Deutscher Reichstag. 180. Sitzung vom 2. Dezember 1913, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung, welcher der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke, der Staats⸗ ekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco und der Staats⸗ ekretär des Reichsschatzants Kühn beiwohnten, stehen zunächst Anfragen.

Der Abg. Dr. Hoppe (nl.) fragt:

„Sind dem Herrn Reichskanzler die Gründe bekannt, die die Militärverwaltung veranlaßt haben, im vergangenen Sommer:

I für den Bezirk der 5. Remonteankaufskommisston die Anforde— rungen an die zu kaufenden Remonten wesent⸗ lich zu ändernz ö. .

) diese glendernngen so plötzlich und rücksichtslos durchzuführen, daß an einem Tage (etwa Mitte Juli) der bisherige Präses noch nach der früheren Methode kaufte, am nächsten Tage aber sein Nach— folger ein völlig anderes Pferd verlangte, und daß infolgedessen die Remontemärkte für die Züchter außerordentlich ungünstig ausfielen?“

Generalmajor Wild von Hohenborn: Die Größe der im Bereich der 5. Remontierungskommission zur Vorstellung gelangen⸗ den Remonten nimmt allgemein zu. Infolgedessen muß naturgemäß die Zahl der als zu groß beanstandeten Remonten wachsen. Da man beim Ankauf von Remonten, die das Höchstmaß — 1,62 Stockmaß — überschritten hatten, den Verkäufern entgegengekommen war und Re⸗ monten für den Truppendienst infolge weiteren Wachsens zu groß geworden waren, mußten später Ausrangierungen in den Remonte⸗ depots erfolgen. Die Remontierungskommissionen haben, daher in diesem Frühjahr Anweisung erhalten, die Grenzen des Höchstmaßes möglichst innezuhalten. Auf den bereits vorhandenen Remonten⸗ nachwuchs wird hierbei jedoch Rücksicht genommen. Der jetzige Vor⸗ sitzende der 5. Remontierungskommission hat allein im Kreise Keh⸗ dingen 19 Remonten angekauft, die das Höchstmaß überschritten hatten. Dieses Entgegenkommen läßt sich naturgemäß nur bei qualitativ hochstehendem Material rechtfertigen. Der Behauptung, daß die Remontemärkte außerordentlich ungünstig ausfielen, steht die Tatsache entgegen, daß die Remontepreise sowohl für Kavallerie als auch für Artillerieremonten gestiegen sind. Auch im Kreise Kehdingen, auf dessen Märkten der jetzige Vorsitzende der 5. Remontierungskommission Mitte Juli den Ankauf übernahm, sind die Preise erheblich gestiegen.

Der Abg. Wald stein (fortschr. Volksp.) fragt an:

„Durch die 88 68, 10 und 11 des Reichsgesetzes über einen einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag ist jedem Deutschen und den anderen in den 8S§ 10 und 11 genannten natürlichen und juristi— chen Personen Freiheit von jeder landesgesetzlichen Strafe und jeder Verpflichtung zur Steuernachzahlung gewährleistet, wenn sie bei der Veranlagung zum Wehrbeitrag oder schon zuvor bei einer Veranlagung zu einer direkten Staats- oder Gemeindesteuer Ver⸗ mögen oder Einkommen angeben, das bisher der Besteuerung durch einen Bundesstaat oder eine Gemeinde entzogen worden ist. Es ist nun die unrichtige Auffassung hervorgetreten, daß diese Rechtswohl⸗ tat des Gesetzes nur denjenigen zukommt, deren Vermögen die im F 12 des Gesetzes bestimmte beitragsfreie Grenze übersteigt, und die demgemäß einen Wehrbeitrag zu zahlen haben werden.

