1913 / 221 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Sep 1913 18:00:01 GMT) scan diff

Etatistik und Volkswirtschaft. Ein, und Ausfuhr von Zucker vom 1. bis 10. September 1913 und im Betriebsjahr 1912113,

beginnend mit 1. September.

Ginfuhr Aus fuhr

Gattung des Zuckers

im Spezialhandel im Spezialhandel

1. bis 10. September 1912

1. bis 10. September 1913

1. bis 10. September 1913

1. bis 10. September 1912

dz rein

Verbrauchs zucker, raffinierter und dem raffinierten gleichgestellter Zucker (176asi .... Rohrzucker (176a) ..

Rübenzucker: ö 6 davon Veredelur

Berlin, den 18. September 1913.

179 101

126 522

18997 3 116 8314 4965 5308

18 1265 39 645

395350

Kaiserliches Statlstisches Delbrück.

Koloniales.

Zur Lage im Munibezirk Neukamerum.

Als über die vor einigen Monaten gemeldeten Unruhen im Munibezirk die ersten ungewissen Nachrichten zur Küste gelangten, entschloß sich der Leiter des Bezirks, Assessor Eltester, das Unruhe“ gebiet zu bereisen. Am 8. Mai trat er die Reise in Gemeinschaft mit dem Forstmeister Dr. Escherich, in dessen Arbeitsprogramm gleichfalls eine Berelsung des Munibezirks bis zum Abanga vorgesehen war, von Ukoko aus an. Das Begleitkommando bestand während der Reise aus 1 farbigen Feldwebel und 24 Polizeisoldaten. Einem soeben im Deutschen Kolonialblatt“ veröffentlichten ausführlichen Berichte des Assessors Eltester über seine Reise fei folgendens ent— nommen:

Die Expedition erreichte über Billba, Nselek, Matoa am 16. Mat Atogondama, wo eine zweitägige Rast genommen wurde. Die Häupt⸗ linge der Umgebung brachten Verpflegung und meldeten sich zur Empfang⸗ nahme von Häuptlinge buch und Flagge. Keiner von diesen berichtete von dem Tode des Feldwebels Sievertsen. Nur daß einige Djerktz von den Soldaten der Expedition getötet seien, war ihnen angeblich bekannt. Am 19. marschierten wir weiter nach Nduja, am 20. Mai nach Bibolbola. Die N du jg-⸗ Leute zeigten sich sehr willfährig und leisteten Trägerdienste. In Bilbolbola war alles entlaufen. In dem benachbarten Bissobinam war der Häuptling, zugleich Wanderhändler für die Firma Hatton u. Cookson, zu Haufe und berichtete, daß die Straße Essula⸗ Akoga—Etum gesperrt sei. Die Stämme Sjerk, Essendeng, Nge und Ntum seien vereinigt und lägen auf der Lauer, die Expedition könne nicht passieren; auch die Nduja⸗Träger wetgerten sich entschieden, diese Straße zu gehen. Es hieß überdies, der Uebergang über den stark angeschwollenen Mbei fei unmöglich, da die Brücke zerstört sei. Ich entschloß mich schließlich, nordöslich auszubiegen, an der Grenze entlang zu marschieren, um von der Grenz? expedition zunächst nähere Nachrichten einzuziehen. Ich hörte, daß auf dieser Strecke auch Ojerks und Ntum- Leute säßen. Ich hoffte, durch diese Stämme friedlich hindurchzukommen und dadurch auch wieder beruhigend auf die benachbarten unruhigen Stämme zu wirken? Wir marschierten vom 22. bis 26. über Nsangajong, Ekun, AÄsa, Mihamg, Elongensok, Essung, Assuk⸗Memia, Nkolamwang, Ebomuku nach Akurenam. N angajong und Ekun waren Dörfer des Effofia— stammes. Die Häuptlinge der umltegenden Ntum-Dörfer, zu denen auch Asa und Mbama gehörten, stellten sich vor und brachten Träger, die von Tag zu Tag ausgewechselt wurden. Von Elongensok bis Oweng sind Ojerk⸗Döcfer. Teilweise waren diese Dörfer verlassen, die Dorfbewohner in den Busch entlaufen, um den Trägerdiensten zu entgehen, so in Otungbitzine, Ejamajong Lund Il, Ebomuku, Npangajong, Assong. Es gelang aber doch immer noch, die Träger, wenigstens nach und nach, auszuwechseln. Verpflegung war stets genügend vorhanden. In Akurenam, einem größeren Dorf, war die Aufnahme sehr freund lich. In pielen dieser Dörfer war vorher noch nie ein Weißer ge— wesen. Von Ebomuku bis Nsoro war ein Weißer der Grenzexpeditlon wahrscheinlich Oberleutnant Trenck, marschiert.

Die Schwierigkeiten begannen hinter Oweng nach der Ueber— schreitung des Komo. In den Jessuk-DOörfern Ajulmabang und NUsogohur konnte ich die letzten Akurenam⸗Träger auswechseln. In Nsogobur hieß es, daß die nächsten Dörfer, Ojer k-Dörfer, uns auf⸗ lauerten, ebenso seien dle Wege in südöstlicher Richtung gesperrt. Unser Ziel war Metak, wo wir etwas von der Grenzexpedition zu erfahren hofften, über die niemand nähere Auskunft geben konnte. Es hieß nur, daß sie die große Straße passiert hätte und weiter vorn wäre. Den Gerüchten von den unruhigen Ojerk-Stämmen legte ich keine allzu große Bedeutung bei. In Nsogobur konnten die aufgeregten Träger nur mit Mühe vorwärts gebracht werden. Ich schickte den farbigen Feldwebel Jakibu, einen sehr ruhigen Soldaten, mit 6 Mann zur Sicherung voraus, dann folgten wir Europäer mit 4 Soldaten, dann die Trägerkarawane mit dem Rest der Soldaten. Jakibu stieß schon nach Stunde auf die erste sogenannte Wache, 4 bewaffnete Leute, die in dem vollkommen unüber— sichtlichen, alten Farmland an dem nur etwa 30 em breiten Weg gedeckt gesessen hatten. Diese Wache war gar nicht zum Schießen gekommen; sie war offenbar von der Spitze überrascht worden. Ich ließ sie festnehmen. Von jetzt ab wurde mit äußerster Vorsicht und langsam marschiert. Schon nach wenigen Minuten hörten wir die ersten dumpfen Schüsse der Buschgewehre, denen der scharfe Knall der Soldatengewehre folgte. Ein Zweifel über die kriegerische Absicht der Gegner war nunmehr ausgeschlossen. Die Spitze war auf die zweite Wache gestoßen. Die Kampfes weise ist für den Europäer und die Karawane die denkbar gefährlichste. Im dichten Farmland schießen diese Wache⸗ leute auf etwa zehn Schritt und verschwinden, ohne daß man sie zu Gesicht bekommt. Die Spitze stieß auf eine britte und vierte che, ehe sie an das Dorf herankam, wobet jedesmal einige Schüsse gewechselt wurden. Hier fand der Hauptwiderstand statt. Im Sumpfland, das nur auf wackligen Stämmen zu passieren war, lagen die Ojerks gedeckt. Im Dorf, dessen Eingänge durch

