* 1 n,.
rofessor Dr. Eckst ein: Allgemeine Zoologie. — Wirbeltiere.
— Wirbellose Tiere (oöhne Insekten). — Fischzucht. — Zoologische Uebungen und Erkursionen.
Professor Dr. Dickel: Rechtskunde Sachenrecht). .
Dr. med. Heidem ann: Erste Hilfe bei plötzlichen Unglücksfällen.
Das Wintersemester be t am Mittwoch, 15. Oktober 1913, und endet am Freitag, 20. März 1914. . ; .
Anmeldungen sind baldmöglichst n die Forstakademie Eberswalde zu richten unter Beifügung der Zeugnisse über Schulbildung, forstliche Lebrzeit, Führung, Besitz der erforderlichen Mittel zum Unterhalt sowie unter Angabe des Militärverhältnisses.
Eberswalde, im August 1913.
Der Direktor der Forstakademie. 22332 Yi rl
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht: —⸗
D das am 7. April 1913 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft Brieden 19 in Brieden im Kreise Cochem duich das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Koblenz Nr. 32 S. 193, ausgegeben am 19. Juli 1913; .
2) der Allerhöchste Erlaß vom 14. Mai 1913, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Landgemeinde Deutsch Lissa im Kreise Neumarkt für die Ausführung der geplanten Wasserversor— gungsanlage der Gemeinde Deutsch Lissa, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Breslau Nr. 26 S. 247, ausgegeben am 28. Juni 1913 .
3) der Allerhöchste Erlaß vom 5. Juni 1913, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Eppelborn im Kreise Ottweiler zur Schaffung einer Schutzzone für die Quelle der Gemeindewasserleitung, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Trier Nr. 30 S. 251, ausgegeben am 26 Juli 1913; .
) der Allerhöchste Erlaß vom 21. Juni 1913, betreffend die Ver⸗ leihung des Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Berlin behufs Erwerbung einer Restfläche des Grundstücks Lindenstraße 92, durch dag Amtsblatt der Königlichen Regierung in Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 28 S. 403, ausgegeben am 12. Juli 1913;
) der Allerhöchste Erlaß vom 21. Juni 1913, betreffend die Ver⸗ leihung des Enteignungsrechts an den Kommunalverband des Kreises Gummersbach für die Anlage einer Kleinbahn von Bielstein nach Waldbröl durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Cöln Nr. 29 S. 233, ausgegeben am 19. Juli 1913; ö
s) der Allerhöchste Erlaß vom 25 Juni 1913, hetreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Stadt Hanau für die Aus⸗ führung eines Industrie⸗ und Sicherheitshafens am Main mit Neben⸗ anlagen und Gleisanschlüssen sowie für die Herrichtung des für die Hafenzwecke erforderlichen Industriegeländes, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Cassel Nr. 30 S. 263, ausgegeben am 26. Jul 1913 .
der Allerhöchste Erlaß vom 5. Juli 1913, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Haigerloch für die Herstellung eines Zufahrtwegs zu dem zu. erbauenden Kranken hause, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Sigmaringen Nr. 29 S. 126, ausgegeben am 19. Jult 1913.
Aichtamlliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 11. August 1913.
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: Der Allerhöchste Erlaß vom 16. Juni dieses Jahres, be⸗ treffend Erlaß und Milderung von Strafen aus Anlaß des Regierungsjubiläums, ist nunmehr im wesentlichen durchgeführt worden. Er hat zu einer sehr großen Zahl von Allerhöchsten Gnadenerweisen geführt, ihre Zahl beläuft sich auf ungefähr 24 0009.
Der brasilianische Gesandte am hiesigen Hofe Dr. Itibere da Cunha ist, wie „W. T. B.“ meldet, in der ver⸗ gangenen Nacht gegen 2 Uhr gestorben.
Der Präsident des Direktoriums der Reichsversicherungs⸗ anstalt für Angestellte, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Koch ist mit Urlaub abgereist.
Während der weiteren Abwesenheit des Königlich württem⸗ bergifchen Gesandten führt der Königlich württembergische
Militärbevollmächtigte Generalmajor von Graevenitz die Geschäfte der Gesandtschaft.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Gneise⸗ nau“ am 6. August in Wusung, S. M. S. Panther am 7. August in Lüderitzbucht und S. M. S. „Breslau“ am 8. August in Syra eingetroffen.
Frankreich.
Mit dem gestrigen zweiten Wahlgange sind die General— ratswahlen nunmehr vollständig beendet. Nach einer von dem Ministerium des Innern veröffentlichten Zusammenstellung verlieren die Konservativen und Nationalisten 52, die gemäßigten Republikaner (Progressisten) 25 Mandate; die Linksrepublikaner gewinnen 12, die Radikalen und Sozialistisch⸗Nadikalen 49, die sozialistischen Republikaner 3 und die geeinigten Sozialisten
13 Mandate. Rußland. In Gegenwart des Kaisers und einer französischen Militärabordnung haben am Sonnabend die Manöver in Krasnoje Sselo begonnen. — Das nunmehr festgestellte Ergebnis der Wahlen in Finnland zeigt folgenden Bestand des neuen Landtags: 0 Sozialdemokraten, 38 Altfinnen, 29 Jungfinnen, 25 Schweden, 28 Agrarier. Im Vergleich mit den Wahlen 1911 gewannen die Sozialisten 4 neue Sitze, die Jungfinnen einen, die Agrarier 2, die Altfinnen verloren 5, die Schweden einen, die Christlichen Arbeiter einen Sitz; letztere sind infolge dessen ganz aus dem Landtage verdrängt. Niederlande. Wie, W. T. B.“ aus Zwolle meldet, hat sich der sozialistische Kongreß nach langen Beratnngen mit 375 gegen 320 Stimmen gegen die Annahme von Ministerportefeuilles aus—
gesprochen, indem er sich auf die Resolution der Minderheit des
Parteibureaus einigte, die der Meinung ist, daß die Partei
Türkei.
Wie das „Wiener K. K. Telegr⸗Korresp.-Bureau“ aus Konstantinopel meldet, beriet der Ministerrat gestern die Antwortnote an die Mächte. Die Pforte dankt darin den Mächten für die freundschaftlichen Gefühle, die sie durch ihr Versprechen, betreffend die Abgrenzung, bekundet hätten, und erklärt, sie habe um der Sicherheit der Grenze willen Adria⸗ nopel besetzen müssen. Wenn die Mächte die Erhaltung eines dauerhaften Friedens wünschten, müßten sie die Besetzung an⸗ nehmen.
