1913 / 263 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 06 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

263 ter von alten und klangvollen Namen nach, so ergibt sich in ener oben als Glanzpunkt ihrer Entwicklung bezeichneten und durch das , Zeit, also im 14. Jahrhundert, eine über⸗ raschende Fülle adliger Geschlechter. In manchen Dörsern gab es 4, ja sogar 5. Ritterhöfe, ein Gewimmel von Relsigen und Knappen in ihrem Dlenst. Die oben schon angedeuteten, im 17. Jahrhundert 8 enen Lücken wurden nur selten durch geadeite Kriegsobersten, wie zerfflinger und Houwald, ausgefüllt. Immerhin spricht es für die k und ö des märkischen Adels, daß er die euerprobe der durch den ieg heraufbeschworenen Verarmung bestand, wenn auch viele Güter auf 20 oder 30 Jahre nach den Grundsätzen der Nutzungsverpfändung dem eigenen Besitz entzogen werden mußten. Doch dieser sich allmählich verbreitende Gesundungsprozeß fand eine Störung und Unterbrechung durch Verhältnisse, an die man in den betreffenden Adelskreisen nicht gedacht hatte, nämlich durch ein fast unheimliches Aus— sterben zahlreicher Adelsgeschlechter am Ausgang des 18. Jahr⸗ hunderts. Es war die Folge vieler allzu naher, sogenannter standes— mäßiger Verwandtenheiraten, die schon seit dem 15. Jahrhundert aus der Ueberlegung zur Gewohnheit geworden waren, daß bei der Be— werbung um Kanonikate und Staatsstellen der verlangte Ahnen— nachwels jederzeit überzeugend leicht geführt werden konnte. In dem Grade, als auch wirtschaftliche Rücksichten für die Notwendigkeit , diese Stellungen im Staatsleben dem Adelstand nach ußerster Möglichkeit zu erhalten, war mit dem eben geschilderten be—⸗ dauerlichen Ausgange das standesgemäße Heiraten in verwandten Kreisen immer häufiger geworden. So haben sich bedeutende Ge— schlechter der Vergangenheit, wie die Beeren und die Wilmersdorf, nicht über die , hinaus behauptet. Freilich ver⸗ fielen nicht alle Familien dem bedauerlichen Verhängnis. Es gibt auch heute noch Gegenden der Mark, in denen die Geschlechter des 14. Jahrhunderts in ungeschwächtem Einfluß und begütert welter⸗ bestehen, wie die Bredow im Havelland, die Winterfeld in der Ucker— mark, die Waldow im Lande Sternberg. Literarisch hat, wie allge— mein bekannt, Fontane die märkischen Schlösser und ihre Besitzer, juletzt im Stechlin, trefflich geschildert. Die Maler sollten sich hieran ein Beispiel nehmen und an den noch vorhandenen märkischen Ritter⸗ sitzen und den mit ihnen im engsten Zusammenhang stehenden Kirchen nicht wie bisher in ihrer großen Mehrzahl achtlos vorübergehen. (Der Redner unterbrach sich hier, um auf einige im Saale aufge— hängte Bilder des für den oben ausgesprochenen Gedanken gewonnenen Malers Karl Oenicke in Lichterfelde aufmerksam zu machen, dessen Ge— mälde und Skizzen von Greifenberg und Ketzin, von Dahlem und Blankensee, ebenso wie von Schlössern der Niederlausitz, wie Sonnenwalde und Drehna, Zeugnis dafür ablegen, wie sehr Fontane im Recht gewesen ist, auf diese Erinne— rungen an märkische Vergangenheit hinzuwelsen und sie der Er— haltung mindestens im Bilde für die Nachwelt zu empfehlen.) Professor Spatz glaubte zum Schluß seiner mit vielem Beifall auf⸗— genommenen Mitteilungen noch darauf hinweisen zu sollen, daß 1914 die 500jährigen Erinnerungen an die für die Mark so hochbedeutsam gewordenen Ruhmestaten des Burggrafen Friedrich bringt, der mit seinen fränkischen Getreuen, den märkischen Mannen und den ihm huldigenden Städten sowie mit den ihm verbündeten Fürsten gegen die unbotmäßigen Rittersitze zu Felde zog. Vier Burgen hatte er besonders aufs Korn genommen: Beuten, Goltzow, Friesack und Plaue. Vom Zug gegen Plaue sagt die zeitgenössische Geschichtschreibung: „do toch he bi der Bischof und leiden sik vor Plawe und schoten der to mit groten bossen unde toworpen de muren, „de van teigelsteinen als dicke gebuwet was dat me mit einen „wagen rumeliken der up konde varen.“ Ueber vier heute als märkisch, bis 1815 nur noch als niederlausitzisch in Betracht kommende alte Bauten gab der Vollständigkeit halber der Vortragende noch folgende Auskunft: Sie tragen einen ganz ver— schiedenen Charakter: Finsterwalde und Sonnenwalde sind alte deutsche Kastelle, wie der Name schon andeutet. Drehna und Salgast da— gegen weisen mit ihren Namen auf die slawischen Vorbewohner hin, welche die im 12. und 13. Jahrhundert vordringenden Deutschen hier vorfanden. Salgast ist eine uralte Wasserburg in . Niederung, rundherum noch heute von Gräben eingefaßt. Drehna trägt einen ähnlichen Charakter, ist freilich sehr viel und großartiger angelegt. Beide lagen jederzeit

