1913 / 268 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Nov 1913 18:00:01 GMT) scan diff

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Griechenland. Die türkischen Delegierten hatten gestern nachmilt

im Ministerium des Aeußern eine . Besprechung ö. den griechischen Delegierten, in deren Verlauf sie auf Grund des von dem rumänischen Minister Take Jonescu vor= geschlagenen Kompromisses zu einem befriedigenden Ueber⸗ einkommen über fast alle Punkte gelangten. Der Inhalt des Abends ad referendum paraphierten Uebereinkommens ist laut Meldung des „W. T. B.“ folgender:

, il zur fern, g des zuwachses müssen inszubußen als au sämtlichen Aufwendungen in vollem Umfang . en. Die Steuersätz⸗ dürfen mäßige und gerechte, lanbetz= setzlich festgestellte Höchstbeträge. nicht kerschrelten. 3 Hemeinden. und- Kreise, welche eine Wertzuwachösteuer nführen dürfen daneben eine Ümsatzsteuer nicht erheben. ir die Gesamthöhe der Besitzwechselabgaben find gesetzliche Höchst⸗ her gener ,, an 269. . ai n ü eecl ung - ssen n allen Besitzwechselabga iben. Alle Verträge und Konventionen, die vor dem Kriege bestanden . ,,, , , . ,. . haben, werden in vollem Umfange wieder in Kraft Hesetzt. Den werden, daß die Gemeinden die Besteuerung des Grundbesitzes nach durch die Kriegsereignisse kompromittierten oder in Beziehung zu gigener Willkür vornehmen können. Die bigherige, in Preußen zur⸗ ihnen stehenden Personen wird Amnestie gewährt. Dle Ein— et durch 8 364 des K... G. ausgesprochene Kontingentierung der wohner der abgetretenen Gebiete werden gie Untertanen, Fteuer muß nicht nur beibehalten, sondern zum Schutze deg Grund— wenn sie, nicht, blnnen dreier Jahre, für die ottomanische stzes welker ausgestaltet werden. Nationalität optieren und ihren Wohnsitz außerhalh. Griechen- 4 lands nehmen. Die Einwohner der abgetretenen Gebiete be— halten ihren in diesen Gebieten gelegenen Grundhesitz. Das Protokoll sichert die Achtung vor dem Göigentumsrecht. Pripater Grundbesitz darf nur aus Gründen des öffentlichen Wohls und gegen Entschädigung enteignet werden. Das private Eigentum des Sultans und der Kaiser⸗ lichen Familie wird als solches anerkannt und bleibt im unangefochtenen Besitz der Eigentümer, während der Privatbesiß des Dominialgutes, der in einer dem Vertrage beigefügten Liste aufgeführt ist, der Ent⸗ scheidung des Internationalen Schiedsgerichis im Haag unterliegen soll.

bei Fest⸗ J oder Gummt, die namentlich bei Jahrmä . ł ärkten und Vo

in großen Bündeln feilgehalten werden. Daß et. . 6 verfallen ist, diese beiden Geräte zu verwerten, erklärt sich eicht daraus, daß erst seit wenig mehr als 20 Jahren zuverlässige Instrumente erfunden worden sind, die eine selbsttätige Aufzeichnung meteor ologischer Elemente vornehmen, also hauptsächlich der Wärm? . des Luftdrucks. Nur mit solchen Apparaten, bie außerdem ö n zu großes Gewicht besitzen durften, konnte ein Flugdrache oder kleiner Ballon zur Erkundung während des Flugs dienen. Die Flugdrachen haben mit Rücksicht auf diese Verwertung eine ga besondere Entwicklung und Vervollkommnung erfahren. Sie geben auf eine billige und ziemlich sichere Art Auskunft über die Zustände der Luftschichten, aus den Höhen von 2 3000 m. Bie sogenannten Pilkotballons, die gleichfalls mit einer Last von moteorolggischen Apparaten ausgestattet werden, hahen einen ganz anderen Beruf zu erfüllen. Sie können in weit höhere Regionen hinaufsteigen, nicht nur höher als der Flugdrache, fondern auch noch höher als jeder bemannte Ballon. Dabei muß man aber mit der Möglichkeit und sogar mit einer gewissen Wahrschelnlichkeit rechnen, daß die Instrumente nach dem Niedergang des kleinen Ballons nicht aufgefunden werden wenn sie entweder ins Meer oder auf ganz unbewohntes Land nieder“ stürzen. Dennoch erscheint es den Meteorologen mit Recht so wichti Nachrichten auch aus den ohersten Luftschichten zu erhalten, daß ste gern einige Apparate für diesen Zweck opfern Die Ergebniffe sind auch höchst bedeutsam gewesen. Der erste Pilotballon wurbe am

daß die so lang verschleierte Königskrong auf dem Haupte eines in Weiabelt und Güte, in Tatkraft und Weitblick regierenden Fürsten aufs neue in altem Glan leuchte. Vor allem aber hat Münchens Bürgerschaft, in Leid und Freud wie kraft eines Naturrechts mit dem . unlöslich verbunden und von Euren Majestãten den, mannlgfachsten Beweisen gnädigster Gesinnung be⸗

diese Wendung durch Gottes Fügung mit Jubel begrüßt. Auf das freudigste bewegt, bringt ihre Vertretung Euren Majestäten in ehrfurchtsvollster Huldigung und mit wärmstem Danke für die großmütige Spende zum Besten der hiesigen Armen die herzlichsten Glück: und Segengwünsche zur Thron.; besteigung dar, auf daß der Allmächtige seine schützende Hand noch viele, viele Jahre über Allerböchstihr teueres Leben halte, daß es Euren Majestäten wie dem Volke vergönnt sei, die Früchte eines reichbegnadeten, den höchsten Ideglen der Menschheit gewidmeten Walteng noch lange, lange zu genießen. In dieser Zuversicht geloben wir eine Treue, die niemals wankt, eine Liebe, die niemals stirbt, ein Vertrauen, das niemals endet. Und so ertöne denn der Ruf, der vieltausendfach heute durch die Lande klingt: Ihre Majestäten König Ludwig III. und Königin Maria Therese bon Bayern, sie leben hoch! Nachdem Seine Majestät der Köniz mit gnädigen Worten für die Huldigung gedankt, überreichte die Enkelin des Ober⸗ bürgermeisters Ihrer Majestät der Königin einen prachtvollen Blumenstrauß. Alsdann ging die Fahrt zur Residenz weiter.

