Nehbeck, Oberfärserei Lüchow; Ockert in Beerbusch, Ober— färsterei Uetze; Tatter in Walsrode, Oberförsterei Walsrode; Voges in Kirchgellersen, Oberförsterei Garlstorf; Wilke in Steinhorst, Oberförsterei Sprakensehl; im Forstverwaltungsbezirk Os nab rück:
Keusch in Hohehahn, Oberförsterei Aurich; Tanger⸗
mann in Nolle, Oberförsterei Palsterkamp; ö im Regierungsbezirk Arnsberg: Nöggerath in Küstelberg, Oberförsterei Glindfeld.
Evangelischer Oberkirchenrat.
Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Glasgow Schottland) ist der Seemannspastor Oskar Zuck⸗ schwerdt in Liverpool berufen worden.
Bekanntmachung.
Auf. Grund der Nummer 4 der in Nr. 213 des „Deut⸗ schen Reichs- und Königlich Preußischen Staatsanzeigers“ vom 9. September 1913 veröffentlichten, am 22. Mai 1913 in Kraft getretenen Grundsätze für amtliche Tin tenprüfung haben ferner folgende Firmen Kennmarken für ihre Tinten bei dem unterzeichneten Amt eintragen lassen:
Nr. der Kenn⸗
Bezeichnung der Tinte marke
Firma
28 Aug. Leonhardi. Dresden
29 Dieselbe ; Dieselbe
Dieselbe
Dieselbe
Reinh. Tetzer-Berlin Urkundentinte. 86. 33
Dieselbe Eisengallus⸗Schreibtinte. Berlin⸗Lichterfelde West, den 13. September 1913.
Königliches Materialprüfungsamt. J. V.: Rudeloff.
Alizarin⸗Schrelb⸗Tinte Ur⸗ kundentinte.
Reichstinte Urkundentinte.
Alizarin⸗Schreibtinte Eisen⸗ gallusschreibtinte.
Reichstinte Eisengallus⸗ schreibtinte.
Schwarze Gallustinte Eisen⸗ gallusschreibtinte.
Verzeichnis der, Vorlesungen an der Rheinischen Friedrich— Wilhelms -Universität in Bonn
für das Winterhalbjahr 191314 (15. Oktober bis 15. März.
a. Der Dozenten der Universität. Katholische Theologie.
Brandt: Homiletik; Speztelle Liturgik; Beruf und Vorbereitung
zum Prlestertum; Katechetisches Seminar; Homiletisches Seminar.
Englert (liest nicht). * Esser: , 1. Teil; Grundgedanken
3 su; Neutestamentliches Her kenne: Hebrätsche rammatik und Uebungen; Biblische Hermeneutik; Lektüre äthlopischer Bibeltexte. Hilling; Katholisches Kirchenrecht JI. Teil; Ein— führung in das Kirchenrecht; Kirchenrechtliche Uebungen. — Kellner iest nicht). , Rademacher: Phil. Provädeutik 11; Kath. Apologetik; Phil propäd. Kolloquium; Apologetische Uebungen. — Rauschen: Einführung in die Kirchensprache; Patrologie; n, . — Schnütgen (liest nichtt. — Schrörs:
irchengeschichte seit Mitte 17. Jahrh.; Kirchengeschichtliche Übungen. — Tillmann: Moral 1. Teil; Seminar.
Evangelische Theologie.
Lie, Dr. Bohateec; Die neuesten Beziehungen der Theologle zu den Natur und Geisteswissenschaften; Lirchengeschichtliche Nebungen.« Ecke: Symboltk; Freikirchen und Sekten; Bogm. Sozietät. — Goebel: Heidelberger Katechismus. — Goe ters: Neueste Kirchen- geschichte; Evang. Kirche im 19. Jahrh.; Kirchengeschichtl. Uebungen. — Grafe: Joh. Ev.; Neutestamentl. Seminar. — Ed. König: Anleitung zum Hehräischlernen; Hebräische Syntax; Einleitung int Alte Testament; Jesaja; Alttestamentliches Seminar. — Mein; bold: Israel. Religionsgeschichte; Amos und Hosea; Assyrisch J. — Pfennigs dorf: Praktische Theologie 1; Homiletisches Seminar; Katechetischeßs Seminar. — Rit schl Dogmengeschichte; Dog⸗ matik II; Syst theol. Seminar. — Sach s se: Homiletische Be⸗ handlung schwieriger Perikopen. — Sell. Kirchengeschichte des Mittelalters; Wesen und Geschichte des Christentums; Kirchen⸗ historisches Seminar. — Lic. Strathmann: Galaterbrief; Hebräer— brief. — Weber: Neutest. Theol. Apokalypse; Neutest. Uebungen.
Rechtswissenschaft.
Berghohm: Verwaltungsrecht; Völkerrecht; Geschichte der Rechtsphilosophbie. — Cosack: Handelsrecht; See⸗, Wechsel⸗, Ver⸗ sicherungtrecht; Börsenrecht — Crome: Bürgerliches Recht III 8 Zivilprozeß; Rechts entwicklung Preußens; Urheber⸗ und
ewerberecht; JZivilproseßpraktikum. — Heimberger: Strafprozeß; Strafrechts praktikum; Strafprozeßkonversatorium; Zwangsvoll⸗ streckung. — Or. Henle; Römische Rechtsgeschichte (mit Professor Pflüger); Personenrecht; Justinians Institutionen; Konverfatorlum über bürgerliches Recht II und III; Konkursrecht; Lateinkurse für rn ,. Lund II. — Krüger: System des römischen Privatrechtg; Bürgerliches Recht V; Pandekten⸗Exegetikum; Gai Institutiones. — Lands berg: Deutsches Strafrecht; Bürgerliches Recht IV (Familienrecht); Anfängerübungen im bürgerlichen Recht; Delikte gegen die Privatperson — H. H. Pflüger: Römische . chte. — Schreuer: Deutsche Rechtsgeschichte; Preußisches Verfassungsrecht; Deutschrechtliche Quellenübungen. — v. Schukte . nicht) — Stutz: Grundzüge des deutschen Privatrechts;
irchen⸗ und Eherecht; Kürchenrechtliches Seminar (das Vatikanssche Ve en, betr. den Kirchenstreit mit Frankreich. — Zitel mann: Bürgerliches Recht 1, 11; Zivilrechtspraktikum; Seminar. — Zorn: Staatsrecht; Staatsrechkl. Uebungen; Staatgrechtl. Gesellsch.
