1913 / 192 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Aug 1913 18:00:01 GMT) scan diff

der Königlich Großbritannischen Viktoriamedaille in Silber: dem Oberbootsmannsmaaten Engels, dem Obersegelmachersmaaten Ficht, dem Obermaschinistenmaaten Jahnke und dem Maschinistenmaaten Schnack; sowie der Königlich Dänischen silbernen Medaille: dem Oberbootsmannsmaaten Kallenbach.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: die Berufung des nichtständigen Mitglieds des Patentamts, Geheimen Regierungsrats Hausding auf weitere fünf Jahre zu erstrecken.

Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 30. Juli 1913 entschieden:

Der Gewerkschaft Neu⸗Sollstedt zu Sollstedt wird vom 1. Juli 1913 ab eine endgültige Beteiligungsziffer von 8, O 151 Tausendsteln gewährt.

Berlin, den 11. August 1913.

(Siegel.) Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. J. V.: Gante.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerks chaft Neu⸗ Sollstedt in Sollstedt am 12. August d. J. zugestellt

worden. J. A.: Köhler.

Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 30. Juli 1913 entschieden: .

Der Gewerkschaft Desdem ong zu Limmer⸗Dehnsen wird vom 1. Auguft 1913 ab für den Schacht Desdemona II ein Zuschlag zur Beteiligungsziffer in Höhe von 10 vom Hundert der durchschnittlichen Beteiligungsziffer aller Werke gewährt.

Berlin, den 11. August 1913.

(Siegel.) Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. J. V.: Gante.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerkschaft Des⸗ dem ona in Godenau am 12. August d. J. zugestellt worden. 8e AM: Kähler.

Die Verteilungsstelle für die Kaliindustrie hat in ihrer Sitzung vom 30. Juli 1913 entschieden:

Die Beteiligungsziffer des Kaliwerks Hohen⸗ zollern wird gemäß 5 17 Abs. 3 des Kaligesetzes in der bisherigen Höhe vom 1. August 1913 ab neu festgesetzt.

Berlin, den 11. August 1913.

Siegel.) Verteilungsstelle für die Kaliindustrie. J. V.: Gante.

Vorstehende Entscheidung ist der Gewerks chaft Hohen⸗ zollern in Freden (Leine) am 12. August d. J. zugestellt

. ö J. A; Köhler.

Bekanntmachung

über die Einfuhr von Rindern und Ziegen

aus der Schweiz. ö

Da die Maul- und Klauenseuche in dem schweizerischen

Kantone Schaffhausen neuerdings ausgebrochen ist, wird in

teilweiser Abänderung der Bekanntmachung vom 28. Juni 1913

(K. B. Staatsanzeiger Nr. 149) das durch Bekanntmachung

vom 5. Dezember 1912 (G-⸗V.- Bl. S. 1246) verfügte Verbot

der Einfuhr und Durchfuhr von Rindern und Ziegen mit

sofortiger Wirksamkeit auf den Kanton Schaffhausen wieder ausgedehnt.

München, den 12. August 1913. Königlich bayerisches Staatsministerium des Innern. J. A.: Graf von Spreti.

Das im Jahre 1913 in Sunderland aus Stahl neu er= baute Dampfschiff „Südmark“ von 3211,28 Registertons Nettoraumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließ⸗ liche Eigentum der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft in Hamburg das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigentümerin Hamburg als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Konsulat in Sunderland unter dem 25. Juli 1913 ein Flaggenzeugnis erteilt worden.

Die vom Reichsamt des Innern veranstaltete Ausgabe des Wertes „Handbuch für die deutsche Handelsmarine auf das Jahr 1913“ ist im Verlage der Buchhandlung Georg Reimer in Berlin soeben erschienen und im Buchhandel zum Preise von ß für das Exemplar zu beziehen, Das Buch wird den Reichs- und Staatsbehörden bei direkter Be⸗ stellung sowie den Wiederverkäufern zum Preise von 6,76 M für das Exemplar von der Verlagsbuchhandlung geliefert.

Königreich Preußen. Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Tierarzt Walther Raether in Ortelsburg ist die kommlssarische Verwaltung der Kreistierarztstelle in Koschmin

betreffend den Winterkur sus der Lehranstalten für Musik.

Vorsteher: die Professoren Dr. Humperdinck und Gernsheim.

Die Meisterschulen haben den Zweck, den in sie aufgen ommenen ine, Schissern Gelegenheit zur weiteren Ausbildung in der Komposition 9 nnter unmittelbarer Leitung eines Meisters zu geben. Genügend vor—⸗ bereitete Aspiranten, welche einem der vorgenannten Meister sich an= zuschließen wünschen, des Monats Oktober persönlich nd i und Zeugnisse (insbesondere auch den Nachweis einer untadel haften

sittlichken Führung) vorzulegen,

die Meisterschule entscheidet der betreffende Meister. Der Unterricht ist bis auf weitere Bestimmung unentgeltlich.

Pariser Platz 4.

Direktorium: Geheimer Regierungsrat, Professor Dr. Kretz schmar,

Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten.

Königliche Akademie der Künste zu Berlin. Bekanntmachung,

A. Akademische Meisterschulen für musikalische Komposition zu Berlin

in Charlottenburg, Fasanenstraße 1.

haben sich bei demselben in der ersten Woche zu melden und ihre Kompositionen

Lieber die praktische Befähigung der Bewerber zur Aufnahme in

Näheres auch im Bureau der Akademie der Künste, Berlin W. 8,

B. Akademische Hochschule für Musik zu Berlin in Charlottenburg, Fasanenstraße 1.

Professo6: Barth. Professor Br. Humperdinck, Professor Felix Schmidt.

