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des Reichsgesetzblatts enthält unter
dampfschiffen der deutschen Handelsflotte, vom
Die von ö t zur Ausgabe gelangende Nummer 61
Nr. 43963 eine Bekanntmachung, betreffend den Be⸗ fähigungsnachweis und die Prüfung der Maschinisten 9 2. 3. No⸗
vember 1913. Berlin W. 9, den 15. November 1913. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Hotelbesitzer Heinrich Haeffner in Wiesbaden, dem Fabrikanten Fritz Klagges in Düsseldorf, dem Fabrikbesitzer Karl Kremer in Düsseldorf, dem Fabrikanten August Selve in Alteng und dem Fabrikbesitzer Wilhelm Vogel in Frank— furt a. O. den Charakter als Kommerzienrat zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Regierungssekretär Otte Mohr in Aurich den
Charakter als Rechnungsrat zu verleihen sowie . infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Neuwied getroffenen Wahl den Rentner Julius Remy daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Neuwied auf fernere
sechs Jahre und — . infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in Sterkrade getroffenen Wahl den Oberingenieur Otto Brink⸗ mann daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Sterkrade für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.
Ministerium für Handel und Gewerbe. Der Schiffer auf großer Fahrt Rud. Franzius in Emden ist zum Lotsenkommandeur für das Emslotsenwesen ernannt worden.
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G-⸗S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den KRommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebs⸗ jahre 1912/15 bei der Nordhausen⸗Wernigeroder Eisen bahn bezüglich ihrer preußischen Strecke auf
110 667 6 62 5 festgestellt worden ist.
Magdeburg, den 15. November 1913.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.
Bekanntmachung.
Diejenigen jungen Männer, welche in dem Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 1894 geboren sind, haben sich zur Vermeidung von Nachteilen und Weiterungen mit Geburts⸗ scheinen, welche von den Standesämtern kostenfrei ausgefertigt werden, zu versehen. Der Zeitpunkt für die Anmeldungen zur Rekrutierungs stam mrolle wird in der ersten Hälfte des Monats Januar k. J. bekannt gemacht werden.
Berlin, den 14. November 1913. Der Zivilvorsitzende der Königlichen Ersatzkommission J. Frommel.
Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 17. November 1913.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten vorgestern nachmittag an Bord S. M. S. „Kaiser“ den Vor⸗ trag des Staatssekretärs des Reichsmarineamts, Großadmirals von Tirpitz.
In der Kommission zur Prüfung der Rüstungs⸗ lie ferungen referierte bei Beginn der vorgestrigen Sitzung, wie „W. T. B.“ meldet, ein Vertreter des Reichsamts des Innern über die Entwicklung des Rüstungslieferungswesens im ZJusammenhange mit der Entwicklung unserer volkswirtschaft⸗ lichen Organisation. Daran schlossen sich Vorträge über die Entwicklung und den gegenwärnigen Stand des Lieferungs⸗ wesens im Bereich der Post⸗ und Telegraphenverwaltung sowie des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten. Damit hatten die einleitenden Vorträge der Reichs- und preußischen Ressorts, die die notwendige Grundlage für die Arbeiten der Kommission bilden, ihren Abschluß gefunden. In Anknüpfung an die Vorträge wurde eine Reihe von Fragen aus der Mitte der Kommission gestellt, von denen die nachstehenden hervorzu⸗ heben sind:
Wieviel von den Etatssummen der Jahre 1905 —– 1912, getrennt nach den einzelnen Jahren, sind für die Beschaffung der Haupt⸗ materialien an die reichseigenen Institute und an die Privatindustrie (direkt an die Produzenten oder an den Handel, soweit möglich, ge⸗ teennt nach den Hauptfirmen) ausgegeben oder für Herstellung in eigener Regie verwendet? Wie verteilen sich die in den Jahren 1905 bis 1913 seitens der Heeres und Marineverwaltung ver⸗ gebenen Lieferungen auf Firmen der einzelnen Kontingentstaaten bezw. größeren Bundesstaaten- Wie groß ist das Gesellschafts⸗ kapital der wichtigsten Rüstungsfirmen, wie hoch die von ihnen seit 1905 gezahlten Bioldenden, ihre durchschnittlichen Jahreslieferungen an das Reich und, soweit möglich, ihr Absatz ins Ausland, beides seit 1999? Wie hat sich bel denjenigen deutschen Werften, die für die Kriegs flotte arbeiten, das investierte Kapital (Aktien und Obligationen) sowie die Rentabilität entwickeit? In welchem Umfange sind die landwintschaftlichen Produzenten oder ihre Organisationen und der Mittelstand an den Rüstungzliefe⸗ rungen beteiligt? Inwieweit sind einige hervorragende Firmen für Rüstungslieferungen an Konzernen heteiligt? Nach welchen Grund⸗ sätzen werden die Selbstkosten bei den reichs⸗ und staatseigenen Betrieben festgestellt? Insbesondere können genaue Zahlen hter⸗ über beigebracht werden für die Konservenfabrik in Haselhorst, die
ondere über das Verhältniz zwischen den In⸗ und Auslandepreisen bei den Hauptartikeln. Auch eine Darstellung der Erfahrungen mit dem sogenannten Mittelpreisverfahren fär Augrüstungsstücke wurde gefordert. Schließlich wurde der Wunsch ausgesprochen, daß die Er⸗ örterungen auch auf die Beschaffung des Sanitätesmaterials, der Unterkunft für Mannschaften, Pferde und Geiäte sowtie auf die Beschaffung der Kohlen und Oele bei der Marine erstreckt
und ferner auch die Beschaffung des für die Zwecke der Heeres⸗ und Marineverwaltung erforderlichen Grundbesitzes und des Remonten⸗ bedarfs in den Kreis der Erörterungen einbezogen werden möchte. Seitens der beteiligten Ressorts wurde die Prüfung und Beantwortung der Fragen, soweit dies irgend möglich sei, zugesagt. Nach den aus der Mitte der Kommission gegebenen Anregungen soll eine große Anzahl von Heeres- und Marine⸗ lieferanten sowie Vertretern konkurrierender Firmen und ver⸗ wandter Branchen als Sachverständige zum Worte gelangen. Da es für einen großen Teil der Kommissionsmitglieder unmöglich sein würde, während der Verhandlungen des Reichstags an den Sitzungen der Kommission teilzunehmen, und um Zeit für die von der Kommission gewünschten Er⸗ hebungen und Feststellungen zu gewinnen, soll die nächste Sitzung erst während der parlamentarischen Weihnachtsferien stattfinden. In der Zwischenzeit wird der geschäftsleitende Ausschuß die weitere Ausgestaltung des Arbeitsprogramms und die Aus⸗ wahl der Sachverständigen vorbereiten.
