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auf, die man in gleicher Besetzung kurz vorher unter Professer Wendels Leitung gehört hatte. Frieds und Wendels Auffassungen gegeneinander abzuwägen hat wenig Sinn, beide sind in ihrer Art gleichberechtigt, Verschiedenbelten des Temperaments unterscheiden sie nur voneinander. ried ist vielleicht der leidenschaftlichere Dirigent, der die Massen mit ich fortreißt, während Wendel mehr auf Schönheit der Klangwirkung bedacht ist. Beide haben mit Recht ihre begeisterten Anhänger. Wenig befriedigend war an dem Fried Abend daz Soloquartett besetzt. Das Konzert war im übrigen mit zwei Chorwerken unter Bruno Kittels Leitung eröffnet worden, mit Hugo Wolfs (Chrinnacht“ für großes Orchester, Soli und gemischten Chor und Anton Bruckners 150. Psalm für Chor, Solo und Orchester, zwei Kompositionen, denen man seltener in Berlin begegnet, die es aber durchaus verdienen, hin und wieder ins Gedächtnis zurück⸗ gerufen zu werden. Der Chor, der in der IX. Symphonie den Beweis seiner großen Leistungsfähigkeit erbracht hatte, machte auch hier seinem strebsamen ständigen Dirigenten alle Ehre. Die Soli wurden von Gertrud Steinweg und Her⸗
mann Gürtler ansprechend gefungen. — Am Sonnabend v. W. hatte Hermine d'Albert in Bechsteinsaagl einen Lieder—
sich der Mitwirkung Siegmund von Hauseggers zu erfreuen hatte. Er begleitete am Klavier sieben von ihm selbst komponierte, zumeist wohl hier schon bekannte Lieder, die durch die feine, geistreiche Art ihrer mustkalischen Aus—⸗ gestaltung ungemein fesselten. Im übrigen enthielt das Programm Gesänge von Schubert, Hugo Wolf und J. Marx, die Frau d Albert in sorgfältiger Ausarbeitung vortrug. Ihr Sopran hat freilich in der oberen Lage⸗ schon manches von seinem Glanz und seiner Schönheit eingebũßt. Die Künstlerin sollte daher Aufgaben vermeiden, die sie dazu zwingen, das Organ in der Höhe zu über⸗ anstrengen. Ihre Vorträge fanden lebhaften Beifall.
Ein Konjert mit dem Blüthnerorchester des jungen begabten Dirigenten Erich Ochs am Dienstag im Blüthnersaal zeitigte wiederum recht günstige Ergebnisse für sein Streben. So war Gold⸗ marks sonnige, bon Lenzjubel erfüllte Ouverture Im Frühling“ fein ausgearbeitet und temperamentvoll aufgebaut, auch Rich. Strauß' schwieriger Till Eulenspiegel' hatte recht glückliche Momente. Wenn hierbei allerdings noch einige Wünsche offen blieben, so wird die größere Reife sich schon noch im Laufe der Jahre einstellen; ähnliches muß auch von den Begleitungen der Klavierkonzerte gesagt werden, denn trotz liebevollen Eingehens auf die Intentionen des Pianisten glückten doch nicht alle Tempi und Einsätze. Die Uraufführung eines symphonischen Evilogs für modernes“ Orchester zu Selma Lagerlöfs Gösta Berling‘ von Kurt Adami wäre allerdings wohl besser unterblieben,
abend gegeben, das
denn das in bezug auf Komposition und Instrumentation . 2 3m . 3 wie eine unreife Schülerarbeit anmutende Stück ist für Berliner Konzerte unmöglich, durch Aufführung derartiger
