1914 / 119 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 May 1914 18:00:01 GMT) scan diff

;

Die vom Reichsamt des Innern veranstaltete Ausgabe des Werkes „Nautisches Jahrbuch oder Ephemeriden und Tafeln für das Jahr 1916 zur , der

eit, Länge und Breite zur See nach a . eobachtungen“ ist in Carl Heymanns Verlag in Berlin soeben erschienen. Das Buch wird den Reichs- und Staats⸗ behörden bei direkter Bestellung sowie den Wiederverkäufern . Preise von 1,25 M60 . das Exemplar vom Verleger ge⸗ iefert. Im Buchhandel ist es zum Preise von 1,Bõ0 (6 fir das Exemplar zu beziehen. Von der in dem Jahrbuch ent⸗ altenen Tafel „Zeitsignalstationen nach ihrem Be⸗ tande zu Anfang 1914“ können Sonderabdrücke zum Preise von 056 S6 für das Exemplar vom Verleger bezogen werden.

Das im Jahre 1883 in Grimsby aus Eisen erbaute, bisher unter britischer Flagge und unter dem Namen „Victoria“ ge⸗ fahrene Dampsfschiff Bismarck“ von 74,04 Registertons Nettoraumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließ⸗ liche Eigentum des Friedrich Wilhelm Knacke zu Lüderitzbucht das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt.

Dem Schiffe, für welches der Eigentümer Altona als ö angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen General⸗ onsulat in Kapstadt unter dem 3. April 1914 ein Flaggen⸗ zeugnis erteilt worden.

Die im Jahre 1914 in Hoogezand aus Stahl erbaute Galeasse „Minna Catharina“ von 7050 Registertons Nettoraumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigentum des Schiffers Johann Ahrend Peter Gehle aus Bütz— fleth das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt.

Dem Schiffe, für re, der Eigentümer Hamburg als Heimatshafen angegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Vize⸗ konsulat in Groningen unter dem 29. April 1914 ein Flaggen⸗ zeugnis erteilt worden.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den ständigen Hilfsarbeiter der Generaldirektion der Königlichen Seehandlung (Preußischen Staatsbank), See⸗ handlungsrat Thieme in Berlin zum Geheimen Seehandlungs⸗ rat und Mitglied der genannten Generaldirektion zu ernennen, den Landesb istern Fridolin Sauer in Wiesbaden und Max Ameke in Diez den Charakter als Baurat zu ver⸗ leihen, sowie infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Braunsberg getroffenen Wahl den bisherigen Bürgermeister dieser Stadt Sydath, nachdem er auf Lebenszeit wieder⸗ gewählt ist, zu bestätigen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Fabrikbesitzer Rudolf Hauptner in Berlin den Charakter als Kommerzienrat zu verleihen.

dM , n

Ju st izminister lum.

Der Rechtsanwalt Schneidereit in Heydekrug ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Königsberg i. Pr. mit Anweisung seines Amtssitzes in Heydekrug,

der Rechtsanwalt Dr. Johannes Barte hie in Oppeln

zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Breslau mit Anweisung seines Amtssitzes in Oppeln,

der Rechtsanwalt Dr. Weber in Altona zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Kiel mit Anweisung seines Amtssitzes in Altona und

der Rechtsanwalt Cramer in Neuhof, zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts in Cassel mit Anweisung seines

Amtssitzes in Neuhof ernannt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten.

Dem Friedhofsinspektor Christian Koopmann in Altona ist der Titel Gartenbaudirektor verliehen worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Die 31 sscheine Reihe 7 Nr. 1 bis 8 zu den 4 / apro⸗ entigen Prioritätsobligationen J. Emission der Braun— , Eisenbahngesellsch aft über die Zinsen für die Zeit vom 1. Juli d. J. bis zum 31. März 1918 werden

vom 8. Juni d. J. ab ausgereicht, und zwar durch die Kontrolle der Staatspapiere in Berlin 8W. 68, DOranienstraße M294, durch die Königliche Seehandlung (Preußische Staatsbank) in Berlin W. 56, Markgrafenstraße 462, durch die ,. Zentralgenossenschaftskasse in Berlin C. 2, am Zeughause 2, durch ö n, , . Kreiskassen, 56 . assen, Zollkassen und hauptamtlich verwaltete orstkassen, durch sämtliche Reichsbankhaupt⸗ und Reichsbankstellen und sämtliche mit Kasseneinrichtung versehene Reichsbank⸗ nebenstellen.

Formulare zu den Verzeichnissen, mit welchen die zur Ab⸗ en der neuen Zinss , berechtigenden Erneuerungs⸗ cheine (Talons) den Ausreichungsstellen einzuliefern sind, werden von diesen unentgeltlich abgegeben.

Der Einreichung der Obligationen bedarf es zur Erlangung der neuen Zinsscheine nur dann, wenn die Talons abhanden ekommen oder bis zum 8. Juni 1915 nicht zur Ab⸗ . der neuen Zinsscheine benutzt sind.

Berlin, den 9. Mai 1914.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshausen.

Angekommen:

Seine Exzellenz der Präsident des Evangelischen Ober⸗ kirchenrats, Wirkliche Geheime Rat D. Voigts.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preusen. Berlin, 22. Mai 1914.

Seine Majestät der Kaiser und König statteten, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern am späten Nachmittag 89 J Dr. von Bethmann Hollweg einen langen

esuch ab.