Griechenland. Der König Konstantin hat, wie W. T. B. aus Salo— niki meldet, folgenden Tages befehl erlassen: .
Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und Matrosen! Seine Majestät der Deutlche Kaiser hat die Güte gehabt, mir in⸗ folge der griechischen Siege den Titel eines Generalfeldmarschalls zu verleihen. Diese große Ehre wird der ganzen Kriegsmacht Griechenlands zuteil, deren Tapferkeit von Selner Majestät und von der ganzen Welt anerkannt worden ist. Indem ich Euch diese Tatsache bekanntgebe, erkenne ich an, daß ich Euch, Euren Kämpfen und Euren Opfern diese große Ehre verdanke. Dafür spreche ich Euch meinen Dank aus.
In einem zweiten Tagesbefehl an die Armee und Marine macht der König zunächst von der Unterzeichnung des Friedens und der Festsetzung der griechisch⸗bulgarischen Grenze Mitteilung und fährt dann fort:
Ihr seid die Erbauer des neuen Griechenland, das durch Euer Blut, Eure Mühen, Kämpfe und Entbehrungen groß geworden ist. Aber Euer Mut und Eure Standhaftigkeit haben unser Vaterland nicht nur groß, sondern auch geehrt, geachtet und ruhmreich vor aller Welt gemacht. Ich beklage tief, daß viele Waffen- gefährten meine Worte nicht hören, aber ihr Blut wurde nicht unnütz pergossen, ihr Andenken wird unvergänglich sein. Euch Lebenden drücke ich meine Bewunderung und meinen Stolz aus, an der Spltze einer solchen Armee und einer solchen Flotte, zu stehen. Ben Teilnehmern an beiden Kriegen sollen Denkmünzen verliehen werden, aber darüber hinaus bin ich gewiß, daß im Herzen jedes einzelnen dag Gefühl lebt, er habe Griechenland groß gemacht. Doch unser Werk ist nicht vollendet. Griechenland muß stark, sehr stark werden. Ich werde ohne Unterlaß auf dieses Ziel hin arbeiten. Die von Euch unter den Fahnen bleiben, werden mir dabei ebenso treu wie auf dem Schlachtfelde helfen, und Ihr, die Ihr voll Stolz und Triumph an den häusg⸗ lichen Herd zurückkehrt, bewahret und gebt weiter den unverrück— baren Entschluß, Griechenland milltäͤrisch sehr Fark zu machen zur Achtung für seine Freunde und zur Furcht für seine Feinde.
Numänien. Die Friedenskonferenz hielt am Sonnabend ihre letzte Arbeitssitzung ab, um sich gestern vormittag nochmals zur Unterzeichnung des Friedensvertrages zu versammeln. Der Staatssekretär Pissoski verlas den amtlichen Text des Friedensvertrages, der dann unterzeichnet und von den Chefs der Delegationen mit ihren Siegeln versehen wurde. Geschüßz⸗ donner und Glockengeläut begleiteten den feierlichen Akt. Nach Meldung der „Agence Roumaine“ hat der Vertrag folgenden Wortlaut: s Friedensvertrag zwischen dem König von Bulgarien einerseits, den Königen von Griechenland, Montenegro, Rumänien und Serblen andererseits. . Beseelt von dem Wunsche, dem gegenwärtig zwischen den be= treffenden Ländern bestehenden Kriegszustande ein Ende zu machen, und in dem Wunsche nach Ordnung und von dem Willen durch⸗ drungen, den Frieden zwischen ihren solange heimgesuchten Völkern herzustellen, haben die genannten Mächte beschlossen, einen endgültigen Friedensvertrag zu schließen und zu diesem Behufe folgende Bevoll— mächtigte ernannt. (Folgt die Liste der Friedensbeboll mächtigten.) Nachdem das Einvernehmen hergestellt war, wurde beschlofsen . Art. 1: Zwischen dem König der Bulgaren und den übrigen Herrschern sowie ihren Erben und Nachfolgern wird Friede und Freund— chaft herrschen. . ö Art. ö gemäß Anner V zum Protokoll berichtigte Grenze zwischen Rumänien und Bulgarien wird von der Donau oberhalb von Turtukhai ausgehen und am Schwarzen Meer südlich von Ekrene endigen. Es ist ausdrücklich abgemacht, daß Bulgarien in längstens 2 Jahren die bestehenden Befestlgungen von Rustschuk, Schumla und in einer Zone von 20 km um Baltschik herum schkeifen wird. Eine gemischte Kommission wird binnen 14 Tagen an Ort und Stelle die neue Grenzlinie festsetzen und die Verteilung der durch die neue Grenze geteilten Güter und Besitztümer vornehmen. Im Falle von Meinungsveischiedenheiten wird ein Schiedsspruch in letzter Instanz entscheiden. .
Art. 3: Die gemäß Annex X im Protokoll festgesetzte Grenze zwischen Serbien und Bulgarien wird vom Patarica. Berge an der alten Grenze ausgehen, der alten türkisch. bulgarischen Grenze und der Wasserscheide zwischen dem Wardar und der Struma folgen mit Au⸗ nahme des oberen Strumitza⸗Tales, das bei Serbien Pleiben wird, und wird heim Belesch Gebirge endigen, wo sie sich an die bulgarisch⸗ griechische Grenze anschließen wird. Eine gemischte Tommission wird binnen 14 Tagen die neue Grenzlinie festsetzen und die Verteilung der durch die neue Grenze geteilten Güter und Besitztümer unter Vorbehalt eines Schiedsspruches vornehmen.
Art. 4: Die Fragen, die sich auf die alte serbisch bulgarische Grenze beziehen, werden gemäß den zwischen den vertragschließenden Parteien entsprechend dem Annexionsprotokoll zustande gekommenen Vereinbarungen geregelt werden. ;
Art. 5: Die gemäß Annex V zum Protokoll festgesetzte Grenze zwischen Griechenland und Bulgarlen wird von der neuen serbisch⸗ bulgarischen Grenze ausgehen, auf dem Kamme des Belesch⸗Gebirges verlaufen und an der Mündung des Mestaflusses in das Aegäische Meer endigen. Eine gemischte Kemmisston und Schiedespruch find wie im vorhergehenden Artikel festgesetzt. Es ist ausdrücklich abge⸗ macht, daß Bulgarien bereits jetzt auf jeden Anspruch auf die Infel Kreta Verzicht leistet.