Musik gefährdet Herr Ochs sonst leicht den Ernst seiner Dar⸗ bietungen. Dagegen war die Mitwirkung des Pianisten Julius Dahlke recht erfolgreich; der zweifellos reich begabte junge Künstler trat mit Webers Konzertstück in F Moll und Tschaikowskys B⸗Moll⸗ Konzert zum ersten Male in großem Rahmen auf und zeigte sich diesen schwierigen Anforderungen recht gut gewachsen. War auch noch nicht alles schlackenfrei, so wurden gerade die technisch schwierigsten Stellen siegreich überwunden, sodaß man um die künstlerische Zukunft dieses he⸗ scheidenen, strebsamen jungen Mannes nicht bange zu sein braucht. In der Folge sollte er aber darauf sehen, einen besseren Flügel zu er⸗ halten, das benutzte Instrument klang merkwürdig trocken und spröde. Das Blüthnerorchester war auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit. — In der Singakademie ließ sich, gleichfalls am Dienstag, die junge Pianistin Frene Freimann mit freundlichem Erfolge hören. Den
feichten, zarten Gefühlkgehalt in Schumanns Kinderszenen“ wußte sie wenigstens entsprechend wiederzugeben. Beethoven und Brahms verlangen eine größere Reife der Auf⸗ fassung, als der jungen Dame bis jetzt zu Gebote steht. —
Einen Sonatenabend gab um dieselbe Zeit im Klindworth⸗ Scharwenkasaal der bereits ais tüchtiger Cellist bekannte Jac—⸗ gues Gatllard gemeinsam mit Willy Ammermann (Klavier),
welcher letzterr in den Sonaten in A⸗Dur von Beethoven und in F-Dur von Brahms seinen Partner glänzend unterstützte. Es war ein Genuß, dem Ineinanderaufgehen der beiden Künstler und ihrer Gestaltungskunst zu lauschen. Zwischen belden Werken brachte Herr Gaillard die C⸗Moll⸗Suite von Bach meisterhaft zum Vortrag, wobei man erneut seinen vollen klingenden Ton und die technische Meisterschaft bewundern konnte. — Im Bechsteinsaal sang am Dienstag Lilly Hadenfel dt. Sie versteht es, ibre dunkel klingende Mezzosopranstimme geschickt zu ver⸗ wenden, wenn auch die Klanggebung hin und wieder infolge zu ge⸗ ringer Deckung des Tones etwas unedel wirkt. Der Vortrag hätte durchgeistigter sein können und auch die Textaussprache war nicht immer einwandfrei. Am gefälligsten war die Wiedergabe leichtsanglicher Lieder, so Erntelied von Schubert und Blindekub von Brahms. Als ge⸗ schickter anpassungsfähiger Begleiter erwies sich WM. Jowanowitsch. Die bekannte Pianistin Marie Bergwein spielte gleichzeitig im Beethovensaal Mozarts D⸗Dur⸗Sonate mit zarter Anmut und leichter Beweglichkeit; noch besser gelangen zwei ländliche Tänze von Grétry, die wunderhübsche Stimmungsbildter erstehen ließen. Das Programm enthielt noch zahlreiche Proben solcher musikalischen Kleinkunst, bei deren Wiedergabe sich die Künstlerin von ihrer besten Seite zeigte. — Ein an demselben Dienstag im Harmonium saal vexanstalteter heiterer Lautenabend von Käthe Pirschel entsprach durchaus seiner Bezeichnung. Es war eine Freude, dieser gewandten Lauten⸗ liedersängerin zuzuhören. Ihre liebenswürdige, drollige Vortrage kunst vereinte sich mit befriedigenden gesanglichen Leistungen und geschickter Bebandlung ihres Begleitinstruments. Alles paßte vortrefflich in den intimen Rahmen des bis auf den letzten Platz gefüllten Konzertsaals, in dem von Anfang bis zum Schluß Frohsinn herrschte, der von der sympathischen Persönlichkeit der Konzertgeberin förmlich ausstrablte. Der stuͤrmische Beifall veranlaßte sie noch zu mehreren Erweiterungen ihres an sich schon reich ausgestatteten Programms.
