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Frankreich.
Vorgeschlagene gesetzliche Maßnahmen gegen den Gebrguch des Wortes „frangais' als Eigenschafts— bezeichnung seitens nichtfranzösischer Personen oder fen tnfteh und auf nichtfranzösischen Waren. In der Deputiertenkammer ist von einigen Ahgeordneten ein Gesetzentwurf eingebracht, wonach der öffentliche Gebrauch des Wortes frangais“ zur Bezeichnung einer Unternehmung, eines Handelshauses, einer Ge⸗ sellschaft oder eines Erzeugnisses unter den in Artikel 405 des Straf⸗ gesetzbuchs vorgesehenen Strafen verboten sein soll:
1) für alle Unternehmungen oder Gesellschaften, die einen oder mehrere ausländische Verwalter oder Leiter haben, ferner die nicht ausschließlich nach französischem Rechte verwaltet werden, die Zweigunternehmungen einer ausländischen Unternehmung oder Gesellschast sind oder die mehr als
10 v H. ausländische Angestellte haben;
2) bei Waren aller Art, die nicht in Frankreich oder in den französischen Kolonien von ausschließlich durch französische Staatsangehörige gegründeten und verwalteten Unter— nehmungen oder Gesellschaften hergestellt sind.
Wer diese Bestimmungen wiederholt übertritt, soll, falls er Aus⸗ länder ist, aus dem franzößsischen Gebiet ausgewiesen werden.
Den zurzeit bestehenden Unternehmungen oder Gesellschaften, welche das Wort „fran gais“ widerrechtlich als Eigenschaftsbezeichnung benutzen, soll eine Frist von 6 Monaten, vom Tage der Kundmachung des Gesetzes ab gerechnet, gelassen werden, um das genannte Wort * ihrer Firma, ihren Satzungen, Marken, Prospekten usw. zu ent ernen.
Der Gesetzesvorschlag ist von der Deputiertenkammer an ihren Ausschuß für Handel und Gewerbe zur Berichterstattung überwiesen worden. (Chambre des Députés Nr. 2471.)
Winke für Gläubiger bei Konkursen in Japan.
Gerichtliche Konkurse kommen in Japan verhältnismäßig selten vor, da der japanische Gläubiger bei Zahlungseinstellungen seines Schuldners eine außergerichtliche Regelung durch Vergleich ge⸗ wöhnlich vorteilhafter findet, als die langwierige Einleitung und Durchführung eines Konkursberfahrenzs. Die Gründe dafür sind zum Teil in der Unzulänglichkeit der einschlägigen gesetzlichen Be⸗ stimmungen zu suchen, die einerseits durch ihre sehr langen Fristen, andererselts dadurch, daß sie gegen Nichtkaufleute nicht in An⸗ wendung kommen können, dem Schuldner die Möglichkeit geben, durch verschleppende Anträge oder durch Aufgeben seiner Kaufmann⸗ eigenschaft den Konkurs beinahe illusorisch zu machen. Zum anderen Teile beruht die Erscheinung auf dem festen Zusammenhalt der japanischen Familie, auf Grund dessen die Familienmitglieder sich häufig zu weitgehenden Zugeständnissen an die Gläubiger verstehen, damit ihrem Sippengenossen die Schande des Bankrotts erspart bleibt, während nach erfolgter Konkurserklürung auf eine derartige Unterstützung des Gemeinschuldners durch seine Familie naturgemäß nicht zu rechnen ist.
Eine gesetzliche Neuregelung der veralteten konkursrecht⸗ lichen Bestimmungen, die im (alten) Handelsgesetzbuche vom Jahre 1890 und im Einführungsgesetz zum revidierten Handelsgesetzbuche vom Jahre 1899 enthalten sind, soll in Vorbereitung sein. Bis zur erfolgten Revision ist indessen auch deutschen Gläubigern bei Zahlungseinstellungen ihrer japanischen Schuldner mehr zu empfehlen, Deckung für ihre Forderungen durch selbständiges Vorgehen (Pfändung, Vergleich) zu suchen, als sich in die Wirrsale eines lang⸗ wierigen und meist ergebnislosen Konkursverfahrens zu begeben.
Konkursanträge sind in Japan bei dem Landgericht (Ghiho Saibansho) zu stellen, in dessen Bezirk die Handelsniederlassung des zahlungsunfähigen Schuldners gelegen ist. Der Gläubiger hat bei dem Antrage Sicherheit für die Kosten des Verfahrens (durchschnittlich einige hundert Mark) zu hinterlegen. Die Kon kurs⸗ eröffnung wird durch Anschlag am Gerichtsbrett und an der Handelsniederlassung des Gemeinschuldners sowie in den Amts⸗ blättern des Regterungsbezirks bekannt gemacht. Durch diese Be⸗ kanntmachung gelten alle Gläubiger als aufgefordert, ihre For— derungen zur Masse anzumelden. Ueberdies sollen diejenigen Gläubiger, deren Aufenthalt dem Konkursgericht bekannt ist, schriftlich zur An⸗ meldung ihrer Forderungen aufgefordert werden, haben jedoch keinen Anspruch auf Schadensersatz für den Fall, daß ihnen diese Aufforde rung nicht zugeht. Da das Verfahren von der Stellung des Kon⸗— kursantrags an bis zur Konkurseröffnung meist geraume Zeit in An spruch nimmt, werden deutsche Interessenten in der Regel durch Mittelpersonen in Japan rechtzeitig Nachricht von einem drohenden oder erfolgten Bankrott erhalten, zumal über Zahlungseinstellungen bedeutender Firmen gewöhnlich in der hiesigen fremdsprachlichen Tages⸗ presse berichtet wird.
Die Anmeldungsfrist für Forderungen beträgt nach erfolgter Konkurseröffnung mindestens drei, höchstens sechs Monate. Die An meldung erfolgt bei dem Konkursrichter mittels eines japanisch ab⸗ zufassenden, in zwei Exemplaren einzureichenden unbeglaubigten Schrift— satzes und hat durch einen Vertreter am Platz zu geschehen. Hierfür sowie zur Wahrnehmung der übrigen Formalitäten ist die Bestellung eines Rechtsanwalts unumgänglich notwendig. Die für den Anwalt bestimmte Vollmacht wird unbeglaubigt erteilt; deutsche Handelsgesellschaften haben die Vollmachtsurkunde außer mit der Firma noch mit der persönlichen Unterschrift ihrer Vertreter zu zeichnen und deren Zeichnungsberechtigung wiederum durch beglaubigten Auszug aus dem deutschen Handelsregister oder notartelle Bescheinigung zu belegen.
