8. 6. 1907. 26. 5. 1585.

Techn.

Dochsch. Braunschweig, S.⸗Sem. 1905 bis S.⸗Sem. Techn.

Techn. Hochsch. Darmstadt, S. Sem. 1906 his S- Sem. 1908; Techn. Hochsch. Braun⸗

dochsch.

W. ⸗Sem. 1908 09 bis S. Sem. 24. 11. I9i0.

Hochsch. Braunschweig, W.⸗Sem. 1898/99 bis S Sem. Techn. Hochsch. Braun⸗

Hochsch. Braunschweig, S- Sem. 1907 bis WeSem. Techn. Hochsch. Braun

Dochsch. Berlin, S. 1904 bis

Hochsch. W. Sem. 1907 08 bis S.⸗ Sem. 1911 und S.⸗Sem. 1912 bis Techn. W. Sem. 1912 13.

Maschinenbau. Hochsch. Braun. schweig. 16. 12. 1909.

„Ter Oelmotor?. b. H., Berlin W. 30. Dr.-Ing. Schöttler. ö PMfleiderer.

Chemie. Braunschweig, schweig. . Toluol.“ schweig.

Ingenieurbauwesen.

wasserbewegung.“ hafen. Ref.:

schweig. öl

Chemie.

schweig. 129. 7. 1912. Architektur. W. Sem. Techn. Hochsch. Berlin. kĩi Lübke. Braunschweig, Maschinenbau, spez. Elektrotechnik. Hochsch. Braun⸗ schweig. .,,

von Prof. Dr. Peukert.“ Nachf., Braunschweig. Dr. Peukert.

Untersuchungen an Automobilmotoren.“ Verl. f. Fachliteratur, G. m. Ref.: Geh. Hofrat, Prof. Korref.:

Neber neue Halogen- und Halogennitroderivate des Toluols und den brientierenden Einfluß der Halogen— atome auf die Eintrittsstelle der Nitrogruppe im Verl.: Friedr. Vieweg K S., Braun— Ref.: Geh. Hofrat, Prof. Dr. R. Meyrr. Korreß.: Prof. Dr. Freundlich. „Die Grundwassersenkung bei dem Schleusenbau zu 8. Bruns büttelkoog, bearbeitet als Beitrag zur Grund⸗ Verl: O. Hinz, Brune büttel⸗ Geh. Hofrat, Prof. Max Möller. WKorref.: Prof. Dr. Schlink. Beiträge zur Erforschung der Angosturaalkaloide, 12. 3. Abbauversuche des Kusparins.“ des Deuischen Apotheker⸗-Vereins, Geh. Med. Rat, Prof. Geh. Hofrat, Prof. Dr. R. Meyer. „Die Stadt Spremberg in der Niederlausitz, ein Bei— trag zur Ersorschung des deutschen Bürgerhauses.“ Verl.: Wilh. Ernst C S., Berlin. Korref.: Baurat, Prof. Bohnsack.

Dr. Beckurts.

„Ueber ein neues elektrostatisches Drehfeld-Voltmeter

Korref.: Prof.

Mit ö Auszeichnung bestanden.

Zeitschrift

Prof. Dr.-Ing.

Gut bestanden.

Gut bestanden.

,,, Auszeichnung

Verl.: Selbstverl. . estanden.

Berlin. Ref.:

Korref.:

Gut r bestanden. Ref.: Prof.

Gut I9.

Verl.: H. Sievers K Co. bestanden.

Ref.: Geh. Hofrat, Prof.

C ** . Dr. Dießelhorst.

Statistik und Bolkswirtschaft.

Ertrag der Zigarettensteuer im deutschen Zollgebiete.

Steuerwert der verkauften Zigarettensteuerzeichen

. 5

A. für Zigaretten

Zeitraum bis zu 15 3

über 15 bis 91

über 23 bis 2

im Kleinverkaufspreise

über 33 bis über 5 bis zusammen

, ö. das Stück

li

Viertel des Rechnungsjahres 1913 2109 506

Im 1.

. 1775894

über 3 50 über 5 bis bis . .

B. für Zigarettentabak im Kleinverkaufspreise über 19 über 20 bis i 20 M6 das Kilogramm

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. wert b X ũber 7 ; ö is sammen (ABC)

30 M 30 4 *.

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Im l. Viertel des Rech nungsjahres 1913

Berlin, den 15. Juli 1913. Kaiserli

16419 33 65 36

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es Statistisches Amt.

ll s . 66 16 l 6212 130 995 11965810

1

8 . her,

Handel und Gewerbe.

(Au szden im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Land- wirtschaft ).)

Winke für Gläubiger bei Konkursen in Uruguay.