Art. 6: Die Haupfquartiere der einzelnen Armeen werden von der Unterzeichnung des Vertrages verständigt werden. Die bulgarische Regierung verpflichtet sich, bereits vom nächsten Tage an abzurüsten. Die Truppen, die in der Okkupattonszone einer kriegfübrenden Armee garnisoniert sind, werden auf einen anderen Punkt des alten bulga⸗ rischen Gebietes dirigiert werden und erst nach Räumung der Okkupationszone in ihre gewöhnlichen Garn isonen zurückkehren können.
Art. 7; Die Räumung des bulgarischen Gebietes wird sofort nach der Demohilisierung der bulgarischen Armee beginnen und in längstens 14 Tagen beendigt sein.
Art. 8: Während der Okkupation bulgarischer Gebiete behalten die Armeen das Recht zu Requisitionen gegen Barzahlung. Sie werden die Eisenbahnen zum Transport von Truppen und Lebens⸗ mitteln frei benutzen können, ohne eine Entschädigung zu gewähren. Die Kranken und Verwundeten werden unter dem Schutze der ge— nannten Armeen stehen. 3
Art. 9. gan he Kriegsgefangenen werden sobald als möglich gegenseitig zurückgegeben werden. Die Regierungen werden einander eine Aufstellung der unmittelbaren Ausgaben für die Verpflegung und den Unterhalt der Kriegsgefangenen überreichen.
Art. 10. Der gegenwärtige Vertrag wird binnen 14 Tagen, oder, wenn möglich, noch früher ratifiziert und der Austausch ber Rati— fikationen in Bukarest vorgenommen werden. ; .
Zur Beglaubigung des Vorstehenden haben die betreffenden Be—
beiwohnte. Die Fahrt
Mit lebhafter F
starke Resignation un unvermeidlich waren, zu machen, zwischen Völkern, d Diese Opfer werden die allen denen gebrach durch die Hoffnung, e deihens für die Balka
wirtschaftlichen Entwick
Rumänien besonders dazu beitragen, ihre wünschen, daß wir uns
gemacht haben. Ich und Tapferkeit, die
haftes Gleichgewicht h ihrem Blute das geme
und bitte die göttliche
Kaiser sind, wie „ Friedensschlusses folge
Augenblick weilen meine Herzen für Deine treue
Swinemünde, 8 große Genugtuung, wen
reichten habe beitragen k in Gnaden noch lange
wunderung verfolge.
Bukar est, 8. Au
Eine Salve von
in Bukarest.
feiert werden.
bei der am Sonnaber
nötig sei.
welche nur allzu lange
um ein so edles und so wünschenswertes Ziel zu erreichen, und wird uns eine traurige Vergangenheit bergeffen lassin und die Wege zu einer glücklichen Zukunft bahnen. ssere er wer uns segnen, und wir werden uns um die Menschheit wohlverdiernt
einjährigen Kampfes gezeigt haben. . Entwicklung Ihrer Lander sichern und zwischen allen ein dauer—
wirkens zum Zweck des Friedens.
Die Konferenz wird am Dienstag zum letzten Male zu sammentreten, um einige Förmlichkeiten zu erledigen und sich das Schlußprotokoll vorlegen zu lassen. . kö Nach der Unterzeichnung des Friedens fand gestern in der Metropolitankirche Gottes dienst statt, dem auch das Königs panr
der Majestäten zur Kirche gestaltete sich
zu einem Triumphzuge. Abends fand dann im Königlichen Schlosse zu Ehren der Delegierten der Friedenskonferenz ein Galgdiner statt, bei dem der König Karol folgenden
Trinkspruch ausbrachte:
reude sehe ich um mich vereint die Herren
Delegierten der Balkanstaaten, welche soeben in der Vauytstadt Rumäniens den Frieden geschlossen und unterzeichnet haben. Dieser pon dez ganzen Welt so heiß ersehnte Friede hat auf einer Seste
d schmerzliche Opfer verlasgt, die jede ch den blutigen Kämpfen ein ö. gedauert haben le bestimmt sind, sich zu verstehen. jedoch gemildert durch die Erleichterung, t werden wird, welche gelitten haben, umz ine Zeit gegenseitigen Vertrauens und Ee. nhalbinsel anbrechen zu sehen. Ez ist nicht
nur ein Wunsch, den ich ausdrücke, sondern auch melne Ueberzeugung, daß, wenn unsere Staaten frei an ihrer Organisation und shret
lung arbeiten können, sie in wenigen Jahren
die Früchte ihrer Anstrengungen und ihrer Weisheit ernten können. Diese neue Aera, die ju eröffnen von uns abhängt, wünscht
aufrichtig und wird von ganzem Her en Herbetführung zu erleichtern. Es ist zu zu gemeinsamem Handeln zusammenschließen,
Unsere Völker werden
kann mich nicht enthalten, meine lebhafte
Bewunderung zu bezeugen für die dauernde Selbstverleugnung
Ibre braven Armeen während eines fast Dieser Kampf muß eine freie
erstellen Das Gevdächtnls deter, die mit insam unternommene Befreiungswerk bezahlt
haben, muß heilig werden, das ist eine fromme Pflicht der Tank, barkeit. Ich hege die feste Ueberzeugung, daß der geschlossene Friede dauerhaft sein und mit der Hilfe Gottes der erste Schritt werden wird zu einem fruchtbaren Einverständnis, welches Ihren Völkern neue Prüfungen zu ersparen und ihnen helfen wird, sich von der soeben überstandenen zu erholen. byli
sehen, daß sich zwischen Rumänen und den Königreichen der Balkan. halbinsel die freundschaftlichsten Beziehungen in unser aller Interesse anknüpfen und aufrechterhalten werden. 2 ö fühle trinke ich auf die Gesundheit Ihrer erlauchten Souveräne
Mein sehnlichster Wunsch ist, zu
Zum Zeichen dieser Ge—
Vorsehung, Schutz und Segen ihren König—
—
reichen angedeihen zu lassen.“ Zwischen dem König Karol und dem Deutschen
W. T. B.“ meldet, aus Anlaß des nde Telegramme gewechselt worden:
Bukgrest, 7. August. Nach Ueberwindung von ber eu tenden Schwierigkeiten ist der Friedensschluß gesichert, der dank Dir ein definitiver bleibt. In diesem für meine Regierung so bedeutungsvollen
Gedanken bei Dir und danke ich von ganzem Freundschaft und Deine warme Sympathie,
die Du mir in diesen ernsten Zeiten ganz besonders entgegenbrachtest.