Die Aufnabmebedingungen sind aus dem Prospekt ersichtlich. Die Anmeldung ist fchriftlich unter Beifügung der unter Nr. VII des Prospekts angegebenen Nachwelse, aus denen das zu studierende Hauptfach ersichtlich sem muß, spätestens bis zum 4. September 1913 an das Direktorium der Königlichen afademischen Hochschule für Musik zu richten. Auch, muß aus der Meldung herdorgehen, daß dem Aspiranten der Prüfungstag be⸗ kannt ist. . Die Aufnahmeprüfungen für das Winterhalbjahr 1913 14 finden statt: . r I) für Komposition, Direktion (Kapellmeister), Klavier, Cembalo, Orgel, Violoncell, Harfe, Kontrabaß und Blasinstrumente den 1. Ok⸗ tober, Morgens 9 Uhr; 2) für Gesang (einschließl. Opernschule) den 1. Oktober, Nach⸗

mittags 4 Uhr; 3) für Violine den 2. Oktober, Morgens 9 Uhr;

4) für Chorschule den 9. Oktober, Mittags 12 Uhr; 3) für Chor den 9. Oktober, Nachmittags 4 Uhr. Bie Aspiranten haben sich ohne weitere Benachrichtigungen

zu den Prüfungen einzufinden. Berlin, den 15. August 1913. Der Senat, Sektion für Musik. Gernsheim.

Finanzministerium. Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Gelnhausen, Regierungsbezirk Cassel, ist zu besetzen.

Verzeichnis der Vorlesungen und Uebungen an der Königlichen Technischen Hochschule in Hannover im Winterhalbjahr 1913 14. Die Einschreibungen erfolgen vom 1. bis 28. Oktober 1913 Beginn der Vorlejungen und Uebungen am 14. Oktober 1913.

2

Abteilung für Architektur. ; Mohrmann: Frühgermanische und frühchristliche Kunst; Bau— kunst . Holzbau; Entwerfen im Stil des Mittel alterz; Kleinkunst und Ausbau des Mittelalters. Schleyer: Baukonstruktlonslehre 11 für Architekten; Land⸗ und Stadtbau 1 und 1I; PVeizung, Lüftung und sonstige technische Anlagen in Gebäuden. Roß: Allgemeine Kunstgeschichte; Geschichte der Baukunst 1 und II. Dr.Ing. Michel: Statik der Baukunst JI und 1I; Baukonstrukttonslehre 1“ für Archi⸗ tekten. Halm huber: Grundlagen des ornamentalen Entwurfg; Innenarchitektur mit farbiger Dekoration; Uebungen in der Innenarchitektur mit farbiger Dekoration; Bauformenlehre 1 für Baulngen. Kanold: Entwerfen und Detaillieren von Gebäuden; Finzelheiten des architektonischen Entwurfs; Skizzieren und Entwerfen aus dem Stegreif; Neuzeitliche Bauaufgaben. Weber: Feormen⸗ lehre der antiten Stile 1; Baukunst der Rengissance und des Barock; Uebungen im Zeichnen antiker Bauformen; Uebungen im Entwerfen im Stil der Renaisfance und des Barock. Friedrich: Figuren— zeichnen; Freihandzeichnen; Aktzeichnen. Jordan: Architeftur⸗ malerei; Änatomie und Proportionslehre. Gundelach; Mo⸗ dellieren J und II. Hölsch er: Architekturzeichnen; Architektonische Formenlehre für Bauingenieure; Entwerfen einfacher= Gebäude für Bauingenieure. Dr. Haupt: Deutsche Renaissance II; Aelteste Baukunst der Germanen. Abteilung für Bauingenieurwesen.

Dr.Ing. Hotopp: Mechanik für Bauingenieure 1 und II. Dr. Sertel: Geodäste 1 und 11; Höhere Geodäsie,— Dipl.Ing. FBoleczalek: Grundzüge der Ingenieurwissenschaften; Bau⸗ fonstruktionslehre 1 und 11 für Bauingenieure; Uebungen in Bau⸗ konstruktionslehre 11 für Bauingenieure, Lang: Baustofflehre für Bauingenieure; Bauingenieurlaboratorium. Dr - Ing. Quiet meyer: Mörtelkunde il; Untersuchung der EClastizität verschiedener Baustoffe Otzen: Stein. und Helibrücken; Entwerfen von Stein? und Holzbrücken; Abriß des Eisenbaues. Hoyer i. V;: Flemente des Wasser⸗, Brücken, und Wegebaues. Brugsch: Statik; Eisenbau; Uebungen im Eisenbau. Dr. Ing. Blum: Kommunalwirtschaft; Eisenbahnwesen 1 und 11; Verkehrspolitik; Städtebau; Skizzen aus dem Weltoerkehr. Dr.-Ing. Launharpt: Erd. und Straßenbau; Trassieren. Danckwerts: Wasserwirt— schaft J. N. N.: Wasserbau J.

Abteilung für Maschineningenieurwesen.

