Im Sanitätskorps.
Dr. Siebeck (Reutlingen), Assist. Arzt. der Landw. 1. Aufgebots, zum Oberarzt. Dr. Graner (Stuttgart), Unterarzt der Res., Dr. Veil (Stuttgart), Untergrzt der Landw. 1. Aufgebots,. zu Assist. Aerzten, befördert. Dr. Distler (Stuttgart) Königlich bayrrischer Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots a. D. m Armeekorps un? zwar als Stabéarjt mu einem Patent vom . Mär 1902 bei den San. Offisteren der Lan w. 1. Aufgebots angestellt.
Im Veterinärkorps.
Dr. Glükher (Rottweil), Unterveter. d. Res., zum Veter. be⸗ fördert.
Beamte der Militärverwaltung.
Schloß Friedrichshafen, 12. August. Denzler, Unter⸗ zahlmstr. im 10. Inf. Regt. Nr. 180, Bäuerle, Garn. Verw. Unterinfp. auf dem Truppenübungsplatz Münsingen, Eisgele, Garn. Verw. Ünterinsp. in Mergentheim, zu Garn. Verw. Inspektoren ernannt. ;
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. ö.
Stuttgart, 12. August. Denz ler, Bäuerle, FEisele, Garn. Verw. Inspekforen, den Garn. Verwaltungen Stuttgart, Weir garten und Gmünd zugeteilt.
Marineinfanterie. . Homburg v. d. Höhe, 18. August. Hampe, K. S. Lt. im 19 Inf. hen r an. 177, nach erfolgtem Ausscheiden aus dem K. S Heere mit dem 1. September 1913 mit Patent vom 14. Februar 1907 in J. Seebat, Barth, K. B. Lt. im 3. Pion. Bat. nach erfolgtem Ausscheiden aus dem K. B. Heere mit dem 1. Seytember 1913 unter Verleihung eines Patents vom 9. September 1906 im III. Stamm- seebat.,, — angestellt. Kaiserliche Schutztruppen.
Offiziere usw. . Homburg v. der Höhe, 18. August. Hollaender, Dauy m., scheidet behufs hr ich t in K. B. Mil. Dienste mit dem Sep⸗ lember aus der Schutztruppe für Südwestasrika aus. Bäum ler. Sherlt; ähenet behufs Rücktritts in K. W. Mil. Dienste mit dem 20 August 1913 aus der Schutztruppe für Südwestafrika aus. Fe chtner, Sberlt, scheidet behufs Rücktritts in K. S. Mil. Dienste mit dem JI. August 1913 aus der Schutztruppe für Kamerun aus. Schmetzer, R. B. Tt. im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, nach erfolgtem Ausscheiden aus dem K. B. Heere unter Verleihung eines Patents vom J. September 1905, Loßnitzer, K. S. Lt. im Schützen. (Füs.) Hiegt. Prin; Georg Rr. 1968, nach erfolgtem Ausscheiden aus dem KR. S. Heere, — beide mit dem 23. August 1913 in der Schutztruppe ür Südwestafrika angestellt. w . 3 Oberlts. Kefordert: Göring, v. Wedel, Bu sse, Lts. in der Schutztruppe für Deutsch Ostafrika. Graf v. Sponeck, . Wofff 5. Gudenberg, Schultze, Moder aw, Blumenthal, Vorberg, Lts. in der Schutztruppe für Südwestafrika, v. Scheff er
Tt. in der Schutztruppe für Kamerun, V . V Major in der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika, in Genehmigung selnes Abschiedegesuchs mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen seiner bisherigen Uniform zur Disposition gestellt.
Königreich Preußen.
Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich Wilhelm von Preußen ist heute morgen 3 Uhr 15 Minuten zur Freude Seiner Majestät des Kaisers und Königs und des ganzen Königlichen Hauses von einer Prinzessin glücklich entbunden worden,. Das erfreuliche Ereignis wurde der hiesigen Einwohnerschaft durch Abgabe der herkömmlichen Kanonenschüsse kundgegeben.
Das Befinden der hohen Wöchnerin und der neugeborenen Prinzessin ist gut.
Berlin, den 23. August 1913.
Der Minister des Königlichen Hauses. Im Allerhöchsten Auftrage: Graf A. zu Eulenburg.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Generalsuperintendenten der Kurmark D. Koehler in Berlin den Charakter als Wirklicher Geheimer Ober— konsistorialrat mit dem Range der Räte erster Klasse zu ver⸗ leihen.
Auf Ihren Bericht vom 2. August d. 3 will Ich der Stadtgemeinde Berlin behufs Erwerbung der zur be⸗ bauungsplanmäßigen Freilegung der Lothringer Straße er⸗ forderlichen Flächen, die auf den anbei zurückfolgenden Plänen rot angelegt sind, hiermit das Enteignun gsrecht verleihen.
Swinemünde, an Bord M. J. „Hohenzollern“, den
7. August 1913. . w il he ln R. von Breitenbach.
An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
Justizministerium.
Den Amtsgerichtsräten, Geheimen Justizräten Freytag in Neurode und Haehling von Lanzenauer in Paderborn, dem Landgerichtsrat Rocholl in Bonn, den Amtsgerichtsräten Bauer in Iburg, Kastenholz in Kreuznach, Schmidt in Dillenburg, Kleln in Frankfurt a. M. und An teß in Thorn ift die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension, dem Land⸗ richter Dr. Braun in Neuwied und dem Amtsrichter Egg ers in Leer die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt.
