f arherei,
stellung für eröffnet. Nach dem Gesang der Nationalhymne erfolgte ein Rundgang durch die Ausstellung. — Der Grund⸗ edanke der Ausstellung ist die Betonung der Güte der Arbeit. ie ganze deutsche Arbeit, das einfachste Erzeugnis der Maschlnen und des Handwerks, fallen in den Bereich der Werlbund—⸗ bestiebungen. Man will dem billigen Schund, dem wertlosen Massen. erjeugnis entgegenarbeiten, indem man wieder die Güte des Matertals reden und dag, was man herstellt. unter die Obhut einer künstlerischen Idee bringen läßt. Die Wege zu diesem Ziele 2 der Deutsche Werkbund auf der ersten großen Werkbund⸗ ausstellung, auf einem ausgedehnten, längs des Rheing gelegenen Gelaͤnde, ju zeigen. Neben einer großen Abteilung, in der die . dieser nationalen Bewegung ihre Erzeugnisse ausstellen, nd in je einer Abteilung vorbildliche Erzeugnisse ver⸗ schiedener Zweige, wie Textil, und Bekleidungsindußrie, Leder⸗ inbustrie, Fapierindustrie, Linoleumindustrie, Steinindustrie, Buch⸗ gewerbe, Schriftgewerbe, Reprodukttonstechnik, Musikinstrumente, metallverarbeitende Gewerbe, Möbelindustrie u. a. m., zur Schau gestellt. Weiter sind kirchliche und Friedhofskunst, Archi tektur und Städtebau, Kunst im Handel, Sport usw. in be⸗ sonderen Trakten der Haupthalle untergebracht. In besonderen Ge⸗ bäuden werden verschiedene Gesamtgebiete ebenfalls unter dem Gesichtspunkt der Qualität gezeigt. Ein Modelltheater, Echt⸗ Gobelins und dergleichen wehr sind ew der Farben⸗ schau untergebracht. Besonders vorbildliche Läden, deren Schau⸗ fensterdekoraklonen unter der Leitung berufener Künstler ausgeführt wurden, befinden sich in der Ladenstraße. Lokomotiven, Eisenbahn⸗ Straßenbahn und Kraftwagen, Flugzeuge und dergl. mehr sind in der Verkehrshalle untergebracht. Das Kolonialhaus ist zur Aufnahme der für unsere Kolonien bestimmten Erzeugnisse vorgesehen und will vorbildlich sein für eine zweckmäßige Bauweise in den Tropen. Wohnungen für verschiedene Einkommenstufen findet man im Etagenhauꝛf und in den Reihen, und Kleinwohnhäusern. Viele Arten der Antriebwerkzeug⸗ und anderer Maschinen werden in der Fabrik aufgestellt und den Besuchern im Betriebe gezeigt. Das Geschäftsgebäude ist mit besonders schönen und praktischen Ein⸗ richtungen ausgestattet. Im ‚Haus der Frau‘ wird der Anteil der Frau an der neuen deutschen Werkkunst veranschaullcht. Ein niederrheinisches Dorf, bestehend aus Kirche, Gehöft, Gasthaus, Industriearbeiter⸗ und Tagelöhnerhäusern, wird das besondere Interesse der Landwirtschaft erwecken. Aber auch an Bauten, die für Vergnügungen und Unterhaltungen besttmmt sind, fehlt es auf der Kar , nicht. An erster Stelle sei die Festhalle genannt, die den über 170 Kongressen als Versammlungsort dient. Ferner gibt es ein Theater, in dem Festspiele und andere hervorragende Werke zur Aufführung gelangen, ein Teehaus, Restaurants, Cafés und vieles andere mehr.
