1914 / 17 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Jan 1914 18:00:01 GMT) scan diff

ü e hören sollen. ochsee⸗ und . der Binnenschisfere ist, as zei Der Mordprozeß dem, er. samte d . u erm agen geben, ob nicht dagegen Maß⸗ beliebige sich Batter , Ebenso . der viesf iche Mord des L . Anlaß der Ein hräntung des wear irren, . .

n, der Hopf sollte doch

zu ergreifen sind, c chef fen kann.

Volter*k' . niere e, . dann wird es wie in der Ve . reue Unterstützung

Partei finder

von Graefe (dkons. : Am Sonnabend hat 2. midt⸗ Berlin behauptet, im Gegensatz zu der . Freunde auf anderer Seite der Ruf nach S z 6 e en ö erhoben wird, Er zählt die SG ch trifft diese gebn hte ö. Pin 3 sters auf dem Stand⸗ punkt gestanden, daß wir die steiahee i Gese ttzgebung den tatsäch⸗ lich n ö nissen dauernd anpassen müssen. Sozialgese 'tzgebung nicht einseitig jondern bejsteben darunter Ansprüchen der verschiedenen Bevölke— rr. ö 9 dent engeren Gebiete der Arbeiterfürso ge . n 3 unferer Meinung kein Stillstand eintreten.

sist ein ö benes T

Wir 6 allerzings

ö then ö ö Aus⸗

Was vermieden

Tempo in dem Ausbau dieser Ge⸗ g, eir Aufesnandertürmen ves . . die n, der einzelnen Gesetze gi Praxis vorurteilslos prüft, wird allen dei lten hier und da eine gewisse Uebereilung konstatieren müssen. sozialpolitischen Gesetzgebung kann uns nur Vor⸗

Auch Handelskammern haben festgestellt, Sozialpolitik in s

nach ihrer Einfüh⸗ man doch vielleicht auf

n , . t ö Durch führung der nehmertum unverhältnismäßig hohe darf ich auf die bekannte Schweighofersche . hat auf dem Parteitage in Jena sich ähnlich ausgesprochen. wie die irbeitei

; dem Unter— Lasten auferlegt hat, im 6

Broschüre verweisen;

selben Ausglei ich da 1dwint nicht annähernd dieses Steigen ist, cht konstant. 864 wanken unterworfen.

Löhnen findet der für seine Pro⸗

in den höheren Steigen der Preise gerade 83 4 Zeit ö zeigt, ĩ vielmehr einem , Die fe eifal! 9 doch nicht eigener Liast ziesem oder jenem Elend einmal akzuhelsen. Anhäufung von Kapitalien wärt ig bis zu 66 Millionen in den Gewerkschaften 63 . sind? Was würden Sie sagen, wenn Von Staats wegen solche S iuf Vorrat bewilligt und im

Die Gd d, 3.

Steuersummen Juliusturm aufgespeichert würden? . e Arbeiter ist heute mit einer nichtstaatlichen Privatabgabe von s. „M für Unterstützungen ausgegeben das Verhältnis ganz anders. . hat soviel Steuern auf Vorrat . ilderung des Abg. Schmidt-Berlin über uns i elende . unserer Arbeiterjc aft . 6 z modifizieren.

Aus ö liegt d

ö ns er Erwägungen . auf dem Wege ei iner 0 . ienhaften . ig der zialpolitik zeigt sich in ihrer ganzen Schönheit jetzt in der Gleĩch⸗ i Bevölkerung mit der städtischen auf dem Ge— und der Krankenversicherung der Landarbeiter. großes Wehklas T

Kon sequenz⸗

stellung der t der Die nsstboten⸗ Darüber geht jetzt ein freiungsparagraph 418 der Reich eberficherungsordnung wird um Tei in einer Weise aufgefaßt, Man muß den Klagen des ,,. Kommunalvereins ie Krankenkasse i Hroß Li f

n durch die von den Krankenkassen die die Bestimmung illusorisch macht. Schöneberg zustimmen. verlangt eine Hinterlegung von 1000 „½ für jeden ig, welches Vermögen der . . .

Versichernde

die Fbenfalle die Bestimmung illuso— . ihre Einwilligung zu Vorsicht bei den

kassen haben risch machen, der ö , 2. Befreiungen am Platze sein, aber weit rf. die Kassen doch nicht gehen, wie es von ihnen geschehen ist. gesetz ist nicht mit der nötigen . . worden. das Prinzip über di i

Es mag ein Angestell tenversicherungs⸗

Durchführung der soziglen n . wir verlangen auch einen Zahl der jugendlichen Arbeite ; In poll Fragen stehen wir auf den

zege der Gesetzgebung für die wir sind bereit,

mosität gegen Gesetzgebung liegt uns fern. ö Schutz für at bedenklich u on nmẽsn! daß auf dem 3 we rden muß;

f diesem Gebiete zu unterstützen. nichts geschehen ist,

Jugendlich . das Reichs amt des J Der Vorwnrf. n daß ist allerdings unbegründet. Freili Kamm scheren.

seit 1855 hier darf man nicht Man muß unterscheiden zwischen Arbeiten, die nicht gesundheitsschädlich sind, und solchen, die leicht sind. (Es muß unterschieden werden zwischen Fabrik⸗ diese Fragen nicht schemat isch regeln. t hei der internationalen Konferenz in Auch ich bedauere, d Re 6. . für die Olympischen Spiele abgelehnt hat. Abs icht, die Wiederherstellung d Jugendfürsorge haben wir also den fe Be⸗ Wenn aber der Abgeord— das Recht der freien Persönlichkeit be— der Arbeiter einer Koalition beitreten dürfe daß die Sozialdemokraten unserem

und land licher Arheit. Die . j Bern auf dem ö. gen daß die Kommission bisher den Meine poli⸗ tischen Freunde haben die ieses Ti beantragen. rührungspunkte mit der Sozialdemokratie. Schmidt am S tonte und verlangte, d wie er wolle, Antrag auf

so wäre es nur logisch, Schutz der Arbeitswilligen beitreten. Recht. des Arbeiters schützen, sich dort zu koalieren, wo er will. so ei Sicherung des Joalitionsrechtes.

berson a ö uneinges schränkt als Freund een und halte es für eine, ganz . ,, unseres t. aufrichtig borkemmen wenn ich nicht

