ö. . . ] J ö
im Staatgleben in erster Linie in Betracht kommen.
— ch von den Gesetzen sind, abgesehen von den Verfassungs— bestimmungen, nur folche sozialpolülschen Inhalts berücksichtigt. In dem Abschnitt über wirtschaftlichsoziale Verhältnisse werden die unkte den Vordergrund gerückt, die für das Verständnis der rbeiterbe wichtig sind; dahin gehören neben der allgemeinen Entwicklung des Wirischaftslebens vor allem die soziale Schichtung, die nationale Mischung, der Volkscharakter und die politische Parte bildung. Wie in Deutschland die gewerkschaftliche Bewegung stark don politischen Momenten mitbestimmt wird, so bestehen auch in den meisten anderen Ländern eng Beziehungen zwischen der gewerkschaft⸗ lichen und der politischen Arbeiterbewegung; in dem vorliegenden Werke findet man über sie gleichfalls Aufschluß. Vielfach kommt nnur die sozialistische in Betracht; wo aber noch andere Gruppen bestehen, insbesondere christlich soziale, liberale, nationale, teilt Kulemann auch über sie mit, was ihm zugänglich war. Ebenso unterrichtet er über die loseren oder engeren Beziehungen der Gewerk schaften zu Hiliskassen und Genossenschaften in den verschiedenen Staaten. Ein Kapitel über die Beztehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, über ihre gemeinsamen Organisgtionen, ein Abschnitt mit wertvollen statistischen Angaben und eine Literaturübersicht be schließen die Abhandlungen über die einzelnen Länder, von denen jede ein scharfes Bild der Verwirklichung des Organisattonsgedankens gibt. Was in diesen Bänden geboten wird, ist eine bewunderungswärdige Leistung, die nur ein Gelehrter mit nicht gewöhnlicher Arbeite kraft vol⸗ bringen konnte. Ermöglicht wurde dem Verfasser die Bewältigung der xiesenhaften Aufgabe, die er sich gestellt, durch den früheren Präsidenten des Kaiserlichen Statistischen Amts Dr. van der Borght, der in dieser Eigenschaft von den Regierungen der außerdeutschen Staaten das einschlägige Material, soweit es in amtlichen oder privaten Veröffentlichungen enthalten ist, übersenden ließ, sowie durch berufene einheimische Sachkenner, die ihm weiteres Material geliefert und die von ihm dann verfaßten Abhandlungen durchgesehen und ergänzt haben; für jedes Land hatte er mehrere Mit- arbeiter gewonnen, die sich gegenseltig kontrollierten und er⸗ gänzten. Hierdurch ist die Emheitlichkeit des ganzen Werkes gewahrt worden, und die von jeder Einseitigkeit freie Darstellung hat einen hohen Grad von Zuverläfsigkeit und Vollständigkeit er— reicht. Kulemann selbst äußert sich daruber im Vorwort zum vierten bis sechsten Bande, wie folgt: „Soll eine Vergleichbarkeit erzielt werden, so genügt es nicht, daß man Werke über die wichtigeren Einzelländer besitzt, die notwendig ö ganz verschledenen Systemen und prinzipiellen Gesichtspunklen bearbeitet sein müssen, sondern es muß das ganze Material durch das geistige Medium desselben Ver— fassers hindurchgegangen sein. Selbstverständlich ist auch da eine Strahlenbrechung nicht zu vermeiden, aber sie ist weniger schäd— lich, als wenn site auf dem einen Gebiete in einem anderen, vielleicht gar entgegengesetzten Sinne erfolgt, als
auf den übrigen. Durch die eigene Bearbeltung des ge⸗ lieferten Materials sind alle Momente nach einem bestimmten . hin orientiert worden, und demgemäß treten auch alle Unter⸗ chiede der Entwicklung des beruflichen Organisationsweseng in den betrachteten Kulturländern anschaulich hervor, z. B. der gewaltige Abstand zwischen der straffen, zielbewußten, das Erreichbare fest im Auge behaltenden Organisation der englischen Berufsvereinigungen und der sprunghaften, jwischen Begeisterung und Apathie hin und her schwankenden, jeder klaren polttischen und wirtschaftswissenschaftlichen Orientierung ermangelnden Entwicklung des französischen Gewerkschafts⸗ wesens; zwischen dem dumpfen, revolutionären Grollen der Arbeiter⸗ bewegung in Rußland und dem zukunftsfreudigen, das ganze Staats leben umfassenden Idealismus derjenigen in Australien und Neuseeland. Auf Einzelheiten der Ergebnisse dieser Arbeit einzugehen, müssen wir uns hier versagen; dazu wird sich an anderer Stelle Gelegenheit bieten. Kulemann betrachtet die bisher von ihm herausgegebenen sechs Bände mit über 2609 Seiten (gegen 750 der ersten Auflage) nur als erste, die Tatsachen schildernde Abteilung des Gesamtwerks und stellt in Aussicht, ihr eine zweite folgen zu lassen; in dieser will er eine Zusammenfassung aller der leitenden Gesichtspunkte, die sich aus der Fülle der Einzelerscheinungen ergeben, zu einem Gesamibilde, elne systematische und kritische Durchforschung des ganzen Erscheinungs⸗ komplexes, die seine Stellung innerhalb des Organismus unseres Wirtschaftslebens, innerhalb der Gesamtentwicklung der Menschheit feststellt, bieten. Hoffentlich gelingt ihm auch diese Aufgabe.