Wiesbaden, 17. Mali. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser und König nahm gestern vormittag um 11 Uhr eine Parade über das Füstllerregiment von Gersdorff (Kurhessisches) Nr. 80, das zweite Nassauische Infanterieregiment Nr. 88 (ohne das zweite Bataillon), die zweite Abteilung des 1. Nassauischen Feldartillerieregiments Nr. 27 (Oranien), und das 2. Nassauische Pionierbataillon Nr. 25 ab. Die Truppen hatten, wie üblich, vor dem Kurhause Aufstellung genommen. Die Parade befehligte der Kommandeur der 41. Infantertebrigade Generalmajor von der Esch. Zugegen war der Kommandierende General dez XVIII. Armeekorps General der Infanterie Generaladjutant von Schenck. Kriegervereine, Sanitätsko⸗ lonnen und Jung-⸗Deutschland⸗Vereinigungen von Wiesbaden Stadt und Land waren aufmarschliert; Schulkinder bildeten Spalier, hinter denen ein tausendköpfiges Publikum stand. Gestern war hier Kinderhilfstag. Alles war daher mit Kornblumen und Margueriten geschmückt, und so trug auch Seine Majestät, als er in der Uniform der Gardekürassiere vom Schlosse zur Parade ritt, am Küraß einen Strauß Kornblumen. Nach der Parade führte Seine Majestät die Fahnenkompagnie nach dem Königlichen Schloß zurück, wo um 1 Uhr Frühstückstafel stattfand. Nach der Tafel nahm Seine Majestät eine Dankeshuldigung an— läßlich des Kinderhilfstags von „09 Mädchen und Knaben der Volks- und Mittelschulen Wiesbadens enter, die vor der Balkonecke geschlossen aufgestellt waren. Auf dem Balkon erschienen Seine Majestät der Kaiser und König, Seine Hoheit der Prinz Friedrich Karl von Hessen nebst seiner hohen Gemahlin und die anderen Tafelgäste Seiner Majestät. Die Kinder sangen zuerst in Begleitung von Militärmusik das Niederländische Dankgebet“, dann a cappella „Wem Gott will rechte Gunst erwelsen und „Ich hatt' einen Kameraden“. Den Schluß machte die Nationalhymne. Seiner Majestät, der auf das freundlichste dankte, brachten die Klnder und ein überaus zahlreiches Publikum stärmische Huldigungen dar. Am Abend wohnte Seine Majestät mit den Fürstlichen Gästen der vierten Fe styorstellung im Königlichen Theater bei. Gegeben wurde Don Juan“, mit dem Stockholmer Kammersänger John Forsell in der Titelrolle.
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Der heutige fünfte Abend der Festvorstellungen brachte die alte Ge⸗ sangsposse Robert und Bertram“, der Seine Majestät und die Herren des Gefolges beiwohnten.
Frankfurt a. M., 17. Mai. (W. T. B.) Gestern vormittag wurde die vom Frankfurter Flugmodellverein anläßlich des Prinz Heinrichfluges veranstaltete zweite Flugmodelausstel lung eröffnet. er Stadtrat Dr. Levin hielt die Eröffnungsrede. Die Ausstellung ist reich beschickt. Es sind etwa 170 Modelle ausgestellt, Flugzeuge und Gleitflugzeugmodelle aller Art sowie Modelle von Gleitbooten, Motorschlitten und dergleichen.
Darm stadt, 16. Mai. (W. T. B.) Aus Anlaß der Eröff⸗ nung der Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie fand beute mittag auf der Mathildenhöhe ein Festmahl statt, an dem Seine Königliche Hobeit der Großherzog, die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden und zahlreiche Gäste, unter ihnen die Oberbürgermeister von Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Aschaffenburg und Heidelberg teilnahmen. Seine Königliche Hoheit begrüßte in einer kurzen Ansprache die Versammlung und gab seiner Freude und seinem Danke über das Zustandekommen der Ausstellung Ausdruck. Er trank auf das Wohl der Darmstädter Künstlerkolonie. Der Geheime Rat Römheld, der Vorstand des Großherzoglichen Kabinetts, hob in seiner Rede hervor, daß sich die Darmstädter Künstlerkolonie zu einem wohlgefestigten Organismus entwickelt habe. Der Redner sprach Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog Dank für alle Förderung aus und dankte der Darmstädter Künstlerkolonie und allen, die zu dem Zustandekommen der Ausstellung beigetragen haben. Er schloß mit einem Hoch auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog.
Darm stadt, 18. Mat. (W. T. B.) Der Start zum Prinz ⸗Heinrich⸗Flug vollzog sich gestern früh programmmäßig und glatt. Das Wetter war verhältnismäßig gut. Der Himmel war bedeckt, die Windverhältnisse zunächst sehr gut. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Heinrich von Preußen, der Groß— herzog und die Großherzogin von Hessen wohnten dem Abflug bei. Die erste Etappe des Fluges ging über Straßburg nach Frankfurt a. M., die zweite von dort über Koblenz nach Cöln und zurück. An dem Fluge beteiligen sich 18 Offizierflieger und 13 Zipil⸗ flieger. Im Laufe des gestrigen Vormittags sind 19 Flieger in Frankfurt a. M. angekommen. Von diesen stiegen dort 16 zur zweiten Etappe nach Cöln und zurück auf. Beide Etappen zurückgelegt haben 12 Flieger, in Frankfurt startbereit zur zweiten Etappe lagen 4 Flieger. Auf der Strecke Darmstadt— Straßburg — Frankfurt lagen 3 Flieger, in Darmstadt selbst zwei Flieger. Konkurrenzberechtigt waren geftern noch 22 Flieger. — Aus Pforzheim wird gemeldet! Das Flugzeug Nr. 19, Luftverkehrs⸗ doppeldecker, ist infolze Explosion des Motors in der Nahe von Pforzheim aus etwa 30 bis 45 m Höhe abgestürzt und in Brand geraten. Der Flugzeugführer Leutnant Walz vom Königlich Bayerischen 8. Infanterieregiment Groß⸗ herzog Friedrich IJ. von Baden, kommandiert zum Bayerischen Fllegerbataillon, hat leichte Brandwunden erlitten, der Leutnant Müller ist tot. Der Leutnant von Hiddessen stürzte, wie weiter gemeldet wird, bei Loffenau ab, doch blieben er und sein Begleiter unverletzt. Ferner ist der Oberleutnant Kolbe auf dem Rückfluge von Cöln nach Frankfurt bei Hechtsheim bei Mainz abgestürzt, wahrscheinlich infolge von Explosion. Der Führer blieb unversehrt, der Beobachter, Leutnant Rohde, erlitt schwere Verletzungen, denen er in vergangener Nacht erlag. — Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich ist im Automobil in Frankfurt a. M. ange⸗ kommen. Er weilte bis zur Ankunft der letzten Flieger auf dem Flugplatz. Er wird bis Dienstag in Frankfurt verbleiben.
