1914 / 105 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

banden waren und ich habe immer anerkannt, daß an einer Reihe don Schulen das Extemporale in durchaus angemessener und ver⸗ ständiger Weise behandelt würde da ist in der Tat durch den Erlaß etwas wesentlich Neues nicht herbeigeführt worden.

Derselbe Herr Abgeordnete hat dann bemerkt, daß es wesentlich Können und Pflichteifer des Lehrers abhänge, ob dieser Erlaß in dem von ihm beabsichtigten Sinne zur Ausführung ge— bracht 3 Auch das ist zutreffend. An das Können und die Virksamkeit der Lehrer stellt er in der Tat höhere Anforderungen.

Ich habe aber bei seiner Herausgabe Vertrauen in die Lehrerschaft gehabt: der Erlaß enthält geradezu eine Vertrauenskundgebung von nir für die Oberlehrer. Ich habe dies Vertrauen noch heute, und ich bin überzeugt, 29 ich es auch in Zukunft haben kann.

Dann ist der Vorwurf, von dem ich soeben sprach, damit be⸗ gründet worden, daß auf eine Verfügung hingewiesen wurde, die kürzlich von dem hiesigen Provinzialschulkollegium ergangen ist. Ich habe schon in der Kommission gesagt, daß ich es lieber gesehen hätte, wenn das Provinzialschulkollegium seine Verfügung ni icht an ein bestimmtes Vorkommnis angeknüpft hätte.

In der Sache selbst ob eine Rangordnung in den einzelnen Klassen angemessen ist oder nicht hat die Unterrichtsverwaltung nicht Stellung genommen. Es wird in dieser Beziehung verschieden und die Meinungen der Pädagogen über diese Maßregel Das hat ja auch die gegenwärtige Debatte ge— wenn das Befinden darüber

von dem

verfahren,

auseinander. zeie Deshalb ist es wohl das richtigste, den Schulen überlassen wird. (Sehr guth Das ist auch bisher hier in Berlin und in Brandenburg der Fall gewesen; denn schon vor dem Erlaß des Provinzialschulkollegiums war hier an einzelnen Schulen die Rangordnung beseitigt. Beseitigt ist sie, soviel ich weiß, durch⸗ gehends im Westen. Ich lege, wie Sie aus meinen Ausführungen entnehmen können, auf diese Frage überhaupt kein großes Gewicht, und bin, wie gesagt, der Ansicht, daß man es den Schulen überlassen soll, wie sie die Angelegenheit regeln wollen.

Dann ist getadelt worden, daß auf unseren höheren Schulen keichte Versetzungen stattfänden. Meine Herren, wir wollen keine eich len und auch keine strengen V ö wollen gerechte Versetzungen (Sehr guth, und gerecht wird eine ö dann sein, wenn die über die Versetzung befindende te e sich die Frage vorlegt, daß der Schüler die Reife gewonnen . um der Aufgabe, der nächstfolgenden Klasse gestellt wird, gerecht zu werden.

s ist der einzige Gesichtspunkt für die Versetzung: nur der Schüler soll versetzt werden, der die Reife besitzt, um die in der folgenden Klasse gestellten Aufgaben zu erfüllen. Wird ein Schüler ohne diese Reife versetzt, so wird ihm ein schlechter Dienst geleistet; denn er wird eben der Aufgabe in der folgenden Klasse nicht gerecht werden können, und das wird dann für seine spätere Entwicklung nur von

Nachteil sein. Demgemäß sind auch die Vorschriften über die Ver Sinne sind sie 9 9

gehen

.

gehalten, und in dem auszulegen. Die Ent⸗ scheidung ist neuerdings in die Hand de s Lehrerkollegiums unter der Leitung Direktors gelegt, und ö ist wohl auch die richtige Stelle für diese Entscheidung. Das Lehrerkollegium muß die Ver— antwortung tragen, und ich zweifle nicht, daß die Lehrerkollegien sich der großen Verantwortung voll bewußt sind, die ihnen damit zu— gewiesen ist, und daß sie diese Frage mit Ernst erledigen werden, worauf allerdings im Interesse unserer Schulen der größte Wert zu legen ist.