schwere Pfähle verrammelt waren, wurde die Kriegstrommel gerührt und gesungen. Die Gegner schrien, wir dürften nicht pafsieren. In den Sumpf fielen vier Pangwe des Dorfes AUinsok. Während der Feldwebel mit der Spitze das Dorf von der Seite angriff, warteten wir vor dem Dorfe. Der Gegner flüchtete; wir stiegen den sehr steilen Hang zum Dorf hinan, zer— trümmerten die Balken und drangen in dag Dorf ein, in das die Spitze von der Seite eingedrungen war. Ich ließ sofort nach allen Seiten Wachen ausstellen. Nach etwa 20 Minuten kam im strömenden Regen die Trägerkarawane an. Verluste hatten wir nicht gehabt; einem Soldaten war durch einen Schuß, der aus dem Dorf abge—⸗ geben wurde, ein eckiges Geschoß durch den Stiefel gegangen und hatte den Fuß geschrammt. Ich ließ die Umgebung des Vorfes frei⸗ schlagen, um Schußfeld zu erhalten und einen Ueberfall der Gegner zu verhindern. Das für mich hergerichtete Haus ich reiste, um Trägerschwierigkelten zu vermelden, ohne Zelt wurde nach außen durch Planken und Balten gesichert. Die erbeuteten Gewehre und ein Faß Pulber wurden vernichtet. Der Gegner griff Nachts nicht an; in der ganzen Umgebung wurde eifrig die Alarmtrommel gerührt.

Vor dem Abmarsch am nächsten Morgen wurde das Vorf in Brand gesteckt. Von den Trägern kannte angeblich nur einer die Gegend und einen Weg zum Abanga, alle anderen behaupteten, hier nicht bekannt zu sein. So mußten wir uns schon der Führung dieses einen Trägers anvertrauen. Wir hofften, Metak in 1 bis Tagen zu erreichen, was nach der Karte uns möglich erschien. Eine genaue Orientierung war ausgeschlossen. Die vorhandenen Karten sind noch zu ungenau. Die dort verzeichneten Namen waren niemandem bekannt. Einen südöstlichen Weg, wie wir ihn gehen wollten, bebauptete der Führer nicht zu kennen. Wir ge— dachten in dieser Richtung möglichst bald die Straße Etum Metak zu erreichen. So folgten wir dem Führer. Wenige Minuten hinter dem Dorfe wurde von der Seite in die Karawane hinein— geschossen und ein etwa 19 m hinter uns gehender Träger am Rücken verletzt. Der Schuß kann nur aus nächster Nähe, auf etwa 3 bis 5m abgegeben sein; es war eine etwa drei Finger brelte Brandwunde, die der Träger erlitten hatte und die nur von dem Feuerstrahl des Gewehrs herrühren konnte. An der Reislast waren vom Schrot Schußspuren zu sehen. An dem Versteck des Schützen waren die Spitze, wir Europäer und einige Träger vorbeigegangen, ohne den Mann zu entdecken. Die Pangwe hatten uns vorher schon gesagt, daß die Ojerk die Soldaten vorbeilassen und dann auf uns schießen würden. Dieser Vorfall war der beste Beweis dafür, daß diese Warnung berechtigt war; gleichzeitig gibt er aber auch einen Begriff davon, wie ungeheuer dicht und unübersichtlich das Gelände ist und in welcher ständigen Gefahr der Europäer schweht.

Auf dem weiteren Marsche aufwärts zum Dorfe Nkore begann in der etwa 1 km hinter uns marschierenden Trägerkarawane eine Strecke vor Nkore ein Träger durch lautes Trillern die Bewohner von Nkore auf unser Kommen aufmerksam zu machen. Der die Auf— sicht führende Gefreite untersagte ihm dies zunächst, dann warf dieser Träger die Last weg und sfuchte zu entkommen. Der verfolgende Soldat hat ihn nicht erreichen können und ihn erschossen. DYiese drakonische Maßregel war notwendig. Es war den Trägern aus— drücklich vorher eingeschärft, daß jeder, der mit dem Feinde gemein same Sache mache oder der entlaufe oder zu entlaufen versuche, er= schossen würde. Eine Aussicht, neue Träger zu erhalten, war nicht vorhanden. Eine Aufgabe des Gepäcks wäre verhängnisvoll gewesen. Es mußte mit den schärfsten Mitteln versucht werden, die Träger zusammenzuhalten. Auch bei Nkore lagen die Bewohner auf der Wache. Es wurden einige Schüsse gewechselt, beiderseits ohne Ver—⸗ luste. Dies war günstig; denn so gelang es, mit den in die benach— barten Farmen geflüchteten Dorfbewohnern in Verhandlungen zu treten und sie nach langem Zureden zur Rückkehr zu bewegen. Sie erklärten, mit den Ainsok-Leuten keine gemeinschaftliche Sache machen zu wollen. Die Bewohner gewannen Zutrauen und führten uns den nächsten Tag auf Schleichwegen über Nkut nach Njanam. Die Führer gaben später zu, den besseren Weg nicht gegangen zu sein, da sie befürchtet hätten, dort würden wir von den Ainsok⸗Leuten beschofsen. Ich schickte stets einige Dorfbewohner zum nächsten Dorf vorauß, um anzusagen, daß wir in friedlicher Absicht kämen. Das hat sich gut bewährt. Auch diesen Tag ging es, wie wir nach den Routenaufnahmen feststellen konnten, nordöstlich. Wir vermuteten, daß wir allmählich in das spanische Gebiet abgedrängt würden. Außerdem machte sich dies schon in der Haltung der Bevölkerung bemerkbar. Die Eingeborenen waren selbst⸗ bewußter, um nicht zu sagen anmaßender. Jeder hatte sein Gewehr in der Hand, welches er niemals weglegte. .

