1913 / 259 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

.

Berichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmãärkten.

Hauptsächlich gezahlte Preise für 16 (1000 kg) in Mark

Marktorte

Wetzen

Gerste

Roggen Hafer

mittel

Danzʒ K Stettin.

Samburg. Straßburg.

Berlin, den 1. November 1913.

Berichte von anderen deutschen Fruchtmärkten.

Königsberg i. Pr. . . . 180 180-182 156 174 181 33 265 34 186 —187 190— 197,50 184 —186 197— 200

19250 143 150 163 159 162 156 155 146-148 166-159 155-158 165 = 1565 157-159 1646 —– 157 166-168 163 —= 163 160 - 1683,50 175 -= 18550

155 - 157 158— 166 165-168 171-174

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

Qualität

1913 gering

mittel gut Verkaufte

Oktober Marktorte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster hächster Doppelzentner

160. 16 16

175 180 15 163

157 = 160 ö ö. 170-177 50

ö

161 —164 168 - 170

Außerdem wurden am Markttage ö .

U . nach überschläglicher

wert 1 Jrrpel hing. Scatung bertaust zentner preig dem Doppelzentner

. . . (Preis unbekannt)

Am vorigen

Du rchschnitts Markttage

Verkauft preis

München. Landshut Straubing.. Augsburg

Nördlingen. Mindelheim.

München Landshut Straubing Augsburg Mindelheim

München. Landshut Straubing. Augsburg.. Mindelheim

München Landshut Straubing. Augsburg. Mindelheim

Berlin, den 1. November 1913.

Weizen. 1920 1920 20 00 20, 33 20,33 21,00 ö. 19396

1730 19,60 15 36

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 1920 956 2000 20,40 18,50 19,40

g gen.

17,368 17,86 16,20 1680 15,60

Ger ste.

15,00 16,00 15,69

Hafer. 16.00 15,59

52 15,40 k 1

309 1931 1923 41424 20,34 20 0

5199 1834 1957

19,74 19.06 25. 10. 18,20 25. 10.

15,58 5,6 25 10. 17,24 24. 10. 1589 24.10. 15.66 1651 25. 16. 15.20 15.20 25. 10. 14.52 14.46 74. 16. 1576 15.335 24. 10.

15,360 15.30 X35. 16.

16,69 1604] 25. 10. 14.81 15,16 24. 16.

14385 1519 24. 10. 16.07 h. 35. 16.

er und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. daß der betreffende Pceis nicht vorgekommen ist, ein Punkt C.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

3

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Entwicklung der deutschen Handelsflotte.

Das Kaiserliche Statistische Amt hat jetzt das erste Heft einer Statistik über die deutsche Seeschiffahrt im Jahre 1912 heraus⸗ gegeben, das interessantes Zahlenmaterial über die Entwicklung der deutschen Handelsmarine seit der Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts enthält. Danach waren vorhanden am 1. Januar

1875: 4602 Schiffe mit 1068 383 Reg.⸗Tons netto,

1890: 3594 . . ö.

1900: 3759 . ö , .

19106: 4655 2 369 30 ;

w 5 516631 ! 3

In dieser Statistik sind alle Schiffe von mehr als 590 cbm Bruttoraumgehalt enthalten. Es befindet sich darunter also auch eine große Anzahl von Fischereifahrzeugen, Schleppdampfern und der⸗ gleichen. Eigentliche Handelsschiffe, also Fahrzeuge, die zur Beförde⸗ rung von Guͤtern und Personen bestimmt sind, gab es in Deutsch— land im Jahre 1875 4562 mit einer Nettotonnage von 1066900 t, im Jahre 1913 dagegen 3888 mit einer Tonnage von 303 487 t. Die eigentliche Handelsflotte des Deutschen Reichs hat also nach der Zahl der Schiffe seit dem Jahre 1875 um 674 Einheiten abgenommen, dagegen in bezug auf die Nettotonnage eine Zunahme von mehr als 2 Millionen Tons erfahren. Der durchschnittliche Raumgehalt dieser Fahrzeuge ist von 234 Netto⸗Reg. Tons im Jahre 1875 auf 793 Tons im Jahre 913 gestiegen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß in der Zwischenzeit, am 1. März 1896, eine neue Schiffsvermessungsordnung in Kraft getreten ist, nach der der Raumgehalt der Segelschiffe und Seeleichter um etwa 3 bis 40ͤ9, der der Dampfschiffe sogar um etwa 180 niedriger gemessen wird als nach dem bis dahin geltenden Verfahren. Die Zunahme der Gesamttonnage sowohl wie die des durchschnittlichen Raumgehalts ist also in Wirklichkeiwt noch größer, als sie in den vor— stehenden Zahlen zum Ausdruck kommt.

In die von der Statistik erfaßte Periode fällt auch der Ueber⸗ gang von der Segelschiffahrt zur Dampfschiffahrt. Im Jahre 1875 besaß die deutsche Handelsmarine an Dampfschiffen 299 meist kleine Fahrzeuge mit einer Gesamttonnage von 189 998 Reg. Tons netto, im Jahre 1913 dagegen 20908 Dampfer mit 2 655 496 Reg. Tons. In der gleichen Zeit ist der Raumgehalt der Segelschiffe und Seeleichter von 878 385 Netto Reg.-Tons auf 498 228 Tons zurück— gegangen. Der durchschnittliche Raumgehalt der Dampfer ist von 635 Netto Reg. Tons auf 1266 Tons gesttegen.