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ein und Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln in Antwerpen im November 1913.
Ginfuhr: Roggen: etwa 89 000 42z, davon aus Deutschland Griechenland. Rumänien.
den Niederlanden Rußland .
Welizen: etwa 1 379 000 dz, davon aus Deutschland 2 den Vereinigten Staaten von Amerika. Rußland JJ Bulgarien. Kanada.
40210 42 21060 9620 6 460 5 440
25 950 468970 319080 219 810 153 290
80 300
den Jꝛiederlanden 42320
, g. ö Griechenland. Britisch Indien .
Gerste: etwa 289 000 42, davon aus , Rumänien. Rahn. den Niederlanden Griechenland. der Türkei.
Aegypten Danemark. Australien. Schweden
Hafer: etwa 17 000 4z, davon aus Deutsch land d i
Mais: etwa 617 000 dz, davon aus Deutschland . Argentinien Rumänien. K / den portugiesischen Besitzungen an ostafrikanischen Küste .. Kartoffeln: etwa 30 000 dz, davon aus Deutsch land w den Niederlanden
Aus fuhr:
Roggen: etwa 3 000 42.
Weizen: etwa 125 000 42, davon nach Deutschland ö Schweden... den Niederlanden ö
Gerste: etwa 31 000 42, davon nach ö,
Mais: etwa 33 000 daz, davon nach Deut sch land ; Spanien Marokko K
Kartoffeln: etwa 61 000 daz, davon nach
den Vereinigten Staaten von Amerlka
Portugal
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in 1 .
6. Dezember 1913.)
J
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5890 7130 7600
8570 0910
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Statistik und Volkswirtschaft.
leinhandel betrugen im Wochendurchschnitt der II. Hälfte des Monats November 1913
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Rind fleisch
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in den preußischen Orten
lume, Kugel, Schuft)
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sch lauęschl. Wilhelmshaven): IE Hälfte November 1913 .... J. . November 1913. Monat November 1913
⸗ —
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180 1606 155 170 182 170 180 220 180 180 180 190 170 200 200 180 180 175 165 160 200 220 220 178 230 200
190 200 196 230 200 190 200 160 200 180 210 190 190 200 220 185 204 220 200 220 220 200 210 180 220
194, 193, 194, 190,0 174. 178,5
166,
200 190 208 220 202 190 200 200 180 200 200 210 190 200 180 200 180 190 200 200 200 200 190 200 210 191 180 200 190 210 220 200 190 175 200 200 210 190 240 240 220 200 203 200 190 200 200 200 210 220 215
200, 201, 201, 213,6 169,3 189,0
191,3
200 180 195 220 197 200 180 160 180 200 200 200 190 180 180 200 190 195
200 200
336 36h 366
3356 1565
160 180 180 200 200 180 200 180 170 190 200 175 190 180 180 200 200 187 185 170 200 170 190 200 210 200
187,3 188,9 188.2 1966 167,3 182
1863
(Nach der Stat. Korr.“)
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßzregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, K Nr. 50 . 10. Dezember 1913.)
Pest.