Meine Herren, wenn wir unseren Schulen so hohe Ziele stecken müssen, wie es geschieht, dann können diese Ziele nur

reicht, es kann ihnen nur dann wenigstens immer näher gekommen

wenn wir uns auf eine ihren Aufgaben in vollem Umfange

ge wachsene Lehrerschaft stützen können. Auch von der Tribüne dieses

ist zu meiner Freude ausdrücklich anerkannt worden, daß in

Jahren für die äußere Stellung der Oberlehrer viel

hehen sei, und daß das auch in ihren Kreisen anerkannt und dank—

aufgenommen worden sei. Immerhin sind hier noch einige Wünsche geltend gemacht worden.

Nun haben die Herren Oberlehrer j Erkenntnis wegen der pielerwähnten Zwölfstundenklausel erstritten, und wir sind augenblick— lich dabei, die Konsequenzen aus diesem Erkenntnis zu ziehen. (Bravo Verhandlungen, die ich⸗ mit dem Herrn Finanz— eingeleitet habe, zu einer befriedigenden Lösung

setzung

m 6 und stecken

werden,

ja das

Ich hoffe, daß die minister darüber führen werden. Dann ist wieder

an städtischen höhe Ich habe mich

von der Frage die Rede gewesen, ob die Ober ren Schulen mittelbare oder unmittelbare früher schon einmal dahin aus⸗ Bedeutung nicht beizu keine staat

beamte seien.

ich dies große daß die berlehrer unter der Disziplin der nur im

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mil der Oberlehrerschaft, in Sonderheit mit ihrer Delegierkenkonfe— renz. Wenn ich mich hierbei selbstverständlich vornehmlich stützen werde auf die mir zur Seite stehenden hervorragenden und eiprobten Schulmänner, so habe ich doch die Absicht, den vorläufigen Entwurf, der jetzt nach eingehender Prüfung fertiggestellt ist, noch an die Provinzialschulkollegien hinauszugeben und an einzelne mit diesen Dingen wohl vertrauten Herern mit der Bitte, sich gutachtlich zu diesem Entwurf zu äußern. Alsdann wird eine erneute Prüfung nach allen Richtungen hin eintreten, und nur dann würde ich mich zum Erlaß einer Neuordnung entschließen, wenn ich die Ueberzeugung ge⸗ winne, daß durch sie wirklich etwas Besseres an die Stelle des Bestehenden gestellt werden soll.

Dabei das möchte ich doch noch hinzufügen wird ein wesent⸗ licher Gesichtspunkt sein die praktische Einführung der jungen Schul⸗ amtskandidaten in ihren Beruf, daß sie was auch in der Debatte hervorgetreten ist angeleitet werden zu der erzieherischen Tätigkeit, die sie in der Schule zu entwickeln haben.

Nun, ist von den Hindernissen die Rede gewesen, Da ist vor allen

meine Herren, die einem erfolgreichen Schulbetrieb entgegenstehen. Dingen die Ueberfüllung der Klassen, die Ueberfüllung der Schulen überhaupt, und damit auch die der Universitäten hervorgehoben worden. Meine Herren, das ist völlig zutreffend. Unter dieser Ueberfüllung leidet der Schulbetrieb ganz außerordentlich, durch diese Ueberfüllung wird er in seiner vollen Entfaltung sehr erheblich gehemmt. Aber die Schulverwaltung ist außerstande, auf diese Erscheinung einen ausschlag⸗ gebenden Einfluß auszuüben. Diese Erscheinung ist nicht auf Maß⸗ nahmen der Schulverwaltung, sondern auf ganz andere Dinge zu rück⸗ zuführen, die außerhalb des Einwirkungsgebietes der Schule liegen. Nehmen Sie doch die ganze Entwicklung unserer Verhältnisse, die gerade die Eltern dazu treiben, ihre Kinder, ih Söhne in die höheren Schulen zu schicken! Heutzutage wollen alle Beamter werde hr richtig und Rufe: Leider!) Jeder Vater denkt für seinen Sohn an ein , Amt, wo er in Ruhe und Behaglichkeit ein gesichertes Leben und Alter findet. (Sehr richtig! und Rufe: Leider) Darin 6 eine große Gefahr für unsere allgemeine Entwicklung, und der Vaterlandsfreund kann dieser Entwicklung nur mit großer Besorgnis gegenüberstehen. (Sehr richtig) Dabei ist nun wieder das Bestreben in allen Berufen, die Anforderungen an die Ausbildung der Bewerber zu steigern. Wer früher mit der Bescheinigung, eine Sekunda besucht zu haben, angenommen wurde, muß heute das Primanerzeugnis vor⸗ legen, und wer früher ein Primanerzeugnis vorlegen mußte, muß heute das Abiturientenexamen bestanden haben. Das sind Maßnahmen, die die einzelnen Stellen und nicht nur die einzelnen Behörden im Privatleben ist es gerade so (Sehr richtigh, anwenden, um sich vo der Flut der Bewerber zu schi tzen, um aus ihnen die Auswahl . treffen zu können. Daß für viele Stellen ein solches Zeugnis nicht der geeignete Gradmesser für die Beurteilung der Frage ist, ob der Be treffende sich für eine Stelle eignet, ist wohl unbestreitbar. Da kommen andere Eigenschaften in Betracht, die für viele Berufsstellungen be— , . id sind (Sehr richtigh, nicht aber die Frage, ob der Bewerber Sekundaner oder Primaner . ist. Aber, wie gesagt, meine Herren, das sind Dinge, auf die die Unterrichtsverwaltung keine Ein— wirkung hat. Soweit mir die Möglichkeit gegeben ist, Behörden gegen ein solches Steigern der habe ich schon von ihr Gebrauch gemacht, und ich werde davon Gebrauch machen. (Sehr guth Aber einen durchschlagenden Er—⸗ folg kann das nicht haben. Es müssen sich unsere allgemeinen Verhält— nisse verändern, wenn hier wirklich eine Besserung der Dinge eintreten soll. Das aber möchte ich noch einmal hervorheben: es ist einfach un möglich, daß von der Unterrichtsverwaltung innerhalb des Schulbe⸗ triebes Maßnahmen getroffen werden, die den übertriebenen den höheren Schulen einzudämmen vermögen.