Wir wollen

Brganisations 6⸗

Wirtschaftslebens. meinem Eintreten für den X Erwerbskreisen denselben e n n fn zugestande. ie nationalen Arbeitsverbände. rungen gehört ein großer Mut dazu, In der Frage der sekti vität bei den Sozialdemokraten. verschulden, —ͤ den 2 an darbeitern nen Sie nicht ve ö 1 altsame Mißernte die Folge ist. andarbeitern nicht dasselbe (Cine gewisse Versicherung h Ve erhẽ iltnis. 3 Die landwirtschaftlichen

Ich freue mich, werk ö n. Lohnkämpfe mitgenießen. arbeiter ist ihr Lohn in den letzten iltnis . als in der

Ich . Nach meinen Erfah— solchen Verbänden ,, Organisation der Landarbeiter vermisse ich di Eine gewaltsame Ye nete verantworten Wollen Sie dasselbe in t geben wie den gewerb blichen, so kön— daß doch einmal ein Streik kommt und eine ge⸗ Es ist keineswegs so unbillig, daß Koalitionsrecht gewähren wollen. die Lanarbeiten in dem patriarchali⸗ Nirgends rg, auf dem Lande eine eigentliche Löhne folgen den industriellen auf daß die Landarbeiter die Früchte der ge⸗ Bei der Knappheit der Land— Jahren vielfach in einem schnelleren Die Auswüchse des Koa⸗ Tötung der i niich Freiheit führen, sind Es ist erfreulich, mehr Bahn bricht. Beschlüssen seines Industrierates nicht eigetreten ist, so ist das Ganze doch immerhin ein erfreuliches Zeichen. Auch die Rede des Abg. Röchling im Abgeordnetenhause bietet hierfür man könne mit den bestehenden das zeigt doch die Ich bin kein Freund von dann soll man ihm entgegen⸗ 13 33. . das Streikpostenstehen als die Hauptquelle des Schadens angesehen wird,

das ee . zu bekämpfen. im . diese Erkenntnis immer Vorstand des Hansabundes den

daß sich draußen

Man meint allerdings, Wie wenig d Sch ö vom , , Schaden vorhanden,

. aus kommer das der Fall ist,

. des .

so soll man es eben ver⸗ nur, daß die christlichen Gewerkschaften sich in

Sie sind vielleicht von ihrer Sie sollen aber einmal nach Ge⸗ sarke Organisation haben, dann werden Angehörigen unter diesem Terrorismus Wir werden deshalb unsern dahinzielenden Antrag in Form . Res solution, wieder einbringen.

Ich bedauere ese so ablehnend verhalten. eigenen Stärke zu sehr überzeugt. genden n . wo sre keine sie erkennen, zu leiden he ben Ich erkläre gleich von durch den Wortlant un serer Resglution wenn jemand

Mittel gefunden zu haben glaubt, dann für dieses

gabeunwesens ist nur zu bedauern. man verweist aber das Eine starke Organisation des Handwerks halte ich Wenn auch in ihm allerlei

glichen. deutschen Nit telstan? dere inigung. Der Abg. vorigen Jahre mit aus, daß dadurch 30 bis 40 selbständige Backe meister worden sind. Er pries es als einen ungeheuren Vorteil,

Peus

Existenze E werden, naß d we ne. Gerede von dem unde rmeid lig zen Untergang d das zeigt die amtliche Statistik. Wenn

s kann nicht laut genug in ie

sehen! All das muß in ernsteste Erwägung gezoge Standpunkt ist sozialen (hesehgebung die standes geradezu n, ist. selbst. Arbeitgeber ruin 4 sind, dann muß der ganze soziale Gesetzgebung auch für hi Darum wünschen wir unfererseits eine Sozialpolitik, die den Grundsatz d Lohnes wert ist, wie überhaupt j Abg. Po spiech (Pole): M was schon alles auf dem Gebiete ist; wir sind der Meinung, d

Siche rstellung des a, n, Das liegt im Interesse des

Arbeiter ne besonnene

rchführt, daß jeder e erwerbstätige 9. rson. n hat uns mit S

1 de g

1

6 3 066 daß noch vieles

religiösen Ueberzeugung wirklich zu schützen. sich Verhältnisse entrie kelt⸗ die nach einer In Oberschlesien gibt ee die da glauben, jeden

können, ͤ sogar vorgekommen,

NResorm geradezu schreien.

Arbeiter wie einen Rekruten

auch noch ins Gesicht Arbeitern dort verlangt, daß sie auch auf ßerhalb der Arg n sich der Willkür und Laune des Arbeitgehers in politischer und Beziehung unterordnen; tun sie gejagt. Wegen Betätigung bei der

weil es der Herr Kohlenbaron nicht zuläßt. Bei den ö Gemeindewahlen wird natürlich peinlich genaue Kontrolle geführt; es haben will.

in die Kirchenwahlen ein. Natürlich ist das

erklärt man sofort für politisch. Es gibt in schaften, wo alles, jedes Haus, betrieb dem Unternehmer gehört, wo also der nehmer mit seiner ganzen Existenz ausgeliefert ist. gefährlich als die Bauernlegerei in der Bauernlegerei, die die diese Weise zu Damit wird auch der Freiheit des Arbeiters zu Grabe, getragen. Aufgabe einer für— sorglichen Regierung müßte es sein, auf diesem Gebiete Wandel zu schaffen.

Hierauf wird um 6 Uhr

Dienstag 1 Uhr pünktlich vertagt;

Preuszischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 6. Sitzung vom 19. Januar 1914, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

Ueber den Beginn der Sitzung ist in der Nummer d. Bl. berichtet worden.

Das Haus setzt die zweite Beratung des Etats der landwirtschaftlichen Verwaltung fort.

