exford, 22. Februar. (W. T. B.) Wie Lloyds“ mitteilt, ist ö Rö Schooner . Mexiko“ bei den Saltee— Inseln gescheitert. Das Schiff ist vollständig verloren, da daz Meer ftark bewegt ist. Auf den Klippen der Inseln befinden sich einige völlig erschöpfte Leute. Ein Rettungsboot versuchte vergebens dork zu landen, es zerschellte und drei Leute vgn der Rettungsmannschaft ertranken. Anscheinend sind es acht Mann von der Besatzung des Schooners Mexiko und vier Ueber. lebende von dem Rettungsboot Fethard', die sich auf eine
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußis chen Staatsanzeiger. der Inseln gerettet haben. Ein Schleppdampser und drei
746 — Rettungsboote haben gestern den ganzen Tag über versucht, ö . Berlin, Nontag den 23. Februar
an die Infeln heranzukommen. aber infolge des Sturmtt r — , . 9
vergebens. Am Abend nahm der Sturm noch zu. Die zwölf Schiff. Nichtamtliches.
ächigen haben eine schreckliche Nacht verbracht. Seit Freitag sind * . und . erscheint bei dem hohen Seegang unmoglich, ö. V J ; uebersicht der Einnahmen an Zöllen, Steuern und Gebühren für die Zeit vom 1. April 1913 aris, 21. Februar. (W. T. B.) Die Poltzei ver baftete bis zu m , , V
den 1 Rieolas, den Autigultätenhändler Rai. kö
mann und eine Frau Renter als Mitschuldige eines vorgestern auf dem Rord bahn hofe festgenommen Belgiers. Sie gehören einer in ter, nationalen Biebesbande an, die in England, Belgien und Frankreich zahlreiche Einbruchsdlebstähle verübt hat. Mehrere auf dem Nordbahnhof bon diefer Diebesbande aufgegebene Frachtstücke wurden beschlag, nahmt. Sie enthielten eine Anzahl aus den Galerien beigischer Sammlungen herrührender Bilder.
ari 8, 22. Februar. (W. T. B.) Wie aus Lyon gemeldet vis hat daselbst * Orkan großen Schaden angerichtet; nament⸗ lich auf dem Platze der künftigen Internationalen Ausstellung für Slädtewesen wurden zahlreiche vor kurzem in Angriff gen gn men Bauten zerstört. Der angerichtete Schaden soll über eine Million betragen. — Auf dem Flugfeld Bron wurden sechs Schuppen mit saͤmtlichen darin befindlichen Flugzeugen vernichtet.
Reims, 23. Februar. (W. T. B.) Die Lokomotive und drei Wagen eines Lokalzuges stürzten bei Blangy in einen Teit Der Tokomotivführer wurde lebensgefährlich, zehn Reisende wurden schwer verletzt. 3
ö ö 4 9. 1573 16
Baku. 22. Februar. (B. T. B). In Tsch or nh, Gore . 3215 99
stehen die Naphtabehälter der Bakunstwerke in Flammen z ö , Big feet un itte eiäabcibe don
Bier Grosseto, 21. Februar. (W. T. B.. Der von Pisa kommende . 6a *g ist auf dem Bahnhof Rispes g ia mit einem mit Lebensmitteln befrachteten Zu ge, der von Rom kam, zu sa mmen— gestoßen. Zwei Personen wurden getötet, sechs verletzt.
ie 8 ) Aus ganz Spanien Die Temperatur Madrid, 32. Februar. (W. T. B.) * a nien ü i i wüstung en gemeldet, die Sturm und Regen ; ö ; . , . e . Nord⸗ und Westspanien sin D. ver . und sonstigen Anschaffungs⸗ ö schwer betroffen. Telegraphen⸗ und Telephon verbindungen nd fast v . 6 . überall gestört, auch e nnn, e n ,, 0 . U . . sind eine Anzahl Menschen während des Schla u ö. ö . von Decken verwundet worden. Auch der Eisenbahnver kehr hh von rat te. 1857 19 42298 ᷣ — . 331 16 455 47 1 506 409 16 55 3) . item her. törungen erlitten. ) 35. 1. 648 — g 5 169 682 8 444 000 t . S 0 9 ö . ö. . ö . . ö ‚ t . . 2096003 20 482 118 2 0654 083 20 072 476 22 844 000 6 auf 3 Monate herabgesetzt worden. Warum geht . niht 46 Bern 22. Fehrust. . , B , ente nachmittäg fes tg . eu . kö 202 269 916 43 Tage oder noch besser auf einen Tag Gefängnis herab? Eine me, ,, , 3 J 9. üt 202 269 4215 608 3 930 000 Mindeststrafe von 3 Monaten ist viel zu hoch. Die paar Milde⸗ zug der Tötschbeng bahn unweit des Lunneldusganget . 2 ütungen an Mitglieder ungen sind nur Kulissen, hinter denen sich eine Rückwärtsbildung des Kandersteg um. Ein Reisend er aus Luzern wurde getötet, mi ö