Ist der Herr Reichskanzler bereit, Maßnahmen zu treffen, um dieser die Zwecke jener Gesetzesbestimmung gefährdenden Auf— fassung rechtzeitig entgegenzutreten und um eine richtige und gleich⸗ mäßige Handhabung des Gesetzes zu sichern? Ist er insbesondere bereit, in die öffentliche Aufforderung zur Abgabe der Vermögens⸗ erklärung (vergl. Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 8. No⸗ vember 1913, betreffend die am 6. November 1913 vom Bundesrat beschlossenen Ausführungsbestimmungen, 15) eine Belehrung auf⸗ zunehmen über das Recht jedes Deutschen und der anderen in den S§ 10 und 11 des Wehrbeitragsgesetzes genannten natürlichen und juristischen Personen ohne Unterschied des Vermögens und Ein— kommens, eine Vermögenserklärung abzugeben und die damit ver— bundenen Rechtswohltaten zu erlangen?“

Staatssekretär des Reichsschatzamts Kühn:

Die durch das Gesetz über einen einmaligen außerordentlichen Wehrbeitrag vom 3. Juli d. J. gewährte Wohltat des sogenannten Generalpardons kommt nach der Auffassung der Reichsfinanzver⸗ waltung allen Personen zugute, welche die Voraussetzung der sub⸗ jektiven Wehrbeitragspflicht erfüllen. Der Ausdruck „Beitrags⸗ pflichtiger im § 68 des Gesetzes läßt sich im Zusammenbalt mit den vorhergehenden Vorschriften des Gesetzes nur dahin auslegen, daß er alle diejenigen Pers

im einzelnen als „beitrags bezeichnet sind. (Bravo) Wenn die S§ 12 und 3 8 E es die Erhebung des Beitrags auch noch von dem Vorhandensein eine— Vermögens oder Einkommens abhängig machen, so wir Begriff des Beitragspflichtigen an sich nicht berührt. zravoy Von dieser meiner Auffassung habe ich bereits mit Schreiben vom 27. November 1913 den Bundes— regierungen Mitteilung gemacht. (Bravo) Ich habe weiter Anlaß genommen, die Regierungen zu ersuchen, in die öffentliche Aufforde— rung zur Abgabe der Vermögenserklärung gemäß § 15 der Wehr⸗ beitragsausführungsbestimmungen nicht bloß den Wortlaut des 8§ 6g des Gesetzes, sondern auch eine Belehrung über dessen Bedeutung aufnehmen zu lassen oder für eine anderweite Bekanntgabe einer solchen Belehrung zu sorgen. Beifall.)

Der Abg. Dr. Qu arck⸗Frankfurt (Soz.) fragt:

„Ist es richtig, daß der Reichskanzler und die ihm nachgeord— neten Aemter bererks seit la zerer Zeit mit den Organisationen der Unternehmer der verschiedensten Gewerbegruppen über die Erneue— rung der Handelsverträge verhandeln, und weshalb werden, falls dies

Verhandlungen von der Reichsregierung nicht Arbeiter zugezogen?“

lemte an it den Organisationen der Unterneh er verschiedensten werbegruppen über die Erneuerung der Handelsverträge verhar nicht richtig. Sollten mit der Anfrage die vom Kaiserlichen Sta schen Amt im Auftrag des Herrn Staatssekretärs des Innern g nommenen Produktionserhebungen gemeint sein, so handelt es sich dabei weder um Verhandlungen mit den Organisationen der Unter⸗

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und Handelspolitik, sondernz um r die Produktion eines bestimmten Er⸗ mit Sachverständigen, die unter 8 heit geboten wird, andels d ge zur Kenntnis

Der Abg. Sachse (Soz) fragt:

Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß in den schlesischen Kreisen Striegau, Schweidnitz und Waldenburg infolge der dort ö aul- und Klauenfeuche eine massenhafte Abäschlachtung von Klauenvieh stattfand, und daß durch den hierdurch detursachten Schaden eine große Aufregung unter ben kleinen unh mittleren Landwirten entstanden ist? Was gedenkt der Herr Reichs⸗ in, fn tun, um die betroffenen Landwirte ausreichend schablos zu