Bei dem ersten Titel der dauernden Ausgaben, „Gehalt des Ministers“ (36 000 „M), werden mitberaten der Antrag der Abag. chting und Genossen (nl.),

„das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, die Königliche Staatsregierung auß ufordern, möglichst bald geeignete Maßnahmen zu treffen, durch welche die schwierige Lage des Imkerstandes mit Erfolg gebessert werden kann“,

und der Antrag der Abgg. Dr. Faßbender (Zentr.) und Genossen, dem sich außer dem Zentrum auch die Konservativen, die Freikonservativen und die Nationalliberalen angeschlossen lerer und der lautet:

„Das Haus der . dneten wolle beschließen, die Königliche

Staalsregie tung zu ersuchen, bei dem Herrn Reichskanzler dahin zu

wirken, daß enksprechend der vom Reichstage angenommenen Re— solution vom 26. April 1g13 möglichst bald dem Reichstag ein dem Grundgedanken des , n,. sinngemäß nach * bildeter Gesetzentwurf vorgel egt werde, welcher, dem Schutze der Landwirtschaft ebenso wie demienige en des reellen Handels Rech— nung tragend, geeignet erscheint zur Peseitigung ? der auf dem Gebier? des Hande ks mit Futter— Düngemitteln unld Sämereien herrschen den Mißstäande. n Abg. von Kessel (kons) als Referent: In der Kommission ist festgestellt worden, daß im Gegensatze zu dem vorigen Jahre eine wesentliche Erhöhung der Ausgaben in diesem Etat nicht vorgesehen ist. Es wurde dabei der Wunsch ausgesprochen, daß mit Rücksicht auf die Verhältnisse in der Landwirtschaft in Zukunft eine höhere Dotie⸗ rung des Etats vorgenommen werde; wenn auch die letzte Ernte quantitativ gut gewesen sei, so treffe dies doch nicht auf alle Gegenden zu. Es wurde auch auf die außerordentlich niedrigen Getreidepreise hin gewiesen. Ferner wurde darüber debattiert, daß es notwendig ei sich in Zukunft noch mehr der reinen Viehzucht zuzuwenden, aber daß man ebe nsowenig den Getreidebau vernachlässigen dürfe. Vor⸗ geschlagen wurde die Vermehrung der Winterschulen und eventuell die Anlegung von Musterfeldern. Der Minister hat zugegeben, daß der Etat für 1914 nicht erheblichere Mittel aufweise. Er macht aber. darauf aufmerksam, daß doch im vorigen Jahre der Etat eine große Erhöhung erfahren habe, und man dog dankbar dafür sein müsse, daß keine Abstriche gemacht worden sind. Der Schwerpunkt in der leich versorgung liege ja in der Schweinczucht. Wichtig sei eine Vieh⸗ versicherung. Es sei wünschenswert, sie auch in den Provinzen 666 , wo sie bisher fehle. Bei Besprech chung der Fleischnot wurd festgestellt, daß nur noch drei Städte, Berlin, Danzig und . von der Einfuhrerlaubnis Gehr auch machen, die zudem am 1. April 1914 aufhören müsse, da über diesen Zeitpunkt hinaus die Zollerleichte— rungen nicht gewährt werden. Es wurde auch für wünschenswert er⸗ klärt, daß eine gewisse Fühlung zwischen Produzenten und Konsumenten angebahnt werden . Die Bestimmungen gegenüber der Maul- und Klauenseuche wurden als richtig anerkannt und festgestellt, daß diese Seuche tatsächlich im Nückgang begriffen ist. Auch mit der Tuber⸗ kulosebekämpfung sind im allgemeinen günstigẽ Erfahrungen gemacht worden. Was den Handel mit Futter- und Düngemitte ln anbetrifft, so hat sich der Minister auf eine Anfrage be nei erklärt, einen solchen

gestrigen

stimmen. Am weisten leidet unter diesem Terrorismus der ge nerblih⸗ Mittelstand. Die Antwort der Berliner Handelskammer in der Frage des Zu⸗ Das Umresen wird anerkannt, Handwerk auf den Weg der Pripatklage. für notwendig. ü große Gegensãtze n,, sind, so werden sie Doch am besten durch eine starke Drganisation ausge⸗ Deshalb begrüßen wir auch die Gründung der reichs⸗ führte im Bezugnahme auf die Konsumbäckerei in Dessau miniert daß 4000 Arbeiter auf diese Weise jährlich zusammen 40 000 sparen. Also die 10. ö. . den Kopf sind mehr wert, als die 30 his 0 selbständigen r das Land e. n ̃ Sozialdemokratie geradezu für den Ruin des ge— Mittelstandes ist. Wie objektiv unwahr überhaupt das er kleinen Betriebe ist, solche Wirkung schon in Dessau eintreten konnte, wie mag es da in anderen Städten aus—⸗ werden. Der vollständig gerechtfertigt, daß bei Fortsetzung der Mittel⸗ * Arbeiters Denn wenn unser Erwer bsleben o erschüttert it, daß die zeitpunkt kommen, wo die illusorisch ist. Fortführung der Arbeiter seines

Stolz vorgeführt, der Sozialreform gelcistet worden zu geschehen hat, um den Arbeiter in seinem Arbeitsberhältnis wie in seiner politischen und In Oberschlesien haben

Arbeitgeber und Vorgesetzte der Arbeiter, behandeln zu die sich der unglaublichsten Schimpfworte bedienen; es ist daß ein Steiger einen 17jährigen Arbeiter, der ihn pol nisch anzureden wagte, nicht nur zu beschimpfen, ö ihm zu schlagen sich erdreistete. Es wird vo den

religi6 e es nicht, Verden sie aus dem Dienst Reichstagswahl 1905 sind Entlassungen erfolgt; noch heute ist es den Betreffenden nicht ge— lungen, dort wieder Arbeit zu bekommen, und das nur deswegen, —ͤ Landtags⸗ und

wehe dem Arbeiter, der nicht so wählt, wie die Zechenverwaltung Ne üerdings mischen diese Verwaltungen sich sogar f Koalitions recht der Bergarbeiter den oberschlesischen Grubenbaronen ein Dorn im Auge. Vereine, die nur die wirtschaftliche Hebung des Arbelters bezwecken, Oberschlesien Ort⸗ jede Wirtschaft und jeder Gewerbe— Arbeiter dem Unter— Nicht minder Landwirtschaft ist die Industrie betreibt; ganze Ortschaften gehen auf Rest der politischen

gründlich

die Fortsetzung der Beratung auf vorher Anfragen.

Ferner wurde auch in der Kommission über die Frage der ausländischen Arbeiter und der russischen Rüq⸗ wanderer gesprochen. Bei den ausländischen Arbeitern hesteht die Gefahr, daß der Zuzug der landwirtschastsichen Arbeiter aus Oester reich ur 1d Rußland unterbunden werden könnte. Es wurde aber doch im allgemeinen ausgesprochen, daz Befürchtungen in dieser Beziehung

vielfach übertrieben seien. Vom Land di rtichafte minist⸗ ist nach dieser sichtung hin ausgiebige Auskunft gegeben worden. Was den Verein für tussische Rückwandere J betrifft, so ist es nicht nur tvünschenswert, onder sog ar notwendig, daß der Verein seitens der Staatsregierung die nötigen Mittel erhält, die ihm seine Weiterexistenz ermöglichen. Beim Juclerrübenhau wurde in der Kommission der Ansicht wider⸗ sprochen, daß die Verhältnisse auf dem Zuckermarkte solche seien, daß der Zuckerrübenbau nicht mehr rentabel sei. Ebenso wurde der Schutz der Vogelwelt berührt und die Frage der Schädigung der landwirt— schaftlichen ö durch . Anlagen.