et, chtsräten Rechts birgt: Es wäre eine Verschlechterung des Gefetzes, das im weitere Relsende wurden verletzt. Es handelt sich um zwei leicht *. August erlassen worden ist. Das vorliegende Gesetz will in dem vierachsige Wagen, die nur bei Lokalzügen und nicht bei internatlonalen 4. 3 ö 200 Gesetz vom J. August neben einer erkannten Gefängnisstrafe die Ver⸗ Hier men werben. M. 3488 112 ] 8 635 500 900 setzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes zulafsen. Das ist
12984 936 1187 630 5 000000 eine wesentliche Verschlechterung. Der Soldat hat dann nicht die 37 653 108 4347 445 47 000000 Zivilversorgung wie die anderen Soldaten, und außerdem verliert er 1815307 160735 1822450. die Kokarde an der Mütze. Diese Soldaten bleiben aus Schamgefühl in der Kantine. Sie werden daderch herabgedrückt und gequält und fühlen sich ausgestoßen. Eine Rehabilitierung kann nür auf dem Gnadenwege erfolgen, und diese findet sehr selten statt. Die Ent⸗ fernung aus dem Heere, die den Offizier trifft, ist eine leichtere Strafe als der Verkust der Kokarde. Wir können unsere Hand nicht dazu bieten, daß diese veraltete Strafe in ihrem Anwendungsgebiet noch erweitert wird. Diese Chrenstrafe müßte vollkommen abge⸗ schafft werden. Die Hoffnung des Kriegsministers auf eine möglichst
on neuem folgenden Aufruf: Weite Geblete unseres Vaterlandes n durch Gersem een schwer betroffen. An dem größten Teile der Ofsseekäste Preußens sind durch Bruch der Dünen, Deiche und son⸗ utzanlagen eine große Anzahl von Ortschaften unter Wasser aus, Land, Vieh und Vorräten schwere Schädi⸗
j Akt. sehr blieb neben ihm Werner Engels Hans Sachs 6 ersten Akt trat der Hans Sachs, der doch die Szene beherrschen soll, kaum herbor, was zum Teil an der eingangs erwähnten zu geräus chvollen i, ,,, . n e. 2 6c e.
ü wun = e q 3 2 g, e n l ne r n . Maße ausstrahlt. ungen verursacht. Hilfe — und jwar baldige und ausgiebige
i i ldig ins Ungluͤck ũ icht verwachsen, ilfe — tut dringend not, um viele unschu litt . . ö . 123 an Geist, geratene Mitbürger vor Not und wirtschaftlichen Verfall zu be
Gemüt und Humor, mit dem Wagner gerade den Hans Sachs bedacht wahren. Neben der vom Staate und den beteiligten Kommunal⸗
ů ist ein kraftvolles Eingreifen der t, wenig anzufangen. Würdig war Ernst Lehmanns Pogner, verbänden zu, erwartenden il tar . en e, m.
1 1 42 * ü ber Eduard freien Liebegtätigkeit dringend — ö . gel . 8 n, ö . Not , n ,, ,, ; id. Die weib⸗ wird mit warmem ᷣ ö . 33 K. k irg n er (Eva) und notleidenden Brüder eintreten. Wir . . 2 166 5* rck-⸗Lüders (Magdalene) besetzt, von denen die erstere recht bereiten Frauen und Männer . ater kn . e, . . 3 e, n, y. . ö n . , ,. H rh fon tern oder direkt ang, während letztere den ihrigen mit, gewohnter Sorgfal = . ,, . lieber die warme Aufnahme, die das Werk fand, ist schon 6 , . ö. 6 ,
6 Berlin NW. 40, Alsenstr. 10. Schillertheater 0. (Wallnertheater).
m Stammhaus des Schillertheaters wurde am Freitag, neu⸗
t drr kö anns dreiaktiges Schauspiel Das Glück im Winkel“ aufgeführt. Die Darsteller setzten ihr ganzes Können in dieses Stück durch alle unerfreulichen Szenen des
si in ihm abrollenden EChedramas bis zum versöhnen⸗ ben Schluß, dem Wiederfinden des stillen, anspruchslosen Gheglücks, hindurchzuführen. Else Wasa als Elisabeth verstand es, in ergreifender Welsfe dem innerlichen Kampf, um dleses Glück im stillen Winkel ihres ehelichen Heims Ausdruck zu geben, und. Karl Noack in gleicher Weise als Rektor Wiedemann das Allmählich. eranwachsen zu einer Persönlichkeit, die. der Liebe des
, wert ist, zu versinnlichen. Geor HPaeschke veranschaulichte in der Rolle des Freiherrn von Röcknitz wirksam dessen anze grobsinnliche Herrennatur, ohne irgendwie zu unterstreichen.
Mee so verdienen als Vertreter der blinden ö und der Frau Bettina Gusti Becker und Gertrud Dettmann sowie Fritz Achter berg als Lehrer Bangel anerkennend genannt zu werden. Die ganze Vor— stellung war unter Reinhold Köstlins Regie wie aus einem Guß
und fand großen Beifall.
Erste Beilage
j — ——— ö ö
irgend möglich war. Unter Beachtung dieses, in dem vorliegenden Falle ja allein maßgebenden Gesichtspunktes glaubt die Heeres⸗ verwaltung, mit dem dem hohen Hause vorliegenden Gesetzentwurf an der jetzt zulässigen Grenze angekommen zu sein.