Der Landrichter Nollner in Gnesen ist infolge der Be— stätigung seiner Wahl zum , Beigeordneten der Stadt Fnesen aus dem Justizdienst geschieden. . . 9 ae e sind: der Landgerichtsrat Dr. Michels in Elber⸗ feld als Amtsgerichtsrat an das Amtsgericht daselbst, der Land⸗ richter Simon in Graudenz und der Amtsrichter Friedrichs in Kyrssß als Landrichter nach Hannover, der Landrichter Dr. Söhngen in Gleiwitz als Amtsrichter nach Frankfurt a. M., die Amtsrichter: Dr. Blumensath in Schkeuditz als Land⸗ richter an das Landgericht Lin Berlin, Eich hoff in Selters als Landrichter nach Neuwied, Rump in Berlin -Lichtenberg an das Amtsgericht Berlin ⸗Mitte, Braunschweig in Schlochau nach Beuthen i. O. Schl, Bermel in Watten⸗ scheid nach Waldbröl und Hellenschmidt in Koschmin nach
arotschin. J . Staatsanwalt Dr. Beyer in Allenstein ist an die Staatsanwaltschaft des Landgerichts in Cassel versetz;;.
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗
zln, Keßler bei dem Landgericht Lin Berlin, Dr, Höchste r 94 dem kern rich und dem Landgericht in Bonn und Menerheim bei dem Amtsgericht in Goslar.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen, der frühere Amtsrichter Loesing bei dem Amts gericht in Havel⸗ berg, die Rechtsanwälte: Meyerheim aus Goslar bei dem Amtsgericht in Bockenem, Jahns in Gehren Schwarzburg⸗ Sondershausen) zugleich bei dem Landgericht in Erfurt, die Gerichtsassessoren: Erich Müller bei dem Kammergericht, Kamm außer bei dem Amtsgericht in Liegnitz auch bei dem Landgericht daselbst, Dr. Bau m bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., Dr. Märtens bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Lüneburg, Löwe und Schwietz te bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Düsseldorf, Dr. Wanjura bei dem Amtsgericht in Rybnik, Dr. Johann Meyer bei dem Amtsgericht in Bruchhausen, Lie ssem bei dem Amtsgericht in Neuß, Brumm bei dem Amtsgericht in Wongrowitz und der frühere Gerichtsassessor Ludwig Flügge bei dem Land⸗ gericht iI in Berlin mit dem Wohnsiß in Charlottenburg. Der Landgerichtsdirektor, Geheime Justizrat Beier in Breslau, die Landgerichtsräte Albert vom Landgericht I und Franke vom Landgericht III in Berlin sowie Stoll in Hanau, die Amtsgerichtsräte Wer muth in Uelzen und Heine in Halberstadt, der Oberstaatsanwalt von Ditfurth, in Cassel, die Rechtsanwälte und Notare Geheimer Justizrat Gra venhorst in Lüneburg, Justizräte Levy in Ohlau und Pfeiffer in Hannover, die Rechts anwälte Justizrat Hoeniger in Berlin, Combrinck in Ibbenbüren und Dr. Sluzalek in Graudenz sind gestorben.
Ministerium der geistlichen un d Unterrichts⸗ angelegenheiten.
Der bisherige außerordentliche Professor in der juristischen Fakultät der Universität zu Königsberg Dr. Paul Knoke ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorarprofessor in derselben Fakultät ernannt worden.
Dem Obermusikmeister Funck im Füsilierregiment Königin Schleswig- Holsteinschen) Nr. 86 ist der Titel Königlicher Musikdirektor verliehen worden.
Errichtung surkunde.
Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichts angelegenheiten und des Evangelischen Ober⸗ kirchenrats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden folgendes festgesetzt: 51 ; In der evangelischen Stadtkirchengeme inde Neukölln, Diszefe Kölln Land I, werden eine elfte, eine zwölfte, eine dre i⸗ zehnte und eine vierzehnte Pfarrstelle errichtet. 82. Diese Urkunde tritt mit dem 1. Oktober 1913 in Kraft. Berlin, den 21. Juli 1913. Potsdam, den 233. Juli 1913. (L. S.) d 8) Königliches Konsistorium Königliche Regierung, der Provinz Brandenburg, Abteilung für Kirchen⸗ und Abteilung Berlin. Schulwesen. Steinhausen. Gosling.
Angekommen: Seine Exzellenz der Senatspräsident beim Reichsmilitär⸗ gericht, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Herz vom Urlaub.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 23. August 1913.
Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag im Königlichen Schloß in Homburg v. d. H. die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts. Generals der Infanterie Freiherrn von Lyncker und des stellvertreten den Ehefs des Marinekabinetts, Kapitäns z. S. von Trotha ent— gegen.
Im Auswärtigen Amt empfing, wie „W. T. B.“ meldet, gestern der Dirigent der politischen Abteilung Herr von Stumm die türkische Abordnung aus Adrianopel und nahm deren Darlegungen sowie eine schriftliche Aufzeichnung entgegen, die er dem Staatssekretär zur Kenntnis bringen zu wollen erklärte. Nach einer Unterhaltung mit den einzelnen Mit⸗ gliedern der Abordnung verabschiedeten sich die Herren von Herrn von Stumm.
Gestern hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, im Auswärtigen Amte der Austausch der Ratifikationsurkunden zu dem am 28. Juli 1913 zwischen dem Reiche und den Niederlanden abgeschloffenen Vertrag über die Ausdehnung des deutsch⸗ niederländischen Auslieferungsvertrags vom 21. Sep— tember 1897 auf das deutsche Schutzgebiet Kiautschou statt—⸗ gefunden. Der Vertrag wird drei Monate nach Austausch der Ratifikationsurkunden, also mit dem 22. November 1913, in Kraft treten.