Abg. Dr. Bu sse (kons. : Auf den Gebieten der landwirtschaft⸗ lichen . den, Viel zucht, der Ge treidezucht liegen noch wichtige Aufgaben. Die Lage der Land irtschaft kann keineswegs als eine roösige angesehen werden. Die Getreidepreise haben einen Tiefstand erreicht. Bedenklich ligen 6 die Berhaltnisse auf dem Gebiete der Viehhaltung und der Viehzucht. Die Spannung der Preise zwischen Magervieh und Mastvieh ist so ther . daß die Mãstung zar nicht mehr lohnt. Dabei müssen die Viehzüchter immer mit den Tier— krankheiten rechnen, vor allen Dingen mit der Maul- und Klauen⸗ seuche. Diese ist ja erfreulicherweise im Abnehmen begriffen, aber immer noch nicht ausgerottet. Ich freue mich, daß der Herr Minister es in dieser Frage n nichts fehlen läßt. Immerhin ist das allgemeine Interesse an der Viehzucht nicht t zurückgegangen, aber in vielen Ge— Lenden läßt sich der r Viehbestand jedenfalls noch erheblich vermehren. In dieser Frage 6 llten sich die Landwirtschafts kammern noch weiter 4 mühen, und ich bitte auch den Minister, sein Augenmerk hierauf ; richten. In der Frage der landwirtschafilichen Saisonarbeiter i st ö Befuͤrchtung aufgetaucht, Rußland könnte den Zuzug . So viel steht aber doch fest, daß nach den bestehenden Handelsverträgen

Rußland dies nicht darf. cho Fürst Bülow hat es ausgesprochen, daß die Landwirtschaft die

Quelle der Volkskraft ist. Minister für Landwirtschaft, Domänen und Dr. Freiherr von Schorlem e:

Meine Herren! Ich kann ohne jedes Bedenken die letzt zitierten Worte des Fürsten Bülow unterschreiben und mich ebenso auch zu dem Schlußsatze des Herrn Vorredners bekennen. Mir ist es sehr wohl verständlich, daß bei sämtlichen Herren Rednern, die bisher zu dem Etat gesprochen haben, und wohl hier im ganzen hohen Hause der Etat der landwirtschaftlichen Verwaltung in soweit eine gewisse Enttäu schung hervorgerufen hat, als er gegenüber dem Jahre 1913 eine erhebliche Verstärkung der Mittel nicht aufweist. Ich habe schon in in der Budgetkommission zum Ausdruck bringen können, daß es mir als Landwirtschafsminister selbstredend nur erwünscht sein könnte, wenn jeder Etat eine möglichst hohe Vermehrung der Aufwendungen für landwirtschaftliche Zwecke mit sich bringen würde. Aber im gegenwärtigen Jahre habe ich doch in Rücksicht ziehen müssen, daß der Etat für 1913 besonders im Ertraordina— rium ganz erhebliche Verstärkungen aufwies, Verstärkungen, die sämtlich im laufenden Etat beibehalten worden sind, und daß ich mich deshalb gegenüber den großen Anfordernngen, die anderweitig an die preußische Finanzverwaltung gestellt worden sind, zur Zeit bescheiden mußte.

Meine Herren, ich habe dabei nicht verkannt, daß es auch in Zu⸗ kunft großer Anstrengungen bedürfen wird, um die Landwirtschaft auf der jetzigen Höhe zu erhalten und in ihren Leistungen weiter zu stet— gern. Ich verkenne ebensowenig, daß einzelne Umstände, wie der be⸗ dauerliche Tiefstand der Zuckerpreise, Zurückgehen der Getreide⸗ preise, die hohen Anforderungen, die Staat und Gemeinden an die landwirtschattlichen Betriebe stellen, die Schwierigkeiten in der Be—= schaffung von Wanderarbeitern und die Zunahme ihrer Ansprüche ge— wiß dazu beigetragen haben, in einem großen Teil unseres Vaterlandes die Einnahmen aus den landwirtschaftlichen Betrieben herabzusetzen.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit gleich die Befürchtungen er⸗ wähnen, die in den letzten Monaten laut geworden sind anläßlich der M it lun, in der Presse über gesetzliche und polizeiliche Maßnahmen, die in Oesterreich⸗ 6 und in Rußland bezüglich der Wander— arbeiter geplant werden. In Rußland scheint es sich zunächst nur um ein poltzeiliches . um eine Fürsorge für die Wander arbeiter nach der Richtung zu handeln, daß ihre Kontrakte einer Prüfung unterzogen werden und sie von den Behörden belehrt werden. wie sie zu möglichst günstigen Bedingungen abschließen können.

Die Befürchtung, daß Rußland dazu übergehen könnte, die Grenze für Saisonarbeiter zu schließen, muß ich schon deshalb für unbegründet halten, weil sich Rußland uns gegenüber in dem jetzt geltenden Handels— vertrag verpflichtet hat, den Wanderarbeitern die sogenannten 105⸗Monatspässe auszustellen, und diese Verpflichtung auch bisher un⸗ umwunden anerkannt hat. Aber ich bin auch nicht der Ansicht, daß

Gesetzentwurf vorzubereiten.

Forsten

die Kultur in Rußland so rasche und gewaltige Fortschritte gemacht

hat, daß Rußland schon in absehbarer Zeit imstande wäre, den großen

Ueberschuß an ländlichen Arbeitern bei sich zu beschäftigen und zu ernähren! Rußland wird noch lange im Sommer über die Grenze ziehen lassen müssen und ist jedenfalls augenblicklich gar nicht in der Lage, die vielen Millionen aufzubringen, welche seine Arbeiter jetzt außerhalb ihres Vaterlandes im Sommer verdienen und der Heimat zuführen.