Rußland. Am 19. und 20. November veröffentlichten Bekannt-
machungen zufolge ist a. die frühere Verfügung, durch welche die Slobode Nowo Petrowsk und der Chutor Kalatsch im Don- geblete für pestverseucht erklärt waren, aufgehoben, b. der Kieis Ebischtichensk im Uralgebiete für pe stverseucht, das Ural ⸗ gebiet seibst für pestbedroht erklärt worden. . Britisch Ostindien. Vom 26. Oktober bis 1. November erkrankten 2522 und starben 1905 Personen an der Pest. Von den Todesfällen kamen 1184 auf die Präsidentschaft Bombay sdabon auf die Städte Bombay und Karacht 10 und 8), 194 auf e Vereinigten Provinzen, 163 auf den Staat Myssore, 169 auf die Präsidentschaft Madras, 79 auf das Pu nja b gebiet, 2 auf Hy dera bad, 41 auf Bihar und Orissa, 20 auf Burma davon 10 auf die Stadt Rangun), 10 auf Zentralindien und auf Rajputana und Asmer Merwara.
Niederländisch Indien. Vom h. bis 18. November wurden folgende Erkrankungen (und Todesfälle) gemeldet; aus dem Beʒirke Malang 347 (323), aus Kediri 72 He), aus Paree 63 (56), aus Madioen 17 (16), aus Bangil 9 '), ferner aus So era b aja Il Todesfälle, aus Toeloengagoeng und Berbek je 10, aus Magetan 7. Für die Zeit vom 22. Oktober bis 4. November sind nachträglich 2 weitere Todesfälle aus Lam ongan mitgeteilt worden.
Britisch Ostafrika. Vom 14. Oktober bis 15. Novemher wurden in , 6 und in Kisumu 2 tödlich verlaufene Er⸗ krankungen festgestellt.
B . In Bahia vom 12. bis 18. Oktober 3 Er⸗ krankungen und 4 Todesfälle. .
Peru. Vom 6. bis 12. Oktober im Bezirk Arequipa — in Mollendo — 4 Erkrankungen, im Bezirke Libertad — in San Pedro — 3 Eckrankungen und 1 Todesfall, in Mon sefu 12 Er— krankungen, in Lima 2 und in Trujillo l.
Cholera.
Oesterre ich. Die, Gemeinde Putiuei (Komitat Syrmien, Kroatien⸗Slavonien) ist für cho lerafrei erklärt worden.
Rumänten. Vom 29. Oktober bis 5. November 10 Er⸗ krankungen und 10 Todesfälle. .
Serbien. Dle Kreise Waljewo, Wranja, Kragujewatz, Kragina, Kruschewatz, Morawa. Nisch, Pirot, Semendria, Rudnik, Timok, Toplitza, lijitze und Tschatschak sind unter dem 22. November für cholerafrei erklärt worden.
Gelbfieber. Südnigerien. In Lagos wurden am 20. Oktober 2 Er⸗ krankungen, darunter 1 hei einem Europäer, festgestellt. Venezuela. In Caracas im Oktober 1 Erkrankung.
Fleckfieber. Oesterreich. Vom 16. bis 22. November in Böhmen 10 Erkrankungen, in Galizien 16 und in der Bukowina 4.
Genickstarre.
Preußen. In der Woche vom 23. bis 29. November sind 3 Erkrankungen (und 1 Todesfall) in folgenden Regierungs; bezirken fund Kreisen; gemeldet worden: Landespolizetbezirk Berlin 1 (1) Berlins, Reg.⸗Bez. Cassel 1 (Cassel Stadt!], Oppeln 1 Kattowitz Lands. . .
DOesterre ich. Vom 9. bis 15. November in Galizien (in der Stadt Krafau) 2 Eikrankungen. ;
Britisch Ostafrika. Vom 14. Oktober bis 15. November erkrankten (und starben) in Nairobi 21 (13) Personen, in Kisumu 3 (3).
Spinale Kinderlähmung.