.

umfangreicher

und liegen

noch heute abseits vom großen Verkehr. Anders daf en Sonnenwalde und Finsterwalde, an die sich frühzeitig Heine deutsche Gemeinwesen k Von ihnen hieß es deshalb stets Schloß und Städtlein -. eide Schlösser erheben sich hochragend über die bürgerlichen Wohnungen zu ihren Füßen.

Den zweiten Vortrag des Abends hielt, als Vorbereltung für die am Sonnabend, den 15. November, von der Brandenburgia“ geplante Besichtigung der Königlichen Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau“ im Tiergarten, der Admiral stabssekretär Voigt über Zweck und Bedeutung dieser Anstalt. Dlese Mittellung war dankenswert, weil vielen Mitgliedern vor allem die Lage der Anstalt noch unbekannt sein dürfte. Sie liegt auf der Schleuseninsel zwischen den Stadtbahnhöfen Zoologischer Garten und Tlergarten an der dem Hippodrom zugewandten Uferseite und ist der En Tefl ihn Forschung auf dem Gebiet des Wasserbaues, des Schlffbaues und der Schiffahrt mit Hilfe praktischer Versuche gewidmet. Die Anstalt steht unter der Leitung der Charlotten⸗ burger Technischen Hochschule. Eine Vorstellung davon zu geben, wie sie ihren Zwecken dient, wird am besten bis auf den Bericht über den bevorstehenden Besuch vertagt. Jedenfalls ver— sprechen die hierbei zu empfangenden Eindrücke und Belehrungen hervorragend interessant zu werden.

Anfang dieses Monats tagte in Berlin der Vorstand des Zentralgusschusses für Volks- und Jugendspiele unter dem Vorsitz des Landtagsabgeordneten Dr. von Schenckendorff⸗ Görlitz. Es wurde u. a.,, wie W. T. B.“ berichtet, beschlossen, im Verfolg einer Resolution, die auf dem diesjährigen Kongreß in Stettin gefaßt worden war, gemeinsam mit dem Jungdeutschlandbund an den Reichskanzler und an die Staatsministerien der einzelnen Bundesstaaten eine Petition zu senden, worin im Zusammenhang mit der Resolution des Reichstags vom 24. Juni d. J. gebeten werden soll, zum Zwecke einer besseren körperlichen Ertüchtigung der heran— wachsenden Jugend mindestens eine Stunde obligatorischen Turnunterricht in allen Fortbildungsschulen einzuführen. Für 1919 wird Karlsruhe als Ort des Kongresses des Zentralausschusses in Aussicht genommen. Für das Jahr 1914 ist Altona hierfür bestimmt. Die Tagesordnung für diesen Kongreß wurde sestgesetzt. In einer gemeinsamen Beratung mit Vertretern der Zentralstelle des Deutschen Städtetages und der Zentralstelle für Volkswohlfahrt wurde ein Fragebogen über Spielplätze ausgearbeitet, an dessen Hand gemelnsam mit diesen beiden ge— nannten Organisationen eine planmäßige Erhebung über die Spiel plätze im Deutschen Reiche erfolgen soll. Zuletzt wurde beschlossen, die Werbetätigkeit für den obligatorischen Spielnachmittag, die der Zentralausschuß schon vor 19 Jahren in Gang gesetzt hatte, unter Darlegung der Notwendigkeit in einer Denkschrift energisch wieder aufzunehmen.