Der einzige deutsche Advokat in Japan, der vielfach die Interessen deutscher Reichsangehöriger wahrgenommen hat, ist Dr. jur. K. Vogt in Jokohama, YJamashitacho Nr. 75 (Tel.-Adresse: „Vogt“, ABG 5H th Fdition, Western Union, Liebers Code), der in Verbindung mit englischen und japanischen Advokaten auch in Tokio, Kobe und an anderen Orten des Landes arbeitet. (Bericht des Kaiserlichen General⸗ konsulats in Jokohama)
1.
Der III. Internationale Kongreß für Kälteindustrie wird vom 14. bis 24. September d. J. in Washington und Chicago abgehalten werden. Der Kongreß bezweckt unter anderem: Bestimmung der besten Verfahren für Anwendung der künstlichen Kälte bei leichtverderblichen Lebensmitteln zum Zwece der Erhaltung während der Beförderung und der Lagerung; Erweckung des Ver⸗ trauens zu den wohltätigen Wirkungen der künstlichen Kälte auf diese Lebensmittel und Hebung ihrer Würdigung in der öffentlichen Mei— nung; Anregung zur Ausdehnung des Geschäfts und Handels mit leichtverderblichen Ackerbauerzeugnissen sowle ihrer Beförderung unter Anwendung und mit Hilfe der Kälteerzeugung; Studium der be— stehenden Gesetze, die in irgendwelcher Weise die rechtmäßigen indu— striellen nnd Handelsinteressen bei Anwendung der Kälteerzeugung . und Anregung von Gesetzen für Bekämpfung von Uebel— ständen.
Eine Ausstellung von leichtverderblichen, mit künst⸗ licher Kälte behandelten Lebensmitteln, von Eis- und Kälteerzeugungsmaschinen sowie dazu gehörigen Vor— richtungen und Materialien soll in Verbindung mit dem Kon— gresse während zweier Wochen ahgehalten werden.
Dee offiziellen Verhandlungssprachen für den Kongreß sind Eng⸗ lisch, Französisch, Deutsch und Spanisch; Abdrucke aller in den ver⸗ schiedenen Abteilungen angemeldeten Vorträge werden in jeder dieser Sprachen an die Teilnehmer verteilt. Es wird beabsichtigt, alle auf dem Kongresse gehaltenen Vorträge zusammen mit den darüber ent⸗ standenen Diskussionen sowie alle Verhandlungen in Buchform in den offiziellen Sprachen zu veröffentlichen und sie jedem Teilnehmer in der von ihm gewünschten Sprache zuzustellen. Nähere Auskunft in allen den Kongreß betreffenden Fragen erteilt der Secretary General, Mr. J. 5. Nickerson, 431 So., Dearborn Street, Chicago.
Konkurse im Auslande. Galizien.
Konkurs ist eröffnet über das Vermögen der Nachlaßmasse des Benjamin Ziff, Kaufmann in Lemberg, Pl. Krakowski, registr., unter Firma Benjamin Ziff, mittels Beschlusses des K. K. Landes⸗ als Handelsgerichts, Abteilung VII, in Lemberg vom 21. Fe⸗ bruar 1913 — Nr. S. 9/13. — Provisorischer Konkursmasseverwalter: Irydor Fruks in Lemberg, Piastow 8A. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 6. März 1913, Vor⸗ mittags 9 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 4. April 1913 bei dem genannten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Lemberg wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 10. April 1913, Vormittags 9 Uhr. .
Bosnien.
Kreisgericht Banjaluka. Name des Falliten: Andrija Ko—⸗ vasevis, Lederhändler und Schuhmacher in Prnjavor. Konkurtz⸗ verwalter: Rechtsanwalt Dr. Vita Alkalay, Stellvertreter: Rechts⸗ anwalt Dr. Ivan Jelinovic, beide in Banjaluka. Anmeldetermin: 20. März 1913. Prüfungstermin: 2. April 1913. Den Anmeldungen die in serbo⸗kroatischer Sprache abzufassen sind, müssen etwaige Beweis⸗ urkunden in Ur⸗ oder Abschrift beigefügt werden.
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 27. Februar 1913: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen ene, a) 12 515 Nicht gestellt. — ——
— In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrats der Berliner Handels-Gesellschaft ist laut Meldung des W. T. B.“ der Ab⸗ schluß für das Geschäftsjahr 1912 vorgelegt worden. Die im Berichts⸗ jahre erzielten Gewinne stellen sich auf 16393 025,21 S gegen 16 180 786 57 M im Vorjahre; hiervon entfallen auf Zinsen und Wechsel 8377 241 87 (1911: 8 38593122) S6, auf Provisionen 4396 311,47 (1911: 4 051 473,73) S6, auf Konsortial⸗ und Effekten⸗ geschäfte 3 619 471,87 (1911: 3743 381.62) A4. Die Verwaltungs⸗ fosten haben 2 523 808 54 (1911: 2389 772,25) ½, die Steuern 0 171,85 (1911. 940 187577] M betragen. Der Zugang auf Bank⸗ gebäude in Höhe von 90 783,9 MS ist vorweg abgeschrie ben worden. Nach Absetzung dieser Posten bleibt einschließlich des Vortrags von 170 3418,73 M ein Reingewinn von 12978 609. 33 4 verfügbar. (In dem für das Geschäftsjahr 1911 ausgewiesenen Rein⸗ gewinn von 14143 877,18 6 war ein aus den Vorjahren an⸗ gesammelter Vortrag von 1293 050,63 S enthalten, der zur Ab⸗ schreibung auf den Neubau verwendet worden ist.) Die Bilanz der Berliner Handels - Gesellschaft vom 31. Dezember 1912 weist folgende Ziffern auf: Aktiven: Kasse 26 478 815,90 S, Wechsel 105 471 527 50 Æ , Reports und Lombardvorschüsse 77 408 348, — M1, Effekten, Reichsanleihe und Konsols 9 649 475,45 „S, Effekten, ver⸗ schiedene 32 221 794,35 S, Grundstückskonto 3 035 460,69 , Bank gebäude 8 750 000, — 4A, Konsortialkonto 51 850 705 09 S , Debitoren 248 627 717.92 ½ (wovon 10,6 Millionen Guthaben bei Bankfirmen und 19432 Millionen gedeckte Debitoren), Dauernde Beteiligungen 11 092 279,99 ƽ. Passiven: Kommanditkapital 110 000 000, — 46, Reservefonds 34 500 000 M, Akzepte 97 408 041,38 S (wovon 68,5 Millionen gegen Guthaben und Unterlagen), Kreditoren II8 655 681,38 S½ (wovon 1773 Millionen auf feste Termine), Rückständige Gewinnanteile 13 732,50 S6, Talonsteuerrücklage L030 900, — M4, Gewinn- und Verlustkonto 12978 690963 6. Auf Antrag der Geschäftsinhaber hat der Verwaltungsrat beschlossen, vorbehaltlich der Genehmigung der Bilanz durch die General versammlung die Dividende für das Kommanditkapital von 110 000 000 d auf 9g 0ι festzusetzen. Nach Absetzung der Tantiemen sowie nach einer Ueber weisung an die Pensionskasse der Angestellten in Höhe der im Jahre 1912 gezablten Pensionen verbleiben 259 061,10 ½6 als Vortrag auf neu e Rechnung.