Seit dem Jahre 1900 wird auch der Bruttoraumgehalt der deutschen Schiffe in der Statistik angegeben. Er beltef sich in dem genannten Jahre ouf 2495 389 t, im Jahre 1913 dagegen auf 4 935 09 t. Die Spannung zwischen der Brutto⸗ und der Netto⸗ tonnage betrug somit im Jahre 1900 757 591 t, im Jahre 1913 aber 1782 185 t. In diesem starken Anwachsen der Spannung zwischen Netto. und Bruttoraumgehalt, die hauptsächlich durch die Vergrößerung der Maschinen- und Kesselräume hervorgerufen ist, zeigt ich am deutlichsten die zunehmende Schnelligkeit der Dampfer der deutschen Kauffahrteiflotte.

Als Heimattshäfen der deutschen Handelsmarine kommen hauptsächlich die nachfolgenden 6 Plätze in Frage:

n

Schiffe Br. ⸗R.⸗ T.

2770 817

1425 229

Stettin ? 136 787 Flensburg . 9 114 359 Lübeck ö hi S4 474 Rostock 5 56 59 095. In diesen 6 Häfen allein sind also nahezu 4,0 Millionen Brutto⸗Reg.⸗ Tons beheimatet, während die gesamte Bruttotonnage der deutschen Handelsflotte 4 935 909 t beträgt. Alle übrigen Häfen Deutschlands zusammen genommen haben somit nur einen Schiffsbestand von 345 148

Brutto ⸗Reg⸗Tons aufzuwelsen. Bemerkenswert ist besonders die alles

überragende Stellung, die sich Hamburg und Bremen in der deutschen Seeschiffahrt gesichert haben. Umfaßt doch Hamburg allem bereits mehr als 6 o /9 der gesamten deutschen Kauffahrteiflotte. Der Vor⸗ sprung dieses Hafens hat sich gerade in den letzten Jahren ständig vergrößert; beispielsweise entfallen von der Gesamtzunahme, die die deutsche Handelsflotte im Jahre 1912 erfahren hat, nämlich 223 911 Brutto⸗Reg. Tons, auf Hamburg allein 204 408 t.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Streit der Direktion der Straß enbahngesellschaft in Cassel mit ihren Angestell ten bat, wie W. T. B; berichtet, eine Verschärfung erfahren, da die Direktion die Zurücknahme der Kündigung der seinerzeit wegen Aufwiegelung entlassenen Angestellten verweigert hat. (Vgl. Nr. 228 d. Bl.)

Zur Ausstandsbewegung in Riga (vgl. Nr. 258 d. Bl.) meldet ‚W. T. B.“, daß sich der Ausstand auf die Fabriken von Provodnik, Rosenkranz, Strauch und Kru min ausgedehnt hat. In der Fabrik von Sassenhof ist auch ein Teil der Arbeiter in den Ausstand getreten.

Die Arbeit ruht, wie dem W. T. B. aus Wellington ge⸗ meldet wird, in fast allen Häfen Neuseelandgs. Die auf den staatlichen Gruben beschäftigten Arbeiter sind ebenfalls in den Ausstand getreten. Infolge des zunehmenden Mangels an Kohlen und Lebensmitteln wird die Lage noch ernster. Ein Sonderaufgebot berittener Polizei ist von den Landbezirken in Wellington eingetroffen. Matrosen der Kriegsschiffe durchziehen mit aufgepflanztem Bajonett die Hafenanlagen. (Vgl. Nr. 258 d. Bl.)

Literatur.

Im Verlag von B. G. Teubner in Leipzig erscheint ein groß⸗ angelegtes Werk in einer Folge umfangreicher Einzeldarstellungen, das den Gesamttitel „Kultur der Gegenwart“ trägt. Es soll den Geblldeten in volkstümlicher Darstellung aus der Feder hervorragender Fachmänner eine systematisch aufgebaute, geschichtlich begründete Ge⸗ samtdarstellung der heutigen Kultur bieten. Der Plan ist zweifellos retzvoll, man darf sich aber nicht verhehlen, daß seiner erfolgreichen Durchführung Überaus große Schwierigkeiten entgegenstehen. Die Kultur der Gegenwart ist ein sehr schwankender, sich ständig wandelnder Begriff. Unser geistiges Lehen ist in einer tiefgehenden Gärung begriffen; die Wissenschaften, namentlich die schnell fortschreitenden naturwissenschaftlichen Disziplinen zeitigen in rascher Folge ungeahnte Ergebnisse, die zum Teil bisher