Aber auch andere Umstände verhindern zurzeit eine völlige Neu⸗ bearbeitung des Militärstrafgesetzbuchs. Die Neubearbeitung steht, wie hier im Hause schon oft betont, und, wie ich glaube, auch anerkannt worden ist, und wie eine erneute, sehr sorgsame Prüfung unwider⸗ leglich bewiesen hat, in so enger Beziehung, in so enger Abhängigkeit zu der Zukunftsgestaltung des neuen bürgerlichen Strafgesetzbuchs, daß weitere Schritte nicht unternommen werden können, ehe nicht die end⸗ ö. gültige Fassung des bürgerlichen Strafgesetzes feststeht.
Um so dankbarer würde ich es empfinden, wenn sich das hohe 7 Haus entschließen könnte, alle weitergehenden Forderungen und Wünsche zurzeit zurückzustellen (Sehr richtig! rechts, und dem Re— gierungsentwurf zuzustimmen, damit er denjenigen, die dessen würdig sind, recht bald zugute kommen könnte. (Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen.) Ahg. Dr. Fra nä. Mannheim Soz.): Diese Vorlage hat bei ibrem Erscheinen ziemlich großes Aufsehen erregt, sie kam unerwartet. Die Vorlage vom vorigen Jahre war der Regierung aus Anlaß der ifurter Affäre aufgezwungen. Es wurde nun verbreitet, daß die Regierung mitz dem vorliegenden Gesetzentwurf gut Wetter für eine Reichstagsauflösung machen wolle. Zu diesem Zwecke ist die Vor⸗ lage sehr geeignet; sie bringt einige unwesentliche Erleichterungen und weitgehende Verschlechterungen des jetzigen Zustandes. Es soll die Strafe für unerlaubte Entfernung vom Heere und die Gehorsams⸗ verweigerung bis auf 14 Tage leichten oder strengen Arrestes ermäßigt werden., Bisher waren hier 453 Tage Gefängnis vorgeschrieben. Jeder Soldat wird diese Strafen dem strengen Arrest vorziehen, der als eine große Härte empfunden wird. Eine wirkliche Milderung wäre die, vollständige Beseitigung des strengen Arrestes gewesen. Tieser wird auf dem Schiffe durch Anbinden der Leute ersetzt. Die Tisziplin rechtfertigt solche strengen Strafen nicht. Man sollte andere Mittel anwenden, an das Ehrgefühl appellieren, es nicht durch Strafen töten. Eine Milderung wäre doch auf anderem Wege möglich gewesen, durch eine Hexrabsetzung der Gefängnisstrafe von 43 Tagen auf einen Tag. Dann hätte man sich dem System der Zivil⸗ gesetzgebung genähert. Die Mindeststrafe bei F
Die Solleinnahme nach Abzug der Ausfuhrvergütungen usw. hat befragen
; vom Beginne des m ,, im Monat Januar bis, zum Schlusse Monat Januar des Monats 1914 Januar .
Die Isteinnahme . d hat betragen
Im Reichshaushalts⸗ etat einschließlich vom Beginne des Nachtragsetat ist die Rechnungsjahrs Einnahme für das bis zum Schlusse ö 1913 des Monats veranschlagt auf Januar
Wissenschaftlichen Theater der, Urania“ spricht morgen, 6 Heer Dr. W. Dörpfeld über Die Ausgrabungen homerischer Städte; am Freitag wird der Hauptmann Koch aus Kopenhagen über die dänische Durchquerung Nordgrönlandg im Jahre 1912513 berichten. Heute sowie am Mittwoch und Donnerstag wird Abends der neue Vortrag „Winter in der Schweiz und am Mittwochnachmittag und Sonnabendabend findet noch . Wiederholung des Vortrags Mit dem Imperator nach New . statt. — Im Hörfaal spricht heute Dr Ellas über Luft⸗ fahrt in fernen Zonen“, am Mittwoch Dr. W. Berndt über den Verfall und Untergang des menschlichen Individuums in vergleichend biologischer Hinsicht⸗ und am Sonnabend Professor Dr. Donath über „Die kurzwelllgen Strahlen jenseits des Lichtspektrums * Am Donnerstag, Abends 8 Uhr, beginnt der Dr. med, et phil. A. Pio⸗ trowęki im Hörfaal eine Reihe don 5 Vorträgen über Erscheinungen
des Seelenlebens.
Bezeichnung
der Einnahmen
7 Laufende Nummer
.