— Cogol. August. Hohenzollern“. Dein heule nat
angekommenes Telegramm ist eine große wahre Freude für mich. Ich sage Dir meine aufrichtigsten und herzlichsten Glückwünsche zu dem schönen Erfolge, den nicht nur Dein Volk, sondern alle kriegführenden Staaten und damit ganz Europa Deiner weisen und wahrhaft staatẽ⸗ männischen Politik zu verdanken haben. Es ist mir gleichzeltig eine
n Du erwähnst, daß ich zu dem ietzt Sr önnen. Der allmächtige Gott erhalte Dich zum Wohle Deines Landes, dessen herrliche
Entwicklung ich nach wie vor mit herzlicher Freundschaft und Be— Freue mich unseres gemeinsamen Zusammen—
Wilhelm. gust. Die liebevollen Worte in Deinem so
warmen und herzlichen Telegramm erfüllen mich mit Stelz und auf richtiger Dankbarkeit. Ich schätze mich glücklich, daß durch mein Ein— greifen einem langen, blutigen Kriege ein Ende gemacht und der Frieden auf der Balkanhalbinsel gesichert werden konnte. Möge es uns jetzt gestattet sein, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken und einer längeren Periode der Ruhe entgsgenzugehen, damit das Ver. trauen in allen Kreisen des öffentlichen Lebens wiederkehre. Nochmals innigen Dank für Dein warmes Interesse und Deine wirkfame Antell— nahme an den letzten für mein Land so bedeutungsvollen Ereignissen.
Carol.
Serbien. 101 Kanonenschüssen verkündigte gestern
in Belgrad die Unterzeichnung des Friedensvertrages Den ganzen Tag über herrschte lebhafte Be— wegung in der Stadt, die am Abend festlich erleuchtet wurde. Heute wird in sämtlichen Kirchen Serbiens ein Tedeum ge—
Amerika.
Wie die „Associated Preß“ aus Washington meldet, hat
id dort abgehaltenen Konferenz der Mit—
glieder der Senatskommission für auswärtige Angelegenheiten mit dem Präsidenten Wilson letzterer entschieden die An⸗ sicht vertreten, daß eine Intervention in Mexiko un—
Versammlung des Zen
weil der . Vorstand de
Barcelona vom g. d.
vollmächtigten ihre Unterschrift und Siegel beigesetzt.
nicht stark genug sei, um an der Regierung teilzunehmen.
Gegeben zu Bukarest, den 10. August 1913.
Wunsch der Streikende
Statisftik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung. Aus Solingen meldet die ‚Rhein.⸗Westf. Ztg.“, daß in elner
tralverbandes der deutschen Schuhmacher
gesellen beschlossen wurde, den Ausstand, der Über 3 Monate gedauert hat, aufzuheben, weil es aussichtslos sei, mit den wenigen noch ausständigen Gehilfen den Kampf fortzusetzen. Nach einer Mitteilung der „Köln. Itg.“ sst in allen Mainzer Betrieben der Beleuchtungsbranche den Metallarbeitern gekündigt worden. Die Arbeitgeber welgern sich, in eine Verkürzung der Arbeitszeit zu willigen. . ö Der allgemeine Streik in Mailand nimmt, wie W. T. B. berichtet, einen ruhigen und heute weniger bemerkbaren Fortgang,
s leitenden Rates des Allgemeinen Arbelter=
verbandes sich entschieden gegen eine Ausbreitung' des Streiks nach andern Gebieten Italiens auegesprochen hat. haben beschlossen, den Streik morgen zu beenden. Zu dem Ausstand der Arkelter in der Textilindustrie und anderen Gewerbezweigen Kataloniens wird dem . W. T. B.“ aus
Die Buchdrucker
M. berichtet: Die Lage ist durchaus normal.
Die Schuhmacher haben die Arbeit wieder aufgenommen. Der
n, zu einer Lösung zu kommen, macht sich
immer mehr geltend. Die Polizei hat in einer Schenke neun Streik⸗ führer verhaftet, welche Sireikbefehle vorbereitelen, die in verschiedenen Gegenden Kataloniensg verbreitet werden sollten. — Nach einer weiteren Meldung aus Barcelona bom heutigen Tage hat eine Abordnung der Ausständigen, die aus je einem Vertreter der einzelnen Betriebe bestand, den Vermittelungsvorschlag der Regierung (s. Nr. 1865 d. Bl) angenommen. Die Fabriken werden den Betrieb morgen wieder eröffnen. — In Sabadél! haben 6000 Ausständige beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. — In Zor⸗ roza sind 550 Metallarbeiter in den Ausstand getreten.
Aus Pontevedra meldet, W. TB.‘ daß dort ein General- streik begonnen hat. Die Zabt der Aueständigen beträgt 1600
Zu den Arbeitsstceitigkeiten auf den Naphthawerken in dem russischen Gouvernement Baku wird dem genannten Bureau weiter berichtet, daß in Bibi Eybad die Meister und Arbeiter auf den Werken Nobels, Mantaschews und Muttarows streiken und n Bala chany in drei Betrieben über 200 Arbeiter ausstãndig sind. Auch in fünf kleinen Fabriken ist ein Streit ausgebrochen.
Wohlfahrtspflege.
Fürsorge für Bauarbeiter.
Gegen die Anwendung offener Koksfeuer zur Austrocknung von Neubauten wendet sich ein von den beteiligten preußischen Ministern an die Regierungspräsidenten gerichteter Erlaß, in dem darauf hin— gzewiesen wird, daß dieses Austrocknungsverfahren nach den gemachten Beobachtungen selbst bei Anwendung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen mit Gefahren für die Gesundheit der Arbeiter verbunden ist. Es soll deshalb offene Koksfeuerung im Janern eines Baues künftig nicht mehr zugelassen werden. Soweit zur künstlichen Austrocknung von Neu⸗ oder Umbauten Koksöfen notwendig sind, wird empfohlem solche ju verwenden, die mit einer Dunstklappe und einem Rohr zur Ab⸗ leitung der Gase aus dem Bau versehen sind.
i in dem Erlasse weiter bestimmt wird, sollen die Polizet⸗ behörden durch Aufnahme einer entsprechenden Vorschrift in die Arbꝛiterfürlorgepolizeiverordnungen ermächtigt werden, zu verlangen, daß im Winter die Räume von Neubauten, in denen gearbeitet wird, zu erwärmen sind.
