5. .
10.
Benyeichnung
der
Eisenbahnen
Betriebs. länge Ende des
erkehrseinnahmen
—
Gesamt ;
aus dem ersonen⸗ und epäckverkehr
aus dem Güterverkehr
zusammen
über- haupt M
auf
über⸗ haupt M6
Glnnahmen aus sonstigen Quellen
einnahmen
Sůddeu Eisenba Gesellschaft Thüringische Linien ).. Teutoburger Wald⸗Cisenbahn . Thüringische Nebenbahnen (Bachstein) ).. Trossinger Bahn Vorwohle⸗Emmerthaler Eisenbahn Westfälische Landes⸗Cisenbahn ⸗Gesellschaft 3 Wlttenberge⸗ Perleberger Gisenbahn .. Wutha⸗Ruhlaer Elsenbahn ...
Ischipkau⸗Finsterwalder Eisenbahn
) Die ginnahmen sind geschätzt. Die bei jeder B . le Bahnen zu 1-5 und 7I— Berücksichtigt sind die dem allge
)
ünchen
In den Beträge
Badische Lokaleisenbahnen, A. G.) Braunschweigische Landes⸗Cisenbahn Cronberger Eisenbahn ... Deggendorf⸗Mettener Eisenbahn . Eutin⸗Lübecker Eisenbahn. ... Gotteszell. Viechtacher Eisenbahn .. Halberstadt Blankenburger Eisenbahn Kahlgrund⸗Eisenbahn (Kahl = Schöllkrippen). Lam⸗Kötztinger Eisenbahn ....
Lokalbahn⸗ Atti e i haft
Reinickendorf · iebenwalde· Gr. Schõnebecker Gisenbahn Rinteln⸗Stadthagener Eisenbahn . Ruppiner Eisenbahn.
Stendal ⸗Tangermünder Cisenbahn Stꝛalsund⸗ Tribsees'er Eisenbahn . Badische und Hessische Linien?)
Bayerische Linien ) ..
Württembergische Linien ). Ludwigs. Eisenbahn (Nürnberg = Fürth). Lübed⸗Büchener Eisenbahn .. Neubrandenburg⸗ Friedländer Eisenbahn.. Röthenbach bei Lindau-Weilerer Eisenbahn .. Schaftlach⸗Gmund⸗Tegernseer Eisenbahn Württembergische Eisenbahn⸗Gesellschaft )... Württembergische Nebenbahnen ).
21 404 1066 6 910
110
36 000 3800 4810
120
6 550 50
39 060 754
30 690 2090 6 050 50 50 970 3773 26 530 15 48346 228 50 810 3253 1502 76 15 879 1678 105 000 0
13 100
200 4630 19
78 800
6 567
29500
54 200 1400 8991
495 280
35 352100
10532
14 500 1500 3100 1010 5182
196
20 650
— 1650 22770
* 1800
42 500 4600 32 900 2400 91 500 12 800 35 500 1970 12 600
3000 20 900
88 600 6170 114 600 1100 32 200 7700 2330 109
64 670 1664 13 880 2170 108 540 2450 11000 200
6 800 0
129 600 4700 20 236 960
29 370 2200 624 000 1825 19800 1200 4500 1065 18 646 3355 38 060 1680 85 330 1730
*
91 720 451
37 890 309
65 495 283
75 220 3677 3670 138 235 1261 206 000 7000 22700 400 9880 185 86 200 6 825
96 030 6740 142 600 1900 36 620 7770 2360 109
67 420 1664 14057 2199 124 540 2 450 11480 350 7520 110
144 680 5 540 24 460 1017 31067 2 207 711 800 135
21 800 1200 41710 1065 21 020 79 41010 1740 S6 280 1700
1980 252 440 120 677
45
40000 10
1800
Summe
gegen das Vorjahr
n sind die Ein
bel 20: Ram gen, Landern,
bei 21: bei 32: bei 53: bei 54: bei 56: bei 59: bei 63: bei 72: bei 73: bei 79: bei 80:
Arn
Filder
tadt—
lchern Ottenhöfen,
bahn,
Härtsfeldbahn, Neutli
meinen öffentlichen nahmen folgender Cisenbahnen Krozingen — Staufen — Sul Hliberach Oberharmersba Hearse rn, ienberg. Muskau — K Detz bach Beerfelden,
Ichtershaufen,
Esperstedt Oldisleben, Borken i. W. Burgstei Albtalbahn, Bruchsal = Hils bach — Bad Albling = Feilnbach, Meckenbeuren —= Tettnang, Amstetten — Gerstetten uͤnd Laichingen, Ebingen — Onstmettin ngen —-Gönn ingen, Strohgäu
nfurt mit
Niederbie
Hohenebra —= Ebeleben, Greußen Ebeleben = R
l Menzingen, Fürth = Cadolzburg,
62 db g. g 6889391
Personen⸗
Kaiserstuhlbahn,
64 812 291 16064 174 807 678
Bahn und bei den Schlußsummen in zwelter Reihe eingetragenen 62 haben als Rechnungsjahr den Zeltraum 1. April -=31. März, die zu 6 = 15 und 53 ä Is6 das Kalenderjahr. und e rer ehn dienenden Haupt- und voll vereinigt:
burg, Rhein — Etten heimmünster;
ch, Oberschefflenz Billigheim, Teuplitz - Sommerfeld, Rauscha= F OsthofenWesthofen, Reinheim — Reichelsheim, Selztalbahn, Sprendlingen — Fürfeld, Worms — Offstein
Rastenberg einschl. Buttelssedt= Neubeckum -W z
Isartalbahn,
135316280 4 12 3 969 251
reiwaldau;
nn egg ee ne,, ü. ö.