Der junge Pianist Eduard Steuermann bekundete am Mittwoch in selnen Klaviervorträgen im Bechsteinsaal einen lebhaften musikalischen Sinn. Es gelang schon vieles in der Wieder- gabe von Bach⸗Busonis Chromatischer Phantasie und Fuge. Beethovens Es⸗Dur⸗Sonate geriet noch ungleich; die lyrischen Partien erschienen etwas bläßlich im Gefübl; dafür sprach aus dem bewegten letzten Satz ein bemerkenswertes Temperament. Der junge Künstler erfreute sich wohlverdienter Anerkennung. — Einen zweiten Beethoven ⸗Abend“ gab das Streichtrio der Künstler Edith von Volgtländer (Vio— line, Hans Botterm und (Cello) und Adolf Müller (Violine) an demselben Mittwoch im Choralionsaal mit gleichem Erfolge wie bei dem ersten im November v. J. Es war wiederum ein erlesener Genuß, diesem feinsinnigen Musizieren zuzuhören und die Schönheiten des C-Moll⸗-Trios sowie der Serenade (Op. 8) in solch erschöpfender Ausdeutung geistig auf⸗ zunehmen. Dazwischen trug Angelika Rummel, die auch bei der vorhergegangenen Veraastaltung schon mitgewirkt hatte, eine Reihe von Liedern mit ihrer hochentwickelten Vortragskunst gleichfalls unter großem Beifall vor. — Louis Wisman zeigte sich um dieselbe Stunde im Meistersaal als ein Flötist, der sich unseren besten Meistern auf diesem Instrument anreihen kann. Sein Ton ist kraftvoll in der Tiefe und von besonderer Weichheit in den höheren Registern. Die Geläufigkeit des Künftlers ist ebenso zu bewundern, wie die Innigkeit seines Vortrags. Er brachte Flötenkompositionen von Bach, Mozart und Mouquet, von Bruno Weyers berg feinsinnig begleitet, zu Gehör. Da sein ursprünglich angekündigter Konzertpartner, Slegfried Blaauw (Klavier) plötzlich erkrankt war, war die u. a. von ihrem „Richard Dehmel ⸗Abend' im Jahre 1912 noch in bester Erinnerung stehende Sängerin Thea von Marmont an seine Stelle getreten. mühelos klingenden, so doch großen Stimme, dramatischem und tempera⸗ mentvollen Vortrag eine Reibe von Liedern zumeist neuerer Kom— ponisten und errang starken Beifall.
Sie sang mit ihrer wenn auch nicht immer ganz.
Mannigfaltiges.
Berlin, 9. Januar 1913. Auf der Treptower Sternwarte finden in den nächsten
Tagen folgende wissenschaftliche kinematographische Vorträge staftt: Morgen, Sonnabend, Nachmittags 5 Ubr: „Bilder aus Italien‘; Abends 7 Uhr: Europäische und exrotische Jagden; Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Mit Schnelljug und Ozeandampfer von Berlin über Bremen nach New Jork‘, Nachmittaas 5 Uhr: Aus fernen Landen, Abends 7 Uhr: Europãische und exotische Jagden; Montag, Abends 7 Uhr. „Das bayerische Hoch= land und . Wintermärchen; Dienstag, Abends 87 Uhr: Mit Schnellzug und Ozeandampfer von Berlin über Bremen nach New Vork“. Morgen, Sonnabend, Abends 87 Uhr, spricht auch Dr. Ferrol über: Ein neues Rechnungsverfahren, elne Umwälzung auf rech= nerischem Gebiete. — Mit dem großen Fernroht werden der Mond und der Saturn“ beobachtet.
Cann att, 9. Januar. (W. T. B.) Bei der Herstellung des für die Stuttgarter Kläranlage bestimmten Dückers, der bei dem Eisenbahnviadukt unter dem Neckar hindurchgeführt wird, sind heute wegen des nassen Wetters zwei Arbetter auf einem über den Fluß gebauten Uebergang ausgeglitten, ins Wasser gerutscht und ertrunken. Rettungeversuche blieben erfolglos.