Direktor im Reichsamt des Innern von Jonqui res: Die Anordnung und Durchführung der im Wie, vorgesehenen Seuchenbekämpfungsmaßregeln liegt nach § 2 dieses Gesetzes den Lan⸗ desregierungen ob. Zu den Bekämpfungsmaßregeln gehört auch die An⸗ ordnung der Tötung von Viehbeständen wegen , der Maul⸗ und Klauenseuche gemäß § 49 des Gesetzes. Ebenso ist die Feststellung und Aufbringung der Entschädigung für die auf solche Anordnung ge⸗ töteten . Landessache. Nach Mitteilung des Herrn Landwirtschafks⸗ ministers sind in den Kreisen Striegau, Schweidnitz und Waldenburg anläßlich des ö Ausbruchs der Seuche im ganzen 23 Bestände mit zusammen 450 Rindern, 378 Schwe inen und 4 Ziegen auf polizeiliche Anordnung abgeschlachtet worden. Hierfür ist, entsprechend den gesetz⸗ lichen Vorschriften, in vollem Umfange Entschädigung gewährt. Bei der Abschätzung wird erfahrungsgemäß wohlwollend verfahren und aus⸗ kömmliche Vergütung gewährt. Es ist auch nur in einem einzigen Falle eine Beschwerde über zu niedrige Bemessung der Entschädigung an den Landwirtschaftsminister gelangt. Infolge dieser Maß⸗ nahmen sind die hauptsächlich gefährdeten Kreise Schweidnitz und Wal⸗ denburg gegenwärtig seuchenfrei. Im Kreise Striegau herrscht die Seuche nur noch in zwei Gehöften und ist auch dort im Erlöschen be⸗ griffen. Seit 10 Tagen ist kein neuer Seuchenausbruch aus den ge⸗ nannten drei Kreisen gemeldet. Für den Reichskanzler liegt hiernach ein Anlaß zu weiteren Maßnahmen nicht vor.

Der Abg. Dr. Haeghy (Els.) Fragt:

„Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß in Zabern im Elsaß am Freitag, 28. November, Lffiziere des 99. In⸗ fanterieregiments, ohne von der Polizeibehörde requiriert worden zu sein, einen Zug Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett und mit geladenem Gewehr gegen das Publikum auf den Straßen vorgehen ließen? Welche schleunigen Maßnahmen gedenkt der Herr Reichskanzler zu ergreifen, um Uebergriffen des Militärs vorzubeu⸗ gen, welche die Gefahr blutiger Ereignisse heraufbeschwören?“

Generalmajor Wild von Hohenborn: Dem Reichskanzler sind die Vorgänge in Zabern, wie er gestern hier ausgeführt hat, be⸗ kannt. Die getroffenen Maßnahmen wird er morgen hier darlegen.

Es folgt die Interpellation des Abg. Arn stadt (8kons.) und Genossen:

„Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß das am 1. Januar 1914 bevorstehende Inkrafttreten der Bestimmungen über die Kran⸗ kenversicherung in der Reichsversicherungsordnung, insbesondere die ärztliche Versorgung der Landkrankenkassen und die Versicherung der Dienstboten, auf große praktische Schwierigkeiten stößt, sodaß es wünschenswert erscheint, im Interesse aller Beteiligten das Inkraft⸗ treten dieser Bestimmungen noch hinauszuschieben?“

Auf die Frage des Präsidenten Dr. Kaempf erklärt der

Unterstaatssekretär im Reichsamt des Innern Dr. Richter: Der Reichskanzler ist bereit, in der zweiten Hälfte der nächsten Woche diese Interpellation zu beantworten. Er wird sich wegen des be— treffenden Tages mit dem Präsidenten in Verbindung setzen.

Hierauf schreitet das Haus zur Abstimmung über die am letzten Freitag verhandelten Wahlprüfungen.

Ueber die Wahlen der Abgg. Pe us (Soz.), Dr. Pach nicke (fortschr. Volksp., Re ck (d kons.), Laser (nl.) wird die Entscheidung ausgesetzt und Beweiserhebung über Protestbehauptungen beschlossen. Für gültig erklärt werden die Wahlen der Abgg. Dr. Hegenscheidt (Rp.) gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der fortschrittlichen Volks— partei, Graf von Carmer⸗O ten (8dkons.), Dr. Burck⸗ hardt (wirtsch. Vgg), von Bonin (8kons.), Kopsch (fortschr. Volksp.), Dr. Co hn⸗Nordhausen (Soz.), diese gegen die Stimmen der fortschrittlichen Volkspartei, Sosinski Pole) und Herzog (wirtsch. Vgg.). Für ungültig er— klärt wird die Wahl des Abg. Haupt (Soz.) gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, und die Wahl des Abg. Kuckhoff (Zentr.), diese mit 189 gegen 166 Stimmen, nach⸗ dem der Kommissionsantrag auf Beweiserhebung mit 174 gegen 171 Stimmen abgelehnt worden war.