eula, Weimar —-Berka— Blankenhain (— Kranichfeld . imar—- Abzw. Stadtlohn — Vreden, ͤ , , Bühlertalbahn, Neckarbischofsheim - Hüffen hardt, Wiesloch Meckesheim und Vturnau Oberammergau, Sonthofen
Brilon = Soest, Neubeckum —Münster . W., Markt Oberdorf = Füssen,
gen — Balenfurt Weingarten, Ravensburg Weingarten Baienfurt;
ahn.
239 619 969 2 652 971
Zahlen geben den Unterschled
20 762 683
260 382 55d
223 872
2 876 843
gegen das Vorjahr an.
Rosheim— St. Nabor, Erstein ·Oberehnheim = Ottrott:
6
spurigen Nebenbahnen sowie die von diesen mitbetriebenen schmalspurigen Strecken.
Landesgrenze, Zell —odtnau;
Großrudestedt und Buttstädt —=Rastenberg;
arendorf, Warstein — Lippstadt Beckum, Wiedenbrück Senne fager; Waldangelloch; Oberstdorf, Türkheim — Wörishofen, Walhallabahn;
6. Gaildorf =Untergröningen, Jagstfeld —=Ohrnherg, Nürtingen Neuffen, Vaihingen —Enzveihingen;
Februar Tag
Marktorte
B
eutschen Getreidebörsen und Fruchtmãärkten.
Hauptsächlich gezahlte Preise
Weizen
für 16 (1000 Kg) in Mark
mittel
* 3
Vr.
Magdeburg. Dortmund Mannheim.
imburg
Berlin, ken 20.
Februar 1914.
Kd /
184 187-189 177 178-181 179-181 185 —187
180 - 184.50 202,0 - 205 194 - 199
151,50 - 152 147 139—141 143 — 145 151 —153
167 — 170
1412142 14
140-143 161 —165
1506 - 1654 163 59 - 153 50 152 - 155
158,50 - 166 160 - 162
Kaiserlichetz Statistisches Amt. Delbrãck.
——
163 - 164
— D —
6
1
Land⸗ und Forstwirtschaft.
28. Winterversammlung der Deutschen Landwirtschafts⸗ gesellschaft.
Aus den Sitzungen der Abteilungen, die geslern ver sammelt waren, verdient zunä sst ein Vortrag hervorgeheben zu werden, den in der Ackerbauabteilung der Regierungs- und Geheime Baurat, Professor Krüger über Für und Wider bei der Dränage“ hielt. Nach der Erfindung der Röhrendränage, führte er auß, nahm die Dränierung der Aecer d, , Aufschwung, zumal da ihre Verbreitung durch die Gefetzgebung (Genossenschaftsgesetz von 1879) und durch materielle Unterstützung aut öffentlichen Mitteln gefördert wurde. Heute beginnt man der Draͤnage gegenüber fritisch zu werden, und man begegnet wohl der Frage: tun wir itzt damit nicht zu viel des Guten? Um diese Frage zu untersuchen, müffen wir klar legen, was wir- mit der Dränage erreichen wollen, und bis zu welchem Grade wir das Ziel erreichen können. Wir wollen überflüssige, schädliche Nässe aus dem Boden entfernen und das Optimum an Bodenwasser herstellen, auch für genügende Durchlüftung des Bodens sorgen. JDiefe Aufgabe zerfällt in zwei Teile. 5 hohes Grundwasser muß auf angemessene Tiefe gesenkt und zu hohe Wasserkapazität des Bodens muß ent⸗ sprechend herabgemindert werden. Der erstrebte Zustand wäre ideal, wenn wir ihn an allen Punkten des Feldes gleichmäßig erreichen könnten. Die Senkung des Grundwassers durch die Dränage vollzieht sich verhältnismäßig einfach und übersichtlich. Zwar ist eine überall gleichmäßige Senkung nicht möglich, vielmehr wird das Grundwasser über den Dräns tiefer sinken als zwischen ihnen, indes haben wir durch zweckmäßige Anordnung der Tiefe und Entfernung der Dräng es in der Hand, so nahe be einander liegende Gegensatzwerte zu er⸗ ßielen, die sich von dem erstrebten Mittelwert nicht allzuwell ent— sernen. Durch Senkung des Grundwassers wind auch die Wasser⸗ kapazstät in der über dem Grundwasserspiegel befindlichen Boden- schicht insofern ermäßigt, als die sogenannte volle Wasserkapazität nur bis zur Grenze der kapillaren Steighöhe über dem Grundwasser reicht. Wenn letzteres gesenkt wird, muß also auch die Grenze der vollen Wasserkapazität mitsinken. Dazu kommen noch die folgenden Wir⸗ kungen. Die Pflanzenwurzeln, dringen nach gesenktem , tiefer ein und hinterlassen Hohlräume, die