1914 / 116 p. 27 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Verkehrseinnahmen der deutschen Haupt- und vollspurigen Nebenbahnen im April 1914 nach der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Uebersicht:

gegen das Vorjahr auf mehr, weniger

16m im ganzen auf 1 kʒm 66 16 46 16S, oog

S9 si 207 1474 4 16777 3 . . 184 587 157

2 9541 4693086 1068 35,653.

im ganzen

ö onenverkehr üterverkehr.

Bei der Beurteilung der Einnahmeergebnisse ist die Lage des Osterfestes (1914 im April, 1913 im März) zu berücksichtigen.

Laut Meldung des, W. T. B.“ sind am 15. Mai S. M. S. „Goeben mit dem Chef der Mittel meerdivision in Konstanti⸗ nopel und S. M. S. „Königsberg“ in Mersina, am 16. Mai S. M. S. „Tiger“ in Tsingtau eingetroffen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Ueber das Befinden des Kaisers am gestrigen Tage wird mitgeteilt: w

Der Katarrh in den größeren Bronchien der rechten Seite ist ohne Aenderung, der Husten etwas lockerer. Das Allgemeinbefinden ist vollkommen befrtedigend.

Nach dem heute früh ausgegebenen Krankheitsbericht war die Nachtruhe des Kaisers ungestört. Das Allgemein befinden ist ganz zufriedenstellend.

Der albanische Ministerpräsident Turk han Pascha ist gestern in Budapest eingetroffen, um mit dem Minister des Aeußern Grafen Berchtold zu konferieren.

Frankreich.

dinweis auf die rankreichs für sagte:

ar , , Bei spiele

die Kraft und Eigenart ihrer Literatur verfolgt. Diese zeige, wie freundlich Dänemark alles aufnehme, was aus Frankreich komme. Die Regierung der Republik werde alles, was von ihr abhänge, tun, um in Zukunft die die beiden Länder verknüpfenden industriellen und moralischen Bande zu befestigen und ihre tradttionellen Beziehungen zu kräftigen. Er erhebe sein Glas zu Ehren Seiner Majestät des Königs und Ihrer Majestät der Königin und trinke auf das Wohl Dänemarks.

Der König EChristian antwortete mit lebhaften Werten des Dankes für den glänzenden Empfang und die Sympathien, die Frankreich anläßlich des Todes seines Vaters ihm bekundet habe, und sagte: .

Er habe ganz besondere Ursache, Frankreich zu lieben, denn hier sei das ihn an die Königin knüpfende Band geschlossen worden. Er hoffe, daß sein Besuch als Beweis für seinen Wun ch angesehen werde, die Beziehungen zwischen Dänemark und Frankreich, dessen leidenschaftliche Liebe zum Fortschritt die Bewunderung der ganzen Welt errege, immer fester zu knüpfen. In diesem Sinne trinke er auf die Gesundheit des Präsidenten der Republik und auf das Glück und die Wohlfahrt Frankreichs. .

Gestern mittag fand in der Privatwohnung des dänischen Gesandten ein von dem dänischen Königspaar zu Ehren des Präsidenten Poincars und seiner Gemahlin veranstaltetes Fest— mahl statt, dem u. a. der Ministerpräsident Doumergue beiwohnte.

Rußland.

In der vorgestrigen Sitzung der Reichs du ma, die dem Etat des Ministeriums des Innern gewidmet war, brachten die Oktobristen, wie „W. T. B.“ meldet, einen Vor⸗ schlag ein, mehrere Kapitel des Etats um die Gesamtsumme von 768 600 Rubel zu kürzen, um gegen die Nichterfüllung der von der Duma 1913 ausgesprochenen Wünsche sowie gegen die allgemeine Politik des Ministeriums des Innern Einspruch zu erheben. Die Mehrzahl der Abänderungs⸗ anträge wurde mit der geringen Mehrheit von 148 gegen 144 Stimmen angenommen. Für die Kürzung der Kredite stimmten die Opposition, der Polenklub sowie die erdrückende Mehrheit der Oktobristen, dagegen stimmten die Rechte, die NVationalisten und ein kleiner Teil der Oktobristen. Bei der Abstimmung über die Kürzung der Kredite um 402 000 Rubel für die Agrarorganisation der Bauern der polnischen Gouverne⸗ ments erklärten die Polen, sie könnten nicht dafür stimmen, da die Summe zur Befriedigung der Bedürfnisse der polnischen Bauern notwendig sei. Den Polen schloß sich die Rechte an, ö der Abänderungsgntrag mit 159 gegen 153 Stimmen abgelehnt wurde. Ebenso wurde ein Amendement, betreffend eine Kürzung der Vorschußsummen für Agrarzwecke um 50 000 Rubel, ab⸗ gelehnt. Schließlich wurde mit einer Mehrheit von 186 gegen I5 Stimmen eine von den , . K Ueber⸗

sfor mel angenommen, die u. a. besagt:

J . unn den des Innern systematisch die Wünsche der gesetzgekenden Institutionen unbeachtet läßt, hält die Duma es für nutzlos, irgend wesche neuen Wünsche auszusprechen. Sie findet, daß die Politik des Ministeriums des Innern die Unzufriedenheit der breiten Massen der Bevölkerung hervorruft, zur Verstärkung regierungs⸗ feindlicher Strömungen beiträgt und die Durchführung des in Aler⸗ höchften Mantfesten offenbarten Kaiserlichen Willens hindert. Dies schwächt die Macht Rußlandz und bedroht das Reich mit unüber⸗ sehbarem Schaden. Die Duma richtet die Aufmerksamkeit der Re⸗ gierung auf die Gefahr einer derartigen Politik.