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worden, daß man Mittelschulen von der Unterrichtsver—

Es ist hervorgehoben gründen sollte. Das ist ein Mittel, das auch waltung ergriffen worden ist. Sie werden sich erinnern, me daß im Jahre 1910 neue Bestimmungen über die Mittelse mir erlassen worden sind. ,

Volksschule und die höhere Leben, für Eltern zu . di

dung geben wollen, als sie d aber ihren

Sohn nicht in die chere Schule, sondern in eine für das praktische ist die Aufgabe der

Leben zugeschnittene Schule schicken wollen. Mittelschule, und namentlich da, wo sie in ihrer Rei wird sie diesen Zweck auch erfüllen. Sie namentlich diejenigen Städte, die eine höhere Sck zaben. Nun aber haben wir, Städten bei der Aufstellung Konzession machen müssen. In den kleine öhere Schule leisten können, besteht doch das Klassen eine Möglichkeit zur Unterweis um diese nicht schon im iüngsten Alter an eine höhere Schule in der Fremde schicken zu ist di nzession gemacht worden, die Pläne der Mittelschule auch so eingerichtet werden können, . ö sie die . für vermittelt

, von ihr auf die höhere Schule stattfinden

nigstens für die unteren

Schüler zu haben,

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mich bei den Anforderungen zu wenden, noch weiter

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geworden, die ich früher schon hier borgelragen habe. In n cer g ist bestimmt worden, daß die Mittelschüler nach Absolvierung dieser Schulen alsbald das Einjährigenexamen vor der Kommission ab gen können. Die Erfolge hiermit sind verschieden; an der einen Sch waren sie gut, an der anderen sehr schlecht, man sagen, daß etwa 50 5 der zur Prüfung gekom schüler das Examen bestanden haben. waren, liegt vielleicht daran, daß die Examen für das Einjährigenzeugnis gestellt werden, dem Lehrplan der Mittelschulen in Einklang befinden. am Werke, da einen gewissen Einklang herbeizuführe das . woran 3 nicht zu zweifeln brauche

aß, wenn das erreicht ann au ö. die Resultate der Prüfungen, die von den Mittelschüler M*

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der Beschäftigung der

höheren Schulen. Ich glaube eigentlich,

Debatte über diese Frage ist

worden, was gesagt werden kann, und Sie werden

klärungen, die ich hier wiederholt abgegeben habe,

n, daß wir nicht daran denken, in übermäßigen

chullehrer an den h

sehr beschränktem 3. iße.

mitgeteilt,

Mittelschullehrer gegenüber den , . Schulen verschwindend klein. Une

wir zurzeit die Stellen, für Mittelsch̃t

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sein heimatliches Schulwesen und Zurückhaltung er von spricht. Wir Deutsche

S chär fe über unsere

wesens beißender so wenig wie möglich gutes. daß in der Oeffentlichkeit neben sachlicher K

Schule etwas mehr verbreitet wird! können auch richtig!, und wir

Sorgen

Un Une rer ich doch sagen zu können (Sehr Schulverwaltung. . sorgen, daß die Berufsfreud ! Pflichterfüllung nn, alan, und daß damit auch

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(Fortsetzung in der Zweiten Beilage.)

