Mannigfaltiges. Berlin, A. Juni 1914.
Die Trinkspringbrunnen. Es ist bedauerlich, daß ein so verständiger Vorschlag wie die Einführung von Springhrunnen an Stelle der bisherigen Einrichtungen zur Töschung des Durstes an öffentlichen Platzen keine schnellere und um fassende Einführung ge⸗ funden hat. Handelt es sich doch nur um die einmaligen Kosten der Änlage, da ein vermehrter Wasserverbrauch dadurch nicht bedingt wird. An der Notwendigkest einer Verbesserung der öffentlichen Trinkgelegen heiten kann eben sowenig gejwe elt werden wie daran, daß die Trinkspringbrunnen ein treffliches Mittel dazu bieten. Durch keine Warnung vor einem Mißbrauch der Trinkgefäße oder andere Maß⸗ nahmen läßt es sich vermelden, daß die meisten Leute einen Verdacht und geradezu einen unüberwindlichen Widerwillen gegen die Benutzung der Becher empfinden, die auf Bahnhöfen und an anderen Stellen an eine Wasserleitung angekettet sind. Lieber trinkt man aus der hohlen Hand, alt fich der vermeintlichen und auch wohl oft genug, vor- Fandenen Anfteckungsgefahr auszusetzen. In den Schulen ist die Reuerung der Trinkspringbrunnen am schnellsten ausgenutzt worden, und das ist durchaus zu loben. Sonst sind sie aber noch recht selten. Die Einrichtung ist sehr einfach und entspricht fast genau dem kleinen Apparat, der zur Spülung von Gläsern in Wirtschaften mit auto matischein Betrieb zu finden ist. Das Wasser läuft nicht auffällig, sondern wird durch einen leisen Druck aus einem klelnen Spring⸗ brunnen herausgelassen. Es ist wünschenswert und leicht zu er— reichen, daß der Druck ausgeführt wird, ohne daß die Hände in Be⸗ rühtung mit dem Wasser oder mit der Oberfläche des becherförmigen Untersatzes gelangen, in den das Wasser zurückfällt. Das Trinken aus einem solchen Springquell mag zunächst ungewohnt erscheinen, bietet aber weder Schwierigkeiten noch Mängel, ist vielmehr außerordentlich erfrischend und reinlich. Auch das mit dem Mund in Berührung ge⸗ wefens und wieder zurückfallende Wasser kann keine Verunreinigung herbeiführen. Die Düsen, aus denen der Strahl austritt, können außerdem aufs leichteste gesäubert werden. Wo Sparsamkeit mit dem Waffer nicht geboten ist, wird man selbstverständlich einen Dauer⸗ springbrunnen borziehen.
Die Geschäftszeiten des zum 1. Jull neu zu eröffnenden partitätischen ,,, weises für das Gastwirts⸗ gewerbe im Ärbeitsnachweisgebäude in der Rückerstraße zu Berlin find, wie folgt, festgelegt: 1) für Kellner im Sommer von 8 bis 7 Uhr und lin Winter von bis 7 Uhr ohne Unterbrechung, 2) für Cafsangestellte von 10 bis 1 und von 4 bis 3 Uhr, Sonnabends bis g Uhr, auch an den Sonntagen wird in den beiden Abteilungen von z bis 2 Uhr im Sommer und von 9 bis 2 Uhr im Winter ver—= mittelt; 3) für weibliches Personal nur wochentäglich von 10 bis 6 Uhr; 4) für Hilfsversonal ist die Vermittlungszeit die gleiche wie für Kellner. Abgesehen von einer Einschreibgebühr von 20 8 für Arbeitfuchende, erfolgt die Vermittlung für Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer kostenlos. Nur für Dienstmädchen mit Diensibuch haben die Arbeitgeber in Berlin 2 4, außerhalb 3 6 zu zahlen.
Bibliothekwesen wird der Professor Dr. Chr. G. Hottinger, Kaiserlicher Bibliothekar 4. D. (Straßburg i. E.), vom 29. Juni bis 2. Juli, Abends 6-9 Ubr, in dem Hör saal I1 der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin (Invaltdenstr. 42) halten. Eingehender werden behandelt Fragen, wie: Schaffung wissenschaftlicher Bibliotheken; Schaffung von Kon⸗ volutenbibliotheken; Schaffung einer Deutschen Reichabibliothek; , ,, von Familien. und Volksbibliotheken; Herstellung eines Universalbibliothekskatalogs; Herstellung eineg Slichwortkatalogs; Aufstellung der Bücher; Präsenzbibliothek und Buchherstellung. Der Eintritt ist frei.
