1913 / 287 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Dec 1913 18:00:01 GMT) scan diff

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nachgerühmt bei Eckältunz, Husten und. Heiserkeit. Das leitet e. auf den Gbereschensast, rer nicht nur heilkräftig, sondemn auch wohlschmeckend ist, nämlich auf den Sast von Sorbus aucuharia duleis, auch auguparia moravica genannt. Daß es elne solche in allen übrigen Ggenschaften der (bitteren. Form sehr ähnliche Varietät gibt, it höchst merkwürdigerweise erst vor wenigen Jahrzebnten bel einer kleinen Försterei auf den Sudeten in Mähren entdeckt worden. Die Entdeckung dieser seitdem zu großer Wert⸗ schätzung gelangten füßen Eberesche wird tells naschenden Hirkenknaben, teils dem Hofbesitzer Christian Harmuth in Sponhau zugeschrieben, dem es aufgefallen war, daß die Vögel einen Baum vor den andern bevorzugten. Es blieb übrigens bei dem einen, ein zweiter wurde nicht entdeckt, aber man hat ihm viele Pfropfreiser entnommen und in der Gegend jeitdem viele süße Ehereschenbäume gezüchtet, ohne daß ein Rüclschlag beobachtet wurde. Dort ist aus diesem glücklichen Umstande eine Obstbagumzucht erblüht, denn es entstand begreiflicher· weise eine starke, auch vom zweiten Vorsitzenden der Brandenburgia!, Geheimrat Uhles eifrig geförderte Nachfrage nach Bäumen dieser wohlschmeckenden Art. . ö. .

Die ,. der süßen Eberesche findet selbst durch hohe Gebirge und fleinigen Boden kein Hindernis. Den Mutterbaum hat längst der Sturm vernichtet. Ihre Blätter sind etwas größer, nicht durchweg, auch nicht so scharf gezähnt, als die Blätter der gewöhn⸗ lichen Eberesche. Auch zeichnen sie sich durch rötliche Stiele aus. Geheimrat Friedel hat, nachdem Franz Krätzi 1885 auf die wirtschaft⸗· liche Bedeutung der süͤßen Eberesche aufmerksam gemacht, den Gegen⸗ stand 1390 in der Naturwissenschaftlichen Wochenschrift! behandelt und es hierbei als sehr wahrscheinlich hingestellt, daß in Rußland die säße Varietät schon lange bekannt und im Konfum ist, ohne daß die Forscher darauf aufmerksam geworden waren. Ez erzählt nämlich J. H. Blasius von seiner 1846 41 durch das europäische Rußland ausgeführten Reise, daß im nordöstlichen Rußland die Ahl— oder ö (Frunus Hadus) das einzig wildwachsende und einzig kultivierte Steinobst, die Eberesche aber das einzige Kernobst sei. Es sei ein rührender Anblick, die russische Jugend auf der Verfolgung elenden Frucht zu eiblicken und sie die kaum erbsen— roßen Kirschen aus der gefüllten Hand verschlingen zu sehen. spielen im Leben der Nordrussen eine Rolle. Sie werden auch zur Anfertigung schmackhafter Liköre benutzt, die sich jeder zu bereiten weiß;. Es folgt aus dem Mitgeteilten mit höchster Wahrscheinlichkeit, daß jener deutsche Forschungsreisende, statt mit einem schmerzlichen Bedauern über die Ebereschen verschlingenden russischen Kinder zur Tagetz— ardnung überzugehen, gut getan haben würde, der Sache, auf den Grund zu gehen, dann hätten wir schon 40 Jahre früher nord⸗ russische Stämmchen oder Pfropfreiser beziehen können, wie et nachher mlt Erfolg geschehen sein mag; denn die in den letzten 20 Jahren in Krakau, in Westfalen, in der Rheinprovinz an elegten Süßebereschen. anpflanzungen umfangreicher Art können sich unmöglich alle aus Mähren versorgt haben. In Späths Katalogen liest man u. a. Russische eßbare Eberesche, Sorbus aucuparina ressica Späth.“

3 ist später auch bekannt geworden, daß in Rumänien und ander⸗ wärts ein beliebtes Kompott hergestellt wird, von den Russen Natlonalkompott genannt, das sicherlich der süßen Eberesche entstammt. Genießbare Früchte liefert auch der Speierling, Sorbus domestziea. Er führt auch manchen andern Namen, z. B. zahme Eberesche, zahmer Vogelbeerbaum, Sperber⸗ oder Sperbeerbaum, Splierling, Spierbeerbaum, Spierapfel. Seine Höhe kann 20 i erreichen. Er trägt, der Baumschule entwachsen, erst nach 15 Jahren Frucht und soll mehrere hundert Jahre alt werden können. Seine kugeligen oder birnenförmigen Früchte, die Verwertung bei der Apfelweinbereitung . hängen in Büscheln zusammen, die reifen sind gelb und rot—

ackig, die überreifen kaffeebraun, mit kleinen weißen Pünktchen besetzt.