Sport.
Der Verwaltungsausschuß der National- Flugspende hat be— schlofen, für Fernflüge, die in der Zeit voin 15. September bis 31. Oktober 1913 als Tagesleistung — d. 5. in der Zeit von Mitter—⸗ nacht his zur Mitternacht des folgendes Tages — mit oder ohne Fluggast ausgeführt werden, Prelfe nach Maßgabe folgender Be⸗ stimmungen auszusetzen:
). Die Fernflüge müssen von Fliegern deutscher Staatsange⸗ hörigkeit auf Flugjeugen, die einschließlich ihres Motors in Deutsch⸗ land heggestellt sind, ausgeführt werden. An dem Wettbewerbe können sich mit Genehmigung der Heeres, und Marineverwaltung Nilttãrflieger beteiligen. Bie — gegebenenfalls auch nachträgliche — Geneh migung der zuständigen Stelle ift in jedem einzelnen Falle nach⸗ zuweisen
2) Es müssen als Tagesleistung mindestens 10010 Km und davon mindestens 500 km in einer Richtung zurückgelegt werden. Der Flug kann außerhalb Deu schlands begonnen und beendet werden.
3) Für die sechs weitesten Flüge werden ausgesetzt: 60 000 als 1. Prieig, 50 000 S9 als 3. Preis, 40 000 „ als 3. Preis, 6H „ als 4. Preis, 15 000 s als 5. Preis, 10 000 S½ als Preis.
4) Wird der zurzeit weiteste Fernflug von Paris nach Caceres mit einer Länge von 1690 km durch innerhalb Flefes Wettbewerbes ausgeführte Fernflüge übertroffen, fo wird für den weitesten Flug ein Nationalflugpreis von 100 060 6 verliehen. Die übrigen Preise . in der angegebenen Reihenfolge den folgenden sechs weitesten
ügen zu.
) Zwischenlandungen sind freigestellt.
6) Die durchflogene Strecke wird nach dee Luftlinie zwischen dem Ort des Abfluges und dem Landungsort oder sonstigen Punkten be— rechnet, deren lleberfliegen in einwandfreier Weife (siehe auch Ziffer 9) nachgewiesen wird. ;
I) Der Flug muß mit demselben Flugzeug durch demselben Flieger ausgeführt werden. Ein Wechfel des Fliegers, des Flugzeugs oder des Motors innerhalb der zu wertenden Tagesleistung ist nicht gestattet. Führt derselbe Flieger mehrere Fernflüge mit demselben oder mit cinem anderen Flugzeug aus, fo wird nur fein weitester Flug bewertet. Werden von verschiedenen Fliegern auf demselben Flugzeug Fern⸗ flüge ausgeführt, so wird jeder enzelne Flug selbständig gewertet.
8) Vie Preise werden den Besitzern der Flugzeuge ausgezahlt.
9) Aus Preisen, die auf Flugjeugen der Militäͤrverwaltung er⸗
logen sind, werden den Siegern Ehrenpreise gewährt und die per⸗ sönlichen Auslagen erstattet, der Rest der Militärverwaltung für die Raiser Wilhelm Luftfahrerstiftung zur Verfügung gestellt. IO). Zum Nachweis der zu wertenden Flugleistungen sind Be— scheinigungen über Zeit und. Ort des Abflugs, Zeit und Ort der dandung — auch jeder Zwischenlandung — sowie gegebenenfalls des lieberfliegens kontrollierter Punkte beizubringen. Die J können von jeder einwandfreien Persönlichkeit, jedoch nicht von einem wa mitgenommenen Fluggast ausgestellt werden. Auch ist das Darogramm des zuvor geprüften und versiegelten Barographen bei- iufügen. Die Auszahlung eines Preises erfolgt nur, wenn der Nach— weis über die Ausführung des Fernfluges nach Maßgabe vorstehender Jestimmungen vollständig erbracht wird. Die Entscheidung steht mit i n, des Rechtsweges dem Verwaltungsausschuß der Rational⸗ fugspende zu.
417. Die sonstigen von der Nationalflugspende ausgeschriebenen hreise blelben von biesem Ausschreiben unherährt.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saaten stand in Italien im zweiten Drittel des Monatz
Su lo 13.
In Oberitalien, mit Ausnahme Piemonts, Liguriens und der Narten, kam das schöne Wetter mil höheren Temperaturen den Feldern sehr zu statten. In Piemont und auf den Inseln machte h jedoch Mangel an Feuchtigkeit bemerkbar. Mit dem Dreschen des Getreides wurde mit zufriedenstellendem Ergebnis fortgefahren. Dlais, Küchenkräuter, Hanf und rote Rüben zogen Vorteil aus den der Berichtsperiode gefallenen Niederschlägen und berechtigen zu en Hoffnung auf einen guten Ertrag. Im größten Teile Italiens Ehen die Weinanpflanzungen gut; hier und da, besonderg auf der Anlentinischen Halbinfel, Tist ? die Peronospora aufgetreten. Die lenkulturen entwickelten sich im allgemeinen befriedigend. Bericht 3 Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua vom 7. August 1913.)
Der ungarische amtliche Saatenstandsbericht vom August schtzt die Weizenernte auf 39.53, Roggen auf 12,56, eg e auf 16566, Hafer auf 14.35 Meterzentner gegen 47,17, 13,75, 32, 11,14 Meterzentner im Vorjahre. Die Maispflanze steht all⸗ nein befriedigend, sie braucht trockenes, warmes Wetter. Der und der Kartoffeln befriedigt. Die Zuckerrübe steht in 36 Komitaten ki, in 7 sehr gut, in den übrigen gutmittel.
Verdingungen.
ö. Belgien. nastenhefte können vom Bureau des adjudications in Brüssel, Rue des Augustins 15, bezogen werden. 3 l. September 1913, 12 Uhr; Station Lüättich⸗Guillemins: 5. lines Wasserturms mit Behälter nach System Intze und einem junge vermögen von 206 pm auf der Station Landen. 14402 Fr.