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Fel hler eines 6 Forki oder

1 s das aus

l ve ö. . r und

ndern eine Erziehung zum Chauvinismus und zum

zum Deutschen Neichsanzeiger und?

Zweite Beilage

Berlin, Dienstag den 5. Mai

öniglich Preußischen

Staatsanzeiger. E 9H4.

(Fortsetzung aus der Ersten Beilage.)

Abg. Hänisch (Soz.): Die Sozialdemokratie hat ihr . 'nmerk auf die Zustände in unserem Bg h nn zu richten; sie steht aber einem höheren Schulwesen nicht etwa e, zültig gegenüber. Die Arbeit der Wissenschaft ist auch die

ache der Arbeiter; auch die Sozialdemokratie hat auf dem Gebiete

s höheren Schulwesens il ihr Programm. Wie nn. es, daß der . . der . zu den höheren Schulen in so überaus hohem Maße erschwert wird? Damit begeht man nicht nur ein großes sinrecht gegen die unteren Volksklassen, sondern der Staat be— raubt sich auch selbst eines Teiles der geistigen Kräfte, deren er . gend bedarf, 1 damit begeht er ein Verbrechen gegen sich selbst.

Besuch der höheren Schulen ist heute für den Schüler ab 33 von dem Geldbeutel des Papas daher das ganz J t ,. Nur auf dem Wege der Einheitsschule kann Gerecht igkeit gegen alle Volksklassen geübt werden. Der Volks⸗ schüler muß schon mit 14 Jahren hinaus in die Fabrik, in das Berg⸗ werk, in die Werkstatt. Die Anschauung des Herrn von Kessel, den Kreis der zu den höheren Schulen Zugelassenen möglichst eng zu ziehen, müssen wir daher auf das energischste zurückweisen. Nach dem Muster von Württemberg müssen die Schulgelder ganz bedeutend herabgesetzt werden. Preußen ö an Schulgeld das Doppelte

