1914 / 47 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Feb 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Dritte Beilage ö zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger. 17. Berlin, Dienstag den 24 Tebruar

Verdingungen.

Der Zuschlag auf den von dem Verwaltungsressort der Kaiserlichen Werft zu Wilhelmshaven am 23. Fanuar 1914

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts (in Einheiten zu 10 t) in den großen Kohlenbezirken für die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1914.

Es wurden gestellt nicht rechtjeitig

Werktage dahon m ganzen an M an Sonn⸗ ö erktagen und Festtagen A. Steinkohlenbezirke. 365 313 405 155 35 dsds - TX 110090

Im Durchschnitt für den Sonn⸗ und Festtag gestellt

Im Durchschnitt für den Werktag gestellt

ö 9 . gestellt v. H. Bemerkungen

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Gegen das Vorjahr (4)

Aachener Bezirk

Empfinden auf. Besonders gut und wirkungsvoll gestaltete sie die Haydnsche Kantate „Ariadne auf Naxos“. Die Mitwirkung von Laura Helbling⸗-Lafont (Violine) und Profefsor Lafont

(Klavier), deren Künstlerschaft erst kürzlich an dieser Stelle rühmend

Jahre zu einem der ersten seines Faches herangereift, und seine Kunst ist rein von allen Aeußerlichkeiten. So wurden denn einzelne Stücke zum Erlebnis, besonders die erstgespielte Phantasie und die „Papillons.. Dag stark besuchte Haus spendete dem Künsiler verdienten Belfall.

Saarbezirk

Gegen das Vorjahr (4)

Elsaß⸗Lothringen (Saarbezirk

Oberschlesien

Niederschlesien.

Gegen das Sächsischer Steinkohlenbezirk

Gegen das Bezirken ..

* (

Gesamtsumme in den

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Gegen das Sächsischer Braunkohlenbezirk

Gegen das

Rheinischer Braunkohlenbezirk

Gegen das Gesamtsumme in den 7 Bezirken

Gegen das Vorjahr (4) Für das Rheinische Braunkohlengebiet ist zwar der Durchschnitt für

. Anmerkung. vorigen Jahr nur am 3. Februar.

Berlin, den 21. Februar 1914.

1914 1913

1914 1515

1914 1913

1914 1913

1914 1913

1914 1913

1914 1913

1914 1913

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Festtag

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen

Observakoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau.

Ballonaufstieg vom 21. Station Seehöhe

Februar 1914, 7— 3 Uhr Vormittags: 500m 1000m] 1500m 2000m ] 2600 m

* 16565 5557s, das vorige Jahr berechnet worden, gearbeitet ist

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Himmel größtenteils bewölkt.

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Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterhureau.

*

Bis zu 180 m Höhe Temper zunahme bis 4,3, desgleichen zwischen 725 und 1005 mn pon 1,3 bis

9

Drachenaufstieg vom 23. Februar 1914, 7—- 10 Uhr Vormittags:

Station Seehöhe 1

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Himmel größtenteils bewölkt. Bis zu 190 m

zunahme bis 5,4, desgleichen zwischen 366 und 850 dann bis 1160 m überall 7,5, zwischen 2290 und 23

15 58 S8 9 Höhe Temperatur⸗ m von 5,0 bis 7,5, 40m 1,0 Grad.

Wetterbericht vom 24. Februar 1914, Vorm.

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verdungenen Bedarf an Leder, ist wie folgt, erteilt worden: ö Einh. Prels 1

Gegenstand Firma Rheinische Lederfabrik Herm. Schleifenbaum, Neuß a. Rh. Bernhard Hahn, Leder⸗ fabrik, Fürstenwalde a. d. Spree.

F. G. Sohre, Dresden.

1 Kalbleder, gew. ungeslt 9.00 S für 1 g

24, 00 M6 für 1 4m

16,90 M10 für 1 Kg

4. So : für

2 Kalbleder, ungeölt für Torpedozwecke ..

3 Sämischleder...

4 Schafleder:

, für Wilhelmshaven ö

4,85 , 19 J. Werner, Kiel.