Wasser weder kapillar heben noch festhalten. Die Regenwürmer dringen liefer ein und wirken in demselben Sinne. Ist der Boden plastifch, so kann er sich bei Volum— dergrößerung durch Frost oder Wassergufnehmen nach der Seste aus⸗ dehnen, da die mit losem Boden gefüllten Drängruben nur geringen Widerstand leisten. Dadurch entstehen Riffe ohne kapillare Eigen⸗ schaften. Indes stellt die Dränage eine Entwässerung dar, die zu allen Zeilen entwässernd wirkt. Ist das immer wünschenswert? Wenn unsere Dränage für die mittleren Niederschlagsverhältnisse paßt, wie wird es in den extremen Jahren, deren Niederschlagsmengen bel uns um etwa das 23 fache voneinander abweichen? Entstehen dadurch Schäden, die den sonst geschaffenen Nutzen in ag stellen? Man begegnet oft Dränagen, deren Berechtigung fraglich er⸗ scheinen kann, aber noch nie habe ich feststellen können, daß unmittel⸗ bar Schaden durch die Dränage verursacht worden wäre. Derartige Schäden müßten zuerst über den Dränsträngen in die Erschelnun treten. Wenn das nicht der Fall ist, so führe ich das darauf zurück, daß die Pflanzenwurzeln auf entwässertem Boden tiefer eindringen und daher elnem größeren Bodenraum den Wafferbedarf entnehmen können, daß auch die Vurchluftung als Wachstumsfaktor hinzukommt. Selbst wenn zeitweise, in trockenen Jahren, Dränage nicht nur über- flüssig, sondern sogar schädlich sein sollte, find doch deren Vorteile in normalen und nassen Jahren so groß, daß sie reichlich Ersatz bieten. Das Zustandt kommen überflüssiger Dränagen liegt meistens daran, daß die Vorarbeiten nicht mit genügender Sorgfalt und Sach⸗ kenntnis ausgeführt werden und die Aufbringung der Anlagekosten zu sehr erleichtert ist. Eine ideale Melloration werden wir erst dann erhalten, wenn mit der Entwäfferung eine nach Bedarf einzu⸗ schaltende Bewässerung verbunden werden könnte, um dem sehr wechselnden Wasserbedarf zu den verschiedenen Wachstumezeiten und unter verschiedenen Niederschlagsverhältnissen stets Rechnung zu tragen. Als Mittel dafür wird vielfach vorgeschlagen, daß man dle Dränage mit Stauventilen ausstatten solle. Man darf aber die damit verbundenen Schwierigkeiten nicht unterschätzen! Der Wirkungsbereich eines Stauventils ist um so mehr be⸗ schränkt, je mehr Gefälle das Gelände hat. Die Stauven tile kosten viel Geld in Anlage und Unterhaltung, auch bilden sie stets einen schwachen Punkt der Dränäge, von dem aus leicht Unordnungen ausgehen. Sie hilden ferner eine nicht zu unterschätzende Gr⸗ schwerntis bei jeglicher Ackerarbelt. Welter ist es sehr fraglich, ob zu Zeiten des Bedarfs überhaupt Wasser zum Aufstauen in den Dräns vorhanden ist. Schließlich liegt die Befürchtung nahe, daß die Dräng als Entwässerungganstalt durch das zeitweilige Anstauen geschädigt werden. Also Vorsicht hel der Einrichtung von Staudränagen! Nach allem dürften Mißerfolge bei den Dränagen auch ohne Staueinrichtungen vermieden werden, wenn man folgende Regeln beachtet: Ackerdränage sollte nur dann angelegt werden, 1) wenn 'der Grundwasserstand gesenkt werden muß, 2) wenn schwerer Boden mit hoher Wassertapazität vorliegt; 3) leichtere Böden sollten nicht durch systematische, sondern nur durch Bedarfzdränage entwässert werden; 4) man soll nicht zu weit gehen in der Beseitigung der Gräben gelegentlich der Dränage, denn auch dem Oberflächenmasser muß Abzug ermöglicht werden; 5 man muß der Ausführung der Vorarbeiten (Bestlmmung von Tiefe und Entfernung der Stränge, Ausdehnung des Drängebtets) mehr Sorgfalt zuwenden als bisher. — Alg zweiter Redner äußerte sich zu diesem Thema der Rlttergutsbesitzer Bock (Groß Welztn), der auf einige Spezialfragen näher einging.