Der achte Kongreß für Handel und Industrie ist am Ifteg in St. Petersburg in Gegenwart des Ministers ür Handel und Industrie eröffnet worden. Der Kongreß wird ich, obiger Quelle zufolge, mit der Begrenzung der Re te der Aktiengesellschaften beim Erwerb von Immobilien und mit den zu leistenden Sicherheiten, mit den Vorarbeiten zur Er⸗ neuerung des Handelsvertrags mit Deutschland sowie mit der Zolleinheit zwischen Finnland und dem übrigen russischen Reiche beschäftigen. Das zum Präsidenten des ,, gewählte Mitglied des Reichsrats Anda off hielt eine Rede über die Schwierigkeiten, die der Industrie durch die letzten Maßnahmen der Regierung erwachsen seien. Der 8. und Industrieminister Timascheff versuchte in seiner Antwort auf die Worte des Präsidenten den ungünstigen Eindruck zu zerstreuen, den diese Maßnahmen hervorgerufen haben, und führte aus: .

Dem Ministerium für Handel und Industrie läge jede Absicht zu Plackereien fern, besonders im gegenwartigen Augenblick nach den von der Allerhöchsten Stelle ergangenen klaren Anweisungen. Gewiß riefen Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften . zur Unter⸗ drückung der Ungegelmäßigkelten herbor. Aber dabei halte. man sich bon leglichem System der Plackerek fern. Der Mnister be— stätigte, daß der Bericht über die Beschränkung der Tätig— keit der Aktiengesellschaften, der dem Kongreß zur Er— wägung vorgelegt werden solle, auf durchaus irrtümlichen Grundlagen beruhe. Es sei unbestreitbar, daß die Umwandlung von Aktien auf den Inhaber in Aktien auf den Namen die Entwicklung der Industrie übermäßig behindern würde. Auch habe die Regierung niemals einen ähnlichen Plan gehabt. Der Minister stellte die Störung des Gleich⸗ gewichts zwischen Angebot und Nachfrage fest, was eine un⸗ geheure Steigerung der Preise für die notwendigsten Er⸗ zeugnisss zur Folge gehabt habe. Er sorderte den Kongreß auf, dieser Frage seine besondere Aufmerksamkeit zu widmen, weil dieser Umstand ungünstig auf die Bllanz des russischen Außen handels zurückwirke. Die Ursache dafür sei der Umstand, daß der Bedarf weit größer sei als die Produktion. Besonders langsam er⸗ scheine die Entwicklung der metallurgischen Induftrie. Der Minister sagte, er sei ein unbedingter Anhänger der Schutzzollpolitik. Letztere sei jedoch kein Allheilmittel. Daher fordere er den Kongreß dringend auf, praktische Maßnahmen auszuarbeiten, die geeignet selen, unter den gegenwärtigen Verhältnissen wirksame Hilfe zu bringen.

Der Kongreß beschloß, gegen die geplanten einschränkenden Bestimmungen für den Landerwerb durch Aktiengesellschaften beim Ministerpräsidenten und beim Handelsminister Einspruch zu erheben und sich im Falle der Ersolglosigkeit dieser Proteste an den Kaiser zu wenden.

Italien.

Wie die „Tribuna“ aus authentischer Quelle erfährt, hat infolge eines freundschaftlichen Gedankenaustausches zwischen der englischen und italienischen Regierung über die inter⸗ nationgle Lage der Oase Kufra die englische Regierung der italienischen Regierung durch Vermittlung des Botschafters vollkommen befriedigende Erklärungen gemacht. Der Inhalt dieser Erklärungen ist, daß die englische Regierung die Oase Kufra auch weiterhin als einen Teil des Gebiets der Cyrenaika betrachtet, die auf Grund des Vertrages von Lausanne italie⸗

nischer Besitz geworden ist.

Spanien.

Der König empfing gestern anläßlich seines Geburtstages eine Abordnung der beiden Kamm ern und richtete an sie

Sine Mnsßrgche, ä der er, wie . Te, fneldet, erklärte, er werde n eine glückliche ut i der spanischen

W

Tdänisch Volk d 8g ö ke en . tkraft und Arbl che. Cas habe hit

en . . —ᷣ 1 ihre großartige wirtschaftliche Entwicklung und besonders

Nation vorzubereslcn. Dem Empfang der Abgeordneten wohnte u. a. das diplomatische Korps bei.

Der Unterstaatssekretär des Innern de Prado y Palacio hat, da sich zwischen ihm und dem Minister des Innern Sanchez Guerra politische Meinungsverschiedenheiten ergeben haben, sein Amt niedergelegt.

Der Ausstand der Offiziere der Handels— marine nimmt obiger Quelle zufolge größeren Umfang an. Heute schließen sich mehrere Fischereidampfer dem Streik an. Die von der Regierung unternommenen Schritte zur Beilegung des Streiks sind ergebnislos verlaufen.

Norwegen.

Das hundertjährige Jubiläum der Selbständig⸗ keitserklärung Norwegens wurde gestern im ganzen Lande festlich begangen. Wie „W. T. B.“ meldet, fand in Eidsvold, wo die erste norwegische Verfassung gegeben wurde, ein Festakt statt, an dem der König, die Regierung und die Mitglieder des Storthing teilnahmen. Dabei hielt der König eine Rede auf das norwegische Vaterland. Im alten Reichsgebäude wurde eine Sitzung abgehalten, bei der die Mitglieder des Storthing in gleicher Weise verteilt wurden, wie vor 100 Jahren bei der

ersten Storthingsitzung. Türkei.

Der Kommandant der deutschen Mittel meerdivision, Konter⸗ admiral Souchon wurde vorgestern nachmittag, wie, W. T. B.“ meldet, mit dem ersten Dragoman der deutschen Botschaft Weber vom Sultan in Audienz empfangen und übermittelte ihm die Grüße des Deutschen Kaisers. Der Sultan dankte in freundlichster Weise. Gestern abend fand zu Ehren des Konter⸗ admirals Souchon und der deutschen Stabsoffiziere ein Galadiner im Kaiserlichen Palast Dolmabagtsche statt, an dem der Sultan, der Großwesir, die Minister, die hee und Staatswürdenträger, die Generalität, der deutsche Botschafter Freiherr von Wangen⸗ heim mit den Herren der Botschaft und die Mitglieder der deutschen Militärmission teilnahmen.