in die Neuausgaben auch alle bemerkengwerten Ae r erun . ö überelnander aufgenommen werden J. 3 gen e . . treten dadurch dem Leser lebensvoller und schärfer umrissen vor 6 er fühlt sich unmittelbarer in ihren Kreig versetzt. Die . tung des Unternehmen, das sich äbrigeng nicht auf jenen Teil des . riefwechsels erstrecken soll, von dem gute neuere Sonderausgaben bereitz 6 sind, liegt in den Händen dez Münchener Literarhistorikers, er ere Dr. Friedrich von der Leyen. Der erste Band ist soeben er⸗ ö . er enthalt G oe thes Briefwechsel mit Keftner und otte, führt den Leser alfo mitten hinein in die Zeit des ersten großen Iichterischen Erfolges des jungen Goethe und zeigt ihn in dem u, , Reichtum seiner jugendlichen Warmherzigkeit, jenes Jugend⸗ zaubers, der alle gefangen nahm, die dem jungen Goethe“ be⸗ gegneten, und der auf den Leser mit der unversiegbaren Kraft . jfri e wirkt, die dem Genius Unsterblichkeit unter * enschen verleiht Der Band enthält, entsprechend dem e mn dieser Veröffentlichungen, neben sämtlichen Briefen . an Kestner und Lotte auch die Briefe Goethes an Hang 3. die Tagehuchaufzeichnungen Kestners über Goethe, Briefe ; Istners an Hennings, in denen er den Eindruck schildert, den Goethe * . Ankunft in Wetzlar auf seine neuen Freunde machte, und 9 ne nnsichten üher den . Werther“ ausspricht; endlich Aeußerungen , . über Kestner und Lotte aus Briefen an Merck, Langer 5 Zimmermann und, Lavater, die die Wetzlarer Zeit be⸗ reffenden Stellen aus Dichtung und Wahrheit“ und zwei Be⸗

e Offizier kreu zes des Königlich Niederländischen J Ordens von Oranien-Nassau: dem Hauptmann von Diepow im Großherzoglich Mecklen⸗ burgischen Jägerbataillon Nr. 14 und . dem Oberstabsarzt Dr. Scheringer, Regimentsarzt des Infanteriereglments Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälischen) Nr. 15; sowie des Ritterkreuzes des Königlich Dänischen Danebrogordens:

dem Rittmeister Schmidt im Jägerregiment zu Pferde Nr. 8.

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Die Weinernte des Jahres 191 bejzirken Wiesbaden, Koblenz und Trier.

Dag preußische Statistische Landesamt veröffentlicht in der „Stat. Korr., eine Uehersicht über die Weinernte des . 1912 allen wichtigeren Welnorten der Regierungsbezirke Wiegbaden Koblenz und Trier, d. h. in den Orten mit wenigstens 5 ha, im Grtrage stehender Rebfläche. Sie gibt für jeden dieser Orte

Dentsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: den Getreidehändler Edmund Isrgel in Straßburg zum Handelsrichter bei dem Landgericht daselbst für die Zeit bis Ende September 1915 zu ernennen.

2 in den Regierungs—

Dem Kaiserlichen Konsul von Hedem ann in Zanzibar ist auf Grund des 5 1 des Gesetzes vom 4. Mai 18790 in Ver⸗ bindung mit 8 85 des Gesetzes vom 6. Februar 1875 für seinen Amtsbezirk, soweit er das Gebiet des Sultanats Zanzibar um⸗ aßt, die Ermächtigung erteilt worden, bürgerlich gültige Ehe⸗

ließungen von Reichsangehörigen und Schutzgenoßen, ein⸗ schließlich der unter deutschem Schutze befindlichen Schweizer, vorzunehmen und die Geburten, Heiraten und Sterbefälle von solchen zu beurkunden.

Bei der Reichsbank sind ernannt: die bisherigen Bankbuchhalter Allius, Arthur Hoppe, von Livonius, Huber, Mollien, Köppen und Benckert sämtlich in Berlin zu Oberbuchhaltern bei der Reichs⸗ hauptbank; . . die bisherigen Bankkalkulatoren Sonntag, Schüne⸗ mann, Karl Bratz, Spiesecke, Winzer und Petri sämt⸗ lich in Berlin zu Oberkalkulatoren bei der Reichshauptbank; der bisherige Bankregistrator Lade beck in Berlin zum Geheimen Registrator bei der Reichshauptbank.

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Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Justitiar und Verwaltungsrat bei dem Provinzialschul⸗ kollegium in Magdeburg, Regierungsassessor Franz Irmer zum Regierungsrat zu ernennen und . infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in. Hilden getroffenen Wahl den Fabrikanten Gustav Gerwien sen. da⸗ selbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Hilden für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.

Ministerium für Handel und Gewerbe. Der Gewerberat Dr. Gadebusch in Vohwinkel ist vom 1. Januar 1914 ab nach Berlin versetzt und mit der Ver— wallung der Gewerbeinspektion Niederbarnim⸗Nordwest beauf⸗ tragt worden. An seine Stelle ist von dem genannten Tage ab der Gewerbeassessor Duhm in Barmen nach Vohwinkel versetzt und mit der zunächst kommissarischen Verwaltung der dortigen Gewerbeinspektion beauftragt worden. Dem Gewerbeassessor Wittgen in Hannover etatsmäßige Hilfsarbeiterstelle verliehen worden.

ist eine

Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 12. November 1913.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag im hiesigen Schloß die Vorträge des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Müller und des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini entgegen.

Laut Meldung des 3 in e n. Flußkbt. „Otter“ am 8. November in Tschungtschau und am 10. No⸗

vember in Wanhsien eingetroffen.

Bayern.