Der Bundesrat trat heute nachmittag im Reichstags⸗ gebäude zu einer Sitzung zusammen; vorher hielten die ver⸗ einigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungs⸗ wesen sowie die vereinigten Ausschüsse für ,, und für Handel und Verkehr Sitzungen.

Der Vorsitzende der Neichsschulkommission, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Präsident Dr. Kelch, hat sich in dienstlichen Angelegenheiten nach Göttingen begeben.

Das Hof⸗ und Staatshandbuch des Groß⸗ herzogtums Hessen für 1914/15 ist im Staatsverlag in Darmstadt erschienen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 19. Mai S. M. S. „Straßburg“ in Pernambuco, S. M. S. „Dres den“ in Vera Cruz und S. M. S. „Htter , in Wanhsien, am 20. d. M. S. M. S. „Breslau“ in Korfu eingetroffen.

Bayern.

Seine Majestät der König Ludwig ist, wie, W. T. B.“ meldet, vorgestern nachmittag von seinen ungarischen Gütern nach München zurückgekehrt und auf dem Bahnhof von dem österreichisch⸗ ungarischen Geschäftsträger Grafen von Brusselle⸗ Schaubeck, dem Stadtkommandanten, Generalleutnant Göringer und dem Polizeipräsidenten von Grundherr empfangen worden.

Sachsen.

Wie „W. T. B.“ meldet, ist der Freiherr von Hausen, Generaloberst, Staatsminister und Kriegsminister, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disposition gestellt unter Ernennung e. Generaladjutanten Seiner Majestät des Königs und Belassung in dem Ver— hältnis als Chef des Königlich Sächsischen 16. Infanterie⸗ regiments Nr. 182 und à la suite des Königlich Sächsischen 1. Jägerbataillons Nr. 12. Der Generaladjutant, General⸗ leutnant von Carlowitz ist zum Kriegsminister ernannt worden. Dem Kultusminister Dr. Beck ist der Vorsitz im Gesamtministerium übertragen worden.

= Vorgestern mittag fand im Thronsaale des Königlichen Residenzschlosses in Dresden in Gegenwart Seiner Majestät des igt Friedrich August, Ihrer Königlichen 8h ten des Kronprinzen Georg, der Prinzen Friedrich Christian, Ernst Heinrich und Johann Georg der feierliche Schluß des Landtages statt. Die von Seiner Majestät dem König verlesene Thronrede spricht, wie „W. T. B.“ meldet, zunächst die Genug⸗ tuung darüber aus, daß durch die Verabschiedung des Staatshaushaltsetats für 1914,15 wiederum bedeutende Mittel zur Erfüllung der beständig gewachsenen Staats⸗ aufgaben zur Verfügung gestellt worden seien. Es sei zu hoffen, daß sie dem Lande zum Segen gereichen und dazu beitragen werden, den auf manchen Teilen des Wirtschaftslebens noch lastenden Druck zu erleichtern. Der von der Regierung ge⸗ planten Verlegung der Tierärztlichen Hochschule nach Leipzig und ihrem Anschluß an die Universität sei die Zustimmung erteilt worden; wenn sie auch der Stadt Dresden einen erheblichen Verlust bringe, so sei doch zu hoffen, daß es der Haupt⸗ und Residenzstadt mit ihren reichen Hilfsquellen gelingen werde, diesen Verlust in anderer Weise auszu⸗ gleichen. Durch den bewilligten Neubau des Krankenstiftes in Zwickau und einer Frauenklinik in Chemnitz werde den Bedürfnissen vermehrter Stellen in der Krankenpflege Rech⸗ nung getragen. Umfangreiche, zum Teil baukünstlerisch bedeut⸗ same Aufgaben seien gestellt worden, insbesondere durch die Pläne für die Galerie moderner Gemälde, für die Deutsche Bücherei und die Tierärztliche Hochschule in Leipzig. Der unter anerkennenswerter Beteiligung der Stadt Dresden beschlossene Neubau einer Galerie für moderne Gemälde sowie die Erweiterung der Skulpturensammlung würden ein fühlbar gewordenes Bedürfnis befriedigen. Durch das verabschiedete Knappschaftsgesetz werde die Lage der erkrankten Bergleute ver⸗ bessert. Die Thronrede schließt mit den Worten:

„Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen für Ihre Mitwirkung meinen Königlichen Dank anezusprechen. Mit dem Wunsche, daß Gottes Segen auch fernerhin auf unserem teueren Sachsenlande ruhen möge, sage ich Ihnen herzlich Lebewohl.“

Oesterreich⸗Ungarn.

Ueber das Befinden des Kaisers ist gestern abend nachstehendes Bulletin ausgegeben worden:

Das Allgemeinbefinden und der Lokalbefund sind seit gestern un verändert. Ber Kalser verweilte eine Stunde in der kleinen Galerie bei offenen Fenstern.

Der albanische Ministerpräsident Turkhan Pascha ist vorgestern aus Budapest in Wien eingetroffen und hatte gestern mit dem rumänischen, dem holländischen und dem belgischen Gesandten sowie mit dem italienischen und dem bul⸗ garischen Geschäftsträger Konferenzen.

