Jrankreich.
Der frühere französische Gesandte in Maroklo Eugen Regnault h m Ge fe f ter der Republik in Tokio er⸗
nannt worden. Rußland.
Eine Abordnung der Einwohner Adrianopels ist vorgestern in St. Petersburg eingetroffen und hat sich noch am gleichen Tage ins Ministerium des Aeußern begeben, wo sie von dem Chef der Sektion für oriental ische Angelegenheiten Fürst Trubetzkoi empfangen wurde. Dieser beschränkte sich W. T. B.“ zufolge darauf, den Vertretern zu erklären, daß ihre Mitteilungen und ihr Memorandum zur Kenntnis des Ministers des Aeußern gebracht werden würden.
Belgien.
Die Kammer hat, „W. T. B.“ zufolge, mit 80 gegen 25 Slimmen bei 14 Stimmenthaltungen den ersten Artikel des neuen Steuergesetzentwurfs angenommen, dessen zweiter Absatz eine Steuer festsetzt auf die Einkünfte, von Aktiengesellschaften im Auslande und im Kongo, die in Belgien eine oder mehrere Niederlassungen haben. .
Nach einer Meldung desselben Bureaus wird ein Erlaß des Kolonialministers unverzüglich die Kautschukausfuhr aus der Kongo kolonie fast gänzlich von Ausfuhrzöllen be⸗
freien. Türkei.
Wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, befragte die Pforte den Generalissimus, welche Orte jenseits der Mariza sofort geräumt werden könnten, ohne daß die Regelung der Frage von Adrian opel abgewartet werden müßte. ;
Die Pforte hat gestern abend „W. T.. B.“ zufolge eine Zirkulardepesche an ihre Botschafter gerichtet und sie be⸗ auftragt, den Mächten eine neue
Liste von bulgarischen Greueltaten in Thrazien, und zwar besonders in den von den griechischen Truppen geräumten Gebieten, die vollständig üästet se unterbreiten und die Mächte um ernste
solchen Zustandes zu
verwüstet seien, zu e Schritte in Sofia zwecks Abstellung eines ersuchen.
Griechenland.
Wie die „Petersburger Telegraphenagentur“ aus Sofia erfährt, hat die griechische Regierung die bulgarische durch die Vertreter der russischen Regierung in Bukarest und Sofia davon in Kenntnis gesetzt, daß von ihr drei Abgren⸗ zungskommissionen ernannt worden sind, die sich am 22. 5. M. in Demir Hissar versammeln werden. Die Städte Dedeagatsch, anthi und Gümüldschina werden am 21. d. M. von den griechischen Truppen geräumt werden.
Bulgarien.
Die bulgarische nationale Liga hat an den Kaiser Franz Joseph eine Glückwunschdepesche gerichtet, in welcher der Dankbarkeit für die Unterstützung der Interessen Bulgariens von seiten der österreichisch⸗ ingarischen Regierung Wugdruck verliehen wird. Die Depesche schließt mit den Worten: Die dankbaren Bulgaren beten heute zu Gott um Glück und langes Leben für Eure Majestät.
Nach einer Meldung der „Agence Bulgare haben. die türkischen Truppen gestern nach einem lebhaften Gefecht mit der kleinen bulgarischen Garnison den Ort Kutschukavak endgültig befezt. Die muselmanische Bevölkerung der Gegend habe sich der türkischen Armee angeschlossen, sich bewaffnet und unter den bulgarischen Soldaten und der bulgarischen Bevölkerung ein Blutbad. angerichtet Die bulggrische Regierung hat die Aufmerksamkeit der Vertreter der Mächte auf diese Tatsache gerichtet und von neuem darauf gedrungen, daß bei der Wiederbesetzung der Gebiete durch die Bulgaren die ausländischen Militärattachés anwesend sein möchten, denn man habe in Sofia sichere Nachrichten, daß die griechischen Truppen den türkischen die Orte nennen, die sie zu räumen beabsichtigten, damit die Türken sie dann nach ihrem Abmarsch besetzen könnten.
Amerika.
Die Spannung, die in offiziellen Kreisen in betreff Mexikos vorherrschle, hat, wi „W. T. B.“ aus Wasphington gemeldet wird, infolge des Empfangs von Telegrammen der amerikanischen Botschaft und der Meldung Linds, nach denen die Verhandlungen noch fortschreiten, etwas nachgelassen. In einer gestern in New York eingetroffenen Depesche aus Mexiko wird der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Unter⸗ redung, die gestern nacht zwischen John Lind und Huerta stattfand, zu einem Einvernehmen geführt habe, das darauf hinziele, einen Abbruch der Beziehungen zu verhindern und eine Fortsetzung der Verhandlungen zu ermöglichen, wobei die Regierung in Washington eine vermittelnde Rolle spielen solle. Es bestehe Grund zu glauben, daß die Unterredung, die einen herzlichen Charakter getragen, eine Aenderung in der Haltung Huertas herbeiführen werde, ungeachtet der Tatsache, daß die ersten Schritte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen bereits getan worden seien.
Koloniales.
Ueber eine Strafexpedition gegen die Ulekeit in Rordwest⸗Bainingen (Deutsch Neuguinea)
teilt das ‚Deutsche Kolonialblatt“ aus einem Bericht des Hauptmanns Prey folgendes mit: In fe i gh erschien um die Mitte des Monats Fe—⸗ bruar der Häuptling To Magaga von Ravir, landeinwärts von Mandres, und zeigte an, daß eines Morgens viele Wir-Leute von Ulaget nach seinem Dorfe gekommen seien und von seinen Leuten 32, darunter 10 Frauen und 10 Kinder, erschlagen hätten. Nach dem Ueberfall raubten die Wir-Leute das ganze Dorf aus und steckten es in Brand. .
Die Strafexpedition brach am 21. Februar auf; sie bestand aus Hauptmann Prey, Polizeimeister Jahn, 50 Soldaten und 69 Trägern. Aus den Bainingern war nicht recht herauszubringen, wo das über⸗ fallene Dorf lag und wo die Ulekeit wohnten. Bainingen ist ein recht zerrissenes, völlig bewaldetes und im Innern unbekanntes Gebirgsland, dessen Gipfel sich, soweit man weiß, zum größten Teil über 1000 m, zum Teil wahrscheinlich bis zu 1500 m erheben.