In Njagnam, einem sehr volkreichen Dorfe, entliefen Nachts durch ein Loch, welches sich die Leute aus der Hütte ge— graben hatten, drei Träger, bezw. Gefangene, sodoß wir bom Häuptling von Njanam Ersatzträger fordern mußten. Der Häuptling, wahrscheinlich verhetzt durch die ent— laufenen Träger, machte große Schwierigkeiten, es bedurfte einer dreistündigen Verhandlung, wobei die Dorfmannschaft bewaffnet in den

. um uns herumstand, um nach Hingabe von Geschenken, üchern, Haumessern und Tabak zwei Ersatzträger und einen Führer zu erhalten. Im nächsten Dorf, in dem alle Bewohner geflüchtet waren, ging der eine Führer unter dem Vorgeben, die Dorfbewohner zu rufen, in die Farmen, verschwand dann aber und kam nicht zurück. Es gelang aher schließlich, elnen Ersatzführer aus diesem Dorfe zu erhalten. Auf längereß Rufen waren zwei bewaffnete Männer aus den Farmen gekommen. Es sind dles Dörfer, deren Bewohner im wildesten Urzustande sind. Wie unüberlegt, jähzornig und wild die Leute sein können, erhellt am besten daraus, daß einer der Ersatzträger, der sein Gewehr und Haumesser bei sich hatte und vor mir marschterte, beim Weitermarsch plötzlich aus mir unerklärlichem Grunde mit seinem Haumesser auf den Dolmetscher und einen Soldaten einzuhauen begann. Er schlug den Soldaten zu⸗ nächst auf den Kopf, verwundete ihn dann am Arm, der Soldat sprang darauf zurück, legte an und erschoß ihn. Es spielte sich dies nur 1 m von mir und so schnell ab, daß ich selbst nur Zeit hatte, vor dem wild um sich hauenden Träger und dann vor dem an legenden Soldaten etwas zur Seite zu springen, ich wurde noch bon dem Blut des Erschossenen am Arm bespritzt. Gleichzeitig . der Führer in den Busch. Es war ein bewaffneter Mann. ach dem Vorfall mit dem Träger war anzunehmen, daß dieser Führer alsbald sein Gewehr auf die Karawane abgefeuert und dann die ganze Dorfmannschaft zu unserer Verfolgung gehetzt hätte. Der nachfolgende Soldat erreichte ihn nicht und erschoß ihn.

Das nächste Dorf, welches wir erreichten, war Akuags J. Sämt— liche Bewohner waren entlaufen. Kaum hatten wir das Dorf ver⸗ sassen, als gleichzeitig auf die Trägerkarawane und auf uns, wieder in dichtem, unübersichtlichem Farmland, bei einem starken Gewitter gefeuert wurde. Ein wenige Schritte vor uns Europäern marschie⸗ render Soldat wurde nur dadurch vor einem Bauchschuß bewahrt, daß sich das eckige Geschoß durch die Patronentasche in eine Patronen⸗ bülse einbohrte. Die Soldaten der Trägerkarawane erschossen einen Gegner. Alle anderen Schüsse waren meines Erachtens erfolglos. Als wir Akuas II erreichten, n die ganze Mannschaft mit Gewehr am Palaverhaus, ein etwa 14 Jahre alter Junge legte auf uns an, wurde aber vom Häuptling zurückgehalten, der uns zurief, er sei mit den Akurenam-Leuten, dem Dorfe, in dem wir sehr gut aufgenommen waren, verwandt, er wolle mit den Affen-Leuten aus Akuas 1 nichts zu tun haben. Ich ließ beruhigend auf die Leute ein— reden, sodaß sie eine neutrale Haltung einnahmen und sogar, als nunmehr von rückwärts von den Verfolgern in die inzwischen ein— getroffene Trägerkarawane hinelngeschossen wurde, selbst hinliefen, um die Verfolger zurückzuhalten. Die Lage war immerhin sehr ernst. Die Akuas Leute gingen Abends in ihr benachbartes Dorf und erklärten, keiner solle zum Wasser gehen, da dort die Feinde lägen. Es war Neumond. Nachts war ein heftiges Gewitter mit starkem Regen, der sämtliche Feuer auslöschte. Der Bewohner von Akuas I. waren wir nicht sicher. Die geringste Organisation der Gegner hätte uns verhängnisvoll werden müssen; ein Ueberfall im Schutze der Dunkelheit wäre sehr verlustreich gewesen. Ein Angriff erfolgte aber nicht. Die Bewohner von Akuas 1I erwiesen sich als treu, führten uns den nächsten Tag wieder nordöstlich über den wild⸗ reißenden Abanga, dann fast nördlich diesen aufwärts nach Nsin. Schon lange vor Nsin begannen die Führer zu schreien: „Ich, der rufe; der Bezirksleiter kommt, er will kein Palaver. Schießt nicht!“ und ähnliches. die ausgestellten Wachen, die wir zum Teil verschwinden sehen konnten, ein und erwarteten uns, sämtlich bewaffnet, am Eingang des Dorfes, um uns zu erklären, wir dürften passieren. Wir machten eine kurze Rast. Die Dorfbewohner verkauften, das Gewehr unterm Arm, gegen Zehnpfennigstücke und Tabakblätter Bananen. Um das Palaperhaus, in dem wir Europäer saßen, waren rings Bewaffnete

aufgestellt.