Heilkunde.
Bachem: Kursus der Arzneibereitung; Pharmakologisches n , — Bohland; Interne Diagnostik und Theraple. — onnet: Anatomie des Menschen 11 (Nerven⸗, Gefäß,, Harn—⸗ und y Topographische Anatomie; räparier- übungen; Anatomisches Laboratorium. — Bunge: Spezielle chirur⸗ sche Pathologie und Therapie. — Dr. Capelle: Frakturen und uxationen; Dlagnostik und Therapie der Verletzungen. — Dr. Cords: Ausgewählte Kapitel aus der Augenheilkunde! Seltene Augenbinter— runbsbefunde, 11. Teil. — Dr. Cramer: Physiologie und Patho⸗ 9. des Wochenbetts. — Doutrelepont (liest nicht. — Dr. Dragendorff: Situs viscerum; Anatomische Repetitionen. — Dr. Eichter; Zahnärztlicher Operattonskurs; Zahntechnisches Laborato⸗ um; Zahnärztl. diagnost. Kurs; Phantomkurs für Anfänger und 51 e; Krankheiten der ö und des Mundes: Zahnärztl. diagnost.
urs für Mediziner. — Gschweiler: Diagnostischer Kurg; Prakti—=
ö nnen (pp re. ö. .
Geologie von Amerika. — Dr. Gewecke:
kum. — Esser: Kursus der mikroskop. chem. Diagnostik; Dlfferentlal⸗ diagnose innerer Krankheiten. —Finkelnburg: Kursus der Auskulta— tion und Perkussion für Vorgeschrittene; Kursus der Nervendiagnofttk für Anfänger; Kursus der Neivendiagnostik fur Geübtere. — von Tranqué; Frauenklinik; Geburishilfliche Unterfuchungen. — Dr. Frieboes; Diagnosilsch⸗therapeutischer Kurs der Haut- und Geschlechts krankheiten; Infektisse Krankheiten des Mundes. — Fritsch (liest nichtͤz. — Fröhlich: Physiologie der Atmung und des Kreislaufes; Grundzüge der Physiologie. — Garre: Chirurgische Klinik; Visite. — Graff: Chirurgische Erkrankungen der Mundhöhle; Massagekursus; Diagnose und Therapte frischer Verletzungen. — Gru be: Physiologie des Stoffwechsels. — Heiderich: Anotomie des Bewegungsapparates; Anatomische MRepetitionen zus. mit Dr. Dragen⸗ dorff; Anatomisches Laboratorium zus. mit Professor Bonnet. — Hoffmann:; Klinik der Haut., und Geschlechtskrankheiten; Arbelten im Laboratorium. — Hübner: Forensisches Praktikum; Geistlig abnorme Kinder. Hummelsbeim: Refraktions- und Akkommodationsanomalien einschließlich Brillenbestimmung. — Kocks: Synopsis der Frauenkrankheiten. — Krause: Medizin. Poliklinik; Kurs der propädeut. Diagnostik; Röntgendiagnostik und Therapie; Arbeiten im Röntgenlaborgtorlum. — Kuhnt: Augenklinik; Untersuchungsmethoden des Auges; Ophthalmologisches Praktikum; Arbeiten im Laborgtorium. — Kruse: Hygiene ü Teil; Bakterio⸗ logischer Kursus; Oeffentliche Gesundheilspflege; Arbeiten im Labora— torium; Hygienischer Kurs (mit Prof. Selter und Dr. Seitz). — Leo: Pharmakologie; Pharmakologisches Laboratorium. Machol; Allgemeine Chirurgie; Röntgendiagnostik; Kursus der Apparattechnik. — Dr. Makkas (beurlaubt). — Nußbaum: Biologisches Laboratorium; Biologle. 1I. Teil; Anatomie der Sinnekorgane. — Pelman lliest nicht). — Pletzer: Allg. gyn. Diagn. u. Theraple. — Dr. O. Prym: Technik der Laryngofkopie; Kursus der Krankheiten der Verdauungsorgane. — Dr. P. Prym: Sektionsübungen (mit Prof. Ribbert); Pathologisch-histologischer Kurs für Vorgerückte; Arbeiten im Laborgtorium. — Pütter: Repetitorium der Physiologie. — Reifferscheid: Geburtshilflicher Operationskurs; Gynäkologische Diagnostik und Thergpte; Theorie der Geburtshilfe. — Reis: Pathologische Anatomie des Auges. — Ribbert; Allgemeine Pathologie; Demonstrations, und Seklionskurs; Arbeiten im Institut. — Rieder: Das Unfallversicherungsgesetz; Begutachtung von Unfallkranken; Behandlung von Unfall kranken. — Rum pf: Reichsversicherungßordnung usw.; Uebungen in der Begutachtung; Anfertigung bon ärztlichen Gutachten; Er— haltung der körperl. u. geist. Gesundheit. — Schiefferdecker: Der Mensch und sein Bau; Die Entwicklung des Menschen; Arbeiten im anthrop. Laboratorium. — Dr. Sch miz: Geschichte der Medizin (Griechen). — Schön dorff: Physiologie der Sekretion mit bes. Berücksichtigung des Harns; Arbeiten im physiologisch chemischen Laboratorium. — Schultze: Medizinische Klinik; Nervenkrankheiten; Rückenmarke krankheiten. — Dr. Sei tz. Hygienischer Kursus; Ausgewählte Kapitel der Infektions⸗ und Desinfertlonskehre. — Selter: Hygienisch⸗ bakteriologischer Kurs; Schulgesundheits pflege. — Stursberg: Mikroskopisch⸗chemischer Kurs; Physikalische Heilverfahren. — Thomsen: Bau und Funktion von Gehirn und Rückenmark. — Ungar: Gerichtl. Medlzin; Gerichtsärztl. Praktikum. — Verworn: Physiologie des Menschen il; Allgemeine Physiologie; Selbständige Arbeiten im Laborgtorium. — Walb: Poliklinik für Ohren., Halsz⸗ und Nasenkranke; Anleitung zu eigenen Arbeiten. — Dr. Wasser⸗ meyer: Bau und Funktion von Gehirn und Rückenmark. — West— phal: Psychiatrische Klik; Poliklinik für psych, und Nervenkrank— heiten; Arbeiten im Laboratorium. — Zurhelle: Gyaätologische Propädeutik.