Die Bestimmung des urugnayischen Rechts über den kauf— männischen Konkurs, d. h. den Konkurs von Kaufleuten und Handele— gesellschaften mit Ausnahme der Aktiengesellschaften, finden sich in dem Handelsgesetzbuch von 1866, Art. 1523 ff, abgedruckt in den Handelsgesetzen des Erdballs'“, Aufgabe D, 17, Südamerika, II Uruguay S. 129 ff. in der Fassung der Novelle vom 2. Oktober 1900 (Gol. Leg. p. 444). Für die Liquidation von Aktiengesellschaften gelten die Spezialbestimmungen des Gesetzes vom 2. Juni 1893, das ebendort S. 158 ff. abgedruckt ist. Das Verfahren bei Konkursen von Nichtkaufleuten ist durch die Zivilprozeßordnung vom Jahre 1878, Art. 1939 ff., geregelt worden. Es ist in den folgenden Ausführungen außer Betracht geblieben.

Die Eröffnung des Konkursveifahrens gegen einen Kaufmann oder eine Handelsgesellschaft kann auf den Antrag des Schuldners oder eines Gläubigers, in gewissen Fällen auch von Amts wegen, er⸗ folgen. Zuständig ist der Handelsrichter bejw, der Gelehrte Richter am Orte des Geschäftssitzes des Schuldners. Die Entscheidung über die Zulassung oder die Ablehnung des Antrags hat innerhalb 24 Stunden zu erfolgen. Der Cröffnungsbeschluß ist in zwei der gelesensten Zeitungen der Hauptstadt und, wenn der Schuldner seinen Wohnsitz oder geschäftliche Niederlassungen in den ländlichen Departements hat, außerdem in zwei an jenen Orten verbreiteten

eitungen belannt zu machen. Eine besondere Bengchrichtigung der ö Wohnsitz nach bekannten Gläubiger erfolgt nicht. ö

Der Eröffnungsbeschluß enthält unter anderem die Anmeldefrist für alle nicht durch Pfandrecht oder Hypothek gesicherten Forderungen. Die Anmeldung ist an den Konkursverwalter (Syndikus) zu richten. Ihr sind die urkundlichen Beweisstücke beizulegen. Die Frist ist je nach der Bedeutung und der Ausdehnung des Geschäfts des Gemein— schuldners auf 30 bis 90 Tage festzusetzen.

Der Konkursverwalter wird aus der Liste der von den Handels— kreisen jährlich für dieses Amt in Vorschlag zu bringenden Personen von dem Richter ausgewählt. Bei einer Mehrheit aleichgeeigneter entscheidet das Los. Fe bei ihm bei der Anmeldung der Forde⸗ rungen einzureichenden urkundlichen Bewelsstäcken ist eine wörtliche

Abschrift beizufügen, die er, mit der Bescheinigung über den Empfang der Urschriften versehen, dem Gläubiger zurückgibt. Eine besondere Form für die Anmeldung ist nicht vorgeschrieben.

Zehn Tage nach Ablauf der Anmel defrist hat der Konkursverwalter seinen Bericht über den Stand der Masse dem Richter einzureichen. Dieser setzt alsdann den Prüfungstermin an, der ebenfalls nur öffent⸗ lich, nicht durch Benachrichtigung der bekannten Gläubiger verkündet wird. Die öffentliche Bekanntmachung erfolgt durch die Zeitungen am Amtssitz des Richters. Die Aufforderung an die Gläubiger, an dem Termin teilzunehmen, geschieht unter dem Hinweis darauf, daß von den Ausbleibenden angenommen werden wird, sie stimmten den Beschlüssen der Mehrheit der Anwesenden zu.

Gläubiger, die die Anmeldefrist versäumt haben, können zu dem Prüfungstermin zugelassen werden, wenn sie die Anmeldung so zeitig nachholen, daß der Konkursverwalter sie vor dem Termin noch prüfen kann. In dem Termin werden Vertreter der Gläubiger nur zu— gelassen, wenn sie mit ausreichender Vollmacht versehen sind, d. h. mit einer Vollmacht in öffentlicher Form, die, wenn im Ausland aus—

estellt, der Beglaubigung durch den zuständigen uruguayischen Konsul

6 Die Prüfung verspätet angemeldeter Forderungen erfolgt auf Kosten des Gläubigerg. Hat die Verteilung bereits begonnen, so haben sie nur bei den noch ausstehenden Teilzahlungen Anspruch auf Berücksichtigung. ;

Das uruguayische Recht kennt neben dem Konkurse den soge— nannten Präventivpergleich (Concordato preventivo), der entweder außergerichtlich oder gerichtlich sein kann. Im ersteren Falle wird der außergerichtlich zwischen dem Schuldner und den Gläuhigern vereinbarte Vergleich dem Richter zur Bestätigung vorgelegt. Dieser verfügt die öffentliche Bekanntmachung des Vergleichs im Wortlaut täglich während eines Zeitraums von 20 Tagen, beauftragt einen Syndikus mit der Prüfung der Geschäftsgebarung des Schuldners, selnes Vermögengstandeg und der von ihm angegebenen Ursachen seiner Zahlungeschwierigkeiten und nimmt innerhalb einer Frist von 30 Tagen von der ersten Veröffentlichung an die etwaigen Ein⸗ sprüche seitens der Gläubiger entgegen. Zur Prüfung der Ein— sprüche und der etwaigen Bedenken des Syndikus setzt der Richter einen Termin., an, der innerhalb 20 Tage nach Ablauf der 30 tägigen Frist stattjufinden hat. Noch kürzere Fristen sind im Falle eines Antrags auf einen gerichtlichen Präventippergleich vor⸗ geschrieben. Der Prüfungstermin muß innerhalb 29 Tage nach der ersten Veröffentlichung des Antrags auf einen solchen Vergleich