ĩ
ö
623 148 729 9 009 756 39 646 527 152 727 818 54 341 371 189 623 762 670 807
S 6h23 446 13 737 b50 17 904980
104 876 143 1784 559 17 317 417
73 009 912 S08 063
3 827351 17548 413 6 057 319
b78 811 064 9 902 314 34 908 727 142 0901 882 560 197195 161 602 508 640 097
8 201 765 12277143 16694193
107 952 937 1605011 16971 068
721 470 000 10 825 000 366 469 000
157 600 000 59 660 000
195 495 000
S265 000 10 685 000 15 846 000 20 101 000
abaksteuer
igarettensteuer
uckersteuer Salʒsteuer
C N
39 591
Johannisthal, 23. Februar. (W. T. B. Der Flieger rette, der gestern nachmittag Sturz und Kurvenflüge vor⸗ fuhren wollte, st ürzte aus ungefähr 80 m Höhe bei einem Spiral⸗ gleitfluge ab und erlitt schwere Verletzungen. Er war schon ungefähr 10 Minuten geflogen und hatte auch schon mehrere Kurven unt Gleitfläge ausgeführt. Wie er sagt, wurde er bei einem Gleit⸗˖ fluge von Schwindel befallen und verlor die Gewalt über das Flug⸗ zeug, dieses stürzte senkrecht zu Boden.
(W. T. B.) Im ganzen Schwarz⸗
II 948 483 239 556 1952970
11184 302 200 463 1913910
124 780 000 1899 950 19122 500
Im Königlichen Opernhause singt in der morgigen Auf⸗ . von * dh „Barbier von Sevilla“ Hermine Bosetti die Rofine, Herr Jadlowker den Almavivg, Herr Hoffmann den Figaro, Herr Schultz den Bartolo, Herr Schwegler den Basillo. Die musikalssche Leitung hat der Kapellmeister von Strauß. -
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen der erste Teil von „Peer Gynt“ gegeben. Den Peer Gynt. spielt Herr Clewing, die Aase Frau Conrad, die Solveig Fräulein Thimig. Außerdem sind noch in größeren Rollen die Damen von Mayburg und Schönfeld sowie die Herren Pohl, Zimmerer, Eichholz und Böttcher beschäftigt. Die Megie führt Dr. Bruck, die musikalische
itung hat der Kapellmeister Laugs.
a, e . Anregungen und Beschwerden des Publikums und der hre über die hohen Kassenpreise der 2 karten gegenüber den Ermäßigungen, die Vereinen gewähr werden, hat das Deutsche Künstlertheater ( Soz ie tt / sich entschlossen, seinerseits eine Ausgleichung dieser Vergünstigungen durch , ., Herabsetzung der Preise für das ganze t e, besuchende Publikum einzuführen. Die Ermäßigung soll für alle 6 e Geltung haben und tritt mit Dienstag, dem 23 d, M., in Fraft. Karten für die von Dienstag ab stattfindenden Vorstellungen sind von heute an nur noch an der Theaterkasse sowie in der Theater⸗ abteilung des Warenhauses von A. Wertheim und im „Invaliden⸗ Ur ! 1. . .
ö ö wird als nächste Neuaufführung das Lustsptel Er und der Andere“ (Les deux Carnards) von Tristan Bernard und Akis, deutsch von Max Schoenau, vorbereitet.
7929 125 2 607 134 7770542 ö ) 21 38 463 234 30927 37 694 303 9 6. 9 99 09 7108 54 6 74 30 5 68 820 000
Karlsruhe, 23. Februar. . bogen 2 882 090 11 000 789 3111119 11 322 047
h t feit vergangener Nacht Schneefall. n, 6 ere g g gesunken. Der Neuschnee
zehn Zentimeter hoch.
Ham burg, 21. Fehruar.
1699053 15 239 037
31 239 183 11429 081
8. . 1665 072 14 934 257 20 680 00 (W. T. B.) Als sich heute , fünf Perfonen des Kieler Dampfers „Normal“ in einem Boot an ö wollten, kenterte das Boot im Zollkanal. Die Insassen fielen ins Wasser. Zwei Heizer ertranken, die anderen drel Personen konnten sich durch Schwimmen an dat Land retten.
London, 21. Februar. (W. T. B.). Durch eine Ueber- schwem mung sind in den Grafschaften Leit im und Roscommon in Irland welte Landstrecken unter Wasser gesetzt worden. Die
traßen sind unwegsam. Die Bevölkerung ist an zahlreichen Stellen von den Städten abgeschnitten. In der Umgebung der Stadt Carrick on Shannon machen sich die Bewohner bereit, in die höher ge⸗ legene Villengegend zu fliehen. Die Lebensmittelversorgung erfolgt durch Boote. In Carrick on Shannon stehen die Straßen vollständig unter Waffer. Die Flut ist noch immer im Steigen begriffen. Bäume sind entwurzelt worden, und Hafer, Mais, Heu und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse haben großen Schaden gelitten.
Mannigfaltiges. . —. i ; n, 22. F (W. T. B. Whitworth⸗ Berlin, 23. Februar 1914. London, 22. Februar. (W. T. B). In W J
; is onigli doh k in Tredegar sind infolge giftiger Grubengase Das unter dem Protektorat Seiner Kaiserlichen und Königlichen . ] 19 . ; z . e a 9
Kronprinzen stehende ständige Komitee für die
3 663 333
529 405
31 239 183 11 062 500
40 500 000 10 388 000
3663 333
415151
öh Ihe J ag geg 666 gr] 257 765 3273 36 6 25643 564 29 110 678 2492 987 25 3 , . 1814954 ; 1187 630 Jork, 21. Februar. (W. T. B.) Die deutsche Bot, . 1. ä . dem zu des Brooklyner Sãngerfestes ,, . 66 73. der Veutsche Katser habe für das nächstjährige Sänger fest det Rordöstlichen Sängerbundes einen neuen Wanderpremt gestiftet, der im Gegensatz zu dem im Jahre 1900 gestifteten eisten Kasserpreis dauernd ein Wanderpreis bleiben soll.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und
Deutscher Reichstag. 220. Sitzung vom 21. Februar 1914, Vormittags 10 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Meine Herren, die Heeresverwaltung hat sich nicht leichten Herzens entschlossen, jetzt noch einmal an den die Vergehen gegen die militärische Unterordnung betreffenden Strafbestimmungen zu rühren. Experimente in dieser Beziehung sind stets gefährlich (Sehr richtig!