Glockengeläute von sämtlichen Kirchen der Stadt leitete den heutigen Tag ein, an dem das bayerische Volk Seiner Majestät dem König Ludwig seine Huldigung darbringen will. Wie „W. T. B.“ meldet, begann die Feier mit Festgottesdiensten in allen Kirchen. An dem Gottes⸗ dienst in der Metropolitan⸗Kirche nahmen Ihre Majestäten der König und die Königin sowie die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses teil. In der Kirche hatten sich mit einer großen Zahl anderer Geladenen auch die Mitglieder der beiden Kammern des Landtages eingefunden. Die Ehren⸗ kompagnie am Eingang der Kirche stellte das Königliche Infanterieleibregiment und die Ehrenwache in der Kirche die Königliche Leibgarde der Hartschiere. Auf der Fahrt zur Kirche begrüßte eine nach Tausenden zählende Menschenmenge die Majestäten mit begeisterten Huldi⸗ gungen. Am Portal wurden die Allerhöchsten Herrschaften vom Erzbischof von München⸗-Freising empfangen, der auch das feierliche Hochamt zelebrierke. Nach der Beendigung der gottesdienstlichen Feier fuhren die Majestäten unter Geschütz⸗ salut und unter dem Jubel der begeisterten Volksmenge zur Königlichen Residenz zurück. Auf dem Marienplatze wurden sie von den städtischen Kollegien mit dem Oberbürgermeister Dr. von Borscht an der Spitze begrüßt, der folgende An— ielt:

ö . ein Ereignis in der Geschichte unseres Vaterlandes dle Gemüter tief ergriff und in den Herzen der ihrer angestammten Drnastie unwandelbar ergebenen Bayern die edelsten Regungen aus⸗ te, Tann war es die Erfüllung des seit Dezennien gehegten innigen

gestern der Ministerpräsident Graf Stürgh eine Interpellation, betreffend die Einsetzung kommission in Böhmen.

auf die durch die Lahmlegung des böhmischen Landtags herrorgerufene kritische Lage der Landesfinanzen sowie auf das Scheitern der Be⸗ mühungen der Regierung um Ermöglichung der Landiggssession hin.

Oesterreich⸗Ungarn. Im österreichischen Abgeordnetenha use beantwortete

der Landesverwaltungs⸗

Nach dem Bericht des W. T. B. wies der Ministerpräsident

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Das Kaiserliche Patent vom 26. Juni bezwecke keine Aenderung der Verfassung, sondern sichere nur die Landesverwaltung und verwirkliche damit die Zwecke der lahmgelegten verfassungsmäßigen Einrichtungen selbst. Der Minlsterpräsident begründete insbesondere die Not— wendigkeit der Einsetzung der Landesverwaltungskommission und er= klärte, die Regierung sei bemüht, an der baldigen Herbeiführung eines Zustandes der Beruhigung mitzuwirken, der begründete Aussicht auf eine ungestörte Tätigkeit des Landtages eröffne. Die Regierung be⸗ trachte es als ihre ernste Pflicht, eine Annäherung beider Natio⸗ nalltäten anzubahnen. Auf diesem Boden werde auch die gegenseitige Aussprache und Eigigung über die Grundsätze einer neuen Landtagè⸗ wahlordnung angestrebt werden müssen, welche die Regierung als einen unerläßlichen Bestandteil der nationalpolitischen Neuordnung in Böhmen ansehe.

Sodann wurde die Eröffnung der Debatte über die Be⸗ antwortung der Interpellation beschlossen.

Der Deutsche Nationalverband lehnte gestern, obiger Quelle zufolge, einen Antrag des Deutschradikalen Wolf, daß Vertreter des Verbandes in den Delegationen die Ab⸗ stimmung über die von den Delegationen geforderten Kredite solange hinauszuschieben hätten, bis die Erledigung des Finanz⸗ planes als sicher zu betrachten sei, mit 23 gegen 22 Stimmen ab. Der Obmann Groß erklärte hierauf, daß er aus diesem Stimmenverhältnis bei einem vom Vorstand bereits abgelehnten Antrage die Konsequenzen ziehe und seine Obmannschaft nieder⸗ lege. Der Vorstand des Verbandes tratz sofort zusammen, lehnte die Demission ab und beschloß einhellig ein Vertrauens— votum für Groß, der daraufhin von seinem Entschluß abstand.

Frankreich. Der Präsident Poincaré gab gestern ein Frühstück zu Ehren des russischen Ministerpräsidenten Kokowtzow, an dem der russische Botschafter Iswolsky mit dem Personal der Bot⸗ schaft, der Ministerpräsident und die Minister des Aeußern, Finanzen, des Krieges und der Marine teil⸗

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des Innern, der nahmen. Nu nßland.

Die Reichsduma beriet gestern den Antrag der Kadetten, an die Regierung die Anfrage zu xichten, ob die Zeitungs⸗ nachricht wahr sei, daß der Oberprokurator des Heiligsten Synods eine Anzahl die orthodoxe Kirche betreffender Fragen aus der allgemeinen Reichsgesetzgebung ausschalten und nur dem Gutachten des Synods überlassen wolle.

Wie „W. T. B.“ berichtet, erklärte der Oktobrist Godnew, falls die Nachricht sich bewahrbelte, müsse die Duima mit Zweidrittel⸗ stimmenmehrbeit die Handlungsweise des Oberprokurgtors verurteilen, damit die Frage dem Kaiser vorgetragen werde Die Nationalisten erklärten, sie wärden den Antrag unterstützen, doch nicht aus den von den Kadetten und den Oktobristen angegebenen Gründen, sondern damit die Grenzen kirchlicher und weltlicher Gesetzgebung festgestellt werden könnten. .

Der Antrag wurde mit 219 gegen 50 Stimmen ange⸗ nommen.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde ferner über einen Antrag der Kadetten verhandelt, eine Kommission zu bilden zur Ausarbeitung eines Initiativantrags auf staatsbürger⸗ liche Gleichberechtigung.