Zu Beginn der vorgestrigen Sitzung der Oester⸗ reichischen Delegation richtete der deutsche Delegierte Langenhan an den Ministerpräsidenten eine Anfrage über den im Laufe des Sviha⸗Prozesses von dem Abgeordneten Klofac gegen einen Beamten der Prager Staatspolizei er⸗ hobenen Vorwurf, daß er einem ostbeamten zugemutet habe, gegen monatliches Entgelt Briefschaften des Deutschen Volks⸗ rates der Prager Staalspolizei zur Einsichtnahme auszuliefern. Nach dem Bericht des W. T. B. erwiderte der Minister⸗ präsiden t, daß über diese Angaben sofort die eingehendsten Er⸗ bebungen eingelestet werden würden. Wag die angeblich gesetzwidrigen Versuche zur n von Postfahrdlenstbeamten anlange, fo habe

a der beschuldigte Polizeibeamte diese Behauptung aufs entschiedenste bestritten. Uebrigeng habe sich die Sie en e ür . r

gelegenhelt befaßt. Mit den Vorgängen, die ben anderen über Spiha , ten Beschwerden zugrunde liegen, habe nach bestimmten Erklärungen detz Polizeipräsidenten die staatspolizeiliche Abteilung nichts zu tun gehabt.

Hierauf wurde die Beratung des Budgets des Mini⸗

steriums des Aeußern fortgesetzt.

Der Abg. Baernreither erklärte, die sensationellen Nachrichten aus Albanien werfen ein grelles Licht auf die dortige prekäre Lage. Die Großmächte müßten im Einvernehmen mit dem ürsten von Albanien sich möglichst rasch über durchgreifende kaßregeln in Albanien einigen, um dort Ordnung und Sicherhen herzustellen. In der Besprechung der Debatte im Deutschen Reichs, tage betonte der Redner die Feststellung des Staatssekretäs im Augwöärtigen Amt von Jagow, daß die Entspannung in der glichen Lage weiter fortschreite. Die entschiedene und kraftvolle Sprache bez Staatssekretärs habe auf ihn einen sehr guten Eindruck gemacht, wenn man sich auch nicht verhehlen dürfe, daß die Lage im ganzen noch nicht völlig geklärt sei, und daß es des verständnisvollen Zusammenwirkeng des Dreibundes bedürfen werde, damit die Entspannung immer weiter fortschreite und man über die Wirtschaftskrise hinwegkäme. Bezüglich der Drkentbahn, fuhr Bgernreither fort, sel jetzt durch neue Verhandlungen auf Grund der Verstaatlichung Aussicht auf Lösung im all— an, Einvernehmen vorhanden, doch müsse Serbien bezüglich der ückgabe der Bahnen seinen passiven Widerstand aufgeben. An— gesichts der großen wirtschaftlichen und politischen Rolle finanzieller Investitionen warf der Redner die Frage auf, ob Desterreich⸗ Ungarn hier nicht mit Deutschland Hand in Hand gehen könne. Der Fürst Schönburg erklärte, angesichts der in, der ganzen Welt zu beob— achtenden Heeregrüstungen könne die Monarchie nicht zurückbleiben; sie müsse

dartun, daß sie die Politik der starken militärischen Allianzen fahren n . ei der jetzigen Konstellation in Europa an dem Bündnis mit Veutschland,

der stärksten Militärmacht, zu rütteln. Das deutsche Heer sei beisplel⸗ . i re halb hingus, weil fie nicht sicher fei,

und könne. Es wäre ein an Wahnsinn grenzender Irrtum,

gebend, aber die österreichisch⸗ungarische Wehrmacht sei würdig, neben ihm zu stehen. Im Falle einer kriegerischen Verwicklung würde er die tapfere österreichischungarische Armee lieber ganz allein an Deutsch—, lands Seite sehen, als mit anderen Militärmächten zusammen ohne oder gegen Deutschland. Bei der Besprechung der Beziehungen zu den Heft ift erklaͤrte der Redner, das Streben des Auswärtigen Amtz nach einer Ausgleichung der Gegensätze zwischen Rumänien und Bul— garlen würde erfolgrelcher gewesen sein, wenn ein gewisser Teil der Wiener Presse es mit mehr Sympathie begleitet und die politische Aktion verständnisvoller unterstützt hätte. Der Redner verwies hierbei auf den großen Einfluß der Neuen Freien Presse' im Auslande, die früher ein freiwilliges Ballplatzorgan gewesen, jetzt aber ein scharfes Oppositionsblatt geworden sei, was die Monaichie hei Behandlung ihrer auswärtigen Angelegenbeiten überall zu spüren bekomme. Auch die bekannten Triester Statthalterei⸗ erlasse, die keine große Verbreitung zu finden bestimmt ge— gewesen seien, seien gerade durch die im Auslande am meisten gelesene „Neue Freie 5 in Italien am weitesten verbreitet worden. Daraus ergebe sich, daß der einzigen Zeitung eines Staates, die wirklich im Auslande gelesen werde, ganz besondere Verpflichtungen

oblägen.