e acht als die anderen deutschen Bundesstaaten. Ich

ganz eine an das k gelangte Petition, dle Unentgeltlichkeit des Unterrichts eintritt, nicht nur Volksschulen, sondern auch für die höheren Schulen. ö eine größere Einheitlichkeit der Schulbücher; es wegen auf eine Verbilligung der Schulbücher gewirkt . en. Un haltbare Zustände entstehen auch, wenn im k eines Provinzialschultollegiums eine neue Ausgabe verwendet rd, benachbarten Provinzialschulkollegien für un⸗ brauchbar erklärt wird. Es sind uns za n. Beschwerden über eine zu lange ununterbrochene 836 zugegangen. Eine acht- bis neunstündige Arbeitszeit für Schul . ist viel zu viel; das geht über die kindliche Nervenkraft. er Satz Mens sana n eorpore sand gilt natürlich auch für die Ein Raubbau Nervenkraft der Schüler darf nicht werden. Sie alle, wie sehr die Nervenkraft s eine s stündige Verhandlung hier verbraucht wird. Ich bin mit der Auf— hebung der Rangordnung durchaus einverstanden; aber die Rang⸗ ordnung ist nicht allein die Ursache der Schülerselbstmorde. Der wunde Punkt ist der, daß zu hohe Anforderungen innerhalb und außer⸗ zalb der Schule gestellt werden, denen das kindliche Nervensystem er l iegen muß, sodaß es irgendeinem Schicksalsschlage nicht mehr standhalten kann. Wir treten deshalb dafür ein, daß in den Schulen neben der Pflege des Geistes die Pflege des Köipers nicht vernachlässigt wird. An dem Fall Mierus möchte ich nicht vorübergehen. Man hat die Hedwig Mierus, die Tochter eines Oberlehrers in Dortmund, nicht in das Lyzeum 11 aufgenommen, weil sie nicht geimpft war; in die Volksschule nahm man sie aber anstandslos auf. Ich möchte den Minister fiagen, auf Grund welcher gesetzlichen Be⸗ stimmungen wegen des Nichtimpfens die Hedwig Mierus von der höheren Schule verwiesen wurde. Wir ö. auch dafür, daß die Schüler der oberen Klasse in höheren Anstalten in das Wesen und die Entstehung der Reltgionsgeschichte inte fert werden; dagegen haben wir nicht das Mindeste einzuwenden. Es därfen aber nicht Sachen in das kindliche Gehirn bine ingepfropft werden, die es nicht verstehen kann. Die Rechte betrachtet uns gewisser⸗ moderne Barbaren weil nir ö. Kulturwerte, die durch das humanistische Gymnasium vermittelt werden er stören wollten. Wir sind die letzten, Kultur Erziehungswerte, die im kl assi schen liegen, ennen. . im Gegenteil, wir dafür daß Nulturschätze ganzen Holt! erf e verden. sind also j für das Aufhören hr nils n Gymnasiums, ö maber, daß im ̃ manistische Gymnasium nicht mehr seine Vorm stellung den anderen Zweigen der h heren Lehranstalten ge e Wir lig en auf die Beschäftigung mit den Naturwissen iatischen Wssse 9 , n ush weniger Wert. es halb dletzte Rest der Vorrechte des humanistif chen 8 werden. 6h Lehr I stalten en üsse erner Gelegenheit geben, die polnische die erstere, um einen großen il u sseres Fu lernen, die letztere, weil . mehr l in tachbarreich dessen Sprache 4 nnen für diese von größter deutung ist 5's wäre auch kein wenn ein größerer Tei un eres Volkes die Werke Tolstoi in ihrer Urspra len en würde. Auch der Unterricht in Stenographie auf fakultativer Grun ge ist erwünscht. Bei dem Unterricht im Deutschen muß ich dara hinweisen, wie dem Unterricht ausgemerzt irgendmwie einen tümlichen oder freiheitlichen Charakter trägt. So ist das Gedicht vom Abt, wo der Schäfer klüger war als der Kaiser jetzt aus allen Lehrbüchern verschwunden, wahrscheinlich da der Kaiser sich von einem Schäfer in der reizendsten Weise In der Nationalhymne ist der zweite Vers aus worden, soweit ich die Lehrbücher kenne. Dort heißt es: ß, nicht Reisige sichern die steile Höh', wo Fürsten stehn; Vaterlands, Liebe des freien Manns gründen den Herrscher⸗ wie Fels im Meer. Den freien Mann will man selbst Nationalhymne nicht gelten lassen. (Zuruf des Abg. von trifft ja gar nicht zu) Das trifft wohl zu, ich ver auf das Lehrbuch von Kühne und Vorwerk Seite 220, Strophe weggelassen ist. Es ist einfach ein grober nfug, was alles mit unseren schönen deutschen Gedichten und Liedern emacht wird. An die Stelle dieses ,, Stoffes kommt vjantinischer Stoff, besonders Hohenzollernanekdoten. In einem ehrbuch für Sexta sind nicht weniger als 32 Hohenzollern lekdoten in Gedicht und Prosa enthalten, darunter sogar solche von dem jetzigen Kronprinzen. Auch in den früheren Lehr⸗ üichern war vieles enthalten, was uns Sozialdemokraten nicht gefiel. ber im allgemeinen war das byzantinische Element so gut wie gar icht vertreten. Die Bet onung des Volkst imlichnationalen und der nationalen Kultur ist zu einem nationalistischen Chauvinismus der chlimmsten und verwerflichsten Art geworden. Die Geschichte sollte e ind, er Tin führen in die Geschichte der menschlichen Arbejt, in die Heschichte der Entdeckungen, in die Geschichte der Unterwerfung der ahn unter die Macht des Menschen; die Kinder sollten Wirtschafts⸗ h chichte lernen, sie sollten lernen, wie die Naturalwirtschaft durch di Heldwirts tschast abgelöst wurde, sie sollten die Umwälzungen verstehen ernen, die darch die Dampfmaschine hervorgerufen worden sind, sie sollten rfahren, daß die Gründung des deutschen Zollvereins für die Einigung Der än rie wichtiger war als die Kaiserkrönung in Versailles. Statt dessen werden in den . Settabschnitten nur einige Katsachen aus der Geschichte der Fürsten gelehrt. In den Tabellen, die as Rückgrat für den Geschichtsunterricht darstellen sollen. findet sich nichts von kulturgeschichtlicher Bedeutung. Das ist kein g ztsunterricht, Byzantinismus. nnn nern, sollte sich endlich dazu entschließen, 56 n ichtsunterricht kulturell und 5konomisch zu vertiefen. er . läuft jetzt darauf hinaus, die Sache so darzustellen, als