Das Mitglied der Kadettenpartei Schingarew wies darauf hin, daß das Fehlen der bürgerlichen Gleichberechtigung dem Staatsorganismus den ößten Schaden zufüge; deshalb sei es notwendig, daß Rechtsbeschränkung einzelner Natio⸗ nalitãten auf höre. jüdische Abg. Friedmann begann die Beilisangelegenheit zu besprechen. Der Präsident bat ihn, das zu unterlassen, da die Sache noch nicht alle In stanzen passiert hahe. Da der Abgeordnete sich nicht fügte, wurde ihm das Wort entzogen. Der Abg. Roditschew Kadett) gab in seiner Rede der Arsicht Aurdruck, daß Rußland ohne die Gleichberechtigung der Juden kein Rechtsstaat werden könne. Der Abg. Purtschkewitsch (Aeußerste Rechte) sagte unter anderem, beute därfe man weniger denn je an eine Gleichstellung der Juden denken. Denn die Vergrößerung der Rechte der Juden würde unzählige Uebelstände hervorrufen, vor allem den bäuerlichen Landbesitz vernichten. Die Juden bebherrschten die Advokatur und die Presse und griffen die Orthodoxie an. Man könne die Gleichberechtigung der Juden nicht mit der Gleichberechtigung der übrigen fremden Völker verbinden. Geschähe diegz, fo würde es zum Untergang des Staates fübren. Der Ab⸗— geordnete Mar kow (Rechte) meinte, eine derartige Weltfrage werde gerade noch vor ö eingebracht, um durch ein solches talmudisch judisches ittel der Duma einen Beschluß zu stehlen. Auch der Sktobrist Antonow vertrat die Ansicht, daß die Frage der Gleichberechtigung der Juden angesichts der Verschärfung des Natio— nalitätenftreites unzeitgemäß sei.

Nachdem der Antrag der Kadetten mit 92 Stimmen abgelehnt worden war, wurde die

geschlossen.

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152 gegen Sitzung

Belgien.

Das Abgeordnetenhaus und der Senat sind gestern

zur ordentlichen Session zusammengetreten. Zum Präsi⸗ denten des Abgeordnetenhauses wurde Schoellagert, zum

Die Frage deg Unterhalts der kriegsgefangenen Soldaten wird gleich⸗ falls durch das Schiedsgericht entschieden werden, während das den kriegs. gefangenen Offizieren gezahlte Gehalt vergütet wird. Die Frage der Zurückgabe der weggenommenen Schiffe und die Schadenersatzforde⸗ rungen der Interessenten infolge des Embargos oder der Wegnahme von Schiffen werden dem Schiedsgericht unterbreitet werden. Die Frage der Muftis und ihrer richterlichen Befugnisse ist geregelt. Die Vakafgüter werden anerkannt; der Vakufjehnte wird aufgehoben, aber wenn mohammedanische Klöster, Moscheen und Seminare ihren Unter⸗ halt nicht zu bestreiten vermögen, so wird die griechische Regierung sie unterstützen. Die Frage der Vakufs ist in einem dem Vertrage an⸗ gehängten Protokoll auf Grund der Aibeiten der Unterkommission im

einzelnen geregelt.

Serbien. Die serbisch⸗bulgarische Kommission, die die Streitfrage über den Besitz des Forts Bogidaritza entscheiden sollte, hat nach einer Meldung des „Serbischen Preßbureaus“ ihre Entscheidung zu Gunsten Serbiens gefällt. Dieselbe Kommission wird jetzt darüber entscheiden, wem Taschtepe zufallen soll.

Amerika. Wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, ist die fünf⸗ prozentige Zollvergünstigung nunmehr durch eine Ver⸗ fügung des Generalstaatsanwalts und des Schatzamts völlig außer Kraft gesetzt worden. Die Zollvergünstigung habe sich als unausführbar erwiesen wegen der Bestimmung des Zoll⸗ tarifgesetzes, daß die Vergünstigung nur für den Fall eintreten soll, daß sie den internationalen Verträgen nicht widerspricht. Nach einer weiteren Meldung des genannten Telegraphen— bureaus aus Veracruz ist auch das Schlachtschiff der Vereinigten Staaten „Louisiana“ auf die dringende Aufforderung des amerikanischen Konsularagenten nach Tuxpam entsandt worden. Asien.