Eine Abordnung des Oekumenischen Patriarchats über⸗ reichte gestern nachmittag dem Kultus minister und dem Minister des Innern eine Denkschrift, in der, obiger Quelle zufolge, dargelegt wird, daß gegen den Willen der Regierung und die gegebenen Versprechungen die in Thrazien zur Eindämmung der Auswanderungsbewegung der Griechen ergriffenen Maßnahmen keinen Erfolg hätten. Das Patriarchat ersucht um Entsendung einer aus höheren Beamten zusammengesetzten und von Vertrauensmännern des Patriarchats zu begleitenden Kommission, die die thrazischen Bezirke inspizieren und die not⸗ wendigen Maßregeln in Anwendung bringen soll. Die Ueber⸗ reichung einer Denkschrift an den Sultan, in der dessen Ein⸗ flußnahme auf die Regierung erbeten wird, wurde verschoben.

Montenegro.

Die Skupschtina ist vorgestern durch einen Erlaß des Königs bis zum 16. August vertagt worden.

Albanien.

Vorgestern ist ein aus dem Panzerkreuzer „Vettor Pisani⸗“ und zehn Torpedobooten bestehendes italienis ches Ge⸗ schwader unter dem Befehl des Herzogs von Udine in

nachgewiesenen

Durazzo eingetroffen. Gestern wurde der Herzog und das Offizierkorps der italienischen Flottille vom Fürsten Wilhelm in Audienz empfangen.

Wie „W. T. B.“ meldet, ist die Jus hebung der Miliz im Kreise Tirana anfangs Schwierigkeiten begegnet, über die vielfach falsche Gerüchte verbreitet waren. Die Bevölkerung ist nunmehr vollkommen beruhigt. Einige Freiwilligenbataillone sind bereits über Berat nach Koritza abgegangen.

Amerika.

Die mexikanischen Delegierten für die Konferenz in Niagarafalls sind vorgestern in Washington angekommen.

Die Besetzung von Tampico durch die Kon⸗ stitutionalisten und der Rückzug der Regierungstruppen wird . bestätigt. Die Ordnung ist in Tampico aufrecht⸗ erhalten.

Das „New York Journal“ meldet, daß nach Berichten aus Kreisen der Konstitutionalisten der holländische Kreuzer „Kortenaer“ 60 Marinesoldaten zum Schutze der nieder⸗ ländischen Oelinteressen in Mexiko gelandet habe. Die Kon⸗ stitutionalisten hätten die Zurückziehung der Truppen verlangt.

Der General Funston berichtet, daß die Mexikaner die 238. Meilen von Veracruz entfernte Brücke der interozeanischen n. über den Antiguafluß in die Luft gesprengt aben.

Die Ernennung des Obersten Oskar Benavides zum pronisorischen Präsidenten der Republik Peru ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ von den anderen Präsidentschafts⸗ kandidaten nicht angenommen worden. Sie weigern sich, den neuen Präsidenten anzuerkennen, und haben beim diplomatischen Korps Einspruch erhoben. Benavides wird von der Armee unterstützt.

Afien.

Telegramme aus Lanchowfu in der Provinz Kansu be— sagen, daß der Weiße Wolf am 4. d. M. Tfintschau ge— plündert habe, wobei viele Personen getötet und verwundet worden seien. Amtlichen Nachrichten zufolge habe der Weiße Wolf darauf noch Tsinan geplündert und sei dann am 13. d. M. unter großen Verlusten bei Tsinghui geschlagen worden.

Der japanische Ministerpräsident Okuma ging vor— gestern in einer Erklärung an die Gouverneure der Provinzen besonders auf die Beziehungen Japans zu China ein und sagte laut Meldung des „W. T. B.“:

Für Japan sei es unmöglich, in irgend einer Weise im Verkehr mit China allein vorzugehen. Japan dürfe nur im völligen Einvernehmen und Zusammenarbeiten mit den anderen Mächten handeln. Der Ministerpräsident betonte nachdrücklich den Nutzen des englisch japanischen Bündnisses, der bedeutender wäre, als man bisher geglaubt hätte. Dies Bündnis bedeute auch einen Nutzen für China, das zweifellos infolge der jüngsten Revolutionen Erschütterungen erlitten hatte, wenn das Bündnis nicht gewesen wäre.

Afrika. Wie laut Meldung des „W. T. B.“ aus Bab el Ama ᷣ. km nordöstlich von Taza) berichtet wird, ist daselbst die olonne des Generals Gouraud mit der Kolonne des Generals Baumgarten vorgestern mittag eingetroffen und so die militärische Verbindung zwischen West- und Ostmarokko

hergestellt.

Parlan entarische Nachrichten. Die Schlußberle,« über die vorgestrigen Sitzungen des Reichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Der heutigen (261.) Sitzung des Reichstags wohnten der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, der Kriegsminister, Generalleutnant von Falkenhayn, der Staatssekretär des Reichspostamts Kraetke, der Staats— sekretär des Reichsjustizamts Dr. Lis co, der Staatssekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf und der Staatsfekretär des Reichsschatzamts Kühn bei. .

Eine Reihe von Petitionen, die die Petitionskommission für ungeeignet zur Erörterung im Plenum erachtet hat, wurde für erledigt erklärt. .

Die Beratung der Anleihedenkschrift für die Schutzgebiete ist mit Zustimmung der verbündeten Regie— rungen eine einmalige. Der Reichstag erklärte, daß durch die Vorlegung den geg lichen Bestimmungen Genüge geschehen ist.

Es folgten 7 Rechnungssachen in zweiter Beratung.

Die in der Reichshaushaltsrechnung für 1511 Etatsüberschreitungen im Betrage von 24 920 500 Sc und außeretatsmäßigen Ausgaben im Betrage von 8078 506 M6 wurden nach einigen Bemerkungen des Abg. Thöne (Soz.) vorläufig genehmigt. f

Auch die Reichshaushaltsrechnung für 1912, die Schutzgebietsrechnung für 1919 und 1911, die Schutz⸗

gebietsrechnung für 1908, die Rechnung über den Haus-

halt der Schutzgebiete ausschließlich Kia utschou für 1909 und die Rechnung der Kasse der Oberrechnungs—⸗ kammer für 1911 wurden nach den Anträgen der Rechnungs⸗ kommission durch vorläufige Dechargierung erledigt.