eber neuere Erfahrungen im Weidebetrteb“ sprach in derselben Abteilung der Domänenpächter Schneider (Hof Kleberg): Je intensiver ein praktischer Weidewirt sich mit den einzelnen Fragen des modernen Weidebetriebes beschäftigt, um so mehr wird er zur Einsicht kommen, daß noch manches Problem zu löfen ist. So einfach sich eine Weidewirtschaft dem Fernerstehenden prãäsentiert, so vielseitig und interessant ist ihr Betrieb im Zusammenhang der Einzelfragen. Der Berichterstatter erörterte eine Anzahl von Erfahrungen, die er in seinem Betrieb und als sachverstãndiger Weideberater gesammelt hat. Lassen sich abgeholte Waldflächen ohne Autzrodung der Stubben und ohne Umbruch als Dauerweide anlegen? Diese Frage ist namentlich in Gegenden dringend, wo Eichenschäl— waldungen zu Gerherlohegewinnung vorhanden sind, die heute krine Rente mehr abwerfen. Andererseifs gibt es Verhältnisse in manchen Gebirgegegenden, wo Wald im Ueberfluß vorhanden ist, dessen Rente gleich Null ist. Das Ausroden der Baumstubben auf Kahlschlägen und die Neukultivterung durch Umbruch mit Ackergeräten perurfacht bei den heutigen hohen Arbeltslöhnen außerordentlich hohe Kosten. Es dürfte deshalb für manchen Interessenten willkommen sein zu hören, daß Erfahrungen vorliegen, nach denen diese hohen Kosten gespart werden können, wenn man solche Kahlschläge in Dauerweiden anlegen will. Im letzten Falle verfährt man folgendermaßen: Beim Abtreiben des Holzbestandes werden die Stämme möglichst tief im Boden ab getrieben und alles Strauchwerk beseitigt. Stubben und Wurzeln können ruhig stecken bleiben. Im zeitigen Frühjahr bei trockener Oslluft wind das übrig bleibende Reisig, dürres Gras usw. verbrannt, und Unebenheiten werden einplaniert. Darauf bringt man eine starke Volldüngung mit Kalk, Phosphorsäure und Kali auf und eggt diese mit Dornenstraucheggen so gut wie möglich unter. Zur ersten Et flour die nicht fehlen darf, eignet sich vorzüglich der Norgesalpeter. Bet graswüchsigem Boden stellt sich eine gute Grasnarbe von selbst ein. Wo es dagegen notwendig ist. wird eine Einsaat Ende Mal bis Ende Juni vorgenommen. In, den Eichen. schälwaldungen Westfaleng, Nassaug und der Eifel ist in der Regel ein solch üppiger natürllcher Graswuchs vorhanden, daß gleich von Anfang an geweidet werden kann. Etwaige Stockausschläge werden von dem Weidevieh, namentlich von Pferden, so gründlich abgefressen, daß die Wurzelstöcke sehr hald absterben. Selbstverständlich gibt es lein allgemein gültiges Rezept für solche Neuanlagen auf früheren Waldflächen, vielmehr müssen die Maßregeln von Fall zu Fall
unter sachverständiger Beratung ken vorliegenden Verhaͤltnissen angepaßt werden. Die in der Rhein provinz gemachten Erfahrungen berechtigen zur Annahme, daß die Anlegung von Dauerweiden in der eben beschriebenen Weise noch großer Ausdebnung fähig ist. Die Verteilung der Exkremente auf den Dauerweiden läßt in der Regel noch viel zu wünschen übrig. Der Berichterstatter hat im letzten Jahre Versuche angestellt, die feften Ausscheidungen in einem besonders konstruierten Güͤllewagen zu verflüssigen und in flüssiger orm auf seine Dauerweiden zu verteilen. Er geht von dem edanken aus, daß, je dünner und gleichmäßiger die Aus⸗ scheidungen dadurch vertellt werden, um so mehr nützliche Bakterien in der Weidenarbe gezüchtet werden. Die seither in kleinerem Maßstabe angestellten Versuche haben vorzügliche Ergeb⸗ nisse gezeitigt, indem der Graswuchs außerordentlich vermehrt wurde und die HBesatzstärke an Weidevieh erhöht werben konnte. Namentlich zeigte sich die günstige Wirkung auch darin, daß in den Nachsommermongaten der Graswuchg auch bei Trockenheit besser aus⸗ hält. In bezug auf die Samenmischungen zur Ansaat von Dauer⸗ weiden hat sich gezeigt, daß Rotklee und Schwedenklee am besten nicht verwendet werden. Das Knaulgras eignet sich auf schweren feuchten Böden