In Teheran fand gestern, der „Times“ zufolge, auf Ver anlassung des Regenten eine Versammlung von Notabeln und den führenden Mullahs von Teheran statt, um über die Wahlen zum Medschlis zu beraten. Da es an pölitischer Organisation und an einem Wahlmechanismus ganz fehlt, so hat der Regent, der persönlich entschieden für einen neuen Medschlis ist, keine Hoffnung machen können, daß die Wahlen vor einem Monat stattfinden können.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Im Landwehroffizierkasino in Charlottenburg wurde gestern die Vertreterversammlung des Schutzverbandes für deutschen Grundbesitz, Eingetragener Verein, durch den Fürsten zu Salm-Horstmar eröffnet. In dem 1912 gegründeten Verband sind die verschiedensten Vereine zur Vertretung der Interessen des städtischen und ländlichen Grundbesitzes aus allen Teilen des Reiches zusammengeschlossen. Ber Vorsitzende begrüßte die anwesenden Vertreter der staatlichen Behörden und hob dann den Zweck des Verbandes hervor. Bei Gründung des Verbandes sei in der Hauptsache zwar der städtische Grundbtsitz in ihm vertreten gewesen, jetzt hätten sich aber die Beitritte auch aus landwirtschaftlichen Kreisen gemehrt. Es hätten zahlreiche Besprechungen in Berlin stattgefunden, die zu dem Plane führten, den „Verband zum Schutze des deutschen Grund— besitzes und Realkredits! neun zu organisieren und in den Schutz verband für deutschen Grundbesitz E. V.“ umzuwandeln, in dem auf rein wirtschaftlicher Grundlage die am privaten Bodenelgentum beteiligten Kreise in Stadt und Land sich zu einer einheit= lichen Arbeits, und Kampfgenossenschaft für gemelnsame Ziele die Hand reichen könnten. Man erwarte von der gemeinsamen Arbeit, daß die unselige und dem Vaterlande unheilvolle Entfremdung zwischen Stadt und Land gemlldert und schli⸗ßlich überwunden werde, und daß städtischer und ländlicher Grundbesitz, nachdem er seine beiderseitigen Wünsche und Ziele kennen und achten ge— lernt habe, Schulter an Schulter kämpfen werde, wenn es gelte, berechtigtigte Interessen zu vertreten. Es handele sich im Schutzverband für deutschen Grundbesitz nicht um Sondervorteile einer engen Interessengruppe, sondern um das Wohl des großen Ganzen. Hierauf hielt der Prãäsident a. D., Professor Br. van der Borght einen Vortrag über daß Thema: Stadt und Land Hand in Hand“ Nach kurzen Ansprachen von Vertretern angeschlossener Vereine nahm die Versammlung die nachstehenden Leitsätze, an: 1) Der dauernden Besteuerung des stäͤdtischen und ländlichen Grund⸗ besitzes muß in erster Linie seine Leistungsfähigkeit zugrunde gelehßt werden. Der tat fächl iche Reinerkrag muß grund sätzlich die Quelle und den Maßstob der Besteuerung . Wenn trotzdem in Berlin, oder wenn für Baugelände, das nicht mehr land, und forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt wird, die Steuer in anderer Weise bemessen wird, muß jedenfalls verhindert werden daß durch übertriebene Steigerung der Steuerlast, die porzeitige ü bauung des unbebauten Geländes über den tatsächlichen Beda nf hn und die Beseitigung von Gärten und Freiflächen herbeigeführt . Die verschiedene Bemessung der Steuersätze für bebauten und un bauten Besitz bei einer etwaigen Besteuerung nach dem Boden mer ist unbedingt abzulehnen. 2) Da durch dag Reiche besiß te en gesetz der verdiente und unverdiente Wertzuwachs bei Grund . berests steuerlich erfaßt wird, sind Sondersteuern bon der . steigerung des Grundbesitzes abzulehnen, zumal keinerlei Ausg eg ö. Wertminderungen erfolgt. Sowelt vorläufig aus besonderem . auf diefe Steuerart nicht völlig verzichtet wer hn a ö. sind folgende Grundsätze durch die , Ge 964 . bringen: Eine Besteuerung des ohne Zutun des sgegtümfg , fn, standenen Wertzuwachses darf nur den Kommunen 33 ne ger keinesfalls jedoch beiden zu gleicher Zeit gestattet, darf rn, i, nicht aufgezwungen werden. Nur derjenige Wertz un och . nach dem Inkrafitreten des Gesetzes eintritt, und nur der tig

Wumsches, daß wieder ein König im Vollbesitz und in Uehung aller beglückenden Herrschertugenden über der Wohlfahrt des Volkes wache,

Präsidenten des Senats Baron de Favereau wiedergewählt.

beim Verkauf erzlelte, unter Hinzuziehung der Eigentümer sestzasell⸗

Juskunft über die Rebfläche, die wonnenen Mengen, über die für und über die Beurteil

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starker zuereifen konnten und ferner durch S ober an den

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Danach wichtigere Weinorte,

Wiesbaden 183 ha Weiß⸗

1401 h]. Die Ectragsmengen

ttel“, und 4 mal „gering;. Zu ierungsbezirk Niederschläge

ichtet haben.

von 1757, ha.

großen,

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hreise fanden sich nur in Nitteilungen über den Umf

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ammen auf 3467 Zentner (60 R In der nachstehenden Uehbersicht seien die 1912er Gesamt⸗ und Rotweinen in den 3 Regierungsbezirken Der in den Re⸗ 1912 gekelterte

erträge an Weiß⸗

mit il irn In mn r

im Landkreise Trier a

entfielen

Koblenz im

Weiß⸗ 8241. .

doblenz auf 19,0 bezw. Weißwein.

von, denen 83 nur m peißen und roten Trauben bepflanzt waren. Orte umfaßte insgesamt 10708, ha, und reßem und 531, ha mit rotem Gewächfe. 20 Orte

trag berechnete sich hiernach für Wiesba

? des Weißweins Herbst und mehr geschätzt in 71 von 113 Ge 55), auf weniger als z Herbst in 42 (277 haf die gleiche Unterscheidung von 30 Orten für 16 llt) zu; für einen Ort ist diesmal die Angabe unterblieben. Die Beurteilung der Güte nach (Orten „gut“, L mal „ziemlich gut, 1 mal mittel bis J mal „unter mittel“,

diesen

August

und

uf 3147

Most und Tra lung des Ertrags nach Her gab es im Jahre 1912 in den

10.1 11,1 hl und für Außer den Angaben

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ergab bei

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den Ergebnissen der sechs Vorjahre verglichen.

ugsbezirken Wlesbaden, Koblenz

und Trier 1906.

Nost ergab in Hektolltern folgende Mengen:

Reg. B ez. Wiesbaden

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Jahre s 1912 1911 1910 1909 1908 1907 1906 1912 1911 1910 1909 1908 1907 1906 1912 1911 1910 1909 1908 1907 1906

1912 1911 1910 1909 1908 1907 1906

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57 217,19 63 398,20 13 650,26 39 305,71 40 607,0 36 734,97 12 772, a3 161 g85, a4 183 756,50 16411, 30 148 289,6 150 577,83 142 934,32 124 752, 26 167 312,7 288 004, 15 113 955,0 107 591,34 165 585,1 143 558, u 94 68,97 386 515,8! h35 158,86 244 016,96 295 186,3 36 770,06 , , . 292 393,66

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797,66 662,44 8,02

41 9,53 416, 2s 236,90 239,15

18 522,0 12 293,70 3147,70 6718, iz 12 811,7 10 609, 8 114,13

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in und der Arbeitnehmer⸗

en im Gange, die wahrschelnlich zu Falls keine Einigung erztelt wird, Arbeiter für den 19. Nobember er“

Kunst und Wissenschaft.

ie pilotballons. und beliebt waren,

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Zwel Kinderspielzeuge, die selt langem sind erst seit verhält ü U Dienst der Wissenschaft, 9h zwar bär Das eine, an ugdrache, dag andere die kle

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1912 meinden (im Vorjahre

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dem Weißwein in

worden,

Tra . auerwurm sowie Frost zu Anfan noch nicht geretften ,, , ein, auch die Maifröste sollen strichweife viele Reben en ichtet hoben Tiotz der Ungunst der Witterung, die in den beiden deren Bezirken wohl kaum anders gewesen se Jahr 1912 hinsichtlich des Mostertrages in der reihe seit 1905 an zweiter, Finfichtlich des W Für die in der Veröffentl nicht mitaufgezählten Weinorte Ertrage stehenden Reblandes nacht. Die Zahl dies

.