Der Kaiserliche Konsul Kaufmann Moritz Siefken in Barranquilla (Columbien) ist gestorben. In ihm, der seinen Posten seit dem Jahre 1880 bekleidet hat und stets ein eifriger Vorkämpfer für alle Aufgaben des Deutschtums und deutscher Wirtschaftsinteressen gewesen ist, verliert das Reich einen be⸗ währten Vertreter.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmigungs⸗ urkunde, betreffend eine Anleihe des Provinz ial⸗ verbandes der Provinz Westpreußen, veröffentlicht.
Laut Meldung des W. T. B. ist S. M. S. „Goeben“ mit dem Chef r nr dembmffion am 21. August in Pola eingetroffen.
Rußland.
Der Kaiser und die Kaiserliche Familie sind in Sebastopol eingetroffen. . .
6 F wf rener, stimmte der zollfreien Einfuhr von aus ländischem Naphtha bis zum 14. Januar 1914 zu. Wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, wird in einer der nächsten Sitzungen des Ministerrats die Einführung eines Zolles auf ein geführtes Getreide in Finnland beraten werden. Die Beratung wurde bisher durch das verspätete Eingehen des vom finnischen Senat ein⸗ geholten Gutachtens über den Plan verzögert.
Belgien.
Wie „W. T. B.“ aus Brüssel meldet, hat die Kam mer das Gesetz, durch das der Ein fuhrzoll auf Zeitungs⸗ papier um 50 Proz. ermäßigt wird, und außerdem gegen die Stimmen der Linken die Steuergesetze zur Deckung der Heeresvorlage angenommen. Darauf ver tag te sie sich bis zum 14. Oktober, an dem eine außerordentliche Session zur Erledigung des Schulgesetzes beginnen soll. 3
Nach einer Meldung der „Agence Havas⸗Reuter beab⸗ sichtigt der Kolonialminister, den durch Aufhebung der kongo⸗ lesischen Kautschukaus fuhrzölle hervorgerufenen Einnah me⸗ ausfall durch eine Gewerbesteuer und eine Besteuerung der Handelsgesellschaften in der Kongokolonie zu decken.
Türkei.
Nach Meldung des Wiener K. K. Telegr, ⸗Korresp.⸗ Bureaus verlautet in unterrichteten politischen Kreisen in Konstantinopel, daß zwischen der Türkei und Bulgarien ver⸗ trauliche Vorbesprechungen zur Regelung der Adrianopeler Frage stattfinden. Griechenland.
Die Kammer, die in den nächsten Tagen einberufen werden sollte, wird, W. T. B.“ zufolge, erst im Oktober ein⸗ berufen werden, da die Regierung der Ansicht ist, daß ein Königliches Dekret zur Ratifizierung des Friedens⸗ vertrages von Bukarest genügt. ᷓ . Die griechischen und die muselmanischen Ein⸗ wohner von Gümüldschina haben durch Vermittelung des Metropoliten von Saloniki die Staatsoberhäupter der sechs europäischen Großmächte in einer Adresse gebeten, dafür Sorge tragen zu wollen, daß ihre Stadt nicht unter bulgarische Herrfchaft zurückkehre; andernfalls würden sich die Einwohner genötigt sehen, ihre Wohnstätten zu zerstören und auszuwandern.
Bulgarien.
stach amtlicher Mitteilung sind reguläre tür kische Truppen in Kirdjalü dicht an der Grenze Altbulgariens eingefallen. Die dortige Bevölkerung ist ins Innere des Landes geflüchtet. Die Regierung hat einen dringenden Protest⸗ schritt bei den Großmächten unternommen, — .
Wie dem „W. T. B.“ aus Saloniki gemeldet wird, ist die Stadt Gümüldschina gestern den bulgarisch en Truppen durch die griechischen Behörden nach Unterzeichnung eines Protokolls übergeben worden. Ferner erschienen bul⸗ garische Truppen vor Tanthi. Die griechischen Behörden wollten die Stadt auf Grund der Unterzeichnung eines regel⸗ rechten Protokolls übergeben. Die Bulgaren verweigerten aber die Unterzeichnung des Protokolls.
Amerika.
Bei einem Ueberfall von mexikanischen Rebellen auf das Landgut Chilucag, 20 km nordöstlich der Hauptstadt, ist, wie ‚W. T. B.“ aus Mexiko meldet, der Reichsdeutsche Friedrich Locht durch einen Schuß leicht verletzt worden. Sein Bruder Hans wurde von den Angreifern mitgeschleppt und erschossen. Die Schwester der Gebrüder Locht, Henriette, befindet fich in Sicherheit, ebenso ein dritter Bruder Alfred. Auf Betreiben der deutschen Gesandtschaft in Mexiko wurde die Rebellenbande sofort nach Bekanntwerden des Ueberfalls von Regierungstruppen verfolgt und unweit des Tatortes mit einem Verlust von 80 Toten aufgerieben. Der erschossene Hans Locht wurde gestern im Beisein des deutschen Geschäftsträgers von Kardorff bestattet. Seine Mörder befinden sich vermutlich unter den getöteten Rebellen. Die Untersuchung wird fortgesetzt.
Wie „W. T. B.“ aus Chicago meldet, stellte in eiʒger Landeskonferenz der Bankiers, die zur Beratung über das neue Währungsgesetz einberufen worden war, Mr. J. B. Forgan in einer Reihe von Resolutionen die Forderung auf, das Währungsgesetz sollte für diese Session aufgegeben und ein neuer Vorschlag von einer Kommission entworfen werden, die aus Vertretern der Regierung, der amerikanischen Bankier⸗ vereinigung und der Landeshandelskammern bestände.
Asien.