Auf der Uranig-Sternwarte in der Invalidenstraße, die jetzt auch für die astronomische Ausbildung der Studierenden der Universität benutzt wird, beginnt der Professor. Dr. Schwahn morgen, Abends 8 Uhr, eine Reihe von Vorträgen über Astronomie, die eine Uebersicht über die Erscheinungen und Vorgänge im Weltall bringen. Den Hörern wird dabei Gelegenheit geboten, auf der Sternwarte die Himmelskörper im Fernrohr zu beobachten.

Lüneburg, 5. November. (W. T. B.) der König der Belgier ist heute morgen, eine Stunde früher als angesetzt, bald nach 8 Uhr, auf dem prächtig geschmückten Bahnhofe angekommen, wo er von dem kommandierenden General des 10. Armeekorps, General der Infanterie von Emmich, dem Obersten von Bodelschwingh, Kommandeur des hier stehenden 2. Hannoverschen Dragonerregiments Nr. 16, dessen Chef der König ist, von dem Flügeladjutanten Seiner Majestät des Kaisers und Königs Oberstleutnant von Frankenberg und Ludwigs⸗ dorf, Kommandeur des Königsulanenregiments, sowie von den staatlichen und städtischen Behörden empfangen wurde. Nach Ab⸗ schreiten der Front der aus Celle hierher beorderten Ehrenkompagnie

Seine Majestät

Maiestät der König, der die Uniform seiner Lünehurger Dragoner trug, in einem aus Berlin hierher gesandten königlichen Zweispaäͤnner mit Spitzreitern, von einer Gekadron Dragoner begleitet, nach den Lüner asernen. Hier besichtigte er das Regiment, nahm den Vorbeimarsch ab und . dann einem Geländereiten auf der Lüner Rennbahn bei. Hierauf wiederholte das Regiment einige seiner Reiterfpiele von der Jahrhundertfeier; endlich wurde eine Anzahl alter und neuer Remonten vorgeführt. Seine Majestät sprach feine Anerkennung für alles Gesehene aus und fuhr dann durch die reichbeflaggte Stadt nach der St, Johanniskirche, die er eingebend besichtigte. Nach dem alten Gotteshause besuchte Seine Majestät das Rathaus; daran schloß sich ein Frühstück im Kasino der Schloßkaserne. Bald nach 1 Uhr erfolgte die Abreise nach Berlin.

Bremen, 5. Nobember. (W. T. B.). Die heldenmütige Rettungstätigkeit der Dampfer „Großer Kurfürst“ und „Seydlitz des Norddeutschen Lloyd gelegentlich des Brandes des Dampfers ‚Volturno‘ hat den Rorddeutschen Lloyd veranlaßt, den beteiligten Offizieren und Mannschaften besondere Auszeichnungen zukommen zu lassen. Der bis— herige Erste Offizier M Spangenberg, der vorläufig dag Kommando auf dem Dampfer „Großer Kurfürst“ inne hatte, wurde zum Kapitän ernannt. Die Offiziere, welche die von den beiden genannten Dampfern ausgesetzten Rettungeboote führten, erhielten ein Geschenk und sämtliche Bootsmannschaften der zwölf Rettungsboote beider Schiffe ein Monatsgehalt, außerdem die anderen am Rettungswerk beteiligten Leute, die an Bord der Dampfer „Großer Kurfürst“ꝰ und „Seydlitz“ verblieben, entsprechende Geldgeschenke. Ferner ging jedem einzelnen Mann der Bootg⸗ besatzungen, welche sich aus Matrosen, Heizern und Steward zu⸗ sammensetzten, persönliche Dankschreiben der Direktion des Nord— deutschen Lloyd zu.