Das Haus wandte sich hierauf zur zweiten Lesung der Nopelle zum Militärstrafgesetzbuch. Die 27. Kom⸗ mission hat über ihre Beratungen durch den Abg. Stupp. (3.) schriftlichen Bericht erstatten lassen. Die Kommissionsbeschlüse sind in einigen Punkten über die Milderungsvorschläge der Vorlage, noch hinausge⸗ gangen. So soll nach den Kommissionsbeschlüssen dem 86 folgende Bestimmung hinzugefügt werden: „Die zu einer Kontrollversammlung einberufenen Personen des Beurlaubten⸗ standes unterstehen dem Militärstrafgesetzbuch nur für die Dauer der Kontrollversammlungen.““

Dem 58 66 sollte nach der Vorlage angefügt werden: „In minder schweren Fällen kann, wenn die Tat nicht im Felde begangen ist, die Strafe bis auf 14 Tage mittleren oder strengen Arrest ermäßigt werden“; die Kommission hat die Worte „oder strengen“ gestrichen. .

Dem Absatz 1 des 8 70 soll nach der Vorlage angefügt werden „In minderschweren Fällen kann, wenn kein Rückfall vor⸗ liegt, die Gefängnisstrafe bis auf 3 Monate ermäßigt werden; Die Kommission schlägt hierzu die Einschaltung vor: „im Rück⸗ falle auf 6 Monate“.

Von den Abgg. Albrecht und Gen. (Soz.) ist die Be⸗ seitigung des strengen Arrestes aus dem ganzen Militãrstraf⸗ gesetzbuch beantragt, vom Abg. Dr. van Calker die Wieder⸗ herstellung der Vorlage und die Streichung des Zusatzes wegen der Kontrollversammlungen.

Der Abg. Dr. Müller⸗Meinin dem ersten Absatz des

fsch ausgeführt, so wird safingnisstrafe um die Dau oht

W iuß des Blattes.)

Das Haus der Ab geordneten begann in der : der Minister der geistlichen unterrichts angelegenheiten D. Dr. von Trott zu Solz, Finanzminister Dr. Lentze und der Minister d Loebell beiwohnten, die dritte Staatshaushalts für das In der Generaldiskussion bemerkte Übg. Dr. Pachnicke sfortschr. Volksp.): ssterktum des Innern rechtfertigt eine Generaldebatte. e Creignisse, die zwischen der zwe 9 und heute liegen, nötigen zu einer Aeußerung. was uns selbst angeht, . Wir sind nichts sicherer so zerfahren wie diesmal waren uns dem Ende der Tagung, da, was aufgearbeitet werde er getroffen, wir lange wir noch ag Dispositionen zu treffen. m, die allein eine zweckmäßig ehlt die führende Hand s Gesetzentwürfe hinausgegeben werden, Besetzentwurf über den Bau von Arbeiterwohnungen. Vier eine Begründung nicht eine Seite urf wird uns erst am Sonnabend unter⸗ vier Ministern schwer zu be— Wenn dem so wäre, würde

igen (33) Sitzung, welche

Paragraphen enthält er, n kleine Gesetzentw egt; o . ob die Unterschrift von war, muß ich dahingestellt lassen. n eigenartiges Licht auf den Geschäftsgang der Ressorts werfen. fraktlonssitzungen, die langen und inhaltsreichen en wie die bis zu acht Stunden währenden Plenarsitzungen Ben ein Arbeitsmaß, dem nur die m ist. Wir müssen verlangen, daß mehr Rücksicht genommen line gewisse Schonung geübt wird. chtige Verhältnis zum Parlament nicht finden. Das erleichtert, umsehen

ung das ri

pit nach Schluß der Session unt Dazu gehören die Fahrkarten für das ganze Land und Ein Entgegenkommen nach diefer Rich— ehnt. Ihre Antwort war nicht sie war verletzend in der Form; sie war stik des Hauses, die wir ablehnen müssen. Das ge hrbeitrags ist noch nicht bekanntgegeben; so viel fleht heute schon deutsche Volkswirtschaft war stark genug, noch das zweite und dritte Drittel, von dem bem zahler nichts geschenkt wird; aber eine ar es doch, und niemand wünscht ihre Wiederholung. Und dem Wirtschaftskörper droht Rüstungsagitation den Herren ja keine

je Legislaturperiode. at die Regierung völlig abgel weisend in der Sache,

igt auch

nn sie weitere ler geht. Geld

die verschiedensten r müssen heran,

müssen. piritus⸗ llarbeiträge asser ab.

ichen darüber, lesen Sle doch die deutschen Verbandes.

Einhalt getan werden solle. gegen die Rüstungen ist. Jedes Drohwort von hier wird lande aufgegriffen und womöglich noch vergrößert. Das einen Zustand der Spannung. Der Kriegsminister hat allerdings eine Verbindung mit werein abgelehnt und nimmt einen neutralen Standpunkt ein. shen Chauvinisten sind nicht das deutsche Volk, und die echt en Leute sind nicht das preußische Volk; das kann dem nicht oft genug zugerufen werden. t Zug für den Völkerfrieden, eine Menge schiedsgericht⸗ nn abgeschlossen, den beiden Haager Konferenzen ie fes ist nalen Organisation.

ich der Macht entschieden;

nicht stören, mnwirken, daß die Haager Konferenzen zu einer ständigen

72 folgende Fassung geben: aben mehrere eine

der Stand der Dinge i ist als die Unsicherheit. Aber

tagen sollen.

hier wie

dies daran liegt, daß vier Minister

daß die Regierung es uns im Lande

wäre doch,

sich wiederholen, Blutenziehung, wenn dle spielt bei Industrien,

Braulndustrie, Tabak⸗

und Petroleummonopol. Zuletzt heran; das Reich gräbk den Redende Admirale und schreibende über unsere auswärtige Polttik. (Lachen Verhandlungen (Unruhe) Es sollte erklärt werden, endlich Ruhe gehalten werden, daß mit den Rüstungen Hertling wird angegriffen,