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mathe auch mn ums beseitigt den Schülern die ruffis che 93. zu erlernen 's besser kennen

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zjaften und muß

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in erster Linie

Verdienst der Fürsten im all besonderen. Ich muß namens protestieren, daß i ungeheuerliche und Partei gelehrt einem 33 . ratie gesproch

Attentat

zehauptungen weise te ö orig sen , gatlscher n

tun, er war anarchistischer Agitator. (Lebhafte

Wir sind allerdings eine internationale Partei, aber wir find im Grunde doch eine vaterlands freundlichere Partei als Sie. Auch der staatsbürgerliche Unterricht i haus chauvinistisch. T l es in den Lehrbüchern so dargestellt, als oh einzig und alleir Kaiser Tag und Nacht und ohne Unterlaß des deutschen Volkes tümmert. Diese Art des stagt bürgerlichen Unterrichts wirkt darauf hin, daß die Taten des Volkes verdunkelt werden, daß das Mißverstehen der einzelnen Klassen verschlimmert wird. Auch in den höheren Klassen ist von einem wir ichen staats bürgerlichen Unterricht keine Rede. Die Sekundaner und Primaner wissen in der Verfassung Griechenlands und Roms besser Bescheid als in der des Deutschen Re iiches, und sie kenn 1 die Refo er mgef Solon besser als die deutschen Gesetze.

Vef n gnisse zwischen nieht aten und R eich teichstag, zwischen iser 8 käne Ahnung. D Sinne der K eg J eines Genere Auch wir sind damit etnderstanden, daß auf d Schulwesens eine gewisse zur Erstarrung werden. Nach dem bild der S Schulgemeinde sollten auch in unseren Schulen,

Volksschulen, Licht! und Luftbäde

rung der körperlichen,

lung der it vielen ; Berechtigungswese

sei alles Gute und Große nur ein gemeinen und der Hohenzollern im meiner Partei auf das entschiedenste dagegen den geschichtlichen Lehrbüchern so Meinungen über die sozialdemokratische Der Redner verliest eine Stelle aus

J e, i, be, , , . [nnn zer Arbeiter durch die Sozia

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ko mma den, muß die zu e chen. Der unerträgliche

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Abg. Dr. Krause⸗Lauenburg (kons.) n vielen Fragen des höheren Schulwesens ist bei den Rednern aller bürgerlichen Parteien eine . ,, zu in, ,, namentlich in dem Wunsch, daß auf dem Gebiete des s höheren Schulunterricht eine gewisse Ruhe eintreten möge. Wir stehen 946 dem Standpunkt, . in den unteren Klassen und bei dem llehergange nach Prima strenger gehandhabt 6 In . Sexta und Quinta muß bereits beurieilt werden, ob e Schüler 8 zum Einjährigen kommen kann, es nicht . ist den S . er in eine Mi itt e chule zu hringe er eine für das praktische Leben zn Bildun ng erhält Wer nur mit ? jähr ö nd ienst erreicht, so besucher e sollen sicher ö daf sie das machen mi

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leistet, und beim Referendarexamen hat man erst Klausurarbeit eingef di doch auch tempore zu ist. Im praktis chen Leben tst a jeder Geschäftsbrief Vortrag usw. eine beit 6 eln phone und deshalh sol

in der Schule schon Das⸗ häufig solche Arbeit und der Eharakterbil dung durch die Lehrer hat scho ö uin gefunden. Die Eltern wußten Jungen in der Schule steht, jetzt sagt der gefragt wird, warst du Schul Ja ich habe le gekt onnt od 1 nicht 6. kon imen. Ver Funge ist & ptimist, er weiß nicht, was er aller sätte antworten sollen, oder er sagt die Unwahrheit aus Furch vor Strafe. viertel oder halbjiährige Zeugnis reicht die rn, aus, sich ein klares Bild von en Leistungen der

zu machen. Und den Gang zum Lehrer treten viele 6 an, leider, denn wir fieuen uns über jeden, der zu uns kommt. dich dem Erlaß sollen nur alle vier bis sechs Wechen Extemporale , werden, das ist eine Erschwerung, zumal e Termin vorher

r nicht angekündigt werden soll. Dann kommt die Ueberraschung und darunter leidet gerade der gute