Am Schlusse der Sitzung ergriff der Minister det Aeußern Graf Berchtold das Wort und erklärte, von selten mehrerer Delegierter sei der Wunsch. geäußert worden, angesichts der widersprechenden Zeitungsnachrichten über die Vorgänge in Durazßo ergänzende Aufklärungen über den wahren Sachverhalt zu erhalten. Diesem Wunsche wolle er so weit als möglich bereit willigst, entsprechen. Den ihm hisher wor ltegenden Meldungen zufolge sei es am Dienstag früb zwischen Gssad . der sich mit feinem Anhange in seinem Hause verschanzt ätte, und der Gendarmerie zu einem Feuergefecht gekommen, in dessen Verlaufe auch eine Batterie eingegriffen habe, die das Haus Essad Paschas beschossen hätte. schüssen seien von dem österreichisch⸗ ungarischen sowie von dem italienischen Stationär Matrosendetachemenis gelandet, die das Palais besetzten und den Schutz der persönlichen Sicherheit des Fürsten über, nommen hätten. Nachdem die Geschütze in Aktion getreten wären, sei auf dem Haus Essad Paschas eine weiße Fahne gehlßt, worauf das Feuer eingestelll worden sei. Auf Erfuchen des Fürsten sei Essad Pascha von einem kombinierten Matrosendetachement abgeholt und auf S. M. S. „Szigetvar' interniert worden. Nach den bisher einge laufenen telegraphischen Nachrichten sei es ihm natürlich noch nicht möglich, ein abschließendes Urteil über die Tragweite der geschilderten Vorgänge zu fällen. Daß man beim Inslebentreten Lines neuen Staatswesens am Balkan mit Zwischenfällen verschtedener Art rechnen müsse, erscheine ihm felbstverftandlich, und es seien solche belanntlich in den Anfangsstadien der anderen Balkanstaaten ausnahmelos zu verzeichnen gewesen. Seiner Ansicht nach liege kein Grund wor, daraus weitgehende ungünstige Schlüsse zu ziehen.

Die Ungarische Delegation hat vorgestern das Heeres- und Marinebudget angenommen.

Graf An drassy betonte, obiger Quelle zufolge, die Notwendig⸗ keit der Schlagfertigkeit der Monarchie, da man sich in einem Zelt— punkte befände, wo der Frieden am wenigsten gesichert erschlene. Da die Balkanstaaten gewiß genötigt sein starke Flotte zu entwickeln, müßte eine lotte verfügen, die stärker sei als dle dieser Länder zusammen. Was die Befestigung Siebenbürgens he— träfe, so handle es sich um die Frage der milttärischen Stärke der Monarchie, die es erwünscht erscheinen lasse, daß Siebenbürgen in seinem Zentrum gewisse Befestigungen erhielte, was nicht im ent— ferntesten eine Spitze gegen Rumänien sein solle. Der Vertreter des Kriegsmintsters erklärte im Laufe der Debatte, daß der Offiztermangel nicht so groß sei, wie manche . haupteten. Die Ursache liege in dem durch die Heeresreform hervorgerufenen größeren Bedarf an Offizieren. Die leitung hoffe, daß die für die Zukunft getroffenen Maßregeln von Erfolg begleitet sein würden, insbesondere wenn im Zasammenhange damit die Verbesserung der materiellen Lage der Offiziere gleichzeitig

durchgeführt würde. Der Ministerpräsident Graf Tisza erklärte, daß auch die ungarische Regierung eine Gehaltsregelung der Offizier?

für notwendig und dringlich hielte, doch sei dies keine Frage, die ge, löst werden müsse, ehe die finanztelle und wirtschaftliche Lage dies esiatte und ehe die zumindest ebenso notwendigen, und. viel,

eicht dringlicheren Ansprüche der ungarischen Zivllbeamten befrledigt

würden. Großbritannien und Irland. Die Admiralität gibt nach einer Meldung des W. T. ö he⸗ iel

Das Handelsamt hat zum nächsten Dienstag eine Kon ferenz aller Schiffahrtsinteressenten nach London ein, berufen, auf der über verschiedene vorgeschlagene Aenderungen der internationalen Bestimmungen zur Vermeidung von Zusammenstößen auf See beraten werden soll.

biczbezügliche Mitteilungen gemacht werden lönnten.

Gleich nach den ersten Kanonen, Freiwilligen der irischen Nationalisten

im ersten Male

würden, eine Desterreich / Ungarn üßer Flotten aller

Blätter be

Heere⸗⸗

Bnne die Reichsbank allein nicht befriedigen, die Duma für notwendig, folgende Maßregeln zu treffen:

Im Unterhause standen in der vorgestrigen Sitzung Anfragen au der Tagesordnung.

Nach dem Bericht des. W. T. B. fragte Sir Godfrey Baring sUnionist) an, wie die gegenwärtige Lage bezüglich der Forderungen ei, die deutsche Staatsangehörige erhoben hätten, deren Eigentum während des südafrikanischen Krieges zerstört oder beschätigt worden sei, und wie hoch sich diese Forderungen bezifferten. Der Parlamentsun!er ekretär Acland erwiderte, die Angelegenheit erfahre eine sorgfältige Prüfung, aber die brstische Reglerung müsse ich mit der sübafrikanischen Regierung in Verbindung setzen, bevor

Der Betrag beziffere sich auf 121 000 Pfund Sterling.

Der Unionist Chirley Benn fragte hierauf an, ob mit Deusschland irgend ein Abkommen bestehe zu dem Zweck, daß Beutfchland durch moralische, wenn nicht durch Vertrage ven pflich⸗ ungen an England gebunden fei, die es an einer offiziellen Beteili—⸗ ung an der PangmaAusstellung 1915 hindere, Der Parla- renteunterfekrektär Acl and erwiderte, die Antwort müsse verneinend ausfallen, da keinerlei moralische oder anderweitige Verpflichtungen n bieser Beziehung vorlägen.