Bremen, 9. Januar. (W. T. B.) Die Rettungsstation Stolpmünde der Deutschen Gesellschast zur Rettung Schiff⸗ brüchiger' telegraphiert: In der Nacht auf den 9. Januar von dem deutschen Dampfer Stolp“, Kapitän Schelz, gestrandet östlich der Molen, mit Gütern von Stettin nach Stolpmünde bestimmt, zehn Personen durch das Rettungsboot „General. postmeister der Station Stolpmünde⸗Ost gerettet.
Wien, 9. Januar. (W. T. B.) Wie die Blätter melden, ist die bei dem Brand in der Filmfabrik Gaumont verunglückte Kontoristin gestern abend ihren Verletzungen erlegen, sodaß im ganzen bei dem Brande drei Personen tödlich verunglückten. (Vgl. Nr. 6 d. BI.)
Paris, 9. Januar. (W. T. B.) Angesichts der Wohnungs—⸗ teue rung, unter der namentlich die Offiziere in den Garnisonen an der Ostgrenze zu leiden haben, hat sich der Kriegsminister mit dem Minister für Arbeit und soziale Fürsorge ins Ein— vernehmen gesetzt, damit das vor einiger Zeit beschlossene Gesetz über die Herstellung billiger Wohnungen auch den Offizieren zugute kommen könne. Der „Excelsior verlangt, daß eine besondere Kommission ernannt werde, welche die Aufgab? haben solle, in den Garnisonstädten der Ostdepartements die Mindesipreise für die Offizierswohnungen festzusetzen. Man würde dadurch zweifellos bald erreichen, daß die Hauebesitzer, die den durch die Ver⸗ mehrung der Besatzungen in den Grenzstädten heworgerufenen Woh⸗ nungsmangel und die den Offizieren bewilligte Solderböhung dazu benutzt haben, um die Mietepreise zu steigern, ihre Ansprüche ver⸗ ringern würden.
Rennes, 9. Januar. (W. T. B) In der hiesigen Gegend wurde gegen Mitternacht eine starke Erderschütterung verspürt.
Rom, 8. Januar. (W. T. B.) Als heute in der Ottschaft Paliano, wo unter der bäuerlichen Bevölkerung eine Gärung herrscht, eine Gruppe von Bauern unter den Fenstern eines gewissen Andrea Tucci Kundgebungen veranfialtete, gab Tucci Flinten schüsse auf die Leute ab, tötete ein junges Mädchen und verletzte etwa dreißig Personen. Tucci wurde verhaftet.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
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Charlottenburg. Sonnabend, Abends
Klindworth · Scharwenka · Saal.
Theater. Königliche Schauspiele. Sonn-
abend: Overnhaus. 5. Abonnementsvor⸗ stellung. Die ständigen Reserpate sowie die Dienst⸗ und Frein lätze sind aufgehoben. Parfifal. Ein Bühnenweibfestspiel in drei Aufzügen von Richard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Generalmusik⸗ direktor Blech. Chöre: Herr Professor Rüdel. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 10. Abonnemente vor⸗ stellung. Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie in einem Vor⸗ spiel und fünf Aufzügen von Friedrich
Schiller. Regie: Herr Regisseur Dr. Bruck. Anfang 75 Ühr. Sonntag: Dpernhaus. 6. Abonne⸗
mentsvorstellung. Die ständigen Reservate
sowie die Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Parsifal. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 11. Abonnementsvor⸗
stellung. Dienst⸗ und Freiplätze sind auf⸗ gehoben. Der Schlagbaum. Volks⸗ lustspiel in drei Aufzügen von Heinrich Lee. Anfang 77 Uhr.
Nenes Operntheater. (Krol). Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Auf Allerhöchsten Befehl: Vierte Vor⸗ stellung für die Berliner Arbeiter⸗ schaft: Die Rabensteinerin. Schau spiel in vier Akten von Ernst von Wilden bruch. (Die Eintrittskarten werden durch die Zentralstelle für Volkswohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abge⸗ geben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.)
Dentsches Theater. ( Direktlon: Mar Reinhardt.) Sonnabend, Abends 75 Uhr:
Viel Lärm um Nichts. (Shakespeare⸗ Zyklus.)