unangefochtene Grundlagen der früheren naturwissenschaftlichen Kenntnis in Frage stellen; die Technik löst Probleme, die noch vor kurzem für Phantasiegebllde galten, und das Wirtschaftsleben sieht sich vor große, ungelöste Anforderungen gestellt. In einem solchen Fluß der Dinge scheint es ein fast unmögliches Unterfangen, den Stand der heutigen Gesamtkultur zu erfassen und darzustellen. Anderseits wecken geiade die unübersichtliche Vielgestaltigkeit und die schnelle Entwicklung unserer Kulturlage doppelt heftig den Wunsch nach Orientierung, nach einer Aufhellung der zutage tretenden Bewegunggsrichtungen, nach einem Feststellen der als sicheren Besitz neugewonnenen Positionen. In diesem Sinne verdient dat vorerwähnte Unternehmen Dank und darf das Interesse welter Kreise beanspruchen, um so mehr, als nur wirklich berufene Kräfte sich in den Dienst der schwierigen Arbeit gestellt haben. Neu erschlenen ist in der Sammlung vom Teil III, Abt. III . Anorganische Naturwissenschaften der Band 2. In ihm wird unter der Redaltion des Professors E. von Meyer von der Technischen Hochschule in Dresden eine Darstellung der Chemie und unter der Redaktion des Leipziger Universitätsprofessors Fr. Rinne eine solche der Allge⸗— meinen Kristallographie und Mineralogie geboten. Um den gebildeten Leser, der nicht Fachmann ist, mit den wichtiasten chemischen Begriffen bekannt zu machen, hat der Professor von Meyer in zwet einleitenden Abschnitten eine sehr fesselnde und überaus klare Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Chemtle den übrigen Abschnitten vorausgeschickt. Die anorganische Chemie be⸗ handeln C. Engler⸗Karlsruhe und L. Wöhler-⸗Darmstadt, die organische O. Wallach⸗Göttingen, während sich in die Darstellung physikalischer Chemie R. Luther⸗-Dresden, W. Nernst⸗Berlin und M. le Blane Leipzig teilen. In den folgenden Abschnitten werden die Wechselwtrkungen der Chemie zur Physiologie (von A. Kossel⸗ Heidelberg), zum Ackerbau (von A. Kellner und H. Immendorf-Jena) und zur chemischen Technik (von O. N. Witt Berlin) dar⸗ gelegt. Namens⸗ und Sachregister schließen den etwa 650 Seiten flarken, mit 53 Textbildern ausgestatteten Band ab, der geh. 18, geb. 20, in Halbfranz 22 S kostet. Die Namen der an diesem Band beteiligten Forscher bürgen für eine wissenschaftlich einwand⸗ freie Bebandkung des Stoffes, zugleich darf hervorgehoben werden, daß die Darstellung in gutem Sinne volkstümlich, d. h. für den gebildeten Laien verständlich ist. Bei der eigenartigen Stellung der Chemle, die, abgesehen von den großen Fortschritten auf Ihrem eigent⸗ lichen Gebiete, wie keine andere naturwissenschaftliche Disziplin als Helferin in viele andere Gebiete der naturwissenschaftlichen Theorie und Praxis hinübergreift, darf gerade der vorliegende Band auf ein reges Interesse in welten Kreisen rechnen.

Daß von dei Professor Dr. Jos. Plaßmann unter Mit⸗ wirkung zahlreicher Fachmänner im Verlag der Herderschen Verlags bandlung in Freiburg i. Br. herausgegebene Jahrbuch der Naturwissenschaften liegt in seinem 28. Jahrgang für 1912 bis 1913 vor. Das Jahrbuch verfolgt den Zweck, dem naturwissenschaft⸗ lichen Forscher zu dienen, der sich auf den seiner eigenen Spezial⸗ wissenschaft benachbarten Gebieten Rat holen will, und zugleich dem gebildeten Laien einen Ueberblick über das Bedeutsamste aus dem Riesenmaterial einer wissenschaftlichen Jahresernte zu bieten. Das Bedürfnis nach einer derartigen zusammenfassenden Darstellung be⸗ steht unstreitig und das vorliegende Jahrbuch kommt ihm in durchaus anerkennenswerter Weise entgegen. Die in ihm vereinigten Abhandlungen, kürzeren Aufsätze und knappen Notizen sind sachlich und klar abgefaßt. Die Angabe der Quellen werden dem Fachmann

ebenso wertholl sein, wie der Laie es begrüßen wird, ĩ das rein Wissenschaftliche, sondern auch d n .

der einzelnen Forschungsergebnisse ausgiebig berücksichtigt worden ist.

Behandelt sind in dem Jahrbuch wieder alle Gebiete der Pbyfik, der Chemie, Astronomie. Meteorologe, Anthropologie, Etbnologie und. Urgeschichte, Mineralogie und Geologie, Zoologle, Botanik, Forst⸗ und Landwirtschaft, Länder- und Völkerkunde, Ge— sundheite pflege und Heilkunde, angewandte Mechanik, Industrie und industrielle Technik, ferner Luftschiffahrt, Kraftwagenindustrie und ver⸗ schiedene kleinere Sondergebiete (aeronautische Meteorologie, Fehler⸗ psychologie, Tierpsychologie u. a.) Anhänge bieten eine Ueber— sicht über die Himmelserscheinungen in Mitteleuropa. vom Mai 1913 bis dahin 1914, eine Totenschau des letzten Jahres und ein Personen!· und Sachregister. Das Jahrbuch hat sich in den hisherigen Jahren seines Bestehens bereits einen großen Kreis von Lesern erworben, die es als wertvolles Orientierungs⸗ mittel hochschätzen. Es verdient eine noch weitere Verbreitung und sei allen, die sich über die Fortschritte auf allen Gebieten der Natur⸗ wissenschaften auf dem Laufenden halten wollen, empfohlen. Der vorliegende, 468 Seiten starke und mit 15 Abbildungen ausgestattete Jahrgang kostet in Leinwand gebunden 7,50 .