.
8 — — — —
Hoheit des
durch Hochwasser betroffenen dilfs bedürftigen
Theater.
Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 43. , Der Barbier von Sevilla. Komische ser in drei Aufzügen von Rossini.
Mung nach Beaumarchais von Cesar
von Sträbersetzt von Ignaz Kollmann.
mann. Ansütung: Herr Kapellmeister Schausplelhauß: Derr Regisseur Bach⸗ stellung. Peer Gym
1. Abend. (In fünf Bllhynementhor⸗
ehertragung für die deutschaik Ibsen.
staltet von Dietrich Eckart. Nu freier
gam me rspiele. Dienstag, Abends 8 Uhr: Der Snob. Mittwoch, Freitag und Sonnabend:
Der Snob. Donnerstag: Wetterleuchten.
Berliner Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
,, . ö folgende Tage: Wie
ust im ai. . Nachmittags 35 Uhr: Die Braut von Messina.
Edward Grieg. In Szene gesetzt zg errn Regisseur
Laugs. Anfang 71 Uhr. Mittwoch: Opernhaus.
von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 56. Abonnementsvor stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen
2X. Abend. (In sechs Bildern. In freler Uebertragung für die deutsche . ge⸗ Musik von
staltet von Dietrich Cckart. Edward Grieg. Anfang 7 Uhr.
Nenes (Operntheater. (Ktrom.
Dienstag: Geschlossen. Mittwoch, Abends 8 Uhr:
und Spielleitung: Julius Haller. ; ze, . bis Sonnabend: Vater⸗
tt . . ittwoch, onnerstag, Freitag und Sonnabend: Vaterland. — 1
Deutsches Theater. (Direktion: Mar Reinhardt.) Diengtag, Abends 77 Uhr: Shakespeare⸗Zyklus: Romeo und Julia.
Mittwoch: König Heinrich L.
(2. Teil.) Donnerstag: Ein Sommernachtõ⸗ traum. reitag: König Lear. onnabend: Der saufmaun von Venedig.
: Dr. Reinhard Bruck. usikalische Leitung: Herr Kapellmeister
44. Abonne⸗ mentsvorstellung. Dienst⸗ und Freiplãätze sind aufgehoben. Siegfried in drei Akten
Vater⸗ land., Schauspiel aus Preußen Itech Not, von Maximiiian Böttcher.
Theater in der Königgrätzer Die nn. Dienstag, Abends 8 Uhr:
sechs Bꝛesegut. Ein Märchenspiel in Mustk von Rü an. Au gust Strindberg. Mittwoch: GBris na. Donnerstag: 2 Freitag: Die fũnf Fin e III
Sonnabend: Die ttronk tur-
1
Lessingtheater. Dienstag, Abends 73 Uhr: Peer Gynt. Dramatisches Ge⸗ dicht von Ibsen. Musik von Grieg. Mittwoch: Liliom.
n, . ben, , Freitag: Pygmalion. Sonnabend: Peer Gynt.
Schillertheater. O. (Wall ner⸗ theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die beiden Leonoren. Lustspiel in vier Aufzügen von Paul Lindau. Mittwoch: Weh dem, der lügt! Donnerstag: Die beiden Leonoren.
Charlottenburg. Dienstag, Abends 8 r Zum ere 5 9. inenbauer. osse mi esan n . in 6 von A. C gran h sik von A. Lang. * en, Des g uc im Winkel. Donnerstag: Die Maschinenbauer.
Gretl. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Die
Schiffbrũchigen.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die spanische
Fliege. Schwank in drei Akten von Fran und Ernst Bach. Mittwoch und folgende Tage: Die
spanische Fliege.
e, Dritten Beilage.)
Bechstein aal. Dienstag, Abe 7E Uhr; J. S. Bach: 3 Sonaten n 3 Partiten, Nicolo Paganini: 24 9 pricen für Violine allein, vorgetragen 2 Abenden von Florizel von Reutt 1. Abend.
8 Uhr: Klavierabaad von Weingarten.
Blüthrer - Saal. Dienstag, Abe 8 Uk. Lieder ⸗ und Balladenabt ꝛ na
Restdenztheater. Dienstag, Abenf⸗ 3 Uhr: se, . — 34 irn , lali roteske in drei Akten ha, . ö . die , m eg gende Tage: Hoheit — der & *
9 ar⸗
Neutsches Opernhauæz. lottenbur . Bismarck ⸗ Straße q4 - 37. . Georg Hartmann ). Dienstag,
Komüdienhaus. Dienstag, Une
8 Uhr; Kammermusik. Luftspiel ? drei Akten bon Hernr ich . n
musik.
zietät ) Nürnbergerstr. 0 71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) ge en Abends 7 Uhr: Zum ersten Male: Cafard. Ein Drama aug der Fremdenlegion in vier Akten von Erwin Rosen.