In der Woche vom 23. bis 29. November sind 22 Erkrankungen (und 1 Todesfall) in folgenden Regierungs, bezirken sund Kreisen] angezeigt worden: Landegspolizeibezirk Berlin 2 Berlin 1, Berlin⸗Schöneberg 1), Reg.-Bez. Arns⸗ berg 3 Bochum Land 1, Brilon 2, Düfseldorf 2 Hamborn 1, Mettmann 1, Gumbinnen 4*) Darkehmen 1, Stallupönen 3) Hildesheim 1 Münden], Lüneburg — (1) Burgdorf], Oppeln? Kattowitz Stadt 1, Kattowitz Land U], Osnabrück 1 (Grafschaft Bentheim], Potsdam 2 Niederbarnim 1, Templin 1], Schleswig! Segeberg, Wiesbaden 4 Limburg 1, Usingen 1. Westerburg 21.
Oesterreich. Vom 9. bis 15. Nobember in Böhmen 1 Er⸗ krankung. .
6 Vom 16. bis 22. November 2 Erkrankungen in 1 Ortschaft im Kanton Schaffhausen.
Verschtedene Krankheiten in der Woche vom 23. bis 29. November 1913.
Pocken: Warschau 1 Todesfall; St. Petersburg 2, Warschau (Krankenhäuser) 1 Erkrankungen; Varizel len: Budapest 57, New Vork 65, Wien 35 Erkrankungen; Fleckfieber; Moskau 1 Todes⸗« sall; Odessa 2, Warschau (Krankenhäuser) 4 Erkrankungen; Milz⸗ brand: Reg.-Bez. Merseburg 1 Erkrankung; Tollwut: Moskau 2 Todesfälle; Influenza: Berlin 5, Antwerpen, Budapest, Kopen ⸗ hagen je 1, London 12, Moskau 5, New York 1, DOdessa, Partz je 2, St. Petersburg 5 Todeßfälle, Kopenhagen 57, Dessa 72 Erkrankungen; Genickstarre: Nem Vork 3, Wien 1 Todesfälle; Rew York 7, Wien 1 Erkrankungen; Körnerkrankh eit: Reg. Bez. Posen 174 Erkrankungen; Fleisch⸗ vergiftung: Breslau 1 Todesfall, 5 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aker Gestorbenen ist an Masern und Röteln (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1895/1904: 1,04 0) ge⸗ storben in Offenbach — Erkrankungen wurden gemeldet in Nürn— berg 25, Hamburg 48, Budapest 111. Kopenhag⸗n 2, New Vork 103, Odessa 39, Paris 24, St. Petersburg I9, Wien 265; an Diphtherie und Krupp (18951904. 1620½) ge— storben in Dessau, Jena, Linden, Mülheim a. Rh. — Erkrankungen wurden angezeigt im Landespolizeibezirke Berlin 2563 (Stadt Berlin 172), in den Reg.-Bezirken Arnsberg 137, Düsseldorf 169, Merse⸗ burg 111, Schleswig 145, Wiesbaden 116, in Hamburg gl, Budapest 32, Kristianta 28, Kopenhagen 36, London (Kranken⸗ häuser) 133, New Jork 256, Odessa 25, Paris 39, St. Peters. burg 4, Prag 51, Stockholm 44. Wien 64. Ferner wurden Er. krankungen gemeldet an: Scharlach im Landes poltjzeibeziike Berlin 258 (Stadt Berlin 172), in Breslau 49, in den Reg. Bejirken Arng⸗ berg 195, Düsseldorf 216, Oppeln 129, Potsdam 120, in Lübeck 22, Hamburg 73, Budapest 89 en agen 30, London rankenhäuser) 618, New Vork 74, Odessa 176, Paris 65, St. Petersburg 123, Prag 30, Warschau (Kranken- häuser) 46, Wien 1604; Keüchhusten in Kopenhagen 43; Typhus in. Amsterdam (245. November bis 2. Dejember) 24, New Jork 126, . . Paris 74, St. Petersburg 140, Warschau (Kranken. häuser) 24.
Preußen.
) Einschl. der Nachmeldungen aus August und September 1913.
Verkehrswesen.
Die Versendung mehrerer Pakete mit einer Post— paketadrefsfe ist bei Postpaketen nach Italien allsährlich im Dezem ber nicht gestaltet
Christiania 338, Edinburg 44, Kopen⸗
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Land⸗ wirt schaft ).)