1212 im Ertrage stand, über die ge⸗ uben gezahlten Prelse bst und Güte. dret Regterungsbezirken it weißen und 36 mit Das Rebland dieser 10 177,5 ha Auf den Regierungs⸗ und 392 ha Rotwein) i n , h

39.2 auf Koblenz 57 mi ; s und 4922 ha) und auf Trier 36 mit zog 1 f denen nur weißes Gewächs vorkommt. e Kelter in Wiesbaden zusammen 56 62 nd lO. hl roten) Most, in Koblenz 1 3 965.3 hl) und in Trier 120 035 hl. t

Von diesen Flächen ergab 83 l (50 118. kl weißen 31 775,8 hl Der durchschnittliche Hektar⸗ den auf 21,1 hl Weiß- und bezw. 283 und für Trier

. 13 mal „gering bis mittel“, 40 mal „»sehr gering., bei dem Rotwein 6mal „gut“, „unter mittel“, 3 mal „gering bis mittel“ und Begutachtungen mitgeteilt

ein dürfte, steht das siebenjährigen Zahlen⸗ ertes an dritter Stelle. ichung des Statistischen Landesamts mit weniger als 50 Hektaren im des werden nur summaris 56 er Gemeinden betrug 368. uf den Regierungsbezirk Wiesbaden 48 Orte, Deiß, und 287, hl Rotwein

che Angaben ge⸗ Von ihnen kamen . . ! ; don 491,0 bezw. 28 ha Robflädc tert wurden, auf Koblenz 179 mit 44 176,1 nb 4556.9 1 . bezw. 411, ha und auf Trier 141 Orte mit 47 Der dur * die kleinen Weingemeinde

. 2773

chschnittliche Hekrarertrag stellte sich alfo nden erheblich niedriger heraus als der für und zwar für die des Regierungsbeztrks Wiesbaden Rotweln, i Trier auf 26,9 hl vom über die für Trauben gezahlten

dem Amtsblatte der Regierung zu Trier ang des Traubenverkaufes, der sich danach und im Kreise Wittlich auf 320, g) bezifferte.

zur Erforschung der oberen an Alter weitaus cbrwürdlgere, inen Ballons aus Schweinsblase

ist

mit

2417,56 ha

(117 809,8 und

wurden auf dem Rotwein (14) bezw. 13

gut, 49 mal

dem infolge gut

aus daß nicht

7098 3 hl

hl Weiß⸗

für

überhaupt 58 014,85 64 060,64 13 738, es 39 725, a 41 023,32 36 971,87 13 011,68,

180 508, 3; 196 050, 2 119 559,00 155 007, 30 163 389,5 153 543,90 132 866,zo, 167 312, 288 004,1 113 955,40 107 591,3 165 585,19 143 558, u

Ii Zh , 405 835,93 548 114,99 247 252,6 302 323,9 369 998, 06 334 073, 86

240 746,0.

Zwischen

kurzer Zeit

4. Oktober 1892 von elner Gaganstalt bei Paris durch zwei Astronomen aufgelassen, aber man hörte nie wieder etwas von ihm. Die beiden Gelehrten ließen sich dadurch aber nicht entmutigen, und es gelang ihnen bald, durch ihre Versuche Aufzelchnungen auß Höhen von 17 15 000 m zu ethalten. Seitdem ist der Erfolg außerordentlich gestiegen, und am 1. Januar d. J. wurde durch einen von der Sternwarte in Pavla auf⸗ gesandten Pilotballon ein neuer Rekord von 37 760 m aufgestellt. Es läßt sich denken, daß zur Erzielung eines derartigen Ergebniffes auch onder wechnische Fortschritte nötig waren; namentlich mußte die Hülle des Ballons mit Rücksicht auf die Gasundurchlässinkeit Leichtig⸗ keit und Widerstands fähigkeit vervollkommnet werden. Die ersten der artigen Ballons wurden aus einfachem, geöltem Papier verfertigt dann wurde die bekannte Goldschlägerhaut versucht, aber wegen ihrer zu großen Gmpfindlicheit gegen Nässe wieder aufgegeben. Weit hin kam gefirnißte Seide an die Reihe und wurde zur Herstellung recht großer Ballons von 4-500 ebm Inhalt benutzt. Bat waren dann eigent⸗ lich schon echte Ballons, die mehrere Personen mitnehmen konnten. Da sie aber nur mit einem Thermometer und Baromerer beiastet wurden, so stiegen sie mit einer ungeheuren Schnelligkeit, die das Gas zum Entweichen brachte und einen viel schnelleren Sturz verursachte als bei den kleineren. Der erfolgreichste Förderer der Pilothallong war der französische Meteorologe Teisserene de Bort, der besondere Laboratorien schuf, um alle Anforderungen an solche Ballons sowie an ihr gesamtes Zubehör festzustellen. Seildem werden nur noch verhältnismäßig kleine Ballong guz sehr gutem Kautschuk berwandt. Der Durchmesser beträgt selten über 2 m, die Füllung besteht aus reinem Wasserstoff. Diese Ba lons haben den großen Vorzug, sich felbst auszudehnen, wenn der Luftdruck abnimmt, sodaß dem Entweichen des Gasez eine weite Grenze gesteckt ist. Die Instrumente beslehen jetzt fret aus einem Barometer, Thermometer und Hygrometer. Diesem Forschungs⸗ mittel ist vor allem die wichtige Entdeckung zu danken gewelen, daß gie. Temperatur der Luft nur bis zu einer Höhe von etwa 15 6060 nm lt, dann aber wieder etwas zunimmt und weiterhin gleich bleibt. Mit, welch ungeheurer Geschwindigkeit diefe Ballons steigen, beweist der Rekordflug vom 1. Januar, der die Höhe von 37 700 m in einer Stunde und 18 Minuten erreichte, während der Abstieg 45 Minuten in Anspruch nahm. In neuester Zeit ist dann außerdem noch Vorrichtung getroffen worden, üm mit Hilfe elektrischer W