Mittwoch, Donnergtag und Sonnabend: 6 Sc
Freitag: irin und Gertrgure? Mittwoch und Sonnaben e ffir
d 36 Ubr: Peterchens M- fahrt.
—
Theater an der Weidendammer Brücke. Dienstag, Abends 8 Uhr:
Wer letzt mit 655 und Tanz von Arthur Appschitz und A. Bernstein⸗Sawersky. Musik von Leon Jessel.
Mittwoch und folgende Tage: sammer⸗
Deutsches NRünstlertheater (So. .
lacht.. 1 Posse blut
Abends 7 Uhr: Die Meistersinger von 6. Parfifa⸗ ttwoch: Par 4 Donnerstag: Die Meistersinger von duũrnberg. Freitag: Mandragola. Sonnabend: Martha.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die Tangoyrinzessin. Posse mit Ge⸗ sang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Curt Kraatz. Gesangstexte von Alfred Schönfeld.
Mittwoch und folgende Tage: Die Tangayrin zessin.
Crianontheater. (Georgenstr, nahe
Neues Theateyng 3,
Uhr; Itzzi Jud Bernauer und Er drel. * Musik von Leo Fall. 3 YMiltswoch und folgende Tage:
England.
Abendg
Jung
Theater des Mestens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12) Dienstag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal. Mittwoch und folgende Tage: Polen—
Theater am Nollendorsplahz.
Mittwoch und folgende Tage: Wer zusetzt lacht...
Dienstag, Abends 8 Uhr: Prinzeß Gretl. Operette in drei Akten bon
Monts Operettenthenter. Grũher. Mh Operette in Hochzeit
Bahnhof Friedrichstt) Dienstag, Abends r: Anatoles Hochzeit. Mittwoch und Donnertztag: Anatoles
zeit. ,. Geschlossen. Sonnabend, Abends 77 Uhr:
Zum ersten Male: Er und der Andere.
Konzerte.
Philharmonie. Dienstag, Abends
8 Uhr: Konzert von E. N. von Rez-⸗ nicek mit dem Philharmonischen Orchester.
Singakademie. Dienstag, Abends
8 Uhr: Klavierabend von Georg von Lalewicz.
ry Gmeiner.
Dirkus Schumann. Diengtag, Abe
I Uhr: Große n, nnn 1
Vorzũůgliches Programm. — I] Sonn „Tipp“, der Derby⸗Fav⸗ 1914.
Birkus Kusch. Dlenstag, Ahn
I Uhr: Große Galawvorstellung, Auftreten sämtlicher . — Zum Schluß: Die große Pmm pantomime: Pompeji.
Familiennachrichten.
Geboren: Ein Sohn: Hrn. 7 eg (Batow.⸗Mellentin und Al⸗ ein). : Gestorhen: Hr. Professor Dr. int.]! Broesike (Berlin). — Hr. Oberst j Eduard Nolte (Hannover).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenh̃ Verlag der Expedition (6 eidti in Berlin. b
Druck der Norddeutschen Buchdrucketi Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmsttaft
Elf Beilagen seinschließlich Börsenbeilage)
Beethoven · Saal. Dienstag. Abet
Dr. Pan
e eee , Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung
des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderung der §8§8 66, 70 usw. des Militärstrafgesetzbuchs.
ö Preußischer Kriegsminister, Generalleutnant Falkenhayn:
Meine Herren! Bei meinem Amtsantritt Anfang Juli vorigen Jahres lag der vom Reichstage in der Sitzung vom 30. Juni an— genommene Gesetzentwurf, der die Einführung mildernder Umstände unter gleichzeitiger Herabsetzung der Mindeststrafen in einige Para— graphen des Militärstrafgesetzbuchs bezweckte, dem Bundesrate zur Entschließung vor. Eine sofort vorgenommene juristische Nachprüfung des Entwurfs ergab, daß er leider insofern geeignet war, Un⸗ stimmigkeiten in den folgerichtigen Aufbau und die Geschlossenheit unseres Militärstrafgesetzes zu bringen, als er die Mindeststrafen für die schwersten Verbrechen gegen die militärische Unterordnung niedriger bemaß, als die Mindeststrafen für gleichartige, aber leichtere Vergehen zurzeit sind, an denen der Entwurf nicht gerührt hatte. Auch ließ der Entwurf Zweifeln über die Zulässigkeit der Anwendung von Ehren— strafen in gewissen Fällen Raum. Diese Erscheinungen waren, da es sich um ein Gelegenheitsgesetz handelte, und zwar um ein Gelegenheits⸗ gesetz, das hier unter ungeheurer Arbeitslast, unter erschwerenden Um⸗ ständen, in größester Hast, beraten werden mußte, gewiß nicht über— raschend. Immerhin mußten sie Veranlassung zu einer Erörterung der Frage geben, ob dem Bundesrat zu empfehlen sei, durch Ab⸗ änderung der Vorschlages das Gleichgewicht im Strafgesetze wieder⸗ herzustellen. Das wäre z. B. durch eine nicht sehr wesentliche Ver⸗ schärfung der Strafgrenzen, die vorgeschlagen waren, möglich gewesen. Aber durch eine solche Aenderung würde das Inkrafttreten des Ge— setzes für lange Zeit verzögert worden sein, und es hätte nicht in dem Falle Anwendung finden können, der ja eigentlich den Anstoß zu seinem Vorschlage gegeben hatte. Das glaubte ich im Hinblick auf die sachlich einstimmige Annahme des Gesetzentwurfs in diesem hohen Hause und die Haltung, die die Regierung dabei eingenommen hatte, nicht für zulässig erachten zu können. Der Entwurf ist daher mit möglichster Beschleunigung im Bundesrat behandelt worden, und konnte schon, wie den Herren ja bekannt ist, am 8. August als Gesetz verkündet werden.