Philosophische Wissenschaften.
Anschütz:; Chemisches Kolloquium; Organische Experimental⸗
chemie: Chem iche . n mit e n, enrath, Frerichs .
es Praftikum für Mediziner mit Prof. Ben na r. Bally: Vererbungslehre; Botanische Uebungen für Geübtere. — Benrath: Ausgewählte Kapitel der speziellen anorganischen Chemle, J. Teil; Analytische Chemie, J. Teil. — von Bezold: XIX. Jahrhundert II; Hlstor. Seminar: XIX. Jahrhundert. — Borgert: Tierpsychologie. — Brauns: Allgemeine Mineralogie; Petrographie 1; Gesteins bildende Mineralien; Kristallograph. Uebungen; Praktikum. — Brinkmann, A.: Platon; Vergils Aen. Vl mit Jenseitsvorstellungen; Philol. Sem. Lu. II. — Brinkmann, Th.: Entwicklung der Landwirtschaft; Seminar. Bucherer: Ausgewählte Kapitel der neueren Elektrizitätslehre. — Dr. Bühler: Klnderpfychologie und Pädagogik; Einführungs— kurs; Psychologisches Kolloquium; Psychologische Arbeiten. — Bülbring: Old Ionglish literature; Interpretation of Old English Poetry; Lord Byron; Sir Perceval of Gales. — Dr. Cardauns: Geschichte Italiens im Mittelalter. — Clemen, C.: Religionen der Kulturvölker 1I.; Buddhismus; Religionsgeschicht⸗ liche Uebungen. — Clemen, P.: Geschichte der deuischen Kunst seit 14909; Albrecht, Dürer; Ausgewählte Kapitel aus der Geschichte des Kunstgewerbes; Geschichte der fran— zösischen Kunst im 19. Jahrhundert; Kunsthistorische Uebungen; Kursus im Aktzeichnen. — Dr. Cöln: Bürgerliches und kirchliches Recht im Patriarchat Alexandrlen; Ibn al 'Assal. — Dr. Deschauer: Aufbau der Kohlenstoff verbindungen. — Dietz el. Allgemeine National⸗ ökonomie; Agrarstaat und Industriestaat; Staatswissenschaftliches Seminar. — Dy roff: Pisychologie; Philosophen des Auktlands; Seminar:; Degcarteg. — Eckert: Kolonialpolitit. — Elter: Grie⸗ chische Epigraphlk; Rechts und Links; Philologisches Seminar 1Photius. — Dr. Enders: Einführung in die deutsche Literaturgeschichte; Der deutsche historische Roman; Literarhistorische Uebungen. — Fversheim: Angewandte Elektrtzitätslehre; Anfängerpraktikum mit Prof. Kayser; Grundzüge der Elektrotechnik. — Firmenich⸗Richartz: Nieder⸗ ländische Malerei; Deutsche Kunst im 19. Jahrhundert. — Lektor Dr. Fischer: Technik des Sprechens; Vortraggübungen. — Fitting: Botanisches Kollogutum; Morphologie und Systematik der Krypto⸗ gamen. Botanisch⸗mikrostop. Uebungen für Anfänger; Botanisch— mikrofkop. Uebungen für Geübtere mit Dr. Bally; Botanisches Laboratorium und Leitung selbständiger Arbeiten mit Professor Küst er. — Foerst er (liest nichts. — Franck: Altsächsisch und Heliand; Fränkische Mundarten; Germanistisches Se⸗ minar. — Frerichs: Pharmazeutische Chemie J. Teil; Arznei⸗ mittelprüfung; Sterillsieren von Arzneimitteln; Pharmazeutische Chemie 1II. Teil. — Dr. Frost: Allg. Geschichte der Phllosophie. — Lektor Dr. Funaioli: Italienisch für Anfänger; Dante, Boccaccio; Romanticismo A. Manzoni. — Gauftnez: Le roman frangais au XVIII s.; Le théätre de Racine; Explication des Femmes Rvantes de Molièers; Französische Stilübungen. — Dr. Gerth: Repetitorium der ir Gewichtsanalyse; Einführung in die Chemie. — Goetz: GChristliche Lehrentwicklung; Philo— sophisch⸗propädeutisches Seminar. — Dr. Graebner: Das Wirtschaftsleben auf den älteren Kulturstufen; Technik und Handwerk auf den älteren Kulturstufen. — Dr. Grebe: Theorie der Elektrizität; Angewandte Elektrizitätslehre; Laborgrorium für Anfänger. Dr. Ham macher: Einleitung in die Philosophte; Geschichtsphilosophie; Kantübungen; Rechtsphilosophische Uebungen. — Dr. Hashagen: Der Abfall der Niederlande; Uebungen über RNegino usp. — Dr. Heiß: Historische französische Flexionslehre; Victor Hugo; Interpretation des Alexiuslebeng. — Br. Herrmann: Napoleon Ji. — Dr. Horten: Kuͤlturgeschichte des Jslam; Igis Stationen. — Jacobi: (beurlaubt — Dr. Fmelmann: Arthursage in England; Chaucer. — Kayser: Exverimentalphyfik II. Teil; Laboratortum für Anfänger; Laboratorium für Vor geschrittene; Kolloguium. — Kippenberger: Chemische Tech— nologie, anorgansscher Teil; Einführung in die chemische Großtechnik J. Teil; Besprechung nahrungsmittelchemischer Gutachten. — Koenig, A.: (beurlaubt) — Koernicke: Anatomie und Physiologie der Pflanzen; Einführung in die Biologie der Pflanzen; Besprechung von Fragen der pflanzlichen Zellforschung. — Küppers: Zeichnen und Modellieren; Porträͤtierung. — Rü
anorganischen Chemie;
ter;