Sicherheitsleistung 1400 Fr. Lastenheft Nr. 1001, Preis 40 Centimes. Eingeschriebene Angebote zum 28. August 1913.
3. September 1913, 13 Uhr: Salls de ia Madeleine in Brüssel: Lieferung von bo0 blauen Grenssteinen für die Stanon Schaerbeek. 1250 Fr. Sicherheits leistung 106 Fr. Speziallastenheft Rr. 1009 kosten frei. Eingeschriebene Angebote zum 30 August 1913.
Demnãächst ebenda: Lieferung von 719 chin Eichen⸗, Jarrah⸗ oder anderen Holzes, 12 441 cbm Eichen-, 9g967 cbm Fichten⸗ und 486 bm Pitchpineholzes in Pfosten, Bohlen, Brettern, Schwellen und Andreaskreuzen für die Staatsbahnen. 33 Lose. Anlieferung an ,,, gief Dem nã ebenda; Lieferung von 219 000 kg weichen Stahls für die Staatsbahnen. 3 Lose. . ;
. , ebenda: Lieferung von rund 450 000 feuerfesten Ziegeln für Lokomotiven feuerherde.
Demnächst ebenda: Lieferung von Artikeln sür die Heizung der Züge der Staatsbahnen. 24 Lofe.
Mannigfaltiges.
Ro sto ck, 10. August. (W. T. B.) Die Feierlichkeiten aus Anlaß der Jubelfeier des 125jährigen Bestehens des Mecklenburgischen Füsilierregiments Nr. 960 Kaiser Wilhelm begannen am gestrigen Sonnabend. Nachdem am Vor⸗ mittag an den Kriegergräbern und am Kriegerdenkmal Kränze niedergelegt worden waren, fand am Nachmittag in der Tonhalle bezw. in Mahn n. Ohlerichs Keller gaz an grüßung der ehemaligen Angehörigen des Regiments statt. Nachmittags 5 Uhr 6 Minuten traf Seine Kö nigliche Hoheit der Prinz Heinrich der Niederlande mit Gefolge hier ein. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin traf um 5 Uhr 35 Minuten
im Automobil, von Gelbensande kommend, in Rossock ein und nahm im Palais Wohnung. Abends versammelten sich im Hotel „Fürst Blücher das Offizierkorps,
die Reserveoffiziere und die ehemalt en Offiztere des Regiments und viele Ehrengäste zu einem Begrüßungsabend, dem auch Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und der Prinz Heinrich der Niederlande beiwohnten. Letzterer übergab mit einer kurzen Ansprache dem Regiment einen Schellenbaum. Das Geschenk der ehemaligen aktipen Offiziere bestand in einer Summe von Tes st, die für den Offizierfonds bestimmt ist. Zum Ban der neuen Offiziermesse schenkte die Stadt Rostock die Summe von 10 000 C6. Die Reserveoffizlere und ehemaligen Reserveoffizlere ließen 3000 A6 zur Anschaffung eines Speisezimmers für die
neue Offiziermesse überreichen. Weitere Geldspenden ließen die ehemaligen Anteroffiziere und die ehemaligen Füsiliere überreichen. Die mecklenburgischen Regimenter, die Füsilier⸗
vereine von Rostock, Wismar und Schwerin ließen gleichfalls Ehrengeschenke überreichen. Nach Ueberreichung der Ehrengeschenke fand ein Festmahl statt, Seine Königliche Hoheit der Großherzog brachte auf Seine Majestät den Kaiser einen Trink— spruch aus, worauf die Nationalhymne gespielt wurde. Der Oberst von Wright dankte dem Großherzog für sein Erscheinen und schloß mit einem dreimaligen Hurra auf den Großherzog. Der Seneral⸗ leutnant z. D. Freiherr von Hanstein feierte in längerer Rede das Regiment. Der Bürgermeister Clement brachte auf Seine König— liche Hoheit den Großherzog einen Trinkspruch aus. Nach Schluß der Tafel fand die Aufführung elne? vom Hauptmann der Reserve Dr. Schmidtgen verfaßten Festspiels statt, das in der Vorführung lebender Bilder aus der Regimensgeschichie bestand. Den Schluß des Abends bildete ein Zapfenstreich.
Am Sonntag, Morgens 7 Uhr, fand großes Wecken statt. Seine Majestät der Kaiser und König mit Gefolge traf um 11 Uhr auf dem Bahnhof ein, wo Allerhöchstderfelbe won Seiner Hoheit dem Herzog Paul Friedrich, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich der Niederlande und Seiner Kaiser⸗ lichen Hoheit dem Großfürsten Georg Michatlowitsch, dem Staatsminister Grafen von Bassewitz und dem Buͤrgermeifster Yr— Maß⸗ mann empfangen wurde. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften bestiegen einen offenen Vierspänner und fuhren, vom Pablikum lebhaft begrüßt, durch ein Spalier von Innungen, Vereinen, der Jugendwehr und Schulen zur Wallpromenade. Das Wetter war bedeckt und regnerisch. Zu dein auf der Wallpromenade stattfindenden Feld gottesdienst hatte das Regiment (auch das in Wismar stehende 2. Bataillon) dort Ausstellung genommen, mit dem Regiments— kommandeur Ohbersten von Wright und den direkten in gor, gesetzten des Regiments bis zum Kommandierenden General des 1X. Armeekorps, Generalleutnant von Quast. Um 11 Uhr trafen Ihre Königliche Hoheit Tie Groß⸗˖ herzogin, Ihre Kaiserliche Hoheit die Großherzogin— Mutter Anastasia, Ihre Kaiferliche und Königliche Hoheit die Kronp rinzessin mit ihren beiden ältesten Söhnen sowie Fhre Hoheit die Herzogin Marie Antoinette ein und nahmen im Kaiserzelt Platz. Als Seine Majestät der Kaiser und König und die Fürstlichkeiten, welche ihn am Bahnhof empfangen hatten, auf der Wallpromenade eintrafen, begrüßten die Füsillere Seine Majestät mit einem kräftigen „Guten Morgen, Majestät!“ Darauf begrüßte Allerhöchftderselbe die anwesenden fürstlichen Damen. Nach der Vorstellung der beiderseitigen Gefolge begann der Gottes dienst mit dem Choral: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, woran sich der Choral: ‚ Nun danket alle Gott“ anschloß. Der Garnison⸗ prediger, Pastor Timm hielt darauf eine Ansprache über das Thema „Sei, getreu his an den Tod, so will ich Dit die Krone dez Lehen geben“. Der Gotlesdienst schloß mit dem Niederländischen Dank⸗ gebet ). Sodann hielt Seine Königliche Hoheit der Großherzog an Seine Majestät eine A nsprache, in der er für den Besuch Aller⸗ höchstdesselben dankte und feiner und des Regiments Dankbarkeit dafür Ausdruck gab, daß Seine Majestät die Stelle eines Chefs des Re— giments übernommen habe. Er schloß mit einem begeistert auf⸗ genommenen Hurra auf den Kalfer. Selne Majestät der Kaiser und König erwiderte mit kurzen Worten des Dankes für den