Sonntag: Der Kaufmann von Venedig.
Montag: Hamlet. Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die
Pariserin.
Sonntag: Wetterleuchten. Montag: Frühlings Erwachen.
Komãdienhau s. Sonnabend, Abends S8 Uhr: Hinter Mauern. Schauspiel in vier Akten von Henri Natbansen.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Film⸗ zauber. — Abends: Hinter Mauern.
Montag und folgende Tage: Hinter Mauern.
Berliner Theater. Sonnab., Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bummel⸗ studenten. — Abends: Wie einst im Mai.
Montag und Wie
folgende Tage: einst im Mai.
Theater in der Königgrätzer Straße. Sonnabend, Abends 73 Uhr: König Richard III. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.
Sonntag: König Richard II.
Montag: Die stronbraut.
Deutsches Künstlertheater (So⸗ zietãt). (Nürnbergerstr. 7071. gegenãber dem Zoologischen Garten.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Schirin und Gertraude. Ein Scherzspiel von Ernst Hardt.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Biberpelz. — Abends: Schirin und Gertraude.
Montag: Aufführung der Elizabeth Duncan · Schule.
Cessingtheater. Sonnab., Nachmittags 3 Uhr: Der Erbförster. — Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Atten von Bernard Shaw.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Proö⸗ fessor Bernhardi. — Abends: Pyg⸗ malion.
Montag: Peer Gynt.
Deutsches Schauspielhans. ( Direk⸗ tion: Adolf Lantz. NW. 7, Friedrich⸗ straße lor = 104 a2.) Sonnabend, Nachmittags 35 Uhr: Peterchens Mondfahrt. — Abends 8 Uhr: Wer zuletzt lacht. ..! Posse mit Gesang und Tanz von Artbur Lippschitßz und A. Bernstein⸗Sawersky. Musik von Leon Jessel.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Romeo und Julia. — Abends: Wer zuletzt ,
Montag und folgende Tage: Wer zuletzt lacht..
Schillertheater. O. (Wallner⸗ theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Sasemanns Töchter. Volksstück in vier Akten von Adolf L'Arronge.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ge⸗ schäft ist Geschäft. — Abends: Rosen⸗ montag.
Monklag: König Lear.
8 Ubr: Die Jungfrau von Orleans. Romantische Tragödie in fünf Akten von
Friedrich Schiller. Sonntag Nachmittags 3 Uhr: An⸗ dreas Hofer. — Abends: Wenn der
nene Wein blüht. Montag: Meyers.
Dentsches Opernhaus. (Char⸗ lottenburg, Bismarck⸗Straße 34—37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Tiefland.
Sonntag: Parfifal.
Montag: Fidelio.
Montis Operettentheater. ( Frũher: Reues Theater) Sonnabend, Abends S Uhr: Die verbotene Stadt. Operette
in drei Akten von Carl Lindau und Bruno Granichstaedten.
Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Die Fledermaus. — Abends: Die ver⸗ botene Stadt.
Montag und folgende Tage: Die
verbotene Stadt.
Thenter des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr! Das tapfere Schneiderlein. — Abends 8 Uhr: Polendlut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.
Sonntag, Nachmittags 31 Uhr: Gräfin Fifi. — Abends: Polenblut. ,, und folgende Tage: Polen⸗
ut.
Custspielhaus. (Friedrichstraße 235) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von Franz und Ernst Bach.
Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Hof⸗
aunst. — Abends: Die spanische Fliege.
Montag und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Residenztheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hoheit — der Franz! Musi— kalische Groteske in drei Akten von Artur Landsberger und Willi Wolff. Mussk von Robert Winterberg.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Sch lafwagenkontrolleur. — Abends: Hoheit — der Franz!
Montag und folgende Tage: Hoheit — der Franz!
Theater am MNollendorfplatz.
Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Frau Holle. Weihnachtskomödie von Robert Sachs. — Abends 8 Uhr: Freddy und Teddy. Operette in drei Akten nach dem Englischen des C. H. Melbourne von C. Lindau und A. Neidhart. Musik von Digby La Touche.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Orvheus in der Unterwelt. — Abends: Freddy und Teddy.
Montag und folgende Tage: Freddy und Teddy.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Tangoprinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drel Akten von Jean
Keen und Curt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.
Sonntag und folgende Tage: Die Tang oyrinzessin.
Trianontheater. (Georgenstr. nahe
Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Anatoles Hochzeit.
Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Untreu. Hlerauf: Die Briestasche. — Abends: Anatoles Hochzeit.
Montag und folgende Tage: Anatoles Sochzeit.
Konzerte.
Singakademie. Sonnabend, Abende S Uhr: Konzert von Margherita Rossi (Violine) mit dem Phiiharmonischen ö Dirigent: Camillo Hilde⸗
rand.
Bechstein · Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Edith Albrecht.
Beethoven · Saal. Sonnab. Abends 38 Ubr: 2. Liederabend von Elena Gerhardt. Am Klavier: Prof. Arthur Nikisch.
Blisfthner Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Einziger Liederabend von Hermine Bosetti.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Klavierabend von Helene Lampl.
Zirkus Schumann. Sonnab., Abends
77 Uhr: Große Galavorstellung. — Vorzůgliches Programm. — Zum Schluß: „Tipp“, der Derby⸗Favorit
1914.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr und Abends 76 Uhr 2 große Galavor⸗ stellungen. — In beiden Vorstellungen:
das große Syezialitätenprogranm.
Zirkus Busch. Sonnabend, Abends 71 Uhr: Große Galavorfrellung. —
Auftreten sämtlicher Spezialitäten. — Zum Schluß Die große Prunk⸗ pantomime: Pomyeji.
Sonntag, Nachmittags 35 Uhr und
Abends 71 Uhr: 2 große Vorstellungen.
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Familiennachrichten.
Verlobt: Verw. Fr. Mellv Eckert, geb. Kluge, mit Hrn. Landgerichts direktor Max Witte (Breslau — Gnesen). — Frl. Luise von Glasow mit Hrn Haupt—⸗ mann Richard von Wobeser (Balga, Ostpr. = Liegnitz).
Verehelicht: Hr. Albrecht von Stein 6. Frl. Agnes von Oldenburg (Janu⸗ schau). ö
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Wolf von Löbbecke (Kloch Ellguth).
Ge storb en: Hr. Senatspräsident Dr. Joseyh Ritter von Payr (München). — Hr. Medizinalrat Dr. Franz Calließ (Berlin). — Hr. Forstmeister Oskar Rahm (Potsdam). — Frl. Katharina er . (Rohrbeck, Kr. Königsberg
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Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmsstraße 32. Neun Beilagen
leinschließlich Börsenbeilage und Waren⸗ zeichenbeilage Nr. 4A u. 4B).
Erfte Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
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Marktverkehr mit
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Vieh n auf den 40 bedeutendften Schlachtviehmärkten Deutschlands im Monat Dezember 1913.