Josef Limburg und seine Blldwerke. Mit einer Ein— leitung von Viktor Blüthgen. Verlag von Friedrich O. Wolter, Berlin. Das Buch bringt 125 Abbildungen von Werken eines jüngeren Bilyhauers, der in weiteren Kreisen früh zu Aufträgen kam. Josef Limburg ist eines jener Talente, wie sie zu allen Zeiten die Gunst des großen Publikums gesucht und gefunden haben. Er ist ausgezeichnet durch Klarheit und Gefälligkeit, durch ein gewisses Geschick der An—⸗ ordnung und einen leicht verständlichön Gefühlsausdruck, der allen Höhen und Tiefen wohlweislich aus dem Wege geht. Man fragt sich beim Durchblättern vergebens, was diese Büsten, diese Medaillons bekannter Persönlichkeiten vor einer halbwegs geschickten Photographie voraus haben, man erschrickt bei den größeren Gruppen religiösen oder allgemein menschlichen Inhalts vor dem Mut, der ohne das Feuer eigener Empfindung, lediglich in den Glelsen hergebrachter Vorstellungen wandelnd, die größten Aufgaben der Bildhauerkunst angreift und mit unfehlbarer Sicherheit statt eines Gedankens eine wohltönende Phrase zutage fördert. Die Sammlung von Zeitungsausschnitten, die „vom Künstler eifrigst gesammelt“ am Schluß dez Buches vom Ver⸗ leger abgedruckt werden, ist eine sonst nicht übliche Zugabe zu solchen Ausgaben. Sie wird damit entschuldigt, daß Prosessor Pietsch, der die Würdigung der elnzelnen Werke übernehmen sollte, nicht mehr unter den Lebenden weilt. Die Einleitung, die Victor Blüthgen als Freund des Bildhauers dem Buch vorausgeschickt und sehr anspruchsvoll Ein Künstler-⸗Werdegang“ über⸗ schrieben hat, muß den Widerspruch mehr herausfordern als jene meist harmlosen Berichte. Schon über den Ton dieser drei Seiten wird mancher betroffen sein: sie bestehen zur Hälfte aus einer verzückten Anrede an den jungen Künstler. Inhaltlich aber mutet der Versuch, dieses Durchschnittstalent zu einem Genie zu stempeln, denn doch auch dem mildesten Beurteiler etwas zu viel zu. Irgend eine sachliche Würdigung sucht man vergebens. Freilich, wenn Blüthgen über ein Werk wie die Zehlendorfer Madonna, „den Reiz allerpersönlichsten Empfindens ausgegossen“ findet, so wird man angesichts der Ab— bildung dieser ganz und gar konventionellen Statue bezweifeln müssen, ob der angesehene Schriftsteller auf dem Gebiet der bildenden Kunst zu den Berufenen gehört, deren Urteil anderen den Weg zu weisen vermag. 1h. IH.

Der Tenien-Verlag in Leipzig gibt unter der Bezeichnung „Tenfen⸗Bücher“ eine Folge kleiner Bändchen zum Preise von je 50 3 heraus, die in buntem Wechsel Gedichte, Novellen, Ge— schichtliches und Literarhistorisches entbalten. Zur Besprechung liegen die Bändchen 13—30 vor. Es läßt sich von ihnen leider nichts Empfehlenswertes sagen. Die Novellen (Rob. Hohlbaum: Simplicius Academicus (Band 13); B. Rüttenauer: Von einem, der sich für den Ritter Blaubart hielt (Bd. 14) und Karl Koberstein: Der böse Baron (Nr. 26) sind in der Ausgestaltung dürftig, bleiben in der Charakte⸗ risierung an der Oberfläche und fallen durch krasse Schilderung der äußeren Begebnisse unliebsam auf. Die Auswahl von Gedichten Alfred von Mussets, die A. Schmidt⸗Halensee in Nr. 23 bietet, ist zu eng um⸗ grenzt, um ein Bild von der Eigenart des Dichters zu bieten; die eberfetzung von Joseph Bonapartes Moina (Nr. 28) muß man unter die überflüssigen literarischen Ausgrabungen rechnen, und die Sammlung von Briefen Beethovens an geliebte Frauen (Nr. 19) ist überaus dürftig und nicht gerade glücklich ausgewählt. Entschiedene Ablehnung verdienen aber die Bändchen 16, 17 und 18, in denen die Briefe Goethes an Kätchen Schönkopf, an Friederike Oeser und seine Teipziger Gedichte einfach abgedruckt sind. Wem ist mit solchen fleinen Ausschnitten aus dem Lebenswerk Goethes gedient? Dem (Goethe⸗Kenner besagen sie nichts und für das große Publikum sind sie