Winke für den Verkehr mit dem Kaiserlichen Konsulat in Lissabon und für den Handel in Portugal. Porto. Allen Anfragen an das Konsulat ist das Rückporto beizulegen, am besten in internationalen Antwortscheinen, die aber von dem Aufgabepostamt abgestempelt sein müssen. Anfragen, denen das Rückporto nicht beigefügt ist, werden unfrankiert beantwortet. Größere Beiträge können durch Postanweisung eingezahlt werden. Geschäftssprache. Die Geschäftssprache ist portugiesisch, doch versteht fast jeder Kaufmann etwas Französisch. Kataloge sind wo⸗ . in portugiesischer, sonst aber in französischer Sprache abzu⸗ assen. Geschäftsverbindungen. Direkte Geschäfttverbindungen sollten nur mit bekannten Firmen von tadellosem Rufe angeknüpft werden, niemals aber mit Detalllisten. Im allgemeinen empfieblt es sich, sich der Vermittlung eines tüchtigen und zuverlässigen Vertreters zu bedienen. Bei der Wahl des Vertreters ist aber große Vorsicht am Platze, und ist es durchaus notwendig, genaue Erkundigungen über ihn einzuziehen; denn es wird allgemein für selbstverständlich gehalten, daß der Vertreter das Inkasso besorgt. Falls dies nicht gewünscht wird, ist es notwendig, es dem Vertreter ausdrücklich mitzuteilen und auch die Kunden davon zu benachrichtigen. Vor direkten Geschäfts⸗ verbindungen nach anderen Orten als Lissabon und Porto muß ge⸗ warnt werden, da es sehr schwer ist, über Firmen in den Propinzarten zuverlässige Auskünfte zu erhalten und ganz besonders aber im Falle von Differenzen eine befriedigende Einigung zu erzielen. ⸗ Benennung von Firmen. Bei Anfragen nach Firmen für Absatz und Bezug und Vertretern ist es notwendig, genau anzugeben, um welche Artikel es sich handelt. Das Konsulat ist gern bereit, so⸗ welt es dazu imstande ist, geeignete Firmen aufzugeben, selbverständlich ohne Gewähr. Es ist aber zu bemerken, daß das Absatzgebiet für ausländische Waren nicht sehr groß ist, sodaß es bei der großen Anzahl deutscher Fabrikanten und Exportfirmen, die hier vertreten sind oder hierher arbeiten, nicht immer möglich ist, geeignete Firmen zu finden, die für den betreffenden Artikel noch frei sind. . Kreditauskünfte. Nicht immer ist das Konsulat in der Lage, über den Ruf und die Krezitfähigkeit von Firmen Auskunft zu er— teilen. In sehr vielen Fällen muß an hiesige Auskunfteien verwiesen werden. An solchen bestehen in Lissabon: Justitut W. Schimmel⸗ pfeng, Rua Santa Justa 95, und R. G. Dun u. Co., Rua do Commercio 99. Zahlungsweise. Im allgemeinen werden 3 bis 6 Monate Kredit gegen Akzept beansprucht. Einige Firmen bezahlen nach 30 Tagen mit 2, Skonto. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Zahlungsbedingungen bei der Aufnahme der Aufträge schriftlich genau festzusetzen. Etnziehung von Forderungen. Zwangsmittel stehen dem Konsulate nicht zu Gebote. Die Taͤtigkeit des Konsulats kann sich daher bei derartigen Anträgen nur darauf beschränken, durch münd⸗ liche oder schriftliche Zablungsaufforderungen auf den Schuldner ein⸗ zuwirken und bei Streitigkeiten zu versuchen, einen Vergleich zustande zu fi ber Diese Bemühungen haben aber nur selten den gewünschten Erfolg. Prozesse. Von der Beschreitung des Klageweges muß im all⸗ gemeinen abgeraten werden. Nur wenn es sich um ein Objekt von größerem Werte handelt, kann der Klageweg empfohlen werden; denn das gerichtliche Verfahren ist in Portugal sehr langwierig und kostspielig. Nur die wirklichen Gerichtskosten können der unter⸗ liegenden Partei auferlegt werden. Alle anderen Kosten, wie das Honorar des Rechtsanwalts, die Kosten der Herbeischaffung des Bewelsmaterials, für Vollmachten, Uebersetzungen usw. muß jede Partet für sich tragen. Feste Gebührensätze für die Rechtsanwälte bestehen nicht. Der Anwalt berechnet sein Honorar nach der ge⸗ leisteten Arbeit, sodaß es ganz unmöglich ist, die Kosten eines Prozesses im voraus auch nur annähernd zu schätzen. Sehr oft über⸗ schreiten die Kosten den Wert des streitigen Objekts. In den meisten Fällen ist daher, selbst bei einigem Verlust, ein Vergleich vorzuztehen. Am besten schützt man sich vor Verlusten durch die Anstellung eines zuverlässigen Vertreters, der die Kundschaft fortwährend überwacht und bei Reklamationen zu vermitteln versucht. 44 Rechts auskünfte. Rechtsauskünfte ist das Konsulat nicht in der Lage zu erteilen, doch kann es Rechtsgutachten von hiesigen Rechts⸗ anwälten beschzaffen, deren Kosten aber die Antragsteller zu tragen haben. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Lissabon.)