In der gestrigen Sitzung desz Unterhauses teilte der Bremierminister Asquith mit, daß die Zusatzbill zur

omerulebill dem Oberhause zugehen werde, gab aber einen Zeitpunkt für ihre Einbringung an und lehnte es auch b, über ihren augenblicklichen Stand zu berichten. Diese Mit= ilungen riefen bei der Opposition die größte Mißstimmung ervor, und als der Antrag auf Beginn der dritten Lesung der Fill gestellt wurde, beantragte Robert Cecil sofortige Ver⸗ sagung der Beratung,. . ; . Unter lebhaftem Beifall der Opposition erklärte Ceeil, die handlungsweise der Regierung stelle eine vorsätzliche Beleidigung des dausez dar, und die Regierung schiebe die Bekanntmachung der Zu⸗ daß die Vorschläge, ihrer Gesamtheit vorlägen, die Zu⸗ finden würden. Während die Lage in fahre die Reglerung mit ihrer elenden

er Forderungen

enn sie dem Hause in immung der, Mehrheit krland so kritisch sei,

Cllamentarischen Taktik des Stimmensuchens fort und verhalte

H gegen die schrecklichen Gefahren, denen das Land uögesetzt sei, gleichgültig. Der Premierminister As guith er⸗ giderte, die Homerule sei eine weise and staatsmännische Maßnahme ad die Tatsache, daß die Regierung Zusätze vorgeschlagen habe, sei cht als Anerkennung dafür aufzufassen, daß die Bill unvollkommen er ungerecht sei. Die Regierung sei bereit, ihre Bemühungen um e friedliche Beilegung der Streitpunkte fortzusetzen und alle Vor⸗ läge wohlwollend in Erwägung zu ziehen, aher die Voraussstzung ir ein folcheß Vorgehen der Regierung sei, daß sie sich ein stes und freles Urteil über die Gesamtheit der Vorschläge des

aufes bilden könne, und aus diesem Grunde schlage sie vor, daß die

usatzbill dem Oberhause zugehe, dort in beliebiger Weise beraten, Mit Zusätzen versehen und erweitert werde und dann zum Unterhause rückkehre, wo das letzte und entscheidende Wort über die Angelegen⸗ Eit gesprochen werden müßte. Bonar Law griff die Regierung Eftig an und erklärte, daß Redmond der Regierung nicht erlauhe, die susatzbill zu fördern, ehe nicht die Homerulebill die dritte Lesung hssiert habe. Der Antrag auf Vertagung wurde sodann mit 286 gegen 6 Stimmen abgelehnt, und die Debatte über die Homerule⸗ sollte beginnen. Der Sprecher erteilte dem Unionisten ampbell das Wort. Sobald dieser sich erhoben hatte, fing ganze Opposition an, unausgesetzt leise vor sich hin zu urmeln: Vertagen, vertagen! Schließlich mußte die Sitzung ter außerordentlicher Erregung und lebhaftem Beifall der Fpposition mit Rücksicht auf die herrschende Unordnung vom Sprecher auf heute vertagt werden. . Die Zollbehörden in Dublin haben gestern eine für die bestimmte Ladung zajonette beschlagnahmt.

Rußland.

Der Ministerrat hat den Gesetzentwurf über die Er⸗ uung einer Wasserleitung aus dem Ladogasee zur zasserversorgung von St. Petersburg angenommen. Wie W. T. B.“ meldet, ist der tägliche Verbrauch 51 400 009 imer und der Kostenaufwand auf 47 590 900 Rubel berechnet.

Der Marineminister hat obiger Quelle zufolge in der eichs uma eine geheime Gesetzesvorlage, betreffend Gewährung nes Kredits von hundert Millionen Rubel zur Ver⸗

Järkung der Flotte des Schwarzen Meeres, ein⸗

bracht.

In der gestrigen Sitzung der Reichs duma erschienen wieder die 21 Deputierten, die wegen bbstruktion ausgeschlossen worden waren. Laut Bericht des W. T. B.“ griff der Arbeiterführer Kerensky, der im amen der Ausgeschlossenen sprach, die Haltung der Regierung and der Mehrheit gegenüber der nationalen Vertretung heftig an und erläuterte die Gründe der Obstruktion. Der Redner hurde vielfach durch erregte Zwischenrufe von seiten der Rechten and des Zentrums unterbrochen und mehrfach von, dem Präsidenten zur Ordnung gerufen, der ihm schließlich das Wort entzog. Auch fünf anderen Deputierten von der äußersten Linken, die die Erklärung der Sozialisten und der Arbeiter— partei fortzusetzen versuchten, wurde vom Präsidenten das Wort intzogen. Die Veröffentlichung des stenographischen Berichts iber die Erklärung der äußersten Linken wurde von dem Präsidenten verboten.