. äber die Preise für die Rüstungslieferun gen ki nee,
Der russische Ministerpräsident, Siaatssekretär Kokow tzow nebst Gemahlin ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh von Paris hier eingetroffen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 14. November S. M. S. „Scharnhorst“ mit dem Chef des Kreuzer⸗
geschwaders und S. M. Tpdbt. . 8 20“ in Kobe, S. M. S. „Emden“ in Miyashima, S. M. S. „Luchs“ in Tsingtau und S. M. Flußkbt. „Vaterland“ in Nanking eingetroffen.
Kiel, 16. November. Seine Majestät der Kaiser und König besichtigte gestern vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Adalbert und den Herren seiner Umgebung die neue Hochbrücke Prinz Heinrich⸗Brücke) und die neuen Kanalschleusenanlagen bei Holtenau und am Nachmittag die neue Ingenieur- und Deck⸗— offizierschule in Kiel⸗Wiek.
Bayern.
Seine Majestät der König Friedrich August von Sachsen folgte vorgestern vormittag, wie ‚W. T. B. meldet, einer Einladung der Stadt München und besichtigte das neue Rathaus. Nach dem Rundgang durch das Rathaus wurde Seiner Majestät dem König ein Ehrentrunk gereicht. Dabei hielt der Oberbürgermeister Dr. von Borscht eine An⸗ sprache, in der er dem Könige, für seinen Besuch im Hause der Stadt dankte und die dreifachen Beziehungen des Königs zum Herzen des Münchener Kindls würdigte: als Verbündeten und Verwandten des Königs von Bayern, als treu zu Kaiser und Reich stehenden Bundesfürsten sowie als hochsinnigen und werktätigen Alpenfreund. Bei der Entgegennahme des Pokals erwiderte Seine Majestät der König mit einigen Worten des Dankes für den freundlichen Empfang und trank auf das Wohl der Haupt⸗ und Residenzstadt München. Der König trug sich dann in das Goldene Buch der Stadt ein und verlieh einigen Mitgliedern des Gemeindekollegiums Auszeich⸗ nungen. Am Nachmittag besichtigte Seine Majestät der König in Begleitung Seiner Majestät des Königs Ludwig das Deutsche Museum und empfing Abends das diplomatische Korps und darauf eine Offiziersdeputation des 15. hayerischen Infanterieregiments, die ihm als Geschenk des Regiments eine Statuette, einen Infanteristen des vorigen Jahrhunderts darstellend, überreichte. Abends fand im Hofballsaal der Königlichen Residenz zu Ehren des Königs von Sachsen eine Galatafel statt, während der Seine Majestät der König Ludwig folgenden Trinkspruch ausbrachte:
Eure Masestät heiße Ich in Meinem und der Königin Namen mit auftichtiger Freude in Bayern willkommen. Wir gedenken dankbar des warmen und gütigen Empfangs, den Eure Majestät Uns heuer im März bereitet haben, und erinnern Uns mit Vergnügen der herz— lichen Kundgebungen, durch die die Bevölkerung Dresdens Unt erfteut hat. Es ist Mir seitdem neuerdings vergönnt gewesen, in Eurer Majestät Land zu verweilen. Vereint mit Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser, mit den übrigen Bundes fürsten und den Bürgermeistern der Freien Städte, in Anwesenheit der Durchlauchtigsten Vertreter der Souveräne jener Staaten, deren Armeen den großen Sieg mit erstreiten halfen, durfte Ich Zeuge der weihevollen Feier sein, mit der das Völkerschlacht⸗ denkmal zu Leipzig seiner vaterländischen Bestimmung übergeben wurde. Kurze Zeit nach der Feier zu Kelheim, die den deutschen Kämpfern der Befreiungskriege galt, erinnerte die Einweihung des Leipziger Denkmals an dse Helden all der Völker, die vereint mit den Deutschen jene gewaltige Schlacht geschlagen haben. Bei diesen beiden Festen ist sichtbar die unerschütterliche Einigkeit zum Aut⸗ druck gekommen, in der Dentschland. Fürsten und, Völker zu Kalser und Reich stehen. Das Gefühl dieser Ginigkeit ist es, das Eurer Majestät auch heute in Bayern die Herzen zu freudigem Willkommen entgegenschlagen läßt. Ich weiß Mich elns mit dem Empfinden deg ganzen Landes, wenn Ich Eurer. Majestät den Gruß warmer Verehrung und ireuer Freundschaft entbiete und der in der Ueberlleferung von Jahrhunderten begründeten herzlichen Be— ziehungen gedenke, auf die Unsere Häuser und Staaten zurückblicken. Mögen Eure Maojestät sich versichert halten, daß