Friedrichshafen, 16. Mai. (W. T. B.) Das neue Mllitär⸗ luftschiff ‚L 3‘ unternahm heute früh 6 Uhr eine 35 stündige Höhenfahrt und erreichte dabei eine Höhe von 3125 m, d. i. die höchste bisher von einem Luftschiff erreichte Höhe. Die Besatzung betrug einschließlich der Marineabnahmekommission 17 Personen. . ö
Hamburg, 17. Mai. (W. T. B.) Gestern nachmittag traf eine große Zahl englischer Arbeiter und Angestellter, Angehörige des National council of adult school unions, hier ein. Abends fand im Uhlenhorster Fährhaus eine Begrüßung der englischen Gäste statt; heute werden sie vom Senat empfangen werden.
London, 17. Mat. (W. T. B.) Anhängerinnen des Frauenstimm rechts steckten in der vergangenen Nacht die Tribünen des Rennplatzes in Birmingham in Brand. Die Tribünen wurden vollständig zerstört. Der Schaden ist groß.
2
Galvesten, 16. Mai. (W. T B.) Das Lager han Merchants Planters Compreß Companv ist heute
6. zerstort worden. 11 000 Baumwollballen wurden eschãdigt. .
Lecco, 17. Malt. (W. T. B.. Vier Touristen aus M
unternahmen heute ohne Führer eine Besteigung des Grin
von Süden her. Drei von ihnen, die mit Seilen gneinandergeh waren, stürzten in eine 200 m tiefe Schlucht hinab und mn unten zerschmettert. Die Opfer sind der Ingenieur Mann, Student Venturoli und der Werkmeister Deveechio. Der
Teilnehmer, ein Ingenieur Fasana, konnte ihre Leichen nn
3
6 Baurat J
halle 174 Personen teil, prinzessin, die
Prinzen Wilhelm, mahlin, der Graf
und die Gräfin de la Gardie und n
In einem Trinkspruch auf den König und die Königin von St
sprach der deutsche Gesandte von Reichenau das schmerzlch dauern darüber aus, daß Krankheit den König und die Königin
fernhalte, und gab zugleich der Zuversicht auf baldige Genen sprach ferner die Hoffnung aus, ö
Königs Ausdruck. Er
Majestäten in nächster Ausstellung besuchen
Zeit die
Kurz darauf erhob sich der Kronprinz, um in einem Trin . auf den Deutschen Kaiser den Vertretern Deutschlands Dank rege Beteiligung an der Ausstellung auszusprechen. Darauf, daß
Deutsche Kaiser bewogen gefunden habe, sich persönlich mi
wunderschönen Kollektion von Majoliken aus Cadinen der den .
Ausstellung anzuschlleßen, lege man in Schweden ganz bes Wert. An den König von Schweden und an den Deu Katser wurden Huldigungstelegramme abgesandt. Montreal, 18. Mai. (W. T. B.) Der Kutter „Ser
eldet drahtlos über Sable Island, daß er das dritte Bo am 3. Mat auf hoher See verbrannten Dampfers „C bian“' aufgefunden habe. Fünf Mann der Besatzung sein am Leben, unter ihnen der erste Offizier. Elf Mann hat Tod durch Erfrieren erlitten und seien ins Meer g worden. Der Kutter „Seneca“ werde am Montag in Hallp treffen. Das Boot wurde in der Nähe der Küste von Neu land unter 43 Grad 25 Min. nördlicher Breite und 59 Grad westlicher Länge gesichtet. Die Ueberlebenden waren geistig und! lich völlig erschöpft.
Tobruk, 16. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer „ Solse ist in der Nacht vom 14. zum 15. d. Mts. und Raselmilhr, nahe bei der Küste, aufgelaufen der Frühe des 15. gaben Beduinen, während sich ei der Besatzung und der Reisenden auf t einschiffte, mehrere Gewehrschüsse ab, durch die ein Heijg ein Matrose getötet, ein Maschinist und zwei Reisende ve wurden. Die übrigen gelangten unversehrt nach Tobruk. J Schiffe haben sich an Ort und Stelle begeben, um die an Bo Solferino“ gebliebenen Personen zu bergen. Das Befinden de wundeten ist zufriedenstellend.