In dieser Gegend waren schon deutsche Kaufleule aus Am bam gewesen. Der Empfang im nächsten Dorfe, Ondeng, war der gleiche. Hier begann unser nächstes Reiseziel eine etwas festere Gestalt anzunehmen. Am Abanga hatte man uns bereits gesagt, daß südlich keine Straße sei, und daß wir östlich marschieren müßten, um an die große Straße zu kommen. Schon da war der Name Nsork aufgetaucht. Metak war niemandem bekannt. Wie wir später feststellen konnten, war dies nicht weiter wunderbar, da Metak nicht, wie die Karte angibt, an der Nordgrenze, sondern an der Südgrenze des deutschen Gebiets, also etwa 25 im südlicher, als die Karte anzeigt, liegt und ein ganz kleiner, unbedeutender Flecken ist. Es war demnach unser Bestreben, unter allen Umständen Nsork zu erreichen, um von dort mit Führern auf die große Straße ju kommen. Der Häuptling von Ondeng hatte elnen französischen Ausweis von Ojem und berichtete, daß in Nsork ein Weißer mit Soldaten wäre, Wir marschierten noch drei Tage in ziemlich südöstlicher Richtung nach Nsork. Ein Eilbote nach Rsork kam mit einem Schreiben des Postenleiters von Scheffer zurück. Der Einfluß des Postens wurde immer offensichtlicher, die Gewehre verschwanden, die Bevölkerung war durchaus friedlich. Nach den auftegenden Tagen war diese Veränderung sehr wohltuend.

Erst in Nsork, wo wir am 5. Juni eintrafen, erfuhren wir von dem Tode Sievertsens und den übrigen damit zusammen hängenden Vorfällen. Ich machte einen Tag in Nfork Rast und marschierte am 7. und 8. Funi, während Dr. Escherich in Nsork verblieb, nach Me len zur Rücksprache mit Hauptmann Abel. Dieser meinte, daß wir vielleicht durch das Aufstandsgebiet ohne Schwierig keit hindurchkommen würden, immerhin seien Verwicklungen natürlich nicht ausgeschlossen; von anderer Seite wurden solche kriegerischen Verwicklungen als höchst wahrscheinlich hingessellt. Obwohl weder der Posten Nsork noch die Expedition uns irgendeine Unterstützung gewähren konnte, da die gesamte Truppenmacht am Lara beschäftigt war, entschloß ich mich, die Straße Metak—Etum Akoga Atogondama zurückzumarschieren. Eine andere Möglichkeit des Rückmarsches bestand nicht. Für mich, als Bezirksleiter, war es ausgeschlossen, mich von der großen Straße abdrängen zu lassen. So marschierte ich am 9. Juni von Melen ab und traf in Nkan wieder mit Sr. Escherich zusammen. Der Rückmarsch ging dann über Nsua (10. Juni), Afarensok (11.), Mbhafam (12), Eischam (13.), Akogele (14). Eteng (ö), nach Etum (16.). Die berührten Dörfer waren friedlich, hin⸗ sichtlich Gestellung von Trägern und Proviant aber sehr nach— lässig. Dörfer von 70 oder 80 Mann brachten 4 bis ü Träger an; alle Bewohner liefen einfach in den Busch. In Hiesen Dörfern hieß ez, daß die Stämme der Ojerks und Nge, die zwischen der großen Straße und der spanischen Grenze säßen, sich zusammengezogen hätten, um uns zwischen Eteng und tum und zwischen Etum und Bibolbola zu erwarten und zu beschießen.

Die Befürchtung erwtes sich als unbegründet. Wir kamen unbehelligt

nach Etum, wo wir einen Rasttag machten. Von Mbafam aus hakte ich den französischen Posten in Onvam dabon benachrichtigt, daß wir durch das unruhtge Gebiet marschieren würden, und ihn gebeten, falls es ihm möglich sei, zur gleichen Zeit an der Grenze zu sein, da zu grwarten sel, daß bei einem gleichzeitigen Anmarsch der beiderseitigen Truppen ein Angriff der Pangwe unterbleiben würde. Ber Brief traf in Snvam erst ein, als wir bereits in Akoga waren; die Antwort des Postenleiters Leutnant Dollfuß erreiche mich in Bibolbola. Er bedauerte, nicht haben kommen zu können, glaubte aber auch, daß wir bei einem Begleitkommando von 24 Soldaten ernstere Schwierigkeiten nicht haben würden. Am 18 Juni marschierten wir über Abenelang nach Akoga. Das Dorf Abenelang war friedlich, der Häuptling stellte Träger und ging felbst mit., Akoga war verlassen und von den Dorfbewohnern, die angeblich in die Gegend von Medege verzogen sein sollen, abgebrannt. Das Grab Sigyertsens, an dem wir Kränze niederlegen ließen, war un— berührt. Wir errichteten ein propssortsches Lager. Nachts wurden nach allen Seiten Wachen ausgestellt. Ein Angriff erfolgte nicht. Am 19. Juni erreichten wir nach sehr anstrengendem Marsche Bibolbola. Die Dörfer Alo, Asuk⸗-Osa waren abgebrannt, Mabome verlaffen. In Ntum, Ojerk-Stamm, war alles zu Hause und friedlich. Der Häuptling begleitete uns bis Bibolbola. Er erklärte, die Sferk Leute

Die Bewohner von Nsin zogen daraufhin

festgestellt. Zur Zeit wird keine Schiffahrt getrieben.

primärer Urwald beobachtet werden. besteht in seinem Nutzholz, das zurzeit aus Mangel an

wollten den Krieg aufgeben. Dagegen nahmen die Essulg- und Nge— Leute eine drohende Haltung an. Sie erklärten, wir dürften pafsteren, aber nicht im Dorfe bleiben. Die gesamte bewaffnete Dorf⸗ mannschaft stand rings um das Dorf herum, während wir im Dorfe eine kurze Rast hielten. Die Bewohner erklärten in dürren Worten, sie seien fertig und zum Kriege bereit. Ein Vorgehen gegen diese anmaßende und freche Gesellschaft mußte ich auf später ver= schieben. Mein Bestreben mußte sein, durch bieses Gebiet Ohne Ver luste so rasch wie möglich hindurchzukommen. Bei der drohenden Haltung der Bevölkerung mußte ich mit kriegerischen Verwicklungen rechnen, die wiederum bei der großen Anzahl einheimischer Träger höchst wahrscheinlich einen Verlust an Trägern durch Entlaufen oder Tod nach sich gezogen und dadurch zu einem längeren Aufenthalt gezwungen hätten. Einen solchen Aufenthalt mußte ich unbedingt vermeiden, da wir weder für uns Europäer, noch für die Leute irgendwelche Verpflegung hatten.