Der Vorstoß wurde rasch und still ausgeführt, um eine Flucht der Ulekeit zu berbindern. Tas überfallene Dorf Ngalewit lag
überfallenen Platze von der Wahrheit der Angaben jenes Häuptlings. * 'i. 2 meist in gemeinsame Gruben geworfen, einige lagen
noch umher. ; Nacht vom 25. zum 26. Februar bezog die Truppe bei . Lager, und zwar nach einem
trömendem Regen unweit von Ulekeit n x dear . über den durch den heftigen Regen in un⸗ glaublich kurzer Zeit geschwollenen Miga, der dadurch recht reißend ge⸗ vorden war. Bie Soldaten bildeten hierbel, zum Teil bis unter die Achseln in dem rasch dahinschießenden Wasser stebend, mit ver⸗ schränkten Armen eine Barriere, an der sich die ängstlichen Träger beim , halten konnten. So gelang es, noch rechtzeitig inüber zu bekommen. . . . ö
. i der dri des anderen Tages wurde mit einigen Bainingern der Eilmarsch auf Ulekelt angetreten. Die Träger und das Gepäck folgten. Gegen Mittag war es geglückt, unbemerkt an Ulekeit heran⸗ zukommen. Der Führer beabsichtigte, die Leute einzukreisen und auf⸗ zufordern, sich zu einer Untersuchung über den Ucberfall zu ergeben. Sowelt die geringe Zahl der Soldaten es gestattete, wurde der von dichtem Gebüsch umschlossene Platz umstellt. Den nun r, . Versuch, sich den Ulekeit verständlich zu machen, beantworteten diese sofort durch einen Angriff mit Speeren, Aerten, Keulen und Stein⸗ schleudern. Es gab einen kurzen, aber hestigen Kampf mit den von allen Selten zugleich aus dem Gesteüpp hervorspringenden Soldaten. Mehrere Ulekeit wurden in dem Handgemenge mit dem Bajonett
ztet und sechs erschossen. ö n 21 e, m,. wurde ein schwarzer Unteroffizier schwer verwundet. Ein Soldat erhielt einen Schleuderstein ins Gesicht, der anscheinend schon irgendwo angeschlagen hatte, sonst wäre der Mann wohl nicht mit dem Leben davongekommen. Außerdem trugen einige Soldaten leichte Quetschungen durch Keulenhiebe davon. . Die Dolmetscher behaupteten, daß sie sich mit den Ulekeit nicht verständigen könnten. Da keine Möglichkeit bestand, sie bei einer Vernehmung oder bei Ausrichtung einer Botschaft zu kontrollieren, hielt es der Expeditionsführer für das Geratenste, die wenigen Ge⸗ fangenen zu entlassen, nachdem er ihnen, so gut es ging, zu verstehen gegeben hatte, daß er die Feindschaft nunmehr als beende betrachte Nachdem ein Lager bezogen war, wurde jedoch eine Patrouille aufs neue von den Ulekeit mit Steinschleudern angegriffen. Als der borderste von ihnen erschossen war, flohen die äbrigen, Darzushin wurde, obgleich die Expedition an Ort und Stelle noch einen Ruhe⸗ tag verbrachte, kein Baininger mebr gesehen. Am 7. März traf die Truppe wieder in Herbert shöhe ein.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die ausländischen Arbeiter auf dem deutschen Arbeits⸗ markt im Juli 1913. Nach dem Bericht der Deutschen Arbeiterzentrale brachte der Beginn der Halmfruchternte im Monat Juli wie immer einen ge⸗ steigerten Bedarf an kandwirtschaftlichen Arbeitern. Wie im Vormonat vermutet wurde, konnte dieser nicht überall völlig gedeckt werden, obwohl sich der Zuzug von ausländischen Arbeitern gegen die vorangegangenen Monate bedeutend verstärkt hatte. ö. In' Oberschlesien litten die Gruben weiter an Arbeitermangel. Es suchten zwar genügend männliche Personen Beschäftigung, aber die Nachfrage konnte deshalb nicht völlig befriedigt werden, weil die vor⸗ handenen Leute zur Annahme von Arbeit unter Tage größtenteils nicht zu bewegen waren. Im Westen wurde der sich im Juni bei der Montanindustrle fühlbar machende Mangel an Arkeitskräften nicht mehr bemerkt. Es kamen im Gegenteil Entlassungen vor, Lin Zeichen der veränderten Verhältnifst. Im Baugewerbe, in der Stein. und in n g. 33 die Nachfrage rege; sie fand im großen und ganzen rechtzeiti efriedigung. 26 ,, hielt in ange an. ö. . Bei den Wanderarbeitezn aus Rußland war an der ost⸗ preußischen Grenze die Zuwanderung nur gering; die Hoff⸗ nungen, die man auf die Herayztehung von Leuten aus entfernteren Bezirken Rußlands auch für den Monat Juli gesetzt hatte, haben sich nur zum Teil erfüllt. Infolgedessen waren an dieser Grenz strecke Nachfrage und Angebot nicht zum Ausgleich zu bringen. Dle Zugewanderten waren meistens kleine Eigentümer, die nach Beendigung der eigenen Erntearbeiten diesseits der Grenze Verdienst suchten und ihn auch in den Grenzbeztrken fanden. An der westpreußischen Grenzstrecke war Ter
dem früheren Um⸗
Arbeiterzustrom ebenfalls nicht ausreichend, sodaß für die starke Nachfrage nur teil weise Deckung ermöglicht werden konnte. Die Verhältnisse an der schkesssch-pofenschen Frenzstrecke lagen ein wenig günstiger. Auch hofft man hier nach Beendigung der Halmfruchternte wieder auf einen regeren Zuzug, ebenso aber auch wegen der guten Aussichten für die Ruben, und Kartoffelernte auf eine lebhafte Nachfrage nach Arbeitskräften. ö Vas Angebot von galizischen Arbeitern war im Gegensatz von solchen aus Rußland reichlich zu nennen. Die Nachfrage dagegen er⸗ reichte nicht die Zahlen der Monate Mai und Juni, sodaß die ver: fügbaren, hauptsächlich männlichen Personen, da sie größtenteils Arbeit unter Tage in Bergbaubetrieben nicht annehmen wollten, nicht alle sbnen zufagende Arbeit fanden. Aus Ungarn bot. sich eine größere Anzahl Erntearbeiter an, die , nicht finden konnten, weil Nachfrage nach Südungarn nicht vorhanden war. . ö. Zuzug bon italien ischen Arbeitern hat im Berichtsmonat nicht wesenklich zugenommen. Die Anzahl der Zuwandernden erreichte an den einzelnen Grenzübergängen die der Zurückwandernden. Die Ernte hielt die Leute in Italien zurück, und auch die immer wieder von Zeit zu Zeit in italientschen Zettungen erscheinenden Warnungen vor der Abwanderung nach Deutschland mögen nicht ohne Einfluß auf die Auswanderung geblieben sein. . Bei den hoklaͤndischen Arbeitern begann die Zuwanderung im Berichtsmonat recht lebhaft zu werden. Es stand ein ziemlich starkes Angebot zur Verfügung. Auf der anderen Seite war eine starke Nachfrage sowohl nach landwirtschaftlichen wie nach, in dustriellen Arbeitern vorhanden, wodurch ein befriedigender Ausgleich stattfinden konnte. Nur an Stallpersonal herrschte wie immer in der Erntezeit Mangel. . Bie Arbeiterbewegung an der dänischen Grenze blieb unver— ändert still.