Frese: Maschineningenieurlaboratorium 1 und II; Wärme⸗ mechanik und deren Anwendung auf das Maschinenwesen. Troske: Eifsenbahnmaschinenbau; Fabrikanlagen und Eisenbahnhauptwerkstätten. Flein: Einführung in das Maschinenwesen; Maschinenzeichnen; Hebezeuge und Pumpen; Baumaschinen. Dre Ing. Nacht weh: Mechanische Technologie und. Hüttenkunde; Technologie der Bau— und“ Kunstgewerbe; Fabrikatlonszweige der Faserstoffindustrie; Technologisches Piaktikum, mit besonderer Berücksichtigung der Faserstoffindustrie. Dipl-Ing. Ru deloff; Maschinenelemente; Bau der Verbrennungskraftmaschine; Theorie und Konstruktion der Dieselmotoren. Dipl. Ing. Schwerd: Die Werkzeugmaschine; Uebungen zur Vorlesung über die Werkzeugmaschine; Heizung, Lüftung und Beleuchtung geschlossener Räume. Franke: Dampfkraft⸗ maschlnen; Maschinenelemente für Bauingenieure. Dr.⸗Ing.

TEntwerfen größerer Wasserkraftmaschinen; Wasserkraftanlagen. N. R.: Mechanik J, 11 und 1II. Dipl.Ing. Wilke: Maschinen⸗ meßkunde. Dr. Ing. Wil lkom m: Die Materialien der Faserstoff industrle, ihre Verwendung und Untersuchung.

Abteilung für Chemie und Elektrotechnik.

Physik; Photographie. Arbeiten im Laboratorium der anorganischen weliler: Analytische Chemie. —OBr. Behrend: Organische Chemie; Arbeiten im Laboratorlum der organischen Cbem!e. Dr. Decker; Or. ganisch chemiche Arbeitsmethoden. Dr. Qst: Grundzüge der chemi⸗ schen Technologie; n

Laboratorium der technischen Chemie. beiten im Laboratorium für Moorverwertung; Keramlsches Praktikum 1 und II. Chemie; Elektrochemische Uebungen; ö Inftitut; Uebungen in der Elektroanalyse. Dr. Jäne cke: Pie Salzlagerstätten in physikalisch chemischer Behandlung. Dr Bergius: Hüttenkunde (für C

Mykologie);

Laboratorium. mittelchemie.

Mineralogie, graphische Untersuchungen. Praktische Geologie J. hältnisse der Umgebung von Hannover; Die ihr Einfluß auf die Gestaltung des Landschaftsbildes. Kohlrausch: Grundzüge der Elektrotechnik; Theoretische ; technik; Elettrotechnischeß Laboratorium J und II; Elektrotechnisches Laboratorium III e

Kolloqutum. Dr. Heim: Elektrische Anlagen 1; Entwerfen von elektrischen Maschinen und Transformatoren; phonie; Elektrische Bahnen; Elektrische Kraftübertragung. Dr.-Ing. Beckmann Praktische Elektrotechnik für Anfänger; Elektrotechnische Meßkunde; Die Wickelungen der elektrischen Maschinen. Dr. Brückmann: Dr. Humann: Elektrlsche Kabel und ihre Verlegung.

Oeflerlen: Regulierung der Kraftmaschinen; Wasserkraftmaschinen;

Dr. Seubert: Anorganische Chemie; . ; Chemie. Dr. Esch⸗

Allgemeine chemische Technologie; Arbeiten im Dr. Keppeler: Ar⸗ Die Tonindustrie; Dr. Boden stein: Physikalische Arbeiten im elektrochemischen

hemiker). Dr. Wehmer; Ein—⸗ Technische Bakteriologie (einschl. Mikroskopierübungen; Uebungen im bakteriologischen Dr. Tavez: Grundzüge der Nahrungs—⸗ Dr. Erdmannsdösrffer? Grundzüge der Kristallographie II; Geologie 11; Technisch- petro⸗ Hover: Praktijche Paläontologie; Dr. Schöndorf: Die geologischen Ver⸗ geologischen Kräfte und Dr. Elekiro⸗

in die Bakteriologie;

für Maschineningenieure; Elektrotechnisches

Telegraphie und Tele—⸗

Ing.

Turbogeneratoren; Elettrotechnisches Seminar.

Abteilung für allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik und Naturwissenschaften.

Dr. Kiepert: Höhere Mathematik JI und II; Ausgewählte Kapitel der Mathematik; Einführung in die analytische Gevmetrie. Dr. Müller: Höhere Mathematik 11; Geschichte der technischen Mechanik. Dr. Müller und Dr. Rothe: Mathematisches Praktikum. Dr. Rothe: Grundzüge der höheren Mathematik, besonders für Architekten und Chemiker; Praktische Mathematik. Dr. Rodenberg: Darstellende Geometrie I und 11. Petzold: Algebraische Analysis und Trigonometrle. Dr. Heß: Zoslogie; Grundzüge der Zoologle; Botanik J. Dr. Gehrig: Einführung in die Sozialwissenschaften, ine besondere in die Volksmirtschaftslehre; Praktische Nationalötonomie (Gexwerbeökonomie); Volkswirtschaft⸗ liche und sozialpolitische Uebungen; Politische Staatsbürgerkunde; Probleme der Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik. Dr. Erdmann: Handels, Industrie⸗ und Verkehrsrecht Nußbaum: Gesundheltslehre (Oygiene) Dr. Geißler: Die erste Hilfe leistung bei Unglücksfällen. Dr. Kast en: Englische Sprache und Literatur, für Anfänger und für Geübtere,. N. N.: Franzöfische Sprache und Literatur, für Anfänger und für Geübtere. Dr. Köch er: Deutsche und allgemeine Geschichte im 19. Jahrhundert. —pr. Deetjen: Ibsen und Björnson, mit besonderer Berücksichtigung ihceg Ein flusses auf das deutsche Drama der Gegenwart; Der junge Goethe; Geschichte des neueren deutschen Theaters und der Schauspiekunst. Dr. Krüger: Neuere deutsche Lyrik; Lektüre und Erklärung gqus⸗ gewäblter Teile von Goethes Faust. Dr. Otto: Ausgewählte Kapitel aus dem Gebiet der Hygiene und Bakteriologie. r. Lessing: Aeßbhetik der bildenden Künste; Große Männer und Frauen; Friedrich Nietzsches: Also sprach Zaratustra. Dr. Bu d de; Pädagogische Probleme der Gegenwart. Riesenberg: Praktische Uebungen im Sprechen und Vortragen für Anfaͤnger und für Geübtere.