die sorgsame Pflege dieser Beziehungen Mir ganz besonders am Herzen liegt, und daß Ich glücklich sein werde, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Eurer Majestät für die Wohlfahrt des großen deutschen Vaterlandes und für die gemeinsamen Interessen Unserer Länder zu wirken. Ich bitte Eure Majestät, die Ueberzeugung mit sich zu nehmen, daß das ganze bayerische Volk mit Mir eins ist in dem Wunsche des Segens für Eure Majestät, für Ihr Königliches Haus und für das anbeitsame, schöne und blühende Land Sachsen. Die Gefühle warmen Dankes und aufrichtiger Freude, mit denen Eurer, Majestät gütiger Besuch die Königin und Mich erfüllt, fasse Ich zusammen in dem Rufe: Mein treuer Freund und Verbündeter, Seine Maßestät der König von Sachsen hoch, hoch, hoch!
Seine Majestät der König von Sachfsen erwiderte mit folgendem Trinkspruch:
Eurer Majestät spreche Ich Meinen aufrichtigsten Dank aus für die warmen Worte der Begrüßung, die Eure Majestät zugleich im Namen Ihrer Majestät der Königin an Mich zu richten so gütig
Häuser und
hunderten Fan eten herzlichen Beziehungen gedacht, auf die n
J n n , zurückblicken können. Gute Nalestät haben ferner daran erinnert, wie nach Begründung des Deusschen Reichs noch ande re unzerreißbare Bande Unsere Häuser und Staaten ver, knüpfen wie Wir mit den deutschen Fürsten und Völkern in unerschünten, licher Einigkeit zu Kalser und Reich stehen. Vie herzlichen Beziehungen zwischen Unseren Häusern und Staaten, die Wohlfahrt Unseres refer deuischen Vaterlandes sorgfältig zu pflegen, wind auch fürderhin Mein ernstes und eifriges Bestreben seln, und zu hoher Befriedi ung gereicht es Mir dabei, wie heute erneut bekräftigt wird, mit Eure Majestät, Meinem teuren Freund und Bundeggenossen, eines Sinneg zu sein, sowie gleiche Ziele zu verfolgen. Umschlingt hiernach Ung und Unsere Staaten das Gefühl engster Zusammengehörigkeit, so ist Bayernz Freud' und Leid auch Sachsens Freud' und Leid. Herzlichsten Anteil kaben deswegen Mein Haus und Mein Volk auch an den jüngsten Ereignissen in Bayern genommen. Und wie Ich und Mein Volk dez Allmächtigen Segen auf Eurer Majestät Haus und Volk herabfleben, so hoffen Ich und Mein Volk ju Gott, daß Eurer Königlichen Majestät Regierung eine lange und glückliche seln möge zum Wohle des herrlichen baverischen Köntgreichs und zum Wohle Unseres herrlichen deutschen Vaterlandez. Es ist Mir in diesem Jahre vergönnt gewesen, Seite an Seite von Eurer Majestät einmal im Bavernlande, sodann im Sachsenlande unvergeßliche vaterländische Feste zu feiern. Während ferner im Mar; Eure Majestät und Ihre Majestät die Königin Mir die Ehre und Freude Ihres Besuches geschenkt haben, darf Ich heute hochbeglück Eurer Majestät Meinen wärmsten Dank abstatten für den herzlichen Empfang, den Ich am Hofe Eurer Majestät und in Ihrer schönen Residenz München gefunden habe. Lassen Eure Majestät Mich all' diese Empfindungen der Freude und des Dankes in dem Rufe zu‚ sammenfasseu: Seine Masestät der König von Bayern, Mein treuer Freund und Bundeggenosse, Ihre Majestät die Königin und das ge— samte Königshaus, ste leben hoch, hoch hoch!
Nach der Tafel reiste Seine Majestät der König Friedrich August, von Seiner Majestät dem König Ludwig zum Bahnhof geleitet, mit den Herren seines Gefolges über Salzburg nach Tarvis zur Jagd ab.
Baden.
Der badische „Staatsanzeiger“ veröffentlicht die Ein— berufung der Landstände auf Donnerstag, den 27. No— vember.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat obiger Quelle zufolge zu Mitgliedern der Ersten Kammer er— nannt: auf die Dauer seines richter lichen Amts den Geheimrat und Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofes Dr. Karl Glockner, für die bevorstehende Landtagsperiode den Wirk— lichen Geheimen Rat Dr. Albert Bürklin, den Staatsrat und Ministerialdirektor Dr. Wilhelm Hübsch, den Direktor der Kunsthalle, Professor Dr. Hans Thoma, den Geheimen Kommerzienrat Robert Kölle⸗Karlsruhe sowie den Geheimen Rat Dr. Karl Re iß⸗Mannheim und den Oberbürgermeister a. D. Dr. Otto Winterer-⸗ Freiburg.