Nach Erledigung dieser Abstimmungen tritt das Haus ein in die Generaldiskussion des Reichshaus⸗ haletsẽet gs lt , n.

Staatssekretär des Reichsschatzamts Kühn: *) Präsident Dr. Kaempf: Weitere Wortmeldungen von den Herren Vertretern der verbtindeten Regierungen liegen nicht vor. Wie gestern in Aussicht genommen, schlage ich nunmehr die Vertagung vor. ustimmung.)

Schluß nach 4 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr. Interpellationen, betreffend die Vorgänge in Zabern.)

) Die Rede des Staatssekretärs des Reichsschatzamts Kühn

kann wegen verspäteten Eingangs des Stenogramms erst morgen im Wortlaut mitgeteilt werden.

Handel und Gewerbe.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Brikettz am 2. Dezember 1913: Ruhrrevier Oberschlesisches Revier Anzahl der Wagen 9 779794 2807 Nicht gestellt .. — — b —

— Laut Meldung des ‚W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prince Henri-Gisenbahn in der dritten Novemberdekade 1913: 2657 180 Fr. gegen das Vorjahr weniger 14140 Fr. — Die Einnahmen der Anatolischen Eisenbahnen vom 5. bis 11. November 1913 betrugen 318 883 Fr. (gegen das Vorjahr weniger 20 286 Fr.). seit 1. Januar 1913: 10 600 334 Fr. (weniger 988 147 Fr.). — Die Einnahmen der Mazedontschen Eisen bahn (Saloniki — Monastir) vom 5. bis 11. November 1913 betrugen: Stammlinie (219 km) 61 484 Fr. (weniger 31 287 Fr.. Seit 1. Januar 1913: 2362 808 Fr. (weniger 460 930 Fr.).

New Jork, 2. Dezember. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche ausgeführten Waren betrug 14840000 Dollar gegen 13 220 000 Dollar in der Vorwoche. ö

Wien, 2. Dezember. (W. T. B.) Ausweig der Oester⸗ reichisch⸗Ungarischen Bank vom 30. November (in Kronen). Ab: und Zunahme gegen den Stand vom 23. November: Notenumlauf 2371 484 000 (Zun. 131 544 000), Silberkurant 255 255 000 (Zun. 1780 000). Goldbarren 1231 414 9000 (Zun. 2 435 000), in Gold zahlbare Wechsel 60 900 900 (unverändert), Portefeuille 8902 297 0900 Zun. 59 194 000), Lombard 239 110 069 (Zun. 13 453 09009, Hypo— y 299 3 enn weh , , 92 936 Zun. 62 000), steuer t. Notenumlauf 224 315 bn. 127 329 30. . .

Kurzberichte von auswärtigen Fondsmärkten.

Dam bung 2. Dezemher. (W. T. B.) Gold in Barren das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gb., Silber in Barren das Kilogramm 77,75 Br., 77,25 Gd.

Wien, 3. Dezember, Vormittags 10 Uhr 40 Min. (W. T. B.) Ginh. 4 9 Rente. M. / N. yr. ult. 82,6, Einh. 4 0½ Rente Januar / Juli pr: ult. 82, 45, Oesterr. 4 0½ Rente in Kr. W. pr. ult.

S3 20, Ungar. 4 00 Goldrente 99, 20, Ungar. 4 0/0 Rente in Kr. W. S215, Türkische Lose per medio 235, 00, Orientbahnaktien pr. ult. o82, 90, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 702, 00, Südbahn⸗ gesellschaft . Akt. Pr. ult. 164.00, Wiener Bankvereinaktlen = — Desterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 52750, Ungar. allg. Kreditbankaktien —— , Desterr. Länderbankaktien 526, 50, ern nf aktien ——, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 11777, Brüxer Kohlenbergb.⸗Gesellsch. Akt. — , Desterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 808 509, Prager Eisenindustrieges. Akt. 2698, Türkische Tabakaktien 408,75. — Die französische Ministerkrise, schwaches Aus⸗ land und ungünstsige Eisenberichte verstimmen. London, 2. Dezember, Nachm. (W. T. B.) Sllber prompt 266, 2 Monate 263. Pripatdiskont 4. — Abends. 23 ½ Englische Konsols 723. — Bankeingang 91 000 Pfund Sterling.