Dieses Treiben ist nicht

Durch die Staaten geht

dritte folgen, die Einsetzung eines Prifen. beschlossen. So stehen wir vor einer Wir stehen im Zeichen der Welt— und Ehrenfragen der Nation werden aller— deshalb tragen wir unsere „é die auch wir für den Fall der Not für er⸗ halten. Trotzdem müssen Organe zur friedlichen Aus—⸗ er Streitigkeiten vorhanden sein. Die Friedens bemühungen sondern fördern. Möge die Regierung

Lebens⸗

l werden. Die handelspolitische Verständigung würde wert werden, wenn das Zollniveau noch erhöht würde. urstützen die Bestrebungen der Regierung, die Zoll⸗ ohne Not von neuem aufzurollen. Dazu“ kommen die chen Bestrebungen von Rußland. Hoffentlich behält die ruhige Erwägung die Sberhand. Es gibt auch in Stimmen? die zum Frieden mahnen und Line ehrliche ung wünschen. Wenn die deutsche Getreideausfuhr nach durch den xussischen Zoll erschwert oder ganz unmöglich nerden sollte, so muß ür den Fransport * deß Getreides nach dem Westen gesorgt werden durch izen, namentlich die Vollendung des? Mittellandkanal = bei früherer Gelegenheit. versucht, die Naltongl— nach, rechts zu ziehen. Die Mittel der Freikonfer⸗ diesem Zweck waren freissch eigengrtig, mehr geeignet, als anzuziehen. Ich muß feststellen. das Kartelt enden Stände ist tot, und! das parlamentarische dazn ist gar. nicht fertig geworden? es scheint, ensätze unüberbrückbar sind. Vor allem verlangte man, ationalliberalen von der fortschrittlichen Volkspartei ab⸗ diese ein Stichwahlabkommen mit der Sozialdemokratie Bei Stichwahlfragen entscheidet die jeweilige Aendert sich die Lage, so ändert sich

ö Auch das Zentrum hat, als ihm das Feuer sieln brannte, ein Abkommen mit der Sozialdemokrat e ge⸗ schaft, HFiufe im Zentrum: Nein, nein R Veshalb ist vag g noch nicht sozlaldemokratssch geworden. Oder find Sie servatl ven Partei etwa liberal geworden, weil Sie mit ocwahlen gemacht haben? (Rufe rechts: Nein!) Oder etwa, wir seien konfervativ geworden? (Rufé recht: .Und die Herren von Ihrer Seite haben sich oft genug allaldemokratischen Stimmen bemüht. Ein Konservativer oöi leiden, aber seine Stimme nimmt er gern. err Wachhorst de Wente in der Stichwahl sozial⸗ Stimmen bekommt, so wird ihm Pas auch nichts un er bleibt genau fo nationalliberal wie vorher. smahren genau so, wie Sie, unsere Selbständig⸗ en Seiten. Wir haben uns in der Beurteilung von sgen und anderen Fragen nie von Hücksichten auf mokratie leiten lassen. Wir sind nicht vom Kommunismus h odaß wir etwa zur Entẽlgnung schrellen wol ten. Staatz j soʒlalpolitisch trennen uns große Gegensätze von der fratie. Wir wünschen eine miltlere Linie zu finden, die

gen ffortsch. Volksp.)

ahnenflucht verabredet und gemein⸗ die an sich verwirkte Zuchthaus- oder er von einem Monat bis zu 5 Jahren

es Innern Beratung des Entwurfs Rechnungsjahr 1914.

Der Wechsel im Aber auch iten Lesung des Hauptteils detz Zunãchst 1 . m eigenen es längst gewöhnt, daß im parlamentarischen . so unklar die Verhältnisse selten. Wir und noch ist keine Vereinbarung n soll, und keine Vereinbarung Niemand Es fehlt die Uebersicht ber das e Zeiteinteilung ermöglichen würde. am Königsplatz. Wie das sehen Sie an

Kommissions⸗

tärkste Arbeitskraft ge—= e. dem kleinen

Aber auch sonst will die in vielen

strecker. Dallwitz nach Straßburg abberufen ist; Der Minister hat heute dle Gelegenheit, sich darüber zu erklaͤren, ö sie benutzen will. Er möge nicht nur sagen, waz er nicht will übertragen will, glauben wir ihm auch ohne erneute Verstcherung er möge vielmehr sagen, was er Posttibes in Autzsicht stellen kann, daß das direkte Wahlrecht und das geheime Wahlrecht eingeführt werden solle und daß dem plutolratischen Einfluß eine Grenze gezogen werde. wärtigen Zusammensetzung unseres Haufe eine sichere Mehrheit; denn ich erwarte vom werden, vollzählig zur Stelle ist (JZurufe linkz: Na, nah und damit diejenigen seiner Zeitungen desavouiert, die den Anschein erweckt haben, als ob sich in bezug auf diese Frage grundsätzlich eine Aenderung beim Zentrum volljogen hat. Ez kommt nur darauf an, daß die Regierung sich entschließt, die Führung zu übernehmen. Der Wahljweck bleibt, den Willen der Natlon ' zum Ausdruck zu zu machen und das breiteren Schichten zu beleben. das Wahlrecht anpassen. in Angriff genommen wird, hängt dag Verhältnis der Linken zur Regierung, der Parteien zueinander ab. Dadurch würde dag Ver— hältnis wich dem Reich und seinem größten Einjelstaat gůnstig beeinflußt.

der diese Arbeit leisten kann und leisten will?

samte Ergebnis die Lasten zu tragen.

schwere Belastungs⸗

. das kümmert die Herren nicht. Ver chiffer sagte einmal: wir nähern uns der Zeit der Monopole. Schwierigkeiten, die ihnen entgegenstehen, wird er wohl Bis jetzt ist noch kein Monopol gelungen, kommen die Einzelstaaten Generale

rechts.)