Der badische „Staatsanzeiger“ veröffentlicht ferner die Er— nennung Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Max zum Präsidenten der Ersten Kammer der Stände⸗ versammlung für die Dauer des nächsten Landtages, des Wirk— lichen Geheimen Rats Dr. Albert Bürklin zum ersten und des Abgeordneten Dr. Freiherrn von la Roche-Starken— fels zum zweiten Vizepräsidenten.
Braunschweig.
Seine Königliche Hoheit der Herzog vollendet heute sein 26. Lebensjahr. Die Feier des Geburtstages wurde gestern eingeleitet durch einen großen Zapfenstreich der beiden Regi⸗ mentskapellen auf dem Schloßplatz.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Seine Majestät der König der Bulgaren ist, wie W.. T. B.“ meldet, heute früh in Coburg eingetroffen und hat im Bürglaspalais Wohnung genommen.
De sterreich⸗ Ungarn.
Vorgestern wurde im ungarischen Abgeordneten— hause der Gesetzentwurf, betreffend den Bau mehrerer Eisenbahnlinien in Bosnien und der Herzegowina sowie die Umwandlung mehrerer schmalspuriger Linien in normalspurige, vorgelegt. Die Durchführung dieser Eisenbahn⸗ bauten wird, wie „W. T. B.“ meldet, durch eine in 60 Jahren amortisierbare Anleihe von 0 Millionen Kronen bestritten werden. Die Regierungen von Oesterreich und Ungarn werden zu der Deckung der Anleihe und zur Be streitung weiterer Kosten Jahresbeiträge leisten, die im ersten Jahre insgesamt 4 800 000 Kr. betragen, im zweiten Jahre um 2 600000 und im dritten Jahre um 3 Millionen Kronen erhöht werden. Bosnien und die Herzegowina selbst wird durch diese umfangreichen Eisenbahnbauten nur mit Jahresbeiträge von ungefähr 1 200 0090 Kr. belastet.
Großbritannien und Irland.
Der Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich und die Herzogin von Hohenberg sind, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern abend in London eingetroffen und auf dem Bahnhof von dem österreichischungarischen Botschafter in London und dem neuen englischen Botschafter in Wien empfangen worden.
— Der Erste Lord der Admiralität Church ill hielt vorgestern abend im Alexandrapalast in London eine Rede, in der er auf die irische Frage einging und, obiger Quelle zu⸗ folge, sagte:
Beide Parteien seien sich darüber klar, daß ohne Aufgabe von Grundsätzen eine Verständigung erfolgen sollte. Es fei eine starke Stimmung dafür vorhanden, daß dag nationalistische Irland Freiheit und . und Geld erhalten sollte, um diese ö. erfolgreich zu gestalten, und daß man das protestantische Ulster au die eine oder andere Welse zufrtledenstellen und ihm Erleichterungen gewähren sollte.
Churchill sprach dann über die Rüstung s aus gaben und erklärte, es gebe keinen Weg, den die Regierung nicht betreten würde, sofern er irgendwelche Aussicht auf ein Nachlassen des Rüstungswettbewerbs böte.
ĩ Frankreich. . Der Berichterstatter des Kriegs budgets Bena zet tritt, wie W. T. B.“ meldet, in seinem Bericht dafür ein, daß das Militärflugwesen einem einzigen selbständigen Leiter untergeordnet und daß anstatt der zahlreichen unge⸗ nügend ausgestatteten Militärflugparks an den geeigneten strategischen und nahe der Grenze gelegenen Punkten einige große Flugstationen geschaffen werden. Nach Liner offiziösen
Torpedowerkstätte in Friedrichsort, die Artilleriewerkstätte in Lippstadt und für ein völlig ausgebautes Bekleidungsamt? Daneben wurden
waren. Eure Majestät haben der in der Ueberlieferung von Jahr
Meldung hat das Kriegsministerium die Absicht, zwei solche
Lichten, daß der Bukaresser Vertrag Verbesserungen erhalte, die die
m schon bestehenden Luftschifferreglment sollen noch zwei segertegimenter, gleichfalls in Reims, und Difon errichtet . Das Krießsministerium wird ferner demnächst einen e bentmuyf einbringen, wonach das Luftschiffahrtswesen voll⸗ indig selbständig gemacht werden soll. In Pau, Brest und lord sollen große Fliegerschulen und in der Kriegsschule von „n. Cyr soll eine besondere Ausbildungsschule für Militär⸗
Jener errichtet werden. k Rußland.
s
Heute morgen ist in St. Petersburg die mongolische Sondermission eingetroffen, die aus 27 Personen besteht. Fei der Mission befinden sich der Premierminister, die Ge⸗ sisen des Minißsters des Auswärtigen und des Justizministers.
Shyanien.
Der greßbritannische Botschafter Hardinge hat dem sinige vorgestern sein Beglaubigungsschreiben überreicht. In aner Ansprache gab er den Gefühlen traditioneller Freund— Haft zwischen den beiden Ländern Ausdruck. Der König hrach in seiner Erwiderung seine Befriedigung darüber aus, haß diese Freundschaft täglich wärmer werde.