Wie „W. T. B. aus Nanking meldet, richtete ein Führer der Aufständischen an das deutsche Konsulgt ein Schreiben, in dem er behauptete, der vor Nanking liegende deutsche Kreuzer „Emden“ habe die Stellung der Aufstän⸗ dischen auf dem Löwenhügel beschossen. Er drohte mit Beschießung des Kreuzers „Emden“ und des Konsulatsgebäudes durch die Aufständischen. Der Konsul richtete im Einvernehmen mit dem Kommandanten des Kreuzers an den Rebellenführer ein Schreiben, in dem er feststellte, daß die Behauptung einer Be⸗ schießung des Löwenhügels durch den Kreuzer „Emden“ un⸗ wahr sei, und daß er gegen die von den Aufständischen ange⸗ drohten Feindseligkeiten Einspruch erhebe. Der Kreuzer „Scharnhorst“ ist mit dem Chef des Kreuzergeschwaders an Bord nach Nanking abgefahren.
Afrika.
Die Truppen des Generals d'Alessandro rückten vor⸗ gestern von Guarcia nach Suluk vor. Der Marsch erfolgte in zwei Abteilungen, deren eine sich auf Gabre Abdalla und deren andere sich auf Elduesia zu bewegte. Gegen 9 Uhr 39 Minuten wurde die erste Abteilung bei Gabre Abdalla durch 590 Auf ständische zu Pferde heftig angegriffen. Die Angreifer wurden, wie, W. T. B.“ meldet, in die Flucht geschlagen und erlitten bedeutende Verluste. Auf italienischer Seite wurden zwei weiße Sol⸗ daten verwundet, zwei Askaris getötet und vier verwundet. Gestern
anwälte: Dr. Hermann Fischer bei dem Oberlandesgericht in
nahmen die Truppen des Generals d Alessandro den Marsch
in der Richtung auf Suluk wieder auf. Eine starke Abteilung der Rebellen versuchte bei Giardina Widerstand zu leisten, wurde jedoch schnell zerstreut und durch Kavallerie verfolgt. Die erste Abteilung rückte, nachdem noch verschiedene kleinere Gruppen des Feindes geschlagen worden waren, in Suluk ein und pflanzte dort die italienische Flagge auf. Die zweite Abteilung blieb bei Giardina zurück. Die Italiener hatten keine Verluste.
Koloniales.
Im Augustheft der Kolonialen Rundschau“, Monatsschrift ür die Interessen unserer Schutzgebiete und ihrer Bewohner , . Ernst Vohsen, Schriftleiter: Professor Dr. D. Wester⸗ mann, Verlag von Dietrich Reimer, Berlin], behandelt Privatdozent Dr. Obst (Marburg) die wirtschaftlichen Verhältnisse Deutsch Ostafrikas vom wirtschaftsgeographischen Standpunkt. An der Hand von zahlreichen Tabellen und graphischen Skizzen werden die Bedingungen und die Entwicklung des Handels und die Erstarkung des wirtschaftlichen Lebens der Kolonie dargestellt und wird darauf dingewiesen, daß die Kolonie sich immer mehr dem Stadium der wirt⸗ schaftlichen Reife nähert, das heißt, daß der jetzt noch überwiegenden Einfuhr die wachsende Ausfuhr die Wage hält. Der Wert des Ge⸗ samtwarenverkehrs des Schutzgebietes ist von 14 Mill. Mark im Jahre 1897 auf 68 Mill. Mark i. J. 1911 und 82 Mill. Mark .J. 1912 gestiegen. Da das Land erst in den Anfangsjahren seiner Entwicklung steht, darf ein weiteres starkes Zunehmen des Handels⸗ derkehrs mit Sicherheit erwartet werden. — Aus dem übrigen Inhalt des Heftes seien noch die Mitteilungen über die französische Compagnie Forestie re in Neukamerun hervorgehoben, deren Aktien infolge des starken Fallens der Kautschukpreise von 3090 auf 95—100 gefallen sind. Die Konzessionen der Gesellschaft hätten dadurch bedeutend an Wert eingebüßt, ja seien fast gegenstandslos geworden, und es sert daher dringend zu wünschen, daß man bei Ablösung der Konzession nicht zu weit entgegenkomme.
Nr. 66 des Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus—⸗ gegeben im Miniiterium der öffentlichen Arbeiten, vom 20. August 1913, bat folgenden Inhalt: Die Bauten der Jahrhundertausstellung in Breslau. — Stampfbeton oder Gußbeton. — Vermischtes: Wett⸗ bewerb um Entwürfe für die Umgestaltung und Bebauung des Rhein vorgeländes in Andernach 4. Rh. — Erster Eisbrechdampfer in Preußen. — Bauplatte. — Bücherschau.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Geschäftsergebnisse der deutschen Aktiengesell⸗ schaften im Jahre 1911112.
In einem Ergänzungsheft zum Jahrgang 1913 der Viertel jahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ veröffentlicht das Raiserliche Statistische Amt zum fünften Mal eine Arbeit über die finanzielle Gebarung der deutschen Aktiengesellschaften. Die neue Statistik bezieht sich auf das Geschäftsjahr 1911 12.
Von den am 30 Juni 1912 vorhandegen 5369 Aktiengesell⸗ schaften (mit Ausschluß der Gesellschiften in Liquidation oder Konkurs) kamen für die Rentabilitätsstatistik 1911 12 4712 reine Erwerbsgesellschaften in Betracht. Deren eingezahltes Aktienkapital betrug 14 88044 Millionen Mark. Die echten Reserven beliefen sich auf 3515,43 Millionen Mark — 23,62 v. H. des eingezahlten Kapitals. ö
Die Statistik für 1911 12 verzeichnet 3936 Gesellschaften mit 1571,39 Millionen Mack Jahresgewinn, ferner 700 Gesellschaften mit 100,87 Millionen Mark Jahresverlust sowie 76 Gesellschaften obne Gewinn oder Verlust. Das Jabreserträgnis von sämtlichen 4712 Gesellschaften betrug somit 1470,52 Millionen Mark. Ver— gleicht man diesen Betrag mit dem eingezahlten Aktienkapital, so ergibt sich eine Rentabilitätsziffer von 10,11 v. H. und, wenn man zweckmäßig das ganze Unternehmungskapital (Aktienkapital echte Reserven) berücksichtigt, eine Ziffer von 8 14 v. H.