mit hohem Grundwosserstand durchaus nicht zur Weideanlage, weil es zu starke Horste bildet und von dem Vieh ungern genommen wird. Es kann nur bei den trockenffen Verhältnsssen empfohlen werden. Französisches Raygras, italienisches Raygras und Timothee sollte man in der Regel auch weglassen. Zu warnen ist vor Honiggras, vor hartem Schwin gel, Schafschwingel und in vielen Fällen bor Fioringrag. Es zeigt sich immer mehr, daß die bodenständigen Gräser die besten Weiden bilden und durch Samenbau in Deutsch⸗ land vermehrt werden sollten. In bezug auf die Stickstoff düngung der Dauerweiden berichtete der Vortragende über die großen Vor, üge der Sommerdüngung mit As 9g, durch die in pen Herbst⸗ monaten der Graswuchs außerordentlich gefördert wird, bei der die Weidezelt im Herbst ausgedehnt werden und auch im folgenden Früh⸗ jahr der Auftrieb bedeutend früher erfolgen kann. Von den ver— schiedenen Stickstoffdüngematerialien hat der Berichterstatter in den letzte Jahren Versuche mit Kalkftickstoff und Norgesalpeter ausgeführt. Beide eignen sich sehr aut zur Weidedüngung. Kalk⸗ stickstoff darf aber nur in den Wintermonaten, entweder bei Frost oder bei Schnee, ausgestreut werden; Norgefalpeter dagegen kann auch in den Sommermonaten gestreut werden und wirkt alsdann außerordentlich schnell und intensty. Im allgemesnen sind die langsam, aber nachhaltig wirkenden Stickstoff dünger, wie Peruguano, Knochenmehl, Hornmehl, Blutmehl und ähnliche, zur Weidedüngung zu bevorzugen. In bezug auf die Frage nach dem höchsten möglichen Besatz einer Weide mit Weidetleren hat sich mebr und mehr herausgestellt, daß bei rationeller Pflege und Düngung der Weiden namentlich in den Vorsommermongten welt über frühere Normalzahlen. hinausgegangen weiden kann, da⸗ gegen ist vom August ab sehr darauf zu achten, daß der eigentliche Weiderasen nickt zu tief abgeweidet wird. In sutter⸗ reichen Fahren bleibt häufig an weniger bevorzugten Stellen einer Weide uͤberständiges Gras stehen. Bei vergleichenden Beobachtungen hat sich gezeigt, daß es besser ist, folch überständiges Gras mit der Mähmaschine nach dem Verlaffen der Koppel abzumähen. Der Redner berichtete sodann über Ergebnisse mit Fettgräserei auf seinen Gebirgsweiden. Er hat in der Weidesaifon 1913 65 Dchsen — Bud— jadinger und Schlegwiger Landshorthorn — fettgegräst. Die Re⸗ sultate stehen den in den besten Seemarschen erzielten nicht nach. Die 60 Ochsen kamen mit einer Fläche von 20 ha auß, und im Juni mußte noch überständiges Gras nachgemäht werden. Die Lebendgewichtzunghme betrug auf 1 ha 660 kg, die Schlacht prozente 58 bis 59 /o Die Schlachtqualität wurde von Sach verständigen als vorzüglich bezeichnet. Es ist dadurch der Bewehs erbracht, daß man im Gebirge auf entsprechend gepflegten Dauerweiden ebenso gut fett. gräsen kann wie in den Marschen. Die Kälberaufjucht 1m Freien hat sich nach den mehrjährigen Erfahrungen des Vortragenden so gut bewährt, daß er sich veranlaßt sieht, allen Viehzüchter aufs entschie⸗ denste zu raten, dieses Verfahren nachzuahmen. Die vom Frühjahr bis zum Herbst geborenen Kälber bleiben von der Geburt an Tag und Nacht in einem hesonderen Fälbergarten, und die im Winter geborenen Kalber werden gleich von Anfang an in einem großen, luftigen und Fühlen Laufstall untergebracht, wobei sie täglich, auch im Winter, freien Auslauf auf die Weide haben. Die Kälber gedeihen dabei ausgezeichnet und sind von einwandfreier Gesundheit. Ear c berichtete der Vortragende noch über seine Methode, Fohlen und junge Rinder auf der Winterweide zu halten. Je rauher die Weidetiere im Winter gehalten werden, und mit je dichterem Winterpelz sie in das Frübjahr kommen, desto besser nehmen sie in der nachfolgenden Weidesatfon zu. Rückkehr zur Natur ist einer der wichtigsten Grundsätze, wenn man auz seinen Dauerweiden einen hohen Reinertrag herauswirtschaften wlll.