Nach längerer Debatte nahm die Duma den Etat des Finanzministeriums an. Gleichzeitig gelangte eine lebergangsformel der Budgetkommission zur Annahme, in der der Wunsch nach Vervollkommnung der Technik in den zankoperationen der Bauernbank sowie nach schleunigerer Bewilligung von Vorschüssen bei möglichster Dezentrali— ation ausgesprochen wirb. Ferner wurde angenommen eine jon dem Oktobristen Karjakin eingebrachte Uebergangsformel, n der es heißt, daß es zur Hebung der Produktivkräfte des kandes notwendig sei, den Unternehmungsgeist durch regel⸗ echten, weitgehenden Kredit zu wecken, ein Ziel, welches bloß zurch Erweiterung der Funktionen der Kreditanstalten, die

okalen Interessen dienen, erreichbar sei. Diese Anforderungen daher erachte es

Mevision der Reichsbankstatuten, Zuerteilung des Rechtes an die Semstwo⸗Institutionen, Kredit⸗ und Hypothekenban ken zu gründen, Gründung einer Agrarbank sowie einer Bank zum Verkauf und Ankauf von Produkten der NManufaklur in du s ri und Urproduktion und planmäßige Errichtung von Getreide⸗

'levatoren usw. Italien.

Der Präsident der Kammer teilte gestern mit, daß der Minister des Aeußern Marchese di San Giuliano wegen dringender Amtsgeschäfte verhindert sei, an der Kammersitzung leilzunehmen, ihn aber unterrichtet habe, daß er bereit sei, am 258. Mal auf die Anfragen über die Ereignisse in Albanien u antworten. (

Wie „W. T. B.“ meldet, sind Essad Pascha und seine Frau heflern von Brindisi in Neapel eingetroffen.

Eyanien. Einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge ist der Streik der Seeleute beendet. Die Besatzungen aller Gesellschaften werden morgen den Dienst wieder aufnehmen, nur die von den Reedereien in Bilbao setzen den Streit fort.

Belgien.

Vorgestern vormittag fand zu Ehren des dänischen Königspaares eine große Parade statt. Der König Christian und der König Albert ritten die Front der Truppen ab, die auf der Avenue de Tervueren an den beiden Monarchen vorbei⸗ defilierten. Nachmittags besuchten der König und die Königin von Dänemark in Begleitung des belgischen Königspaares das Rathaus. König Christian dankte der Stadtverwaltung für den herzlichen Empfang an dieser an glorreichen Erinnerungen so reichen Stätte. Hierauf betraten die Fürstlichkeiten den Balkon, um die Huldigung der Brüsseler Vereine entgegenzunehmen. Gestern gaben der König und die Königin von Dänemark ein Frühstück zu Ehren des belgischen Königspaares in der hänischen Gesandtschaft. Später fuhren die Majestäten nach Antwerpen.

Schweden.

Der König und die Königin sind vorgestern abend, wie „W. T. B.“ meldet, über Trelleborg, Saßnitz und Berlin nach Karlsbad abgereist. Eine große Volksmenge brachte den Majestäten auf dem Bahnhofe begeisterte Huldigungen dar.

Der König hat vor seiner Abreise von Stockholm den Professor Dr. Sderbl om, der an der Universität Leipzig als Professor der Theologie wirkt, zum Erzbischof von Upsala und Prokanzler der Universität Upsala ernannt.

Türkei. Der griechische Gesandte in Konstantinopel unternahm vor mehreren Tagen bei dem Großwesir Halim Pascha

darlegte, daß die Verfolgung von griechischen Staats⸗ angehörigen und von ottomanischen Griechen in Thrazien und in der ganzen Türkei trotz des Wunsches Griechenlands, in guten Beziehungen mit der Türkei zu leben, eine unhaltbare Lage schaffe.

Numãnien.

Der österreichischungarische Botschafter in Konstantinopel Markgraf von Pallapicini, der auf der Durchreise sich in Bukarest aufhält, ist gestern vom König in Audienz empfangen worden.

Albanien.

Einer Meldung der „Agenzia Stefani“ zufolge hat der Fürst Wilhelm nach einer langen Konferenz, an der der stalienische Geschäftsträger und der österreichisch ungarische Ge⸗ sandte teilnahmen, beschlossen, daß Essad Pascha nach Unterzeichnung der Erklärung, daß er ohne Erlaubnis des Fürsten nicht nach Albanien zurückkehren werde, an Bord des slalienischen Dampfers „Bengasi“ nach Brindisi gebracht werde. Der Dampfer ist vorgestern nachmittag von Durazzo in See gegangen. . .

Der Fürst hat die demissionierenden Minister ersucht, ihre Portefeuilles zu behalten. Der Minister für Post⸗ und Telegraphenwesen Hassan Bei⸗Prischtina hat einstweilen zu seinem Ressort die von Essad Pascha bisher innegehahten Ministerien des Kriegs und des Innern übernommen. Die aufständische Bewegung der Bauern von Durazzo ist friedlich beigelegt. In der Stadt herrscht vollkommene Ruhe.

Wie „W. T. B.“ meldet, war auf Grund der Anzeige eines Angestellten Essad Paschas, daß dieser vier Leute gedungen, mit Bomben ausgerüstet und nach Durazzo entsandt hätte, um auf den Fürsten am 19. Mai ein Attentat zu machen, eine Untersuchung eingeleitet worden. Eine Patrouille wurde auf das Gut Essads in der Nähe von Siak ab— kommandiert, die mehrere verdächtige Personen ver⸗ haftete und Gewehre und Munition mit Beschlag belegte. Die Untersuchung gegen Vertrauensleute Essad Paschas, die des Hochverrats verdächtig sind, dauert fort und hat täglich weitere Verhaftungen zur Folge. Die Nationalisten haben überall starke Wachtabteilungen aufgestellt. Die gelandeten Marine⸗ detachements werden weiterhin auf ihrem Posten belassen. Der österreichische kleine geschützte Kreuzer „Admiral Spaun“ ist in Durazzo eingetroffen.