Selbstredend war zugleich Vorsorge getroffen, etwaigen Unzuträg— lichkeiten, die sich aus den vorhin erwähnten Unstimmigkeiten in der Rechtspraxis hätten ergeben können, dadurch vorzubeugen, daß sie der Heeresverwaltung mitgeteilt wurden. Sie beabsichtigte dann, Abhilfe auf dem Gnadenwege zu versuchen. Aber mir war auch gleichzeitig klar, daß ein solcher immerhin unregelmäßiger Zustand auf die Dauer nicht zu ertragen war. (Sehr richtig! links) Ich habe deshalb eine weitergehende Durcharbeitung des Strafgesetzes angeordnet, im be⸗ sonderen in bezug auf die Paragraphen, die hier in Frage kamen, die S8 g6, 97, 99, 103 und 110 a des Strafgesetzbuchs. Das Ergebnis dieser Arbeiten liegt in dem heute zur Debatte gestellten Gesetz⸗ entwurf vor.
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rechts, und würden in unserer gegenwärtigen Lage doppelt gefährlich sein. (Sehr richtig! rechts) Auch spricht die Tatsache, daß unsere Strafbestimmungen, wenn auch Vergleiche schwer zu ziehen sind, im allgemeinen milder sind, als die anderer großer Heere, obwohl bei denen zum Teil sehr viel längere Dienstzeiten, also auch — wenn ich mich so ausdrücken darf — bessere Disziplinierungsmöglichkeiten be— stehen als bei uns, nicht gerade für die Dringlichkeit weiterer Mil⸗ derungen. Aber, meine Herren, bei näherem Zusehen erkennt man, daß es sich bei diesem Regierungsvorschlag gar nicht um ein Experiment im eigentlichen Sinne handelt. Wir dürfen das feste Vertrauen haben, daß bei dem in unserer Armee, in allen Gliedern der Armee lebendigen Verständnis für die Unentbehrlichkeit der Aufrechterhaltung straffster Disziplin grobe Verstöße dagegen nach wie vor die gebührende Ahn— dung finden werden. Auf der anderen Seite ist es nur willkommen, daß in wirklich minderschweren Fällen den Richtern die Möglichkeit gelassen wird, Milderung eintreten zu lassen. Voraussetzung ist dabei allerdings, daß unter ein gewisses Mindestmaß dabei nicht hinausgegangen wird. Denn an der Notwendigkeit empfindlicher Strafen für jedes Vergehen gegen die Disziplin, ganz gleich, ob ihm Milderungsgründe zur Seite stehen oder nicht, muß unbedingt festgehalten werden (Sehr richtig! rechts), auch gegenüber etwaigen sentimentalen Regungen der Richter; denn eine große Armee kann man nicht mit Sentimentalität in Ordnung halten, sondern nur mit ernster, unbengsamer Ge— rechtigkeit. (Zustimmung rechts und bei den Nationalliberalen.)
Aehnliche Erwägungen sind für die weiteren Vorschläge der Heeresverwaltung maßgebend gewesen. Sie beziehen sich auf den § 66, unerlaubte Entfernung, S 70, Fahnenflucht, § 78, Verleitung dazu — der ja in Verbindung mit dem 8 7 steht, eine Folge desselben ist — § 95, Gehorsamsverweigerung, 5 138, Kameradendiebstahl. Fälle, in denen nicht aus schlechter Absicht, nicht böswillig, kurz, im minder schweren Falle, gegen diese Paragraphen verstoßen wird, sind in der Praxis nicht selten. Ich darf mir vielleicht vorbehalten, nähere Mit⸗ teilungen darüber in einer etwaigen Kommissionsberatung des Ge— setzes zu machen. Die gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen reichten nicht aus und reichen nicht aus, um den jeweiligen Umständen genügend Rechnung zu tragen. Nun hat man zwar versucht, Härten auch in diesem Falle auf dem Gnadenwege auszugleichen. Aber die augenblicklichen gesetzlichen Bestimmungen sind doch oft und werden oft als Härten empfunden, die naturgemäß in diesem Falle in erster Linie die Sünder aus dem Mannschaftsstande trifft. Ihnen würde der Gesetzentwurf, falls er in Wirksamkeit treten sollte, in erster Linie Erleichterung bringen.