Uebungen im Bestimmen von Kiyptogamen; Pharmakognosie ; Unter. suchung von Nahrungs⸗ und Genußmitteln; Entwicklungsmechanik der Pflanzen. — Küstner: Sphärische Astronomie; Fixsternkunde; Praktische Uebungen im astronomischen Beobachten. — Dr. Kump⸗ mann; Sozialpolitik und soziale Fürsorge. — Laar; Photo— graphisches Praktikum. — Levison: Quellenkunde der Geschichte des Mittelalters; Lateinische Paläographie; Uebungen des historischen Seminars. Leklor van Liere: Holländisch 1 u. II. — Dr. Litt: Lateinische und griechische Stilübungen. — Litzmann: Geschichte des deutschen Romans im 17. u. 18. Jahrh.; Das deutsche Drama 1870 — 1910; Literarhistorische Uebungen 11; Germanistisches Seminar Abt. f. n. d. L. J. Kurs; Germanistisches Seminar Abt. f. n. d. E. II. Kurs. — London: Analytische Geometrie; Synthetische Geometrie; Uebungen zur analytischen Geomettie; Uebungen zur synthetischen Geometrie; Mathematisches Seminar. — Lektor Lote: Sprech⸗ und Schreibübungen für weniger Geübte; Sprech- und Schreibübungen für Vorgeschritiene; Emile Zola. — Ludwig: Allgemeine Zoologie und vergleichende Anatomie; Zootomische Uebungen (für Anfänger); Selbständige Arbeiten (für Geübterej; Zoologische Demonstrationen. — Dr. Mannheim: Methoden der Wasser⸗ und Harnanalyse. — Dr. Mannstaedt: Finanz⸗ wessenschaft. — Lektor Martner? Spanische Uebungen. — Marr: Römische Literaturgeschichte; Metrische Uebungen; Im Proseminar: Horatius; Im Proseminar: Schriftliche Arbeiten. — Dr. Meer wein; Benzolderivate. — Meißner: Altgermanische Dichtung; Die ältesten deutschen Derkmäler; Norwegische Literatur im 19. Jahrh.; Althochdeutsche Uebungen (Deutsches Seminar). — Mönnichmeyer; Praktische Uebungen im astron. Beobachten nach Verabredung täglich; Gebrauch der astron. Jahrbücher. —Oͤr. Müller: Determinantentheorie; Variattonsrechnung. — Dr. Ohmann: Er⸗ kenntnistheorie; Musikästhetik; Kunst und Künstler; Uebungen. — A. Pflüger: Mechanik. — Philipp son: Allgemeine Geo—⸗ graphie 11; Geographisches Seminar. — Dr. Platz hoff: All—⸗ gemeine Kolonialgeschichte; Uebungen zur Geschichte Friedrich des Großen. — Pohlig: Eiszeit und Urgeschichte; Geo— logische Ausflüge; Einleitendes zu den Ausflügen. — Lektor Price: Mittelstufe; Advanced Students; Phonetic Exercises; Present Day Literature. — Di. Quelle: Uebungen in Karten kunde für Anfänger als Proseminar; Länderkunde von Ostindien. — Dr. Reichens perger: Mimiery; Bestünmungsübungen; Zoolog. Kolloquium. — Rein: (liest nicht, — Dr. Reiners: Spätmittel⸗ alterliche Ikonographie; Deutsche Dome. — Rimbach: Physikalische Chemie J. Teil; Chemische Thermodynamtk; Physikalisch chemische Meßmethoden. — Ritter: lliest nichtꝛ: — Ruhm: Technische Mechanik. Dr. Schiedermatr: Geschichte der Symphonie; Der junge Beethoven; Harmonielehre; Musitwissenschaftliche Uebungen. — Dr. Schmidt: Fortpflanzung und Vererbung; Be⸗ stimmungsübungen; Zoologisches Kolloqrüum. — Schnee⸗ gans: Franz. Literatur im 16. u. 17. Jahrb.; Dante und die göttl. Komödie; Sprachgeogr. Uebungen. — Dr. Schneider: Mittelhoch⸗ deutsche Grammatik; Wolfram v. Eschenbach; Prosemmnar. — Schulte: Deutsche Verfassungsgeschichte; Histor. Seminar: Uebungen. — Schum acher: Speztelle Volkswirtschaftslehre; Börsenwesen; Volkswirtschaftliches Seminar. — Schur: Differential, und Integralrechnung II. Teil; Lineare Substitutionen; Unterseminar; Mittelseminar. — Dr. Selz: Geschichte der Philosophie von Descartes bis Kant; Uebungen über Hume. — Steinmann: All⸗ gemeine Geologie; Probleme der Abstammungslehre; Geologisches Kolloquium; Geologische und paläontologische Uebungen; An— leitung zu selbständigen Arbeiten täglich. — Strubell: Wirbeltiere Deutschlands. Study:, Differentialgeometrie; Höhere Geometrie; Funktionentheorie; Seminar. — Thurneysen: Griechische Grammatik; Sanskrit; Keltische Texte. — Dr. Tilmann: Eisenerzlagerstätten; Fossile Wirbeltiere. — Trautmann: lliest nicht! Or. Uhlig: Neuere mineralogische und petrographische Untersuchungsmethoden. — Dr. Verweyen: Ethik; pe . der Gegenwart; Monigsmus und Duglismus; Religionsphilofophie.— Voigt: Anatomie der Tiere; Einheimktsche Insekten; Gewehe— lehre der Tiere. — Wanner: Einführung in die Paläonto⸗ logie. — Dr. Welter: Geschichte der Geologie. — Wentscher: Geschichte der Philosophie seit Kant; Geschichte der Päda—⸗ gogik; Uebungen zum Erkenntnisproblem. — Wiedemann: Aegyptische Texte; Schwierige ägyptische Texte; Sitten der alten Aegypter. — Wilcken: Römische Geschichte (bis auf Cäsar); Hellenistische Urkunden (Inschriften und Papyr). — Dr. Willers: Geschichte der römischen Kunst. — Winter: Akropolis von Athen; Griechische Plastik 1; Archäologische Uebungen. — Wolff: Oper im 19. Jahrhundert; Musikalische Formen; Orgelunterricht. — Wygo⸗ dzinski: Die deutsche Volkswirtschaft; Die Agrarfrage der Gegen— wart; Volkswirtschaftliche Uebungen. Bonn, den 11. September 1913. Der Rektor. .
Nichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 17. September 1913.