Erst im Zustande des Zermürbtseins werden sie verspeist. Wahr⸗ scheinlich ist die ursprüngliche Heimgt des Speierlings Italien, Frank. reich oder Nordafrika. In Deutschland wird er zuerst 1625 als im Taunus vorhanden erwähnt.

Diese zwerghaften Obstarten

Flüchtig sei der Gebirgswälder liebenden, aber in Deutschland seltenen Bastardeberesche, Sorbus hybrida, gedacht. Sie wird

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juweilen in Anlagen angepflanzt. Das Gleiche geschleht hin und wieder mit der ich wedischen Eberesche Gerbus scandica), die indessen auch in Deutschland zahlreich wild wächst, als - Schwedische Meblbeerer bekannt ist und sich J. B. bei Danzig, bei Zoppot in Wäldern und in der Schlucht der Orhöster Spitze und bei Karthaus findet. Ihr Blatt erinnert nicht an das Blatt unseres Quitschen· baumes. Es ist länglich eiförmig, unterseits filzig. Im Spätherbst färben sich die Blätter scharlachrot. Die kugeligen, gelbroten Früchte sind eßbar. Der Baum hat außer in Schweden und Finnland eine große Verbreitung in der schwaͤbischen Alp, den Vogesen und Pyrenäen. Nicht zu verwechseln ist diese schwedische mit der schlechtweg Mehlbeere! genannten Sorbutart, Sorbus Aria, die sich zerftreut in den deutschen Gebirgswäldern findet, filzige Blätter und rote und gelbe Früchte trägt. ehnlich selten vorkommend und deshalb auch weniger bekannt ist die breitblätterige Eberesche, Sorbus latifolia, bei Koblenz und in Thüringen wild wachsend. Desto besser bekannt ist die Elsbeere, Sorbus oder Crataegus torminalis, mst ihren zugespitzten und gesägten eiförmigen Blättern, die unterseits an den Nerven graufilzig, oberselts dunkelgrün und glänzend sind. In Nord- zeutschland ist sie erheblich seltener als in anderen Tellen des Reiches. Unermüdliches Suchen und größte Schonung hat jedoch auch in der Mark eine beträchtliche Anzahl dieser Bäume ermittelt und erhalten, zu erwähnen solche auf dem Pählttzwerder im Paarsteiner See, bei Prenzlau, im Eberswalder Forst ꝛc. Lange Zeit galten die drei, später nur noch . Gremplare auf der Marteninsel (Pählitzwerder) als die einzigen in der Mark vorkommenden. Noch Aschersons Flora tut ö Erwähnung, bis 1899 weltere Exemplare aufgefunden wurden.

Man hat unsere gewöhnliche Eberesche zuwellen den Parias der Landschaft zugerechnet dank ihrer großen Verbrestung, die sie dem unter den Pflanzen etwa dem Löwenzahn an die Seite stellt oder unter den Tieren den Sperlingen und Krähen, und die Frage daran geknüpft, ob sie dieser großen Verbreltung wert und würdig sei? Die Frage ist töricht, soweit sie die äußere Erschelnung des Baums betrifft, und sie ist durch daz Volkzempfinden, wie oben gezeigt, längst freudig be⸗ jaht worden. Anders könnte die Beantwortung der Frage vielleicht bezüglich der praktischen Nützlichkeit lauten. Doch auch hier kann gegenüber der großen Anspruchslosigkelt des Baums, seinem Holzwert für den Tischler, seinem Wächterdienst auf den Landwegen und Landstraßen die Frage nur bejaht werden, selbst wenn man die großartige Nützlichfest der Beeren im Haushalt der Natur, die Millionen von Vögeln Nahrung gewähren, außer acht lassen wollte. In diesem Punkte ist noch, im 1 Vergleich zu dem oder wegen selner ähnlichen Verbreitung ge⸗ nannten Löwenzahn, hervorzuheben, daß die große Verbreitung der Eberesche verursacht ist durch ihre Beziehungen zur Vogelwelt und ein schönes Beispiel zweckdienlichen Zusammenwirkens in der Natur liefert, das klarer liegt, als die Zweckdienlichkeit der Verbreitung des Löwenzahns durch selne vom Winde hinweggetragenen Fiederkrönchen. Immerhin ist es freudig zu begrüßen, daß der Eberesche der 90 Tag erschienen ist, da aus ihrer nächsten Ver— wandtschaft die süße Gberesche hervorging, bestimmt, neue Ehren