Melun, 5. November. (W. T. B.) Der Präsident Poinears besuchte heute im Krankenhaus in Begleitung des Handelsministers die bei dem Eisenbahnungtück ver— letzten Personen (vgl. Nr. 269 d. Bl.). Bis zum Abend sind aus den Trümmern der Eisenbahnwagen im ganzen vierzig Leichen geborgen worden. Die Untersuchung hat bisher ergeben, daß die Weichen und Signalschelben vollkommen in Ordnung waren. Der verhaftete Zugführer erklärte, ihm habe geschienen, als ob er freie Fahrt habe; er habe den Zug erst gesehen, als das Unglück unvermeidlich gewesen sei. Die unter dem Tender eingeklemmte Frau starb um 5 Uhr früh, nachdem sie acht Stunden in ihrer schrecklichen Lage, ohne das Bewußtsein zu verlieren, zugebracht hatte. Unter den Geretteten befindet sich auch ein Herr Oberdorfer aus Bamberg, der unverletzt geblieben ist und sich an dem Rettungswerk beteiligt hat; unter den Verletzten ein Hamburger, Max Aberbach, dessen linkes Bein gebrochen ist. Bei keinem der Verletzten besteht Lebensgefahr. Ver mißt wird unter Anderen der Schwiegervater des verwundeten Hamburgers Aberbach.

Toulon, 5. November. (W. T. B.) Das Unterseeboot „Cugnot ist mit dem Torpedobootszerstörer Dague“ auf der Reede zusammengestoßen. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Der Torpedohbootszerstörer „Daguc“ erhielt ein Leck, das sofort verstopft wurde. Auf dem Unterseeboot „Cugnot“ wurde der Vordensteven gebrochen. Die beiden Schiffe wurden nach dem Arsenal geschleppt.

Mos kau, 5. November. (W. T. B.) Auf der Bahnlinie Moskau Kasan entgleiste in der vergangenen Nacht ein von Nischny Nowgorod nach Pensa fahrender Personenzug. Vier— zehn Personen wurden getötet und fünfzehn schwer verletzt. Es liegt der Verdacht vor, daß das Unglück in böswilliger Absicht herbei geführt wurde. .

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

des 2. Hannoverschen Infanterieregiments Nr. 77 fuhr Seine

Abends

Königliche Schauspiele. Frei⸗ tag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Symphoniematinee. (Programm wie am Abend.) Abends 75 Ühr: II. Sym⸗ phoniekonzert der Königlichen Kapelle zum Besten ihres Witwen⸗ und Waisen— fonds. Dirigent: Herr Generalmustk— direktor Dr. Richard Strauß. Solisten: Madame Charles Cahier, Kaiserl. Königl. Hofopernsängerin, Herr Hermann Jadlomker, Königl. preuß. und Groß— herjogl. badenscher Kammersänger.

Schauspielhaus. 212. Abonnementsvor⸗ stellung. Hans Lange. Schauspiel in vier Akten von Paul Heyse. In Szene füt von Herrn Oberregisseur Patry.

nfang 74 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 219. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Der Satansweg. C. Les Voitures Versgses-.) Komische Oper in zwei Akten. Musik von A. Fr. Boieldieu. Uebersetzt und neu bearbeitet von Georg Droescher. Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik kom⸗ poniert und arrangiert von P. Hertel (Mit Einlagen von J. Brahms, A. Dvokak und F. Liszt. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 213 Abonnementsvor⸗ stellung. Julius Caesar. Trauerspiel in 5 Aufzuͤgen von Shakespeare. Ueber⸗ setzt von A. W. von Schlegel. Anfang 73 Uhr.

Dentsches Theater. Freitag, Abends 73 Uhr: Torquato Tasso.

Sonnabend und Sonntag: Galotti.

Emilia

st ammerspiele. Freitag. Abends 8 Uhr:

lorene Sohn. . Sonnabend und Sonntag: Der ver⸗

lorene Sohn.

Der ver⸗

Berliner Theater. Freitag, Abends s Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesan und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Ein . Abends: Wie einst im

ai.

Sonntag Nachmittags 3 Uhr: Bummel⸗ studenten. Abends: Wie einst im Mai. ;

Montag und folgende Tage: Wie einst im Mai.

Straße. Freitag, Abends 74 uhr: Macbeth. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare.

Sonnabend und Sonntag: Die Kron⸗

braut. Montag: Die fünf Frankfurter.

Komüudienhans. Freitag, Abends 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Nathansen.

Sonnabend und folgende Tage: Hinter Mauern.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die fünf Frankfurter.

Neutsches Künstlertheater (So- zietät). (Nürnbergerstr. 70 / 71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Freitag, Abends 8 Uhr: Der Biberpelz.