Melbourne, 18. Mat. (W. T. B.) Stettin befand, erlitt am 31. März bei Neu Irland den einer Welle. Die Mannschaft blieb acht Tage auf dem Als man keinem anderen Schiff begegnete, verließen 15 und 19 Chinesen das Schiff im offenen Boote unde nach vielen Strapazen Rab aul im Bismarck⸗Archipel. Die lische Regierung wird ersucht werden, ein Kriegsschiff auf die nach der Cairnhill?“ auszusenden, auf der sich noch der und vier andere Offiziere befinden, die das Schiff nicht hat lassen wollen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweitns
Dritten Beilage.)
Theater. Nentsches
Königliche Schauspiele. Dienstag: Dpernhaus. 105. Abonnements vorstellung. Elektra. Tragödie in einem Aufzuge von Hugo von Hofmannsthal. Mußt von Richard Strauß. Musikalische Leitung: Herr Generalmustkdirektor Blech. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 8 Uhr.
Schauspielhaus. 133. Abonnementsvor⸗ stellung. Peer Gynt von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern) In freier Ueber⸗ tragung für die deutsche Bühne ge⸗ staltet von Dietrich Eckart. Musik von Gdward Grieg. In Szene gesetzt von Herrn Regifseur Dr. Reinhard Bruck. Mustkalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Besl. Anfang ?? Uhr.
Mittwoch: Opernhaug. 106. Abonne⸗ mentsvorstellung. (Gewöhnliche Preise.) Der fliegende Holländer. Romantische Dper in drei Akten von Richard Wagner. Anfang 75 Uhr.
Schauspielhaus. 134. Abonnements vor⸗ stellung. 1812. Schausplel in fünf Aufzügen von Otto von der Pfordten. Anfang 74 Uhr.
Donnerstag: Hamlet.
Dienstag, haufen.
Freitag: Der Snob.
mustk.
zietat).
Abends 8 Uhr: Komödie in fünf Müller⸗Schlösser.
heater. (Direktion: Mar
Reinhardt.) Dienstag, Abends 74 Uhr:
Shakespeare Zyklus: Was ihr wollt. Mittwoch und Freitag: Othello.
Sonnabend: Was ihr wollt.
Kammerspiele. Abends 3 Uhr: Scheiter⸗
Mittwoch: Bürger Schipvel. Donnerstag: Mein Freund Tebdy.
Sonnahend: Sumurun.
Komüdienhans. Dienstag, Abends 84 Uhr: Kammermusik. drei Akten von Heinrich Ilgenstein.
Mittwoch und folgende Tage: Kammer⸗
Nenutsches Künstlertheater So⸗ (Nürnbergerstr. 70 71, gegenüber dem Zoologischen Garten.) Schneider Wibbel. Bildern von Hans
Schillertheater. O. (Wallner theater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Ueber unsere Kraft. 1 Teil. Schau⸗ spiel in zwei Akten von Börnstjerne Björnson.
Mittwoch: Das große Licht.
Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Ge⸗ schäft ist Geschäft. — Abends 3 Uhr: Klein Eva.
Charlottenburg. 8 Uhr: Klein Eva. Akten von O. Ott.
Mittwoch: Der Kompagnon.
Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Nosen montag. — Abends 3 Uhr: Ueber unsere Kkraft. 1. Teil.
Welisch. England.
Dienstag, Abends Lustspiel in drei
Fliege.
Lustspiel in
Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck ⸗ Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Tiefland.
Mittwoch: Zum ersten Male: Der Zigeunerbaron.
Donnerstag, Nachmittags 3 Ubr: Die lustigen Weiber von Windsor. — Abends: Der Zigeunerbaron.
Freitag: Die Meistersinger von
Dienstag,
Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Die Fledermaus.
Custspielhans. (Friedrichstraße 236.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Die spanische von Schwank Franz Arnold und Ernst Bach.
Mittwoch und folgende Tage: spanische Fliege.
Restdenztheater. Dienztag, Abends 81 Uhr: Zum ersten Male: Jeanettes Dunkelkammer.
Mittwoch und folgende Tage: nettes Dunkelkammer.
Montis Operettentheater. (Früher: Birkns Busch. Diensta⸗ Neues Theater.) 8 Uhr: Jung Eugland. Operette in drei Akten von Rud. Bernauer und Ernst Musik von Leo Fall.
Mittwoch und folgende Tage: Jung
8 Uhr: Gastspiel des Deutschen Das Mirakel.
Mittwoch und folgende Tage; Mirakel.