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Werftarbeiterausstand (öogl. Nr. 195 8. Bl.) erfãhrt
die Dstseezeitung- aus Stettin, daß gestern nachmittag Bort vier große Werft arbeiter versammlungen stattfanden. Nachdem die Organisationsleitung und auch die Obmänner des Arbeits ⸗ ausschuffes verhandelt hatten, beschlossen die gestrigen Ver— sammlungen mit Mehrheit, die Arbeit wieder aufzu— nehmen. Dafür stimmten 1901, dagegen 1517. Die Arbeiter sind unter dem Druck der Verhältnisse bereit, den Arbeitsnachweis der Werften zu benutzen. Allerdings kam in den Versammlungen zum Ausdruck, daß Maßreaelungen unter allen Um— ständen zu vermeiden sind, und daß die Werften ihre Versprechungen auch einhalten. Die Holzarbeiter haben in einer gestern morgen abgehaltenen Versammlung die Arbeitaufnahme ab⸗ gelebnt. Das Verhalten der Holjarbeiter steht im Widerfpruch zu den bisherigen Gepflogenheiten. — Aus Hamburg wird dem W. T. B.. gemeldet: Da aus ver⸗ schledenen Gattungen der am Schiffbau beteillgten Werft= arbeiter keine Meldungen Arbeitswilliger vorliegen, ist der Arbeitsnachweis des Verbandes der Eisenindustrie Hamburgs bis auf weiteres geschlossen worden. Auch in
unmittelbar am Fuße des Sinewit (närdlich, etwa 30 Rm sũd⸗ 5stlich des Ru landeinwärts, der Platz Ulekeit mitten in Nordwest⸗
Ba ningen, noch etwa 22 Em Luftlinie südsüdwestlich vom Ru weiter Am 24. Februar überzeugte sich die Expedition in dem
landeinwärts.
Bremen, Vegefack und Geestemünde wurde, nachdem die Holjarbeiter gestern die Benutzung des Arbeitsnachweises ab⸗ gelehnt haben, der Arbeitsnachweis gemäß dem Beschluß der Gruppe
drei Abteilungen der Manufaktur ⸗Aktiengesell schaft ar. in Lodz * die Arbeit von 2000 Arbeitern zu den früheren Bedingungen wieder aufgenommen worden. Der Betrieb in der ganzen Fabrik wird wieder eröffnet werden, sobald sich dreiziertel der Ge⸗ samtjahl der Arbeiter melden, das sind 5000 Mann. Bisher meldeten
ch 105. (Vgl. Rr. 183 u. 180 d. Bi)
Weitere Statistische Nachrichtenꝰ J. . d. Ersten Beilagt.)
Wohlfahrtspflege.
Förderung des Kleinwohnungsbaues .
; sher schon in weitem Maße, einestells du! ergabe von e n,, andernteils durch Verwendung eines Teils der Ueberschüsse für diesen Zweck stattgefun den Daß aber ö weltergehende Förderung des Kleinwohnungsbaues, namentlich * Hergabe von Dypotheken, deren Betrag die Grenze der 3. el⸗ mäßigen Sicherbeit überschreitet, seitens der ,,, par kassen möglich ist, beweist eine vom Regierungepräsidenten u, . berg gegebene Vorschrift, deren Hauptpunkt nach der . Spar kasse
lautet: Solche im Sparkassenbezirt neuerrichteten Gebãude en Arbeitern, kleinen Handwerkern, kleinen Beamten und die en wirtschaftlich gleichzustellenten sonstigen Stadteingesessenen die dez bestimmt sind, von ihnen oder außer von ihnen nur noch ven mmi anderen wirtschaftlich gleichstehenden Familien bewohnt . können bis zu zwei Drittel des Schaͤtzungs wertes der SGebãude und der zugehörigen Bodenfläche heliehen werden, wenn sich der 966 tümer vervflichtet, das Darlehn mst mindestens 1010 jährlich u tilgen, und die Gemeinde für den die Grenzen der Mandelsicherbeit über- schreitenden Teil des Darlehns Bürgschaft leistet. Sobald das Dar. lehn bis zur Hälfte des Schätzungswertes abgetragen ist, kann die
Sparkasse auf weitere Tilgung verzichten.“
Die nächste Tagung des Verbandes der Recht sguskunft⸗ stellen (gemeinnützige Rechtsauskunft, Vorstz nder; . meister Kalser. Neuks lin; Geschästsstelle Lübeck, arge 1) findet am 19. und 11! Oktober d. J in Rärnberg stati Auf der Tage? ordnung stehen u. a. Referate über „Dle gemeinnützigen Rechtsauskunftstellen im Dienste der modernen . wicklung; „ Die gemeinnützige Rechts aue kunft des ; ue⸗ landes „Die Bedeutung der ,, Rechts au nt für den Rechis frieden; Wege und Ziele, der ; entralstelle zur = kämpfung der Schwindelfirmen?“. Mu Rücksicht auf das. von dem Vorfitzenden des Verbandes zu behandelnde Thema: K nätztgs Rechtsauskunft des Auslandes sind , , ie Rechtsauskunftstellen des Aus landes ergangen. Fur ie ortli Ver bereltung der Hauptversammlung ist unter dem k Närnberger Oberbürgermeisters, Königlichen Geheimen Rats Dr. itter don Schuh, ein Orisaueschuß gebildet. Auskunft über dle Hauyt⸗ versammlung wie überbaupt über Fragen der gemeinnützigen Rechtẽ⸗ auskunft erteilt die Geschaäftsstelle des genannten Verbandes.
Kunst und Wissenschaft.