Im Wissenschaftlichen Theater der Urania wird der Vortrag Mit dem „Imperator“ nach New Jork am Mittwochabend und außerdem am Sonntagnachmittag dargestellt. Am Sonntazabend und am Montag wird der Vortrag „In den Dolomiten“ und am Dlenstag und Freitag der Vortrag „Zum Hochfirm der Jungfrau“ wiederholt. Am Mitwoch und Sonnabend wird der Vortrag Der Vierwaldstätter See und der St. Gotthard“ gehalten werden.
Vorträge über
Kiel, 26. Juni. (W. T. B) Um 7 Uhr Abends nahmen die zur Düppelfeier hier eingetroffenen Veteranen zu einer Huldigung für Seine Majestät den Katlser und König Uufffellung auf dem Strandweg, weit über tausend an der Zahl. Jeder trug die Kriegs denkmünze und andere Auszeichnungen, jeder einen Torbeerkranz um den Hut. An der Front stand elne Anzahl von Ghargen, welche die Berechtigung zum Tragen der Uniform ihres alten Regiments hatten. Auf den Flügeln standen etwa 30 alte Generale und Alte Herren in . mit hohen Orden, unter ihnen der Staats— minister von Podbielski sowte die Fahnen der hiesigen Kriegeibereine. Seine Majestät der Kaiser uünd König in Admirglsuniform trat kurz vor 73 Uhr aus dem Portal des Kaiserlichen Jachtklubs, begleitet von den Herren des Gefolges, dem Großadmiral von Tirpitz, anderen Admiralen, dem Stadtkommandanten und dem Polizei präsidenten. Der Brauereidfreltor Jacobsen als Vorsitzender des Kreiskriegerverbandes erstattete den Rapport. Seine Majestãͤt schritt die Fronten ab, indem er von Gruppe zu Gruppe ein: Guten Abend, Veteranen! entbot, das kräftig erwidert wurde, und zeichnete viele der alten Tente durch freundliche Ansprachen aus, besonders solche, die das Giserne Kreuz trugen. Dann wurde zum Parademarsch angetreten. Die Kapelle des Seebataillons setzte mit dem Düppelmarsch ein in einem nicht allzu schnellen Tempo, und nun zogen die alten Düppel⸗ stürmer vorüber, keiner unter siebzig Jahre, entblößten Hauptes, voran die Generale und Exzellenzen, dann die Oesterreicher, Men Naiser grüßte andauernd. Nach dem Vorbeimarsch unterhielt, sich Seine Majestät noch eine Zeitlang mit den alten Generalen. Zuletzt sprach er auf das freundlichste mik einigen Invaliden, die nicht hatten mit · marschieren können, besonders mit einem alten Mann, Der, einbeinig, sich der Krücken bedienen mußte und dem man zwei Mann von den
56
, , zur Unterstützung beigegeben hatte, Er trug seine Kriegsdenkmünzen vollzählig auf der Jacke und hatte seinen Lorbeer⸗ kran; um die alte Soldatenmütze gewunden. Das Publikum brachte den Veteranen und dem Kalser stürmische Huldigungen dar,
Zu Ehren der Veteranen von 1864 veranstaltete die gesamte Gieler Studentenschaft heute abend einen Fackelzug, an den ich eine von der Stadt veransfaltete Begrüßungsfeier schloß. n langen, blumengeschmückten Tafeln hatten die Teilnehmer Platz genommen, und Hunderte von hilfreichen Händen sorgten für ihre Bewirtung. Der Oberbürgermeister Lindemann er⸗ öffnete nach einem Kaiserhoch die Reihe der Ansprachen mit Dankegworten an die Helden von 1864 Er schloß mit einem stürmisch aufgenommenen Hoch auf die Gäste. Es folgten Dankes worte einiger Veteranen von 1864 für die herzliche Gastfreundschaft der Stadt Kiel und in welterer Folge patrlotische Gesänge, Musik⸗ vorträge und turnerische Vorführungen. Der Düppelmars schloß die erhebende Feier.