ö „In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Großen Berliner Straßenbahn wurde laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin eine Dividende von 8h oo (nicht 85 o) vorgeschlagen.
— Die Aufsichtsratssitzung der Thonwaren⸗Industrie Wies loch, A.⸗G., beschloß laut Meldung des . W. T. B.“ aus Mannheim, der am 11. Aprll stattfindenden Generalversammlung nach Vornahme der Abschreibungen eine Dividende von 8 Prozent gegen eine solche von 7 Prozent im Vorjahre vorzuschlagen.
— Zu der gestrigen Dividendenmeldung der Deutschen Dampfschiffahrts gesell schaft Hansa erfährt W. T. B.“ noch, daß vom Reingewinn in Höhe von 8 200 000 Ss (4 755 000 M) nach Abzug der Dividende und Tantieme dem Assekuranzreservefonds außer dem Prämienüberschuß von 850 000 ÿ (950 000 S) no 1500 000 M (nichts), der Spezialreserve 1 000 000 S6 (500 000 ) und der Pensionskasse der Angestellten 250 000 S (200 000) über- viesen werden (s. Nr. 51, II. Beilage des ‚R.⸗ u. St. .A.“).
Der in der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats und Vorstands des Norddeutschen Lloyd, Bremen, vorgelegte Abschluß des Ge schäftsjahres 1912 weist laut Meldung des . W. T. B.“ einen Bruttoüberschuß von rund 514 Millionen gegenüber 41.5 Mil— lionen im Vorjahre, somit eine Steigerung um 104 Millionen auf. Der Ausfall im Nordamerikapassagegeschäft, den das Jahr 1911 gebracht hatte, wurde nicht nur ausgeglichen, sondern auch gegenüber 1910 noch ein beträchtlicher Vorsprung er—
zielt. Hinzu kam die bekannte günstige Lage des Fracht⸗ geschäfts auf allen überseeischen Linien der Gesellschaft sowie eine beträchtliche Vermehrung der Gewinve aus Zinsen und aus den Beteiligungen. Es ist in Aussicht genommen, der auf den 19. März einzuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer sieben⸗ prozentigen Dividen de vorzuschlagen nach Vornahme von 24,2 Mil⸗ lionen (Vorjahr 20,7 Millionen) Abschreibungen, darunter 4 Millionen Extraabschreibung auf Seedampfer (Vorjahr 15 Millionen) und nach Zuweisung von 1340 000 M an den Versicherungsfonds (Vorjahr 1563 000 M ), 735 000 „ an den gesetzlichen Reservefonds (Vorjahr 395 9000 6), 4 550 9000 υÿ an den Erneuerungsfonds (Vorjahr 00 000 M) und 389 000 M an den Talonsteuerfonds (Vorjahr 275 90900 S6). Damit errelchen die ausgewiesenen Reserven des Nord⸗ deutschen Lloyd Anfang 1913 eine Höhe von insgesamt 28,1 Millionen. Den 1957 Millionen betragenden Kreditoren (gegenüber 19,5 Millionen im Vorjahre) stehen 399 (im Vorjahre 18,1 Millionen Mark De⸗ bitoren. Bankguthaben usw. sowie Anzahlungen und Vorauszahlungen auf Schiffsneubauten gegenüber. Gleichzeitig betragen die voraus—⸗ gezahlten Passagegelder und Vorträge für schwebende Schäden und Risiken 139 Milllonen (gegen 109 Millionen im Vorjahre).
In der gestri en Hauptversammlung des Stahlwerksver⸗ bandes wurde laut Meldung des W. T. B.“ aus Düsseldorf be⸗ richtet, daß die Beschäftigung bei den Verbandsmitgliedern nach wie vor durchaus befriedigend ist. Die weitere Entwicklung des Geschäfts wird davon abhängen, ob dem Kriege der Balkanstaaten bald ein Ende gesetzt wird und mit der Entspannung der politischen Lage auch eine Erleichterung des Geldmarktes eintritt. Das Inlandsgeschäft in Halbzeug liegt weiter günstig, und Abruf sowohl wie Versand halten sich auf der Höhe der Vormonate. Die Freigabe des Verkaufs für das zweite Viertel des Jahres wurde zu den bisherigen Preisen und Bedingungen beschlossen. Auch im Ausland ist die Beschäftigung der Verbraucher noch gut; indes wird, wie bereits neulich gemeldet, für neue Geschäfte mit Rücksicht auf die immer noch nicht ge⸗ llärte politische Lage und infolge der Preisabschwächung am englischen Roheisenmarkte zum Teil Vorsicht beobachtet. Man verspricht sich jedoch von der Beilegung der politischen Wirren ein Wiederaufleben der Nachfrage. In schwerem Oberbaumaterial wurde von den preußischen Bahnen ein Nachtragsbedarf für Kleineisenzeug aufgegeben,
wodurch sich die Gesamtme nge an Kleinelsenzeug für bas
jahr 1913 um rund 4000 t gegenüber dem Vorjahre
Der Auftragsbestand an schwerem Material isi
friedigend und stellte sich am 1. Februar für Inland Ausland zusammen um rund 490 900 t höher als zur gleichen Zeit 1912. In Grubenschienen sind die Jahresabschlüsse der stãndigen Abnehmer sämtlich hereingenommen, wobei die esamtmenge der vorjährigen Bestellungen einschließlich Nachtragsbedarf jetzt schon überschritten ist. Der Spezifikationseingang ist gleichfalls zufrieden, tellend. Das Rillenschienengeschäft liegt fortgesetzt sehr gut, und die Lieferwerke sind his Jahresende voll besetzt. Anfragen des Aus— landes müssen vielfach wegen der von den Werken verlangten ausgedehnten Lieferfristen abgelehnt werden. In Formeifen ist der Absatz nach dem Inlande zufriedenstellend, wenn auch der Handel neuen Käufen gegenüber Zurückhaltung übt, veran- laßt durch die noch ungewiße Entwicklung der Bauarbeiterfrage und die gedrückte Lage des Hypothetenmarktes, die das Baugeschäft ungünstig beeinflussen. Der Verkauf für das zweite Jahresviertel wurde zu den bisherigen Preisen und Bedingungen freigegeben. Das Ausglandsgeschäft liegt noch befriedigend, nur im Verkehr mit den Balkanstaaten herrscht nach wie vor Stille. Die nächste Hauptver sammlung ist auf den 17. Ap ril anberaumt.