4, 95.

Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichg. un Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 = 3 Uhr eingefehen werden.

Italien.

4. März 1914, Vorm. 10 Uhr: Bürgermeisteramt in Brace iano: Bau von Schulhäusern in Bracciano und in dem Vororte Pigciarelli. Voranschlag 270 147,36 Lire. Vorläufige Sicherheit 12500 Lire, endgültige 28 000 Lire. Kontraktspesen 600 Lire. Näheretz in ital. Sprache beim Reichsanzeiger⸗y.

2. März 1914, Vorm. 11 Uhr: Bürgermeisteramt in Mili⸗ tello Val Catania; Bau eines Schulhaufeg. Voranschlag 112044, 14 Lire. Vorläufige Sicherheit 3000 Lire, endgültige 692 Lire. Kontraktspesen 1600 Liee. Näheres in ital. Sprache beim Reichsanzeiger !.

10. März 1914, Vormittags 10 Uhr: Direktion der Militärbau—⸗ abtellung in Turin; Erhöhung eines Teileg des südlichen Daches der Kaserne Cavalli in Novara sowie. Vornahme von Ausbesserungen. Vorgnschlag 40 009 Lire. Slcherheit 4000 Lire. Zeugnisse 2c. bis 7. März 1914. anzeiger“.

16. März 1914: Artillerlekommando der Kolonialtruppen in Asm ara: Lieferung von 500 Saumsattel à 82 Lire in 2 Losen. Gesamtwert 41 000 Lire. Sicherheit 4100 Lire. Ablieferung inner⸗ halb. 129 Tagen. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichs⸗

anzeiger“). Norwegen.

27. Februar 1914, 3 Uhr. Norwegische Staatsbahnen in Kri— stlania: Lieferung von 31 460 Fässern Portlandjement nach ver— schledenen Orten. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift ‚Anbud paa 31 460 tar. Portland Zement“ werden bei der Hauptverwaltung der Staatsbahnen im Bureau für Bahnangelegenhelten, Kristiania, Jern⸗ banetorvet 89g, entgegengenommen. Nähere Bedingungen mit Spezi⸗ fikationen und Angabe der Lieferungsstellen im Bureau für Brücken⸗ bau ebendaselbst, beim Reichsanzeiger und in der Redaktion der . Nach⸗ richten für Handel, Industrie und Landwirtschaft! im Reichsamt des Innern. Vertreter in Norwegen notwendig.

9. März 1914, 12 Uhr. Norwegische Staatsbahnen in Dramm en. Lieferung von unpolierten geglühten Kupferplatten, polierten Kupferplatten, viereckigen Kupferstangen, geglühtem Kupfer⸗ draht, geglühten Messingplatten, hartgezogenem Messingdraht (Feder draht), Stangen, runden Messingbolzen, Stangen, sechteckigen, desgl. Versiegelte ÄAngebote mit der Aufschrift „Anbud paa kKobber og messing“ werden im Bureau des Distriktschefs der Staatsbahnen in Drammen entgegengenommen. Nähere Bestimmungen und Be⸗ dingungen ebendaselbst sowie beim. Reichsanzeiger“ und in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“ im Reichz⸗⸗ amt des Innern. Vertreter in Norwegen notwendig.

Theater und Mufsik.

Konzerte.