auf die über tausend Jahre von den Menschen hochgeichätzte Sippe

zu häufen. Fast klingt es wie eine fromme Vorahnung, da Witschel in seinen Thüringer Sagen zu erzählen weiß, man behänge dort zu Welhnachten Ebereschenzweige mit Zuckerwerk. Nicht gerade einen folchen Zweig hatte die Vortragende bei der Nähe des Weihnachtsfestes neben ihren Platz gelegt, aber mit einem Sträußchen vom füßen Ebereschen⸗ haum, entnommen einem Exemplar dieser erfreulichen Spezies in Hohenhaff bei Elbing, vermittelte sie die Bekanntschaft ihrer Zuhörerschaft mit diesem Geschenk von Mutter Natur. Noch sei gestattet, dem Kaxitel bon der Nützlichkeit des Ge— schlechts Sorbus wenige Worte binzuzufügen: Als die Untergrundbahn Nollendorf platz —oologischer Garten erbaut wurde, erwog man in Charlottenburg, welche Bäume längs der Mittelpvromenabde in Kleist. und Tauentzlenstraße anzupflanzen möglich sei. Es mußten Bäume ohne Pfahlwurzeln, mit oberflächlger Rer— breitung des Wurzelgeflechts sein. Das Geschlecht Sorbus * empfahl

sich her allein. Der Versuch gelang aufs beste, wie die beiden Baumreihen der Kleiststraße von der E er ihc gegen den Nollendorf⸗

vlaßz darkun, und auch die bls gegen die Kaiser Wilhelm⸗Gedächtnig. kirche sich erstreckenden Baumreihen ein paar Jahre lang dargetan haben, die später entfernt werden mußten. Nachdem jetzt di: Promenade wiederhergestellt ist, wird man, hoffentlich mit gutem Erfolge, den Versuch erneuern, Sorbus auch an dieser Stelle wieder anzupflansen, eine Augenwelde zur Zeit der Blüte und auch später, wenn Beeren sich entwickeln.

Im großen Saal des Tiergartenbotfs! war am Montag von der „‚Kunstgemeinde Groß⸗Beilin für deutsche Literatur und Kunst“ ein Vortragsabend veranstaltet worden, an dem der Königlich Bayerische Hofschauspieler Max Hofpauer sich nach langerer Ab— wesenheit von Berlin wieder vorstellte. In freiem Vortrage, mit erquickendem Humor und liebenswürdiger Frische teug er eine Reihe helterer Plaudereien und Satiren neuerer Schriftsieller vor. Be— sonders ergötzlikch waren „Adam und Epa“ (aus dem Französischen) von Guillard, Melne Kur“ von Ostini, Salome“ von A. Moskowskt u. a. Aber auch in kleinen Erzählungen von Peter Rosegger wußte 1 den schlichten, volkstümlichen Ten des Dichters vorzüglich zu treffen.

Freiburg i. B., 4. Dezember. (W. T. B.) Gestern ver⸗ anstaltete der hiesige studentische Luftf lotten verein eine Zeppelinfeier, die von mehr als 1000 Personen besucht war. An den Grafen ven Zeppelin wurde ein Telegramm gesandt, in dent auch darguf hingewiesen wird, daß der Verein schon 300 korpo- rative Mitglieder zähle und Ortsgruppen u. a. in Marburg, Gresfe—⸗ wald, Frankfurt a. M., Leipzig, Gießen und Berlin besitze. Der Graf von Zeppelin sandte aus Friedrichshafen ein Danktelegramm.

Münster (in Westfalen), 4. Dezember. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Die Eisenbahnbauabteilung Rheine meldet: Heute vormistag brach beim Vorschieben des Ueberbaues der Ems⸗ brücke in Hanekenfähr bei Lingen das Men tageg erüst infolge seitlichen Ausweichens ein. Der Ueberbau liegt mit dem vorderen Teil im Wasser. Die Beschädigung ist unerheblich. Der Eisenbahnbetrieb und die Schiffahrt sind nicht unterbrochen, Per⸗ sonen nicht verletzt. Die Hebung wird etwa zwei bis drei Wochen erfordern.