— Der Aufsichtsrat der Privatbank zu Gotha beschloß in seiner Sitzung vom 26. d. M., der am 28. März d. J. stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 6 o für das Geschäftsjahr 1912 vorzuschlagen.
London, 27. Februar. (W. T. B.) Bankausweigz. Totalreserve 28 455 0065 (Zun. 81 000) Pfd. Sterl., Notenumlauf 27 708 000 (Abn 80 000) Pfd. Sterl., Barvorrat 37713 900 (Zun. 1000) Pfd. Sterl., Portefeuille 41 8ᷓ0 900 (Zun. 3 913 500) Pfd. Sterl.,, Guthaben der Privaten 41 667 000 (Zun. 3991 090 Pid. Sterl,, Guthaben des Staates 23 548 000 (Zun. S000 Pfd. Sterl., Notenreserve 27 387 000 (3Zun. 74 009) Pfd. Sierl, Regierungssicherbeit 13 034 000 (Abn. 10900) Pfd. Sterl. Prozent verhältnis der Reserve zu den Passiven 433 gegen 468 in der Vor— woche. Clearinghouseumsatz 279 Millionen, gegen die entsprechende Woche des Vorjahres mehr 4 Millionen.
Paris, 27. Februar. (W. T. B.) Ban kauswe is. Bar—
vorrat in Gold 3220227 000 (Abn. 5 881 000) Fr., do. in Silber 621 814 000 (Abn. 6 880 000) Fr., Portefeuille der Hauptbank und der Filialen 1 908 169 000 (Jun. 197 177 000) Fr., Notenumlauf 5 787 636 000 (3Zun. 110 343 009) Fr., Laufende Rechnung der Private 634 028 000 (Abn. 43 167 000) Fr., Guthaben des Staatsschatzes 273 232 000 (Zun. 83 271 000) Fr., Gefamtvorschüsse 708 127 6000 Abn. 7 811 006) Fr., Zins⸗ und Diskonterträgnis 16081 000 (Zun. 000) Fr. — Verhältnis des Barvorrats zum Netenumlauf 8 gegen 67,89 in der Vorwoche. — Mailan d, 27. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrat der Banca Commerciale beschloß, der am 29. März stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 45 Lire für die Aktie vorzuschlagen.
Berlin, 28. Februar. Die Börse begann heute in schwächerer Haltung, die jedoch im weiteren Verlaufe einer Befestigung Platz machte. Auf den meisten Gebieten waren Kursbesserungen wahr— nehmbar, namentlich für Montanwerte, von denen besonders Gelsen kirchener sowie Phönixaktien höher waren. Auch für Canada Pacific— aktien zeigte sich lebhafter Begehr. Der Abschluß des Norddeutschen Lloyd befriedigte, ohne jedoch einen merkbaren Einfluß auf den Kurs auszuüben. Der Privatdiskont notierte heute Hao / o, lange Sicht 55 0 / .
Berliner Waren berichte.
Berlin, den 28. Februar. Produktenmarkt. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, inländischer 153,00 - 196,00 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 208. 56 bis 208,25 — 208,50 Abnahme im Mai, do. 216, 90 — 210, 25 — 210,50 Abnahme im Juli, do. 204,00 — 03,75 — 204,00 Abnahme im Sep⸗ tember. Behauptet.
Roggen, inländischer 163,900 ab Bahn, Normalgewicht 72,50 - 172.25 Abnahme im Mat, do. 173,50 — 173, 75 — 173,5 nahme im Juli. Ruhig.
Hafer, inländischer fein 180, 00 — 198,00, mittel 163, 090 –— 179, 00 ab Bahn und Kahn, Normalgewicht 450 g 170,25 — 170, 00 — 170,25 Abnahme im Mai, do. 171K, 75 Abnahme im Juli. Behauptet.
Mais, runder 151,00 - 153,00 ab Kahn, amerttan. Mixed 147,00 - 149,00 ab Kahn. Matter.
Weizenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 00 23,75 — 27,75. Still.
Roggenmehl (per 100 kg) ab Bahn und Speicher Nr. 0 und 1 gemischt 20,50 —= 23,00. Still.
Rüböl für 160 kg mit Faß 66,30 Geld Abnahme im März, do. 65,50 — 65,60 Abnahme im Mai. Behauptet.
12 9 12 89 ) .
Berlin, 27. Februar. Marktpretise nach Ermittlungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise. ) Der Doppelzentner für: Weizen, gute Sorte ) 19, 60 ½, 19,54 S6. — Weizen, Mittelsorte ) 19, 18 S6, 19,42 S6. — Weizen, geringe Sorte F) 19.36 M, 9.30 . — Roggen, gute Sorte f) 16,0 S, — — S6. — Roggen, Mittelsorte / — AÆ6, —— 416. — Roggen, geringe Sorte — — M, — 4 ꝗ. — Futtergerste, gute Sorte?) 17,900 S, 16,40 A. — Futtergerste, Mittelsorte ) 16,30 S6, 15,80 S6. — Futtergerste, geringe Sorte *) 15,70 MS, 185,20 4M. — Hafer, gute Sorte *) 20,20 M, 18,30 S6. — Hafer, Mittelsorte') 18,20 S, 16,60 S. — Hafer, geringe Sorte — — M, — — 46. — Mais (mixed) gute Sorte 15,20 16, 14,90 S. — Mais (mixed) geringe Sorte — — M6, — — M4. — Mais (runder) gute Sorte 15,70 AM, 15,30 S6. — Richtstroh — AM, — — 46. — Heu — — M, —— S. — (Markthallen⸗ preise.) Erbsen, gelbe, zum Kochen 50, 0 SHP, 30,00 ShI . — Speisebohnen, weiße 60 00 M, 35 00 M6. — Linsen 60 00 M, 35, 00 M6. — Kartoffeln (Kleinhandel) 10,00 4M, 6, 00 S6. — Rindfleisch von der Keule 1 kg 240 S, 1,70 S, do. Bauchfleisch 1 kg 1,80 S, 1,30 S6. — Schwelnefleisch 1 kg 210 , 1,50 . — Kalbfleisch 1 kg 2,40 , 140 6. — Hammelfleisch 2,20 A, 1,50 S6. — Butter 1 kg 3,00 S6, 2,40 S. — 60 Stück 6,00 MS, 4,00 M — Karpfen 1 kg 240 υ, 1.20 Aale 1 kg 3, 20 S, 1,60 S6. — Zander 1 kg 3,60 A, 1,40 Hechte 1 Kg 2,80 , 1, 0 . — Barsche 1 Eg 2,40 , 1, 90 s. Schleie 1 Eg 3.20 S, 1,50 d6. — Bleie 1 kg 1,60 M, O, S0 . Krebse 60 Stück 24,00 S, 4,00 4. t Ab Bahn. ) Frel Wagen und ab Bahn.