Am 21. Juni erreichten wir Atogondama. Die Dörfer zwischen Bibolbola und Atogondama waren zum größten Tell seer. Ich kann mir diese vollkommen veränderte Haltung der Eingeborenen nicht anders erklären, als daß sie fürchteten, daß ich jetzt, nachdem ich den mir verschwiegenen Tod Sievertfens erfahren hätte, kommen würde, um alle zu töten. Doffentlich gelingt es, die aufgeregten Gemüter wieder zu beruhigen. Nach zweitägiger Rast ? in Atogondama marschierten wir am 24. Juni von Atogondama über Bisere nach Adiuge. In Bisere, welches bei unserem Hinmarsch nach Atogondama verlassen und dem Verfall nahe war, hatten sich die Bewohner wieder eingefunden und das Dorf hergerichtet. Ebenso waren in Aworemakok offensichtlich mehr Leute als vorher. Diese Räckwanderung begrüße ich müit Freuden. Ich glaube, daraus entnehmen zu können, daß die anfängliche Furcht sich gelegt hat. An einigen Stellen der Wege waren sogar gewisse An⸗ sänge einer Wegegusbesserung zu sehen. Im Dorf Adjuge hatten Elefanten und Büffel arge Verwüstungen angerichtet. Am 26. Juni traf ich in Ekododo ein, wo ich zwei Tage veiblieb. In der Um⸗ gegend von Ekododyo herrscht nicht überall Ruhe. Die Stämme von Mito mbe an der spanischen Grenze liegen wegen Weiberstreitigkeiten mit den Jes uk⸗Stämmen der spanischen Selte in heftigem Kampfe. Auf beiden Seiten sind Leute gefallen und Weiber ermordet. Bei diesen Streitigkeiten an der Grenze ist es kaum möglich, einzugreifen, da der Einfluß der spanischen Regierung auf, die beteiligten spanischen Stämme fehlt. Die Haltung dieser deutschen Stämme gegen die Regierung soll feindlich sein. Die in Ekododo stationierten Soldaten hatten sogar einen Ueberfall befürchtet, da gegen Avend bei dem Händler von Pagenstecher Mitombe Leute sich erkundigt hatten, wieviel Soldaten in Ekodoßo wären. Wenn ich auch diesen Befürchtungen nicht allzu⸗ viel Gewicht beilege, so habe ich es doch für nötig gehalten, sämtliche Gewehre und den größten Teil der Munition, die noch in Ekododo war, nach Uko ko mitzunehmen.

Was die Gründe der Unruhen und feindlichen Haltung der, Bebölkerung anlangt, so können diese meines Erachtens nicht lediglich in der zu großen Inanspruchnahme der Eingeborenen als Träger der Grenzexpedition gesehen werden. Denn merk⸗ würdigerweise sind gerade die Dörfer, deren Bewohner gar nicht oder nur sehr weng zu solchen Arbeitsleistungen herangezogen sind, an den Un— ruhen am meisten beteiligt. In Ainsok, wo ich den ersten Wider⸗ stand gefunden habe, war noch nie ein Weißer gewesen.. Die Auf— stände auf alte Kämpfe der Pangwe mit den Franzosen zurück⸗ zuführen, ist jedenfalls nicht unberechtigt. Aus jener Zeit, in der

mancher Pangwe gefallen ist, stammt der Schwur der Pangwe, daß ein Weißer fallen muß.

Eine große Rolle spielt sicher die Wildheit und die Beutegter der Pangwe.

Ich traf am 29. Juni in Ukoko ein. Auch bier waren beun— ruhigende Nachrichten über feindliche Haltung der Stämme an der französischen Grenze eingelaufen, die sogar schon mit Kanus bis Ndombo gewesen sein sollen, um die Station anzugreifen. Auch diesen Nachrichten stehe ich vorläufig ungläubig gegenüber, halte mich aber für verpflichtet, sie zu erwähnen.

Nach dieser zeitlichen Darstellung des allgemeinen Verlaufes der Erpedition gibt der Berichterstatter noch seine Eindrücke von Land und Leuten wieder. Danach sind von den Flüssen der Mbei, Komo und Abangg zum Teil schiffbar. Es wurde an den Stellen, an denen die Expedition sie überschrltt, eine Tiefe von 1— m Die Ein⸗ geborenen haben keine Kanus. Die Flüsse sind vollkommen vernach— lässigt und durch Baumstämme gesperrt. Als Zubringer für den Transport von Holjstämmen kommt außer den angeführten Flüssen

meines Erachtens noch ein großer Teil der übrigen Flüsse in Frage. Das ganze Land ist Waldland.

Wunderbarer primärer Urwald wechselt, ab mit Farmen und altem Farmland. Es konnte oft der allmähliche Uebergang des Farmlandes zum sekundären, dann wieder Der Reichtum des Landes wird. Im