Arbeltgeber und Arbeitnehmer in gleicher Weise berücksichtigt, und in diesem Sinne wünschen wir eine Fortführung der Soßlal⸗ politik; aber die Soßialdemokratie Ybetreibt rein Klassen⸗ glitik und Klassenderhetzung. Wir können auch nicht ein

ilizheer für ausreichend zur Weltpolltlk erklären. Die schwaͤchste Seite, der. Sozialdemokratie war von jeher die auswärtige Politik. Hätten wir im Reichstag immer so gestimmt, wie die Soʒial demokratie, kann läge jetzt Veutschland am Boden. Dal sind also Gegensätze, die uns krennen; wir heben sie herhor, und wir nehmen den Kampf auf gegen die Sozialdemokratie, aber in diesem Kampf müssen wir ja ganz auf Ihre Hilfe derzichten. Die Konservativen begünftigen ja die Sozialdemokratle. Je konser⸗ bativer die Politik, desto stärker die Sozꝛlaldemokratie; je liberaler die Politik, um so schwächer die Sozialdemokratie Das sehen Sie doch z. B. in England. So ungern Sie eg zugeben wollen, Abg. bon Pappenheim und von Heydebrand: die Radlkalisterung der Massen ist Ihr Werk. Nun zum Wahlrecht! (Lebhafte Rufe rechts; Aha!) Der neue Minister dez Innern ist unz Liberalen nähergetreten als Vermsttler bei der Verstandigung unter dem Fürsten Bülow. Wir stehen ihm jetzt ohne Vorein⸗ genommenheit gegenüber. Wir willigen auch gern in eine Hinauß⸗ schiebung der Debatten über das Verwaltungsgesetz. Zum Wahl recht aber melden wir schon heute unsere Wünsche an. Die Sache sst zu dringend. Es gibt im innerpolitischen Leben keine wichtigere Frage als die, wie sich der Bürger am Staate beteiligt. Abg. von Heydebrand hat in Astong kürzlich in einer Rede gesagt: Wenn mit der Aenderung des Wahlrechts borge⸗ gangen werden muß, so sehen wir nicht ein, warum wir die ersten sein sollen. Die Sache ist für uns in keiner Weise ö Für diese Offenheit kann ich ihm nur dankbar sein. Er sagt, daß die Dinge häufig danach beurteilt werden, waz am zweck⸗ mäßigsten ist; das sei Realpolitik. Bei einem Partesmann mag dieser Standpunkt gelten, bei einem Staatsmann ist er unzulãssig. Ein Staatz mann muß die Dinge von einer höheren Warte betrachten. (Lachen rechts) So stark sind Sie von der Parteisucht angekraͤnkelt. Seit 1849 hat der preußlsche Staat um 24 Mfllionen Einwohner zugenommen. Die Struktur der Gesellschaft hat sich böllig verändert.“ Hie Lan. wirtschaft beschäftigt nur ein Vierteß der Bevölkerung, umsomehr wucht Industrie und Handel; aber diefe Verschlehung läßt das jetzige Wahlrecht außer acht. Es bevorzugt die Landwirtschaft hor det In⸗ dustrie und innerhalb der Landwirtschaft den Großgrundbesitz bor ö. Besitz. Außerdem erschwert eg“ die Wahl⸗ beteiligung; sie macht den freien Ausdruck der lleberzeugung Fällen fast unmöglich. Ez widerspricht seinem eigenen Grundgedanken, wonach dag Stimmrecht nach der Steuer⸗

leistung abgestuft ist; nicht das Steuerfoll entscheidet in der Praxis, sondern die gage der Wohnungen. ,, Macht und der steuerlichen Leistung muß immer schroffer werden.

Das Mißberhältniß zwischen der

Sie wollen auch keine Reformen des Kommunalwahlrechtz. Unser Wahlrecht ist gerichtet, wir warten nur auf den Voll⸗ Der Zeitpunkt ist nun gekommen, feitdem Herr von die Bahn ist frei.

daß er das Reichstagswahlrecht nicht auf. Preußen

Für diese Reform ist bei der gegen=

Zentrum, daß es, wenn die Fragen so gestellt

Nat o rein wie möglich bringen, die Kräfte der Ration nutzbar Verantwortlichkeitzgefühl in immer Diesem Wahlzwecke muß sich Von der Frage, ob und wie die Reform

ch schließe mit der Frage: Gibt es einen Staatgmann,

(Schluß des Blattes.)

Knust und Wissenschaft. Altertumschutz in Afrika. Die britische Regierung hat

einen besonderen Beamten für die Erhaltung der altertümlichen Denk, mäler im Südafrikanischen Schutzgebiet von Rhodesta ernannt. Mit Fug und Recht wird dieser Aufseher sein Hauptquartier in Zimbabwe aufschlagen, dem Platz, der durch feine FRuinen eine in Afrika einzige Berühmtheit erlangt hat. Etst seit 1871, durch den deutschen Afrikarelsenden Mauch entdeckt, haben sie eine lange Reihe bon Forschungen und Werken veranlaßt, die zum Teil sogar die Meinung verfechten, daß dort das alte Ophir zu fuchen sei. Daß diese immer noch rätselhaften Reste aus zweifelloz fehr alter Zeit unter allernachster Aussicht gehalten werden sollen ist sehr zu loben. Da der Regierungö— sitz Viktorig nur einige Kilometer bon den Runen entfernt liegt, wird sich der Beamte dort auch nicht gerade als Einstedler zu fühlen brauchen. Immerhin schließt sein Auftrag die Verpflichtung in sich, jedes Jahr 4 Monate auf Reifen zujubringen, dle teilz der Besichtigung anderer bekannter Ruinen und alter Venkmaler, zum anderen Teil der Entdeckung bisher unbekannter Ueberbleibsel aus alter Zeit dienen sollen. eigen geschichtliche und vorgeschichtliche Reste aller Art sollen' die ih el dieses Beamten bilden. Insbesondere ist dabei auch auf die Felsmalereien der Buschmänner Rücksicht genommen worden.