Der König und die König in haben, wie, W. T. B.“ meldet, gestern abend eine Reise ins Ausland angetreten, die nnichst nach Paris und Wien führen wird.
Türkei.
Der Sultan hat vorgestern den bulgarischen Ge⸗— sandten Toschew und die Mitglieder der Gesandtschaft in Audienz empfangen, wobei der Gesandte sein Beglaubigungs⸗ schreiben überreichte. Wie „W. T. B.“ meldet, richtete Toschew n den Sultan eine Ansprache, in der er sagte:
Unentwegt festhaltend an dem Gedanken einer aufrichtigen dauernden Freundschaft zwischen den beiden Völkern, die so viele ge— neinsame Interessen haben, und von dem Wunsche befeelt, diese snichtbringende Freundschaft baldigst auf festen Grundlagen aufgebaut und ständig gefestigt zu sehen, werde ich alle meine Bemühungen daran schen, dieses Ziel zu erreichen.
Der Sultan gab in seiner Antwort der Genugtuung iber Ausdruck, daß der König Ferdinand Toschew aus⸗ aehen habe, um an der Verwirklichung des Wunsches mit— arbeiten, von dem beide Staaten aufrichtig beseelt seien: ne Aera der Eintracht und der aufrichtigsten Freundschaft tizuleiten. Die gemeinsamen Interessen der beiden Nationen bildeten die beste Bürgschaft für die Festigung der Beziehungen ind des in so glücklicher Weise hergestellten vollkommenen Ein—
dernehmens. Serbien.
Das Amtsblatt veröffentlicht einen Königlichen Erlaß, durch den zur Erinnerung an den Krieg 1912 eine Kriegs⸗ nedaille an rot⸗blau⸗weißem Bande gestiftet wird. Diese jeigt auf ihrer Vorderseite das Bild des Amselfeldes mit der aufgehenden Sonne und die Inschrift: 1912 und Osveceng kosovo (d. h. gesühntes Amselfeld); die Rückseite trägt den serbischen zweiköpfigen Adler und Schlachtennamen. Die Nedaille wird allen serbischen Kriegern, den Ministern, AUbgeordneten, Beamten sowie den Mitgliedern der fremden Missionen vom Roten Kreuz und den Kriegskorrespondenten verliehen werden.
„Das Amtsblatt veröffentlicht einen weiteren Erlaß des sänigs, durch den eine große Zahl von Offizieren und Reserve⸗ ffizieren befördert wird und 430 Unteroffiziere zu Leutnants nannt werden.
Der Ministerpräsident Paschitsch ist von seinem Amte ä Präsident des Staatsrats zurückgetreten. Wie „W. T. B.“ neldet, hat dieser Rücktritt nichts mit seiner Stellung als Uinisterpräsident zu tun. Sein Gesuch, die Präsidentschaft des Staatsrats niederlegen zu dürfen, ist erfolgt, weil Paschitsch nich dem Gesetz über den Staatsrat die Altersgrenze er— reicht hat.
Bulgarien.
Gestern vormittag fand in Sofia eine große öffentliche lersammlung statt, in der der Ministerpräsident Rados lawow iin Regierung serklärung verlas. Die Regierungs— irklürung erinnert zunächst an den Ernst des Augenblicks, in dem das Kabinett gebildet wurde, und an die schmerzlichen, durch die Ereignisse und die Friedensschlüsse von Bukarest und Konstantinopel auferlegten Opfer. Dann heißt es laut Meldung des, W. T. B.“ weiter: ꝛ
Die Regierung bat den Frieden von Bukarest unter Vor— bchalten für ein gerechtes Gleichgewicht auf dem Balkan angenommen. Jetzt wie damals betrachté die Regierung diese Vorbehalie als von dem Friedengbertrage untrennbar und wird auf friedlichem Wege und unter Anwendung diplomatischer Mittel alle ihre Bemühungen darauf
he auf der Balkanhalbinsel und den Fortschritt der sie bewohnenden Diller sichern würden und gleichzeitig mit den Interessen des euro⸗ lüschen Friedens vereinbar, wären. Der Konstantinopler tieden wird durch einen Handelsvertrag ergänzt werden, der be⸗ mmt ist, die Entwicklung der beiden Staaten zu fördern. Die erhandlungen für den Abschluß dieses Vertrages sind im Zuge. bulgarien, das kaum die Waffen niedergelegt hat, wird die Aufgabe ben, in Frieden und Arbeit feine Kriegswunden zu heilen.