Transportmitteln gar nicht ausgebeutet

ganzen Gebiet ist Gummi vorhanden, und zwar lediglich Lianen⸗ Gummi. Die

ian werden abgeschlagen und in Stücke von etwa 50 em zerkleinert. DOestlich des Abanga wurden zahlreiche Gummibäume gesehen, die aber nach den Angaben der Eingeborenen nicht genutzt werden, weil sie ncht er— tragreich sein sollen. Die Oelpalme fommt bis zum Abanga gar nicht vor. Oestlich des Abanga war sie häufig; es waren schöne Exemplare, die dort gesehen wurden. Da der Boden überall der gleiche ist, ein tiefgründiger Lateritboden, wird die Oelpalme auch westlich des Abanga gedeihen. Eg sollen zunächst an den Plätzen, an denen Posten eingerichtet werden, Versuche mit ihrer Anpflanzung gemacht werden. Im Gebiet von Atogondama bis zum Abanga kommt im Walde häufig Kola vor, womtt ein geringer Handel getrieben wird. Die Gingeborenenkulturen sind die üblichen, hauptsächlich Planten und Kassada, dann Makabo⸗Jams. Ferner wurden östlich von Atogondama sehr schöne Maispkantagen ge⸗ sehen. Maisstauden von 2,50 bis 3 m Höhe mit 2 bis 3 Kolben waren nicht selten. In den Gebieten östlich von Atogondama, die etwa 600 bis 700 m Höhe haben, wird fast überall Tabak an— gepflanzt, ohne daß aber eine besondeie Sorgfalt auf diese Kultur ge— legt wird. Die Tabakpflanzen blühten weiß und rot. Sie- hatien eine Höhe von 1 bis 2 m. Die Wege und Transportverhältnisse sind sehr schlecht. Eine gute Straße wurde lediglich bei Nsork ge— funden; es ist die Straße Osem Nsork —nvam; sie ist von den Fran⸗ zosen angelegt und in der Umgebung von Nsork jetzt vom Posten Nsork verbessert. .

Der Berichterstatter berichtigt die früheren Angaben, daß im Mai die Trockenzeit beginne. Die Expedition hat bis zum 23. Mai fast täglich, mitunter sehr starken Regen gehabt, der meist Nachmittags einsetzte und oft bis in die Nacht hinein anhielt. Nach einer Paufe von wenigen Tagen brachten der 29.30. Mat und der 1. Juni schwere Gewitter. Dann ließ der Regen etwas nach, doch erst vom 7. oder 8. Juni an konnte man etwas von dem Beginn einer Trockenzeit verspüren. In Atogondama muß es auch nach dieser Zeit noch ganz erheblich geregnet haben. Die Temperatur lst in diesen Gebirgs⸗ gegenden am Tage oft sehr warm; es wurden über 40 . gemessen. Nachts ist es dagegen angenehm, oft sogar empfindlich kühl.

Lianen

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Saatenstandsbericht für Bosnien und die Herzegowina.

Der Monat August war ebenso wie die Monate Juni und Jult mit geringen Ausnahmen regnerisch, mit lokalen Gewittern und strich⸗ weisen Hagelschlägen sowie wolkenbruchartigen Regen, die in einigen Niederungen ein wiederholtes Austreten der Flüsse hervorrtefen und

an den Kulturen bedeutenden Schaden verursachten. Die regnerische, kühle Witterung behinderte das rasche Fortschreiten der land⸗ wirtschaftlichen Arbeiten, verzögerte das Reifen der Halm⸗

früchte und bezünssigte das Auftreten von parasitischen Krankheiten. Der Schniit der Halmfrüchte ist nur in den tieferen Lagen beendet, in den mittleren Lagen im Zuge, in den Hochlagen hat er noch nicht begonnen und vollzieht sich infolge der fast täglichen Regen unter großen Schwierigkeiten. Das noch stehende Getreide ist größtenteils reif; durch Ausfall der Körner sowie durch Auswachsen werden Verluste gemeldet. Der Drusch ist nur in den tieferen Lagen der Herzegowina, wo überhaupt eine bessere Ernte zu verzeichnen ist. beendet, sonst erst im Zuge oder hat noch nicht begonnen. Die Qualität der er— droschenen Früchte ist meist unbejriedigend. Nach den bisherigen Meldungen dürfte das Ergebnis der heurigen Ernte an Halmfrüchten infolge der großen Schäden durch Hagelschläge und wiederholte Ueber— schwemmungen sowie durch die Üüngunst der Witterung beim Ein⸗ bringen den anfangs gehegten Hoffnungen nicht entsprechen, ein schwach mittleres sein und gegen den vorjährigen Einteertrag nicht unwesentlich zurückbleiben.

„Maig ist verschleden; in höheren Lagen und auf mehr durch⸗ lässigen Böden sind insbesondere die Frühsagaten gut, in tieferen Lagen sind die Kulturen in der Entwicklung stark zurückgeblieben, die infolge Ueberschwemmungen nachgebauten Saaten dürften kaum einen nennen werten Ertrag abgeben. Im allgemeinen ist auch dort, wo die Stengelentwicklung sehr gut ist, der Kolbenansatz nicht befriedigend. In der Herzegowina steht der Mais meist besser. Das Gesamt— erträgnis dürfte jenem des Vorjahres bedeutend nachstehen.

Kartoffeln sind wohl üppig im Kraut, der Knollenansatz . von mittlerer Größe, doch wird allgemein über starke Fäulnis geklagt.

Der Ertrag der Zuckerrüben wird infolge wiederholter Ueber— schwemmungen und des regnerischen Wetters wegen sowohl quantitativ als auch qualitativ jenem des Vorjahres nachstehen.

Tabak steht in der Herzegowina sehr gut, an manchen Orten zeigt sich Meltau in größerem Maße.

Klee und Luzerne werden meist zum dritten Male gemäht, der Ertrag ist sehr befriedigend. .

Wiesen. Die Mahd vollzog sich unter äußerst schwierigen Verhältnissen und ist in den Hochlagen noch immer nicht beendet. Durch die wiederholten Uebeischwemmungen wurden viele Talwiesen verschlämmt oder das gemähte Gras abgeschwemmt, infolge Regen wurde viel Heu verdorben, sodaß der heurige Heuertrag jenem des Vorjahres nachstehen wird. Bei zweischürigen Wiesen ist, falls warme Witterung eintritt, eine befriedigende Grummeternte zu erwarten.

Die Weiden bieten dem Vieh wohl hinreichendes Futter, sind jedoch infolge lang andauernder Kälte nicht so ausgiebig, als anfangs erhofft wurde. Bei Eintritt warmer Witterung steht eine gute Nach— weide zu erwarten.

In den Zwetschgengärten ist der vorhandene Fruchtansatz gut entwickelt und auch in der Reife ziemlich vorgeschritten. Der Ertrag dürfte gut mittel ausfallen und wird auf etwa 15 O09 Waggons Rohware geschaͤtzt. Aepfel und Birnen werden in Herbst und Wintersorten einen schwach mittleren Ertrag ergeben. In den herzegowinischen Weingärten ist der ursprünglich sehr reiche Traubenansatz durch das sehr starke Auftreten der Peronospora und insbesondere des Oidiums arg mitgenommen, sodaß im allge— meinen nur mehr auf eine schwach mittlere Lese gerechnet werden kann. (Wiener Zeitung.)