Paris 2. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 3 0½ Franz. Rente 86,07.

Madrid, 2. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf Parts 106,60.

Lissabon, 2. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 20.

New Jork, 2. Dezember. (W. T. B.) (Schluß,. Bei Beginn des heutigen Verkehrs ließ die Börse eine bestimmte Tendenzrichkung nicht erkennen. Im Verlauf des Vormittags setzte allerdings eine etwas festere Stimmung ein, die in den führenden Werten Kurs— gewinne von etwa einem Dollar zur Folge hatte, was hauptsächlich auf die günstigere Beurteilung der politischen Lage in der Nachbar— republik Mexiko zurückzuführen war. Die verschiedenen unguͤnfligen Cisenbahnausweise, die Zunahme der Konkurse im vergangenen Monat hatten wenig Einfluß. Dagegen boten die etwas billigeren Geldsätze der Börse eine gute Stütze. Nachmittags wurde die Haltung infolge umfangreicherer Realisationen schwächer und konnte sich bis zum Schluß des Verkehrs nicht wieder erholen. Die Botschaft des Präsidenten Wilson an den Kongreß machte auf die Börse wenig Eindruck. Der Schluß gestaltete sich schwach. Umgesetzt wurden 213 9600 Stück Aktien. Im vergangenen Monat, dem ersten, in welchem der neue Zolltarif in voller Geltung war, haben die Zoll—⸗ einnahmen 44 Millionen Dollar abgenommen. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf. 24 Stunden⸗Durchschn. Zingrate 5, do. Zingrate für letztes Darlehn des Tages 4, Wechser auf London 4,8125, Cable Transfers 48585, Wechsel auf Berlin (Sicht) 943.

Rio de Janeiro, 2. Dezember. (W. T. B.) London 165/32.

Wechsel auf

Kursberichte von auswärtigen Warenmärkter

Magdeburg, 3. Dezember. (W. T. B.) Zucker bericht. Ke zucker 88 Grad ohne Sack 8, 827 — 8, 923 Nachprodukte 75 Grad o. S. oM — 7415. Stimmung: Ruhig. Brotraffin. Lohne Faß 19 090-19, 123. Kristallzucker 1 mit Sack — —. Gem. Raffinade m. S 18,75 — 18,873. Gem. Melis 1 mit Sack 18,25 —18,373. Stimmung: Ruhig. Rohzucker J. Produkt Transit frei an Bord Hamburg: Dezember 930 Gde., 9,32 Br., Januar 9.440 Gd., 9g, 429 Br. Marz 9,55 God., Aö7? Br., Mai 9,70 Gd., 9725 Br, August 9. 925 Gd., 9, 95 Br., Otioher⸗Dezember 9, 75 Gd., 9,86 Br. — Ruhig.

Cöln, 2. Dezember. (W. T. B.)) Rüböl loko 70, 00, für

Mai 67,50. Bremen, 2. Dezember. (W. T. B.) Schmalz. Fester. doko, Tubg und Firkin 58, Doppeleimer 59. — Kaffee. Stetig. — Baumwolle. Stetig. American middling loko 673. DVamburg, 3. Dezember, Vormittags 10 Uhr. (W. T. Zuckermarkt. Ruhig. Rübenrohzucker J. Produkt s88oso Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, Dezember 9, 30, für Januar 9,374, für März 9,524, für Mal 9,70, für August 9, 23, für Oktober⸗Dezember 9,773. amburg, 3. Dezember, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. T. B.) Kaffee. Stetig Good average Santos für Dezember 515 God., für März 531 Gd., für Mal 537 Gd., für September 4 Gd.

London, 2. Dezember. (W. T. B. Dezember 9 sh. 3 d. Wert, stetig. 10 sh. 6 d. nom., ruhig.

(W. T. B.)

83 86e s C33

2.

Rübenroh zucker 88 0/0

Javazucker 96 ½ prompt

London, 2. Dezember. (Schluß) Stan dard⸗ Kupfer stetig, 659, 3 Monat 64.