Nicht nur eigentliche Ruinen, sondern auch

erühmten

Einige Ziffern von der Sonne. Der Umfang der Sonne

in der Ebene ihres Aegquators beträgt etwa 54 Millonen Kilometer. Ein e, n,, der 100 km in der Stunde zurücklegte, wie ez im Durchgangsverkeh

worden ist;, würde, wenn er Tag und Nacht und ohne Unterbrechung auf der Fahrt bliebe, fast 5 Jahre zur Umkreisung der Sonne brauchen, während er auf der Erde schon in 17 Tagen einmal um den Aequator fahren könnte. Quadrillionen Tonnen berechnet worden. Erde 155 Pfund wiegt, würde auf der Sonne zwei Tonnen wiegen und unter seinem eigenen Gewicht oder eigentlich unter der An— ziehungskraft des Sonnenkörpers zusammenbrechen. Die Sonne dreht

r auf weitere Strecken bisher noch nicht erreicht

Das Gewicht der Sonne 1st auf 19 000 Ein Mensch, der auf der

ch in rund 256 Tagen einmal um ihre Achfe. Gin Sonnenfleck

braucht aber durchschnittlich 27 Tage, um schesnbar an dieselbe Stelle zu gelangen. Diese Täuschung ist durch die Bewegung der Erde um die Sonne bedingt und wird dadurch hervorgerufen, daß die Sonnen⸗ oberfläche keine f

großartigsten Offenbarungen der Sonnentätigkeit verbinden sich mit dem Eintritt einer .

ewaltigen Ausbrüche der Sonnenmasse am Rand der scheinbaren

esten Merkmale für ihre Einteilung darbietet. Vie

tändigen ö. Dann werden die

cheibe sichtbar, ebenso der zartleuchtende Hof, der alg Korona

bekannt ist. Die gewöhnlichste Form einer solchen Protuberanz, wie die Gasausbrüche genannt werden, mit einer Hecke verglichen, die von einzelnen Bäumen überragt ist. Nach den vorgenommenen Messungen würde aber die Hecke in einer Höhe von etwa 8000 Kilometern, die darüber aufstrebenden Bäume gar in einer solchen von 65 000 Kilometern zu denken sein, wenn man mit solchen Zahlen überhaupt eine Vorstellung verbinden könnte. . die . der Sonne weichen die Schätzungen welt von- einander ab.

hat jüngst ein Astronom

Würde sie etwa 10 000 Grad betragen, fo würde

das eine Hitze bedeuten, zu deren Erzeugung in jeder Sekunde II 000 Billionen Tonnen Kohle berbraucht werden müßten, wahr⸗ scheinlich weit mehr, als die Erde im ganzen einschließt. Diese Kohlenmenge wöirde einen Würfel von fall 200 Kilometern Seiten. länge bilden. Die Erde empfängt nur einen 2666 million sten Teil der Sonnenwärme.

Ein Zwerg aus einer Riesen familie. Die Fa milie der Dino sa ur ier oder Schreckechsen darf die Ehre in Anspruch nehmen, unter ihren sãmtlich längst ausgestorbenen Mitgliedern die größten Geschöpfe zu zählen, die jemals den Boden der Erde getreten haben. Es ist daher besonders bemerkenswert, daß jetzt eine neue Art dieser Sippe gefunden worden ist, die neben ihren Vettern als ein Zwerg erscheint. Das Knochengerüst, das im Nationalmuseum Der Ver? einigten Staaten aufgestellt wurde, ist dadurch ausgezeichnet, daß der Schaͤdel drei Hörner trägt. Das würde ihn jedo nicht won allen blöher bekannten Gattungen unterscheiden, deren eine bereit- nach die let Eigenschaft, Triceratops genannt worden ist. Wahrend dies Tier jedoch eine so ungeheure Größe erreichte, daß allein der Schädel eine Linge von 2 bis 23 m befaß, ist die neue Art, die den Namen Ceratopsig erhalten hat, im ganzen Körper noch nicht 2m lang, und iht Kopf mißt nur 55 em‘ Sell bst mit den nittel⸗ großen Vertretern der Dinosaurier verglichen, hat die neue Art wen ger alg ein Viertel der Größe. Den Namen einer Schreckechse berdient frellich auch sie schon wegen der Ab sonderlichkeit des Schmuckes am Kopf. Dieser trug jwei Hörner über den Augen und eins auf der Nasenspitze. Das Nasenborn war außer- dem noch in der Länge gespalten. Die Kiefer haben Aehnlichkelt mit denen einer Schildkröte, da sie vorn ber⸗ haupt keine Zähne besttzen, sondern' in einem scharf aufg ebogenen Schnabel enden. Nach der Beschaffenheit der übrigen Zähne hat sich daß Tier ohne Zweifel von Pflanzen genährt. Der Hals ist wie bel andren Mitgliedern der Famile von einem Sautkragen eingerahmt, der mit Horn bedeckt wahrscheinlich zum Schutz des Nackeng be⸗ stimmt war. Der neue Fund wird bei den Fachkeuten um so mehr Aufsehen erregen, als die Reste vorzüglich erhalten sind. Die Beine und der Schwanz saßen noch in ihren Gelenken am Rrirzpf fest, ein recht seltener Fall, Ueberhaupt fehlt faft kein einziger Knochen des Skelettz. Der erste Dinosaurler wurde vor etwa 46 Jahren entdeckt, aber noch nie ist ein so vollständiger Fund gemacht worden. Er , aus dem Bezirk der Schwarzfußindianer im nord westlichen

ontana.

Literatur.