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim Reichs und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9— 3 Uhr eingesehen werden.)

Italien.

25. September 1913, Vormittags 11 Uhr. Provinzialdeputation in Syrakus: Verstärkung und Erweiterung der Brücke über den Cassibile auf der Straße Syrakus —Noto. Voranschlag 72 868 Lire. Vorläufige Sicherheit 4000 Lire, Kontraktspefen 2000 Lire; endgültige Sicherhelt 8000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reicht anzeiger“.

. 27. September 1913, Vormittags 9 Uhr. Direzione del genio militare in Alessandria: Bau eines Laboratoriums und Magazins für Mobilmachungszwecke des 2. schweren Feldartillerieregiments in Casale Monferrato. Voranschlag 60 000 Lire. Sicherheit 6000 Lire. Zeugnisse ꝛc. bis 25. September 1913. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger“.

30. September 1913, Vormittags 11 Uhr: Generaldirektion des Königlichen Arsenals in Spezia und gleichzeitig diejenige in Venedig. Lieferung von Linoleumteppichen. Wert 58 006 Lire. Sicherheit 5800 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“).

27. September 1913, Vormittags 10 Uhr: Bürgermeisteramt in Ramiseto. Bau der Straße Ramiseto—Castagneto. Voranschlag 134 490 Lire. Vorläufige Sicherheit 000 Lire, endgültige 10 der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim ‚Reichs⸗ anzeiger“.

25. September 1913, Vormittags 11 Uhr: Bürgermeisteramt in Alessandria. Bau eines Schulhauses in dem Vorort San Michele Centro. Voranschlag 41 388596 Lire. Vorläufige Sicherheit 2150 Lire, endgültige 4300 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger “‘.

25. September 1913, Nachmittags 1 Uhr. Bürgermeisteramt in Borgetto: Bau eines Schulhauses. Voranschlag 123 121,70 Lire. Sicherheit 6500 Lire. Näheres in italtenischer Sprache beim ‚Reichs⸗ anze ger“.

27. September 1913, Vormittags 10 Uhr. Bürgermeisteramt in Nola. Bau eines neuen Schlachthauses. Voranschlag 43 165.68 Lire. Vorläufige Sicherheit 2000 Lire, endgültige i der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsauzeiger“.

8. Oktober 1913, Vormittags 11 Uhr. Marineministerlum in Rom und gleichzeitig die Generaldirektionen der Königlichen Arsenale in Spezia, Venedig und Neapel: Lieferung von Buchenholz. Wert 105 126,25 Lire. Sicherheit 10 40 Lire.

J. Oktober 1913, Vormittags 11 Uhr. Marineministerium in Rom und gleichzeitig die Generaldirektionen der Königlichen Arsenale in Spezia, Neapel, Venedig und Tarant: Lieferung von Kautschukgegenständen. Wert 295 500 Lire. Sicherheit 30 000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim ‚Reichsanzeiger“.

109. Oktober 1913, Vormittags 11 Uhr: Ebenda. Lieferung von amerikanischem Tannenholz (Pitch⸗Pine). Wert 148 391 Lire. Sicher⸗ heit 15 9000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim Reichs— anzeiger“.

6. Oktober 1913, Vormittags 109—– 11. Uhr: Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig die Königliche Präfektur in Genua. Nochmalige Ausschreibung der Erweiterungsbauten im Hafen von Spezia, vgl. „Reichszanzeiger' Nr. 193 vom 16. August 1913. Voranschlag 2786 700 Lire. Zulassungsanträge und Zeug nisse 2c. bis 26. September 1913. Vorläufige Sicherheit 106 060 Lire, endgültige 10 der Zuschlagsumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

Niederlande.

24. September 1913. Landbouwyvereeniging in Pieterburen (Probinz Frlesland): Lieferung von Kunstdünger. Die Bedingungen sind bei W. Kuipers daselbst erhältlich. .

26. September 1913. Landbouwpereeniging in Alteveer (Provinz Nordholland): Lieferung von Chilesalpeter und schwefel⸗ saurem Ammoniak. Die Bedingungen, sind für 5 Cts. (in Brief— marken) bei H. Holmersma daselbst erhältlich.

26. September 1913. Vorstand, der Cooperative Vereeniging Akkerboum in Andyk (Provinz Nordholland): Lieferung von Kunst— ang g Die Angebote sind an den Schriftführer W. Groen daselbst zu richten.

30. September 1913, 11 Uhr. Direktor und Kommandant der Marine in Am sterdam: Lieferung von: Besteck Nr. I: Alten Tauen (Slapping), Besteck Nr. 2: Stahltauen, Besteck Nr. 3: Eisentauen, Besteck Nr. 4: Navigationslaternen und Beleuchtungsgegenständen.

Die Bedingungen liegen auf dem Marineminlsterkum im Haag, bei den Marinedirektionen zu Amsterdam, Willemsoord und Hellevoet⸗ sluis zur Einsichtnahme aus und sind auf Frankoanfrage gegen ie (20 Fl. bei dem Ausrüstungsdirektor auf der Königlichen Marine⸗ werft zu Amsterdam erhältlich. Die Einschreibungsbillete, für jedes Besteck besonders, die nach Art. 4 der allgemeinen Bedingungen ab⸗ zufassen sind, müssen gehörig verschlossen fpätestens am Tage der Ver⸗ dingung, Vormittags 11 Uhr, bei dem Sekretariat der Marinedirektion zu Amsterdam eingegangen sein.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestell ten Nachrichten für Handel, Industrie und Land⸗ wirt schaft ).)

Winke für den Handelsverkehr mit Guatemala.