Verkehrseinnahmen der deutschen Haupt⸗ und vollspurigen Nebenbahnen (mit Ausnahme der baye— rischen im August 1913 nach der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Uebersicht:
gegen das Vorjahr mehr, weniger
im ganzen M6 M
77 941336 175 700 512
auf im ganzen auf 1 km
46 90 795
126 4 722 3 * 655.
Personenverkehr 7459 528 4 1 .
Güterverkehr.
Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Tiger“ am 14. September in Tsingtau eingetroffen.
Nr. 45 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“ vom 15. d. M. cherausgegehen im Reichsamt des Innern) enthält die Ausführungsbestimmungen zum Reichs stempel— gesetz vom 3. Juli 1913. Das „Zentralblatt“ kann durch die Postanstalten und im Buchhandel bezogen werden.
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungs⸗ urkunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Berlin⸗— Lichtenberg, veröffentlicht.
r — ——
brdnung
Cronberg, 17. September. Seine Majestät der önig der Hellenen ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern abend nach dem englischen Seebade Eastbourne abgereist.
Oe sterreich⸗ Ungarn.
Der Deutsche Kaiser begab sich gestern vormittag, wie W. T. B.“ meldet, von Schloß Solza über Kuchelna nach Troppau, wo er von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge, die hinter dem hon den deutschen Vereinen von Troppau und Umgebung und den Schulkindern gebildeten Spalier Aufstellung genommen hatte, mit begeisterten Hochrufen empfangen wurde. Vor dem Rat—⸗ hause, das besonders prächtig geschmückt war, hatte sich der gesamte Gemeinderat mit dem Bürgermeister Dr. Kudlich an der Spitze eingefunden. Von Troppau ging die Fahrt über BHranka nach Schloß Grätz. Gegen 11 Uhr Abends traf der Kaiser wieder in Troppau ein, von wo die Abfahrt nach
Cadinen erfolgte. Rußland. Ein Kaiserlicher Ukas ist veröffentlicht worden über
die Verlängerung des außerordentlichen Schutzes in Jalta sowie
iber die Verlängerung des verstärkten Schutzes und der he⸗ sonderen Vollmachten der Generalgouverneure, Stadthauptleute und Gouverneure der verschiedenen Gegenden des Reiches.
Niederlande.
Die Generalstaaten sind gestern mit einer Thronrede eröffnet worden, die zunächst von den andauernd freundschaft— lichen Beziehungen zu den Mächten spricht und die Hoffnung für begründet erklärt, daß die militärische Regierung in Atchin demnächst durch die Zivilverwaltung gänzlich ersetzt werden käönne. Sodann kündigt die Thronrede laut Meldung des W. T.. B.“ an, daß Unverzüglich eine Revision der Ver— fassung in Angriff genommen werden soll, die erstens allen Holländern das Wahlrecht verleiht mit einigen Aus— nahmen, die später noch bestimmt werden sollen, und zweitens das verfassungsrechtliche Hindernis gegen die Erteilung des Wahlrechts an Frauen beseitigen soll. Eine Königliche Kommission wird den Auftrag erhalten, die Möglichkeit einer allgemein befriedigenden Regelung der Unterstützung des privaten Unterrichts und die hierfür sunerläßlichen Bedingungen zu prüfen. Im Laufe der Session wird ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, der bedürftigen, iber 70 Jahre alten Personen unentgeltlich eine Rente ge— währt, wofern sie während einer noch zu bestimmenden Zeit Wohltätigkeitseinrichtungen nicht in Anspruch genommen haben. Das Gesetz über die Invalidität soll vereinfacht und im Krankengesetz soll den Versicherten ein Recht auf ärztlichen Beistand gewährt werden. Eine allgemeine Einkom men⸗ steuer, eine Abänderung und Erhöhung der Erbschafts—⸗ steuer, eine allgemeine Revision der Strafprozeß⸗ werden demnächst vorgeschlagen werden. Zum
hutz? von Niederländisch Indien wird der Bau eines
KWriegsschiffes beabsichtigt, dessen Kosten vom niederländischen Budget zu tragen wären.
Die Reorganisation der militärischen Streitkräfte soll vollendet werden. Ein Entwurf über die Eindämmung und teilweise Trockenlegung der Zuyder See wird eingebracht werden. Die Regierung wird die letzten Ueberbleibsel von Frondiensten auf Java und Madura beseitigen und die Erziehung der Eingeborenen fördern, die sich den ver— schiedenen Vedürfnissen der einzelnen Bevölkerungsgruppen von siederländisch Indien anpassen und von den Grundsätzen teligiöser Duldung und gegenseitiger Achtung der Rassen ge— leitet sein soll.
Die internationale Arbeiterschutzkonferenz in
Bern hat in ihrer gestrigen Plenarsitzung die Vorschläge, be treffend das Verbot industrieller Nachtarbeit für jugendliche Arbeiter und die Festsetzung der Arbeitsdauer für die in der Industrie beschäftigten Frauen und jugendlichen Arbeiter auf söchsteng zehn Stunden, einer allgemeinen Beratung unterzogen. Wie „W. T. B.“ meldet, hat sich die Konferenz in zwei Kommissionen gruppiert, um die Vorschläge einzeln genau zu prüfen. Zum Vorsitzenden der ersten Kommission (Verbot industrieller Nachtarbeit) wurde der Führer der deutschen Ab— ordnung, Direktor im Reichsamt des Innern, Wirklicher Ge— heimer Rat Dr. Caspar, zum Vorsitzenden der zweiten Kom— mission (Festsetzung der Arbeitsdauer) wurde Millerand, der Führer der französischen Abordnung, ernannt. Die erste Kommission trat in der am Nachmittag abge⸗ jaltenen Sitzung in die Beratung des einschlägigen Entwurfs der Internationalen Vereinigung für Arbeiterschutz ein. Der ste Artikel dieses Entwurfs, der die Altersgrenze für das Verbot der Nachtarbeit auf das vollendete 18. Lebensjahr fest⸗ Lsetzt wissen will, war Gegenstand lebhaften Widerspruchs. Es wurden zwei Anträge eingebracht, die Altersgrenze auf 16 oder 17 Jahre festzusetzen. Die endgültige Beschlußfassung wird in der Plenarsitzung erfolgen.
Amerika.