, Zu den 13 Bändchen „Deutsche Lyriker“, die tn Hesses Volksbücherei (Verlag von Hesse und Becker in Leipzig) bisher er—⸗ schienen waren, sind drei neue hinzugekommen. Im 14. würdigt der Professor Dr. H. Binder den Lyriker Theodor Storm, im 16. der Blbliothekar Crich Petzet den Lyriker Paul Heyse. Beide Bächlein sind empfehlenzwert. Sie bieten neben einer Analyse und Ent wicklungsgeschichte der genannten Dichter zahlreiche Proben gut ge⸗ wählter Gedichte. Im 15. Bändchen hat Kar! Sen ckel selbst eine Auswahl aus seinen Gedichten zusammengefstellt und ihr ein knappes debenzblld vorausgeschickt. Jedes der Bändchen kostet geb. So 3.

Von Hanß Holbeins Groß em Totentanz -=, jener Hef digen Tragödie menschlicher Vergänglichkeit, hat der Solbein⸗

erlag in München eine fehr ansprechende Liebhaberausgabe in Ganz⸗ leder u 8 6 veranstaltet, auf die Kunstfreunde nachdrücklich hin⸗ gewiesen sei. Da bisher neben einer teueren TZuxusausgabe nur eine billige 6 . des Werkes vorhanden war, dürfte dlese schöne Neuausgabe, die sich durch eine trefffiche Wiedergabe der Holj⸗ schnitte in würdiger Aufmachung auszeichnet, viele Freunde finden. Als Unterlage dienten ihr die kostbaren Probedrucke der Holz schnitte, die sich im Königlichen Kupferstichkabinetk in Berfin befinden.

Derselbe Verlag hat eine neue, vornehme Textausgabe von R. Wagners Messtẽrf ingern von Nürnberg * wer arrftaltet. Den wohlhabenden Kunst⸗ und Musskfreunden ist das Werk schon bon früher bekannt, denn es erschien mit Zustimmung der Familie Wagner bereits vor einer Reihe von Jahren als kostbarer Lieb⸗ haberband zum Preise von 75 S6. Setzt ist das Pracht werk in derselben typographischen Form nur in ein facherem Einband für 12 6 auf den Büchermarkt gebracht. In dem mäßigen Folioband ist der Text in kräftigem Morris Sotisch esetzt; die Selten sind mt Randleisten, Vignetten und Initialen fall . Dieser Schmuck, wie die zahlreichen ein⸗ urd mehrfarbigen

ilder sind von Georg Barlösius aus dem Geist der Zeit heraus mit kunstgeübter Hand geschaffen worden und gereichen dem Buch zu einer werlvollen, stimmungs reichen Zier. Bie schöne Ausgabe wird den Verehrern des . Tondichters wie Bücherfreunden überhaupt sicher hochwillkommen sein.

Theater und Mu sik.

Im Königlichen Spernhause findet morgen, Diengtag, eine Lufführung bon ‚Clektra“, mit Frau Plaichinger in der Titel rolle, statt. Die Klytamnestra singt Frau Arndt ⸗Ober, die Chrysot hemis Frau n, den Orest: Herr Hoffmann, den Aegisth⸗ Herr Funck. Mrigent ist der Generalmuftkdirektor Blech. (Anfang S Uhr)

In Königlichen Schau spielhause geht morgen Peer Gynt“ mit Herrn Mühlhofer in der Titelrolle in Szene. Ferner wirken die Damen Conrad, Thimig, Schön feid, von Mayburg und

eikler sovie die Herren Kraußneck, von Ledebur, Eg geling, immerer und Stange mit. Die Regie führt Dr. Bruck, die musikalische Leltung hat der Kapellmeister Dr. Begl. Daß. Schausplelhaus bringt zum Schluß der Spielzeit noch die Neuelnstudierung eines älteren beliebten Lustspiels, und zwar des Veilchenfresserz von Gustad von Moser. Das Stück geht in der Tracht der siebziger Jahre (seiner Entstehungszeit) in Szene. Die Hauptrollen werden von den Damen Arnstädt, Heie ler, Abich, Hoff und von den Herren ClIewing, Vallentin, von Eedebur, Werrack und Mannstaedt dargestellt. Die Regie führt Sr. Bruck Die Erstaufführung findet am nächsten Sonnabend statt.

Mannigfaltiges.

Kiel, 16. Msi. (W. T. B) Bei der heutigen zweiten Verbandtwettfahrt des Kalserlichen Jachtklubs auf der Kieler Föhrde siegte in der A 1 Klasse die neue Jacht Meteor“ Seiner Majestät des Kaisers und Königs vor Sam burg! und „Germansa“. In der Klaffe der alten Jachten erhielt Kornet den J. und „Aar“ den 2 Preis, in der 19 mn -⸗Klaffe Wend ul -= den 1. Preiß, in der 15 m- Klasse „Isabell Alexandra“ den 1. Preis, in der lo m; Klasse Pesa', in der 8 m-Klaffe Urtra⸗= (ging allein über die Bahn) und in der 5 m Klasse MajaY.

Halberstadt, 16. Mai. (W. T. B.) Auf dem hie sigen Flug⸗ platze sind heute nachmittag fünf Uhr jwei auswärtige M ilttär⸗ flieger der Leutnant Wwe gandt vom Infanterieregiment Nr. 122 und der Oberleutnant Fe li inger vom Pionierbatalllon von Rauch Nr. 3, die eine Landung vornehmen wollten, infolge Flügelbruchez aus bo0 m Höhe abgestürz t. Beide waren sofork tst.

Cöln, 16 Ma; (B. T. B.) Heute, Mittags 12 Uhr, wurde die bon dem Deutschen Werkbund im Verein mit der Stadt Sösn veranstaltete Deutsche Werkbundausstellung, Cs1In 1914 n Gegenwart der Spitzen der staatlichen, städtifchen und Milttär⸗ behörden und elner großen Anzahl anderer Gäste feierlich eröffnet. In seiner Eröffnungzansprache dankte der Oberbũrgermieister all raf den Staatoͤhehörden und allen Betelligten für ihr Entgegenkommen. Im Verlaufe der Feier nahm ein Vertreter des einn isters f ür Handel und Gewerbe das Wort und sprach den Beranstaltern

Hoch auf Seine Majestät den

die Anerkennung der Staatsregierung aus. Mit einem dreifachen aiser und König erklärte er die Aus-

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