Als sehr gediegene Kammermusikspieler stellten sich am Mittwoch im Tbeatersaal der Königlichen Hochschule für Musjk Lucy und Otto Nikitits vor. Sowohl hinsichtlich der musikalischen Fähigkeit, des klangvollen Zusammenspiels und der temperamentvollen Ausgestaltung als auch des technischen Könnens und der rhythmiichen Genauigkeit leistet das begabte Künstlervaar Aut gezeichnetes, sodaß man dem klugen und warmempfundenen Splel der Pianistin und des Geigers mit großem Genuß lauscht. Paul Ertels käͤrzlich gewürdigte Suite im alten Stil“, die weniger im ersten als im zweiten und dritten Satz r n Cis⸗Moll⸗Sonate (Op. 21) von E, von Dohnänyi und Cssar Francks zwar etwas längliche, aber viele geistvolle Episoden enthaltende A⸗Dur⸗Sonate bildeten das Programm des nur ernster Kunst geweihten Konzertes. An seinem gleichzeitig im Beethoven⸗ saal gegebenen Klavierabend spielte der Pianist Severin Eisen« berger, bestens aufgelegt, nur Werke von Robert Schumann, und zwar aus seiner ersten Schaffenszeit: die Phantasie in C. Dur (Op. 17), Papillons (Op. 2), i Phantasiestücke (aus On. 12) und den bekannten „Karneval“ (Op. 9). Sie wurden technisch wie musikalisch

Näheres in italienischer Sprache beim Reichs ·

Ledwig Holtz (Klavier) gab am Mittwoch im Klindworth— Scharwenkasgal einen Kammermustkabend unter Mitwirkung det Herren Nicolas Lambinon (Violine) und Gottfried Zeelander (Cello). Fräulein Holtz besitzt pianistische Vorzüge, die sie gerade zum Kammermusikspiel besonders befähigen. Ihr fein⸗ sinniger, musikalisch durchdachter Vortrag und ihre zuverläͤssige, ab⸗ gerundete Technik, die dem rein Virtuosenhaften abhold ist, sind Eigenschaften, die sich gerade belm Zusammenspiel vorteilhaft be⸗ tätigen können. Das Programm enthielt drei wenig bekannte Werke: die Sonate, Op. 128, für Klavier und Violine, von Joachim Raff, dag B-Moll⸗Trio, Op. 5, von Robert Volkmann und Heinrich G. Norens Suite, Op. 16, für Klavier und Violine. Während sich die Aufnahme der Raffschen Sonate in das Programm als lohnend erwies sie enthält musikalische Werte, um derentwillen man ihr gern wiederbegegnet zeigte das allzu breit angelegte Trio von Volkmann doch zu viele Vergangenheitsspuren, um durchgängig fesseln zu können. Als sehr alücklich bewährte sich indessen die Wahl der Norenschen Suite. Der Komponist gehört zu den modernen Tonsetzern, die neben einer aus⸗ gesprochen neuartigen Harmonik doch auch, melodisch Natürliches zu sagen haben und durch die Mannigfaltigkeit ihrer musikalischen Ein⸗ gebungen stets interefsieren. Von beiden Spielern trefflich wieder⸗ gegeben, bildete die anregende Suite den Höhepunkt des Abends.

Die stets vor ausverkauften Sälen abgehaltenen Konzerte unserer beiden größten und vornehmsten Männergesangverelne, des „Berliner Lehrergesangvereins“ und der „Berliner Liedertafel“ stehen stets auf so hoher Warte, daß der Kritiker sich mehr mit dem Was“ als mit dem „Wie“ zu beschäftigen braucht. So wurde im Konzert des Berliner Lehrergesangvereins am Donnerstag in der Philharmonie mit ganz geringfügigen harmonischen Schwankungen in Chören von Berger, Thuille und Othegraven und einer kleinen Deklamationsundeutlichkeit im Volkslied Bruder Liederlich“ unter Professor Felix Schmidts Leitung wiederum ganz wunder— voll gesungen. Der prachtvoll ausgeglichene, Chorklang und die Singfreudigkeit der intelligenten Sängerschar kamen am ganzen Abend in erfreulichster Weise zum Ausdruck. Von drei Neuheiten waren „Die siebenundvierzigste Sde Angcreons“ von Iwan Schönebaum und „Sonntag auf der Alm von Gerhard Schjelderup