Jahre hindurch einen Teil seiner Arbeiter

In Oesterreich liegt dem Reichsrat ein Gesetz vor, welches an—

läßlich der betannt gewordenen Agitation der großen Schiffahrts— gesellschaften in seinen einzelnen Bestimmungen noch verschärft worden ist. Auch dieses Gesetz befaßt sich mit den Wanderarbeitern und sieht eine allgemeine Paßpflicht für sie vor, strenge Ueberwachung der Werbetätigkeit und auch des Kautionspflicht der scheinlich von unserem Standpunkt aus nur gutgeheißen werden könnte, sondern zweifellos auch eine Beschränkung der Abwanderung, die bei Durch— führung der im Gesetze vorgesehenen eintreten wird. gierung in die Wege geleitet, und ich glaube, daß begründete Autsicht dafür vorhanden ist, daß die Bestimmungen dieses Auswanderungs⸗ gesetzes für Oesterreich so gefaßt und auch so ausgelegt werden, daß wir auch in Zukunft auf den für uns notwendigen Zuzug von Arbeitern aus der Donaumonarchie rechnen können.

Vertragsschlusses, Haft⸗ und Werber. Das Gesetz bezweckt augen— nicht allein den Schutz der Auswanderer, der ja auch

Maßnahmen auch von selbst Es sind Verhandlungen mit der österreichischen Re⸗

Meine Herren, ich habe diese Ausführungen nicht gemacht, um

dadurch den Eindruck zu erwecken, als hätten wir in den nächsten Jahren nicht notwendig, in noch größerem Umfange für die An— setzung von ländlichen Arbeitskräften im Inlande tätig zu sein. Im Gegenteil; Strom der vom Auslande kommenden Wanderarbeiter von Jahr zu Jahr langsamer fließen, von Jahr zu Jahr sich vermindern wird.

ich glaube, wir werden damit rechnen müssen, daß der

Gegen⸗

zber diefer Tatsache weiß ich allerdings keinen anderen Rat, als nach Möglich ei die Ansetzung inländischer Arbeitskräfte im Verein mit er inneren Kolonisation ins Auge zu fassen. (Sehr richtig! und Bravo! recht) Was auf diesem Gebiete bisher geschehen ist und was in Zukunft noch geschehen kann, das darf ich mir auszuführen vorbehalten bei der Besprechung der inneren Kolonisation, die nach Ihrer heutigen Beschlußfassung ausgesetzt ist und auch meines Er⸗ achtens zweckmäßig an die Beratung des Grundteilungsgesetzes ange⸗ schlonsen werden kann, welches hoffentlich in wenigen Wochen dem

gandtage vorgelegt werden kann.

Meine Herren, angesichts der Fleischteuerung im vergangenen und vorvergangenen Jahre und angesichts des zeitweisen Rück⸗ ganges in unseren Viehbeständen ist natürlich die Vermehrung des an g n Viehbestandes Gegenstand der unablässigen Fürsorge der andwirtschaftlichen Verwaltung geblieben. Zu meiner Freude ann ich Ihnen heute mitteilen, daß nach dem Ergebnis der gerade jetzt bekannt gewordenen Zahlen über die Viebzählung vom 1. De⸗ dem nber 1913 in Preußen unsere Bemühungrn nicht erfolglos geblieben

Die Viehzählung vom Jahre 1912 hatte in Preußen einen Gesamt⸗ ,, an Rindvieh von 11 866 079 Rindern ,, am 1. Dezember 913 sind 12 257 403 Stück gezählt worden. Das ist eine Zunahme von 39] 324 Stück und gegen die Zahl des Vorjahres eine Zunahme um 3, 3 Aber das hier ermittelte Ergebnis ist noch bedeutsamer, wenn Sie w daß der Höchststand in dem Rindviehbestande Preußens im Jahre 1908 n 2089172 Stück erreicht war. Wir haben es also im Jahre 1913 trotz der Dürre von 1911, Maul⸗ und Klauenseuche zustande gebracht, den Höchststand von 1968 noch mit rund 168 000 Stück noch zu übertreffen. (Hört, hört! und

Bravo! rechts. Schweine zählten wir im Jahre 1912 am 1. Dezember

4338 Stück ge⸗ Millionen,

15 475 739 ö am 1. Dezember 1913 sind 1801 zählt worden (hört, hört! rechte), eine Zunahme von über 2 gleich 164 0, gegen das Jahr 1912. (Bravo! 5 2e bisherige Höchststand war im Jahre 1911 mit 17 244 865 Stück erreicht; also auch hier ist eine Zunahme von noch 769 483 liche Zunahme weisen die Pferde und die Ziegen auf. diesem Jahre gegen das vorige Jahr 7,10 osxH beträgt, brochen.

Meine Herren, Sie werden mit mir dieses Ergebnis der letzten Zeigt es doch,

Viehzählung mit besonderer Befriedigung begrüßen.

daß unsere bisherigen Bemühungen nicht vergeblich gewesen sind, dat die preußische Landwirtschaft imstande ist, auch unter schwierigen Ver— h leisten, was ich nicht vergessen möchte hinzuzufügen, die von uns eingeschlagenen Wege auch die

ältnissen auf dem Gebiete der Viehzucht Hervorragendes zu und daß,

bisher zur richtigen zu sein scheinen.

Hebung der Viehzucht (Bravo! rechts.)

Ich gebe gern, entsprechend der in der Budget kommission ab⸗ bung der Ich kann das denn eine solche Arbeit bedarf, wenn sie gründlich und von Wert für längere Jahre sein soll, Ich kann daher diese Denkschrift erst

zur He

enkschrift über die lufschluß!

gegebenen Erklärung, durch eine D Viehzucht getroffenen Maßnahmen näheren aber nicht mehr in der laufenden Session;

einer eingehenden Bearbeitung. für die nächste Session in Aussicht stellen.

Meine Herren, seuche im preußischen Vaterlande nahezu erloschen!

neuem eine Verseuchung. aus Rußland,

in wenigen Wochen auch in einzelne westliche Provinzen Handel übertragen wurde. diesem Anlaß von den Bestimmungen und den Ausführungsbestimmungen zu machen können: insbesondere ist auch von der Abtötung pon Viehbeständen Gebrauch gemacht worden.

des Vi

ist daher auch erklärlich, inders auch aus Schlesien, Beschwerden an , gerichtet worden sind. Aber trotzdem möchte ich be—

haupten, daß es wesentlich der energischen Abtötung von Viehbeständen daß wir augenblicklich der Seuche Herr zu werden

zuz ö ist, scheinen, und daß, abgesehen von Westpreußen, ein entschiedener Rück

gang der Maul- und Klauenseuche zu konstatieren ist.