Berlin, Freitag, den 9. Januar
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Kc 398584 22 2403 1559 121 1918 — 703 1215 — 532 — — 52 — 3 269 — 6681 6588 60 11 33533 — 664 2712 2 71457 — 342 6910 21 3333 — 543 2818 — 20228 — 4186863 15 611 . J 2053 5 1903 74 1891 47 64 1580 , — — — — 13 027 58 2201 10768 60 1 2960 477 1115 1263 164 1210 68 234 308 13 119 — — 119 431 6905 80 3655 3170 80 11 3820 — 2984 — 1 2663 — 122 12 27 — 60 166 — 1997 — 13593 56334 — k 6 75690 405 2963 3382 6 7582 23 1252 6274 J 4415 1479 — 20263 107 7053 13193 . 11‚(·(·( S 136 770 15485 3867 3 39 5516 233 767 41576 1274 63585 174 752 7h65 136 63 370 5258 13555 4595 196 1 . . 1568 — 347 1206 6 1034 17 126 8) 698 1323 — 205 1118 2 10778 231 1808 87389 ; d — — , . — 53 . . — — — — — . . ö ö — 1 721 — 50 680 366 1214 — 36 1178 118 140 — — 140 . 3824 — 1468 2725 14 ll w 39 48 1520 23 748 — 46 727 199 . — 110 30 4463 88 386 3880 4 o ederg t re. 1410 — 12 1328 J 2 894 401 930 — 159 771 164 11 669 — 557 10477 1099 1 48 3065 . 5014 — 87 4927 J 3721 — 184 2537 — 20508 59 1726 18723 . 1 5221 3695 14 1421 33 65 — . 60 . 155 — 155 — 1372 — 3 1223 Jö. J . 1964 985 701 1181 . 1733 25 442 1285 . 99 31 184 771 — 12799 37 4121 8649 2 11 . 785 818 41 1071 19 36 1016 k — — — 4863 — 1047 3 802 11 11 36 4 280 1576 2 22998 — 61 2 387 6 575 — — 575 115 011 263 6232 8516 2 . . . . 156 205 1383 800 — 18 22 . . 16 391 . 232 — Q 489 1862 4 Mülhansen i. Gli. 169 — 37 132 15 19 61 635 5 393 — 35 358 — 3134 — 1806 ö 1 8771 1957 23919 5 tz98 — 12691 696 1939 10965 19843 2716 — 1 2705 — 25 572 432 18566 23284 6051 ü 4 66 23 2161 . 2370 — 151 223 2417 1544 — 218 1304 1913195 — 1244 13389 35 1 769 12 50 7104 J 752 — 9. 7145 5 1050 2 73 N72 — 3327 3 266 2997 2 hn bnig T ät. 213 6 8 13, 231 23 , 383 263 J . 18 333 — i, gig z] . 6 308 2237 35 33144 35 215 3022 25 23 — ; 18 107 9833 — 1391 38142 35 Wieshaden FJ 977 62 2090 726 . 2314 547 168 1607 1 182 19 49 414 . 41549 19 90 3765 2 D 1 1 . 81 — 1 do ö 240 572 1791 38 — 2462 22 — 2440 66 k 702 — 500 352 2a. 420 — 15 21 — 125 — 984 16 J 4144 38 3101 2230 . Summe Dezember 1913 1099239 66 550 5 844 102791 898721 17 805 71974 64 404 70 527055 406735 7111 Dagegen im November 1913 113431 59 212 6bo3 83684 72 551 167111 88681 65 659 11976513049 368 009 93492 = OQttober. 126267 61 922 0631 97512 65 136 5 479 . 95241 72 5326 1241536374 394 551 582* . September 127575 66 409 6 364 97700 S5 401 3669106384 S0 377 12723522505 385 493 427 . Dezember 1912 105269 62 509 930421 96069 84 118 17 870 76212 64 486 118114598033 347786 25 163 Davon aus dem Auslande (auch aus Seequarantäneanstalten): Aachen K 87772 K 63 182 2 6 3 k 2 Augsburg J 121 51 . . 36 . . 713 k 529 183 — 36 — 2 — . 2 JJ ö. 590 1 — 3368 — — h65 rẽemen G . . 5 5 . J ö . Chemnitz J 113 . 2 . . 230 2 a. . Göln k 22 J 89 741 33 . 1362 5 J 2 ö 80 Dortmund . , , 2 121 ͤ 6 . 3 33 g Nee deen. w 519 . 6 — 651 . — J 1 J 339 — 259 2 — 2 k J 209 146 — 131 — 4 — I amffurt a. MM.... 25 . ö. . ö — 4 1 k 3102 6 1213 — 121 — 64 . 36 s — 118 — — J 1001 Kiel F wd 607 200 2 112 19 11 . 66 k J 2 6. 5 . Metz . w ä k 138 . 2 53 3 3 26 ö. 1 3916 — 352 — — — — 31 1 O 17 ö 34 — ö. — H — dll y,, 29 ö. ö k w 355 — — — — — 75 Zwickau kJ 20 . . 2 en, . — 8 . ö * 90 3 92 Summe Dezember 1913 17152 5995 401 23361 427 138 — 2275 Dagegen im Nobember . 19645 54471 1066 2366 5300 264 — 412 , 2521 8798 1245 3333 1999 497 — 3230 ß September 12673 4887 449 3027 810 242 — 2472 — Dezember 1912 10839 7993 421 3285 132 5611 — 21 389
) Außer Schlachtvleh gegebenenfalls auch Nutzvleh. — ) Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den nachstehenden Zablen mit enthalten. Berlin, den 8. Januar 1914.