ebenfalls völlig wertlos, zumal wenn sie, wie hier, ohne jede Ein—

leitung nur den Text bieten. Derartige völlig überflüssige Ver— Fffentlichungen können nicht entschieden genug abgelehnt werden. Nicht viel besser steht es mit dem Abdruck von Schillers, von ihm felbft aus seinen Werken ausgemerztem, schwülstigem Jugendpoem: Der Venuswagen, der für Literarhistoriker ein beschränktes Interesse haben Ffönnte, wenn es sich um eine kritisch durchgearbeitete Ausgabe, nicht um einen bloßen Abdruck handelte. Auch die beiden Bändchen, die Erinnerungen an die Befreiungskriege bringen (Nr. 27. J. C. Groß Die Fianzosenzeit in Leipzig“ und Heinrich Steffens, Breslau 1813) sind inhaltlich so dürftig, daß ihre Herausgabe auch im Hinblick auf die Hundertjahrfeler kaum gerechtfertigt erscheint.

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Amtlicher Erntebericht des Landwirtschaftsamts von Ohio, Oktober 1913.

Der folgende Bericht ist aus Mitteilungen amtlicher Korrespon⸗ denten zusammengestellt:

Weizen: Der Schätzung nach abgeerntetes Arcal 1 6654 497 Aeres Ergen 17 Bush. Abgeschätzte Gesamternte in 1913 27297 467 Busph. Qualität, mit dem Durchschnitt ver⸗

i Von der vorjährigen Ernte noch in den

Händen der Produzenten.... 10 r Areal, nach amtlichen Abschätzungen. 1610196 Ergebnis pro Acre s 28 Bush. Abgeschätzte Gesamternte in 1913 . . 44 960 805 Bush. Qualität, mit dem Durchschnitt ver⸗

ö

Gerste: (Winter⸗ und Sommergerste):

Areal, nach amtlichen Abschätzungen. . 44 399 Acres

ü 22 Busph.

Abgeschätzte Gesamternte in 1913 .. 994 164 Busph.

Qualität, mit dem Durchschnitt ver⸗

glichen. ;

96

r

Grgehnt pre Mer. 16 Bush.

Abgeschätzte Gesamternte in 1913 2971 078 Busph. Qualität, mit dem Durchschnitt ver— .

glichen v. H.

3 b. G.

I) .

1

Mais: Aussicht, im Vergleich zu einer Normal⸗ J ö Für Fütterungszwecke geschnitten. . F Durchschnittsdatum des Futterschneidens Kartoffeln: Voraussichtliche Gesamternte, ver⸗ glichen mit der vorjährigen. . Tabak: Aussicht, im Vergleich zu einer Durch⸗ I . Weide: Stand, verglichen mit dem Durchschnitt Aepfel: Aussicht, verglichen mit dem Vorjahr

90 v. H.