„In einer an den mexikanischen Kongreß gerichteten Bot⸗ haft erklärt Huerta, laut Meldung des „W. T. B.“, daß die Beziehungen zu der Regierung der Vereinigten Staaten, benn auch nicht zum amerikanischen Volke, gespannt seien. Die Botschaft gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Ver— undlungen, die noch nicht abgebrochen seien, zu einer schnellen Lösung der Meinungsverschiedenheiten führen möchten. Weiterhin rwähnt Huerta, daß 26 Regierungen, darunter die meisten Europas, seine Regierung anerkannt hätten. Er ver— pricht, im Oktober Wahlen abzuhalten und sagt, s würde sein größter Triumph sein, sein Amt dem Nachfolger m Frieden zu übergeben. Von 2 600 000 Dollar Schatzgeldern kien seit Anfang dieses Jahres 24 900 000 Dollar zur Be⸗— fiedung des Landes ausgegeben worden. Außer einer großen lnzahl, Kanonen, Gewehren und großen Mengen Schießbedarf habe die Regierung im Auslande 19 Flugzeuge, 71 Panzer⸗ uutomobile und 2 Transportschiffe bestellt. Die den amerikanischen Kriegsschiffen erteilte Erlaubnis, 6 Monate in Mexiko zu ver⸗ peilen, läuft im Oktober ab. Huerta ist der Ansicht, daß diese Erlaubnis nicht verlängert werden soll.
Asien.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist außer den beiden nach Nanking beorderten japanischen Kreuzern in Befürchtung weiterer Uehergriffe des Generals Changfuen ein Jeschwader von Torpedobootszerstörern dorthin gesandt worden. Die Entlassung Changsuens wird als wesentlich für die Er— ledigung der Zwischenfälle angesehen. Amtlich wird erklärt,
daß die Entsendung der Kriegsschiffe auf keine aggressiven Absichten gegen China hindeute, sondern lediglich angeordnet worden sei, um Leben und Eigentum der Japaner zu schützen.
Koloniales.
Abschluß des Gebietsaustausches in Alt- und Neu kame run.
Nach Berichten des Gouverneurs von Kamerun ist am 1. Juni d. J. der letzte Teil des an Frankreich abgetretenen Gebiets von Alttamerun, nämlich das Gebiet zwischen Lagone und Limnia, den Franzosen übergeben und der Rest des von Frankreich abgetretenen Gebiets, nämlich das Gebiet zwischen dem Uham und dem Pende sowlse das Gebiet zwischen Sanga —Lopo, Bodinge, Lobaje, der neuen Ostarenze und dem Breitengrad, der 5H km nördlich von Bomassa verläuft, von der deutschen Regierung übernommen worden. Damit ist die gegenseitige Uebergabe der durch das Marokko⸗Abkommen ab⸗ getretenen Gebiete beendet.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die deutsche überfeeische Auswanderung im August 1913 und in dem gleichen Zeitraume des Vorjahrs.
Es wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat August
über 1513 1512 , 683 , 6h4 deutsche Häfen zusammen⸗. 1883 1337 fremde Häfen (soweit ermittelt) S847 436
berhaupt. —
Aus deutschen Häfen wurden im August 1913, neben den 18875 deutschen Auswanderern noch 7515 Angehörige fremder Staaten befördert; davon gingen über Bremen 20 867, über Hamburg 16648.
Zur Arbeiterbewegung.
In Stettin sind, wie W. T. B. meldet, die städtischen Hafenarbeiter heute in den Ausstand getreten, da die städtischen Körperschaften nicht alle von ihnen gestellten Forderungen bewilligt haben. Im Freibezirk sind von go0 AÄrbeitern etwa 606 ausständig. Die Verwaltung kann augenblicklich nur die dringendsten Schiffs—⸗ abfertigungen vornehmen, hofft aber, in etwa zwei Tagen den ge⸗ samten Bedarf an Arbeitskräften gedeckt zu haben.
In London gehen, wie dem ‚W. T. B.“ telegraphiert wird, Meldungen über Arbeitsstreitigkeiten der Eisenbahnangestellten (vgl. Nr. 219 d. Bl.) weiterhin aus verschiedenen Gegenden des Landes ein. Der ausführende Ausschuß des Verbandes der Eisenbahn⸗ angestellten hat drei seiner Mitglieder nach Liverpool gesandt, um sich über den Ausstand der Frachtverlader zu unterrichten Zwölf Bahnarbeiter vom Güterbahnhof der Midland-⸗Railway in Bir⸗ mingham, die sich weigerten, die von Liverpool kommenden Güter um⸗ und auszuladen, wurden entlassen. Daraufhin legten die anderen Arbeiter die Arbeit nieder. Nach den letzten Berichten beläuft sich die Zahl der in Birmingham Ausständigen auf 4000. In Dublin sind alle Verhandlungen abgebrochen worden. Eine Abordnung der englischen Trade Unions, die nach Dublin gekommen war, um einen Ver⸗ . zu machen, ist zurückgekehrt. Die Lebensmittelpreise teigen.
(Weitere „Statistische Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.
Wohlfahrtspflege.
Nachdem der preußische Minister für Handel und Gewerbe bei den Verhandlungen im Abgeordnetenhause über dea Arbeits nachweis die Zusammenschließung der preußischen Arbeitsnachweis— verbände zu einem Gesamtverband für wünschenswert be— zeichnet und dem Gesamtverband eine Subvention in Autsicht gestellt hatte, haben die preußischen Arbeitenachweisberbande erneut zu der Frage Stellung genommen und eine Kommission mit der Ausarbeitung eines Statuts beauftragt. Die Kommission tagte unter dem Vorsitz des Landesrats Dr. Freund, Vorsitzenden des Verbandes märkischer Arbeitsnachweise, und einigte sich einstimmig auf einen Statutenentwurf. Es erscheint daher die Begründung des preußischen Gesamtarheltsnachweisberbandes als gesichert, und seine Konstituterung dürfte in kürzester Zeit erfolgen. Hauptbestreben des neuen Gesamt“ verbandes soll die Förderung des Arbeitsnachweises im Königreich Vreußen sein, ohne die Wirksamkeit des seit vielen Jahren bestehenden Verbandes deutscher Arbeitsnachweise zu beeinträchtigen.
Berufsbeamte in der Armenpflege deutscher Großstädte.