Sonnabend: Kampf.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Biberpelz.— Abends: Der zer⸗ brocheue Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.

Montag: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Himmelfahrt.

Lessingtheater. Freltag, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.

Sonnabend: Pygmalion.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pro fessor Bernhardi. Abends: Pyg⸗ malion.

Dentsches Schau spielhaus. ( Virek⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße 194 1044.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die heitere Residenz. Lust⸗ spiel in drei Akten von Georg Engel.

Sonnabend und folgende Tage: Die heitere Residenz.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft.

Schillertheater. O. (BWallner— theater) Freitag,. Abends 8 Uhr: Wenn der neue Wein blüht. Lust⸗ spiel in drei Akten von Bÿörnstjerne Bjzrnson.

Sonnabend? Rosenmontag.

Sonntag, Nachmittags 3 Ühr: Frei⸗ wild. Abends: Jugendfreunde.

Theater in der Köͤniggrätzer

Charlottenburg. Freitag, 8 Uhr: Rosenmontag. Offizterstragödie in fünf Akten von Otto Erich Hartleben.

Sonnabend: Jugendfreunde.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von RKirchfeld. Abends: Rosenmontag.

DVentsches Opernhaus. lottenburg, Bismarck⸗ Straße 34 37. Direktion: Georg Hartmann) Freitag, Abends 8 Uhr: Undine. Romantisch⸗ komische Oper in vier Akten von Albert Lortzing.

Sonnabend: Die lustigen Weiber von Windsor.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. Abends: Undine.

Montag: Der Troubadour.

Montis Operettentheater. (Früher: Neues Theater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary. Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und A. Grünwald. Musik von Franz Lehär.

Sonnabend und folgende Tage: Die ideale Gattin.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Vogelhändler.

Theater des Mestens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.

Sonnabend und folgende Tage: Polen⸗

blut. Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Der

liebe Augustin.

Lustspielhans. (Friedrichstraße 236) Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Im grünen Rock.

Sonnabend: Im grünen Rock.

Sonntag, Nachmittags 3 Ur: Majolika. Abends: Im grünen Rock.

Residenztheater. Freitag, Abends 8 Uhr: Hoheit der Franz! Musi⸗ kalische Groteske in drei Akten von Artur Lande berger und Willt Wolff. Musik von Robert Winterberg.

Sonnabend und folgende Tage: Hoheit

der Franz! Sonntag, Nachmlttags 3 Uhr: Die

Frau Präsidentin.

(Char S

Theater

Freitag, Abends 8 Uhr: Der lachende Dreibund. Operette in drei Akten von

L. Jacobsohn. Sonnabend

lachende Dreibund. Sonnabend, Nachmittags 37 Uhr: Bei

kleinen Preisen olle.

Schönfeld.)

Sonnabend

Tang oprinzessin.

Trianontheater. (Georgenstr. nahe

Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, 8 Uhr: Seine Geliebte. Sonnabend und folgende Tage: Seine

Geliebte.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Orpheus in der Unterwelt.

Thaliatheater. (Dircktlon: Kren und Freitag. Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge— sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.

am Uollendorsplatz. Blüthner Saal. Freitag, Abends 8 Uhr Konzert der Konzertvereinigung des Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirchenchors. Dirigent: Alex Kießlich, unter Mitwirkung von Hilde Fordan⸗ Elgers (Violine) und Theodor Prusse Klavier).

Musik von R. Benatzky. und folgende Tage: Der

Choralion · Saal. Freitag, Abends 3 Uhr: Konzert von Bertha Manz (Meziosopran) und Hofkonzertmeister R. Bärtich (Violine).

Zum ersten Male: Frau

Abends 8. Uhr: Birkus Schumann. Freitag, Abends EI Uhr: Große Galavorstellung. Vorzügliches Programm. Zum Schluß: Tango vor Gericht. Eine Pantomimenburleske mit Gesang und

Tanz in drei Akten.

Birhus Bnusch. Freitag, Abends 7 Uhr: Große Galavorstellung. Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Zum Schluß: Die große Prunk pantomime: Aus unseren Kolonien.

und folgende Tage: Die

Abends

Die

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: , ,,. J

Liebe wacht.

Konzerte. Königl. Jochschule für Mnstkh.

stonzertsaal: Konzert

Singahkademie. 8 Uhr: Kammermusikabend von Earl William Frederick Morse (Violine), Felix Robert Menvdelssohn (Cello) und Adolf Waterman (Klavier).