Kurgsberichte von auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 27. Februar. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 82,75 Br., 82 25 Gd
Wien, 28. Februar, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B) Einh. 40/4 Rente M. N. pr. ult. 8445, Einh. 400 Rente Januar Juli pr. ult. S4, 45, Oesterr. 400 Rente in Kr. W. pr. ult. S4 60, Ungar. 400 Goldrente 103,10, Ungar. 4060 Rente in Kr. W. 83 65, Türkische Lose per medio 227,00, Orienthahnaktien pr, ult. S0 90. Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz) pr. ult. 707,75, Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 114 00, Wiener Bankvereinaktien hl200, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 631 50, Ungar. an, Kreditbankaktien 825, 00, Oesterr. Länderbankaktien 516 00, Unionbant— aktien 597.00, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 11850, Brüxer KRohienbergb. Gefellsch. Akt., Desterr. Alpine MHiontangesel ⸗ schaftsaktien 1038,50, Prager Eisenindustrieges.⸗Akt. 3463,00. Fest.˖
Die zuversichtliche Beurkellung ber politischen Lage und bessere Aus- landsberichte regten an. Montanwerte auf Deckungen im Anschluß an die Dividendenschäͤtzung der Alpine Montangesellschaft von 2 Kronen gegen 42 Kronen im Vorjahre kräftig erholt.
London, 27. Februar. (W. T. B.) Schluß) 2019 Eng⸗ lische Konsols 7416, Silber prompt 273, 2 Monate 27160, Privat- diskont 4114. — Bankausgang 43 000 Pfd. Sterl. .
. 2 27. Februar. (W. T. B.) (Schluß) 3 0 Fran. ente 88,94. ( ö
Madrid, 27. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 108,05.
Lisfsab on, 27. Februar. (W. T. B) Goldagis 1.
Rew PYotk, 27. Februar. (B. T. B.). (Schluß) Die Börse eröffnete in unregelmäßiger Haltung, die Werte der American Can Eo. notierten auf günstige Divdendengerüchte wesentlich höher. Bald nach Eröffnung wurden Realisationen vorgenommen und die Haltung wurde infolgedessen unter Führung von Union Pacific und Canadian Pacifie Shares matter. Nach einer vorübergehenden Besse⸗ rung verfiel das Geschäft in Trägheit, da sich die Spekulation in Er⸗ wartung der am 4. März stattfindenden Antrittsrede Wilsons ab⸗ wartend verhielt. Gerüchte von der Besetzung des Postens des Generalstaatsanwalts durch den radikalen Mr. Me. Reynolds ver⸗ sflimmten. Steels litten unter der Schließung eines Stahlwerks. Die Meldung, daß angesichts der starken Opposition gegen die Vorlagen jur Reform der Börse und der Akiiensteuer die Annahme dieser Vor⸗ lagen kaum möglich sein wird, sowie die günstigeren politischen Be⸗ richte aus Europa regten später an, sodaß eine kräftige Aufwärts bewegung einsetzen konnte. Wiederum standen American Can Werte im Vordergrund des Interesses. In der Schlußstunde machte die Besserung unter Rückkäufen weitere Fortschritte; besonders Baltimore and Ohto Shares waren in Erwartung der Genehmigung der Bonds— emisston gefragt; die Börse schloß in strammer Haltung mit Kurs— besserungen bis zu 15 Doll. An Aktien wurden 33 906 Stück um⸗ gefetzt. Tendenz für Geld: Stetig. Geld auf 24 Std. Durchschn.; Itnsrate 3, do. Zinsrafe für letztes Darlehn des Tages 3, Wechsel auf London 48535, Cable Tranzfers 4,8540, Wechsel auf Berlin (Sicht) 955 16.
Nio de Janeiro, 27. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf London 165/16.
Kurzberichte von auswärtigen Waren märkten.
Essener Börse vom 26. Februar 1913. Amtlicher Kursbericht. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Rheinisch—⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Zeche) I. Gas⸗ und Flamm kohle: a. Gasförderkohle 12 00 —– i400 S6, b. Gas- flammförderkoble 11,50 — 12 50 Mι, C. Flammförderkehle 11900 bis 11,50 S6, 4. Stückkohle 13,50 — 15 00 , e. Halbgesiebte 13,090 bis 14,00 S6, f. Nußkoble gew. Korn I und 11 13, 75 — 14A 50 6, do. do. Iil 13 75 - 14 50 M, do. do. IV 1300-1375 M, g. Nuß⸗ gruskohle 0—- 2030 mm 825 — 9 25 46, do. 0 - 5060 mm 975 bis 10,50 6, h Gruskohle 6,77 — 375 ο ; II. Fettkoh le; a. Förder⸗ koble 1125-1200 „66, b. Bestmelierte Kohle 12,5013 90 6. . Stückkoble 13 50 – 14,00 M, d. Nußkohle, gew. Korn L 13.75 bis 14,50 ½, do. do. II 13 75 — 14,50 M6, do. do. III 13 75 — 143530 lb, do. do. 4M 13. 00—= 13,75 S6, e. Kokskohle 12,25 — 13.00 6; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 10,50 — 12,09 S6, b. de. melierte 11 75— 12575 , c. do. aufgebesserte je nach dem Stück gehalt 1276 1435 6, 4. Stückkoble 1326 15575 6, . Nuß. kohle, gew. Korn 1 und II 1525 — 18,50 6, do., do. 41 1690 bis 19 50 , do. do. IV 11,50 — 13,75 M6, t. Anthrazit Nuß Korn 1 20, 00 = 21,50 , do. do. II. 21, 50 — 25,50 M, g. Fördergrus 9, 30 bis 10,50 M6, h. Gruskohle unter 10 min G26. 900 6; R Koks: a. Sochofenkoks 15,50 - 17 50 66. b. Gießereikots 18, 00-29 090 6, C. Brechkoks J und 11 2000 23 00 S6; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 1100 14,25 6.