Porto. Kaufmännischen Anfragen an das Kaiserlich Deutsche Konsulat in Guatemala sind mindestens 0 20 M in deutschen Brief⸗ marken beizufügen. Antwortscheine werden von der Postverwaltung nicht eingelöst. e

Postpakete. Guatemala steht im Postpaket verkehr mit Deutsch⸗ land. Das Höchstgewicht der zulässigen Pakete beträgt 5 kg. (

Verkehrswege. Die schnellste Verbindung mit Europa führt von Puerto Barrios über New Orleans und New Jork und erfordert zwei bis drei Wochen. Die United Fruit Company unterhält einen regelmäßigen wöchentlichen Verkehr zwischen Puerto Barrios und New Orleang. Monatlich zweimal gehen direkse Dampfer der Ham burg⸗Amerikalinie von Hamburg über Antwerpen und Colsn nach Puerto Barrios und brauchen für die Reise annähernd sieben Wochen. Es empfiehlt sich Waren bis zum Wohnort des Empfängers gegen Diebstahl zu versichern. .

Die Einfuhr von Waren nach Guatemala erfolgt meistens durch Vermittlung ausländischer Kommissionshäuser, mit denen die hiesigen Verkäufer in fester Verbindung stehen. Doch ist die Zu⸗ sendung von Katalogen und sonstigem Reklamematerial an Inter⸗ essenten, deren Adressen vom Kaiserlichen Konsulat auf Ansuchen mitgeteilt werden, wohl zu empfehlen. ;

Reisende. Die Entsendung von gewandten, sprachkundigen Geschäftsreisenden, die mit den neuesten Mustern versehen sind, hat sich bewährt, besonders in den Artikeln, die sich nur schwer nach Katalogen bestellen lassen. Die Muster können zollfrei eingeführt werden, wenn die Wiederausfuhr innerhalb von zwei Monaten erfolgt und sür den fraglichen Zoll eine Bürgschaft hinterlegt wird.

Unmittelbare Lieferungen an ein heimische Abnehmer. Die übliche geschäftliche Vorsicht sollte nicht außer acht gelassen werden, da hier in der Kreditfähigkeit nicht selten unerwartete Schwankungen eintreten; hierdurch können namentlich dann Verluste herbeigeführt werden, wenn die langen Kredite zugestanden worden sind, die hier vielfach beansprucht werden. Bet Lieferungen gegen Akzept ist es angebracht, die Verschiffungspaptere zugunsten des be—⸗ treffenden Bankhauses oder an Order ausstellen zu lassen. .

Reklamationen. Der Rechtsweg ist unverhältnismäßig teuer, da die Anwalts⸗ und Gerichtskosten recht hoch sind. Eine Klage wird sich daher in der Regel nur bei hohen Objekten lohnen, wenn die Sache ganz klar liegt und der Gegner sicher zahlungsfähig ũist. Das Konsulat ist zur gütlichen Vermittlung bereit. ; .

Zoll. Es ist hier üblich, daß der Zoll, ebenso wie die im Lande selbst entstehenden Transport- und sonstigen Spesen dem Käufer zur Last fallen. Daher ist es in zweifelhaften Fällen ratsam, wegen der Zolldeklaration oder Verpackung bei dem Kunden oder dessen Ver⸗ treter Anweisungen einzuholen.

Patent- und Markenschutz. Die Anmeldung von Patenten und Schutzmarken erfolgt am besten durch Vermittlung eines hiesigen Rechtsanwalts. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Guatemala vom 9. August 1913.)

Nach der Woche nübersicht der Reichsbank vom 15. Sep⸗ tember 1913 betrugen (4 und im Vergleich zur Vorwoche):

Aktiva. 1913 1912 1911

Metallbestand ( Be⸗ 10 60 60 stand an kurs⸗ . fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, das Kilogr. fein zu

273d 6 berechnet) 145071 000 1247 809 00 1128 60s 00 ( 43 264 666) ( 13 415 000) I7 865 00) 175 391 0660 925 075 G65 * 3832 356 000

darunter Gold. . 2366 ( 39 088 000) (4 13 574 000) 17 026 000)

Bestand an Reichs⸗ . kassenscheinen .. 46 032 000 38 746 000 I 345 000 (4 133 000) (4 1 354 000) (4 170000)

Bestand an Noten anderer Banken. 29 442 000 31 619 000 27 681 000 ( 9244 000) (4 8009 ooo) ( 8 350 00)

Bestand an Wechseln . und Schecks. 9364 916 000 1207 766 000 1 157 527 000 ( 14 207 000) ( 69 5938 6 / rs 000)

Bestand an Lombard⸗ ö forderungen. 7 099 000 57 100 009 62 916000 (4 355846000 6 S635 66060) (4 1 592 000) Bestand an Effekten S1 794 000 37 864 000 26 040 000 ( 7 461 0009(4 9777 000) 4 20 278 000) 8 an sonstigen

tiven. 2609 2092 909 171 834 009 210 657 909 ( 5433 000) (4 1294000) 11 622000)

Passiva. Grundkapital ..

Reservefondsd...

180 000 000 (unverändert) 64 814 000

180 9000 000 (unverändert)

66 937 000

(unverändert) (unverändert) (unverändert)

18357447 000 1 669 383 000 1644136000 ( 36 938 000) (— 26 721 000) 4 27 923 000)

724 362 0090 S829 045 000 7a 386 000 IOS O63 000 121722 000) (4137 305 000) . 61 799 000 47 673 000 35 935 0090

( 1289 000) (4 1 644 000) 4 2549000)

180 9000 000 (unverändert) 70 048 0900

Betrag der um⸗ laufenden Noten.

sonstige täglich fällige Verbhindlichkeiten .

sonstige Passiva .

Konkurse im Auslande. Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des Stanislaus Lip ezyns ki, Besitzer des unter „J. Lipezynski' registrierten Schneider atellers in Krakau, Hauptring, mittels Beschlusseg des K. K. Landes wilgerichts. Abteilung Vl, in Krakau vom 6. August 1913. hirn S. 813. Provisorischer Konkursmasseverwalter: Advokat Dr. Pinkus (Filipp) Landau in Krakau. , (Termin zur Wahl des definltiven Konkursmasseverwalters) 21. August 1913, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 20 Sftober 1913 bel dem genannten Gerichte anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Krakau wohnhafter ,, namhaft zu machen. Liqui⸗ dierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 7. November 1913, Vormittags 10 Uhr.