Beethoven · Saal. 77 Uhr: 2. Klavierabend von Gdouard

Ris ler.

Klindworth ˖ Scharwenka · Saal. Freitag, Abends 77 Uhr: Klavierabend

von Josef Pembaur.

des Frauenchors, mit dem Blüthner⸗Orchester. Edith Cruzan⸗Fickénscher, Fridrichowicz Walter Zerm, Arthur Fickénscher und Erna stlein (Klavier). Theatersaal: Freitag, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Edwin Fischer.

Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Ellen Oldenburg mit Hrn. Leutnant Hans von Eichel (Lübeck, z. Zt. Erfurt = Hofgeismar). Frl. Annt E. Fraenkel mit Hrn. Magistrats— assessor Dr. Ernst Graeffner (Berlin). Verehelicht: Hr. Joachim von Waldow⸗ Fürstenau mit Violg Freiin von der Goltz (Karlsruhe i. B.. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major Franz von Gottberg (Breslau). Gestorben: Hr. General d. Inf. z. D. Karl von Schott (Wiesbaden). Hr. Geheimer Medizinalrat, Professor Dr. Emil Ponfick (Breslau). Verw. Fr. Oberstleumant Anna Böning, geb. Meyer (Halle a. S.).

Freitag, Abends 8 Uhr: Clara Krause' schen Dir. Clara Krause, Mitw⸗ Agnes

Freitag, Abends

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expeditien Geidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanftalt, Berlin, Wilhelmstraße z.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsenbeilage).

Freitag, Abends

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Gr ste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 6. November 1913.

———

Amliches.

Dentsches Reich.

Handel Deutschlands mit Getreide und Mehl.

Nach Erntejahren, beginnend mit L. August. Vom L. August bis 81. Oktober (Mengen in da 100 K).

1) ECin⸗ und Ausfuhr.

Warengattung

Gesamteinfuhr

Davon sofort verzollt oder zollfrei Gesamtausfuhr Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

1913

1912

1911 1911 1913 1912 1911

1911 1, .

1172001 7 656 138 bh7 018 9 516713 181 729 107642 3 634 264 2547

51 439

. * (

Malzgerste

Andere Gerste

Gerste ohne nähere Angabe

Roggenmehl Weljenmehl

2) Mehlausfuhr gegen Ginfuhrschein.

719 439 7181419 1269900 6 563 196

473 439 1841001 3 598 977

2477 48 436

2 929181 gõ8 90

4093 4271 960 705 664 0h9

155 75 482 228 470 288

2 643777 287 024

3243312 1085917

19140 1130849

157 634 062

2 650 750 64 673

261 257 1326454

226 110 482 439

3 O09 8860 1 5535 o85tz

145 296 7h 04

152 143 470 686

3254 333 1496247

gh 290 1350150

153 476 b34 157

928 076 5 910913 302 395 8 227 422 1477432

1552292 2773

o6h 186 5 849 420 731 410 5 416 345

1117439 2 629 431 327

10910262 6715 939

407 645 76534 917

19 345 2399 650 2247

1209416 7326 304 579 871 9 879 868 150 018 1951938 2 084 681 3297

43 448 32 697 30 978 27 752 499 996 449 456 424 487 497 768 447 274 422 490

2) Einfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung.

Gattung, Ausbeuteklasse.

1913 1912

] P Davon verzollt

bei der Einfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.

1913 1912 1911

Gesamte verzollt esamte verzollte Menge beim unmittelbaren Eingang in

dern Kernel erf, own

1015 191 len

633 687 415141 18 469 54 443 135 634

494 695 380 279 3106 50 463 49390

Roggenmehl: 1. Klasse rer v. H.) 2. Klafse (über 60 - 5 v. H.) ... 3. Klasse (0 - 6h v. H.) Roggenschrotmehl )....

95 2. Klasse 363. 30-70 v. H. 3. Klasse (über 70 - 75 v. H. 4. Klasse 8 v. 3 5. Klasse (0-75 v. H. s 367 Sartweizenmehl )...... ö 5090

) Ausbeute für jede Mühle besonders festgesetzt.