Die Tötung der Viehbestände ist in der Regel und ent sprechend den 4 Vorschriften nur dann angewandt worden, wenn auf diesem Wege in einem größeren und Klauenseuche vollständig zu und Klauenseuche durch eine Reihe von Dörfern und Gehöften stattgefunden hat, wo die Uebertragung des Ansteckungsstoffes von Mensch zu Mensch und da hilft auch eine Deshalb ist in solchen Fällen natürlich

die Möglichkeit bestand, a

oder engeren Bezirk die Maul⸗ j . z .

unterdrücken. Wo eine Ausbreitung der Maul—

von Mensch zu Vieh nicht mehr zu hindern ist, Abschlachtung nicht mehr! auch von derselben Abstand genommen worden.

Aber es ist außerdem in der Regel auch nicht abgeschlachtet

worden, wenn Viehbestände in Frage kamen, die einen besonderen Wert eigent⸗

Wer sich eine solche Zuchtherde geschaffen hat, kann

Zuchtwert darstellen! Solche Zuchtherden sind in ihrem

lich unschätzbar. dieselbe, wenn sie geschlachtet wird, vielleicht während eines Menschen

lebens nicht wieder aufziehen! (Sehr richtig! rechts.)

Viehbestände abgeschlachtet. führung,

vorden sind.

Meine Herren, ich möchte dann noch mit einem Worte auf die Fleischnot und auf die Fleischpreise kommen, weil auch diese von einzelnen der Herren Vorredner erwähnt worden sind. Gegenüber dem Jahres in den Schweineprelsen ein sehr erheblicher Rückgang konstatiert werden, auf 135 4 pro Doppelzentner gegen 166 6 im Oktober 1912. Wenn man berücksichtigt, daß über 60d “/ des Fleischbedarfs der Be— völkerung durch Schweinefleisch gedeckt werden und daß S Schweinefleisch gerade das Nahrungemittel der ärmeren und mittleren Bevölkerungs⸗ klassen ist, dann ist dieses Ergebnis in bezug auf die Ernährung und Fleischversorgung der Bevölkerung sehr erfreulich, für die vieh züchtenden Landwirte vielleicht insofein etwas weniger, als 135 4

Höchststand im Jahre 1912 konnte im Dezember vorigen

trotz der erheblichen Schädigungen der

rechts Der

Stück zu verzeichnen. Eine gleiche, wenn auch nicht so erheb— Nur bei Schafen ist der schon seit längerer Zeit stetige Rückgang, der in nicht unter⸗

im vorigen Herbst war die Maul- und Klauen⸗ Da kam von die sich zunächst in Ober— schlesien, dann in den übrigen östlichen Provinzen geltend machte und durch den Wir haben zum ö Male bei euchengesetzes

Gebrauch Befugnis zur Ich weiß sehr wohl, daß die Abtötung der Viehbestände trotz der gewährten En tichãd digung den einzelnen unter Umständen sehr hart treffen kann, daß von verschiedenen Seiten, be— die landwirtschaftliche

Hiermit

hängen wohl die Gerüchte zusammen, als habe die Veterinärverwaltung vor den Ställen größerer Besitzer Halt gemacht und nur die kleinen Es bedarf wohl keiner näheren Aus—Q daß die Veterinärverwaltung sich nur von veterinärpolizei⸗ lichen Gesichtspunkten und nicht von solchen Gründen leiten läßt, wie sie in einzelnen Blättern, besonders in Schlesien, ihr unterschoben