In der Betrievsabteilung erstaitete Dr. Ehren berg, , an der Universität Rostock, ein Referat über die bis—⸗ erigen Arbeiten der Studien kommissjon für Erhaltung Kleinsiedlung und Land“ zunächst über die wissenschajtlichen Institute, die er sich um Zwecke dieser Untersuchungen geschaffen hat, den Verein für exakte Wirtschaftsforschung und die genannte Studienkommission, die vor 1 Jahr ins Leben ge⸗ treten ist. Der Bericht behandelte in der Hauptfache die bis— herigen Arbeiten des Ausschusfes B, der sich mit ber Landarbeiter⸗ frage beschäftigt. Den Ausgangspunkt dieser Untersuchungen bildete die Notwendigkeit der Erhastung des Bauernstandes. In Mecklen⸗ burg sei im Laufe der Jahrzehnte ein erfreuliches Aufsteigen des Landarbeiterstandes festzustellen, sodaß man sagen dürfe, daß man zu einem gewissen Abschluß gelangt sei. Der Vortragende schilderte die verschiedenen Bauerntypen und Bauerngruppen, um dann näher auf die Arbeitergruppen, insbesondere die Einfleger und Häusler einzugehen. Die Bauern haben früher vielfach ihre eingesessenen Arbeiter zugunsten ders Wanderarbeiter gehen lassen, sodaß ihnen nur die freien Arbeiter von einbeimischem Perfonal Übrig Hieben. Der Redner gab ene Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Arbeiterverhältnisse in Mecklenburg, ink— besondere der sogenannten Landkompetenzen, de , nn Hauptsache den Häugslern zugute kommen. Diese Kompetenzen, die 25 a bis 4 ha betragen, sind eine Einrichtung, die man in i, nicht kennt, die aber vorbildlich für alle norddeutschen Ver⸗ zältnisse sein könnten. Der Redner ging dann weiter auf die Unter— suchungen über die Zusammenseßzung der Einlieger und Häusler ein.
Die Wohnungs verhai tnisse in Mecklenburg seien keilweise recht schlecht, die neuen Häuslerwohnungen seien allerdings zum Teil besser.
des für
arbeit.
Bauernstandes, Er berichtete
Das Ergebnis der bisherigen sehr sergfältigen Unterfuchungen faßte Ehren; berg dahin zusammen, daß die Mietswohnung allein für die An siedlung des Arbeiters und Häutlers nicht geeignet sei, daß dieser auch hinreichendes billiges Pachtland haben müsse, um eine eigene Kuh halten zu können, daß die 7 in gutem Zu— stand sein müsse und daß für den Klein . eine gewisse Aussicht zum sozialen Aufstleg vorkanden sein müsse. In der Besprechung trat Güterdirektor Schröder (Berlin) ür die Beibehaltung der Naturallöhnung ein. Der wichtigste Punkt für die Erhaltung eines guten Nachwuchses sei aber das Einsetzen der Arbeit an der Jugend, solange sie noch im Elternhause sei. Er führte dann einige Beispiele von den seiner Leitung unterstellten Gütern an und berichtete über die Erfahrungen, die er mit der Brschäftigung unverheirateter junger Leute aus der Stadt gemacht hat, die sehr günstig seien. Amtmann Fischer wies auf die Erklärung des Deutschen Landwirtschaftgratz bin, daß für die ländliche Jugend unter 17 Jahren die Freizügigkeit aufgehoben werden möge; demgegenüber seien alle anderen Mittel nur unwschtig. Geheimer Rat, Professor Dr. Aereboe äußerte sich über die Mög— lichkeit der Kleinsiedlung auf leichtem oder schwerem Boden, die in der Hauptsache von der Bearbeitungsfähigkeit detz Bodens abhänge. In derselben Abteilung surach noch Professor Dr. Frölich r en über die Frage „Wie läßt sich eine zweckmäßlg organi⸗ rte Wirtschaftsberatung mit Buchführungskontrolle für die Aus⸗ landwirtschaftlichen Kredits heranziehen?! und
gestaltung des