Magdeburg, 28. Februar. (W. T. B.). Zucker bericht Kornzucker 83 Grad o. S. 9.50 — 9,77! Nachprodukte 75 Grad o. S 755 — 7,75. Stimmung: Fest. Braotraffinade J o. Faß 19,75 bis 20 00. Kristallzucker J m. S. — —. Gem. Raffinade m. S. 19.50 bis 19,7. Gem. Melis J m. S. 19, 90— 19,25. Stimmung: Ruhig, stetin. Rohzucker J. Produkt Transit frei an Bord Hamburg Februar 8h73 Gd. 002 Br., — — bez., März 9, 5 Gd. 1090. Br., = bez., April 15.927 Gd., 19,073 Br., — — bez., Mai 10, 123 Gd., lo, 74 Kr., — — bez., August 106421 Gd., 10,4 Br., bez. Oktober ⸗Desember 19,127 Gd., 19.17! Be,, — — bez. — Stimmung:; Ruhig, stetig. Wochenumsaßß: 628 000 Zentner. Die Vorräte der ersten Hand an Erstytodukten betrugen zu Ende des Monats Fe bruar 19137 5 863 0690 Zentner gegen 1 974 000 Zentner zu Ende Februar 1912 und 5547 00 Zenter zu Ende Februar 191.
Cöln, 27. Februar. W. T. B.) Rüböl loto 69,00, ür Mai 67,00. ö . Bremen, 27. Februar. (W. T. B.) Sch malj. Ruhig. Loko, Tubs und Flrkin 57, Doppeleimer 58. — Kaffee. Stetig. — Baum wolle. Still. Amertean middling lole 633.
Ham burg, 28. Februar, Vormittags 10 Uhr. (W. T. B.) Zuckermarkt. Fest. Rübenrohzucker J. Produkt Basis S8 o/] Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, für Februar 9, NI, für März e für a. 10, 90, für Mai 10,15, für August 104145, für Oktober⸗Dezember 10,15.
. . 28. Februar, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (B. T. B35 Kaffee. Stetig. Good average Santos für März 514 Gon, für Mai 627 Gd., für September 6216 Gd, für De⸗ ember 614 Gd.
Bu dapest, 27. Februar, Vormittags 11 Uhr. (W. T. B.) Raps für August 17490.
,, , Februar. (W. T. B) Rübenrohzucker 880 Februar 9 sh. 10 d. Wert, stetig. Javazucker 9600 prompt 10 sh. 9 d. Wert, stetig. — .
. 27. Februar. . T. B.) (Schluß) Stan dard⸗
upfer stetig, 64, 3 Monat 641.
ö , nn, Februar, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (BV. T. B). Baum wolle. Umsatz 13099 Ballen, dahon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amertkanische middling Lieferungen: Stetig. Februar⸗März 666 Marz Apriĩ 6h60, pril Mai 6609, Mal. Juni 6,60, Junkt-Juli 658, Juli August 6.55, August⸗September g. 45, September⸗-Oktober 6,31, Ok⸗ tober ⸗ November 624, November⸗Dezember 6,21.
Glasgow, 27. Februar. ö. B.) (Schluß.) Rohetsen Middlesbrough warrants träge, 61/43. . .
Am sterdam, 27. Februar. 66 T. B.) Java⸗Kaffee
ood ordinary 49. — Banegzinn 1313. ] Antwerpen, 27. Februar, (W. T. B). Petroleum. Raffiniertes Type welß loko 23 bez. Br., do. für Fehruar 23 Br., do, für März 231 Br., do. für April⸗-Mai 24 Br. Fest. — Sch malz für Februar —.
. Jork, 27. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Daummwolle loko middling 12,50, do. für März 1221, do. für Mat 1203. do., in Rew Orleans loko middl. 12, Petroleum Refined (in Cases) 10,30, do. Standard white in New Jork 8,50,
do. Gredik Balances at Oil City 250. Schmalz Western steam
11,00, do. Rohe u. Brothers 11,45, Zuger fair ref. Mutz egyados 361, Getreidefracht nach Liverpool 33, Kaffee Rio Nr. 7 loko 123, do. für Februar — do. für April 12,283, Kupfer
Standard loko 14,00, Zinn 47.30 – 47,75.
Theater und Musik.
Konzerte. . Recht interessant verlief am Montag der Klavierabend von Richard Glas im Beerh opensagl; in den Vorträgen kam ein intensiv fühlender Musiker zu Worte, der den Inhalt klar
ju gliedern und mit Gefühl zu gestalten weiß. Lieblich, zart und innig klang das Fis⸗Dur-Nociurne von Chopin; auch Beethovens s- Dur- Sonate wurde mit schöner Empfindung zu Gehör gewracht. Liszts ‚„Mephistowaljer verlangte zuweilen ein stãrkeres Ausdrucks · vermögen; im ganzen konnte man aber auch an dieser Leistung seine Freude haben. Dem jungen Käünstler wurde die dankbare Anerkennung der Hörer zuteil.