Geschäftsaussichten in der europäischen Türkei.
Die Aussichten für den Absatz deutscher Industrieprodukte haben sich im Amtsbezirke Konstantinopel in letzter Zeit zweifellos wesent⸗ lich gehoben, nachdem durch den juͤngst erfolgten Friedensschluß der Türkei mit Grlechenland die seit über zwei Jahren gestörten äußeren politischen Verhältnisse des türkischen Reichs in normale Bahnen zurückgekehrt sind. Freilich wird nur dann mit einem nach⸗ haltigen kräftigen Aufschwung des Handels gerechnet werden fönnen, wenn es der Türkei gelingt, auch innerpolitisch zu einer Periode der Ruhe und Gesundung zu gelangen, die besonders für die Kcedit berhältnisse unerläßlich ist. Das gilt vornehmlich auch für die Cinfuhr von Produkten der Textilindustrie, die sich durchweg im Rahmen des Kreditgeschäfts vollzieht. wobei seit neuestem von aus— ländischen insbesondere von österreichischen Fabrlkanten Kredite bis zu 6 Monaten gewährt werden. .
Im augenblicklichen Zeitpunkt wird die deutsche Textilindustrie zu beachten kaben, daß billige Preise von Manufakturen Voraus— setzung für einen konkurrenzfähigen Absatz in der Levante sind.
Ganz allgemein muß auch bei ordentlichen Kunden mit kleineren oder größeren Zahlungsverzögerungen gerechnet werden, die vielfach nicht auf Böswilligkeit beruhen, sondern in der Charakter⸗ peranlagung des Orientalen ihren Grund haben und die bei der Kalkulterung des Geschäfts entsprechend in Rechnung zu ziehen sind. Zuverlässigkeit des in Konstantinopel unentbehrlichen Vertreters erleichtert wesentlich die glatte Abwicklung laufender Geschäsfte. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Kon stantinopel.)
Amerika.
Zollbehandlung des Verpackungs materials. Die bollvianische Zollverwallung sieht als einen Zollbinterziehungsversuch an, wenn Waren gelrennt von dem Verpackungsmaterial eingeführt werden, worin der Einführer sie in Bolivien an den Händler weiter- verkauft. Dieses Verpackungsmaterial unterliegt nämlich in Bolivien dem gleichen Zolle wie der Inhalt. Werden z. B. kleine Papp schachteln, die ur Aufnahme von je einem Dutzend seidener Taschen⸗ tücher bestimmt sind, getrennt von den Taschentüchern versandt, in der Absicht, sie gesondert zur Verzollung kommen zu lassen, so wird für die Schachteln eine Zollstrafe in der doppelten Löbe desjenigen Be trags erhoben, dem das gleiche Gewicht seidener Taschentücher an Zoll unterliegen würde. (Nach einem Berichte der Kaiserlichen Minister⸗ residentur in La Paz)
Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 10. Dezember 1913: Ruhrrevier Oberschlesischeg Revier Anjahl der Wagen gneee 13 224 Nicht gestellt.. — —
— —
— Nach einer vom. W. T. B. übermittelten Mittellung der Kaiserlich Russischen Finanz. und Handelsagentur ergab der Wochen ausweis der Russischen Staatsbank vom 23. , De⸗ zember d. J. folgende Ziffern (die eingeklammerten Ziffern entsprechen den gleichen Positionen des neuen Bilanzformulars der Staatsbank bezw. den Ziffern der Vorwoche), alleß in Millionen Rubel: Aktiva. Gold (in Münzen, Barren und Anweisungen der Minen verwaltung) (Nr. I) 15055 (3016), Gold im Auslande (Nr. 2) 173,1 (174 4), Silber⸗ und Scheibemünze (Nr. 3) 694 (60 1), Wechsel und andere kurzfristige Verpflichtungen (Nr. 4) 552.09 (549, z Vorschüsse. sichergestellt durch Wertpapiere (Nr. 5) 1692 (165,1 sonstige Vorschüsse (hierher gehören: Vorschüsse, sichergestellt durch Waren, Vorschüsse an Anstalten des Kleinen Kredits, Vorschüsse an Landwirte, Induftrielle Vorschüsse, Vorschüfse an das St. Peters burger und Moskauer Leihhaus, Protestierte Wechsel) (Nr. 6 bis 11) 28335 (283,9), Wertpapiere im Besitz der Staatsbank (Nr. 12) 1022 (100 3), verschiedene Konten (Nr. 15) 16 (823), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 14) — CY, zufammen 2925.5 (2916.3). Passivg. Kreditbillette, welche sich im Umlauf befinden (Nr. I) 1701.4 (1681,B7), Kapittalien der Bank (Nr. 2) 56,0 (Hh, M), laufende Rechnungen der Departements der Reichsrentei (Nr. 4) 521,5 (603,3), Einlagen, Depositen und laufende Rechnungen verschiedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) 5624 S756, I), verschiedene Konten (Nr. 7, 8 und 9) 882 (89, 4), Saldo der Rechnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 10) — (12,3), zusammen 2928,5 (2916, 8).
— Nach einer der Firma Hardy u. Co., G. m. b. H., zugegangenen Depesche betrug laut Meldung des W. T. B.“ aus Berlin die Ausbeute der in der Trans vaal Chamber of Mines vereinigten Minen im November d. J. 644 320 Unzen im Werte von 2736 897 Pfd. Sterl. gegen 687 515 Unzen im Werte von 2920379 Pfd. Sterl., der Außendistrikte 29 166 Unzen im Werte von 123 891 Pfd. Sterl. gegen 30 916 Unzen im Werte von 131 322 Pfd. Sterl. im Oktober d. J. Ende des Monats waren in Goldminen 147 569, in Kohlenbergwerken 9286 und in Diamantminen 12 680, insgesamt 169 535 Arbeiter be⸗ schäftigt.
— Laut Meldung des W. T. W.“ betrugen die Brutto⸗ einnahmen der Canadian Paeifie⸗Eisenbahn in der ersten Novemberwoche 3 009 000 Dollar (238 000 Dollar mehr als im Vorjahre).
Charkow, 10. Dezember. (W. T. B.) Der Kongreß von Vertretern der Montanindustrie stellte fest, daß die Ausfuhr von Produkten der Montanindustrie im Jahre 1913 1 850 00 000 Pud erreichte, ein Mehr von 181 390 000 Pud gegenüber dem Jahre 1912.
New York, 10. Dezember. (W. T. B) Der Auftragsbestand des Stahltrusts betrug Ende November 4 396000 b gegen 4514000 t Ende Oktober des Jahres und 7 853 000 t im Vorjahre. Dies entspricht einer Abnahme von 118900 t gegenüber dem Vor⸗ monat und einer Abnahme von 3 4857 000 6 gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres.
Berlin, 19. Dezember. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Wenn auch das Geschäft noch immer viel zu wünschen übrig läßt, so scheint sich doch in den letzten Tagen eine etwas bessere Stimmung bemerkbar zu machen. Wentgstens konnten die allerfeinsten Qualitäten untergebracht werden. Feinste frische russische Butter wird immer knapper und teurer. Die heutigen Notierungen sind: Hof. und Genossenschaftsbutter Ia Qualität 134 — 136 S, IIa Qualität 128 - 133 6. — Schmalz: Aus Amerika werden trotz großer Zufuhren steigende Schweinepreise gemeldet. Die Tendenz des Schmalzmarktes blieb infolgedessen fest, doch fanden keine Preisverände⸗ rungen statt, da der z. Zt. ruhige Geschäftsgang keinen Anlaß zu einem ebenfalls Höhergehen der Schmalzpreise bot. Die heutigen Votierungen sind: Choice Western Steam 6214 — 63 46, amerikanisches Tafelschmalz Borussia 65 M, Berliner Stadtschmalz Krone 64 bis 70 6, Berliner Bratenschmalz Kornblume 64 — 70 4. — Speck: Nachfrage andauernd gering.