Diengtag, Abends
Verlobt: Mira Freiin von Hol
Tettenborn mit Hrn. J
in drei Akten von Gllguth (Neumarkt i. Schl Wll Die Verehelicht: Hr. Rittmelster von Kleist mit Frl. Lonny vo schweig (Standemin). Geboren: Eine Tochter; Hm melster Hans Detlof bon Bu (Pasewalk). Hrn. Dr. Paul (Charlottenburg). . Gest or ben: Hr. Oberforstmeista Tillgner (Minden i. Westf.. 7 Geheimer (Ratibor O. S.). — Hr Ernst Keil (Altkalen). — gutsbesitzer Wilhelm von
Jea⸗
Eugen, mi
zwischen 8 ö
Rettung
Der Dan Cairnhill, der sich auf der Fahrt von Nauru und Syd
Familiennachrichte Hrn. Leutnant Heinrich von! (Frankfurt a. M. — Mainz). Wilhelm Grafen von Pfeil un
Justizrat Viktor. Hr.
Berliner Theater. Dienstag, Abends 3 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Mittwoch und folgende Tage: Wie einst im Mai
Donnerttag, Nachmittags 3 Uhr: Große RNosinen.
Theater in der Königgrützer Straße. Dienstag, Abends 3 Uhr: Mr. Wu. Englisch⸗chinesisches Spiel
J in drei Akten von H. M. Vernon und
Harold Owen. Mittwoch und folgende Tage: Mr. Wu.
Mittwoch: Der Raub der Sabine⸗ rinnen.
Cesstngtheuter. Dienstag, Abends 8 Uhr: Pygmalion. Lustspiel in fünf Akten von Bernard Shaw.
Mittwoch bis Freitag: Pygmalion.
Sonnabend: Peer Gynt.
Theater an der Weidendammer
Brüche. Dienstag, Abends 84 Uhr: Der müde Theodor. Schwank in drei Akten von Max Neal und Max Ferner. (Henry Bender als Gast.) Mittwoch und folgende Tage: Der müde Theodor. (Henry Bender als
Nürnberg. Sonnabend: Das Rheingold.
Theater des Mestens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Polenblut. Operette in drei Akten von Oskar Nedbal.
Mittwoch und folgende Tage: Polen⸗ blut.
Theater am Nollendorfplatz. Dienztag, Abends 8 Uhr: Der Juxz⸗ baron. 3 von Pordes. Milo und Hermann Haller. Gesangttexte von Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
Mittwoch und folgende Tage: Der
Gast.)
Juxbaron.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld. Dienstag, Abends 8 Uhr: Wenn der Frühling kommt! Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Georg Okonkowsky. Ge⸗ sangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.
Mittwoch und folgende Tage: Wenn der Frühling kommt!
Donnerstag, Nachmittags 33 Uhr: Char⸗ leys Tante.
Trianontheater. (Georgenstr. nahe Bahnhof Friedrlchstr.) Dienstag, Abends 3 Uhr: Die Notbrücke. Lustspiel in drei Akten von F. Grésae und F. Croisset.
Mittwoch und folgende Tage: Die
Notbrũücke.
(Gulben bei Cottbus). — Fr. .
Osten, geb. von Fr. Gertrud Ba Tiedemann
von der (Berlin). Bauern, geb. von schweig).
Verantwortlicher Redalte J. V.: Web er in Ben
Verlag der Expedition Heid
in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchduuns
Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmh . Elf Beilagen
leinschließlich Böõͤrsenbeila
Erste Beilage
——
zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
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Deutscher Reichstag. 269. Sitzung vom 16. Mai 1914, Vormittags 10 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Feststellung des Reichshaushaltsetats für das . 1914, und zwar des „Etats für den Reichstag“.
Ueber den Anfang der Sitzung ist in der vorgestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. .