Seminardirektor Dr. Lu berg (Königeberg J. N. M.) über Zweck und Einrichtung der landwirtschaftlichen Seminare. Aus den beachtengwerten Ausführungen des letzteren set folgendes mitgeteilt: Um die Landwirtschaft in den Stand zu — die ihr gestellten nationalen und volkswirt⸗ schaftlichen Aufgaben zu erfüllen, ist vor allem nötig die gründliche, auf den Säulen der Wissenschaft ruhende Fach⸗ bildung aller Landwirte. Wir haben drei Gruppen landwirtschaft licher debranstalten; 1) die niederen Schulen: landwirtschaftliche Winter⸗ schulen und Ackerbauschulen; 2) die mittleren Schulen: Landwirt⸗ schaftsschulen; 3) die Hochschulen und Universitätstnflilute. Der Redner verbreitete sich kurz über das Wesen und die Bedeutung dieser ver⸗ schiedenen Anstalten und kam dann auf eine vierte Kategorie des landwirtschaftlichen Ausbildungswesens zu sprechen, auf die Seminare für Landwirte“. Es gibt eine große all von Landwirten oder solchen ,. die Landwirte werden wollen, für die keine der erstgenannten nstalten zur Erwerbung der erforderlichen theoretischen Bildung paßt. . Tie Winterschulen bieten ihnen zu wenig, für die Landwirf— schaftsschulen sind sie zu alt, und der Besuch einer Hochschule ist für sie mit zu großen Opfern an Zeit oder Geld verbunden. In dieser Lage , sich z. B. viele strebsame landwirtschaftliche Gsterbeamte mit höberer Schulbildung, aber ohne genügende Mittel zu einem mehr— jährigen Besuch der Hochschule und viele Personen, die aus ö. einem Grunde den Beruf wechseln und Landwirte werden. Pleser Fall kommt häufig bei Söhnen von Großgrundbefitzern vor, die zunächst Juristen oder Offiziere werden, um später eine Scholle ju übernehmen. Für diese Personen sind nun die Seminare für Landwirte als Bildungsstärten geschaffen. Es gibt deren bis jetzt zwei, nämlich in Schweidnitz und Königsberg i. Rm. Vie Seminare für Landwirte haben keinerlei Beziehungen zu den Seminaren, die zur Heranbildung von Elementarlehrern dienen, auch nicht zu den pädagogischen Seminaren an den Landwirtschaftsschulen, wo dle zukünftigen Landwirtschaftslehrer ihren eisten pädagogischen Schliff erhalten und in die Kunst des Unterrichfeng eingeführt werden. Der Unterrichts betrieb an unseren Instituten entspricht etwa den Seminaren an den Universitäten, wo ein kleinerer Kreis von Studierenden unter der Leitung der Professoren durch münd— lichen und schriftlichen Meinungsaustausch und durch praktische Arbeit das in den Vorlesungen Gehörte zu verarbeiten sucht. Die Aufnahmehedingungen als ordentliche Hörer herlangen: 1) ein Mindestalter von 20 Jahren, 27) den Besitz entweder des Zeugnissez für den einjährig freiwilllgen Heeresdienst oder des Abgangtzeugnisses einer Mittelschule mit jährigem Kursus oder den Nachweis einer gleichwertigen Bildung, 3) eine mindestens jährige. landwirtschaftliche Praxis. Der Befuch einer land⸗ wirtschafllichen Winterschule kann auf die landwirtschaftliche Praxis angerechnet werden. Im weiteren Verlauf feines Vortrages rörierte der Redner die Methode des Lehrens, den Umfang des Lehr⸗ stoffs — wobel er betonte, daß alles besonders auf die Praxis zuge⸗ schnitten wird = — und die Dauer der Seminarzeit, die er auf rund Jahr einschließlich der nötigen ö berechnet. Der Seminar⸗ besuch, wird durch ein Examen abgeschlossen, und der Ptüfungs⸗ kommission ist das Recht verlsehen, Abgangszeugnisse auszustellen. Der Redner schloß mit einem warmen Appell für Schaffung von Stipendiatstellen für unbemittelte Besucher des Sein inarg in Königs⸗ herg, nachdem die gleiche Anstalt in Schweldnitz mit mehreren Stipendien ausgestattet ist.