Die Erscheinung neuer Sterne am Him nel szelt gehort zu den interessantesten astronomischen Ereignissen, da sie von gewaliigen Ratastropben im Weltraum Kunde geben. Nach der Uiebereinstimmung und Erklärung der Fachleute entstehen die neuen Sterne . dadurch, daß ein schon abgekühlter oder erloschener Himmels kor per durch eine innere Erpplosion aufs neue ins Glützn ö oder durch einen Zusammenstoß zweier Welten. Gen öhnli verschwinden diese neuen Sterne schon nach derhãl inis mäßig kurzer Zeit, nach wenigen Tagen oder Wochen. Von . Wichtigkeit ist beim Aufleuchten eines neuen Stern stets die 26 wortung der Frage, ob er vielleicht an derselben Stelle schon Rü zer einmal? beobachtet worden war. Man würd allerdings in der Suche nicht fehr weit zurückgeben können, da man nur auf photos rahbischen Aufnahmen der betreffenden Himmelsgegend einen Ausschluß zu finden erwarten darf. Zuweilen glückt es, den Nachweis ju führen, daß ein schwacher Stern schon früher an . Stelle vorhanden gewesen ist, und, dann kann auch bestimm werden, welchen Grad. die Helligkeittzunahme erreicht hat. Ebenso wird der Astronom selbstverständlich bemüht sein, einen neuen Stern so lange wie irgend möglich unter Beobachtunn zu halten, auch wenn fein Glanz immer mehr abnimmt. Seo hat es sich der amerikanische Astronom Barnard, der über . größte Fernrohr der Erde, den Vierzigzöller der 1 te Ehicago) verfügt, zur Pflicht gemacht, jeden neuen Stern bit n völligem Verschwinden durch das Riesenteleskop zu verfolgen. Gew ohn lich hat er sie noch beobachten können, nachdem sie für alle anderen Fernrohre läͤngst verschwunden waren. Bisher üt es. nur in jwei Fällen möglich gewesen, einen neuen Stern mit Sicherheit auf ö. schon früher beobachteten Himmelskörper zurückzuführen, , , einem schon 1856 im Sternbild der Krone aufgeleuchteten Welttsrhe und außerdem beim neuen Stern in den Zwillingen, dessen Entdecku z im vorigen Jahr gebührendes Aufsehen erregte. Die Hoffnung des Professor Barnard, mit selnem Fernrohr besondere Ueberraschungen, n diesem Stern zu erleben, ist getäuscht worden. Seine Beobachtungen haben, von einer gewissen Veränderlichkeit des Glanzes oder der Fa ben abgesehen, keine Besonderbeit gezeigt. Der Stern von 1866, der rer feinem flarken Aufleuchten die Größe 93 besessen hatte und dann wieder verschwunden war, ist von Barnard wiedergefunden worden, und zwar etwa in derselben Größe und ohne besondere Färbung Auch die beiden neuen Sterne, die 1871 im Bilde der Fuhrmanns und 1876 in dem des Schwans erschienen, sind durch daz Riesenfernrohr auch heute eben noch zu sehen, sener als Stern von 14, dieser als solcher von 15. Größe, also an der äußersten Grenze der Sichtbarkeit. Dem sse ben Schicksal ist der neue Stern von 1899 im Bogenschützen n . der gleichfells nur noch an der Mei kes-Sternwarte gesehen ö. kann. Auch die berühmte Noba Persei das größte astronomische ö. eignis des Jahres 1901 ist jetzt zu einem winzigen Sternlein von der Größe 127 herabgesunken. Professor Pickering hatte auf Photo phien nachgewiesen, daß er schon vor sciner Entdeckung ais ganz schwacher Stern zwischen der 14. und. 15. . schwankend am Himmel gestanden bat. Im Jahr 1901 er— schien dieser Westkörper schon bei seiner ersten Wahrnehmung in der Helligkeit von 2.7 und überstrahlte dann einig Tage lang fast alle Firsterne des Himmels, um erst lan gamen. dann schneller feinen Glanz einzubüßen. Der neue Stern im Bilde . Eldechfe aus dem Jahre 19510 war vorher von der Größe 13,5. . jetzt ist er noch etwas heller geblieben und hat das Aussehen eine⸗ kleinen bläulichen Nebelflecks. Der neue Stern der Zwillinge wem vorige?! Jahre ist gleichfalls auf photographischen Platten früherer Jahre . gefunden worden, und zwar nur von der Größe 135. Seit seiner gᷣoken Üümwälzung hat er seinen Glanz merkwürdig gewechselt und ö fällige Farbenerscheinungen gezeigt. Barnard sab ihn im F e. 1913 als einen lebhaft roten Stern, umgeben von einem grün! *. blauen Hof. Als einen besonderen Triumph hätie es der Astronen geschätzt, den 9
Te 681
berühmten neuen Stern wieder aufzufinden, der mit 19 ztamen Tycho Brahes verknäpft ist, weil dieser große Astronom i zuerst im Jahre 1572 aufstrahlen sah. Barnard hat das ie, der Kaffiopeia aufs sorgsamste nach einer Spur dieses, , körpers abgesucht, aber keinen Anhalt dafür gefunden, daß jener Ster sich noch unter den ‚Lebenden“ befinde.
greiberm Dr. Max Freibeln—
von Oppenheim auf dem Tell Halaf hat auch in den
zie Ausgrabungen des Ministerresidenten Im Stadtgebiet wurde, n
ẽrhaltent⸗ Kult wecken
Wochen schöne Ergebnisse gebracht. J diet W. T. B. mitteilt, ein in seiner Anlage vollständig
deutscher Schiffswerften geschlossen.
Gebäudeblock bloßgelegt, der wahrscheinlich zu
gedient hat. Hinter einem Hofe liegt das eigentliche Heiligtum, a in einem auf einer doppelten Trerpe zugänglichen erhöhten Raum endet. Andere Gemächer reihen sich daran. Das Hanje ist mit Stelnplatten gepflastert. Ueber dem sußeren Vorhof kefand sich eine Reihe von Gräbern in gemauerten Steintrögen aus der nachhethitischen Zeit. Auch ausgedehnte Badeeinrichtungen mit ener Waßerleitung usw. wurden freigelegt. Die Stadtmauer ij kereits vollständig ausgegraben. Der Expeditionsleiter hat soeben mit einigen seiner Mitarbeiter eine neunzebntägige Reise zur Er⸗ sorschung des im Nordwesten des Tell Halaf gelegenen Gebietes keendigt, auf der man weiteren Spuren des Tell Halaf-Hethiter⸗ reiches in dieser Gegend nachgehen wollte. Es handelte sich um das Berggebiet des Tektek und das unmittelbar östlich daran gelegene Fägelige Gelände, aus dem der erst vom Tell Halaf an dauernd Wasser laltende Chabur nach der Regenzeit starken Zufluß erhält. In dem letztgedachten Hügellande wurden alte hethitische Höhlenbauten gefunden. Das eigentliche Tektek⸗Gebirge erwies sich in seiner ganzen Aus—⸗ dehnung als ein Höhlenland der merkwüärdigsten Art. Ganze Ort. schaften waren unter der felsigen Erdoberfläche gebaut. Die Haupt⸗ und die letzte Blüte des Berggebietes fiel jedoch in die hellenistische zeit, aus der Ueberreste gefunden wurden. Die alten Höhlen wꝛren vielfach mit skulptierten Bogennischen versehen. Gioße alte Ansiedlungen wurden berührt, in denen über den unterirdischen Wohnungen palast⸗ artige Baureste mit Bögen und reichen Säulen und Kapitellen aus dem Felsboden aufragten. Ein dreistöckiger Palast lag noch fast ganz rekonslrulerbar vor, ebenso runde, ovale und vierecklge Grabtürme aus kräftigen Quadern. Auch wurden einige wenige islam ische Spuren gefunden. Im ganzen Tektek begegnete die Expedition keinem einzigen Hen schen, sondern nur Spuren einiger vor wrnigen Stunden oder Tagen darchgekommener Razzus (Raubzüge). — Die Expedition wird nach Erfüllung ihrer Aufgaben binnen kurjem nach Deutschland zurück— kehren.