Abg. List⸗ Eßlingen (nl): Den Klagen des Abg. Ledebour über unsere Geschäftsbehandlung kann man die Berechtigung nicht ab⸗— sprechen, aber seinen Besserungsvorschlägen kann ich nicht folgen. Nicht
6 wenigsten sind die heutigen unbefriedigenden Zustände auf die
alschen Dispositionen der Regierung zurückzuführen. Die Budget⸗ kommission müßte früher mit der Etatberatung beginnen können. Es heißt dem Reichstage zuviel zumuten, wenn soviel Gesetzentwürfe in⸗ nerhalb einer Tagung ihm vorgelegt werden wie diesmal. Und ganz unrichtig ist es, ihm noch in letzter Stunde so bedeutsame Vorlagen wie das Rennwettgesetz und das Altpensionärgesetz zu machen, die un möglich noch ordnungsmäßig erledigt werden können. Für die Zukunft sollte sich die Regierung also besserer Dispositionen befleißigen. Zu den früheren schönen Zuständen 3 Stunden Kommissions⸗ und „Stunden Plenarsitzungen täglich, wird man heute bei der gesteigerten Fülle des Materials nicht wieder zurückkehren können; wir müssen uns damit abfinden, länger als 8 Stunden täglich zu sitzen; aber viel⸗ leicht würde uns die Arbeit wenigstens etwas durch ein besseres Mittagessen in den Erfrischungsräumen erleichtert. Man soll die Gründe für den heutigen Zustand auch nicht nur außerhalb seiner selbst suchen; bei einer Einschränkung unseres Redebedürfnisses, wenn wir uns selbst Zügel anlegen, werden wir bei guten Dispositionen der Regierung, wenn eine Ueberschwemmung mit Material nicht eintritt zu befriedigenderen Zuständen gelangen. Viele von uns haben doch auch einen Beruf und sind Familienväter, sie können sich nicht aus schließlich dem Reichstage widmen. Das Diätengesetz ist ja ver⸗ besserungsbedürftig, aber es trägt eben keineswegs allein die Schuld. Wir haben den Antrag auf Gewährung der Freifahrt an die Reichs tagsmitglieder für die ganze Dauer der Legislaturperiode wiederholt. Der Antrag ist 1912 einstimmig, 1913 gegen wenige Stimmen an genommen worden. Der erstrebte Zustand bestand bis 1884, wo er ganz plötzlich abgeändert wurde. Bei der Beratung des Diäten gesetzes wollten wir diesen früheren Zustand zum Gesetz erheben; dieses Verlangen ist aber damals nicht erfüllt worden. Der Zweck dieser Vergünstigung ist entweder, den Abgeordneten die freie Reise von ihrem Wohnort nach Berlin oder zurück zu ermäglichen, oder es ist in erweitertem Sinne der, den Abgeordneten Gelegenheit zu geben, sich das ganze Deutsche Reich behufs ihrer Information zu besehen. Ist letzteres der Zweck, dann ist die Form der Gewährung seit 1884 durchaus unvollkommen, denn während der Session selbst sollen wir doch hier sein und nicht reisen. Aus diesen Gründen könnte die Re⸗ gierung, ohne sich etwas zu vergeben, den Wünschen des Reichstags nachkommen. Und was würde es denn schaden, wenn der einzelne Abgeordnete, nachdem er sich solange hier in der Reichstagsarbeit ge quält und gemüht hat, seine Bade- und Erholungsreise mit der Freikarte macht? Uebrigens würde auch nicht eine einzige Agitations⸗ reise mehr gemacht werden, wenn die Freikarte durch die ganze Legis⸗ laturperiode gilt. Die Regierung soll sich doch nicht nachsagen lassen, daß sie bei ihrer Entscheidung darüber, ob der Reichstag vertagt oder geschlossen werden soll, auch die Freikarte in Betracht zieht. Von einer „Prämie für Wohlverhalten des Reichstags“ sollte doch in diesem Zusammenhange keine Rede sein. Stimmen Sie also unserem Antrage einhellig zu. Weiter empfehle ich Ihnen den Antrag auf Einsetzung einer besonderen Handels, und Gewerbekommission; sie wird für unsere Geschäfte nur von Vorteil sein.
Abg. Gröber Gentr.): Dem Antrage wegen Verlängerung der Freifahrtkarten über die ganze Legislaturperiode stimmen wir zu. Das Diätengesetz hat seine Schuldigkeit getan. Jetzt haben wir we⸗ nigstens einen beschlußfähigen Reichstag, wenn es nötig ist. Eine sehr ins Gewicht fallende Ursache für die Verlängerung der Sitzungen sind die ewigen Wiederholungen. Das hält kein Mensch auf die Dauer aus und muß das Interesse an den Verhandlungen erschlaffen lassen. Es geht nicht an, große Teile des Etats in die Budget— kommission zu verweisen, dort monatelang darüber zu verhandeln und dann hier im Plenum alles zu wiederholen. Man sollte sich hier das englische Parlament zum Muster neh: nen. Bei einem Spezial⸗ gesetz muß man ja die Sache in einer Kommission vorbereiten, um das Material zu klären. Ich vermag nicht einzusehen, weshalb man den Etat, bei dem es sich meist immer um disselben Dinge handelt, jedesmal der Kommission überweisen muß. Schädlich ist auch der twige Mitgliederwechfel in den Kommissionen. Eine ständige Kom⸗ miffion sollte im großen und ganzen einen festen Mitgliederbestand
haben. Dann vermeidet man auch die fürchterlichen Spezialisten, die der Schrecken aller Kommissionsberatungen sind. Schuld an der ge⸗ schäftlichen Lage ist aber auch die mangelnde Disposition der Re⸗ gierung. So weiß jetzt kein Mensch, ob geschlossen oder vertagt wird. Kein Abgeordneter kann über seine Jeit disponieren. Das ist eine Behandlung, gegen die man Verwahrung einlegen muß. Bird der Reichstag einberufen, dann liegt nur der Etat vor. Im Laufe der Session kommen tropfenweise die Spezialgesetze und manche sogar erst in den letzten Tagen. Wir sollten schon bei Sessionsbeginn das Hauptmaterial vorgelegt erhalten. Vielleicht kann man auch an eine frühere Cinberufung des Reichstages denken. Die Hauptschwierig⸗ keit liegt darin, daß uns bisher die Spezialgesetze nicht rechtzeitig vor⸗ gelegt wurden. Die Regierung könnte sich rechtzeitig mit dem Senio⸗ renkonvent in Verbindung setzen, der gern bereit sein wird, mit der Regierung zusammen Maßnahmen zu beraten, um einer Verstopfung des Reichstages mit en n, vorzubeugen. Notwendig ist auch eine Prüfung der Rechtsverhältnisse der Bibliotheksbeamten des Reichstags. Auch das Beamtenperhältnis aller Reichstagsbeamten muß einheitlich geregelt werden. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen (fortschr. Volksp.): Daß unsere Kommissionen wie die Taubenschläge sind, ist eine Folge des ganz unerträglichen Zustandes, daß wir infolge der vielen uns zugehenden Gesetzentwürfe die Kommissionen nicht alle besetzen können. Der Abg. Gröber weiß selbst, daß die Spezialisten für eine Partei recht notwendig sind. Ich meine auch, daß das Pauschale im Diätengesetz sicher zur Verlängerung der Sitzungen geführt hat. Das Gesetz ist eine Regelung auf Grund der Fixigkeit. Es ist doch eine geradezu blödsinnige Bestimmung, daß jemand keine Diäten bekommt, dem auf dem Wege zum Reichstage ein Unglücksfall zugestoßen ist, und der nun in einem Krankenhause liegen muß.