Paris, 5. Dezember. (W. T. B.) Der Kapitän des in Marseille eingetroffenen Schiffes „Lotus“ erzählt, daß sein Schiff, als es am 1. Dezemher durch die Meerenge von Messina gefahren sel, gegenüber von Reggio sekundenlang in die Höhe geschleu dert wurde, was unter den Reisenden große Panik hervorgerufen habe. Nach der Ansicht des Kapitäns handelte es sich um ein unterseeisches Beben.

Sebastopo! 4. Dezember. (W. T. B.) Eine Fi scher barke wurde von dem Sturm auf das Meer getrieben. Fünf Fischer ertranken.

Reval, 4. Dezember. (W. T. B.) Auf dem Meere wütet

ein hefliger Sturm.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Paris, 5. Dezember. (W. T. B.) Ribot erklärte dem Präsidenten Poincarés, daß er es unter den gegenwärtigen Umständen ablehne, die Bildung des Kabinetts zu übernehmen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

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Theater. Königliche Schauspiele. Sonn⸗ sppiel

abend: Opernhaus. 242. Abonnementsvor⸗ 3 Uhr: Wie einst im Mai.

stellung Manou. Over in vier Akten Gesang und Tan in vier und sechs Bildern von J. Massenet. Text Bernauer und Schanzer. von H. Meilhae und Ph. Gille. Deutsch

. Kapellmesster von Strauß. Regie; Mai. err Oberregisseur Droescher. Ballett: ; Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr einst im Mai. Professor Rüdel. (Manon Lescaut: . Marguerita ö . 1 péra Comique zu Paris als Gast.) . Anfang 75 Ühr. Straße.

stellung. Wallensteins Lager. Schau- echs Bildern von

iel in einem Aufzug von Schiller. Musik von August Enna. Regie: Herr Oberregisseur Patry. Die Piccolomini. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Regie: Herr Oberregisseur Patry. Anfang 75 Uhr.

Sonntag: Opernbaus. mentsvorstellung.

Berliner Theater. Sonnabend. Nach. mittags 35 Uhr: Ein Volksfeind. Schau—⸗ . 5 Akten von H. Ibsen. Abends

Sonntag, Nachmittags 3 Ahr: Bummel von Wolfgang von Goethe. Abendt don Ferd. Gumbert. Musikalische Leitung: stüdenten. Abends: Wie einft im 3 Uhr: Wenn der neue Wein blüht. spanische Fliege.

Montag und folgende Tage: Wie Biörnson.

Theater in der öniggrätzer Sonnabend, Abends 8 Uhr:

J 240. tsvor. Die Kronbraut. Ein Märchenspiel in Schauspielhaus. 240. Abonnementsvor gn fr r , ern

Sonntag: Die sKtrondraut. Montag: Die fünf Frankefꝛzrter.

Komdienhgus. Sonnabend, Abende ter ght, 245. Abonne. 8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in (Gewöhnliche Preise) ver Akten von Henri Nathansen.

Sonntag Nachmittags 3 Uhr: Frei⸗ wild. Abends: Heimg' funden. Montag: Heimg' funden.

Charlottenburg. 34 Uhr: Götz von Ber⸗

Fliege. Posse mit Blldern von mittags

lichingen. J Montag

Lustspiel in drei Akten von Björnstjerne Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der

Die goldene Nitterzeit.

Montag: Die goldene Ritterzeit. Landsberger

Deutsches Opernhaus. (Char— lottenbura, Bismarck⸗Straße 3437. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Manon Lescaut.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischũtz. Abends: Die Königin

Montag: Zar und Zimmermann. Schönfeld.)

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Oilithner · Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die spanische 8 Uhr: rab isa Schwank in drei Aften von Metcalfe. Am Klavier: Louis Schnitzler. Sonnabend, Nach. Franz und Ernst Bach. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Majolika. Schauspiel in 5 Aufzügen Abends: Die spanische Fliege. und folgende

Pfarrer von Kirchfeld. Abends: 8 Uhr: Hoheit ö. der Franz! 3 ali h . ung if. i bon . 75 Uhr: Große Galavorstellung. von Robert Winterberg.

Sonntag, Nachmtttagtz 3 Uhr: Walzer von Chopin. Hoheit der Franz!

Montag und solgende Tage: Hoheit der Franz?!

Thaliatheater. Direktion: Kren und 4 Uhr: Aschenbrödel. Abends 8 Uhr:

nabend, Abends Liederabend von Susan S.