icht gerade bedeutend, dagegen imponierte „Pharao“ des begabten, leider zu jung verstorbenen Wilhelm Berger durch großzügigen Aufbau, kraftvolle Dramatik und intereffante Harmonik. Die Solistin des Abends, die Pioloncellistin Eugenie Stoltz ist zwar eine musikalische Künstlerin, ihr Ton ist aber für die ö nicht ausreichend. Die Berliner Liedertafel verabschiedete sich vor ihrer Aegypten⸗ reise, wohin sie ein Abbild deutscher Kultur und deutscher Gesangs⸗ kunst bringen will, mit einem Konzert in der Neuen Welt'. Ber bekanntlich durch, edelste Stimmkultur und herrlichen Stimmklang ausgejeichnete Männerchor hat in Herrn Max Wiedemann einen idealen Führer, dessen hohe Begabung und großes Können soeben durch die Zuerteilung des Titels Königlicher Musitdirektor eine ehrenvolle Bestätigung von maßgebender Stelle erfahren haben, eine Ehrung, auf die Herr Wiedemann in seinen jungen Jahren außer⸗ ordentlich stolz sein kann. Die Ausführung des Konzerts war hervor⸗ ragend und trug den trefflichen Sängern und ihrem fleißigen Fuhrer reichen Beifall ein. Einige Intonationsschwankungen in Bruckners Um Mitternacht! und das zu schnelle Tempo des Schubertschen Choretz Die Nacht' konnten an dem ausgezeichneten Gesamteindruck nichts ändern. Die mitwirkende Frau Paula Werner-Jensen zeigte sich im Besitz einer besonders in der Tiefe sehr ausdrucksollen Altstimme, in der Mittellage und in der Höhe müßte die Sängerin allerdings noch mehr Glanz zu entfalten suchen. Das erste von drei angekündigten Konzerten mit slavischen Kom positionen, die Emil von Mlynartki im Beethovensagl gibt, fand ebenfalls am Donnerstag statt. Die 8. Symphonie in Es⸗Dur von A. Glazounow erklang hier zum ersten Male. Der Eindruck des umfangreichen Werkes blieb ziemlich matt. Wohl durfte die ton— setzerische Geschicklichkeit, die sich in der Arbeit offenbarte, Anerkennung heischen, doch fehlte es an starken Gegensätzen in der Instrumentation, und die Themen zeigten trotz ihrer melodischen Rundung wenig Charakter; anregende Harmonien, fesselnde Klangschattlerungen oder eigenartige Ge⸗ danken wollten nicht recht auftauchen; es lag mehr ein grüblerischer Geist als ein starkes Gefühl in dieser Musik. Der Belfall nach allen vier Sätzen war daher nur mäßig. Wie eine Erfrischung wirkte darauf Tschalkowskys bekanntes D⸗-Dur⸗Kaonzert mit selnem lebhaften Temperament und seinen glänzenden Klangfarben; der junge Geiger Paul Kochanski spielte den Solopart und entwickelte darin ungewöhnliche virtuose Fähigkeiten. Er zeigte sich auch musikalisch als bedeutsamer Künstler, der in große Aufgaben hineinwachsen wird. Tschaikowskyz Phantasie , Francesca da Rimini‘ schloß das Programm des ersten Abends ab. Herr von Mlynarski leitete das Orchester sicher und vornehm und erntete mit Recht lebhafte Anerkennung. Ein gleichzeitig gegebener Liederabend von Elmg Richter im Bechsteinsaal fand freundliche Aufnahme. Die Dame trägt an⸗ enehm vor und behandelt ihre Stimme recht verständig. Da Fritz . ann am Klavier, wie immer, sehr feinsinnig begleitete, durften die Hörer mit Recht ihr Wohlgefallen an den musikalischen Darbietungen äußern. Im Klindworth⸗Scharwen kasaal hinterließ am Donnerstag die Sängerin Anna Gaertner ebenfalls einen günstigen Eindruck. Die Dame verfügt über einen schönen autgiebigen Mezjosgpran, der in allen Lagen von sympathischer J farbe ist. Das Organ ist sorgfältig gepflegt. Der von künst⸗ lerischem Geschmack zeugende Vortrag weist dagegen selten eigenes