In der Erklärung wird sodann die Auflösung der obranje begründet, die nach dem Unglück, das auf die koßen Siege folgte, und nach den bedeutenden Opfern nicht ar das Volk repräsentierte und auseinandergehen mußte, um 6. Volke, dem obersten Herrn seiner Geschicke, zu ermöglichen, ö über die Aufgaben der Zukunft auszusprechen. Die Er— ung fährt fort:
Die Regierung erachtet es für ihre erste Pflicht, die absolute ier der Wahlen zu sichern. Die Gemelndewahlen bom 106. d. M. ; eine Bürgschaft unserer aufrichtigen Absichten. Die Regierung h, daran arbesten, die finanztekle Lage des Tandes durch chung der überflüssigen Ausgaben zu stärken, insbesondere durch sinelle fis lalische Reformen, die nicht die Masse der Arbeiter und z grmen Klassen belasten werden. In dlesem Gedankengange wird ig denierung. ihre ganze Aufmerksamkelt auf die Volkswirtschaft wen da, die Einnahmen des Staatsschatzes mit dem Reich- unn des Volkes wachfen sollen. Im Hinblick auf die gegen . internationale Lage ist sich die Regierung der Rot. 1 igkeit einer starken, gut ausgebildefen, gut bewaffneten, gut mit ition versehenen Armee bewußt, die allein mehr als in der e angenbzit imstande sein wird, die Unabhängigkeit und die Lebens⸗ . des Vaterlandes zu sichern. Der bereils fo fortgeschrittene itlich, Unterricht wird eine neue Ausgestaltung im nationalen le erfahren. Die Förderung der einverteibten Gebiete wird im erf sen Aufgaben der Regierung bilden, die dort einen Hafen . schen Meer und elne Cifenbahnlinse bauen wird, die dieses ict der Donau, verblnden soll, sowie den Ackerbau in den sren Gegenden dieser Gebiete fördern und bervollkommnen wird. Die
Reim und Di zu a ten. Außer ͤ
Nach der Verlesung dieser Erklärung ö. der Finanz⸗ minister Tontschew aus, daß die Ursache des schweren Miß— geschicks, das Bulgarien getroffen habe, das Bündnis mit Serbien gewesen sei, das in seinen Grundlagen verfehlt gewesen wäre,. Sodann sprach der Minister des Aeußern Gheng die w in einer dreistündigen Rede über die Ursachen des nationalen Unglücks und führte obiger Quelle zufolge eiwa aus: Als im September 1912 die Türkei mobilisiert hätte, habe der Generalrat trotz der Mängel, die die Armee gezeigt hätte, erklärt, er derbürge sich für den Sieg. Der Krieg müsse aber kurz sein. Nachdem aber der Krieg ausgebrochen wäre, habe die Regie— rung dieser Warnung nicht geachtet, sondern die Friedengper— handlungen in London in die Länge gezogen. Die Regierung, die vor und nach dem Keiege von vielen Seiten vor den illoyalen Absichten der Verbündeten gewarnt worden sei, hätte rasch unter den von der Türfei nach der Schlacht bei Lüle Burgas an= gehotenen Bedingungen Frieden schließen sollen. Die Türkel habe da⸗ malg nur verlangt, daß sie im Besitze der Dardanellen und Kon— stantinopels belassen werde. Nach der Schlacht von Tschataldscha seien die Bedingungen schon weniger vorteilhaft, aber immer noch ausge r eichnet gewesen, und der Frieden hätte geschlossen werden können. Damals sei er, Ghenadiew, im Lager von Tschataldscha gewesen und habe Danew geraten, Frieden zu schließen, indem er ihm die Gefahr eines Angriffs von serhischer, grlechischer und türkischer Seite vor Augen geführt habe. Die Regierung hahe sich geweigert, Frieden zu schließen, und erst auf einen Bericht der Generale Sawow und Fitschew hin, die die Notwendigkeit eines Waffenstil= standes begründet hätten, sei ein Waffenstillstand geschlossen worden. In diesem Augenblick habe das Unglück Bulgariens begonnen. Die Regierung hahe aug der glänzenden Lage, die die bulgarischen Siege geschaffen hätten, keinen Nutzen zu zieben gewußt, und es nicht ver— standen, durch einen Friedensschluß mit der Türkel die Krafte des Landes intakt zu halten und so weitere Verwicklungen zu vermeiden. Nichte destoweniger habe sich eine neue Chance geboten. Der Bantter Kaltschew sei vom Hauptquartier nach Konstantinopel gesandt worden und habe dort die Uebergabe Adrianopels durchgesetzt. Darüher habe sich der Ministerpräsident Geschow verletzt gezeigt und mit seiner Demission gedroht, da er sich nicht allein mit der Türkei verständigen wollte. Als am orthodoxen Weihnachtsfest der General Sawowm auf eine Einladung Nasim Paschaz mit diesem und dem Minister deg Aeußern Noradunghian eine Unterredung gehabt habe, worin beide türtischen Staatsmänner in die Abtretung Adrianopels eingewilligt hätten, habe Geschow den Bericht Sawows Über diefe Unterredung unbeantwortet gelassen. Beim Abbruch der Londoner Verhandlung habe Bulgarien die Vorteile eingebüßt, die es vor Tschataldscha erlangt hätte. So habe Bulgarien den zweiten Krieg gegen die Türkei begonnen, obwohl die Generale davon abgeraten hätten. Nach dem Falle Adrianopels hätte der Frieden sofort unter⸗ zeichnet werden können. Die Regierung habe sich jedoch durch Schachʒzüge der Serben und der Griechen hinhalten lassen, die Vorbehalte gemacht hätten zu dem einzigen Zwecke, die Verhandlungen hinzuztehen und Buk— garten zu erschöpfen. Ohne die Intervention Greys hätten die Verhand- lungen ewig dauern können. Ghenadiew schloß: ‚Der Krieg mit Serbien und Grtechenland ist nicht die Ursache des Unglücks Bulgariens gewesen. Das Unglück ist eine Folge der Art und Weise, wie der Krieg gegen die Türkei geführt wurde. Das Volk und die Armee Bulgariens haben ihre Pflicht getan. Seine Diplomatie war es, die alle Fehler begangen hat. Die jetzige Regierung ist in einem Augenblick ans Ruder gelangt, da alles gefährdet war. Sie hat die Hauptstadt vor der Inbasion bewahrt. Sie hat die Ehre der Armee gerettet und von den Früchten ihrer Siege, was zu retten war. Die Regierung erbittet das Vertrauen der Wähler, um dem Lande seine Kraft wiedergeben zu können“.