Hannover, im August 1913. Der Rektor. J. V.! Mohrmann.

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetzsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal— abgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1912 hinsichtlich der preußischen Strecke Salzbergen Landesgrenze soweit die, Almelo-Salzbergener Eisenbahngesellschaft in Almelo in Betracht kommt 134 156 S6 84 5 beträgt. Münster (Westf., den 12. August 1913. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Gerstberger.

Bekanntmachung.

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetzsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß aus dem Betriebe der preußischen Strecke Salzbergen Landesgrenze der Almelo⸗Salzbergener Eisenbahn im Jahre 1912, soweit dabei die Holländische Eisenbahn⸗Gesellschaft in Amsterdam berührt wird, ein kommunal— abgabepflichtiger Reinertrag nicht erzielt worden ist.

Münster (Westf.), den 12. August 1913. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Gerstberger.

Bekanntmachung.

Gemäß 846 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetzsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß aus dem Betriebe der Georgsmarienhütten⸗ Eisenbahn im Jahre 1912 ein kommunalabgabepflichtiger Reinertrag von 95 188 66 67 3 erzielt worden ist.

Münster (Westf.), den 12. August 1913. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Gerstberger.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preus en. Berlin, 15. August 1913.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag im Schlosse in Homburg v. d. Höhe den Vortrag des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Infanterie Frei⸗ herrn von Lyncker und den des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten von Treutler entgegen.

Dr. Precht: Experimentalphysik; Arbeiten im Laboratorium der

übertragen worden.

Physik. Dr. Leithäu ser: Grundzüge der Physik; Praktische

Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M St

s „W. T. B. M. S. „Straß⸗ burg! am 12. August in Alexandrette, S. M. 9 . nit dem Chef der Mittelmeerdivision am 13. August in en, nn,. * . e . am 30. Juli in Maron dermit⸗Inseln) und am 4. August in Friedrich Wilhel f Jeu⸗Guinea) eingetroffen. ? . J .

ö Baden. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat aus Jnlaß des B jährigen Regierungsjubiläums Earn e gie cn. zes Kaisers 21 zum Teil wegen schwerer Verbrechen zu Frei⸗ ktsstrafen verurteilten Personen durch völligen oder teilweisen sachlaß ihrer Strafhaft Gnade erwiesen. Außerdem hat ser Justizminister auf Grund der ihm übertragenen Begnadi⸗ ungszuständigkeit aus dem gleichen Anlaß in 55 Fällen hnadena kte verfügt.

Die Neuwahlen zur Ersten Kammer der Stände—⸗ ersamm lung sollen am 12. November, diejenigen zur zweiten Kammer am 21. Oktober vorgenommen werden.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses teilte der solonialminister Harcourt mit, er habe befriedigende Nach—

schten über die Lage im Somaliland erhalten, könne aber

us militärischen Gründen Einzelheiten nicht veröffentlichen. England müsse seine Stellung an der Ic akfen il aufrecht tchalten, aber seine Politik werde unverändert bleiben.

Die Thronrede, durch welche das Parlament ver— agt wird, wird heute mittag verlesen werden.

Frankreich.

Infolge eines Beschlusses des Obersten Landesverteidigungs— uts ist, zwischen dem Kriegsministerium und dem Marine⸗ ministerium eine Vereinbarung zustande gekommen, nach der, lie „W,. T. B.“ aus Paris meldet, die Verteidigung der istenbefest igung en bei Cherbourg, Brest, Toulon d Biserta künftig nicht mehr der Festungsartillerie, sondern 'r Marineartillerie amertraut sein wird. Die Maßregel itt am 1. April 1914, zunächst in Cherbourg, in Kraft.

Rußland.

Der Kaiser hat „W. T. B.“ zufolge die neuen sudgetbestimmungen für Finnland bestätigt. Auch ie Beschlüsse des Ministerrats, betreffend den Gebrauch der ussischen Sprache im Schriftwechsel der finnischen Be— irden mit den Behörden des Reichs und den Amtspersonen, sben die Zustimmung des Kaisers gefunden.

Spanien.