Kaiserliches Statistisches Amt. Delbrück.
Preußischer Landtag. Herrenhaus.
1. Sitzung vom 8. Januar 1914, Nachmittags 3 Uhr.
(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Als Präsident des Hauses in der vorangegangenen Session übernimmt Herr von Wedel den Vorsitz mit folgenden
Worten: Die Beratungen des
ruf lebhaft ein.)
Seiner Majestät dem Kaiser und König und Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin hat das Präsidium die Wünsche des Herrenhauses zum neuen Jahre dargebracht. Zu provisorischen Schriftführern beruft der Präsident die Herrẽn Graf gon Arnim-⸗Boitzenburg, Graf von Hutten— Czapski, von Klitzing und Veltman.
Herrenhauses
haben
allezeit auf der Grundlage treuester Ergebenheit gegen unseren erhabenen Landesherrn stattgefunden. Wie wir unsere Sitzungen in der vorigen Session geschlossen haben, wollen wir sie auch jetzt mit dem Rufe beginnen: Seine Majestät der Kaiser und König lebe hoch, hoch und nochmals hoch! (Die Mitglieder des Hauses stimmen in den dreimaligen Hoch—
Da die Beschlußfähigkeit des Hauses ohffensichtlich ist, unterbleibt der Namensaufruf. Das Haus schreitet zunächst zur Wahl des Präsidenten und der Schriftführer.
Herzog zu Trachenberg beantragt die Wiederwahl des bisherigen Präsidiums durch Atklamation. Ein Wider— spruch dagegen wird nicht erhoben; die eren von Wedel, von Becker und Freiherr von Landsberg⸗-Stein⸗ furt sind daher zum Präsidenten bzw. zu Vizepräsidenten wiedergewählt.
Herr von Wedel: Mit verbindlichem erriesene Vertrauen nehme ich die auf mich bitte Sie, mich auch in diesem Jahre durch Ihr? Ihre Nachsicht unterstützen zu wollen.
Herr von Becker: Ich nehme eben bindlichsten Danke an.
Präsident von We furt ist durch Unwohssei wohnen. Er wird schriftlich der Wahl glaube ich aber n
Auf Antrag des Freiherrn von Richthofen werden
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Dr. Johansen, von Klitzing, Graf von Seidlitz-Sandreczky, Veltman und Dr. Graf von Wedel-Gödens durch Akklamation wiedergewählt.
Der Präsident wird Seiner Majestät dem König von der Konstituierung des Hauses Anzeige machen.
Ein Ministerialschreiben, das die Zusammensetzung des Hauses betrifft, gelangt zur Verlesung. Das Haus ehrt das Andenken an die inzwischen verstorbenen Mitglieder Graf von Skorzewski, Graf von Alvensleben⸗Erxleben, von Byern und Oberverwaltungsgerichtspräsident Dr. von Bitter durch Erheben von den Sitzen.
Die neu berufenen Mitglieder, die sämtlich auch bereits in das Haus eingetreten sind, werden vom Präsidenten be⸗
»die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, im Reiche dahin 7
ie Stellung Preußens, auf die es seiner Geschichte
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bisherigen acht Schriftführer Graf von Arnim J
— d, daß eine Verschiebung der Verhältnisse zu⸗ zelstaaten Platz greift“.
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