94 * ell ; ( Wellen einen solchen Ballon tiner beliebigen Zeit a sei 6

l tiner beliebigen Zeit aus seiner Höhe herunterzuholen. i n, m, ,,

eine 35

zl

496 JJ . ö. m. Der klein ste Gegenstand auf dem Mond. Der Abbs Moreux, der Leiter der Sternwarte in Bourges, der sich namentlich

um ie Planetenforschung mancherlei Verdienste erworben hat, erörtert im Pariser Cosmos‘ dle Frage, welche Ausmaße der kleinste Gegen⸗

stand habe, der sich mit den heutigen Hilfsmitteln der Astronomie auf dem Mond noch wahrnehmen ließe. Die Antwort hängt von der Feststellung ab, um wie viel ein Fernrohr den Mond zu vergrößern und dem Auge scheinbar näher zu rücken vermag. Nimmt man die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde zu 385 000 Km an so würde ihn eine zehnfache Vergrößerung so zeigen, als ob er nur 385900 km entfernt wäre. Eine hundertsache Ver⸗ groößerung würde ihn also auf 3850, eine tausendfache auf 335 km nähern, Eine tausendfache Vergrößerung' gibt es nun mit unseren Fernrohren bei einer Mondbeobachtung gar nicht, und doch lehrt die Erfahrung, daß wir mit bloßem Auge in einem Abstand bon 385 km eigentlich überhaupt nichts mehr erkennen können, oder sicher nur ganz grobe Umrisse ohne jede Einzelheit. Daraus ergibt sich, daß sich auf der Mondoberfläche nur ganz große Gegenstände, also ungeheure Bergmassen, Kratere von sehr großem Durchmesser und andere Gebilde von gewaltiger Ausdehnung unter⸗ scheiden lassen. Das war wenigsteng der Schluß, zu dem der Physiker Arago gelangte. Moreurx übt ein? Kritik“ an diesem Urteil in dem Punkt, daß sich ein Vergleich zwischen unserem Sehvermögen auf der Eedoberfläche und demjenigen gegenüber Himmelskörpern, die hoch über dem Hortzont stehen gar nicht ziehen Jasse. Der aufwärtsgerichtete Blick hat eine viel geringere Schicht der Atmosphãre zu durchdringen als das wagerecht gerichtete Auge. Die Atmosphäre aber ist gerade in ihren unteren Tellen ein starkes Hindernis für die Sehschärfe, ein mehr oder wenlger dichter Vorhang, der durch seine Beladung mit Staub und Wasserdämpfen und außerdem noch durch heftige Bewegungen die Relchweite des Auges erheblich einschränkt. Moreux hat versucht, der Frage auf an derem Wege beizukommen. Die Erfahrung lehrt, daß schon eine 0 fache Vergrößerung einen Fleck von einer Bogensekunde, die im Mittelpunkt der Mondscheibe etwa einer Länge von 1830 m ent— spricht, sichtbar macht. Mit noch größeren Fernrohren kann man aber eine viel stärkere Vergrößerung erreichen, Und es müßte mit einem Fernrohr von 1 m Deffnung möglich fein, auf dem Monde sogar einen Gegenstand von nur 18 m Durchmesser zu erkennen.

Die schwedische Gradmessungskommission auf Spitz bergen hat dem Stockholms Dagblad⸗ 1 ihre aubeisn ö beendet, Die Arbeiten der Kommission sind innerhalb von 15 Jahren in 30 Ahschnitten ausgeführt worden. Die Arbeiten hatte der Pro⸗ fessor Jäderin im Jahre 1897 angeregt. Die erste Expedition ist m Jahre 1898 nach Spitzbergen abgegangen. Man laubt, daß die Gradmessungsarbeit es ermöglichen wird, genauer als isher die Länge der Rotationsachse der Erde, die Form und Schwere unseres Planeten sowie andere wissenschaftlich wichtige Faktoren anzugeben.

Literatur.

Der Verlag von Steinicke und Lehmkuhl in München be— absichtigt in einer Reihe von Bänden Goethes Briefwechsel in der alten Form der Veröffentlichung, also mit jedem Briefschreiber ge⸗ sondert, neu herauszugeben. Der Plan kann auf die Zustimmung weiter Kreise rechnen, denn in der großen Weimarer Ausgabe, die sämtliche Goethebriefe bringt, sind sie infolge der streng durchgeführten geschichtlichen Anordnung des Ganzen auseingndergerissen; zudem geht dem Leser, der nicht zu wissenschaftlicher Forschung zu dieser durch Umfang und Preis schwer zugänglichen Ausgabe gresft, der Hauptreiz jenes Briefwechsels, seine känstlerische und mensch⸗ liche Wirkung zum Teil verloren, da sich ihm dort Unpersönliches,