Ueber die meteorologischen Ergebnisse der Deutschen Antarktischen Expedition veröffentlicht Dr. Berkow, der Meteorologe der Expedition, einen Bericht, der den hohen Wert dieser Beobachtungen für die weitere Entwicklung der Witterungskunde erkennen läßt. Die Beobachtungen erstrecken sich auf den Zeitraum eines Jahres, während dessen das Schiff im eiserfüllten Weddell— meer verweilte. Selbst im Sommer wurden hier stets außerordentlich niedrige Temveraturen beobachtet, und die Mittel temperatur der drei Sommermonate bettug — 2 Grad Celsiußs. Der Winter zeichnete sich weniger durch extreme Kältegrade wie durch gleichmäßig niedrige Temperaturen aus, da die Durchschnittstemperatur der Wintermonate — 25 Grad Celsius betrug. Die hböchste Temperatur des Jahres war 4 3,2 Grad, die niedrigste — 364 Grad. Der Luftdruck zeigte eine ausgesprochene jäbrliche Periode mit Maxima im Sommer und Winter und Minima im Frübling und Herbst. Hervorzuheben sind langandauernde Zeitabschnitte außerordentlichen Tiefstands des Barometers. Im Gegensatz zu dem sturmreichen Wetter, das die schwedische Erpedition auf der Snow-⸗Hill-⸗Station erlehte, wurden von er deutschen Expedition sehr wenige Stürme beobachtet. te Windrichtung und die Drehung der Winde ergaben, daß ein Dpressionsgebiet vorwiegend im östlichen Teil der Weddellsee lag. Während die Windstärke ziemlich gleich war, ergab sich die Windrichtung als sehr veränderlich. Vorwiegend sind die Winde aus westlicher Richtung gewesen. Sehr gering waren die Niederschläge in Form von Schnee, im Gegensatz zu anderen Gebieten der Antarktis; im Verlauf des Jahres wurden noch nicht 100 mm Niederschlag gemessen. Das Hauptinteresse der ausgeführten Arbeiten verdienen Drachen, und Ballonaufstiege. Im ganzen wurden 255 Aufstiege an 209 Tagen autgeführt. Was dies in einem volaren Klima bedeutet, welch hohe Anforderungen diese Arbeiten an die Leistungsfähigkeit des Meteorologen stellen, kann hier kaum in vollem Maße gewürdigt werden. Von den reichen Er— zebnissen der Drachenaufstiege sei angeführt, daß fast stetig Temperaturumkehrungen in der Höhe beobachtet wurden. Eine Temperaturzunahme von 10 Grad wurde häufig gemessen, die größte Zunahme war 195 Grad. So finden wir also als Regel, daß die medrigste Lufttemperatur dicht über dem Boden herrscht und daß die Durchschnittstemperatur der 200 m⸗Schicht höher ist als die Tempe⸗ ratur der untersten Schicht. Die zahlreichen Pilotballonaufstiege, die bis in Höhen von 17000 m verfolgt werden konnten, liefern die ersten Tatsachen für die Fragen der allgemeinen Luftzirkulation in Südpolargebiet. Aus dem großen Beobachtungsmaterial ver⸗ öffentlicht Dr. Berkow einige Kurven, die typische Fälle der dort mit der Höhe eintretenden Richtungsänderungen des Windes zeigen. In den größeren Höhen wurden stets westliche Richtungen beobachtet. Eine Klärung der recht verwickelten Erscheinungen därfte aber serst nach Bearbeitung sämtlicher Aufstiege zu erwarten sein. Jeden— falls ergitt sich auch aus dieser Veröffenklichung, daß die wissenschaft— lichen Ergebnisse der Expedition ganz den Erwartungen entsprechen, die bei der Aussendung auf sie gesetzt worden sind.
Literatur. Der 36. Jahrgang des von der Deutschen Seewarte heraus⸗ gegebenen »Archios“ enthält in seinem 1. Heft eine Arbeit über zArabische Gnomonik“ von Dr. Carl Sch oy-Essen und im 2 Heft eine solche von Professor Dr. C. Stechert über Azimut—⸗ bestimmungen aus Surchgangsbetrachtungen“.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Saatenstand in Italien im letzten Drittel des Monats ; Juli 1913. Im allgemeinen sind die Nachrichten über den Stand der Felder Lin der Berichtsperiode zufriedenstellend. In der Lombardei, Ligurien, Mittelitalien und Latium stehen die Felder besonders gut. Auch in biemont sind die in der Berichtsperiode gefallenen Niederschläge den Kulturen sehr zustatten gekommen. Mit dem Ertrag der Gekreide⸗ ernte ist man im allgemeinen zufrieden. Der Stand der Wein— kulturen, des Mais, der Gemüse und Agrumen berechtigt zu der Hoffnung auf einen guten Ertrag. Auch die Olivenanpflanzungen stehen mit wenigen Ausnahmen gut. In den Prohinzen Bergamo, Brescia, Potenza und Lecce haben Jie Kulturen durch Hagelwetter etwas gelitten. D. In Ligurlen ist das Dreschen des Getreides ziemlich beendet. Die Kartoffelernte dauert an; die Pilzernte ist sehr reichlich ausge— Fllen. Der Stand der Kastanien⸗, Wein,, Oliven. und Gemüfe— kulturen berechtigt zu der Hoffnung auf einen guten Ertrag. Da— begen haben die Fruchtbäume nur einen mäßigen Behang. Der weite Heuschnitt ist nicht reichlich, aber qualitativ gut aus gefallen. —
ir cbt des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua vom 14. August
Saatenstand in Norwegen.