JJ 89 v. H. Roggen: Areal, nach amtlichen Abschätzungen. . 185 473 Acres

Die diesjährige Weizenernte Ohios wird auf 27297467 Bushels oder etwa 17 000 099 Bushels höher geschätzt als die letztjährige, wobei allerdings in Betracht zu ziehen ist, daß dte letztere fast einer Mißernte gleichkam, da viele Bezirke kaum den für die nächste Aus⸗ saat erforderlichen Samen einernteten. Die jetzige Ernte ist im Vergleich zu den Weizenernten von 1911 und 1910 um etwa 40090 000 Bushels geringer ausgefallen. Vas Durchschnittsergebnis für den Aere ist zwar 17 Bushels, gegen 15 Bushels in 1911 und 16 Bushels in 1910, aber das mit Weizen besäte Areal war in diesem Jahre geringer. Die vorjährige Mißernte kann zum Vergleich nicht herangezogen werden. Die Qualität, im Vergleich mit dem Durchschnitt, wird mit 96 v. H. angegeben, gegen 76 v. H. in 1911 und 93 v. H. in 1919. Dies dürfte den Schluß zulassen., daß die Farmer allmählich mehr Wert auf Bodenverbesserung und besseres Saatkorn legen. Von der Ernte des letzten Jahres sollen sich noch 10 v. H. in den Händen der Produzenten befinden. Die Haferernte fällt nicht befriedigend aus, da in- folge des äußerst trockenen Wetters während des letzten Teiles des Monats Mai und im Juni die Aehren im Wachstum zurückblieben und nicht voll wurden. Die Ernte beträgt der Schätzung nach 44950 805 Bushels oder etwa 39 000 000 Bushels weniger als in 1912, 2 000 900 Bushels weniger als in 1911 und 9 0090 000 Bushels weniger als in 1910. Allerdings war das vorjährige Haferareal das größte seit vielen Jahren, da ein großer Teil der im Winter 1911/12 vernichteten Weizensaat umgevpflügt und dafür Hafer eingedrillt wurde. Die günstige Witterung in 1912 brachte das Durchschnittsergebnis auf 44 Bushels pro Acre; in diesem Jahre schätzt man es auf 28 Busphels. Auch die Gerste weist infolge des trockenen Frühlings eine Abnahme in der Produktion pro Aere auf; nach Schätzung sollen 22 Bushels pro Acre eingeerntet sein, gegen 29 Bushels in 1912. Zwar betrug das mit Gerste besäte Areal in diesem Jahre schätzungz⸗ welse 7000 Acres mehr als in 1912; aber die wesentlich geringere Ernte pro Acre hatte ein geringeres Gesamtergebnis zur Folge. Das Gersteareal ist seit vier Jahren stetig in der Zunahme begriffen; es betrug in 1910 etwa 17000 Acres, im Vergleich zu 44 399 in 1913. Roggen weist mit 16 Bushels pro Acre in diesem Jahre gegen 17 Bushels im Vorjahre eine Abnahme in der Produktion pro Acre auf. Jedoch war das diesjährige Areal um 100 000 Aeres größer als das des Jahres 1912. Die abgeschätzte Gesamternte für 1913 beläuft sich auf 2971 078 Bushels, im Vergleich zu 1451 389 Bushels in 1912. Ebenso wie bei der Gerste hat auch das Roagenareal seit den letzten vier Jahren regelmäßig zugenommen, in 1910 betrug es 64 000 Acres. Die Ernteaussichten für Mais sind nicht besonders günstig. Man schätzt sie auf 83 v. H., dabei von der Annahme ausgehend, daß eine Normalernte (— 100 v. H.) 35 Bushels für den Acre bringen würde. An demselben Datum vor einem Jahre wurde die Aussicht mit 96 v. H. angegeben. Die äußerst trockene Witterung zur Zeit des Kolben⸗ ansetzens wird als Grund für die ungünstige Aussicht ange⸗ führt. Die abgeschätzte Gesamtfläche an Mais für 1913 ist um 150 000 Acres geringer als die in 1912. Infolge dieses Um⸗ standes und der schlechten Aussicht wird sich die Gesamtproduktion niedriger als die vorjährige stellen. Die Kartoffelernte wird den Berichten zufolge gering ausfallen. Die Gesamternte wird wahr⸗ scheinlich nur 50 v. H. der letztjährigen ergeben. In 1912 wurde die Kartoffelernte auf 124 v. H. der des Vorjahrs (1911) geschätzt. Die Aussicht für die Apfelernte stellt sich auf 33 v. SH. im Ver⸗ gleich zu der des letzten Jahres. In 1912 war die Aussicht, ver⸗ glichen mit der Ernte von 1911, 63 v. H. (Bericht des Kaiferlichen Konsulats in Cincinnati vom 14. Oktober 1913.)

; St. Petersburg, 31. Oktober. (W. T. B.) Nach amtlichen Berichten war der Stand des Wintergetreides am 14. Oktober im Zentrum günstig, in vier Gouvernements ungenügend, in 65 gut.

Verkehrswesen.

In der gestrigen, in den Räumen der Hamburger Börse ab— gehaltenen Arbeitssitzung des Fehmarn-Bahn-Komitees, dem zurzeit 27 Handelskammern angehören, wurde laut Meldung des ·W. T. B. einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der die geplante neue deutsch- nordtsche Weltroute Hamburg Lübeck Fehmarn Laaland Kopenhagen als die kürzeste und be⸗ quemste Verbindung zwischen dem ganzen deutschen und europäischen Westen mit den drei skandinapischen Ländern und Finnland bezeichnet wird. Das Komitee hoffe daher, daß die preußische Staateregierung Hand in Hand mit der dänischen Regierung der alsbaldigen Verwirk— lichung dieses Planes näher treten werde.

Nachdem gestern die Abnahme der Linie Toprakkale Alexandrette (Sweiglinie der Bagdadbahn) durch die vom türkischen Arbeitsministerium entsandte Kommission erfolgt ist, wird heute, wie W. T. B.“ meldet, der Betrieb auf der neuen Strecke eröffnet. Die insgesamt von der Bagdadbahn bisher in Betrieb genommene Streckenlänge wächst damit auf nahezu 700 km.

Verdingungen.

2

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs. und

Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen

Expedition während der Dienststunden von 9 3 Uhr eingesehen werden.) Italien.

6. November 1913, Vormittags 10 Uhr. Direktion des Militär⸗ kommissariats des 1X. Armeekorps in Rom: Lieferung von 6000 dz Gefrierfleisch für die Milttärkonservenfabrik in Scanzano (Foligno). Vorläufige Sicherheit 56 000 Lire. Wöchentliche Lieferung etwa 600-1200 d4z; Beginn Mitte November 1913. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

8. November 1913, Vormittags 11 Uhr: Bürgermeisteramt in Sen nori: Bau der beiden Straßenabschnitte von der Grenze von Osilo nach dem Bergflüßchen Sant'Elia und von dort nach der Ort⸗ schaft Sennort. Voranschlag 80 650 Lire. Vorläufige Sicherheit 4000 Lire, endgültige m0 der Zuschlagssumme. Näheres in italie⸗ nischer Sprache beim „Reichsanjeiger“.