merkungen über Lotte in den Annalen“ und gegenüb⸗ Ein Anhang enthält ein Stück aus Goethes enn, n, ,, ö polnischen Juden/, bei dem Goethe sein Verhaltnis zu Lotte . nne hatte, und einige Briefe der Kestnerschen Familienglteder. Der erausgeber dieses Bandes des Briefwechsels Dr. Ebuard Deren hat also alles mitgetellt, was über Goethes Verhältnis zur stner / Buffschen Familie an schriftlichen Urkunden überliefert ist. ich seine sonstige Arbeit an dem Bande verdient uneingeschränkte lnerkennung. Die knappe Einleitung ist verständnispoll und zeigt eine eingehende Pertrautheit mit dem Stoff; die dem Bande ber⸗ gegebenen Anmerkungen sind frei von, Düntzerei' und unterrichten den Leser genügend über einzelne Angaben der Briefe und die in ihnen rw ahnten Persönlichkeiten. Der vorliegende Band kann also in jeder Oinsicht als ein wohlgelungener Beginn der wertvollen Brie fausgabe begrüßt werden. Der Verlag hat auch für ein würdiges, ansprechendes äußeres Gewand gesorgt. Papier und Druck sind mustergültig und . ö 96 168 Seiten starke Band kostet kart. 3 6, geb. 4,50 . e Goethefreunde sei ĩ öffent⸗ lichung J , , JJ ö Zeitschrift für Bauwesen. erausgegeben i ini⸗ terium der öffentlichen Arbeiten. Wan en Eil Tn inn Sohn, Berlin. Vom laufenden Jahrgang sind die Hefte T bis Xi sesshienen. Sie, enthalten eine eingehende Beschreibung sowie Dar⸗ stelungen. der Heil⸗ und Pflegeanstalt für Geisteskranke in Strecknig bei Lüheck. Die ganze Anlage ist sehr weitläuftig in einzelnen Pavillons achgemãß gruppiert und erfreut durch die natürliche Gestaltung im Alen ßergn, die etwas ungemesn Freundliches trägt. Auch die für der- arlige Anlagen äußenst wichtige technische Einrichtung ist recht aus- führlich behandelt. Professor Belenheinz in Coburg gibt eine Abhand⸗ lung über Karls ruhes Baugeschichte zur Biedermeierzeit, im beson⸗ deren über die vielen Werke Weinbrenners, die dem Stadtbilde eitze ganz besondere Note verliehen; es ist recht interefsant zu ver. folgen, welchem Wechsel das Urteil über feine Bauten im Laufe der Zeiten unterworfen war. Auch Professor Brinckmann berichtet über Karlsruhe, Seine Betrachtungen beschäftigen sich mit dem hach kteristischen Stadtplane, der als ganz außerordent⸗ liche Leistung des landes fürstlichen Stadtbaues anzusprechen ist Ind fest in den Ueberlteferungen feiner Jeit wurselt. Von dem Aufsatz über Eisenbahnempfangsgebäude ist der Schluß gegeben. Im ingenteurtechnischen Teil schreibt Baurat Stecher uber Stromregelung bei Sbrigen und Pillnitz, Regierungsbaumesster Buchholz über Be triebseinrichtungen des Großschiffahrtsweges Berlin Stettin, Re—= gierungsbauführer Nakonz über schiefe Dreigelenkbogenbrůcken aus ö und Baurat Peyerhaus üher Wasserabflußversuche an . in der Versuchsanstalt für Wasser⸗ und Schliff bau

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Rußland. Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgef ö Jisch on zur Bekämpfung der Pestgefahr hat die Stadt Fotohn ma in Japan für pestverseucht erklärt; sie hat ferner die Verfügung vom 9. September d. J. aufgehoben, wodurch die. urgensche Landgemeinde für pestverseucht und der Kreis Prshwalsk für pestbedroht erklärt worden war. . Schweiz. „Der Schweizerische Bundesrat hat unterm 1. d. M. fe . erlassen: ö w ,, Der schweizerische Bundesrat, auf Grund amtlicher Berichte; in Ausführung von Art. 49 der Verordnung c.. git Maß⸗ nahmen zum Schutze gegen die Cholera und die Pest, soweit sie die Verkehrsanstalten, den Personen⸗, den Gepäck und den Warenverkehr betreffen, vom 30. Dezember 189954. Februar 1908 auf den Antrag seines Departements des Innern, beschließt: Art. J. Die Bestimmungen des Bundesrateb . 2 igen d eschlusses vom *. September 1913, betreffend Choleraschutzmaßnahmen gegenüber Bosn ten Herzegowina, sind nur noch auf die Herkünfte aus dem Kreise Tuzla anwendbar. . Art. 2. Dieser Beschluß tritt sofort in Kraft. (Vergl. Reichsanzelger vom 2. v. M, Nr. 233.) Türkei. Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel r tonale Gesundheitsr at folgende 3 ngen erlassen: pe n,, ufgehoben wird die Anordnung, wonach die Herkünfte vo . ö 9 ö / ö n 3 . fh , durch die Griechen befẽtz ten Inseln des Aegäischen Meeres einer ärztlichen Unters g unter ogen ,, sollen. ö J Aufgehoben wird die Anordnung über die Maßnahmen, d . wi An e ahmen, denen die von der europäischen Küste des Aegäischen Meeres ein— treffenden Schiffe unterworfen werden sollen. Befördern derartige Schiffe Auswanderer, Truppen oder ähnliche Massen, so unterliegen sie nur mehr einer ärzlichen Untersuchung nebst Dezinfektion in einem Lazarett oder in einer Sanitätsstation der Türkei. Die Ausführung dieser Maßnahmen soll nicht länger als 24 Stunden dauern. Griechenland. Nach einer Mitteilung der griechischen Regierung vom 21. Okt . ; i en Regie Oktober 6 St.) ist die Quarantäne, die auf Herkünfte aus Tchesmé Kleinasien) angeordnet war, a ufgeh ob en worden. Diese Herkünfte werden nur einer ärztlichen Untersuchung unterzogen. (Vgl. . It. Anz. vom 27. August d. J., Nr. 202) Aegypten. Der Internationale Gesundhestsrat in Aegypten hat beschlossen,

das Pestreglement auf Herkünfte aus Calcutta in An⸗ wendung zu bringen.

Verkehrs wesen.

Für Postanweisungen nach Konstantin opel und Smyrna (Deutsche Postanstalten) gilt jetzt wieder d . verhältnis von 100 Ptaster (Gold) . ar. ö ö 2

In Otjun daurg (Deutsch Südwestafrika), ( Km dli n n 34 5 1. . 6 . ,, eren Tätigke auf die Annahme und Ausgab ew und eingeschriebenen Briefsendungen 61 re,,

Nebensächliches oder rein Geschäftliches zwischen die Urkunden persön⸗ lichsten Erlebens und Empfindens draͤngt. Bankenzwert ist es, daß