482 164 315 862 10581 73 441 82 280

446 844 394171 902

33 904 15188 1189 1490

470 104 274 060 27723 62 973 105 348

422 228 368 394 2322 33 361 8191

6 508

3 45921

20 424 237 237 728 480 27642 1647737 273 380 h25 683 29

5275

135 559 537 765 5397

2 062 540 174 884 407 701

376

218 825 5 904778 302 395 8 227 227 1472976 15652292 137 16107

21 002 398 657 681 8 5 713 Iz 5 846 S3] I9l 50 731 410 7554 554 5 4165 30 16 156 1 113 237 2595 659 2 623 47 5 12 153 17 56060 1960535 19156

748 105 6575301 7h99 Oh2 7064 038 994 1387107 167 3148104 222

24 725

1137 957 243 g36 Ih6 77

9 hh? 69] hol O36

2 807 351 137

20 454

Malzgerste Andere LHec⸗

4) Niederlageverkehr.

Warengattung

Verzollt von Niederlagen, Frei⸗ bezirken usw.

Ausfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.

1911

Einfuhr auf Niederlagen, in Freibezirke usw. 1911

1913 1912 ö 1912

Roggenmehl Weizenmehl

5) Bestand an Getreide und Mehl in Zollagern usw. Ende Oktober 1913.

80 699 579 785 141 025 310 955 152 068

398 1997

11021 410 330 6 150

/ 281 340 1416291 ;

2 645 557 wie 3, 174 506 219 3601 532 539 Spalte 8—- 19 153 319 524 95

15 696 2228

54 253 940 199 1331999 2 395747

208 297

247 1654 365 749 225 93h 211 215

2 695 447 o 56? dis .

260 17158

161 739

1234614 300 18 742

Roggenmehl Wezenmehl

Roggen Weizen

inländisch zusammen

lk sc . leich cf snltnts zusammen

außs⸗ landisch

Im ganzen 1912 1911 davon 1913 in: i f, Transitlagern erschlußlagern

Freibezirken, Zollausschlußgebieten (einschl. des Freihafenz Hamburg)

Berlin, den 6. November 1913.

1

inländisch jusammen

10 440 9461 14317

9095 1676 1008

232 3638 108

8 863 3762 h00

286 262 8 1341 135 6 is oss

551 463 527 240 S9l 645

389 103 131 433

30 927

199 501 155 399 251 467

38 746 125 517

35 238

74 812 88 151 108 150

124 689 67 248 143 317

3 808 114180

6 701

48 0903 145 i 152

139 513 80

159 597 17079

108 586

553 803

6 113 2982

596

2902

J

Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.

Koloniales.

Zur Oel rohstoffversorgung aus den deutschen Kolonien. um ersten Male ist am 3. November die Oelrohstoffkommission

des Kolonialwirtschaftlichen Komlteeg zusammengetreten.

Der Zweck

dieser neuen Organssatlon des Komitees ist, eine vermehrte Oelrohstoff. bersorgung Deutschlands aug den eigenen Kolonien herbeizuführen. Der Einfuhr von Deirohstoffen in Deutschland im Werte bon Über 350 Milltonen Mark im Jahre 1511 stebt eine Ausfuhr aus den deutschen Kolonten im Wertẽ von nur 22 Millionen Mark gegenüber.

n der Konstituierun

der Oelrohstoffkommission nahmen auch

Vertreter des Reichs koloniakamts, des hamburgischen Kolonlalinstituts

und ö

Vorsitzenden Karl

des Königlichen Materialprüfungsamts teil. Auf Vorschlag des upf wurden als Programm für die Arbeiten der

Kommission zunächst die folgenden Leitsätze aufgestellt; 1) Propaganda

ür den schll aff ung und

uüchsstationen der Re terung.

Eisenbahnbau unter besonderer Berücksichtigung der Er— eßung vorhandener und aussichtsreicher Qelrohstoffgebiete. Y) Be— Vertellung von Szat an die landwirtschaftlichen Ver— 3) Leistung von Pflanzprämlen und

Qualitätsprämlen. 4) Förderung der Selpalmen ind z oksplantagen der Europäer mit maschineller Erntebereltung durch technische Begut. ahtung und Beratung, z. B. in Deutsch Sstafrika durch die technischen

kellen des Komlteeg in Daresfalam, Lind! und Tanga. 5) Förderung

. . zur Verhinderung des Verderbeng von nn früchten DWcbnik auf dem Gehicte beß Härteng dec Felis und Delt.