Alind worth ˖ Scharwenka · Saal. Die Sonnabend, Abends 7. Uhr: Eieder⸗ abend bon Else Brömse⸗Schüne⸗ Am Klapter: Marle Schüne⸗

Lage:

mann. mann.

Residenztheater. Sonnabend, Abends .

Nust, Zirkus Schumann. Sonnab. Abends

Vorzügliches Programm. Zum Gln Schluß: Tango vor Gericht. Eine

Pantomimenburleske mit Gesang und Tanz in drei Akten.

Sonntag, Nachmittags 37 Uhr und Abends 775 Uhr: 2 große Galanor⸗ stellungen. In beiden Vorstellungen: das große Syezialitätennrogramm. Abends: Zum Schluß: Tango vor Gericht.

Abends:

Sonnabend, Nachmittags

Dienst. und Freiplätze sind aufgehoben. Die Zauberflöte. Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Emanuel Schikaneder. Neueinrichtung für die Königliche Oper. Anfang 78 Uhr.

Schausylelhaus. 241. Abonnements vor⸗ stellung. Dienst und Frelplätze sind auf— gehoben. Wallensteins Tod. Trauer viel in fünf n . bon Friedrich Schiller. Anfang 71 Uhr.

Neunes Operntheater. (roth). Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Zweite Vor⸗ stellung für die Berliner Arbeiter⸗ schaft: Doktor Klaus. Lustspiel in Aufzügen von Adolf LArronge. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentral⸗ stelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeiter⸗ bereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein f an einzelne Personen findet nicht

Deutsches Theater. ( Direkllon: Mar Reinhardt. Sonnabend, Nachmittags Uhr: Zu ermäßtgten Preisen: Der blaue Vogel. 4 ends 71 Ubr: Viel Lärm um Nichts. (Shake speare. Zyklus.;

Sonntag: Biel Lärm um Nichts.

Montag: Ein Sonnnernachtstraum.

Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Androklus nnd der Löme. Sonntag: Androklus und der Löwe. Montag: Der verlorene Sohn.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber. Abends: Hinter Mauern.

Montag und folgende Tage: Hinter Maueru.

Deutsches Künstlertheater (So- zietãt). (Nürnbergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der zerbrochene Krug. Vorher: Hanneles Sbimmelfahrt.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Prinzip. Abends: Rose Bernd.

Montag: Das Prinzip.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends s Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.

Sonntag, Nachmittagät 3 Uhr: Pro- fefsor Bernhardi. Abends: Pyg⸗ malton.

Montag: Pygmalion.

Nentsches Schauspielhaus. ( Dirck tion: Adolf 3 NW. 7, Frledrich⸗ straße 104 1042.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die heitere Refidenz. Lust⸗ spiel in drei Akten von Georg Engel.

Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Ron: eo und Julia. Abends: Die heitere Residenz.

Montag und folgende Tage: Die heitere Residenz.

Schillertheater. O. (Gallner- theater) Sonnahend, Abends 8 Uhr: Deimg funden. Weihnachtskom5die in

sechs Bildern von Ludwig Anzengruber.

Mantis Operettenthenter. (Früher: Reues Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel Fritzi Massary, Julius Spielmann: Die ideale Gattin. Operette in drei Akten von J. Bramer und, A. Grünwald. Mustk von Franz Lehãr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus. Abends 8 Uhr: Die ideale Gattin.

Montag und ideale Gattin.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Das tapfere Schneiderlein. Abends 8 ÜUhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Ogkar Nedbal.

Sonntag, Nachmittags 34 Ubr: Der liebe Mugustin. Abends 8 Uhr: Polenblut.

,. und folgende Tage: Polen⸗ ut.

folgende Tage: Die

Theater am MNallendorsplatz. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Bet kleinen Preisen: Frau Holle. Weihnachts⸗ komödie von Robert Sach. Abends s Uhr Der Mikado. Burleske Operette in zwei Akten von Arthur Sullivan.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die schüne Heleng. Abends 8 Uhr: Der Mikado.

Montag und folgende Tage: Der

Mikado.

Die Tangoprinzesstn. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz.

Sonntag und folgende Tage: Die Tang oprinzessin.

Trianontheater. (Georgenstr., nahe Bahnhof Friedrichstr) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Seine Geliebte.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Liebe wacht. Abends: Seine Ge⸗ liebte.

Montag und folgende Tage: Seine Geliebte.

Konzerte.

Singahkademie. Sonnabend, Abends 3 Uhr! H. Symphoniekonzert von Karl Maria Artz (Dirigent) mit dem Bhilharmonischen Orchester. Mitw.:— K.⸗M. M. Thornberg und F. Veit.