Die Regierung hat die Demission des Generals fau angenommen und den General Maring zu seinem sichsolger in Marokko ernannt. In einer offiziellen Note ber den Rücktritt des Generals Alfau heißt es: Zwischen den ischauungen der Regierung und denen des Generals Alfau über sMarokkoproblem bestand nicht die völlige Uebereinstimmung, zur Entfaltung wirksamster und fruchtbarster Tätigkeit un— dingt notwendig ist. Die Regierung hat deshalb geglaubt, oz ihres Bedauerns das Abschiedsgesuch des Generals Alfau nehmen zu müssen.

Türkei.

Der Unterrichtsminister Schukri ist zum Wali von myrna ernannt worden.

Griechenland.

Der König Konstantin ist vorgestern früh, begleitet von n gesamten Flotte, an Bord des Panzerkreuzers „Aweroff“ Saloniki eingetroffen. Die Stadt war prãchtig geschmückt. 'r König wurde, wie „W. T. B.“ meldet, vom General⸗— mwerneur Dragumis, vom Präfekten Argyropoulos und dem irgermeister Osman Said Pascha empfangen. Der Bürger— iter sprach dem König den Dank der Bevölkerung aus da— , daß er sie. vor fremder Invasion bewahrt habe. Der zig dankte für die Begrüßung und fuhr sodann zur Sophienkirche, der der Metropolit von Saloniki das Tedeum abhielt. Das Kon— brkorps war vollzählig erschienen, außerdem hohe Würden— iger und der Gemeinderat. Nach dem Gottesdienst begab der König mit dem Kronprinzen, der Prinzessin Alexandra än Prinzen Nikolaus sowie dem Gefolge ins Königliche

7 Rumänien.

Der König Carol hat, wie W. T. B.“ aus Bukarest det, an die Armee folgenden Tagesbefehl gerichtet: Der begeisterte Elan, mit welchem Ihr meinem Aufrufe in sreser Stunde entsprochen habt, hat mir von neuem bewiesen, daß n bereit seid, zu jeder Stunde Euer Leben für das Vaterland zu [in Ihr seid fröhlich und vertrauensvoll von Haus und Hof auf 6 der Ehre gezogen, entschlossen, kraftvoll allen Gefahren des Krieges snöhen, Viele unter Euren Kameraden sind jenseits der Dongu un⸗ me zig Kran fbeiten zum Opfer gefallen. Ihr schmerzlicher Verlust (hein Herz tlef verwundet. Nie werde ich die Beweise von Liebe fen, mit der Ihr mich an den beiden Ufern der Donau umgeben [ an dem Tage, da die Armee unter meinen Augen zum zwelten ? über diesen mächtigen Strom setzte. Gure begehsterten Rufe en ein mächtiges Echo von den Karpathen bis zum Balkan gefunden . Herz mit tiefer Freude erfüllt. Ueber alles Erwarten seid ( is zu den Höhen der bulgarischen Berge gekommen. Euer Er⸗ . hat den Frieden ohne Blutvergießen erjwungen, unser Land ein bedeutendes Gebiet, das unseren Glanz erstarken lassen soll, ößert, und Rumäniens Ansehen in aller Augen gehoben. In der mnerung an diese Taten werdet Ihr in Ehren auf Eurer Brust i stkare Zeichen Eurer Tapferkeit tragen können. Ihr werdet michst an Euren Herd zurückkehren können, mit der hohen Be— se lung. Eure Pflicht erfüllt und eine der stolzesten Seiten in den . ern der Geschichte unseres Vaterlandes geschrieben zu haben. uns in Ehrfurcht uns neigen und heiße Dankgebete zum gichtigen emporsenden, der uns beschleden hat, so schöne Tage zu . Lassen wir unseren Nachfolgern ein Rumänien zurück, stärker j se und vertrauengvoller denn je in die Tapferkeit seiner Söhne. ] sanzem Herzen danke ich meiner teuren Armee, die ich immerdar bäterlicher Liebe umgeben werde.

„Der König und die Königin haben sich zum Sommer— snthalt nach Sinaja begeben. ?

. Serbien. bslbie „W. T.⸗B.“ aus Belgrad meldet, wurde im Justiz⸗ terium die Gesetz vorlage, hat fen, die Annexion der Gebiete, die der Skupschtina im Laufe des

Der Belgrader Stadtrat beschloß, dem am Ende der nächsten Woche an der Spitze der siegreichen Truppen nach Belgrad zurückkehrenden Kronprinzen einen festlichen Em pfang zu bereiten. In Anwesenheit des Hofes, der Minister und des Offizierkorps wird bei dieser Gelegenheit auch das Denkmal Karageorgs, das die serbische Armee ihrem Schöpfer errichtete, enthüllt werden. Der Stadtrat veranstaltet serner zu Ehren des Offizierkorps ein Festmahl.

Amerika.

Der Senat in Washington hat ein Amend t d Demokraten zur Tarifvorkage angenommen 13 ö. auf die Freiliste gesetzt ö ; .

Das erste von dem neuen Präsidenten der Republi Bolivia, General Imrael Montes, gebildete . ö . sich, wie, W. T. B.“ aus La Paz meldet, wie folgt zusammen: Aeußeres und Kultus Cupertino Arteega; Inneres und öffent? liche Arbeiten Claudio Pinilla; Finanzen Casto Rojas; Oeffent⸗ licher Unterricht und Ackerbau Carlos Calvo; Justiz und Industrie Placido Sanchez; Krieg und Kolonien Nestor

Gutierrez. Asien. W

Wie „W. T. B.“ aus Kiangsi gemeldet wird i Führer der Aufständischen fämklich die . 91 griffen. Eine aus Nanchang abgesandte Abordnung hat die Nordtruppen eingeladen, in Nanchang einzuziehen, um die Bevölkerung zu beruhigen. In einigen Kreifen glaubt man , rn. ö. List der Aufständischen sei, da ein

. 6 z ü . ) dem Vorrücken der Regierungstruppen

Koloniales.