In der heutigen Regatta erhielt in der AI-Klasse Ger⸗ mania“ den Krupp-Erinnerungspreis und den Ehrenpreis des Lord Brassey. „Hamburg II‘ wurde zweiter, „Meteor“ dritter. In der 5 ne kR*Klaffe wurde Erster „Cecilie“ und erhielt den Ehrenpreis des Prinzen . von Preußen, Zwelter wurde „Ellinor“; „Wendula“ gab auf, da die Stengen gebrochen waren. In der js me- KäeKkafse wurde Erster Beduin“ und erhielt den E trapreis (Wanderprels des Kaisers), Zweiter wurde Pamela! nicht gestartet ist Maudrey “. In der 12 m- K-Klasse wurde Erster Skeaf “ und erhielt fen Wanderprels des Kaisers, Zweiter wurde Sibyllan “. „Istar⸗ ist nicht gestartet. In der 10 m-KKlasse wurde Erster Irene“ und erhielt den Klassenpreis und den Extrapreis (Kommodorepokal, Wanderpreis des Kaifers). „Tarpon II“ ist nicht gestartet. In der S m-kKlasse wurde Erster Astrid“ und erhielt den ersten Preis (Kiautschoupreis), Zweiter wurde ‚Toni XI“, Lucie V' ist nicht ge⸗ startet, und „Unda“ wurde nicht gezeitet. Im Handicap der alten Jachten von 1060 t und darüber wurde „Nordstern⸗ Eriter, „Orion? Zweslter, „Iduna“ ist nicht gestartet. Es herrschte eine Windgeschwindigkeit von sechs bis sieben Sekundenmeter bei sehr schönem Wetter.
265. Juni. (W. T. B.) Im Artushofe wurde heute abend anläßlich des Sstmarkenfluges ein Festmahl veranstaltet, an dem u. 2. leilnahmen: Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Sigismund von Preußen, der Armeeinspekteur von Prittwitz und Gaffron, der frühere Inspekteur der Verkehrs truppen Ge— neralleutnant Freiherr von Lyncker, der jetzige General⸗ inspekteur der Verkehrstruppen Generalleutnant von Haenisch, der Inspekteur der Fliegertruppen Oberst von Eberhardt, der Sberbürgermeister Dr. Willms. Posen u. a. Der Gewinner des Kaiserpreises Sberleutnant von Freyberg brachte das Kaiserhoch aus. Der Generalleutnant von Haenisch toastete auf den Kronprinzen. Ber Amtsgerichtsrat Uecker, der Vorsitzende der Ostgruppe des Deutschen Luftfahrerverbandeg, überreicht? dem Geheimrat Professor Schütte, dem Veranstalter des Fluges, einen silbernen Lorbeerkranz.
Dle Preisverteilung hatte folgendes Ergebnis: Führer Ober⸗ leutnant von Freyberg Ehrenpreis des Kaisers (dem Besten der⸗ jenigen Truppen, von denen die größte Zahl der Teilnehmer im Ver⸗ hältnis am Ziel angelangt war), Beobachter Leutnant Kempe Ersten Preis des Krlegsministers, Zweifen Preis der Orte gruppe des Deutschen Luftflottenpereins, Provinzialverband Westpreußen (für die Aufklärungs⸗ übung am 26. Danzig = Graudenz). Führer Georg Hans, Preis des Kron⸗ prinzen, Beobachter Leutnant Kolbe, Ehrenpreis des Schl sischen Vereins für Lufischiffahrt. Führer Fellx Laltsch Preis des Ostpreußischen Vereins für Luftfchiffahrt, Berhachter Oberleutnant Turner Ersten Prels des Posener Vereins für Luftschiffahrt, Zweiten Ehrenpreis der Daimlerwerke (für den Aufklärungsflug am „5h, Königsberg —ilsit). Führer Leutnant Engwer Ehrenpreis der Stadt Thorn, Beobachter Hauptmann von Dewald Ehrenpreis des Rektors und des Senats der Technischen Hochschule Danzig⸗Langfuhr.
Beuthen, Oberschlesien, 27. 6. (W. T. B) Gestern abend spät brach in der Bleikammer der Lazihütte des Grafen Lazi Henckel zu Donnersmarck bei Radzionkau ein großes Feuer aus und griff von dem vierhundert Quadratmeter bedeckenden fünfzehn Meter hohen Holz. bau auf die min Holz verkleideten Schwefeltürme über. Die zweihundert Meter emporlodernde Flamme schüttete einen Funkenregen über die Häuser von Buchatz. Die achtzehn Feuerwehren der Umgegend mußten sich auf den Schutz der umliegenden Gebäude besch ränken; die Mannschaften hatten schwer unter den Schwefeldämpfen zu leiden. Die Schweselfurevorräte find vernichtet, der Schaden wird auf eine halbe Million Mark geschätzt.