Um eine Uebersicht darüber zu gewinnen, welche Erfahrungen mit der in Großstädten immer mehr zur Durchführung kommenden Einrichtung, den ehrenamtlichen Armerpflegern auch Berufs⸗ beamte zur Seite zu stellen, gemacht worden sind, hat die Armendirektion von Charlottenburg eine Erhebung veran— staltet. Diese ergab, daß von 46 deutschen Großstädten 18 Städte bisher keine Berufsbeamte in der Armenpflege angestellt haben. 28 Großstädte, also fast zwei Drittel der Befragten, sind, zum Teil schon vor vielen Jahren, dazu übergegangen, Berxufabeamte anzustellen. Abgesehen von zwei Städten, die sich wegen der Kürze der Erfahrungen eines Urteils enthalten, haben alle Städte die be sten Er⸗ fahrung en, auch in bezug auf die Stellungnahme der ehrenamtlichen Pfleger, mit dieser Einrichtung gemacht. Allenthalben wird der Grundsatz aufrecht erhalten, die Ehrenbeamten nicht durch die Berufs— beamten zu beagufsichtigen, sondern zu unterstützen. Somit stellt diese Einrichtung keine Beseitigung, sondern eine Reform des Systems der freiwilligen, indtviduellen Armenpflege dar. Die Ergebnisse der Er⸗ hebung sind ausführlich in den „Amtlichen Nachrichten der Char⸗ lottenburger Armenverwaltung?, Augustheft 1913, dargestellt. Die durch das Berufsbeamtensystem gemachten finanziellen Ersparnisse sind für einige Städte sehr erheblich.
Kunst und Wissenschaft.
In der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunst— gewerbe museums, Prinz Albrechtstraße 8, beginnt der Winter— unterricht am 13. Oktober. Die Anmeldungen haben daselbst, Zimmer Hö, in der Zeit vom 22. bis 27. September von 9g bis 2 Uhr zu erfolgen. Hlerbeß sind von den Bewerbern Arbeiten vorzulegen, die ein Urteil über ihre Befähigung und über Art und Umfang der bisher genossenen Vorhildung gestatten. Die Aufnahmeprüfungen, von deren Ergebnis die zunächst probeweise Aufnahme abhängt, finden vom 2. bis 8. Oktober statt.
Neros goldenes Haus in Rom, der höchstbewunderte und tiefstgehaßte Wunderbau des Kaisers, wird seit einigen Jahren von einem deutschen Forscher, dem Privatdozenten Dr. Fritz Weege mit Unterstützung der Berliner Akademie der Wissenschaften und ver— schiedener Kunstfreunde aufs gründlichste erforscht. Die Untersuchung, die durch unbestimmte und phantastische Gerüchte über unterirdische, nur auf schwierigen und gefährlichen Kletterwegen erreichbare Gänge und Säle voller Malereien veranlaßt wurde und recht romantisch mit einem Einbruch in dieses unterirdische Labyrinth begann, hat bereits zu Ergebnissen geführt, die für die Kenntnis der Malerei der Kaiserzeit wichtig sind. Dr. Weege veröffentlicht darüber einen Be⸗
richt im Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts. Neros Absicht war, durch eine Vereinigung von Sladtpalast und Garten sich eine Villa großen Stiles zu schaffen. Nun lag zwischen dem Palatin und den mäcenatischen Gärten ein Tal, das ausgefüllt war mit kleinen winkligen Gassen und dicht bevölkert von der römischen Plebs. Der Kaiser ließ einen großen Passagebau hindurchlegen. Als er damit kaum be⸗ ghnnen hatte, brach der große Brand aus, der das Innere Roms in Asche legte. Nero hatte nun für seinen Bau freien Spielraum. Das entstehende goldene Haus muß vor allem durch selne gewaltige Größe gewirkt haben. Die Anlage war so ausgedehnt, daß in der Empfangs⸗ balle ein 120 Fuß hoher Bronzekoloß Platz hatte. Er trug die Züge Neroß. Das Raffinement war unerhört, mit dem sich Ingenieure und Gartenkünstler die Natur dienstbar zu machen wußten. Außer einem See mit ringsum nach Art einer Stadt aufgetürmten Gebäuden sah man Aecker, Weinberge, Rasenflächen und Haine, die von zahmen und wilden Tieren bevölkert waren. Es war Gelegenheit zu Bädern in fließendem Seewasser und in den schwefelhaltigen Quellen, die aus der Nähe von Tivoli herbeigeleltet wurden. Die Speisehalle hatte getäfelte Decken, deren Platten verschlebbar waren und ermöglichten, einen Regen von Blumen und kostbaren Wohl gerüchen auf die Gäste herunterfallen zu lassen. Ein großer runder Speisesaal drehte sich Tag und Nacht um seine eigene AÄchfe. Gold, Edelsteine und Muscheln schmückten die Innenraͤume, elfenbeinerne Decken, berühmte Plastiken. Hier wurde der Laokoon 1458 gefunden — nach dem Standort hat Weege bisher vergeblich gesucht. — Um so glücklicher war seine Forschung nach den Malereien, für die ein Hofmaler Fabullus genannt wird. Nero meinte, jetzt fange er endlich an, menschlich zu wohnen, hat die Vollendung aber nicht mehr erlebt. Die Nachfolger ver⸗ nachlässigten den Bau, schon wegen der Erbitterung, die er erregt hatte, und schufen lieber für das Volk das Colosseum und die Titus⸗ thermen. Ein Brand legte im Jahre 104 den Bau in Asche, und Trajan errichtete darüber seine Thermen. Der Koloß wurde mehr⸗ fach verändert. Schließlich, wohl bei der Eroberung durch Totila, wurde er eingeschmolzen. Im Mittelalter fast verschwunden, erregte der Palast seit der Renaissance das Interesse der Aus⸗= gräber. Weege fand überall an den Wänden die Namen der Besucher vom 15. bis zum 18. Jabrhundert, darunter berühmte Künstler aus aller Welt. Der am reichsten ausgemalte Saal wurde im Mittelpunkt der ganzen Anlage festgestellt, bis zum Ansatz der Wölbung ist er verschüttet. Aber diese bemalte Deckenwölbung felbst bietet noch heute einen überraschend schönen Anblick. Ein kunstvolles Feldersystem teilt die Decke ein, die in Gold, in reichstem Rot und Blau prangte und voller gemalter oder aus Stuck gebildeter Figuren hing. Erhalten sind an größeren Bildern hier Hippolytus' Auszug zur Jagd, ein Satyr und eine Nymphe, das Liebesabenteuer des Ares und der Aphrodite. 21 bemalte Felder sind verloren, darunter Dar⸗ stellungen von Liebesabenteuern des Zeus. Ein nahegelegener langer Gang zeigt eine über 60 m lange Gewölbemalerei. Gerade hier haben sich die römischen Renaissancemaler die wertvollsten An—= regungen für solche Dekorationsmalerelen geholt, die noch bis heute nachwirken. Es sind die Motive der sogenannten Grottesken — die Palasträume sind eben die Grotten, in denen die römischen Maler sie fanden. In einem anderen Saale fand Weege 6 größere Bilder, Hektors Abschied von Andromache vor dem Tore von Troja — die Frau hält in ihrem Gewande eingewickelt ihren kleinen Knaben. Das Bild geht wohl auf ein griechisches Gemälde zurück. Dann sieht man hier Paris vor Helena, der er von Aphrodite und Eros zugeführt wird. Erst eine Ausgrabung, die pringend nötig ist, könnte über die Wände und den Fußboden Auf⸗— schluß geben. In einer Nische dieses Saales hat aller Wahrschein⸗ lichkeit nach der Laokoon gestanden. In diesem Frühjahr hat Weege hier Ausgrabuagen veranstaltet, um die Frage nach dem Standort endgültig zu lösen. Das erwies sich leider als nicht möglich. Doch fanden sich gut erhaltene Dekorationsmalereien, die einst die Wände und Decken schmückten. Liieratur.