Schüler, und er schrelbt daneben Eine sehr bedenkliche Bestimmung ist nach meinen Erfahrungen aus der Praxis, daß von der Zensierung der sämtlichen Arbeiten ab— zusehen ist, wenn ein erbeblicher Teil, etwa ein Viertel der Arbeiten, zu gering ausgefallen ist. Diese Be stimmung, durch die eine möglichste Freiheit gelassen werden soll, wird in der Praxis zu einer Einschränkung führen. Es kann 3. B. be stimmt werden, daß, wenn eine Arbeit nicht zensiert wird dann kurz hernach eine neue geschrieben werden muß. Dagegen sind doch große Bedenken zu erheben. Der Lehrer wird dadurch geradezu gejwungen, dafür zu sorgen, daß eine Arbeit genügt, denn er wird l nicht durch die Wie rh oben dem Vorwurf aus fetzen, daß er die Arbeit nicht zensieren kann, daß er also die Schüler . genügend gefördert hat. Auf alle Fälle wird, dadurch die Leistung des Schülers herabgedrückt. Ueber die Uebungssätze ö der Erlaß, daß möglichst in jeder Unterrichtsst und die für are n stisch und l he e mn in den Sprachen . ist, von dem Schüler einige Sätze zu übersetzen oder schrfftlich

mac icht,

Fahren nicht früher 8 scheid, wie es mi Schüler einfach, wenn hast du alles gekonnt?

zu diesen Ueb ungssätzen kommen? 2 sstunde mit den Uebungssätzen ver⸗ loren gehen. Wenn man anders benutzt, fördert man den

l . kommt die Neueinrichtin ig der Kurzstunde. terricht ve erlier man intolge der Kurzstunde in

beim Griechischen. Die Aufor

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eider vir e eint Der Gesichtspunkt der durchaus verfehlt. Dad schlägt der gewollte Fwec! haͤufig in sein Gegenteil um; verscht Professoren haben das deutlich ausgesprochen. Es ist eine der wich⸗ tigsten Forderungen, daß man die Mädchen zu größerer Selbstzucht k Nur dadurch kann die Prostitution am wirksan sten bekämpft verden; Polizeimaßregeln nützen hier gar nichts. Unfere Pädagogen muff en immer mehr zu Zexualpädagogen werden K und Leistungsfähigkeit der R anner sind die stärksten Kräfte des ganzen schen Staagolebens. ieses Ziel ist es, dem wir gemei nsam streben haben.

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Schulformen gewahrt wird. lich miteinander dar uf .

essie gekommen ist. Woran as aber gelegen? amit Minister nicht chäftigt, obwohl das vie leicht eine 6 erzieherische Wirkung haben können. An den Cölner Katholiken ö. es nicht sondern der Streit ist durch das Cölner protestantische Presbyterium entfacht worden. Wir diese Dinge nicht so einfach mit Stillschweigen übergehen. Wir müssen darauf hinweisen, wie sehr geneigt die Katholiken Cölns zum Frieden waren, daß abeꝝ auf der anderen Seite diese Geneigtheit nicht vorhanden war. (Zuruf links: Duisburg! Ich weiß nicht, waß Sie damit meinen. Ver r Minister hat sich auf eine angese hene katholische Seite bezogen. Ich muß darauf hinweisen, daß diese an⸗ gesehene katholische ite schon häufig Aeußerungen von sich gegehen hat, auf die wir uns politisch nicht einlassen konnten. Wir 3. damit einverstanden, wenn der Minister den Grundsatz ausspricht, daß in der Schule nicht ein falscher Intellektualismus die Charakterbildung verdrängen darf. Die Grundsätze des Ministers können wir meistens unterschrelben, aber die Ueberführung dieser Grundsätze in die Praxis läßt manchmal sehr zu wünschen übrig. Ich kann mich bis jetzt nicht mit der bloßen Existenz des Extemporaleerlasses beruhigen. Beruhigend ist für die Ober⸗ lehrer, daß nun die Zwölfstundenklausel endgültig fort⸗ fällt, aber ich bin der Meinung, daß es nicht erst zu dem Reichsgerichtsurteil hätte kommen dürfen. Es ist er⸗ freulich, daß der Minister in diesem Jahr in bezug auf die finn ft elbar leit der städtischen Oberlehrer entgegen kommender gewesen ist. Weniger befriedigend war das

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