J Ueber den Saatenstand Ende Juli 1913 liegen folgende amtliche nuch richten vor: In der ersten Hälfte des Monats herrschte in Ost— nn, gen und Südnorwegen trockenes und warmes Wetter und die u len heit begann an mehreren Stellen schon gefährlich zu werden, nn ö andere für die Aecker. In der zweiten Hälfte indessen trat 26 chg Regen ein, sodaß sich die Aecker gut erholten. In ein⸗ ; . Bezirken des Buskerud und des Bratsberg Amts haben starke ö genfäll, teils mit Hagesschauern, um den 25. Jull herum ziem— ungen Schaden an den Aeckern angerichtet. In Westnorwegen ö. n Roms dals Amt waren die Niederschläge außergewöhnlich 6 teilweise mit kaltem Nordwind. In der Mitte des Monatt egen, aber bei weitem nicht ausreichend. erst ke Drontheim- Aemter melden wechselndes Wetter; in der h: halte war es durchgehend warm und teilwelse trocken, später lelte Regen mit Sonnenschein. In mehreren Bezirken, wo die
In Nordland Amt war das Wetter verhältnismäßig günstig, mit reichlichem Niederschlag, aber mit etwas zu niedriger Temperatur, besonders in der ersten und der letzten Woche des Monats. Die Ernteaussichten sind jetzt bedeutend besser als zu Ende des Monats Juni, der ungewöhnlich kalt und trocken war.
In Tromss Amt war das Wetter in der Zeit vom 25. Juni bis zum 8 Juli durchgehend kühl, an einigen Tagen sehr kalt, mit neugefallenem Schnee ziemlich tief an den Gebirgsabhängen herunter. Dann trat ein Umschlag mit warmem Wetter ein, aber die Trocken heit hielt an. Erst gegen den 20. Juli erfolgten Niederschläge von einiger Bedeutung. Infolge der Dürre sind die Aussichten für die Heuernte weniger gut, wenn auch besser als am Anfang des Monats, da die Wiesen und das Grasland sich inzwischen gut entwickelt haben.
Aus Fin marken wird gemeldet, daß das Wetter, das im Juni trocken und kühl gewesen war, Anfang Juli umschlug. Es setzte starke Hitze ein, die bis zum 23. Juli anhielt. In dieser langen Hitzeperiode kamen keine belangreichen Niederschläge vor, sodaß die Saat an gewissen Stellen verdorben ist.
In Smaalenene wird die Heumenge als sehr gut, auf den älteren Wiesen als gut bezeichnet. Die Ernte wurde in der zweiten Hälfte des Monats durch Regen verzögert und ein Teil des Heues hat etwas gelitten.
Auch in Akerhus Amt wird der Heuertrag als sehr gut bis gut bei guter Qualität bezeichnet. Der größte Teil des Heues ist wohlbehalten unter Dach gebracht worden.
In Hedemarkens Amt ist der Ertrag sehr schwankend, durch⸗ schnittlich gut bis mittel, an vielen Stellen sehr gut, an anderen weniger gut. Die Ernte wurde durch Regenwetter beeinträchtigt, sodaß am Ende des Monats noch viel Heu draußen stand.
In Kristians Amt wird der Ertrag als sehr gut bis gut, in den östlichen Bezirken als der Ertrag eines Mitteljahres bezeichnet. Die Ernte ist ziemlich weit vorgeschritten, aber infolge des Regens verzögert.
In Buskeruds Amt ist der Ertrag verschieden, durchschnittlich gut bis mittelgut, an einzelnen Stellen weniger gut, an anderen sehr gut, in den Gebirgsgegenden etwas über mittelgut. In den niedriger gelegenen Bezirken hat der größte Teil des Heues durchschnittlich unversehrt unter Dach gebracht werden können; in einzelnen Gegenden sind indessen bedeutende Heumengen in schlechter Verfassung geborgen worden.
In Jarlsberg und Larviks Amt wird der Heuertrag als sehr gut bezeichnet. In Bratsberg ist der Ertrag gut, auf elnigen Gütern sehr gut gewesen. In den Gebirgsgegenden mittelgut. Die Qualitãt ist mittelgut. In Ne denes Vogtei in Nedenes Amt wird der Er⸗ trag als sehr gut bezeichnet, in Säters dalen doch nur als mittelgut, da Dürre und niedrige Temperatur das Wachstum beeinflußt haben. Die Ernte geht unter günstigen Witterungsverhältnissen vor sich, und das geerntete Heu ist wohlbehalten unter Dach gekommen.
In Lister und Mandals Amt wird der Ertrag als sehr gut bis gut bezeichnet. Das Heu hat im großen und ganzen unter guͤn⸗ stigen Witterungsverhältnissen geborgen werden können; die Qualität ist daher gut.
In Stavanger Amt ist der Ertrag in Jäderen und Dolene gut., in Ryfylke der eines Mitteljahres. Der Ertrag schwankt, je nachdem der Boden der Dürre widerstanden hat. Die Wiesen, die im Frühjahr abgegrast wurden und daher spät ins Wachstum ge— rieten, litten stark unter der Dürre und haben einen weniger guten Ertrag gegeben.
In Söndre Bergenhus wird die Heumenge als die eines Mitteljahres, die Qualität als gut bezeichnet.
Von den Bezirken in Nordre Bergenhus ist der Betrag in Nordfjord mittelgut, in Söndfjord weniger gut bis schlecht.
In Romsdals Amt wird der Ertrag als mittelgut bezeichnet. Ungefähr die Hälfte des Heues ist unter Dach gebracht. Der Ertrag ift infolge des zu trockenen Vorsommers kleiner als erwartet. Die Qualität ist unter mittelgut.
In den östlichen Bezirken des Söndre Trondhjems Amts ist der Ertrag mittel⸗ bis weniger gut. Die Ernte ist durch die un—⸗ beständige Witterung verzögert worden. Die Qualität ist unter mittelgut. In dem südlichen Bezirk reicht der Ertrag nicht an den eines Mitteljahres heran. Eine Ausnahme hiervon machen Buviken und Teile von Höiland, wo die Heuernte guten Ertrag gebracht hat und an vielen Stellen den des Vorjahres übersteigt. Nur eine geringe Menge ist unter Dach gekommen, da der größte Teil in Diemen untergebracht ist.
In Nordre Trondhjems Amt erreicht der Ertrag den eines Mitteljahres, in Stjördalen und Värdalen reicht er nicht an diesen heran, in Inderöen und Namdalen ist er hesser, aber ziemlich ungleich— mäßig. Der Winterfrost hat an vielen Stellen Schaden angerichtet. In Helgeland und Salten im Nordlands Amt wird der Er⸗ trag als mittel bis weniger gut, in Westeraalen als wentger gut bis schlecht bezeichnet. Die Ernte geht infolge mangelhafter Trocknung langsam vonstatten, und nur ein ganz unbedeutender Teil des Heues ist bisher unter Dach gebracht worden.