Für die bisherigen fünf Geschäftsjahre der Reichsstatistik lauten diese Ziffern: S, 14 v. H. 8,08 7, 82
7,03
Hieraus ergibt sich, daß die Ergebnisse der deutschen Aktiengesellschaften im Berichtszeitraum 1911 12 sich günstiger gestaltet haben als im Vorjahre. Die Rentabilitätsziffer von 8,35 v. H. für 190703 ist jedoch auch im Jahre 1911 12 noch nicht wieder erreicht.
Will man die Rentabilität der Aktiengesellschaften vom Stand- punkte der Aktionäre aus kennen lernen, so bieten die Zahlen der aus⸗ geschütteten Dividenden einen gewissen Anhalt. Von den 4712 Gesell— schaften verteilten im Jahre 191112 3481 — 73,9 v. H. einen Dividendenbetrag von 1220 93 Millionen Mark. Auf das dividen de⸗ berechtigte Aktienkapital aller 4712 Gesellschaften macht dies d, 39 v. H. aus. ö.
Das Kaiserliche Statistische Amt benutzt die Gelegenheit des Vorliegens von jetzt fünf Jahresstatistiken dazu, in einem besonderea Abschnitt jenes Ergänzungsheftes einen Rückolick auf die Ergebnisse der bisherigen Statistiken zu tun und weitere Berechnungen anzu— stellen. Insbesondere werden Angaben geboten über die Agio⸗ gewinne der Gesellschaften in jenen fünf Jahren (über 500 Millionen Mark) und über die Konkurs und Sanierungsverluste der Aktionäre in demselben Zeitraum (ungefähr 217 Millionen Mark).
Zur Arbeiterbewegung.
Die auf Offiziersausrüstungen beschäftigten Berliner Sattler, organifiert im Verband der Sattler, die seit einiger Jeit in einer Tarisbewegung stehen, lehnten, wie die „Voss. Ztg.“ derichtet, in einer Versammlung das Angebot der Arbeit- geber: 55 Pfennig Mindeststundenlohn (gefordert waren 65 bzw. 0 Pfennig), als unannehmbar ab. Die Arbeitgeber, die sich in⸗ jwischen dem „Bund der Arbeitgeberverbände Berlins. angeschlossen baben, werden nur durch diese Organisation die Verhandlungen fähren. Die Arbeitnehmer beschlossen weiter, ihre Forderungen auf⸗ techt zu erhalten und beauftragten die Verbandsleitung, diesen Be⸗ schluß den Arbeitgebern zur Kenntnis zu bringen. — ;
In Düffeldorf wurde der „Köln. Zig. zufolge ein Tarif⸗— dertrag in der Heizungs industrie für Rh einland-⸗West- a en abaeschloffen. Damit sind die an verschiedenen Orten be— sehenden Streitigkeiten, die teilwelise zum Ausstand geführt hatten, deigelegt. Die Stundenlöhne wurden durchweg um 5. 3 erhöht; Junggehilfen erhalten 65, selbständige Menteure 10, Helfer 50 4 Stundenlohn. Vom Jahre 1915 an wird die Arbeitszeit von 56 auf 3 Stunden ermäßslgt. Die Montagezulage beträgt 39 1. Die Aklordlöhne werden durchweg um 6 v. H. erhöht.
Wohlfahrtspflege.
Ueber den Stand der Tuberkulose Bekämpfung in Deutsch⸗ and im Frühjahre 1913 unterrichtet der Geschäfts bericht des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose, der für die am 8. Mai n Berrin abgehaltene XVII. Generalversammlung des Zentralkomitees don dessen Generalsekretär Professor Dr. Nietner erstattet worden ist. Ter stattlich: Band behandelt u. a. die Ausbreit ang der menschlichen
Lungentuberkulose, die wissenschaftlichen Grundlagen der Tuber⸗ kulosebekämpfung, die Ermittlung, Auslese und Gruppierung der Kranken, die Färsorge für die heilbaren Tuberkulösen und für die Lungenkranken in vorgeschrittenem Stadium, die vorbeugenden Maßnahmen gegen die Langentuberkulose, den Stand der Bestrebungen zur Tuberkulosebekämpfung in Deutschland und die Bekämpfung des Lupus. Eine besondere Beilage, die auf Wunsch von der Geschifts⸗ stelle des Zentralkomitees (Berlln W., Linkstraße 29) unentgeltlich bezogen werden kann, enthält Listen der deutschen Tuberkuloseanstalten und vereine. Für Erwachsene bestehen in Deutschland einschließlich einiger Anstalten, deren Bau zur Zeit der Generalversammlung des Zentralkomitees erst projektiert oder in der Ausführung begriffen war, 149 Heilstätten mit 15539 Betten für heilbare Kranke, von denen 88 mit 9847 Betten auf Preußen, darunter 16 mit 2708 Betten auf die Provinz Brandenburg entfallen, und von denen 98 An⸗ stalten — in Preußen 57, in der Provinz Brandenburg 11 — Tuberkulin in Anwendung bringen, ferner 227 Invaliden⸗ heime und Pflegestätten für Lungenkranke in vorgeschcittenem Stadium, davon 179 in Preußen, 18 in der Provinz Brandenburg und 