Wolle aus Deutsch Südwestafrika.

Die argentinische Exportfirma Brauß, Mahn u. Co. in?

. e ß, jn u. Co. in Ant⸗ werpen, die im Süden und Norden Deutsch Südwestafrikas große arme mg leze besitzt und, dort nach argentinischem Muster Rinder— und Wollschafzucht betreibt, hat mik dem Verkauf deutsch⸗ ,, Wolle auf dem Antwerpener Markt einen vollen

rfolg erztelt. Für 36 Ballen dieser Wolle wurden recht befriedi⸗ digende Preise (112 —- 156 für das Kilogramm) gezahlt. Die Weserzeitung bemerkt dazu: Diese Meldung ist sehr interessant, geht doch aus ihr hervor, daß es möglich ist, in Deussch Süd— westafrika lohnende Wollproduktion zu betreiben. Wenn das feststeht, liegt die Frage nahe, ob es nicht möglich wäre, Wolle aus der deutschen Kolonie an den deutschen Markt zu ziehen, und zwar würde u. a. hierfür in erster Linie Bremen in Betracht kommen dessen lelstungsfähiger Wollmarkt bekannt ist. Eine sehr erfreuliche Anregung zur Verwirklichung dieses Gedankens hat, wie schon kurz gemeldet, bereits der bekannte Kolonialfreund Herr E. A. Oldemeyer Bremen, dadurch gegeben, daß er seine vielfachen Preisstiftungen auf kolonialem Gebiete um eine vermehrt hat, die mit der oben gestellten Frage im engsten Zusammenhang steht.“

Von der deutschostafrikanischen Mittelbahn.

Nach einem bei der „Deutschen Kolonlalzeitung“ ein Telegramm ist die Teilstrecke 3 , s ö . ganjikaba hn durch den Cisenbahnkommissar abgenommen und dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. Vie Gleisspitze befand sich am 31. Juli d. J. bei der Saline Gottorp (etwa 289 km).

Statistik und Volkswirtschaft.

Der deutsche Arbeitsmarkt im Juli 1913.

Nach vorläufiger Mitteilung des Kaiserlichen Statistischen Amte auf Grund der Berichte für das ‚Reichsarbeitsblatt! . 2. des gewerblichen Arbeitsmarkts im Juli gegenüber dem Vormonat eine kleine Verschlechterung. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs ist ebenfalls eine ungünstigere Lage festzustellen. Die an das Reichsarbeitgblatt‘ berichtenden Krankenkassen hatten am 1. August 1913 5278128 beschäftigte Mitglieder (G8 675 784 männliche und 1 602 344 weibliche) oder 41 615 weniger als am. 1. Juli, und zwar hat die Zahl der männlichen Mitglieder um 31 354 oder O65 v. H., die der weiblichen um 10 262 oder G 8. H. abgenommen,. In der Regel tritt vom 1. Juli zum 1. August zwar bei den weiblichen Mitgliedern eine Abnahme, bei den maäͤnn— lichen Mitgliedern aber eine kleine Zunghme ein. Im Vorjahre nahm denn auch die Zahl der männlichen Mitglieder um G0 b. B. zu, die der weiblichen um Os v. O. ab. Es hat also der Beschafttgungs⸗ gad der männlichen Arbeiter sich in diesem Jahre ungünstiger gestellt. Besonders stark ist die Abnahme der Zahl der männlichen Mitglieder bet den Betriebskrankenkassen, doch ist dies wesentlich durch den Werft⸗ arbetterstreik begründet. Bei der Gruppe der Gemeinde und , hat für beide Geschlechter eine Zunahme statt— unden. Nach den Berichten von 15 größeren Arbeiterfachverbänden mit zusammen 17 Million Mitgliedern waren Ende Juli 1913 45576 oder 255 v. H. der Mitglieder arbeitslos gegenüber 2. v. H. Ende Juni 1913. Von Ende Junt auf Ende Juli pflegt die Arbeits- losigkeit etwa auf gleicher Höhe zu bleiben. Im Vorjahre trat sogar eine Abnahme um Oi v. PY. ein. Gegenüber dem Juli 1912 mit L6. v.. D.,. Arbeitelosen ist eine erhebliche Verstärkung der Arbeits⸗ losigkeit eingetreten. Bei 294 öffentlichen Arbeitsnachweisen mit 139 060 Ver— mittelungen kamen im Juli auf 1090 offene Stellen bei den männ— lichen Personen 168, bei den weiblichen 100 Arbeitsgesuche. Die ent— sprechenden Ziffern des Vormonats waren 158 und 98. Hiernach hätte der Andrang männlicher und weiblicher Arbeitsuchenden zuge— nommen., Eine geringe Zunahme von Juni auf Juli entspricht dem regelmäßigen Verlauf, doch ist bei den männlichen Personen die dies⸗ jährige Zunahme erheblicher. Die Berichte von industrtellen Firmen und Verbänden über die Lage des Arbeitsmarkts im Juli 1913 lauten der Mehrzahl nach nicht sehr günstig. Die Berichte über Kohlen- und Erzbergbau sind befriedigend, doch hat der Ruhrkohlenmarkt eine Abschwächung erfahren. Die Roheisenerzeugung war nach der Statistik höher als i dennoch klagen die meisten Werke über Verschlechterung des Marktes, die auch von den Eisengießereien gemeldet wird. Die Ziffern des Stahlwerksverbands zeigen gegen den Vormonat wie das Vorjahr eine Verschlechterung. Aus dem Maschinenbau wird genügende, aus der elektrischen und der chemischen Industrie im allgemeinen zufriedenstellende Beschäftigung gemeldet. Die Berichte aus der Baumwollspinnerei und „weberei sind überwiegend ungünstig, besser die gus der Leinen- und Seidenindustrie. Besonders ungünstig sind die Berichte aus der Holzindustrie und dem Baugewerbe. Von 223 Firmen ist die Arbeiterzahl angegeben, und zwar mit 265 542 zu Ende Juli 1913 gegen 262 421 zu Ende Juli 1912. Es ist also eine Vermehrung um eo v. H. eingetreten, während für den Juni eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um sa v. H., für den Mat eine solche um 4M v. H. festzustellen war. Von den ein— zelnen Industriegruppen wetsen die stärkste Zunahme auf die chemische Industrie mit II v. H., die Maschinenindustrie mit 9, C sowie