Bechstein · Saal. Sonnabend, Abends L Ubr: Konzert von Max Vonch Viollne). Am Klavier: Bernuh. Philipsen.

Beethonen · Saal. Sonnab., Abends 8 Uhr: Richard Strauß⸗Abend von . Steiner, Kammersänger. Am

lapier: Dr. Nichard Strauß, General⸗ musikdirektor.

BDirkus Gnsih. Sonnabend, Abends IJ Uhr: Große Galavorstellung.!— NUuftreten sämtlicher Spezialitüten. Zum Schluß: Die große Prunk⸗ pantomime: Pompeji.

Sonntag, Nachmittags 33 Uhr und Abends 71 Uhr: T große Vorstellungen. In beiden Vorstellungen: das glänzende Syezialitütenyrogramui;; Nach⸗ mittags: Zum Schluß: Aus un seren Kolonien. Abends: Zum Schluß: Pompeji.

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Familie nnachrichten.

Verlobt: Frl. Ruth von Hackewitz mit . Referendar Dr. jur. Dietrich von Dertzen (Greifswald). .

Geboren: Ein Sohn: Hrn, Rittmeister a. D. von Haeseler⸗Kloster Haeseler (Kloster Haeseler)

Gestorben: Hr. Major Schlutterbach (Bret lau).

Franz von

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der e, ü Geidrich) . in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Neun Beilagen

einschließlich Börsenbellage und Waren⸗ h zeichenbeilage Nr. 96 A u. 96 B).

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1913

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Berlin, Freitag, den 5. Dezember

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Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Koch.

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Bemerkungen. Dle verkaufte Menge wird auf volle Doppeljentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

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Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preig nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechz Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Berlin, den 5. Dezember 1913.

Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Koch.

, Dentscher Reichstag. 182. Sitzung vom 4. Dezember 1913, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Nach der Annahme des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Handelsbeziehun gen zum Britischen Reiche, in dritter Lesung setzt das Haus die Besprechung der Inter⸗ pellationen, betreffend die Vorgänge in Zabern, fort.

Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg:

Meine Herren! Der Herr Abg. Dr van Calker hat gestern am Schluß der Sitzung die Frage an mich gerichtet, wie denn nun die Politik in Elsa z. Lothringen weiter geführt werden solle. Ich will ihm darauf sofort antworten und zugleich auf einige Angriffe ein⸗ gehen, die gestern gegen mich gerichtet worden sind.

Man hat mir vorgeworfen, ich hätte von den Zwwilbehörden in Elsaß⸗Lothringen gänzlich geschwiegen (Sehr richtig! links), das be—⸗ deutet wohl eine Desavouierung der Zwilbehörden. Meine Herren, mir ist es nicht eingefallen, durch mein Schweigen eine Kritik an der Haltung der Zivilbehörden in Elsaß⸗Lothringen zu üben. Worum handelte es sich denn gestern und wahrscheinlich heute? Um An— griffe gegen das Verhalten der Militärverwaltung! Das ist doch der Kern der Sache, und darüber habe ich gesprochen. Cebhafte Zurufe links: Gegen die Zivilverwaltung! Glocke des Präsidenten.)

Meine Herren, mir ist weiter vorgeworfen worden, daß ich mich bei meinen Darstellungen lediglich auf die Militärberichte und nicht auf die Zivilberichte bezogen hätte. (Sehr richtig! links.) Nein, meine Herren, das ist unrichtig! Ich kenne die Zwilberichte ganz genau und habe sie auch (Lebhafte Zurufe links. Glocke des Präsidenten.. Ja, meine Herren, ich werde eine Pause machen, bis es dem Herrn Präsidenten gelungen ist, mir diejenige Ruhe zu verschaffen, deren ich zu meinen Ausführungen bedarf. Bravo! rechts. Glocke des Präsidenten.)