13. November 1913, Nachmittags 2 Uhr. Bürgermeisteramt in Mailand: Bau einer öffentlichen Badeanstalt einschließlich des Baueß eines Schwimmbassins in Beton. Voranschlag 240 000 Lire. Sicherheit 24 000 Lire. Zeugnisse 2c. bis 5. November 1913, Nach⸗ mittags 3 Uhr. Näheres in italienischer Sprache beim Reichs⸗ anzeiger.“

15. Nobember 1913, Vormittags 19 Uhr: Bürgermeisteramt in Ehtauci. Bau einer Verbindunasfahrstraße mit der Eisenbahn⸗ station Chiauci. Voranschlag 52 791,73 Lire. Vorläufige Sicherheit 1000 Lire, endgültige / der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

15. November 1913, Mittags 12 Uhr. Festungsbaubureau in Spezia: Bau einer kleinen Infanteriekaserne im Hofe der Kaserne San Martino in Pisa. Voranschlag 96 000 Lire. Zeugnisse ꝛc. bs

13. November 1913, Mittags 12 Uhr. Sicherheit 9600 Lire.

Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.

22. November 1913, Vormittags 9 Uhr: Bürgermeisteramt in Vin. Bau eines Schulhauseg und einer Zugangsstraße zu dem⸗ selben. Voranschlag 90 000 Lire. Vorläufige Sicherheit 7000 Lire, end⸗ gültige go00 Lire. Kontraktspesen 1500 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger“.

25. November 1913, Vormittags 10 Uhr. Genossenschaftsdepu⸗ tation für den Bau der Straße Pavana— Badi⸗Treppio zwischen den Gemeinden Sambuco Pistoiese, Fastel di Casio und Camugnano in Sambuco Pistoiese: Vergebung des Baues der vorerwähnten Straße in 2 Losen. 1. Abschnitt 8152, 8s9 m lang, Voranschlag 217 45099 Lire; 2. Abschnitt 556154 m lang, Voranschlag 193 284,51 Lire. Zeugnisse 3c. bis 18. November 1913. Vorläufige Sicherheit ao des Voranschffigs, endgültige io der Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Spaliche beim Reschsanzeiger“.

Niederlande. .

7. November 1913. Landbouwyereeniging in Noord gouwe (Prov. Seeland): Lieferung von Kunstdünger und Viehfutter. Auskun erteilt der Schriftführer A. Prinse. ; ö

8. November 1913, 1 Uhr. Ankaufskommission des römisch⸗ katholischen Bauernbundes 3. VI. O. D. in Hul st (Prov. Seeland), in „het Wapen van Zeeland“ daselbst: Lieferung von Leinmehl, Baum⸗ wollmehl, Superphosphat und Ammoniak⸗Superphosphat. Die Be⸗ dingungen sind bei dem Schriftführer und Schatzmeister G. J. de Gler in Boschkapelle erhältlich.

Norwegen.

28. November 1913, 3 Uhr. Norwegische Staatsbahnen in Kristiania: i) Lieferung von ca. 17 976 6 Gisenbahnschienen und Laschen, ca. 2473 t Unterlegeplatten. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift ‚„Anbud paa skinner m. v.“ werden im Bureau der Hauptverwaltung der Eisenbahnen, Bahnabteilung, in Kristiania, Jern⸗ banetorvet 8 9, entgegengenommen. Spezifikationen und Bedingungen sowie 4 Zeichnungen zum Preise von 950 Kronen für jede ebendaselbst. Spezifikationen und Bedingungen auch beim Reichsanzeiger und in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft im Reichsamt des Innern. 2) Angebote, betreffend den Trank port des unter 1 genannten Eisenbahnmaterials von Rotterdam oder Antwerpen nach norwegischen Häfen. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift PTilbud om transport av jernbanemateriel“ werden an der unter 1 bezeichneten Stelle entgegengenommen. Bedingungen und Spezifikationen ehendaselbst sowie beim Reichsanzeiger und in der Re⸗ daktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft im Reichsamt dez Innern. Vertreter in Norwegen notwendig.

Bulgarien.

Kreisfinanzberwaltung in Sofig. 25. Nobember 1913; Lieferung von gußeisernen Röhren und Zubehörteilen für die bulgarische Eisen⸗ bahnverwaltung. Anschlag 22 500 Fr. Sicherheit 5 v. H. des An⸗ gebots. Lastenheft sowie sonstige Unterlagen bei der Generaldirektion der hulgarischen Staatshahnen in Sofia erhältlich. An der Aus⸗ schreibung können nur solche Fabriken teilnehmen, die dereits den bulgarischen Eisenbahnen oder sonstigen Eisenbahnbehörden Röhren geliefert haben.

Handel und Gewerbe.

Konkurse im Auslande. Rumänien.

Anmeldung Schluß der

Handelsgericht Name des Falliten des ar Verifizierung

bis am

Ilfov Ingenieur 19. November / 22. November / (Bukarest) M. Mos cobici, 2. Dezbr. 1913 5. Dezbr. 1913 Str. Mihai⸗Vodã 19

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 31. Oktober 1913: Ruhrrevier Obeischlesisches Revier Anzahl der Wagen Gestelt ... zo 38 12 140 Nicht gestellt. WM

Am Montag, den 3. November, und Dienstag, den 4. No⸗ vember, von 7 bis 5 Uhr Abends, wird der frühere Justizminister Dr. Franz Klein aus Wien in den Wirtschaftlichen Fortbildungsktkursen für Juristen in Berlin Vorträge halten über die wirtschaftlichen und soziologischen Grundlagen des Gesellschaftsrechts. Die Vorträge finden in der Aula der Handelshochschule, Spandauerstraße 1, statt.