In Tromsö Amt ist der Ertrag mittel⸗ bis weniger gut, in trockenem Boden schlecht, in tiefer gelegenen Wiesen mittelgut. In Finmarken wird der Ertrag weniger gut werden. Auf trockenem und dünnschichtigem Boden ist die Wiese abgesengt und überall infolge der Dürre stark zurückgeblieben.
Im großen und ganzen kann der Ertrag für Ost⸗, Süd- und Westnorwegen bis einschließlich des Stavanger Amts als der eines guten Mitteljahres, für den Rest des westlichen Norwegens und die Drontheim⸗Aemter als der eines Mitteljahres, für Nordland und Tromsö als unter dem eines Mitteljahres und für Finmarken als schlecht bezeichnet werden. Die Wintersaat dürfte den Ertrag eines Mitteljahres geben. Aus Smaalenene wird indessen gemeldet, daß die Wintersaat infolge der starken Niederschläge im Herbst 1912 weniger gut gedeiht und auf dem Lehmboden teilweise als mißglückt anzusehen ist. Die Frühjahrssaat. Die Aussichten für den Weizen werden überall als mittelgut bezeichnet. In Smaalenene haben sämtliche inn, . stark unter der Dürre im Juni und Juli gelitten. ie Aussichten für die Haferernte gelten für Smaalenene, Kristians, Buskeruds, Brateberg, Nedenes, Stavanger und die Drontheim⸗Aemter als sehr gut, für den übrigen Teil des Landes als durchschnittlich mittelgut. Die Aussichten für Gerste werden als mittelgut angesehen, desgleichen für Erbsen. Für Kartoffeln und Rüben werden die Aussichten in ganz Ost⸗ und Südnorwegen und in den Drontheim-⸗Aemtern als sehr gut bis gut bezeichnet. In den anderen Teilen des Landes durchschnittlich als mittelgut, in Nordre Bergenhus Amt aber als weniger gut. Die Weiden ge— deihen in Ost⸗ und Südnorwegen gut, in Westnorwegen und zum Teil in den Drontheim⸗Aemtern sowle in Nordland, Tromsö und Finmarken mittel, teilweise weniger gut. Die Aussichten für die Obst ernte werden als gut bezeichnet. In einzelnen Aemtern wird darüber geklagt, daß die Aepfel vom Schorf angegriffen sind, und be— sonders in Hardanger sind verschiedene Obstkrankheiten aufgetreten. Das Gemüse gedeiht überall sehr gut und verspricht einen aus— gezeichneten Ertrag zu liefern. (Bericht des Kaiserlichen General⸗ konsuls in Kristiania vom 8. d. M.)
Ernte und Saatenstand im Staate Missouri am 1. August 1913.
Die Dürre, verbunden mit anormal schwerer Hitze im Monat Juli, hat, westeren Schaden getan. Drei Viertel des Staates be, nötigen eines sofortigen ausgiebigen Regens, der indes auch bis zum 4. August noch ausgeblieben ist. Nur 16 v. H. der Korrespon—⸗ denten des staatlichen Landwirtschaftsamtes melden augreichenden Nilederschlag.
Mais. Die Qualitätszahl, d. i., die Prozente des Normal— standes 190, ist von 86 im Vormonat auf 7038 gefallen. Im vor⸗
i c, seit dem Frühjahr infolge von Eisbrand weniger gut waren, n sich die Verhältnisse jetzt bedeutend gebessert.
jährigen Augustbeglnn stand sie auf 845. Am schlimmsten ist der
bergbaues von Missouri⸗Kansas. Außer der Dürre und übermäßigen Hitze haben tierische Angriffe, namentlich der Getreidewanze, chinch bug, blissus leucopterus, Schaden getan. Die Aussicht auf eine Rekordernte ist dahin, dagegen könnte noch eine Mittelernte erreicht werden, falls von nun an außergewöhnlich günstiges Wetter, vor allem ein tüchtiger Regen kommen sollte.
Winterweizen. 63 v. H. des Ertrages sind gedroschen. Das Acre (zu 40,47 Ar) bringt nach heutiger Schätzung durchschnittlich 1I7,z, also 1,1 Bushels mehr als im Vormonat erwartet waren. Auch die Güte und Schwere des Korns ist noch besser ausgefallen, als di⸗ schon , n, . früheren Aussichten anzeigten. Es wird heute mit einer Ernte von 37 Millionen Bushels gerechnet gegen 21.5 im Vorjahre und 1911: 32,2, 1910: 22, 1909: 37.5 Millionen Bushels. Für den neuen Winterweizen ist bereits auf 6 v. H. der geschätzten Anbaufläche der Grund gebrochen. Hafer. Der Teil der Frucht, der . ist oder noch wird, wird heute mit nur 60 v. H. gegen 65 im Vormonat angegeben. Demnach ist der Rest, der für Heu oder Viehfutter auf dem Felde gelassen werden muß, entsprechend größer. Den besten Ertrag lieferte noch der Südwesten des Staates. Die Weiden haben weiter gelitten. Die Qualitätszahl ist ven 61 im Vormonat auf 49 herabgegangen. Heu. Timothee ergibt nach jetziger Schätzung 0, (im Vormonat 66), gemischtes Heu 0g und Prairieheu nur 05 t vom Akere. Baumwolle. Die Angaben lauten jetzt etwas besser: Anbaufläche nur 2 v. H., kleiner als im Vorjahre, Qualttätszahl 84 gegen 83 im Vormonat. Tabak hat sich weiter verschlechtert: Anbaufläche 8! (im Vormonat 82) v. H. der vorjährigen und Qualitätszahl 66 (75). Guineakorn (Besen— korn, broom corn.). Die Qualitätszahl ist von 82 im Vormonat weiter auf 73 gesunken. Ob st. Die Apfelernte ist etwas besser als eine schwache Mittelernte; die Qualitätszahl hat sich auf 52 ver⸗ schlechtert, dagegen ist der Ertrag der Pfirsiche mit einer Qualiäts— zabl von 74 einer der besten je vermarkteten. (Bericht des Kaiser⸗ lichen Konsuls in St. Louis, Mo., vom 4. August 1913.)