Meine Herren, ich wiederhole: ich kenne diese Berichte ganz genau, und ich habe sie bei meiner Darstellung der Sache verwertet. (MRufe bei den Sozialdemokraten: So? Ich habe hier aus⸗ drücklich betont, daß über die Frage, ob die zipllen Sicherheits. organe in Zabern versagt hätten, ein schroffer Wlder⸗ spruch der Ansichten zwischen der Militär, und der Zivil⸗ verwaltung besteht. (Sehr richtig! rechts) Ich habe weiter audrücklich hervorgehoben, daß dle mangelnde Kooperation zwischen Militär- und Zivilbehörden zum guten Teil schuld an den unerfreulichen Vorgängen in Zabern gewesen ist. (Sehr richtig! rechts.) Und ich habe schließlich hervorgehoben, daß nur der andauernde Kontakt zwischen Zivil- und Militärbehörde uns wieder zu normalen Zuständen zurückführen kann. Wie soll ich denn das allet sagen können, ohne daß ich die Berichte der Zivilverwaltung berücksichtige? (Rufe von den Soßialdemokraten: Aber kein Tadel gegen die Mllitärverwaltung ) Meine Herren, wenn ich diejenigen Vorgänge darg stellt habe, auf Grund deren das Milltär eingeschritten ist, fo mußte ich mich doch an die Darstellungen der Miluärverwaltung halten. (Zurufe linke.) Wie sollte ich denn sonst die Sache darstellen?! Es war doch ganz unmöglich, daß ich die Sache anders machte. Die Aussagen, die die Zivilverwaltung über die Vorgänge am 28. aufgenommen hat, be⸗

ziehen sich im wesentlichen auf die Ereignisse bei der Räumung des Schloßplatzeg, bei den Verhaftungen und bei der Behandlung der Verhafteten. Nun, meine Herren, bei allen diesen Dingen habe ich ausdrücklich gesagt, daß sie im Gesetz keinen Grund finden. (Sehr richtig! links.. Wie kann man denn unparteiischer über derartige Sachen urteilen, wie ich es getan habe. (Lachen und Zurufe bei den Sozialdemokraten und im Zenttum,) Meine Herren, wenn ich das gestern in ruhigem und leidenschaftslosem Tone vorgetragen habe, so ist das mit Absicht geschehen. Bei der großen und tiefen Erregnng, die gestern hier im Hause herrschte, und von der ich weiß, daß sie weite Kreise des Volkes erfüllt (Hört, hört! links.), für die ich Verständnis habe, soweit es sich um die Sorge für Recht und Gesetz handelt bei dieser Erregung mußte ich mir diejenige Ruhe auf— erlegen, die es ermöglicht, das Uebel nicht zu verschlimmern, sondern zu bessern; denn darauf kommt es an. (Zurufe bei den Sozialdemo⸗ kraten, Bravo! rechts Meine Herren, nun hat Herr van Calker aus meiner Rede Zweifel darüber hergeleitet, wie meine Stellung zu der zukünftigen Politik in Elsaß Lothringen sei. Meine Herren, ich habe mich über diese Stellung so oft in diesem hohen Hause ausgesprochen, und ich bin so vielen Anfeindungen von den verschiedenen Seiten deshalb ausgesetzt gewesen, daß darüber doch ein Zweifel nicht möglich sein kann, die Herren müßten denn annehmen, daß mich die traurigen Ereignisse von Zabern in meiner Ansicht wankend gemacht hätten, und das ist nicht der Fall. (Bravo! bei den Nationalliberalen. Und wenn ich auch in dieser Beziehung gestern nicht in dem leidenschaftlichen Tone ge⸗ sprochen habe, der die Reden mancher Herren aus diesem hohen Hause durchklungen hat ja, meine Herren, ich mußte über Dinge sprechen, die zum großen Teil noch der gerichtlichen und disziplinaren Ahndung harren, und bei diesem Zustand der Dinge mußte sich der Reichskanzler eine andere Reserve auferlegen, als die Herren Abgeordneten es tun. (Sehr richtig! rechts. Lebhafte Zurufe von den Sozialdemokraten.)

Meine Herren, Sie haben mich genötigt, über meine Stell ang zur Politik von Elsaß-Lothringen zu sprechen. Ich will mit einigen Worten noch einmal ausführen, obwohl ich dafür ich weiß es sehr viel Widerspruch erfahren werde —, warum ich eine konsequente Politik betreibe und sie nicht fahren lasse. Meine Herren, wie liegen denn die Dinge? Ich habe mich in voller Uebereinstimmung mit dem Statthalter Grafen Wedel dafür eingeßstzt, daß die verfassungsmäßigen Zustände wie wir sie jetzt in Elsaß Lothringen haben, dort eingeführt wurden. Ich habe das nicht getan aus Vorliebe für oder aus Nachgkebigkeit gegen demokratische Doktrinen, sondern ich habe diese Politik geführt, weil ich der Ueberzeugung bin, daß wir in Elsaß⸗Lothringen nicht vorwärtskommen können, wenn wir nicht ablassen von dem ganz fruchtlosen Bestreben, aus dem süddeutschen Reiche länder einen norddeutschen Preußen zu machen (Sehr richtig!), weil wir nur dann vorwärte kommen können, wenn wir eine Politik führen unter Berück. sichtizung der Stammeseigenart der Elsaß Lolhringer, unter Be— rücksichtigung der Mentalität der Bewohnerschaft, wie sie sich