29 V. Großen Symphoniekonzert des Blüthner⸗ Orchesters, das Siegmund von Hausegger am Dienstag im Blüthnersagl leinete, wirkte der Pianist To seph Pem aur aus Leipzig mit. Den Anfang machte Cherubinis Ouvertüre zu Anakreon?, die mit großem Schwunge und in klarster Gliederung zu Gehör ge⸗ bracht wurde. Ihr folgten das Chopinsche Klavierkonzert in F. Moll, eine sehr feine, an manchen Stellen ins Empfindsame, Welchliche gehende Komposition, die aber unter den Händen einez Künstlers vom Schlage Pembaurs eine Gestaltung erfuhr, die wunderbar wirkte Der Mittelsatz, ein Larghetto, wurde so duftig und poesiedoll ver⸗ mittelt, daß man vermeinte, das Gaukelspiel leichtbeschwingter Falter zu erleben: eine großartige Leistung! Den Schluß des ersten Teiles bildete dann eine im Manuskript vorliegende Neuheit . Sym⸗ phonische Rhapsodie ', (Op. 9) aus der Feder des geschätz ten Pian isten und Komponisten Walther Lampe. Eine vlelverheißende Introduktton macht einer schwülstigen, dunkelfarbigen, motivarmen und wenig zu— sagenden Muftt Platz, die auch noch den Nachteil hat, ungeheuer breit ausgejponnen zu sein. Es schien hier mehr Lust am komposi⸗ torischen Schaffen als die Notwendigkeit, inneres Empfinden in Musik umzusetzen, die Triebfeder gewesen zu sein. Auch das fast an den Schluß gelegte, wie eine Oase anmutende, ein⸗ gestreute, tonschöne, melodiöse Largo konnte nichts n der Tatsache ändern, daß diese Musik wenig Eindrücke hinterläßt und warme Empfindungen nur ganz vereinzelt auslöst. Daß der Fomponist mit den modernen Orchesterklangwirkungen vertraut ist und ein großes Können besitzt, zeigt trotzdem diese Tonsprache, wenn sie auch nicht sonderlich reizt. Hausegger holte aus ihr heraus, was sie an Schönheiten hatte, und riß das Oechester völlig mit sich fort, konnte aber nicht mehr als einen Achtungserfolg erzwingen. Den Schluß bildete Beethovens VII. Symphonie in A⸗Dur, die in der Wiedergabe Hauseggers ein mustkalisches Erlebnis war. Langanhaltender Beifall, lohnte iese große. Leistung, — Anstatt des angekündigten Geigers Juan Frigola ließ sich, gleich⸗
89 J 2 8 1 4 8 X. 29 1 I wis 5 * * falls am Dienstag, im Klindworth⸗Scharwenkasaal die Trio⸗
vereinigung der Herren Bronislaw von Pont ak, Clavier Hugo Kortfchak (Violine) und Heinz Beyer (Cello) hören, Es war ein flottes, sicheres und technisch sauberes Zusammenspiel, das die drei Künstler boten, von denen der Geiger bereits wiederholt hier erfolgreich aufgetreten und der Cellist auch schon seit einer Reihe von Jahren als tüchtiger Künstler in seinem Fache bekannt ist. Ihnen reihte sich der Pianist vollwertig ein. Außer dem 3. Kammerkonzert von Rameau, das besonders leichtflüssig und elegant wiedergegeben wurde, standen Trios von Kahn und Tschaikowsky auf der Vortragsfolge — Mit einem sehr ernsten Programm trat am Dienstag der Pianist Walter Braunfels im Theatersaal der König lächen Hochschule für Mu sik hervor. Der Abend wurde von J. S. Bach und Beethoven beherrscht; mit Hingabe suchte der junge Künftler die Tiefen dieser Musik zu ergründen. Aus der Wiedergabe der Ehromatischen Phantaste und Fuge von Bach sprach schon ein bedeutendes Können, das darstellerisch noch bemerkenswerter war als technisch. Wer es mit seiner Kunst so ernst nimmt, dem kann der Erfolg nicht versagt bleiben. Jeder, der sich zum Hören eingefunden batte, konnte sich an dieser Mustk erbauen und erheben. Der Berliner Tonkünstlerverein batte um dieselbe Zeit im Lette-Haus einen musikwissenschaftlichen bezw. pädagogischen Abend beranstaltet. Die nicht unbekannte Pianistin Gisela Springer aus Wilen hielt einen Vortrag über „Die Kunst des mu sika⸗ lischen Hörens‘. Von einem schönen Idealismus belebt, sucht die Dame nach Mitteln und Wegen, um die reine Freude an guter Musik auch dem Laien zugänglich zu machen. Um das Ziel zu erreichen, schwebt ihr eine eigenartige Erziehungsmethode vor; sie plant, durch fortlaufende zyklische Veranstaltungen die Jugend systematisch in die Welt der Musik einzuführen; vom einfachen Liede ausgehend, soll durch erläuternde Worte und praktische Vorführungen das Ohr auch des Ungeübten allmählich zu musikalischem Hören erzogen werden. In den schon beftehenden Jugendkonzerten vermißt dee Rednerin das erklärende, Gemüt und Phantasie anregende Wort. Aber trotz des pädagogischen Einschlags sollen diese Veranstaltungen keinen belehrenden Charakter tragen, sondern nur freudeweckend wirken. An den Vortrag schlossen sich praktische Vor⸗ führungen durch die Künstlerin. In der folgenden kurzen Diskussion klangen trotz allgemeiner Zustimmung doch Zweifel durch an dem praktischen Erfolge dieser an sich lobenswerten Bestrebungen. Der liebenswürdige Optimismus der Rednerin verfehlte jedenfalls seine Wirkung auf die Hörer nicht, die diese neuen Anregungen auf. dem Gebiete der Jugenderziehung dankbar aufnahmen Viel Genuß ge⸗ wähcten die Vortragskünstlerin Margarete Frankenstein und Marie Blitar, mit ihren Liedern zur Laute, an demselben Dienstag den zahlreichen Zuhörern im Festsaal des Brüderverein s. Margarete Frankenstein weiß durch die Art, wie sie Gedichte vorträgt, gleichpiel 5b diese syrischen oder epischen Charakters, älterer oder neuerer Schule find, stets starf zu fesseln. Ihre Sprechweise ist durchaus ungekünstelt, klor, deutlich, sinnentsprechend in der Betonung und darauf bedacht, die rechte Stimmung auszulösen. Sie fand verdientermaßen starken Beifall für ihre künstlerisch wertvollen Leistungen. Unter den Lautenlieder⸗ sängerinnen gebührt Marie Blitar ein Platz an erster Stelle. Ihr wohlgebildeter schmiegsamer Sopran berührt bei schwermütigen wie bei fröhlichen Weisen gleich angenehm und ist aller Aus drucks⸗ schattierungen mühelos fähig. Auch ihr wurde lebhafter Beifall ge spendet, der sich nur durch verschiedene Zugaben beschwichtigen ließ.