Aus meinen Darlegungen werden die Herren ersehen haben, daß die Heeresverwaltung an die durch den, wie ich wiederholen möchte, sachlich einstimmigen Reichstagsbeschluß vom 30. Juni geschaffene Lage ohne jedes Vorurteil herangetreten ist, und sich auch durchaus nicht gescheut hat, über ihn in der Richtung auf weitere Erleichterungen im
einmütige Annahme wird sich nach meinen Darlegungen nicht er⸗ füllen. Natürlich ist eine Kommissionsberatung notwendig; wir schlagen eine Kommission von 21 Mitgliedern vor. Auf die Ueber— weisung an die sogenannte Zabernkommission verzichten wir, weil die Regierung dort nur beschränkt vertreten ist und nur ungern und sehr spät Auskunft gibt und sich nicht an den Beratungen selbst beteiligt. Ueber diese Kommission soll auf Veranlassung von Oldenburgs das Militärberbot verhängt werden; es kommen nur Zivilisten hinein. Jedenfalls könnten wir eine so veränderte Vorlage nur in einer Form annehmen, daß der Kriegsminister sie nicht wieder erkennen würde.
Abg. Dr. Spahn Gentr.) bemerkt zur Geschäftsordnung: Die Verweisung an eine Kommission ist selbstverständlich. Auf eine Er—= örterung von Einzelheiten sollte man jetzt nicht eingehen. Ich schlage dem Hause vor, in der Voraussetzung, daß die Kommission auch das Recht hat, andere Paragraphen des Militärstrafgesetzbuches zu ändern und auch die Frage zu untersuchen, ob nicht eine Neuregelung des dienstlichen Verhältnisses des Beurlaubtenstandes bei Kontroll⸗ versammlungen geboten ist, die Vorlage ohne weitere Debatte an die Zabernkommission zu verweisen.
Abg. Graf von We st arp (dkons): Ich bedauere, mich diesem Vorschlage nicht anschließen zu können. Namentlich nachdem gesagt worden ist, daß eventuell auch Aenderungen und Erweiterungen des Entwurfs vorgenommen werden sollen, was ja formell gewiß zutreffend ist, kann ich nicht darauf verzichten, unsern grundsaͤtzlichen Stand⸗ punkt zu dieser Frage zu vertreten.
Abg. Dr. Mülgtker⸗Meiningen (fortschr. Volksp.):: Nachdem einmal in die Diskussion eingetreten ist, werden wir wohl oder übel darin fortfahren müssen.
Abg. Dr. van Galker (nl): Die Tendenz der Vorlage ent⸗ spricht durchaus den Wünschen meiner Parteifreunde. Ich habe gestern auch die Auffassung gehaht, es würde möglich sein, die Vorlage ohne Debatte an die Kommission zu verweisen. Nachdem die Err Debatte aber eingeleitet worden ist, konstatiere ich, daß die heute ein⸗ gebrachte Vorlage eine notwendige Konsequenz der vorjährigen Novelle ist. Wir sind dem Minister dafür dankbar. Ich gestehe offen, ich bin kein Freund der Novellengesetzgebung; prinzipiell wäre es mir hmpathischer. wenn es heute möglich wäre, an eine durchgreifende Reform des Militärstrafgesetzbuches heranzutreten. Auch der Kriegs⸗ minister stand auf diesem Standpunkt. Aber wir sind heute dazu nicht in der Lage; die Reform des Militärstrafgesetzbuches ist nicht durch⸗ führbar, bevor wir die Reform des bürgerlichen Strafrechts wenigstens in ihren Grundlagen deutlich und sicher vor uns sehen, und so müssen wir uns begnügen, durch Novellen zu ändern und zu bessern. . vorigen Sommer habe ich hier dieselbe Tendenz angestrebt, wie es jetzt in der Vorlage geschieht, die Herabminderung der Strafen bei Vorhandensein mildernder Umstände. Nun hat der Abg. Dr. Frank Gesichtspunkte vorgebracht, die zweifellos berechtigt sind. Wir alle sind ja ß weitere Reformen; ich bin aber der Meinung, wir sollen diesen Entwurf nicht bepacken mit weiteren Reformwünschen, die vielleicht gerade die Durchsetzung der heute vorliegenden unmöglich machen würden. Wir müssen uns ja auch so oft bescheiden; hier nehme ich, was ich habe. Was die Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes betrifft, so soll auch nach meiner Meinung davon nur in Ausnahmefällen Gebrauch gemacht werden. Die . schreibt dies aber auch nicht obligatorisch vor, sondern legt sie fakultativ in die Hände des Gerichts. Es lassen ich auch Fille denken, wo eine schwere Gefährdung der Disziplin vorliegt. Die Aberkennung des Rechts, die Kokarde zu tragen, ist eine schwere Behinderung für den
Gesetz hinauszugehen, soweit dies ohne Gefährdung der Mannes zucht
Betroffenen im kameradschaftlichen Verkehr, sie kann aber im Interesse der Disziplin durchaus berechtigt sein. Wir können diesem Vorschlag