Weil ich so denke, erlaube ich mir heute von dieser Stell, noch einmal den Appell an die elsaß-lothringische Bevölkerung sie solle da mitarbeiten, sie solle sich nicht in einer übertriebenen Empfindlichkeit, wie sie sich hier gezeigt hat, abseits stellen, sondern sie solle weiter mitarbeiten an der Sache.

Meine Herren, mir ist nun vorgeworfen worden, gerade diese Verfassung sei es, die die jetzigen schlechten Zustände in Elsaß⸗ Lothringen herbeigeführt habe. Das höre ich jeden Tag, das lese ich jeden Tag. Meine Herren, Sie können versichert sein: auch diese Vorwürfe gehen mir nahe, denn ich kenne die Ver⸗ antwortung, die ich in dieser Beziehung trage. Aber wie sind denn die Dinge? Gewiß, es wird wanche Altelsässer, es wird manche Altdeutschen geben, die beide in Uebereinstimmung ihre besten Kräfte dafür einsetzen, das Reichsland enger zu verschmelzen mit dem Reiche. Es wird manche dieser Männer geben, welche mit mir viele unerfreuliche Erscheinungen beklagen, die nach dem Erlaß der Verfassung zutage getreten sind. Ich leugne diese Er⸗ schelknungen gar nicht, aber ich warne davor, aus dem post hoc ein propter hoe zu konstruieren. (Sehr richtig! links.) Wir haben auch vor der Verfassung leider Gottes eine Fülle von unerfreulichen Erscheinungen in Elsaß⸗Lothr ingen gehabt. Lesen Sie die Geschichte nach von Manteuffel bis Hohenlohe! Kein Mensch hat erwarten können, meine Herren, daß die Einfährung der neuen Verfassung, diese große Verselbständigung des Landes, eines Landes, das jabrbundertelang unselbständig zwischen zwei Nationen bin⸗ und bergezerrt wurde, ohne Erschätterung vor sich gehen könnte. Wenn wir vorwärts kommen wollen, so müssen wir mit Ruhe und mit fester Hand an der Politik festhalten, die eingeschlagen ist. Wir dürfen uns nicht durch jeden Rückschlag nervös machen lassen, wir müssen Ausdauer und Geduld zeigen.

Meine Herren, es ist gestern hier das erregte Wort gefallen, jetzt sei in Elsaß -Lotbringen alles vernichtet, was in Jahrzehnten in Elsaß ⸗Lothringen geschafft worden ist. (Sehr richtig! links) Ich kann mich nicht zum Träger eines solchen Pessimismus machen. In einer ernsten Stunde und wir stehen in einer ernsten Stunde müssen wir unsere Augen auf die Zukunft richten. Meine Herren, ich nenne die Stunde ernst, nicht etwa weil meine Stellung gefährdet wäre, oder weil die Herren gestern die Mißbilligung gegen müch be⸗ antragt haben und nachher beschließen werden. Nicht deshalb nenne ich die Stunde ernst (Stürmische Rufe: Hört, hört! Große Unruhe), sondern, ich nenne sie ernst, weil sich aus der tiefen Erregung die Gefahr aufgetan hat, daß eine Kluft zwischen Armee und Volk ge— schaffen werde. (Stürmische Zurufe) Meine H rren, das ist der Ernst der Stunde, und weil ich diesen Ernst erkannt habe, habe ich Ihnen gestern ausdrücklich und absichtlich gesagt, daß die erste Auf.

gabe wäre, Harmonie zwischen Militär und Zivilverwaltung herbei⸗ zuführen. (Lebhafte Zurufe. Abgeordneter Ledebour: Sagen Sie das dem Kriegsminister) Meine Herren, ich stehe in vollem Ein⸗ vernehmen mit dem Herrn Kriegs min sister. (Andauernde sturmische Zurufe: Hört! hört! Abgeordneter Ledebour Sie haben vollständig den Kopf verloren! Glocke des Prãsidenten)

Meine Herren, ich kann ja jetzt wohl fortfahren, nachdem der

aus ihrer Geschichte, aus ihrer Tradition geblldet hat.

Herr Abg. Ledebour mit seinen Zwischenrafen fertig it. Mere