Amerika.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Mexiko erklärte der Präsident Huerta vorgestern abend, daß er von seinem Posten nicht weichen und wie bisher fortfahren werde, sein Bestes zu tun, um die Ruhe des Landes sicher— zustellen und das Versprechen zu erfüllen, das er bei der Ueber— nahme der Macht gegeben habe. Huerta gab zu, die Ver— hältnisse könnten sich derart entwickeln, daß die Ausländer in unmittelbare Gefahr kämen, fügte aber hinzu, daß er in diesem Fall alles tun werde, um sie zu schützen. Es sei wahr, daß der Pöbel sich erheben könnte, aber er werde nicht zögern, die strengsten Maßnahmen anzuwenden, um die Ordnung wieder— herzustellen und die Schuldigen zu bestrafen. Unter allen Um ständen sei er entschlossen, sein Befriedungsprogramm durch⸗ zuführen.
M N 4 * 2 . star 8 Verl ꝛ
Im Nationalpalast wurde vorgestern folgende Erklärung abgegeben: .
Angesichts der Tatsache, daß Carranza jede Form einer Ver— mittlung oder einer Allianz mit den Vereinigten Staaten zurück- gewiesen habe, koönne Huerta nicht mehr tun, als sich diesem Ausdruck patriotischer Gesinnung anzuschließen und seine würdevolle Haltung der Regierung in Washington gegenüber beizubehalten. .
Der englische Gesandte in Mexiko Carden hat allen Eng— ländern durch die Konsulate das Eommuniquèé mitgeteilt, das der amerikanische Sondergesandte Lind an Huerta gerichtet hat, und sie aufgefordert, sich bereit zu halten, auf die erste Mit⸗ teilung hin sich an besser gesicherte Orte zu begeben. Die⸗ jenigen, die weiter entfernt seien, sollten sich in den großen Zentren sammeln, von wo aus sie sich leichter zu reiten ver möchten. Carden versicherte, obiger Quelle zufolge, den amerika—⸗ nischen Geschäftsträger der englischen Unterstützung bei der Haltung des Präsidenten Wilson gegenüber Mexiko.
Der amerikanische Geschäftsträger O Shaughnessy hat einen neuen Vorschlag des mexikanischen Kabinetts nach Washington gesandt, dessen Inhalt aber nicht bekannt gegeben worden ist. .
Der mexikanische Minister des Innern Aldape ist zurück getreten. Aldape war der letzte der Minister, die auf Grund des Uebereinkommens ernannt worden sind, das zwischen Huerta und Diaz nach den zehntägigen Kämpfen im Februar in der amerikanischen Botschaft unterzeichnet worden war.
Die neue Deputierten kammerist zusammengetreten und hat sich konstituiert. Im Senat kam die Konstituierung nicht zustande infolge ungenügender Beteiligung der Senatoren. Es fehlten die Senatoren der katholischen Partei.
Meldungen des „W. T. B.“ zufolge haben die Auf⸗ ständigen vorgestern früh den mexikanischen Grenzort Juarez eingenommen. Dabei sind dort drei Amerikaner getötet worden. Unter den Konstitutionalisten herrscht großer Jubel über die Einnahme von Juarez, das als Zugangstor betrachtet wird, durch welches Waffen aus den Vereinigten Staaten eingeführt werden können. Wie sich jetzt herausstellt, hat der Insurgentengeneral Villa letzthin nur einen Schein— angriff auf Chihuahua unternommen, um die Bundestruppen von Juarez fortzuziehen. Seine Hauptmacht führte Villa gegen ares daß er bei Anbruch der Nacht erreichte und umzingelte. Die zurückgelassene Garnison, die völlig überrascht wurde, ent floh in der Dunkelheit. Ein Teil der Aufständischen sammelt sich um Orizaba. Durch Einnahme dieser Stadt würde der Bahnverkehr nach der Küste unterbrochen werden.
Aus Anlaß der Jahresfeier der brasiliagnischen
ölterung dieser Gebiete wird demnãchst Aus zur Ausübung der politi= kn Rechte, die alle bulgarischen Bürger genießen, berufen werden.
portugiesische ‚„Adamastor“, das argentinische Buenos Aires“ und das uruguayische „Montenideg“ in der Bucht von Rio de Janeiro. Die Schiffe haben geflaggt und zu Ehren des brasilianischen Geschwaders Salut geschossen. Vorgestern nach⸗ mittag fand für die Offiziere der fremden Kriegsschiffe ein glänzender Empfang statt. Diesem wohnten die Minister, Offiziere der Land⸗ und Seemacht, Parlamentsmitglieder und die Beamtenschaft bei, ebenso Wenceslau Cruz, der künftige Präsident, der nach Rio de Janeiro gekommen ist, um mit den Führern der politischen Parteien zu verhandeln. Nachts war
die Stadt und die Bucht festlich erleuchtet.