erwähnt wurde, gab dem Abend noch einen besonderen Reiz. Im Saale der Singaka demie gab an demfelben Tage Tilly Koenen, am Klavier von Wilhelm Scholz trefflich begleitet, einen Liederabend. Ihre in wunderbarer Frische und Klangfarbe er⸗ strablende Stimme vermochte mit der Wiedergabe von Liedern moderner Komponisten, wie Arnold Mendelsohn, Bungert, Wein⸗ gartner, van Eyken und 3. einen großen Verehrerkrels aufs neue zu begeistern. Von dem von feinem Humor getragenen Liede Der , von Weingartner wurde stürmisch eine Wieder⸗ holung verlangt. Ganz besonders wußte die Sängerin aber im ‚Lied der Walküre! von van Eyken alle Vorzüge ihrer herrlichen Stimmittel zur Geltung ju bringen. Ervine Kupfer stellte sich (Donnerstag) in der Köntglich en Hochschule für Musik in einem Tanzabend vor. Wenn sie auch auf diesem in letzter Zeit besonders oft betretenen musikallschen Gebiet nicht gerade neues zu bieten hatte, so zeigte sie sich jedoch immerhin als eine zierliche ausdrucksfähige Tanzkuͤnstlerin, welche die ihr von dem zahlreich erschienenen Publikum gezollte Beachtung wohl verdiente. Ihr Hauptvorzug liegt im Gebärdenspiel und in den biegsamen Körperbewegungen, die eine beredte Sprache reden und den Inhalt der zugrunde gelegten Tonwerke verständnisvoll an= deuten. Daß die junge Dame aber auch rein tanzmalerisch zu ge⸗ stalten weiß, zeigte sie u. a. in ‚Jugendspiele von Babirolli und Wenn im Spätsommer Spinngewebe durch die Lüfte ziehen von Tilke. Der choreographischen Wiedergabe stürmischer oder dramatischer Melodien, wie solcher von Moszkowsti und Rubinstein, war sie jedoch weniger gewachsen. Die Klavlerbegleitung war Rosa Salomon anvertraut, die auch einige Zwischenspiele nicht übel ausführte.

Ein Klavierabend von Walter Georgii im Bechsteinsaal hinterließ am Freitag einen vortrefflichen Eindruck. Schon das ernste Programm verriet den nachdenklichen Musiker. Wenn auch die erste Nummer, Variationen und Passacgglia über ein Lied aus Thuilles Oper ‚Lobetanz' von Heinrich K. Schmid, nicht gerade Er⸗ folg hatte, so legte doch der Pianist so viel Eifer und Sinnigkeit bei ihrer Wiedergabe an den Tag, daß man gern zuhörte. Mit tiefer Andacht versenkte er sich dann in Liszts „Bénédiction de Dieu dans la solitude“ und schuf damit eine rührend weihevolle Stimmung. Ueberall suchte der junge Künstler nach einem persönlichen Ausdruck und fand ihn oft. Die Vorträge fanden eine wohl begründete herzliche Aufnahme. Ein von Eva Katharina Lißm ann, ebenfalls am Freitag, im Beethovensaal veranstalteter Liederabend brachte Tonwerke von Mussorgski, Jürgens und Marx, welche die begabte Künstlerin mit schö ner, umfangreicher und weicher Stimme und mit Empffudung vortrug. Großen Eindruck hinterließen u. a. auch die Lieder des erst. genannten Komponisten, bei denen der feine mustkalische Geschmack der Sängerin so recht in die Erscheinung trat. Stilgerecht und zart dem Gesange angepaßt war auch die Klavierbegleitung bon M. Jowanowitsch aus St. Petersburg. Nur geringe Wirkungen gingen (Freitag) von den Vorträgen der Pianistin Marte Muehl-Reitsch im Harmonium saal aus. Die Konzertgeberin vermochte im Ausdruck nicht mehr als ein alltägliches Gefühl auf⸗ zubringen; auch die Technik erschien nicht gerade fein geschliffen; so blieb man von der Musik ziemlich unberührt.