Leipzig, 27. Junk. (W. T. B) Kurz vor 3 Uhr früh wurde heute ein heftiger Erdstoß, von starkem unterirdischen Donnern begleitet, wahrgenommen. Die Fenster klirrten, die Möbel wurden pon der Stelle gerückt und die Bewohner aus dem Schlafe aufgeweckt. Nach Auekunft der Erdbebenwarte handelte es sich um ein Nahbeben. Auch in Zeitz wurden heute früh zwei kurze wahrnehmbare Eidstöße, die von Uunterirdischem Rollen begleitet waren, verspürt. Nach den bißherigen Fesistellungen erstreckte sich das Erdbeben auf den Nordweslen des Königreichs Sachsen und den Süden der Provinz Sachsen. In Grimma wurde bereit um 2 Uhr ein schwacher Erdstoß verspürt, während um 24 Uhr überall ein Erdstoß von großer Heftigkeit wahrgenommen wurde. Auffallender Weife wurde diesmal das eigentliche Erdbebengebiet, das obere Vogt⸗ sand, von dem Erdbeben nicht berührt. In verschiedenen entfernteren Orten will man um die angegebene Zeit ebenfalls mehrere kurz auf⸗ aufeinanderfolgende heflige Erdstöße wahrgenommen haben, so in Bitterfeld, Halle und Hettstedt am Harz. Außerdem wurge in Grimma noch um 41 Uhr eine leichte Bodenbewegung bemerkt. Irgendwelcher Schaden ist nach den bisher eingelaufenen Meldungen nicht angerichtet worden.
Danzig,
Sonnabend: Der Troubadour.
Montis
hiesigen Flugplatze der Flieger, Musketier Grunow von der hiesigen liegerabteilung, der bereits zwei gelungene Flüge unternommen atte, bet einem dritten Fluge aus einer Höhe von 40 im ab wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf starb.
ZBitsch, 26. Juni. (W. T. * Heute nachmittag stürzte hier ein Militärflugzeug beim Wiederaufstieg nach einer Zwischenlandung aus einer Höhe von 10 m ab. Der Fährer konnte sich durch Ab, springen retten, der Beobachter Major Büchner vom Infanterie. . 26 166, wurde getötet, wie es heißt, infolge Explosion e otors.
London, 27. Junt. (W. T. B) Gestern abend brach in Portland auf dem leichten Kreuzer Active‘ der 4. Flottille im dritten Feuerungsraum ein Feuer auß. Der Brand ist wahrschein. lich durch Bruch eines Oelleitungsrohres während eines Versucheß entstanden. Er wurde in einer halben Stunde gelöscht.
Lon don, 26. Jun. (W. T. B) In den Importlager— häusern des Königlichen Docks von Grimsby brach heute früh enn grohe Feuer aus, durch das mehrere sechsstöckige Lagerhäuser, die ein
real von einem halben Morgen. hedeckten und in denen sich Getreide, Wolle und Eier befanden, vollständig zerstört wurden. Der Schaden wird auf über 50 000 Pfund geschätzt. Am Mittag war dat Feuer noch nicht gelöscht.
London, 26. Juni. Der Dampfer „Gothland. (vergl. Nr. 146 d. Bl.) ist wieder flott geworden.
Am ster dam, 26. Juni. (W. T. B. Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller besuchte heute Amsterdam. Gl fand Empfang auf der Handelskammer statt, wobei verschiedene An, sprachen gewechselt wurden. Bürgermeisters wurde sodann auf Einladung der Stadt der Hafen
besichtigt.
2. 26. Jun. (W. T. B.) Heute früh stürzte auf dem
und
heutige letzte Tag des Baltischen Musikfestes war ein großer Erfolg für die deutsche Musik. Bei dem heutigen Konzert, das mi der 9. Symphonie von Beethoven abschloß, bei dem Ein Chor von 190 Damen und Herren und ein Orchester von 64 Mann und vier Solisten mitwirkten, war die große Kongreßhalle bis auf den letzten Platz gefüllt. Stürmischer Beifall wurden den deutschen Musiker zu . 6. sie die schwedische Nationalhymne in schwedischer Sprache anstimmten.
Salem (Massachusettts), 26. Juni. Die halbe Sadt ist verwüstet worden; das Feuer (vergl. Nr. 148 d. Bl.) wütet immer noch, doch glaubt man seiner Herr zu sein. Der Schaden mid auf 20 Millionen Dollar geschätzt. 10 000 Menschen sind obdachlos In der Masonstraße explodterten die Oeltanks, zerstörten die Oel. werke und 13 Häuser; 50 Personen wurden in das Krankenhaus ge= bracht. Das Waisenbaus und das Hospital ist zerstört worden. Die Insassen wurden in Sicherheit gebracht.