Liverpool, 2. Dezember, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz 15 000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Tendenz: Stetig. Amerikanische middling Lieferungen: Stetig. Dezember-⸗Januar 7,04, Januar⸗ Februar 7.94, Februar⸗März 7,04. Maäͤrz⸗April 7,095. April⸗Mai Oh, Mai⸗Juni Tob, Juni-Juli 7,02, Juli⸗-August 6,99, August— September 6, 84, September⸗Oktober 6,59.

Liverpool, 3. Dezember, Vormittags 19 Uhr 25 Minuten. (W. T. B., Baumwolle. Der Markt eröffnete für loko stetig. Mutmaßlicher Umsatz 10 000 Ballen, Import 39 000 Ballen, davon amerikanische 35 000 Ballen. Amerikanische Lieferungen schwach.

Manchester, 2. Dezember. (W. T. B. 26 r Water twist courante Qualität (Hindley) 93, 30 r Water twist, eourante Qualität (Hindley) 103, 30 r Water twist, bessere Qualität 113, 40 r Mule, courante Qualität (Sindley) 113, 40r Mule, courante Qualität (Wilkinson) 123, 42 r Pincops (Reyner) 103, 32 Warpeops (Lees) lots 36 r Warpeops (Wellington) 124, 66 r Cops für Nähzwirn (Hollands) 21, 80r Cops für Nähzwirn (Hollands) 243, 100 r Cops für Nähzwirn (Hollands) 31, 120 r Cops für Nähzwirn (B u. I) 364, 40 r Doubling twist (Mitre) 14, 60 r Doubling twist (Roch 161, Printers 31 r 125 Jards 17/17 3916. Tendenz: Ruhig.

Glasgow, 2. Dezember. (W T. B.) (Schluß.) Middlesbrough warrants matt, 49j03.

Paris, 2. Dezember. (W. . B.) (Schluß.) Rohzucker ruhig, 880/90 neue Kondition 28 —8. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 160 kg für Dezember 316, für Januar 313, für März—⸗ Juni 323, für Mai⸗August 33.

Amsterdam, 2. Dezember. (W. T. B.) Ja va⸗Kaffee good ordinary 41. — Bancazinn 107.

Rotter dam, 2. Dezember. (W. T. B.) Die heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaffee⸗ auktion eröffnete für Nr. 1 zu 40, für Nr. 2 zu 41, für Nr. 5 zu 41-42, für Nr. 65 zu 40, für Nr. 7 zu 48-52, für Nr. 10 zu 44, für Nr. 11 zu 49 Fl.

Rotterdam, 2. Dezember. (W. T. B.) durch die Niederländische Handelsgesellschaft abgehaltene Auktion über 15 820 Ballen Javakaffee ist wie folgt ab⸗ gelaufen (Taxe bezw. Ablauf in Cent): 381 Ballen Preanger 2 — 64 bezw. 52 — 54, 1404 Ballen Preanger Westind. Bereit. 47 - 49 bezw. 501 —51, 1500 Ballen Tagal 47— 48 bezw. 49, 683 Ballen Kraksaan 47 beiw. 48—- 48, 1000 Ballen Panaroekan 44 bezw. 44 — 443, 3992 Ballen Malang 41 — 42 bezw. 40— 411, 2821 Ballen Tenger 40-41 bezw. 394 —41, 1500 Ballen Probolingo 40 bezw. 405 — 404, 558 Ballen Liberia 51 — 55 bezw. 51— 547, 1981 Ballen Robusta 28 - 32 bezw. 27 — 341.

Die nächste Auktion findet am 17. Februar 1914 in Amster⸗ dam statt.

Antwerpen, 2. Dezember. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 244 bez. Br., do. für Bezember 2486 Br., do. für Januar 25 Br., do. für Februar⸗März 25 Br. Fest. — Schmalz für Dezember 139.

New Jork, 2. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 1350, do. für Januar 1304, do. für März 1315, do. in New Srleans lofo middi. 135616, Petroleum Refined lin Cases) 1125, do. Standard white in Newm Jork g, 7h, do. Credit Balances gt Oil City 250, Schmalz Western steam UI,95, do. Rohe u. Brothers 11,65, Zucker fair ref. Museopados 3,1, Getreidefracht nach Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 9t, do. für Januar 43, do. für März 9,70, Kupfer Standard 1400 – 14,50, Zinn 38,560 — 39 00.

Roheisen

Die heutige hier

Ernte der

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amte.

wichtigsten Feldfrüchte im Jahre 1913 im Deutschen Reiche.