In der gestrigen Gesellschafterversammlung des Kalisyndikats berichtete laut Meldung des W. T. B. der Vorstand über den Absaß u. a.. Trotz des politischen und wirtschaftlichen Druckes, der im Frühjahr besonders auf den osteuropäischen Märkten herrschte, und der allgemeinen großen Geldknappheit, die sich auch in Deutsch⸗ land, besonders aber in den Vereinigten Staaten, fühlbar machte, ist in den ersten neun Monaten d. J. gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Mehrabsatz im Werte von rund 15 Millionen Mark erzielt worden. Dieser Mehrabsatz genügt indessen nicht, um die 46 Werke, die seit 1. Januar neue Beteiligungen und Zuschläge erhalten haben, zu befriedigen; die Ansprüche dieser Werke am Absatz des Kalisyndikats belaufen sich bis Ende Sep⸗ tember auf etwa 11 Millionen Mark. Wenn auch der Mehrabsatz von 10 Millionen Mark angesichts der geschilderten ungünstigen Verhältnisse ziffernmäßig befriedigend erscheint, so läßt er doch inso⸗ fern zu wünschen übrig, als er in Kalirohsalzen und Kalidünge—⸗ salzen, nicht aber in Chlorkalium und Sulfaten erzielt wurde, die den Kaliwerken bessere Gewinne hringen. Während der letzten drei Monate vollzieht sich wieder für Chlorkaltum ein Ausgleich, da gute Abrufe vor allem aus den Vereinigten Staaten vorliegen. Ueber daß voraussichtliche Endergebnis des Jahres 1913 kann der Vorstand des Kalisyndikats vorläufig noch nicht berichten. Die Gesellschafterver⸗ sammlung gab ihre Zustimmung zur endgültigen Aufnahme von 16 Werken, die seit der letzten Veisammlung am 31. Mal dem Kalispndikat beigetreten sind. In der Debatte wurde das Verlangen ausgesprochen, daß die Verhandlungen über die Verlängerung des Kalisyndikats durch Aufgabe der Kündigungsklausel aufgenommen werden; ferner wurde ein Verzicht der Mitglieder des Syndikats auf die Gründung neuer Werke oder Beteiligung an solchen gewünscht. Zwecks Beschleunigung dieser Verhandlungen soll möglichst noch im November eine Gesellschafterversammlung stattfinden.

Zu der Meldung vom 29. Oktober (s. Nr. 257 des R m. St.⸗A. m, 1. Beilage), betreffend die Preisermäßigung für Bleche und Stabheisen, wird, wie W. T. B. aus Düsseldorf mitteilt, ergänzend gemeldet, daß die Düsseldorfer Ortsgruppe des Kartells der west⸗ deutschen Eisenhändler mit Wirkung vom 1. November die Preise für Stabeisen und Feinbleche um fünf Mark und für Bandeisen, Grobbleche sowie Riffelbleche um zehn Mark für die Tonne er= mäßtgt hat. .

Nach einer vom. W. T. B.“ übermittelten Mitteilung der Kaiserlich Russischen Finanz⸗ und Handelsagentur ergab der Wochen= ausweis der Russischen Staatsbank vom 16.29. Oktober d. J. folgende Ziffern (die eingeklammerten Ziffern entsprechen den gleichen Positionen des neuen Bilanzformulars der Staatsbank bezw. den Ziffern der Vorwoche), alles in Millionen Rubel: Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen« verwaltung) (Nr. I) 1486.5 (1472, 5), Gold im Auslande (Nr. 2) 1869 (19278), Silber. und Scheidemünze (Nr. 3) 58.3 Gg. Wechsel und andere kurzfristige Verpflichtungen (Nr. 4) 578,1 G89, 3), Vorschüsse sichergestellt durch Wertpapiere (Nr. 5) 1802 6 sonstige Vorschüsse (hierher gehören: Vorschuͤsse, sichergestellt durch

Waren, Vorschüsse an Änstalten des Kleinen Kredits, Vorschässe n

Landwirte, Industrielle Vorschüsse, Vorschüsse an das St. Peterg. burger und Mogkauer Lelhhaus, Protestierte ehen (Nr. 6 . 11) 2741 (267,1). Wertpapiere im Besitz der Staatsbank (Nr. 12) 10153 (1090.2), verschiedene Konten (Nr. 13) 67,85 (70, 09), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14 ), zusammen 29337 C9064, SJ. Passipa. Kreditbillette, welche sich im , . befinden (Nr. I) 17131 (1709, 3), Kapitalien der Bank (Nr. 2) Hh. (5b, M. laufende Rechnungen der Departements der Reicht rente (Nr. 4) 500,5 (34.2), Einlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschiedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) dri, Has ö g n ö. ö j ö ö 3638 5 9 also d echnung der Bank mit ihren Filialen (Rr. 10) 3, 3), zusq zd. (gh G. s . K

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