— Die Frau im Dienste der Reichsvost⸗ und Tele graphenverwaltung unter besonderer Berücksichtigung Bayerns— Württembergs und des Auslandeß. Von Dr. Oskar Wagner— Qberpostpraktikant in Halle a. S. Preis geh. 4 80 6, geb. 5.40 46. (Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin.) Zu den ersten Gebieten, in die einzudringen der Frau gelang, zählt der Staats- dienst. Hauptsächlich durch die Eifindung des Fernsprechers und seine ungeahnte Verbreitung wie durch den gesteigerten Telegrammverkehr hat die Frau auch in der Reichspost⸗ und Telegraphenverwaltung in großer Zahl Verwendung gefunden. Eine zusammenfassende Darstellung der wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung dieses Berufs will das vorliegende Buch geben, das für weite Kreise von Interesse ist. Denn mit kaum einer zweiten Klasse berufstätiger Frauen trltt heute jeder einzelne so oft und so regelmäßig in Beziehung als mit den Fernsprechbeamtinnen; aber wie wenige sind auch nur halbwegs unter⸗ richtet über die Art der Tätigkeit dieser Frauen und über ihre dienst⸗ lichen Pflichten. Das Buch weckt und fördert so auch ein besseres Verständnis für die nicht leichte Berufsarbeit der Telephonbeamtinnen. Der Verfasser beleuchtet nach einer Betrachtung der Entwicklung der Frauenarbeit in der Reichs- Post⸗ und Telegraphenverwaltung seit der Gründung des Reiches die Annahmevorschriften, Ausbildung und Dienstlaufbahn sowohl im Haupiberuf wie im Nebenberuf oder in einem privatrechtlichen Verhältnis zur Postverwaltung. Auf Grund eines übersichtlich geordneten statistischen Materials werden Gehaltz⸗ und Arbeitsverhältnisse gewürdigt, Kranken⸗, Alters⸗ und Fürsorgeeinrichtungen wie die Forderungen und Wünsche der Beamtinnen kritisch besprochen. Eine ausführliche Darstellung findet auch die Lage der Frauen in den Post⸗ und Telegraphenverwaltungen Bayerns, Württembergs und des Auslandes, wozu die Unterlagen zum Teil durch Vermittlung der Konsulate und des Auswärtigen Amtes in Berlin beschafft wurden.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Paris, 16. September. (W. T. B.) Das Landwirtschafts⸗ ministerium veröffentlicht die Schätzung der diessährtgen Ernte. Die Anbaufläche für Getreide beträgt 6543 50 ba. gegen 5 571 580 ha im Jahre 1912; der Ertrag 113 321 100 hl gegen 118 506 890 hl im Vorjahre oder 87 833 200 Ztr. gegenüber 90 991 500 Ztr. im Jahre 1912. Die Anbaufläche für Roggen beträgt 1 197 200 ha gegen 1201 630 ha im Jahre 1912; der Ertrag 18 563 200 hl gegen 17 228 900 hl im Vorjahre, das Gewicht 13 555 350 Ztr. gegen 13 286 900 Ztr. im Jahre 1912.
Theater und Musik.
Deutsches Künstlertheater (Sozietät).
In den freundlich hergerichteten Räumen, in denen die Kurfürsten⸗ oper ihr kurzes Dasein fristete, eröffneten gestern die Mitglieder des ehemaligen Brahmschen Ensembles, die sich zu gemeinsamem künst— lerischen Wirken zusammengeschlossen haben, ihre Tätigkeit. Volle Sympathie bringt man ihnen entgegen, und man begrüßt es auch froh, daß die Einseitigkeit der Kunstübung, die bei Brahm vorherrschte, in Zukunft einer freieren Entfaltung der Kräfte weichen soll. Des zum Zeichen hatte man zur Weihe des Hauses auf die Klassiker zurück= gegriffen, und merkwürdigerweise war die Wahl just auf Schillers „Wilhelm Tell“ gefallen, ein Werk, das seiner ganzen Anlage nach weitab von dem Stil liegt, in dem diese Künstler groß geworden sind. Zudem steht ihnen für ihre Aufführungen nur eine Bühne von so bescheidenen Abmessungen zur Verfügung, daß die Schweizer Gebirgswelt sowohl wie die Massenansammlungen des Schweizer Volkes in solchem Rahmen zu winzigen Guckkasten⸗ bildern zusammenschrumpften. Schon darum hätten sie nicht gerade zum Tell greifen sollen. Immerhin hätte man sich mit diesem räumlichen Mißverhältnis abfinden können, wenn man in der Aufführung von dem Feuergeiste Schillers mehr verspürt hätte, wenn nicht Dr. Gerhart Hauptmann, der