Der Verein zur Förderung der Moorkultur im Deutschen Reiche
hält als eine der großen Zweiggesellschaften auf dem ausgedehnten Gebiet der deutschen Landwirtschaft während der sogenannfen land- wirtschaftlichen Woche auch stetsz seine Jahrezverfammlung ab. Am ersten der zwei Tage, auf die seine Beratungen verteilt zu werden pflegen, ist die Versammlung stetg mit Enigegennahme von Mit teilungen üher geschäftliche Angelegenheiten und über neuere Erfahrungen auf dein Gebiet der Moorkultur beschäftigt, während am zweiten Tage praktische Erfahrungen mit Verwendung von Kraftgeräten auf dem Moor und Probleme der technischen Moorverwertung sowie die Tatig⸗ teit der technischen Abteilung des Vereins den Gegenstand der Beratungen bilden. Dem am Dlenstag vom geschaͤfts führenden Vorstandsmitglled Dr. Alves erstatteten Geschäftsbericht für das Jahr 1913 wurde zur großen Befriedigung der zahl⸗ resch erschlenenen Mitglieder entnommen, daß den Fragen der Moorkultur und Torfverwertung aus welten Kreisen nach wie por das größte Interesse entgegengebracht wird. Besonders erfreulich tritt dies in den Beihilfen in die Erscheinung, die dem Verein von Behörden und Verbänden für seine Bestrebungen zufließen. Dem⸗ entsprechend darf auch von einem ständigen Wachsen der einzelnen Arbeitsgebiete gesprochen werden. Seit 1907 hat der Verein das System der Anlegung von Beispielsflächen aufgenommen, um die überaus zahl⸗ reichen kleinen Moorwirte zur Kultivierung ihrer erkraglofen Moor⸗ flächen anzuspornen. Dle Erfahrungen mit diesem Vorgehen beweisen die Richtigkeit des betreffenden Beschlusses. Die damit erzielten Erfolge haben bereits einen erheblichen Umfang erreicht. Ueber ? preußische Provinzen und 6 andere Staaten des Deutschen Reiches erstrecken sich diese Beispielsanlagen, deren Zahl zurzeit 434 beträgt. Zwei Beamte des Vereins sind mit ihrer vollen Arbeitskraft durch diese Tätigkeit in Anspruch genommen. Die Kosten der Belspiels⸗ versuche stehen mit annähernd 39 600 M zu Buche. Die Zahl der Mit⸗ glieder des Vereins ist in beständiger Zunahme begriffen; sie beträgt nach Neueintritt von 102 Mitgliedern 1578. Die Einnahmen des Vereins bezifferten sich auf 294 000 ; das Vermögen des Vereins belief sich am Schlusse des Jahres auf eiwa 50 g00 S6. Unter den Einnahmen ist besonders erfreulich eine Zubuße von 80 000 4 auß dem Fonds. zur Hebung des Kaltabfatzes, weil die rationelle Erschließung und Verwertung des Moorbodens vor allem auf die künstlich Düngung nach den bewaͤhrtesten Prinziplen der Wissenschaft angewiesen ist. In diesem Sinne war auch eine Zuwendung von 12000 „ vom Verein der Thomasphosphatfabriken dankbar zu begrüßen. — Ueber den weiteren Verlauf der beiden Sltzungen folgt morgen eingehender Berccht.
Der Deutsche Verein für ländliche Wohlfahrts und Heimatpflege begann am Dennersztag, den 19. d. M., in den Fest⸗ räumen der „Gesellschaft der Freunde! in Anwefenheit Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und unter großer Teilnahme seine 18. Hauptver famm⸗ lung. Erschtenen waren außer Vertretern der preußischen, sächsischen und . Ministerien und anderer Staatsbehörden zabl⸗ reiche Vertreter sozialer Jugendpflege, Volkskunde: und anderer Ver eine und der landwirtschaftlichen und genossenschaftlichen Verbande und Vereine sowle viele Freunde des Vereins. Der . Wirkliche Geheime Rat, Ministerialdirektor a. D. Dr. Thiel, begrüßte die Versammlung, insbesondere Seine Königliche Hoheit den Prinzen 66. Wilhelm von Preußen, dessen , eit er als eine be ondere Anerkennung für die Bestrebungen des Vereins aufzufassen sich erlaube. Auch in welteren Kreisen zeige sich eine immer stärkere Teil nahme an den Arbeiten des Vereins, Wohlfahrtspflege werde immer volkstümlicher, sei es, daß das Gefühl der Verpflichtung zur Fürsorge für die minderbemittelten Teile der Bevölkerung allgemeiner geworden sei, sei es, daß die Not der Zeit auch die sonst weniger für soziale Arbeit Interessierten dazu zwinge, allen Mitteln zur Hebung der ländlichen Bevölkerung und Verhütung der unheilvollen Abwanderung vom Lande eine größere Auf⸗ merksamkeit zu schenken. Dlese Fortschritte müßten darüber trösten, daß stellenweise die Arbeit deg Vereins noch immer verkannt und Wohl- fahrtspflege mit Wohltätigkeit verwechselt werde. * könne gewiß, wenn ubertrieben und unjweckmäßig, ausgeübt, schädliche Folgen eltigen und das Vertrauen auf die eigene Kraft und Selbsthtife ab= schwächen, während die Wohlfahrtspflege im Sinne des Vereing nur Mittel zeigen und Wege eröffnen solle, auf denen nicht vorübergehenden Notständen abgeholfen, sondern eine dauernde Verbesserung der affge⸗=