Im VIII. Loevensohn-Konzert in Theatersaal der König lichen Hochschule für Musik kam am Mittwoch wieder gine stattliche Zahl von neuen Kompositionen zum ersten Male zu Gehör. Es waren im Durchschnitt ansprechende Tonstücke tüchtiger Musiker, die schon durch ihre ausgezeichnete Wiedergabe angenehm zu hören waren. Alfred Cafellas Sonate für Klavier und Cello fiel durch die eigentümliche Wucht der thematischen Verarbeitung auf;, wobl lag Eigenart in dieser Arbeit; sie ging aber nicht leicht ein. Tiebens würdiger und melodischer zeigte sich Alerander Winklers Klavier-Trio, das manche zarte Stimmung barg. Die Lieder von Arnold Ebel kamen nicht zu rechter Wirkung, obgleich Fräulein Berta Goetz sie mit Geschick und Geschmack sang. Der voll. besetzte Saal ließ keine Gelegenheit vorübergehen, insbesondere den Serten Loe vensohn, van Laar, Kutschka und Läonid Kreutzer herzlichen Beifall zu zollen.
Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 27. Februar 1913, 8 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags:
Station ö Seehöhe . 122m 509m liooom 20090m 000 m 44100 m
Temperatur (00) — 1,9 4,4 2. 2656 Rel. Ichtgk. O / o . 4 6 71 Wind Richtung. 8 R Geschw. mps. 12 Heiter. Bis zu 440 m Höbe Temveraturzunabme von — big . 4,9, desgleichen zwischen 2580 und 2800 m von — 56 his zwischen 3870 und 4000 im überall 17 42.
Wetterbericht vom 28. Februar 1913, Vorm. gz uhr, Wind
richtung, 2 Vetter
sfarte
—
Witterungg⸗ 26 der letzten 24 Standen
Name der Beobachtungg⸗ station
Meeregt⸗
9
3 n ielsius ed ag in
T . .
Barometerfland niveau u. Schwere in 6 * Preite
auf 0
Borkum 176,3 N 4 halb bed; 66 Reitum 75g 5 NMMO 1 helter 0 . . Nachm Niederichl. mein bewolkt
3 0 Vorm. Nie erschl.
Damburg 241
Swinemünde l 12164 Neufahrwasser 13 Meme!
Aachen
Vannober 12 7525 Schauer Bersin 754i R 2 75 J Nachts Niederschl. Dresden I5ß d WMW Regen J J T melst bewhitt Breslan — 751d R Regen 3 IJ ne bewzlkt Bromberg 75 W Regen 31 7564 meist bewölkt
mee . . 68 Nachts Niederschl. 7678 1 Nebel 12 757 Nachts Niederschl.
. , Nachm Miederschi. , *in NW Nebel Is d B21 meist bewölkt RJ w ihelmshanr.]) Stornowazy 768, NNO ? d. 1 1 765 meist bewölkt ,,, ,,, . o let weht eneltt . ( Wustren 1. M.) Ib? 3 Windst. bedeckt 3 0 763 Nachts Niederschl. K 6 1 763 Nachts Niederschl. , 8 2 (63 Naachm. Niederschl. Magdeburg 2 Regen 2 2 762 Wetterleuchten . ö IGrünbergsghl) 167,8 Windst. bedeckt 0 E62 ziemlich heiter , , ü nah, ,, O T6 l anhalt. Niederschl. . J . Fr iedriehshaf) St. Mathieu 768,5 ND 2 heite 0 764 Nachts Nieder ch. dd (Bamberg) Grisneʒ 165, 0 N Regen 4 2 758 meist bewõllt
München ; Zuglpie
Malin Head 767,3 6
Valentia
heiter
0
Aberdeen 768,3 NRW 1 halb bed.
IJ bedeckt 8 1
sI TW J halb bed. 3 R DJ bedect N halb bed
Vliffingen Helder Bodoe
5 6. 54,
61,2
6 763,2 75 7. . Christiansund 761,
K
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danaranda Wie hv Rarlitad 77 6 R W . 3 Archangel Id N=. 209 237
. J bedeckt 160 TTI5i,
Petersburg 748,7 Ss
Riga 5,7 NNO
2 57 — 3 —
uw . Wilna
Wa 757 WSW ö heiter 12 Kiew Wien Prag . Rom bedeckt 10 gloren ü,, Cagliari I5õ6, J bedeckt Thors havn 38 2 Windst. heiter Srndiz fers öh Wintdst bald be , zk ͤüdgenwalder⸗ . 752,9 . b bedeckt 13 In Nachts Niederschl. Gr. Jarmonth 765 d NNW T woltig 4 5 E756 m our n . 2 J
8 8
J! .
366
Rrakan 558 SW N bedeckt 1 I 757 vorwiegend heiter O 7o8 vorwiegend heiter 0 762 vorwiegend heiter
1. SW ZIswolkig
J
Lemberg
Triest
7
Hermannstadt 755,8 SO 1 bedeckt 1 0
os T Windst bedeckt * 2 JT 60 Nachts Niedersch. Reyksapst 7537 SG Y woltig 8 — T6 G een a) (HUhr Abends) 3 Jjiemlich heiter Cherbourg I5r ,s NR J halb bed. . 6 0 760
Clermont 66 NWB J bedeck 1 6
Biarriß Jod d SM OG J bedekt 3 3.
Niza , Windst. bedeckt 0 769
Perpignan I6I4 R 4 bedeckt 10 3 758
Belarad Ser. hh 3 8 I halb bed. 3 6 Brindisi 5g, 8 Y bedecht .
Moskau r 8 — 8 61 Vrwick — . Delsingfors 19.1 NNW 2 bedeckt Kuopio 499 NW 1 bedeckt 13 2 151 Jĩrich 6 ls W J bedeckt 69 Gen Tir Rr W L bedeckt Lugano Säntis 1 WBS Ws Schnee , Budavest r Wind. Dunft 2 J ö3 ziem ich heiter Portland Bill r 3 NSG heiter Sorta 6s d SSW 3 Regen Coruna 767 NM W T heiter „ Die Zahlen bieser Rubrik bedeuten: 0 0mm; 1 — 01 big 9.4; 3 — 05 bis 34; Dig geh lerg tele wr deen, ,n, d n, , ds du bi,, 7 2 51,B5 biz 144; 8 — 4435 bis 5b, 4; 9 — nicht gemeldet.
Ein ostwärts vordringendes Hochdruckgebiet über 68 mm bor dem Kanal, bis zum Nordmeer reichend, befindet sich gegenüber einem zurückweichenden Tiefdruckgebiet unter 45 mim über Westrußland und einem solchen unter 758 mm über dem Mittelmeer. In Iöland ist wieder starker Barometerfall eingetreten. In Deutschland ist das Wetter fiemlich trübe bei schwachen nördlichen bis westlichen Winden Ind, außer im Nordosten, frostfrei; es haben verhreitete Niederschläge stattgefunden. Deutsche See warte.
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