19 Anstalten für Knochen⸗ und Gelenktuberkulose, davon 10 in Preußen. An Kinderheilstätten sind einschlietzlich von drei, deren Bau zur . der Abfassung des Geschäftsberichts projektiert oder in der Ausführung begriffen war, 30 (davon in Preußen 17) für tuber—⸗ kulöse Kinder und 108 (in Preußen 66) für von Tuberkulose bedrohte, skrofulöse und erholungsbedürftige Kinder vorhanden. Dazu kommen 115 Walderholungsstätten (hiervon 78 in Preußen), 18 Wald⸗ schu len g in Preußen) 3 ländliche Kolonten (davon in Preußen, Hohenlychen i. ., 29 Genesungsheime (20 in Preußen) und 35 Be obachtungsstationen für Lungenkranke (davon 32 in Preußen). Wesentlich vermehrt haben sich im letzten Jahre die Auskunfts- und Fürsorgestellen für Lungenkranke; deren Zahl beträgt zur⸗ zeit etwa 824 (in Preußen rund 470) außer den 538 badischen und 97 thüringischen Tuberkulosehilisstellen. Die Zahl läßt sich deshalb nicht genau angeben, well viele Stellen mehr oder weniger zahlreiche Hilfs⸗ stellen und Filialen unterhalten. Je weiter die Erkenntnis durch. gedrungen ist, daß die Tätigkeit der Auskunfts- und Fürsorgestellen für Lungenkcanke den Ausgangs- und Mittelpunkt der modernen Tuberkulosebekänpfung bilden muß, und daß die Fäürsorge—⸗ tätigkeit sich in der Hauptsa he auf die Fürsorge in der Familte und der Wohnunz zu ersteecken hat, um so mehr wächst dauernd die Zahl der Fürsorgestellen. Namentlich gewinnt die Ausdehnung der Tuber⸗ kulosefürsorge erfreulicherweise auf dem Lande immer mehr Boden. Die Ansicht, daß die Tuberkulose in der Hauptsache eine Krankheit der Industrie und der Großstädte sei und daß es auf dem Lande keine Tuberkulose gebe, schwindet mit der zunehmenden Volks anufklärung immer mehr und macht der Anschauung Platz, daß auch auf dem Lande eine systematische Tuberkulosebekämpfung durch Auskunfts, und Füc— sorgestellen unbedingt notwendig ist.
Kunst und Wissenschaft.
Der Scheintod der Tiere. Die Fähigkeit, während langer Zeit in einem Zustand scheinbar gänzlicher Leblosinkeit zu verharren und dann doch wieder zu völliger Frische zu erwachen, ist nicht nur bei Pflanzensamen sondern auch bet niederen Tieren weit verbreitet. Auch bei höheren Tieren bietet der Winterschlaf eine ähnlich. Er⸗ scheinung dar, die aber doch nicht zu vergleichen ist mit der Lebens— zählgkeit z. B. der sogenannten Rädertierchen, die den Würmern zuge⸗ rechnet werden und die bei Wassermangel einfach austrocknen, um viel⸗ leicht nach vielen Monaten wieder aufzuleben, wenn sie mit Wasser aufs neue in Berührung kommen. Der Zoologe Ijel hat bei kleinen Krustern aus der Ordnung der Soaltfüßer, die in Wasserpfützen am Meeresstrand leben, eine entsprechende Begabung festgestellt, die aber nicht mit dem Wassermangel, sondern mit anderen Um ständen in Beziehung steht. Diese winzigen Krebstierchen mässen sich ihres Lebens wohl zu wehren wissen, da ihr Aufenthaltsort von un— zuverlässigsten Eigenschaften ist. Die Wasserlachen erhalten nur zu. weilen einen Zuschuß von frischem Seewasser und werden in der Zwischen zeit tetls durch Regen ausgesüßt, teils durch Trockenheit in eine Lauge oder Keuste von Salz verwandelt. Auf all diese Unbildan müssen die Tierchen eingerichtet sein. Sind die Pfützen eben erst mit frischem Seewasser aufgefüllt, so freuen die Kruster sich ihres Lebens und legen im Verhältnis zu ihrer Kleinheit lange Reisen zurück. Verdunstet das Wasser aber immer mehr, so nimmt ihnen der zunehmende Salzgehalt jede Lust zur Betätigung, und sie müßten, wenn sie einen solchen hätten, ihren Geist aufgeben. Sie wählen aber den Ausweg, sich tot zu stellen. Ihre Bewegungen werden immer langsamer, und schließlich fallen sie steif und starr auf den Boden ihres kleinen Salzsees. Versetzt man aber das scheinbar tote Tier in gewöhnliches Seewasser, so erwacht es in wenigen Minuten zum Leben und be— ginnt munter umherzuschwimmen. Der Scheintod als Abwehr gegen Salzvergiftung ist eine neue Beobachtung in der Naturkunde, die sich dem Scheintod durch Kälte oder Austrockaung an die Seite stellt. Die Versuche haben bisher gelehrt, daß die kleinen Kruster im Scheintod wenigstenz 17 Tage lang ausdauern können.
Land⸗ und Forfstwirtschaft.