Monats zur Annahme unterbreitet wird, fertiggestellt.

zeigen die Sammelgruppe der sonstigen Gewerbe“ mit 2 i ig gruppe der 2e und die Gisen⸗ und Metallindustrie mit 153 v. D. Die übrigen Gruppen Nahrungsmittelindustrie, elektrische Industrie, Textilindustrie und Be

kleidungsgewerbe zei vi g . 6. 44 re gen eine geringe, die Holzindustrie eine ö Abnahme (- 10543 v. H.). eringe, Holzindustrie eine starke

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Beendigung des Ausstands der Werftarbeiter (vgl— Nr. I91 d. Bl.) wird der „Köln. Ztg.“ aus Hamburg r. daß gestern drei große Versammlungen der Werftarbeiter auf Empfehlung ibrer Vorstände mit großer Mehrheit die Wiederauf— nahme der Arbeit auf den Werften in der Form beschlossen, daß die alten Leute heute (Freitag früh anfangen sollten, während die übrigen in den nächsten Tagen nach Bedarf durch den Arbeits- nachweis eingestellt werden. Ueber die Art und Weise der Wiederanstellung wird mit den einzelnen Werften eine Ver⸗= einbarung getroffen. Die Werft von Blohm u. Voß erksärt die Werften würden mit der Wiederanstellung der Arbeiter nur sehr porsichtig und langsam vorgehen können, um zunächst festzustellen daß die Arbeit gleichmãßig auf allen Werften wieder aufgenommen wirb und nicht etwa die Arbeiter einer oder mehrerer Werften weiter eiern. ,,. Bremen haben, W T. B.“ zufolge, die ausständigen Werftarbeiter in einer gestern vormittag abgehaltenen Versammlung beschlossen, daß die Arbeit spätestens am kommenden Montag wieder 3ufgenommen werden soll, aber nicht durch die Arbeitsnachweise der Werften, sondern geschlossen, wie sie niedergelegt worden ist.

In Leith ist, wie . W. T. B.“ meldet, der Ausstand der Doka rbeiter, der sieben Wochen dauerte, gestern beendet worden In einer Versammlung der Arbeiter wurde beschlossen, die Arbeit am ö k . k wieder aufzunehmen.

In Riga haben, wie, W. T. B.“ erfaä lern 2 arbeiter die Arbeit eingestellt. ö k, ru . . auf , in den

sischen Gouvernement Baku (vgl. Nr. 190 d. Bl.) ist, wi d berichtet, einer Berliner Großbank von der e e n . schaft Gebrüder Nobel in St. Petersburg folgende telegraphische Mit⸗ teilung zugegangen Nachdem die Streikbewegung in Baku in den letzten Tagen sich weiter ausgebreitet hatte, haben die Arbelter nunmehr zum großen Teile die Arbeit wieder aufgenommen unter An nahme der von den Arbeitgebern vorgeschlagenen neuen Bedingungen Wir vpermnten, daß der Ausstand binnen kurzem vollständig aufhört.

Aus Victor ing (Britisch⸗Colum bia) wird dem W. T. B. * telegraphiert: Vierhundert Sol daten sind mlt zwei Marm⸗ geschützen nach Rangaimo und Ladismith gesandt worden um die durch den Ausstand der Bergarbeiter gestörte Srdnung wiederherzustellen. Die Ausständigen sind die Herren der Sia Sie haben alle nicht syndikalisierten Arbeiter versagt. Der Sach schaden ist beträchtlich. (Vergl. Nr. 191 d. Bl.)

Naphthawerken im

Kunst und Wissenschaft.