warmen und herzlichen Empfang, gab seiner Freude darüber Ausdruck, an der Spitze des Regiments Rr. 99 die Stellung des Chefs inne zu haben und brachte ein Hurra auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog aus. Sodann brachte der Kommandeur des Re— giments, Oberst von Wright ein dreimaliges Hurra auf Seine Majestät aus. Seine Majestät der Kaiser schritt darauf mit dem Großherzog die Front des Regiments und sodann die Front der alten Krieger ab, diese mit einem kräftigen „Guten Morgen, Kameraden“ begrüßend, und beehrte hierbei viele der alten Leute mit Ansprachen. Sodann' nahmen Seine Majestät und der Großherzog den Vorbeimarsch des Regiments und den der alten Soldaten entgegen. Nunmehr begaben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit Gefolgen nach dem Rathaus, auf dem ganzen Wege vom Publikum und den Schulen fowle den Jung. Deutsch⸗ land⸗Vereinigungen auf das lebhafteste bejubelt. Vor dem Rathaus stand die Regiments kapelle des Regiments Nr. 90 und spielte die Nationalhymne. Der Kaiser und der Großherzog wurden von den Bürgermeistern empfangen und durch das Treppenhaus des alten Rat— hauses in den Fürstensgal geleitet, welchen Oelbilder von Mitgliedern des mecklenburgischen Fürstengeschlechts zieren. Hier hatten sich der Rat und die Bürgervertretung versammelt. Der Gehelme Kom⸗ merzienrat Bürgermeister Clement überreichte Seiner Majestät den Ehrentrunk mit einer Ansprache, in. der er darauf einging, daß auch Rostock die Regierung Kaiser Wilhelms zu seinem Aufschwung habe . seinen Handel und Wandel habe fördern, seine Einwo nerzahl habe verdoppeln können. In Dankbarkeit gedenke die Stadt des Gnadenbeweises, durch den sie mit dem nach ihr benannten kleinen Kreuzer ‚Rostock! zu den Schiffen der Flotte treten durfte; gedenke sie auch des hohen Schöpfers dieser starken Flotte, unter deren Schutz auch dle Rostocker Handelsflotte wieder eine größere Bedeutung erlangen konnte. Die Ansprache schloß mit den Worten: „Gott segne, Gott schütze Eure Kaiserliche
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Majestät und das ganze Kasserliche Haus, jeßt und immerdar. Seine
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den Dekanen empfangen. sowie die Chargierten der studentischen Verbindungen im Wichs mit Fahnen und gezogenen Schlägern Aufstellung genommen. Seine Maje stãt der Kaiser und König, der in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs erschien, wurde von dem Rektor Professor Dr. Körner mit einer Ansprache empfangen, in der dieser etwa folgendes ausführte: Eurer Majestät danken Lehr“
Majestãt Archivs und
Volkes beigetragen. Beistand, als er als erster es wagte, dem fremden Eroberer den Rücken zu kehren und sich an die Seite Preußens zu stellen. Auch im Jahre 1870 hat Rostock die messten Kämpfer, Aerzte und Kranken? pfleger von allen Universitäten gestellt. heute in der Aula dem Kaiser zu huldigen, dem Förderer des Friedens und der Wissenschaft. Seine Majeftät der Kaiser: Hoch, hoch, hoch!
Frühstück nach dem Großherzoglichen Pakais—;
Majestãt, unser allverehrter, allergnädigster Kaiser Wilhelm II. Hurra, hurra, hurra!“
Seine Majestät der Kaiser und König erwiderte mit
folgenden Worten:
„Ich bitte die Herren, Meinen herzlichsten Dank entgegen⸗ zunehmen für die freundliche . in dem alten ehrwürdigen Rathaus. Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog bin ö. sehbr zu Dank verpflichtet für die gnädige Einladung zum heutigen She die Mir vergönnt, in den Mauern Rostocks zu weilen. Ich freue Mich der guten alten Beziehungen, die Meine Fisiliere mit der Stadt immer gehabt haben, und hoffe, daß diese auch künftig erhalten bleiben. Ich bin von hoher Freude erfüllt und dankbar bewegt über den freundschaftlichen und rauschen den Empfang, den Mir die Bürgerschaft beiderlei Geschlechts hat zuteil werden laffen. Ich hoff daß es der Steh Roftock ver⸗ gönnt sein wird, auch fernerhin in friedlichen Zeiten sich weiter zu entwickeln, und freue Mich, der Geschichte und der Bedeutung der Stadt Rostock dadurch haben Ausdruck geben zu können, daß Ich thren Namen neben anderen Namen großer deutscher Städte in Meiner Kaiserlichen Marine verewigt habe. Möge Handel und
andel der Stadt weiter gedeihen und blühen unter Gottes Hand. Das ist Mein Wunsch.“ Seine Majestät leerte darauf den Pokal, nahm die Vorf ellung
der anwesenden Herren entgegen und begab sich sodann zur Maren? kirche, wo er vom Pasftar begrüßt wurde. Unter Srgelklang betrat dann der Kafser die Marien⸗ kirche, die er eingehend besichtigte. Um 1 Uhr verließ Allerhöchst—⸗ derselbe das Gotteshaus und trat die Rundfahrt durch die Stadbt an, die ihn sodann zur Universität führte. Bei der Universität wurde Seine Majestät von dem Vizekanzler Wirklichen Geheimen
Brockmann und dem Kirchenvorstande
egationsrat Dr. von Buchka, dem Rektor Profeffor Dr. Körner und In der Aula hatten der Lehrksrper
körper und Studentenschaft für die Gnade des Besuches. Wir können uns nur dadurch dankbar erweisen, indem wir Eure