Amerika.

Die Unterhandlungen in der mexikanischen Frage haben vorgestern nachmittag in Niagarafalls offiziell begonnen. Wie „W. T. B.“ meldet, stellt Huerta auf das ensschiedenste in Abrede, den Delegierten zur Konferenz die Zusicherung gegeben zu haben, daß er zurücktreten werde.

Der Stellvertretende Sekretär der Marine erklärte obiger Quelle zufolge, es werde von den Vereinigten Staaten jede An⸗ strengung gemacht, um Tampig frei zu halten. Obwohl noch keinerlei Befehle erteilt worden seien, seien doch Schritte unter⸗ nommen worden, um nötigenfalls eine Blochade durch die Mexikaner, seien es Bundestruppen oder Konstitutionalisten, zu verhindern. Wie aus Tampico vom gestrigen Tage gemeldet wird, hat das Zollhaus seinen Betrieb mit der, Erhebung von Einfuhrzöllen wieder aufgenommen. Die Banken sind jedoch noch geschlossen, sodaß an Umlaufsmitteln Mangel herrscht. Die Ausländer können auf den Oelländereien unter den nötigen Vorsichtsmaßregeln ihren Geschäften wieder nach⸗

ehen.

eh In Washington eingetroffenen Nachrichien zufolge haben die Konstitutionalisten bei der Einnahme von Tepie 400 Mann verloren und marschieren jetzt in Stärke von 5000 Mann auf Guadalajara. Ein Telegramm aus Juarez . daß die Bundestruppen Saltillo geräumt aben.

Afrika.

Nach amtlicher Meldung aus Ceuta ist vorgestern das Fort Menisla angegriffen worden; der Feind wurde mit starken Derlusten zurückgeworfen.

Parlamentarische Nachrichten.

Ver Schlußbericht über die vorgestrige Sitzung des Reich s⸗ tags und der Bericht über die vorgestrige Sitzung des Preußischen Herrenhauses sowie der Schlußbericht über

die vorgestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befinden 6 . der Ersten, Zweiten und . ö.

persönlich einen Schritt, in dem er, wie „W. T. B.“ meldet,

Das Haus der Abgeordneten hatte in der heutigen (86.) Sitzung, welcher der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow beiwohnte, zunächst über die Berechtigung des in der Sitzung vom 19. Mai dem Abg. Dr. Liebknecht (Soz.) durch den Vizepräsidenten Dr. von Krause erteilten Ordnungsrufs zu entscheiden. (Der Abg. Dr. Liebknecht hatte gesagt, er hoffe, daß das neue Opernhaus noch stehen werde, wenn es längst kein Königliches Hofopernhaus mehr sein werde Der Abg. Dr. Liebknecht hat gemäß 8 64 der . gegen diesen Ordnungsruf schriftlich Einspruch erhoben. . Für die Anerkennung der Berechtigung des Einspruchs erhoben sich nur die Sozialdemokraten und der größere Teil der Mitglieder der fortschrittlichen Volkspartei. Der Einspruch wurde also zurückgewiesen.

Das Haug setzte hierauf die dritte Beratung des Entwurfs des Staatshaushaltsetats für 1914 beim Etat der Berg⸗, Hütten- und Salinenverwaltung fort.

Abg. Schrader lfreikons.): Bei der zweiten Lesung des Bergetaig hat der Abg. Hus die Behauptung aufgestellt, daß die Bergarbeiter des Braunkohlenreviers Senftenberg i. Lausitz in Wohnungen untergebracht wären, in die man kein Vieh hinein⸗ stecken würde. Ich habe die Zwischenzeit benutzt, um mir von der dortigen Verwaltung Bilder von Arbeiterwohnungen zu ver= schaffen, die zelgen, daß die Verhältnisse doch tatsächlich ganz anders liegen. Ich habe die Bilder auf den Tisch des Hauses niedergelegt und bitte die Herren, sich selbst davon zu überzeugen, wie grundlos die Behauptung des Abg. Hus ist Die Wohnungen, in denen die Ärbelter untergebracht sind, find gut und billig, namentlich leistet die Grube Islse in diefer Bezlebung ganz Hervorragendes. Die Wohnungs miete beträgt monatlich nur 9, 50 6. Die Mieten sind so niedrig angesetzt, daß eine Verzinsung des Anlagekapitals von nur 140½ möglich ist. Diejenigen Arbelter, die nicht in den von der Verwaltung errichteten Wohnungen untergebracht werden können, erhalten sogar einen kleinen Wohnungsgeldzuschuß. J denfalls fehlt jede tatsächliche Unterlage für die Behauptung, daß die Bergarbeiter in den Wohnungen ver⸗ kommen und verelenden.

(Schluß des Blattes.)

Nr. 40 des ‚„Zentralblatts der Bau verwaltung? heraus. gegeben im Ministertum der öffentlichen Arbeiten, vom 20, Mai 1914 hat folgenden Inhalt: Die Kuppel über dem großen Lesesgal der Königlichen Bibliothek in Berlin. Vermischtes; Geschichte der Gartenkunst. Der deutsche Försterofen. Pfahl für Hafen mauern, Brückenpfeiler u. gl. mit einer als Auflager dienenden

Scheibe. Bücherschau.

Theater und Musik.

Deutsches Opernhaus.