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause findet morgen, Donnerstag, eine Aufführung der „Meistersinger von Nürnberg“ unter der musikali⸗ schen Leitung des Generalmusikdirektors Blech statt. Herr Bischoff singt den Hans Sachs, die Eva: Frau Hafgren⸗Waag, die Magdalena: Frau von Scheele⸗Müller, den Walter Stolzing: Herr Kirchhoff, den Beckmesser: Herr Schulz, den Dabid: Herr Henke, den Pogner: Herr iger den Kothner: Herr Habich. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.
Im Königlichen Schauspielhguse wird morgen das Lust⸗ spiel ‚Flachsmann als Erzieher“ von Otto Ernst gegeben. In den Hauptrollen sind die Damen Butze und Heisler, die Herren Eggeling, Boettcher, Patry, von Ledebur, Werrack, Vallentin, Kraußneck, Mannstaͤdt, Eichholz und Stange beschäftigt.
Gelegentlich der X. ordentlichen Vertreterversamm⸗ lung des Zentralverbandes der deutschen Tonkünstler— vereine am 20. September d. J. im großen Sitzungssaale des preußischen Abgeordnetenhauses wird der Berliner Musikschriftsteller und Komponist Karl Robert Blum einen populär wissenschaftlichen Vortrag über seine „Theorie des tertialen Tonsystems: Dur-Moll— Mixtur“ halten.
Mannigfaltiges. Berlin, 20. August 1913.
Ueber die Witterung in Norddeutschland im Monat Juli 1913 berichtet das Königlich preußische Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen: Der Juli war fast in seinem ganzen Verlaufe sehr if. trübe, arm an Sonnenschein und windig. Die Niederschlagshöhe übertraf im Osten und Westen meist die normalen Werte, blieb aber im mittleren Norddeutschland hinter denselben zurück. Hier sowie an der Küste fiel auch verhältnismäßig selten Regen (an weniger als der Hälfte aller Tage), während dies im östlichen und westlichen Binnenlande häufiger der Fall war, besonders im Gebiete der Roer. In dieser Gegend erwies sich die Sonnenscheindauer als ungewöhnlich klein, in Schleswig⸗Holstein dagegen sogar als etwas zu groß. Die Temperatur lag in vielen Teilen Ost⸗ preußens und Schleswig ⸗Holsteins nur wenige Zehntel Grade, im all— gemeinen aber 19 big 256 in Schlesien und im westlichen Binnenlande sogar mehr als 20 (bis 330) unter der normalen Wärmegrade von 300 oder mehr wurden nirgends erreicht. Selbst die Zahl der Sommer⸗ tage (Temperaturmaximum 250 oder mehr) war gering, an einigen Kuͤstenorten fehlten sie gänzlich. Die Niederschlagsverteilung zeigte das Elgentümliche, daß es im Norden von Schleswig⸗-Holstein und besonders im mitteren Norddeutschland verhältntsmäßig trocken (25 bis (5 mm) war, und daß von hier aus nach Osten, wie nach Westen hin die Regenmengen zunahmen, und zwar bis über 200 mm an der Emsmündung, im südlichen Litauen, in der Johannisburger Heide, im Gebiete der ,,, sowie im Pleß⸗Rybniker Hügel⸗ lande. Vereinzelt wurden allerdings auch in den mittleren Landes teilen, besonders in der Gegend der Letzlinger Heide und des Finowbruches, in Pommern und der Neumark, im Harze und Thüringer Walde 75 und sogar 100 mm überschritten. Dagegen war es in der Kyffhäusergegend, an der mittleren Elbe oberhalb der Muldemündung sowie an der Ostküste von Nordschleswig besonders trocken. In diesen Gegenden wurden Monatssummen von weniger als 25 mm beobachtet. Im Osten und Westen fielen bis auf wenige, versprengte, etwas trocknere Gebiete in Schlesien, an der Küste Ost⸗ preußens und der Nordsee sowie an der holländisch-belgischen Grenze 75 bis 150 mm, in den Gebirgen, an der Mündung der Nogat und in, den bereits erwähnten Maximalgebieten mehr als 150 mm Niederschlag. — Die Wetterlage im Juli ist durch die Beständig⸗ keit der Hochdruckgebiete im Westen oder Nordwesten der britischen Inseln bei gleichzeitig niedrigem Luftdrucke in Osteuropa gekenn zeichnet. Es ist daher das Vorherrschen böiger nord⸗ westlicher Winde bei niedriger Temperatur durchaus erklärlich. In den ersten Tagen lag das barometrische Maximum im Westen Europas, verflachte sich jedoch allmählich beim Herannahen mehrere Minima aus Südeuropa einerseits, einer am Morgen des 5. südwestlich von Island gelegenen Depression andererseits beträchtlich. In Schlesien fanden . schon vom H. bis 7., in Nordostdeutsch⸗ land am & und 9., als das ganze Land rechts der Oder sowle die südliche Ostsee von einem zusammenhängenden Tiefdruckgebiete bedeckt wurde, ergiebige Regenfälle statt. Auch in den folgenden Tagen hielt die niedrige Temperatur noch an. Erst vom 13. bis 15., als beim Auftreten einer barometrischen Depression in West— europa dis Hochdruckgebiet sich über Deutschland selbst befand, wurde es beträchtlich wärmer, sodaß an vielen Orten die höchsten Temperaturen des Monats in diese Periode fielen. Unter der Wechselwirkung mehrerer von Nordwest nach Mitteleuropa sich fortpflanzender Minima und südwestlicher Maxima folgten nach ausgedehnten und zum Teil von heftigen Regengüssen begleiteten Gewittern vom 16. ab wieder sehr unbeständige, regnerische und küble Tage. Besonders am 21. fielen auf weiten Strecken des Nordwestens ungewöhnlich ergiebige Niederschläge. Gleichzeitig war es überall so kalt, daß z. B. in Berlin die Tagesmittel der Temperatur vom 20. bis 22. niedriger waren, als dies bigher an dlesen Tagen seit Beginn der amtlichen Beobachtungen im Jahre 1848 jemals der Fall gewesen ist. Vom 24. bis 31. herrschte bei nördlicher oder weft Lage des Hochdruckgebietes endlich vorwiegend heiteres, trockenes und mäßig warmes Wetter, das aber besonders am 29., als eine Depression von Skandinavien nach der östlichen Ostsee vorgedrungen war, durch starke bis stürmische nordwestliche Winde und Regenfälle in Ostdeutschland unterbrochen wurde.
Unter den tätigen Vulkanen Igpans, die sich übrigens verhältnismäßig selten in bedrohlichem Grade bemerkbar machen, ist der Asama in letzter Zeit am häufigsten genannt worden,
Rückgang im südwestlichen Teile des Staates, dem Gebiete des Zink—
und er hat auch in diesem Jahre wieder Proben von seiner Leb⸗