Kursberichte von auswärtigen Fonbsmärkten.
Hamburg, 19. Dezember. (W. T. B.) Gold in Barren dag Kilogramm 2780 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 79,75 Br., 79,25 Gd.
Wien, 11. Dezember, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 9 Rente M. N. pr. ult. 83,6, Einh. 4 0½0 Rente Januar Juli pr. ult. 83,55, Oesterr. 40,0 Rente in Kr.⸗W. pr. ult. S449, Ungar, 40/9 Goldrente 100,69. Ungar. 40g Rente in Kr.⸗W 83,50, Türkische Lose ver medio 233. 25, DOrientbahnaktien pr. ult. 891 90, Oesterr. Staatz bahnaktien (Franz.) vr. ult. 713 00 Südbahn⸗ gesellschaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 105,25, Wiener Bankvereinaktien — = Desterr. Kreditanstalt Akt pr. ult. 3500, Ungar. allg. Kreditbankaktien 836,909, Oesterr. Länderbankaktien 533,509, Unionbank-« aktien 604 50, Deutsche Reichsbanknoten pr. ult. 11768, Brürer Kohlenbergb.⸗Gesellsch. Akt. —— . Desterr. Alpine Montangesell⸗ schaftsaktien 809 90, Prager Eisenindustrieges. Akt. — Türkische Tabakaktien 425, 50. — Ruhig bei fester Tendenz. Staatsbahnaktien und Südbahnwerte bevorzugt. Renten leicht abgeschwächt.
London, 10. Dezember, Nachm. (W. T. B.) Sllber prompt 26, 2 Monate 261416. PVrivatdiskont 44. — Abends. 20/0 Engl. Konsols 72. — Bankeingang 69 000 Pfund Sterling.
Paris, 10. Dezember. (W. T. B.) (Schluß) 3 0 0 Franz. Rente 86 25.
Madrid, 10. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf Parts 106,25.
Lissabon, 10. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 20.
New York, 19. Deiember. (W. T. B.) (Schluß.) Zu Beginn der heutigen Börse herrschte eine schwache Stimmung vor. Nament⸗ Iich gaben Canadians, New Vork, Newhaven and Hartfordaktien sowie die Werte der Mexican Petroleum Co. nach. Auf letztere wirkte die Meldung, daß die Gesellschaft die Dividendenzahlungen auf die Vor⸗ zugsaktien einstellen werde, nachteillg ein. Deckungen, die eine Folge von Gerüchten waren, daß die Deutsche Reichsbank ihren
iskont herabsetzen werde, riefen dann eine Befestigung bervor. Da man aus gewissen Anzeichen schließen wollte, daß die ungünstigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse viel⸗ fach in Rechnung gezogen seien, vermochten sich die Kurse weiter zu bessern. Auch gewährte die nur geringe Abnahme der Auftrags bestandziffern des Stahltrustes eine gute Stütze. New Jork Centrals stellten sich um 1 Doll. höher, verloren aber dann den größten Teil des Gewinns, als bekannt würde, daß die Gesellschaft nur die übliche Quartalébividende von 14 0½ zur Verteilung bringt. Auch am Nachmittag blieb die Tendenz fest. Schluß fest. Aktten⸗ umsatz 29 00 Stück. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗Zinsrate 5z, do. Zingrate für letztes Darlehn des Tages hh, De, 6h . 48100, Cable Transfers 458580, Wechsel auf
erlin t) 943.
Rio de Janeiro, 10. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf London 1653.
Kursberichte von auswärtigen Warenmärkten.
Magdeburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Zucker bericht. Korn⸗ zucker 88 Grad . Sack 8, 0 — 8, v9. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6 990 7.05. Stimmung: Schwach. Brotraffin. Lo. Faß 19 00— 19, 12. Kristallzucker I mit Sack — —. Gem. Rafftnade m. S. 18 76— 18,871. Gem. Mell J mit Sack iss —= 15375. Stimmung: Geschä steg(. Rohzucker J. Produkt Transit frei an Bord : Dezember , 232 Br., Mat 947 Gd, 9,50 Br., August 70 Gd., 9,2 Br.
Oktober Dezember 62 Gd, g 65 Br. Ruhig. j