ungefahr schon die Grenze des Preises Hedeuten, zu welchem die Schweine⸗ aufzucht sich noch lohnend gestalten kann. Beim Rindfleisch ist ein entsprechender Rückgxang noch nicht zu verzeichnen. Aber ich darf ohne weiteres annehmen, daß das Ergebnis der letzten Viehzählung auch den Preis dieser Fleischgattung günstiger beeinflussen wird. ; Leider ist bis heute der Abschluß langfristiger Lieferungsverträge mit den Städten und größeren Gemeinden noch nicht gelungen! Die landwirtschaftliche Verwaltung hat, glaube ich, in dieser Richtung nichts versäumt. Aber die Schwierigkeiten, die sich dem Vertrags⸗ abschlusse in einzelnen Fällen entgegengestellt haben, waren doch so groß, daß sie vorläufig nicht überwunden werden konnten. Inzwischen haben die Ermächtigung zur Fleischeinfuhr, die im Winter 1912 13 in giößerem Umfange erteilt worden sind, im letzten Winter nur noch Berlin, Nürnberg, und Danzig erhalten. Berlin hat abe bereits am 27. Dezember 1913 den Bezug von russischem Fleisch ein— gestellt und, soweit mir bekannt, haben auch Nürnberg und Danzig von der ihnen erteilten Befugnis keinen Gebrauch mehr gemacht! (Hört, hört! rechts.) Angesichts der Steigerung unserer Viehproduktion und angesichts des Sinkens der Fleischpreise liegt gewiß kein Anlaß vor, die Maßnahmen, die bis zum 1. April 1914 in einzelnen Fällen noch gestattet waren, über diesen Termin auszudehnen. Ich hoffe, daß wir auch in den nächsten Jahren nicht mehr genötigt sein werden, zu solchen außerordentlichen Maßnahmen zu greifen. (Bravo! rechts) Wenn eine Fleischteuerung wieder besondere Maßnahmen nötig machen sollte, dann werden sich inzwischen hoffentlich wenigstens einige größere Städte und Gemeinden mit den einheimischen Fleisch— produzenten verständigt haben. Nur so wird es möglich sein, der Fleischteuerung in den großen Städten dauernd abzuhelfen und die Fleischversorgung der ärmeren Bevölkerung sicher zu stellen. (Bravo! rechts.) Ich möchte in diesem Zusammenhang noch die Erhöhung und Herabsetzung des Schweine kontingents für Oberschlesien erwähnen. Oberschlesien hat bekanntlich schon durch den russischen Handelsvertrag die Ermächtigung, wöchentlich 2500 Schweine lebend aus Rußland einzuführen. Als die Schweineprelse im Jahre 1912 erheblich an⸗ zogen, ist dieses Kontingent für Schlesien um 500 Stück wöchentlich erhöht worden. Nunmehr sind aber die Preise auch in Rußland so gestiegen, daß gegenwärtig russische Schweine teurer sind als die ein⸗ heimischen. (Hört! hört! rechts.) Außerdem ist und das hängt mit der Preissteigerung in Rußland zusammen in den letzten Monaten das Kontingent nicht mehr voll ausgenutzt worden. Ferner ist inzwischen der Markt in Beuthen eingerichtet worden, der ganz allein auf der Beschickung von einheimischem Vieh beruht, und der in seiner Existenz gefährdet sein würde, wenn die Erhöhung des russischen Schweinekontingents noch weiter zu⸗ gelassen würde. Infolgedessen habe ich mich genötigt gesehen, seit einigen Monaten auf eine Herabsetzung des Kontingents hinzu— wirken; seit dem 1. d. M. hat es bereits seinen alten Stand erreicht. Ich glaube, diese Maßnahme ist nach dem, was ich gesagt habe, wohl zu rechtfertigen, und sie ist in den letzten Monaten um so notwendiger gewesen, weil Rußland noch erheblich von Maul- und Klauenseuche heimgesucht war und die Zufuhr einer größeren Anzahl Schweine zweifellos die Gefahr der Seuchenübertragung vergrößerte! Meine Herren, ich möchte, ehe ich schließe, noch mit einigen Worten auf die Ausführungen zurückkommen, welche die Herren Ab— geordneten v. Heydebrand und Herold über die Erteilung von Religionsunterricht in ländlichen Foribildungss schulen gemacht haben. Gegenstand der Beschwerde, insbesondere auch in vielen westlichen Zeitungen, ist die Ausführungkanweisung vom 163. August 1913 geworden, welche von dem Herrn Kultus⸗ minister ö mir zu dem Gesetze vom 19. Mai 1913 über den Besuchs⸗ zwang bei ländlichen Fortbildungsschulen erlassen worden ist. In diesen . ist unter Nr. N gesagt: Hierbei ist zu beachten, daß die Ein ügung von Religionsunterricht in den Lehrplan der ländlichen Fortbildungsschulen nicht zulässig ist; insbesondere ist es also auch nicht stattbaft, daß eine derartig Ein fügung in den Ortsstatuten oder in den Kreisausschußbeschlüssen über den Besuchszwang vorgesehen wird. Meine Herren, diese Bestimmung in der Ausführungsanweisung steht in Uebereinstimmung mit dem Standpunkt, den ich namens der Staatsregierung im vorigen Jahre bei der Beratung des Gesetzes über den Schulzwang bei Fortbildungsschulen sowohl im Herren— hause wie im Abgeordnetenhause eingenommen habe. Ich habe damals, und zwar sowohl in den Kommissionssitzungen wie in den Plenarsitzungen, mmer wieder hervorgehoben, daß die Staatsregierung einen Zwang zum Besuche des Religionsunterrichts in ländlichen Fortbildungs schulen nicht zulassen könne, daß die Aufnahme des t richtz in den Lehrplan der ländlichen Fortbi ldungsschulen aus die sem Grunde unzulässig erscheine, und daß aber auch ebensowenig in den Ortsstatuten über den Religtonsunterricht eine Bestimmung getroffen werden könne, weil es nicht Sache des Ortsstatuts ist, über die Unter— richts gegenstände Bestimmungen zu treffen, diese Bestimmung vielmeh r der Schulaufsichtsbehörde vorbehalten bleiben muß. Aber, meine Herren, damit ist keineswegs gesagt und ich glaube, das aus— reichend im vorigen Jahre betont zu haben —, daß die Staatsre⸗ gierung der Erteilung des Religionsunterrichts im Anschluß an den Unterricht in der ländlichen Fortbildungsschule, der teligiösen Ein⸗ wirkung auf die Fortbildungsschüler auch in den übrigen Lehrfächern des Fortbildungsschulunterrichts in irgend einer Weise feindlich gegenüberstehe. Daß sie derartige Wünsche zu fördern geneigt ist, er⸗ gibt die Fortsetzung der eben von mir unter Nr. 9 der Ausführungs⸗ 6 vom 16 August 1913 verlesenen Bestimmung. Hinter dem

Satze, den ich vorhin bekannt gegeben jabe, heißt es:

Hiergegen wird entsprechend dem in der Anleitung vom 29 Oktober

910 mehrfach und nachdrücklich gegebenen Hinweis auf die Be⸗

deutung der erziehlichen Aufgabe des Fortbildungsschulunterrichts

sowie entsprechend den Darlegungen des mitunterzeichneten Land⸗ wirtschaftsministers in den Landtags verhandlungen usw. bei der Auỹ⸗ stellung der Lehrpläne, der Auswahl der Unterrichtsfloffe sowie bei der Art ihrer Darbietung eine Einwirkung auf die Schüler in sittlich⸗religiösem Sinne überall anzustreben sein.

Hierzu wird sich bei der Erteilung jeglichen Unterrichts, namentlich

bei Lehrgegenständen wie Wirtschafts- und Bürgerkunde oder der

hier und da eingeführten Lebenskunde hinreichend Gelegenheit finden.

Auch ist es wünschenswert, daß geeignete Geistliche mehr und mehr

zur Erteilung von Fortbildungschulunterricht auf dem Lande be⸗

Etwas and

Religionsunter⸗

Wo neben dem lehrplanmäßigen Unterricht noch die Erteilung liger religiöser Unterweisung an die schulentlassene ⸗— Jugen d, wenn möglich im Anschluß an den Fo rtbildungsschulbetrieh erforderlich oder wünschenswert erscheint, ist nach den Grundsãtzen des Erlasses vom 26 Mai 1897 zu verfahren. Derartige Be⸗ strebungen sind in jeder Weise zu fördern. Ich glaube, der Wortlaut und der Sinn dieser Bestimmung kann nur dahin gehen, daß auferhalb des Zwanges zum Besuch des Religionsunterrichts der religißse Unterricht . Anschluß an die Fortbildungsschule, wo er dem Wunsch d er Bevölkerung entspricht, nach jeder Weise gefördert werden soll. Etwas anderes habe ich auch nicht gesagt bei Beratung des Gesetzentwurfs in der w . des Herrenhauses, obschon mir von verschiedenen Redner in Ver sammlungen der Zentrumspartei und erl. in der Zent . der Vorwurf gemacht worden ist, daß meine? , im Herren⸗ haus nicht in Einklang zu Erlasses.