bitten, die schönsten und besten Schätze unferes unserer Bibliothek in Augenschein nehmen zu ollen. Unsere Universität, dle drittälteste des Deutschen Reichs, ird in sechs Jahren ihr 590 jähriges Jubiläum feiern. Sie ar in ihren Anfängen das Bildungszentrum des Nordens. Dann
folgten schwere Zeiten innerer Wirren und äußerer Bedrängnis. Erst 1867 wurde die Universität vom Großherzog Friedrich Franz JI. neu organisiert. ö 25 Jahren, in denen Eure Majestät uns einen ehrenvoll erhaltenen
Von da beginnt eine neue Zeit der Blüte. In den
Frieden beschert hat, ist die Zahl der Studenten bon 340 auf 1005 gestiegen. Der Friede ist unerläßlich für die Wissenschafst. Er
schafft Ideale und wissenschaftliche Werte und erzieht ein, wenn
ich nicht kriege lustiges, fo doch kriegsstarkes Geschlecht. Die niversität hat vor 106 Jahren maͤchtig zur Erhebung des deutschen Von Rostock aus fand unser Landesherr starken
Darum sei es ihr vergönnt,
Seine Majestät der Kaiser und König nahm darauf das
Wort zu folgender Erwiderung:
. bitte Sie. Meinen herzlichsten Dank entgegen zu nehmen für die freundliche Begrüßung seiteng des Herrn Rektors und der Herren Professoren und Studenten. Ich freue Mich außer⸗ ordentlich, den Fuß in die Aula dieser ehrwürdigen Uni— versität haben setzen zu können, deren Geschichte Sie eben so vortrefflich skizztert haben. Wir haben gerade jetzt 100 Jahre hinter uns, seit der Zeit, wo die Wiedergeburt und Wiedergenesung des Volkes Preußens und des ganzen deutschen Volkes einsetzte, das den Fuß des korsischen Erobererz von seinem Nacken abschüttelte. Bei der aufblühenden Begeisterung, die damals das ganze Volk ergriff, war die studentische Jugend in erster Rethe, und Ich hoffe, daß dieser Geist auch noch heute lebendig ist. Wenn wir an jene Zeit zurückdenken, treten vor allem zwel Bilder vor unsere Augen: das des großen Feldmarschalls, dessen Standbild hier vor der Unwersität steht, und das Bild der Königin Luise. Warum? Ich glaube, der Grund ist der, weil beide, die hochselige Königin, eine mecklenburgische Prinzessin, und Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher, dle einzigen waren, die damals, als unser Vaterland zusammenbrach unter ber Uebermacht des Korsen, nie daran gezwelfelt haben, daß er zu Fall zu bringen sei. Die Königin ist mit der Hoffnung gestorhen, der Feldmarschall hat die Hoffnung in Wirklichkeit übersetzt. Wir wissen, daß er der Träger und die Seele der Bewegung war, daß er immer von dem einen Gedanken beseelt war, den Korfen niederzuwerfen, der Deutsch⸗ land so gedemütigt hatte. Diese Bilder möge unsere Jugend immer vor Augen haben, und wenn sie sich auch in die klaren Gewässer der Wissenschaft vertieft, soll sie doch auch den Blick auf die Ge— genwart richten können. Rostock liegt nicht weit von der See, und der Blick über das Wasser auf die allgemeine Weltgeschichte scharft unser Auge für die Aufgaben der Gegenwart. Bas mögen die Herren den jungen Studenten zu Gemüte führen. Wir brauchen
Männer für unsere Zeit, und dazu möge Gott seinen Segen
geben.“
Seine Majestät besichtigte nach Vorstellung der Professoren dann kunden und alte Szepter der Universität und begab sich später zum e ,, r r Zu dem ühstück, an dem die anwesenden Fürstlichkeiten teilnahmen, waren
ch die Spitzen der Zivil, Militär, und städtischen Behörden sowie das Offizierkorps des jubilierenden Regiments geladen. Sodann begab sich Setne Majestaät der Kaiser und König mit Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog und den übrigen Fürst⸗ lichkeiten nach dem Ba hnhofe, von wo uin 3 Uhr 50 Minuten die Abreise Seiner Majestät nach Lübeck erfolgte.
Lübeck,. 10. Auguft. (W. T. B.) Aus Anlaß des heutigen
Be sucheg Seiner Majestät des Kalfers und Königs zeigte sich Lübeck in prächtigem Festgewande. Die Straßen, die der . auf der Fahrt zur St. Marienkirche und zum Rathaus durchfahren sollte, fielen durch den reichen fl nf nn, auf. An der Untertrave gewann das Bild durch die ü
er die Toppen geflaggten Schiffe en besonderen Reiz. Die Straßen waren mit „iner erwartungs⸗
6 und. empfangsfreudigen Menge dicht gefüllt. Vor dem estli
geschmückten Bahnhofe hatte eine Ehrenkompagnie deg giments Lübeck Aufstellung genommen. Auf dem ganzen Wege zur
Marienkirche bildeten das Regiment Lübeck, Kriegervereine, die Lübecker Fischer und Schulen Spalier' Seine Majestät der Kaiser und König traf um 5 Uhr 37 Minuten mittels Sonderzuges hier ein und wurde auf dem Bahnhofe im Namen der Stadt von dem Bürgermeister Dr. Eschenbur „den Senatoren und dem Regierungsrat Dr. Geise empfangen. Ra dem Seine Majestät den Bürgermeister begrüßt hatte und die Vorstellung der zum Empfang er⸗ schienenen Herren erfolgt war, schritt Allerhöchstderselbe, von den Hochrufen einer dicht gedrängten Menschenmenge lebhaft begrüßt, die Front der Ehrenkompagnie ab. Sodann fuhr gleitung des Bürgermeisters Dr. Eschenburg nach der Marien; kirche, während in weiteren Automobilen die Herren des Kaiserlichen
eine Majestät in Be⸗
folgeg mit den übrigen zum Empfange des Kaisers erschlenenen
Herren folgten. Auf dem ganzen Wege wurden dem Kaiser stets er⸗ neute Huldigungen von seiten des Publikums dargebracht. Marienkirche fand eine musikalische Aufführung 'statt, die durch
In der
Präludium eingelestet und wit einem allg meinen Schluß
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