Für die unter Mitwirkung der Deutschen Landwirtschafts-Gesell⸗
schaft und des Deutschen Hopfenbau-⸗Vereins am 7. bis 12. Oktober 1913 zum 20. Male veranstaltete Deutsche Gersten, und Hopfenausstellung des Vereins Versuchz. und Lehranstalt für Brauerei in Berlin sind die Vorbereitungen in vollem Gange. Der von Staatsbehörden und Körperschaften der Landwirtschaft und des Braugewerbes für den mit der Ausstellung verbundenen Preis- bewerb aufgebrachte Prämienfonds hat bereits eine beträchtliche Höhe erreicht, obwohl noch namhafte Beiträze von bisherigen Förderern der Ausstellung ausstehen. Wie alljährlich hat das preußische Land⸗ wirtschaftsministerium 2000 c und zwei silberne Staatsmedaillen für das mit dem ersten Siegerpreis ausgezeichnete beste deutsche Gersten. und Hopfenmuster gestiftet. 600 S hat der Bayerische Landwirtschaftsrat bewilligt. Auch die Königlich württembergische Zentralstelle für die Landwirtschaft, die meisten Landwirtschaftskammern und andere landwirtschaftliche Körperschaften sind wieder mit namhaften Stiftungen an Geld, Medaillen und Ehrenpreisen vertreten. Der Geheime Kommerzienrat Haase⸗Breslau hat wieder drei Ehrenpreise für die nach seinem Bonitierungssystem als die besten befundenen schlesischen Gersten zur Verfügung gestellt. Von Brauereikorporationen haben u. a. wieder der Deutsche Brauerbund, der Verein der Brauereien Berlins und der Umgegend, der Verein Minchener Brauereien, die Brauerel⸗ Vereinigung für Nordwest⸗Deutschland und der Verband nieder⸗ rheinischer Brauereien, wie früher, namhafte Beträge beigesteuert. Im aanzen dürften voraussichtlich wieder über 10000 AM für Preise zur Verfügung steben. — Alle auf die Ausstellung bezüglichen An— fragen und Mitteilungen sind an die Versuchs⸗ und Lehranstalt für . in Berlin N. 65, Seestraße, Institut für Gärungsgewerbe, zu richten.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maszregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Nach den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 34 vom 20. August 1913.)
Pest.
Aegypten. Vom 2. bis 8. August erkrankten 2 (und starben 3) . an der Pest, davon 1 (2) in Port Said und 1 (1) in
ou kh.
Britisch Ostindien. Vom 6. bis 12. Juli erkrankten 856 und starben 659 Personen an der Pest. Von den Todesfällen kamen A4, auf die Vereinigten Provinzen, 116 auf Bihar und Oxissa, 98 auf Bäirm m (dagon auf die Städte Rangun und Moulmein 19 und 36, go auf die Präsidentschaft Bom bay
(davon 16 auf die Stadt Bombay), 67 auf daz Punjab gebiet, 37 auf den Staat Mysore, 15 auf Hyderabad, 13 auf die Präsidenischaft Madras, 5 auf Bengalen (nut Kalkutta) und lauf Rajputana und Ajmer Merwara.
Niederländisch Indien. Von 16. bis 27 Jili wirden folgende Eckrankungen (und Todesfälle) gemeldet: aus dem Bezirke Malang 244 (235), aus Kediri 67 (87), aus Magelan 61 (57), aus Madioen 27 (25), aus Bangkalan 18 (10) ais Paree 13 (12), aus Toeloengagoeng . (12), aus Soerabaja . (10), aus Lamongan . (3), ferner aus Bangil 1 Fällt. Fär die Zeit vom 2. bis 15. Jult sind nachträglich inzsgesamt 14 Todesfälle mit⸗ geteilt worden.
Brasilien. Nach den Ausweisen des Direktors der G sund— beitsbehörde in Bahia sind dort im Mi g2 Eckrankungen (und 16 Todesfälle), im Juni 21 (15) zur Beooachtung gekommen. Die Pest tritt in einem Stadtteil epidemisch auf.
Chile. In Iquique vom 15. bis 25. Jani 6 Eckraakungen und 1 Todesfall.
Uruguay. Am 28. Jali wurden in Montevideo Pestfälle festgestellt. Cholera.
DOesterreich⸗Angarn. Zufolge Mitteilung vom 12. August ist im Dorf Ober (Gornja) Tuzla (Bosnien. Herzegowina) die Cholera ausgebrochen; es siad bisher 5 Todesfälle sestgestellt, ferner 1L Todesfall in Sim in Han Gur Stadt Tuzla gehörig). Ver⸗ dächtige Eckcankungen sind aus Brcko und Vu kowige im Kreise Tujla gemeldet worden. Die Eckrankungen im Dorf Tuzla werden w durch eine infizierte Sendung aus Serbien zurück—⸗ geführt.
Rumänien. Nach amtlichen Mitteilungen waren bis zum 3. August in dem Zigzunerviertel Stefanesti (Bezirk Iliov), einer kleinen, 20 km von Bukarest entfernten Dorfgemeinde, 5 Personen an der Cholera erkrankt, davon 1 gestochen. Am 4. und 5. August wurden 2 weitere Erkrankungen, davon 1 mit tödlichem Ausgang, fest⸗ gestellt. Am 5. Augnst sind ferner in Viisoara an der Donau (Bez. Teleorman) 3 Cholerafälle ermittelt worden. Der erste Fall betraf einen aus Bulgarien eingetroffenen Fuhr mann.
ufolge Mitteilung vom 7. August ist bei einem aus Stefanesti
nach Bukarest gekommenen und dort verstorbenen Bauern Cholera bakteriologisch festgestellt worden. Die Erkrankungen bei der in Bulgarien stebenden Armee sollen im Abnehmen begriffen und eine merkliche Besserung zu verzeichnen sein; die Zihl der Krankheits fäll wird auf mindestens 1000, die der Todesfälle auf 600 geschätzt.
Türkei. In Smyrna vom 29. Juli bis 6. August 39 Er— krankungen Jund 17 Todesfälle), davon allein am 5. August 18 (7.