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1913 Erntemenge ber vom überhaupt ha Tonnen

Provinz Ostpreußen.. ..

ö. Westpreußen 123 ö Pommern. kt Posen .. Schlesien. Sichen Schleswig⸗Holstein Hannover Westfalen .. Hessen⸗Nassaun. Rheinland Hohenzollern.

Köntgreich Preußen.

rn rechts des Rheins

Brandenburg mit Berlin .

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18 727 11281 18321 14281

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1452

216 229 15856 196 070 2,30 173 530 337 1463 579 ö 03 S3 353 999 — 395 899 1i6 714

38 556

144 293 52 745 16 963 10 84353 20575 23 076 16116 28 521 63 254 5 874

9 5051 S902 154

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349 468 236065

t,, , , Me . 1UIinis des utheins (J falz) H 346469

Königreich Bayern.

Königreich Sachsen Württemberg

Baden

k Mecklenburg⸗Schwerin . Sroßherzogtum Mecklenburg⸗Streli Oldenburg . Braunschweig. .. Sachsen⸗Meiningen.

Sachsen⸗Altenburg ..

Anhalt

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha

Schwarzhurg⸗Sondershausen . Schwarzburg⸗Rudolstadt

Walde Waldeck .

Reuß älterer Linie

2 8 535r m ow ing Reuß jüngerer Linie

Schaumburg⸗Lippe

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Hamburg

1 z J (SIsaßk-gthrinaon“ — lsaß Lothringen.

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93

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Königreich Preußen s des Rheins.

des Rheins (Pfalz)

Königreich Bayern.

Königreich Sachsen ... ren ern, . k Hessen R Mecklenburg ⸗Schwerin Großherzogtum Sachsen Mecklenburg⸗Strelitz.. 5 Braunschweig . Sachsen⸗Meiningen . Sachsen⸗Altenburg : Dach en · Coburg Gotha.. Anhalt J Schwarzburg⸗Sondershausen Schwarjburg⸗Rudolstadt . . . Reuß älterer Linie

Reuß jüngerer Linie. Schaumburg ⸗Leppen.

Bremen ; Hamburg.. ö Elsaß⸗Lothringen. . Deutsches Reich. 1912. 1911 1910 1909 1908 1907 1906 1905 1904 1903.

Berlin, den

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280 822 1 605 306 5,72 130295 702919 5,36 82 153 376 118 4,58 149 654 682 593 4,56 90591 535 468 1074 800 5,86 280 795! 401 649 5,3 355 038 339 226 280540 615 617

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215

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5,67 6,91 5,95 5,47 6, 77

6, 75

6,66 6,46 6,90

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39 848 6,06 29136 6,02 42789 5,71

49 907 556 2971 211 805 338 099 204784 2004

35 696 6, 51 666 5.6

173

23 203 276 12596

2496

370 063 165 819 398 658

71 38913193 386 670 17383 226 149 770 37 824 005

1893351 S65 738 1590517 1284 684 1067 655 1522029 822 692 S838 425 1899469 844 147 S881 216 1058836 71 591

1 853 503 5, 0] S36 602 5 0b

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6,37 6,74 5,89

09 905

387 794

639 218 694 644 112 050

32 3 112 654 14001 132 45014640 350 1 1 092206

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487 260! 14396 134

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13 605 12, 379 90 680 1266 46313,

289 474 4318 151 909 201 546 59381

23 4608 27 341 8101

521

6, 58 6, 10 6.49

6 670 409 1408 972 35

1195 9815 595 424 214

29160

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6,17

5 766

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22 690 J. 84 66 3,89

24

35

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1 2 53 2 7 2 4275 3057 694 833

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Dezember 1913.

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3 237 558 42 901 530 13,25 2 590 931

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1650 841 1490 469 1051 821 1658 219

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Kaiserliches Statistisches Amt.

Delbrück.

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2745 821 5, 93 5 436 70126 441 173 486 20 18 34 2 haz 393 3,4 3 461 233 23 137 96 6 3, 631 869

2194355 4,49 5443 446 17 780 969

32, Io rd 334

503 iz da, 45 ssd B 4 dr, , eh 36 1835 41 3 449 159 5 73 ze 386 io s

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