Zunächst ist meine Aeußerung i hauses im Bericht in ö . derselben steht also nach d zerlcht will dennoch zugeben, daß a eine Aeußerung d ahin gehend gemacht die Gemeinden in der Lage sein würden, durch besom Bestimmungen für die Erteilung von Religionsunterricht zu sorgen. Diese besonderen Bestimmungen konnten nach dem, was ich vorher über das Ortsstatut und über den . gesagt hatte, nur darin besteben, daß die Gemeinden außerhalb des

Ortsstatuts über die Fortbildungsschule die zur Erteilung eines freiwilligen 3 ligionsunterrichts erforderlichen Maßnahmen beschließen könnten, daß ein Schullokal fär den Religionsunterricht hereit gestellt, eine Remu— neration für den Religionslehrer und sonstige Ausgaben bewilligt werden.

Ich habe im Herrenhause wiederholt betont, daß die Staatsregierung soweit als möglich entgegenkommen, aber den Zwang nicht zugeben werde eres ist in den von mir in der Herrenhauskommission wieder— gegebenen Aeußerungen nicht enthalten. Damit bin ich auch nicht in Widerspruch mit dem Herm Handelsminister getreten bei Beratung seines Gesetzentwurfs über gewerbliche Fortbildu . n im Jahre 1911. Damals war der Antrag . It wor . Gesetzentwurf folgendermaßen zu ergänze

Den staatlich anerkannten Religionsges selschasten kann durch Be⸗

schluß des Schulvorstandes eine angemessene Zeit zur religiösen

Unterweisung zur Verfügung gestellt werden. Der Beschluß bedarf

der Genehmigung der Aufsichtsbehörde.

Hierzu hat der Herr Handelsminister nach richtiger Interpretation kaum etwas anderes gesagt, als ich bei Beratung des Gesetzentwurfs vom vorigen Jahr zum Ausdruck gebracht habe! Denn, wohl gemerkt, nach der Fassung dieses Antrages, dem der Herr Handelsminister übrigens nur mit dem ausdrücklichen Vorbehalt des Ausf schlusses jeg lichen Zwanges zur Teilnahme an der religiösen Unterweisung zu⸗— gestimmt hat, handelt es sich nicht um ein Ortsstatut, nicht um einen Zwang zum Besuch des Religionsunterrichts, sondern nur darum, daß der Schulvorstand beschließen kann, daß zur Erteilung des Religions unterrichts eine angemessene Zeit eingeräumt wird. Wenn Sie mit solcher Erklärung zufrieden sein wollen, so bin ich in der Lage, sie jeden Augenblick namens meiner Verwaltung zu wiederholen.

Aber, meine Herren, bedenken Sie noch eins. Bereits im Jahre 1910 ist ein Fortbildungsschulgesetz für die Provinz Schlesien er lassen, das ganz genau dieselben Bestimmungen enthält wie das Gesetz vom 19. Mai 1913. Mir ist bis heute aus der Provinz Schlesien noch kein Wort der Klage darüber laut geworden, daß der Wunsch, neben dem Fortbildungsschulunterricht noch Re eligionsunterricht zu er⸗ teilen, durch das Gesetz erschwert worden sei! Wenn den Gemeinden und der Schulaussichtsbehörde das Weitere überlassen und nicht durch allgemein bindende Beschlüsse von außerhalb ; erhandlun ge eingegriffen wäre, dann wären auch in Westfalen provinz sehr bald Verhältnisse eingetreten, befriedigen würden. Und, meine Herren, Kommt es nur darauf an, daß in viellelcht eine halbe Stunde Religionsunterrich e in Religionsunterricht, der nebenbei noch in katholischen 6e genden auch in der Christenlehre Sonntags stattfindet, zu deren Besuch die Knaben und Mädchen noch bis zum vollendeten 17. Lebens jahre im Gewissen verpflichtet sind? Ist es vom Standpunkt der Kirche nicht wichtiger, daß den Geistlichen die Möglichkeit gegeben ist, selbst den allgemeinen Unterricht in den Fortbildungsschulen in die Hand zu nehmen und damit auch außerhalb einen besonderen Reli⸗ gionsunterricht, eine sittliche und religiöse Einwirkung auf die Sch iler auszuüben? Wenn dann außerdem noch auf Grund weiterer Verein— barungen im Anschluß an den Fortbildungsschulunterricht oder in den Pausen des Unterrichts ein eigentlicher Religionsunterricht erteilt werden kann, dann weiß ich wirklich nicht, was noch weiter verlangt werden könnte, es sei denn, daß ö unter allen Umständen darauf bestanden werden soll, daß ein Zwang zum Besuch des Religionsunterrichts eingeführt wird. Was den Zwang anlangt, so muß ich bei der Erklärung vom vorigen Jahre beharren: Wir werden nach jeder Richtung dem Religionsunterricht entgegenkommen, aber einen Zwang zum Besuch des Religionsunterrichts können wir nicht für zulässig erklären!

Meine Herren, ich komme die Lage der Landwirtschaft und

bringen wären mit den Bestimmnngen des

n der Kommission des Herren— widergegeben. Der Wortlaut ö. ohne weiteres fest. Ich

erhandlung im Herrenhause

damit zum Schluß. Was ich über ihre Entwicklung auf einzelnen Ge bieten ausgeführt habe, hatt glaube ich, zur Genüge gezeigt, daß jeder Stillstand für uns einen Rückschritt bedeuten würde, daß wir auch in den kommenden Jahren ö unsere Mühe und alle unsere Sorge darauf verwenden müssen, die Landwirtschaft nicht allein in ihrer gegenwärtigen Leistungéfähigkeit zu erhalten, sondern sie darin auch weiter und unter Aufwendung größerer Mittel zu fördern. Die land wirtschaftliche Verwaltung ist dazu gern bereit; sie erwartet aber bei ihren Maßnahmen auch Ihre Zustimmung und Ihre Unterstützung. (Bravo!)

Abg. Wallenborn Gentr): Die Forderung nach einer För⸗ derung der Landwirtschaft ist durchaus nicht eine rein agrarische, sondern eine solche, die im allgemeinen Interesse rl hoben werden muß. Wir müssen zu einer vom Auslande möglichst unabhängigen Ernährung unseres Volkes kommen. Grund bedingung dafür ist die Sicherung eines genügenden Zollschutzes und die fortschreitende Aus⸗ bil dug in der landwirtschaftlichen Technik. Ungünstig ist es für die 26 zucht, wenn die Zuchttiere zum Schlachten auf den Markt gebracht werden. In bezug auf die andwirtschaftlichen Winter⸗ schulen tif eine Imparität zwischen dem Osten und dem Westen vor handen; im Osten gibt es viel mehr Winterschulen als im Westen. Hier sollte mehr Parität Platz greifen.

sonders in den genannten Fächern herangezogen werden.