Die Klaviervorträge des Pianisten Paul Lutzenko im Beethovensaal fanden am Sonnabend eine freundliche Auf⸗ nahme. Der Künstler zeigte sich als durchaus tüchtig in seinem Fach, und doch gingen von seinem Spiel keine rechte Wärme und kaum eine tiefere Anregung aus; er wußte jedoch stets Fverständig zu disponteren und die Tondichtung in eine , zumeist einwandfreie Form zu kleiden. Eine sympathische Erscheinung auf dem Konzertpodium war am Sonn⸗ abend im Bechsteinsaal die noch von ihrem hiesigen ersten Auf⸗ treten im März v. J. in bester Erinnerung stehende Pianistin Marie Gabriele Leschettzky. Mit der gleichen Hingabe wie damals prägte sie den von ihr wiedergegebenen Tonwerken thre künfilerische Eigenart auf, ohne deren Geist und Stil irgendwie zu be— einträchtigen. Ihr auch technisch vollendetes Spiel hat nichts auf⸗ dringliches an sich und gibt beredte Kunde von der seelischen Ver—⸗ senkung und der ehrlichen Schaffensfreude der Pianistin. Eine erstaunliche Kraft entwickelt dabei die Künstlerin in den Fortestellen, wobei sie sich freilich bisweilen von ihrem Temperament etwas zu sehr mit fortreißen läßt; dann aber vermag sie auch wieder so zarte, liebliche Töne im Piano anzuschlagen und bietet eine so warmherzige Vortragskunst, daß dem Zuhörer der geistige Inhalt der dargebotenen Werke auch innerlich nahe gebracht wird. Werke von Bach, Beethoven, Chopin, Th. Leschetizkpy, Gluck-⸗Sgambati und Liszt gelangten in dieser Weise zu Gehör und erhielten unter ihren Händen lebensbolle Gestaltung. In der Sängaka demie gab um dieselbe Zeit der Geiger Jules Boucherit mit dem Philharmonischen Orchester Proben selnes Könnens in Werken von Haydn, dessen C-DurKonjert er spielte, Mendelssohn, Saint⸗Sasöns und Beethoven. Den Klavier⸗ part hatte Marcel van Gool übernommen, Wenn auch dem be⸗= gabten Künstler in der Haydnschen Musik nicht alles nach Wunsch gelang, da er von einer gewissen Unruhe erfaßt war, so gab er doch bei Mendelssohn und Saint⸗Sasns sein Bestes. Besonders rassig schön erklang die Musik seines Landsmannes, dessen Introduktionen und Rondo gapriccioso in A⸗Moll (Op. 28) formpollendet gespielt wurde. Ein blühender Ton und glänzende Technik entfesselten den Beifall des Publikums. Das Orchester hatte unter Camillo Hildebrands energischer Führung gleichen Anteil am Gelingen.

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zugenemmen und erstreckt sich jetzt von Rußland bis Skandinavien, sein Maximum von he ö. liegt üher Ostfinnland. Ein verflachtes Tiefdruckgebiet unter 738 mm nordwestlich von Schottland breitet sich bis zu den Alpen und Nord⸗ österreich aus In Deutschland ist das Wetter bei schwachen, im Nordosten frischen, meist östlichen Winden etwas kälter; westlich der Weichsel, wo Frost herrscht, ist es überwiegend trübe; der Nordwesten und Süden hatten verbreitete Regenfälle. Deutsche Seewarte—

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Mannheim Hamburg.

Berlin, den 24.

Februar 1914.

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