stattfinden, und die Ladung hierzu während eines Zeitraums von 10 Tagen täglich veröffentlicht werden. Nur innerhalb dieses letzteren Zeitraums können die Gläubiger den Antrag des Schuldners und seine Begründung in der Gerschtsschreiberel prüfen und ihre Bemerkungtn zu Protokoll gehen. Gläubiger, die diese Frist ver⸗ säumt haben, können zum Prüfungstermin und zur Abstimmung nur zugelassen werden, wenn ihre Forderungen nicht beanstandet werden. Der Gegenstand des Piäventivvergleichs ist entweder die Gewährung von Zahlungsfristen oder ein Nachlaß an den Forde⸗ rungen. Er ist wirtsam gegen alle nicht bevorrechtigten Gläubiger, ob sie am Verfahren teilgenommen und dem Vergleiche zugestimmt haben oder nicht.

Bei der für das Verfahren bel dem Präventivverglelch vor⸗ schriebenen Beschleunigung wird eine Vertretung der Interessen

deutschen Gläubiger nur in den seltensten Fällen sich ermöglichen assen. . Auch bei der Liquidation einer Aktiengesellschaft sind besondere Benachrichtigungen der Gläubiger und der Attionäre nicht vor geschrieben. Die Bekanntmachungen erfolgen durch die Zeitungen nach den Vorschrlften für den kaufmännischen Konkurs. .

Besitzt der Gemeinschuldner Vermögen im Ausland, so werden diejenigen Gläubiger, die ihre Forderungen in dem dort gegen ihn eröffneten Konkurse angemeldet haben, wegen des dort erlittenen Ausfalls in dem inländischen Konkurse erst nach vollstãndiger Befriedi⸗ gung der inländischen Gläubiger berücksichtigt. (Bericht der Kaiser⸗ lichen Ministerresidentur in Montevideo.)

Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikett an 15. Ful 15131 Ruhrreyier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen Ge elt oo 11946 Nicht gestellt. s

In der am 15. d. M. unter Mitwirkung des Geheimrats Er. Rathenau abgehaltenen Aufsichtsratssitzung der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft wurde laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin üher das Geschäftsjahr 1912 13 Bericht erstattet, aus dem hervorgeht, daß trotz der Abschwächung der Konjunktur in einer Reihe von Industrien die Beschäftigung der Gesellschaft eine starke Zunahme aufweist. Die für die ersten zehn Monate des abgelaufenen Geschäfts⸗ jahres porliegenden Ziffern der fakturterten Umsätze wie der Aufträge übersteigen die hohen Ziffern aus der gleichen Zelt des Vorjahres erheblich, zusammen um mehr als 90 Millonen Mark. Die liquiden Mittel der Gesellschaft reichen für die an sie herantretenden Geld⸗ bedürfnisse vollkommen aus.

Der Versand des Stahlwerksverbandes im Juni d. J. betrug laut Meldung des ‚W. T. B.“ aus Düsseldorf ins⸗ gesamt 605 570 t. (Rohstahlgewicht) gegen 567 331 t im Mai 1913 und 615429 t im Juni 1912. Hiervon entfielen auf Halbzeug 132 595 t gegen 141 628 bezw. 169187 t, s 282 003 t gegen 237 194 bezw. 215 670 t, Formeisen gegen 138 509 bezw. 230572 t.

Die württembergischen Staatseisenbahnen verein⸗ nahmten im Juni 1913. 6998 09000 S (gegen Juni 1912 endgültig mehr 141 611 4). Einnahme vom 1. April bis letzten Junt 21 727 000 A (gegen das Vorjahr endgültig mehr 121 611 A). Laut Meldung des W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Oesterreichischen Südbahn vom 1. bis 10. Juli: 4 597701 Kronen, gegen die endgültigen Einnahmen des entsprechenden Zeit raums des Vorjahres Mindereinnahme 179 734 Kronen und gegen die vorläufigen Einnahmen mehr 132 531 Kronen.

London, 15. Jult. (W. T. B.) Wollauktion. (Schluß.) Von 176 000 Ballen disponibler Ware wurden 111 000 Ballen ver⸗ kauft und zwar 68 000 Ballen für Heimatland, 41 000 Ballen für den Kontinent und 2000 Ballen für Amerika. Für die nächste Serie werden 65 000 Ballen zurückbehalten. Die Balkanlage, die Geld⸗ teuerung sowle die amerikanische Tariffrage verursachten einige Unregel- mäßigkeiten. An der diesmallgen Auktion war doch gute Ware rege gefragt. Es schließen: Gute Merinos pollpari; gewöhnliche Scoureds

Eisenbahnmaterial 190 972 t