Das in Kopenhagen bestehende Komitee de 6 erpedition des Hauptmanns Koch hat . . landschiff Gadthagab! einen Bericht des Hauptmanns Koch über den Verlauf der Expedition erhalten. Die Ex⸗ edttion bestand außer dem Leiter aus dem deutschen Meteorologen Dr. Wegener, dem danischen Matrofen Larsen und dem Isländer Vlfus Sigurdson und wurde von dem Schiff „Gobt— haab' am 24. Juli 1912 auf dem Eise an der Ostküste Grönlands gelandet. Sofgrt nach der Landung entltefen 13 von den 16 mitgebrachten Ponys. Es gelang jedoch, 19 wieder einzufangen. Am 1. September hatte die Expedition mit dem gesamten Material Kap Stop erreicht. Das neue Eis bot jedoch große Schwierigkeiten da es noch nicht tragfähig war, und die Expedition verfor ein Motor? boot, das unterging. Erst nach Verlauf von drei Wochen war das Eis stark genug, um Schlitten und Pferde zu tragen. Dr. Wegener kam auf dem Eise zu Fall und brach eine Rippe, er überwand jedoch diesen Unfall bald, worauf die Expedition am 13. Oktober das Winter? lager beziehen konnte. Trotz großer Anstrengungen gelang es der Expedition nicht, Königin -Lulfen-Land zu erreichen, und Haupt⸗ mann Koch beschloß daher, auf dem Inlandeis zu überwintern und nicht auf dem Lande. Das Winterhaus, das den Namen Borg gᷣhielt, wurde 15 km östlich von dem mittleren Teil von Königin⸗ Luisen-Land errichtet. Dann wurden die Pferde bis auf fünf, die mit überwintern sollten, geschlachtet und ihr Fleisch als Kraftfutter für die letzten fünf verwandt. Ende Oktober wurde eine Schlitten reise nach Königin-Luisen-Land unternommen. Bei dieser stürzte Hauptmann Koch in Heine 13 m tiefe Gletscherspalte und brach das rechte Bein. Drei Nonate lang war er an das. Winterhaus gebunden, und die Schlitten reise konnte erst im März wieder aufgenommen werden Die Ueber winter ung verlief ausgezeichnet. Die Temperatur war bis 50 unter dem Gefrierpunkt. Während Der ganzen Ueberwinterung wurden wissenschaftliche Beobachtungen ange⸗ stellt, und vom 6. März bis zum 14. April wurde eine Anzahl Schlittenreisen nach Königin Laisen⸗-Land unternommen. Am 20. April verließ die Expedition das Winterlager mit fünf Schlitten und funf Pferden, um den 1290 km langen Marsch über das Inlandeis nach der Westküste Grönlands anzutreten. Während Der ersten vierzig Tage war das Wetter außerordentlich schlecht bei starkem Schneegestöber, worunter namentlich die Pferde schwer zu leiden hatten. Sie wurden schneehlind und ermatteten ersichtlich, sodaß drei von ihnen vorzeitig geschlachtet werden mußten. Als die Erpedition weiter in das Land eindrang, wurde das Wetter allmählich besser. Aber die Sonnenstrablen waren für die Expeditions“ mitglieder belästigend und bildeten Wunden auf der Haut Die Temperatur fiel in der Nacht bis unter 300 Kälte. Die Pferde waren von großem Nutzen. Bei losem Schnee wurden Schneeschuhe an ihren Füßen befestigt. Das Futter bestand aus Heu und Krast= futter. Am 11. Junk wurde das vorletzte Pferd wegen Futter⸗= mangels geschlachtet. Das Gelände begann nun allmählich abzufallen und am 2. Jali bekam die Expedition vom Inlandeise aus Land in Sicht. Hier mußte nun das letzte Pferd geschlachtet werden, nachdem es 1106 Kin iter das Grönlandeis zurückgelegt batte. Die Expedition setzte den Marsch fort und hatte in den folgenden Tagen' viele Schwierig⸗ keiten zu überwinden. Sie mußte u. a. wegen schlechten Wetters unter einer Klippe 35 Stunden lan ohne Speise liegen, da der Vorrat aufgejehirt war. Am 15. Juli wollte man weiterziehen aber die Teilnehmer waren so eischöpft von Hunger, Kälte und Feuchtigkeit, daß sie nicht vermochten, sich einen Weg durch den tiefen Schnee zu bahnen. Sie schlachteten den Hund der ihnen auf dem ganzen Wege gefolgt war, und kochten das Fleisch. Sie waren gerade dabei, das Mahl zu beginnen, als sie ein Segel boot uf, dem Fiord östlich von Pröben bemerkten. Durch Schfffe und Zeichen riefen sie das Boot herbei. Es gehörte dem Pastor Chemnitz, der sich selbst im Boote befand und die sehr erschöpften h, d,. 4 . . wo sie mit großer Liebenswürdigkeit on dem Leiter der Kolonie aufgenommen w genoꝛ wurden und sofort die

Vor kurzem ist in Tokto eine neue höhere Le

errichtet, in der alle Unterrichtsfächer in deutsch ö Grein, erden sollen. Die Gründung ist, wie „Die deutsche Schule im Auslande schreibt, ein Beweis, daß die in dem letzten Jahrzehnt in Japan aufgekommene Abneigung gegen die Deutschen dank der Auf— klärungsarbeit angesehener deutschfreundlicher japanischer Kreise schwindet. Für die Verbreitung der deutschen Sprache ist die Er— richtung dieser Anstalt, die den Namen Shiritso Joshi Daigoku führt bon nicht zu unterschätßgendem Wert. Lehrgegenstände sind junãchst Philosophle, deutsche Literatur und Handelswissenschaft.

Bergbau und Hüttenwesen mit 4565 v. H.; eine geringe Zunahme