Vizepräsident Dr. Pa asche: Ich bitte, doch nicht Bestimmungen, die auf Grund von Reichstagsbeschlüssen getroffen sind, „blödsinnig“ zu nennen.
Abg. Müller-Meiningen (fortschr. Volksp.) fortfahrend: Es soll sogar vorkommen, daß Präsidenten, die die ganze Sitzung beinahe präsidiert haben, die Diäten verloren haben, weil sie vergessen hatten, sich in die Lohnliste einzutragen. Auch wir erblicken das Demütigende der Eisenbahnfreikarte in dem Verdacht, daß wir uns dadurch beein⸗ flussen lassen. Der Verdacht, daß wir für gutes Betragen belohnt werden, schädigt das Ansehen des Reichstages. Man behandelt uns wie Schuljungen, denen man sagt, wenn Ihr Euch gut betragt, dann bekommt Ihr Ferien. Die unwürdige Gesamtsituation beruht nur zum Teil auf der Schuld des Reichstages. Wir könnten daran denken, ob wir uns nicht wenigstens die erste Lesung mit ihren endlosen Deklama— tionen ersparen könnten. Den größten Wert lege ich auf einen Ge—⸗ schäftsplan. So kann es nicht weitergehen wie bisher. Die Haupt— schuld trifft die Regierung für die Planlosigkeit, mit der sie einen Gesetzentwurf nach dem andern bis in die letzte Zeit vorgelegt hat. Wen will man damit, ich möchte beinahe sagen, täuschen? Beim Be⸗ ginn der Session müßte eine Verständigung zwischen Regierung und Reichstag stattfinden. Nur so kann eine Harmonie zwischen beiden herbeigeführt werden. Wir werden immer wieder verlangen, daß der Bundesrat auf uns mehr Rücksicht nimmt. Das Gebot, Du sollst nicht stehlen, gilt auch von der Redezeit des Reichstages.
Abg. Frommer (dkons): Dem Antrag auf Niedersetzung einer Handels- und Gewerbekommission liegt ein sehr verständiger Gedanke zugrunde. Im Abgeordnetenhause bestand . eine solche Kommission, und unsere Geschäftsordnung sieht die Möglichkeit der Niedersetzung einer solchen Kommission vor. Aber die Folge wird sein, daß z. B. auch eine ständige Agrarkommission gewünscht werden wird. Es kommt auf die richtige Besetzung solcher Kommissionen an. Was die soziale Kommission betrifft, so können wir dieser wohl kaum zustimmen. Zur Diätenfrage ein kurzes Wort. Wir haben seinerzeit gesagt, daß ein Abgeordneter, dem ein Automobilunfall passiert war, keine Diäten er⸗ hielt. Hier könnte eine Aenderung eintreten. Ueber die Freifahrt— karten kann man geteilter Meinung sein. Es fehlt uns noch eine Kommission, eine Kommission zur Einschränkung der Redefreiheit, ich will sagen, der Redezeit.
Abg. Hoch (Soz.): Die heutige Aussprache hat ergeben, daß eine Abhilfe unserer Beschwerden nur erreicht werden kann, wenn die Regierung schon beim Beginn der Sessign einen bestimmten Plan mit dem Reichstage vereinbart. Der gute Rat, daß die Redner sich nur auf das Notwendige beschränken, ist müßig, weil jeder Redner über das Notwendige und Nützliche verschiedener Meinung ist. Ein Uebel⸗ stand ist, daß die Regierung das Material zur Begründung dieser Vorlage nicht sofort, sondern erst im Laufe der ö vorbringt. Das führt zur Verschleppung der Kommissionsarbeiten.