elsamen

beim Trangport. 6) Studium der Fortschritte der

Y) Begut⸗

achtung der Dualltẽlen in Deutschlaad und Einrichtung einer

eln geeignetes Mittel, um Deutschland von dem Import fremblaͤn⸗ discher Kopras allmählich unabhängig zu machen. Es bittet die Regie⸗ rung, der Kokogkultur der Eingeborenen weitgehende Unterstützung zu- teil werden zu Lissen. 5) Als Ersatz für die sich verringernde Kautschuk⸗ produktion in Süd kamerun schlägt das Kolonialwirtschaftliche Komitee dem Kaiserlichen Gouvernement von Kamerun vor, die Eingeborenen daselbst zur Kultur von Oel, und Kokotpalme, Sesam und grdnuß zu veranlassen, 6) Dem Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch Ostafrika schlägt das Konialwirtschaftliche Komitee vor, die

von Lein, Rüb⸗ und Senfsaat in der Kolonie nach Möglichkeit zu er⸗ proben und einzubürgern. 7) Das Kolonialwirtschastliche Komiter beschließt, leichtfißliche Kulturanleitungen über die Oelpalme, Kokos palme Lein, Rüb⸗ und Senfsaat herauszugeben; 8) einen Appell an die Delrohstoffe verarbeitende Jadustrle zu richten: Mittel aufzubringen für Vorarbeiten zur Oelrobstoffversorgung 8 lands aus den eigenen Ftolonien. Als Anhalt für die Höhe des Beitrages ist darauf hinzuweisen, daß z. B. die Terist. industrie Beiträge in Höhe von 19 Ho der Beiträge zur Beruf. genossenschaft an die Baumwollbaukommisston deg Komlteeg leiftet. Die Beiträge der Oelrohstoffe verarbeitenden Industrie sind analog der Beitragsleistung der Metall, 986 und Maschinenindustrle ö die Dauer von fünf Jahren zu erbitten. Die Propaganda soll in Verbindung mit den drel bestehenden Verbänden: Verband der . Oelmühlen (Berlin), Vereinigung deutscher Stearin.· und Kerzen. fabriken (Ham burg) und Verband der Seifen fabrikan ten i e,

durchgeführt werden.

DOelrohstoffproduktensammlung. 8) Berichterstattung über den jeweiligen Stand des Weltmarktes der wichtigeren kolonialen Oelrohstoffe und Produkte und über den jeweiligen Stand und die Rentabilität der betreffenden Kulturen in den deutschen Kolonien. 3) Herausgabe von leichtfaßlichen Kulturanleitungen über wichtige ölliefernde Pflanzen.

Die Verhandlungen betrafen ferner insbesondere den heutigen Stand der maschinell'n Verarbeitung der Oelpalmenfrüchte, die Frage der Verwendung von Palmöl in der Speisefettindustrie, die Bedeu⸗ tung der Kokospalmen für die Kolonien und für Deutschland und die Frage des Anbaues von Delrohstoffen als Ersatz für Kautschuk und fübrten zu folgenden Beschlüssen: I). Das Kolonialwirtschaft⸗ liche Komitee stellt dem Kaiserlichen Deutsch Ostafrika Oelxalmensaat aus Togo Verteilung in Deutsch Ostafrika zur Verfügung. Eine darauf , , Bakanntmachung enthält die Nr. 34 des Amtlichen Anzeigers für Deuijch Ostafrika⸗. 2) Das Kolonial. wirtschaftliche Kamitee stellt dem Kaiserlichen Gouvernement von Neu⸗ gulnen auf dessen Antrag einen Rizinusschälapparat für Hand⸗ betrleb zu Versuchszwecken in der Kolonie zur Verfügung. 3) Es ist die Produktion einer Spezialsorte von Palmöl in den Kolonien anzustreben, welches garantiert nicht mehr als 80 Fettsäure, nicht mehr als o Wasser und nicht mehr als doo Schmutz enthält, und ferner, daß diese Spezialsorte im Dandel unter dem besonderen Namen „Speisepalmöl“ ein geführt wird 4) Das Kolaonialwirtschaftliche Komitee begrüßt die zunehmende Bedentuag der Kokospalmenkaltur in den Kolonlen als

Gouvernement von zur kostenfreien