Im Deutschen Opernhause wurde, der Gepflogenhbeit des Char⸗ lottenburger Operntbeaters entsprechend, in jedem Jahre auch ein Weck der' heiteren Muse aufzuführen, am Mittwoch die Operette Der Zigeunerbaron“ von Fobann Strauß zum ersten Male gegeben. Diese Operette ist ein Meisterwerk ihrer Gattung und perdient die Aufführung an würdiger Stätte durchaus. Die Ein⸗ studierung unter der musikallschen Leitung des Kavellmeisters Wag⸗ halter und unter der Spielleitung des Regisseurs Lagenpusch konnte auch verwöhnten Ansprüchen genügen. Auf der Bühne sah man wunderschöne Bilder, geschmackvolle Gewänder und lebendige Be⸗ wegung, und die Musik hatte jenen leichtbeschwingten Schritt, der die Operette nun einmal von ihrer bedächtigeren Schwester, der Qper, unter⸗ scheidet. Orchestral und gesanglich ist das Straußsche Werk in Berlin wohl selten oder noch nie so schön erklungen wie im Charlottenburger pernhaug. Den Barinkay gab Heinz Arensen, dessen glänsende Tenorstimme hier zu voller Geltung kam; eine gesangliche Leistung erster Ordnung bot auch Fräulein Stolzenberg als Saffi. Besonderg reizvoll klangen die beiden Stimmen in dem Duett des zweiten Aktes. Als Schweinezüchter Zlupän hatte Herr Lordmann Gelegenheit, seinen wohlklingenden Baß und feine Begabung für derbkomische Darstellung voll zur Geltung zu bringen. Zsupäng Tochter Arsena fand in Frau Marig Schneider eine sehr annehmbare Vertreterin, und auch Louise Marck · Lüders (Zigeunerin und Josepyh Plaut (Carnero) standen auf dem rechten Platz. Als gewandter Tänzer zeichnete sich wieder Ejnar Linden aus. Volle Anerkennung verdient ferner das tüchtige Ballettkorps des Deutschen Opernhauses. Die Chöre klangen gut und das Zusammenspiel griff tadellos ineinander; kurz, es war ein in jeder Beziehung erfreulich‘r Abend, der von neuem Zeugnis dabon ab⸗ legte, daß die Kunst in Charlottenhurg mit Liebe gepflegt wird.

Im Königlichen Opernhause wird morgen. Sonnabend, „Fidelio, in den Hauptrollen mit den Damen Leff ler · Burdard, Engell, die Herren Kraus, Hoffmann, Schwegler, Henke und Wiede⸗ mann besetzt, aufgeführt. Die musikalische Leitung hat der Kapell⸗ meister von Strauß. !

Im Königlichen Schau spielhause wird morgen das Lustspiel Der Vellchenfresser zum ersten Male gegeben. Herr Clewing spiel bie Titelrolle. Beschäftigt sind darin außerdem die Damen Arnstädt, Heisler, Abich, von Mavburg. Hoff und die Yerren Vallentin, von Tedebur, Werrack, Leffler und Mannstädt. Die Regie führt Dr. Bruck.

Mannigfaltiges. Berlin, 22. Mai 1914.

Die Stadtverordneten hielten am Mittwoch eine außer⸗ ordentliche Sitzung ab, da die ordentliche Sitzung gestern des Feiertags wegen ausfallen mußte. Die Annahme der auf der Tages— ordnung stehenden 22 Vorlagen des Magistrats, durchweg kleinere Vorlagen obne allgemeines Interesse, geschab in schneller Folge ohne weitere Aussprache. In gemeinschaftlicher Sitzung beider stäͤdtischer Körperschaften wurden der Stadtrat Alberti und der Stadty. Rum. schöttel zu Mitgliedern für den Wasserbeirat der Propinz Branden⸗ burg gewählt. tellvertreter wurden der Stadtrat Venzky und der Stadty. Berghoff. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Eine Abordnung der englischen Arbeiter und An⸗ gestellten, die seit dem 19. d. M. zum Vesuch in Berlin weilen, wurde, wie W. T. B.). berichtet. Mittwochnachmittag, in der blumengeschmückten Halle des Bundesrats im Reichs⸗ tagsgebäude durch den Staatssckretär des Innern Dr. Delbrück in Vertretung des behinderten Reichskanzlers empfangen. Außer dem Staatesekretär g. D., Wirk⸗ lichen Geheimen Rat Dr. Dernburg, der als Vorsitzender den dentschen Empfangeautschusses die englijchen Gäste einführte, nahmen an dem Empfange tell der Staattsekrerär deg Reichskolonialamtg Dr. Solf, die Unterstaatssekreiäre Dr. Richter und , die Hireltoren im Reicht ant des Innern, Wirklicher Gebtimer Mat Dr. Gaspar, von Jonquldres, Dr. Lewald und Maller, der D im

London war, und der Geheime Legationgrgt von kumm, dig. der politischen Ableilung des Auswärtigen Amts. Alt

britischen Gäste waren Herrn vom 2. n Empfan und erschienen, dessen Müiglieder die n

Arbeiter und Angestellten in ihren Va

Angestell i ü J er. haben. Der , hen r Tr n (Hauptvo

Auzwärtigen Amt Johanneg, der bis vor kurzem Gere alte alen n . . .

ere . 1 r ; ; K .

K 53

. / ——

J ,