Asien.
Einer amtlichen Bekanntmachung zufolge wird der künftige chinesische Zentralverwaltungsrat nicht die geringsten gesetzgeberischen Befugnisse haben, sondern lediglich eine be— ratende Tätigkeit hinsichtlich der Verwaltungsangelegenheiten
ausüben. Afrika.
Nach einer Meldung der „Agence Haas“ ist der Kom— mandant Auroux, der vorgestern mit einer Erk undungs⸗ abteilung aufgebrochen war, in Taznut von zahlreichen Marokkanern angegriffen worden. Während ein Teil der n , Truppen nach Agadir zurückkehrte, machte eine Abteilung, die in einem Blockhause zurückgeblieben war, einen Ausfall gegen die angreifenden Marokkaner, die Verstärkungen erhalten hatten, trieb sie in die Flucht und nahm Taznut wieder ein. Alle Gegenangriffe der Marokkaner wurden zurück⸗ geschlagen und zwei feindliche Kasbahs durch Artilleriefeuer zerstört. Der Feind hatte große Verluste, auf französischer Seite wurden fünf Soldaten verwundet. .
Parlamentarische Nachrichten.
Das Mitglied des Hauses der Abgeordneten Albers
Zentr... Rentner in Godelheim (Westfalen), Vertreter der Kreise Warburg und Höxter im Regierungsbezirk Minden, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Höxter vom heutigen Tage gestorben. .
Kunst und Wissenschaft.
Die Novem herausstellun g bei Schulte bringt als Haupt- anziehungspunkt fünf Bilder von Hans Thom a— Es sind nicht gerade, Hauptwerke, wie es in der Ankündigung heißt, aber immerhin . Arbeiten aus den S0 er und 90er Jahren. Thomas S wächen sind leicht zu sehen; aber niemand kann an ihnen hängen bleiben. In einer Landschaft aus dem Jahre 1894 sitzt wie so manchmal etwas starr und unvermittelt Ane feiner Kindergruppen. Fast in jedem Bild gibt es lahme oder gar tote Stellen. Allein der gi und sichere Aufbau, die einheitliche, so völlig natürliche Stimmung des Landschaßfttichen, die warme, kraftvolle, uns Deutsche im Innersten verwandt anmutende Empfindung werden dieser Persönlichkett noch Ehrfurcht und Liebe sichern, wenn viele wirkliche und vermeintliche Fortschritte der Malerei nach Thoma längst über⸗ holt sind. — Man würde freilich der Malkultur von heute unrecht tun, wollte man sie nach dem beurteilen, was der Salon Schulte an Neuestem in diesem Monat zur Schau stellt. Am chesten be— stehen noch Josef Oppenheimers hellfarbige Strand⸗ 6 die Veotive Liebermanns ausspinnen, und Georg Mossons aus der Sezession bekannte, leuchtend prä tige Blumenstũcke. Dagegen darf man für die Veriuche von Wilhelm Claus, aus Erinnerungen an Brockhusen. Rösler und Cézanne einen eigenen Stil zu bilden, nicht jene Meister verantwortlich machen; und der Pbhantastik Karl Strahtmanns feblt ebensosehr die Schöpferkraft wie das malerksche Können, um mit Böcklin oder auch nur mit Hengeler in Wettbewerb zu treten. Auch Wilhelm Hambüchen hat vom Impressionismuz nur die Aeußerlichkeiten der Technik sich an⸗ geeignet. Seinen Landschaften mangelt es an innerer Lebendigkeit sie wirken zufällig und unpersönlich. — Ein Saal mit alten Bild nissen enthält zwar kein Stück ersten Ranges, aber neben so viel Unzulänglichkelten erscheint er wie eine eindringliche Mahnung, die Gegenwart nicht zu überschätzen. Zwei Zestgenoffen Rembrandts Cornelis Janssens von Cöln und Pieter de Grebber vertreten vor⸗ trefflich das siebzehnte, einige Engländer das achtzehnte Jahrhundert. Perichnend alt unter ihnen besonders der Ralph Keith, in der Breite des Vortrags, wie in der kräftigen Struktur an Raeburn erinnernd. Der tüchtige John Opie erscheint mit einem mãßigen Damenbild. Nattler., der Hofmaler Ludwigs XV., besitzt nicht die Unmittelbarkeit der Engländer, aber Geist genug, um durch die zarte Schilderung des Stofflichen den Eindruck der Wuͤrde wie der Intimität zu erzeugen. .
In Berlin ist gestern unter großer Beteiligung biesiger und auswärtiger Vertreter der Wissenschaft eine Internattkonale S elellschaft für Serua lf rschung gegründet worden. Zum Vorsitzenden wurde W. . B. zufolge der Geheime Regierungsrat Professor Dr. Jultus Wolf (Berlin) gewählt; ferner gehören dem Vorstand an: Prtofessor Dr. Groß (Gra). Sanitätsrat Dr. Moll (Berlin), Geheimrat Professor Dr. Seeberg (Berlin) als stell⸗ vertretende Vorsitzende; der Senatspräsident Dr. von Strauß Berlin) und Dr. Max Mareuse (Berlin) Schriftfübrer; Havelock Elli Konden), Wirklicher Geheimer Rat Dr. erg). Professor Dr von Liebermann (2 !
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