Zu einer kurzen Bemerkung des Abg. List sagt der Präsident Dr, Kaempf nochmals eine Prüfung atker vorgetragenen Wünsche zu.
Der Antrag Bassermann wegen einer besonderen
Antrag Behrens auf Niedersetzung einer sozialen Kommission stimmen nur die Sozialdemokraten, die Wirtschaftliche Vereini⸗ gung, vom Zentrum ganz vereinzelte Mitglieder, von den Nationalliberalen der Abg. Marquardt und die Polen. Die Abstimmung bleibt jedoch zweifelhaft, und es muß ausgezählt werden. Die Auszählung ergibt die Anwesenheit von nur 177 Mitgliedern, von denen 75 dafür und 102 gegen den An⸗ trag stimmen. Das Haus ist also nicht beschlußf hig, und die Verhandlung muß abgebrochen werden. Der Präsident beraumt die nächste Sitzung auf eine Viertelstunde später an, mit der Tagesordnung: Rest der heutigen Tagesordnung. Schluß 12 Uhr 20 Minuten.
Handels- und Gewerbekommission wird angenommen, für den
260. Sitzung vom 16. Mai 1914, Nachmittags 12 Uhr 35 Min. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.) Am Bundesratskisscss: Der Staatssekretär des Innern
Dr. Delbrück, der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke
und der Staatssekretär des Reichsschatzamts Kühn.
Die Spezialberatung über den Etat des Reichstages wird fortgesetzt.
Die Abstimmung über den Antrag Behrens auf Einsetzung einer besonderen Kommission für soziale und Arbeiterange— legenheiten wird in der dritten Beratung vorgenommen werden; die Resolution Bassermann wegen der Freifahrtkarten gelangt fast einstimmig zur Annahme.
Der Etat des Reichstags wird bewilligt, ebenso ohne Diskussion der Etat für das Reichsmilitärgericht.
Auch die Ergänzung zum Etat der Marine⸗ ver waltung bewilligt das Haus nach den Anträgen der Budgetkommission ohne Debatte.
Die Ergänzung zum Etat des Reichsschatz⸗ a mts, wonach 2 Millionen für den Verkauf des Grund⸗ stücks Viktoriastraße 34 in Berlin in Einnahme gestellt werden sollten, wird in Konsequenz der vom Reichstage beschlossenen Ablehnung des Ankaufs des Grundstücks für das Militär⸗ kabinett gestrichen.
Zum Etat der Reichsschu!ld führt der
Abg. Zimmermann (nl) aus: Der Wehrbeitrag hat uns vor einer Schuldenvermehrung bewahrt. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, war er jedenfalls ein genialer Gedanke. Hoffentlich wird in der Zukunft ein strenges Finanzregiment geführt. Die Mitglieder des Bundesrats sind in die Geheimnisse der Finanzwissenschaft nicht so genau eingeweiht, wie es notwendig ist. Man darf nicht vergessen, daß durch das Schwanken des Kurses der Anleihen schwere Verluste entstehen.
Der Etat der Reichsschuld wird bewilligt, ebenso der Etat für den Rechnungshof des Deutschen Reiches.
Beim Etat über den Allgemeinen Pensions⸗ fonds wünscht der
Abg. Erzberger Gentr., daß die Kriegsteilnehmer besonders wohlwollend behandelt werden, und hofft, daß im nächsten Jahre darüber keine Klagen mehr geführt werden. Betreffs der Auskunfts⸗ stelle für verabschiedete Offiziere könne insofern ein Ausweg gefunden werden, als keine amtliche, sondern eine private Auskunftsstelle ge⸗ schaffen wird.
Generalmajor Freiherr von Langer mann und Erlen⸗ camp: Die in der Kommission geäußerten Bedenken gegen die Er richtung einer amtlichen Auskunftsstelle für Offizierzivilversorqung im Kriegsministerium kann die Militärverwaltung nicht teilen. Um die Anregungen des Ahg. Erzberger auszuführen, gehört Zeit. Inzwischen wird aber die bestehende und versuchsweise eingerichtete amtliche Stelle nicht eingehen können. Im Vertrauen auf sie haben sich schon eine ganze Reihe von verabschiedeten Offizieren an sie gewandt, und sie würden schwer enttäuscht sein, wenn man den Verkehr mit ihnen ab⸗ brechen würde. Man hat mich deshalb aus diesen Kreisen heraus dringend gebeten, wenigstens die schwebenden Angelegenheiten mög- lichst zu einem guten Ende zu führen.
Der Etat über den Allgemeinen Pensionsfonds wird be⸗ willigt. . J . Ueber einige noch ausstehende Teile des Ausgabeetats für die Post- und Telegraphenverwaltung berichtet namens der Budgetkommission der Abg. Beck⸗-Heidelberg (ul.
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