Britisch Ostin dien. In Moulmein in der Zeit vom 30. März bis 28. Juni 13 Todesfälle, davon der letzte in der Woche vom 11. bis 17. Mai.
Gelbfieber.
Brasilien. In Pernambuco vom 1.
bis 15. Juni
1 Todesfall. Nach den Ausweisen des Direktors der Gesundheitsbehörde in Bahta im Mai 16 Erkra ikungen (und 8 Todesfälle), im Juni 1205.
Pocken.
Deutsches Reich. Der in der Vorwoché aus Berlin- Lichtenberg (Reg. Bez. Potsdam) mitgeteilte Erkrankungsfall hat sich nachträglich nicht als Pockenfall erwiesen.
Oesterreich. Vom 27. Juli bis 2. August 5 Erkrankungen im Küstenlande (Triest). BßSrüitisch Ostindien. In Moulmein vom 30. März bis 28. Juni 5. Todesfälle an den Pocken.
Fleckfieber. Oe sterreich. Vom 27. Juli bis 2. August in Galizien 27 Ecrankungen, in der Bukowina 2 und in Krain 1. Serbien. Zufolge Mitteilung vom 1. August grassiert das Fleckfieber im Sandschak.
Genickstarre.
Preußen. Ja der Woche vom 3. bis 9. August sind 2 Er— krankungen (und 2 Todesfille) in folgenden Regterungsbezirken und Kreisen gemeldet worden: Düsseldorf 1 1Esscn Stadt!, Liegnitz 1 (1) (Freystadt, Stade — [I) Lehe].
Spinale Kinderlähmung.
Preußen. In der Woche vom 3. bis 9. August sind 9 Er— krankungen (und 1 Todesfall) in folgenden Regterungsbezirken und Kreisen! gemeldet worden: Arnsberg 2. Hattingen, Wittgen⸗ stein je 1. Cassel 2 () 1Witzenhausen] Dü sseldorf 4 e fg. dorf Stadt, Essen Stadt, Mors, Solingen Land je 1], Wies— baden 1 [Usingen].
Dester reich. Vom 20. bis 26. Jalt Kärnten.
Verschtedene Krankheiten in der Woche vom 3. bis 9. August 1913: Pocken: Konstantinsvel (27. Juli bis 2. August) 4, Moskau l, Odessa 2 Todesfälle; Odess 13, St. Petersburg . Warschau (Kranken⸗ häuser) 2 Erkrankungen; Varizellen: New Jork 41, Odessa 23 Erkrankungen; Fleckfieber: Odessa, St. Petersburg je 1 Todesfall; St. Petersburg 1, Warsch iu (Krankenhäuser) 6 Eckrankungen; Rück fallfie ber: Odessa 1 Erkrankung; Milzbrand: Reg.⸗Bezirke Pots—⸗ dam, Stralsund je 1 Erkrankung; Influenza: Berlin, Moskau je 2, St. Petersburg, Prag je , Rom 2, Wien 1 Todesfälle; Odessa 10 Eckrankungen; Genickstarre: New Joörk 2, Rom 1 Todes- fälle; Fleischvergiftung: Reg.-Bez. Schleswig 12 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestochenen it an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,04 c) ge⸗= storben in Elberfeld — E krankungen wurden angezeigt im Landes polizeibezirke Berlin 97 (Stadt Berlin 75), in den Reg.“ Bezirken Arnsberg, Oppeln je 120, in Hamburg 41, Amsterdam (6. bis 12. August) 30. Budapest 93, London (Krankenhäuser) 244, New Jork 77, Odessa 96, Paris 85, St. Peters burg 53, Wien 64; an Masern und Röteln (1895/1904: 1, 100½) gestorben in Elbing, Graudenz, Reckllngbausen — Er— krankungen wurden gemeldet in Nürnberg 52. Hamburg 23, Budapest 0, Kopenhagen 62, New York 409, Odessa gl, Paris 103, St. Petersburg 47; an Diphtherie und Krupp (895/1904: 1,52 69) gestorben in Braunschweig — Erkrankungen kamen zur An zeige im Landespolizeibezicke Berlin 115 (Stadt Berlin 76), in amburg 61, London (Krankenhäuser) 94, New Jork 187, Paris 31, t. Petersburg 36. Wien 53. Ferner wurden Erkrankungen ge— meldet an: Keuchhusten in Kopenhagen 36, New Jork 54; Typhus in New PYork 36, Parts 34, St. Petersburg 92.
Ausstellungsnachrichten.
Die (talienische Regierung teilte der Leitung der Internatio- nalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipötig 1914, mit, daß sie für die Beteiligung Italiens 209000 Lire zur Errichtung eines eigenen Landespavillons be— willigt habe.
1 Eckrankung in
Verkehrswesen.
Sin neuer drahtloser Fernsprecher in Ja pan. Auch die Japaner haben jetzt ihr eigenes System für drahtlose Telephonie, das von dem Elektriker Torikata erfunden und von der japanischen Megisrung angekauft worden ist. Zunächst hat diese allen von ibr unterstätzten Schiffahrtsgesellschaften befohlen, die größeren Schiffe ohne Ausnahme mit den neuen Apparaten auszustatten. Auf den drel größten Postdampferlinien ist diese Anordnung bereits durchgeführt, und die mit der Erfindung gemachten Erfahrungen sollen ausge⸗ zeichnet sein. Das System ist nicht nur in Japan, sondern auch in England und Frankreich bereits patentiert worden, und dasselbe wird in nächster Zeit für Deutschland und die Vereinlgten Slaaten ge— schehen. Die Relchweite der Apparate wird auf vorläufig 100 kin
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