Tschangscha, 2ß Juni. (W. T. B.)) Im Siangtal st eine Ueberschwemmung eingetreten, die nur einen Fuß niedriger ist als die im Jahre 1906, wo der bisher höchste Stand verzeichnet wurde. Viele Dämme sind geborsten. Berichte über großen Schaden treffen von allen Seiten ein.
Batavia, 26. Juni. Ein Sumatra großen Schaden angerichtet. Alle Telegraphenlinien sin beschädigt, ein Unterseekabel ist gebrochen. Viele Häuser, auch Re gierung gebäude, sind eingestürtt. Zahlreiche Menschen sind det Katastrohßhe zum Opfer gesallen. Nach im Haag vorliegenden am. lichen Meldungen hat das Erdbeben Nachts stattgefunden. In der Stadt Bencoeken sind bisher elf Tote und mehrere Verwundete ge— borgen worden. Die Europäer sind unverletzt, ihre Häuser sind aber zum großen Teil unbewohnbar geworden.
Canton, 26. Juni. (W. T. B.) Der Pelkiang und da Sikiang find über die Ufer getreten. Der Wasserstand ist be höchste seit einem halben Jahrhundert. Viele Dörfer in den Be ʒirken Kwöongchow und Schiuhing sind infolge von Dammbrüchen duich Waßfer zerstört worden. Tausende von Menschen sind obdachlos.
heftiges Erdbeben hat alf
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Durazzo, 26. Juni. (Meldung Telegr.⸗Korresp.Buregaus.) Heute nachmittag ist Bib Dod a ssiegreich vorgerückt. Gestern nahm er ein von 500 Rebellen verteidigte befestigte Stellung. Nunmeht bereitet Prenk Bib Doda eine militärische Aktion gegen die Ortschaft Bresa vor, deren Einnahme eine große strategische Wichtigkeit für einen weiteren Vormarsch gegen Schiak besitzt. Diesen günstigen Nachrichten stehen beunruhigende aus dem Süden gegenüber. Sie besagen, daß nunmehr die Epiroten zum Vorstoß gegen Norden rüsten. Major Kroon erteilte den in Koritza und Tepelini stationierten holländischen Offizieren den Befehl, sich nach Valona zurückzuziehen, falls es sich alt unmöglich herausstellen sollte, die Stellungen zu halten.
Prenk
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Residenzthenter. Sonntag, Aben
perettentheater. öFriher:
Unter Führung des Stellvertretenden
Malmö, 26. Juni. (W. T. B.) Der den Deutschen gewidmete
des Wiener K. 6.
— —
—
Erst e
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
n 149.
Berlin, Sonnabend, den 27. Juni
Berichte von deutschen Getreidebörsen und Fruchtmärkten.
Hauptsächlich gezahlte Preise für 1: (1000 kg) in Mark
Marktorte
Weizen
Roggen
Hafer
mittel
— 8 — 8
Danzig Berlin Stettin
Posen ; ; Breslau.
Crefeld
Cöln . Dresden. Mainz. Samburg Straßburg i. Els.
2 8 9 9 9 n g .
207
208
206 206-209 204 - 206 207 - 210 207 - 210 206 210 215 — 220 207 - 210 210-213
Weizen
174
181
174 168 - 171 175 - 177 180-182 175177 177 —179 177,50 - 185 179-182 173 - 176
Roggen
163
173
169 165 — 167 163 — 165 183 —185 177-179 175-178 190—09 178 - 182 187 — 190
ö , e
159 144
145 — 150
Hafer
140
—
* 3 *
Braug er te
* D* do
Futtergerste
Bayerische Marktorte gut
mittel
gut mittel gering
gut mittel
gut mittel
gering
gut
aerlaa
Augsburg Landshut
Berlin, den 27. Juni 1914.
220 218
216 210
192 180
18 1765
178 170
Kaiserliches Statistisches Amt. De lb rück.
204 180
200 170
J
— —
—— —
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Oesterreich.
Die K. K. Seebehörde in Triest hat unterm 8. d. M. verfügt, daß wegen Auftretens von Pest die Herkünfte von Jaffa nach . . ,, , , ,, vom 12. August
. ; zu behandeln sind. ö. iger“
1. Dezember 1904, Nr. 283.) J
, Costa Riea.
Die Regierung von Costa Riea hat verfügt, daß zum Schutze egen das Eindringen der in Habana und ö.. ö . . Venezuela und Columbien aufgetretenen Bubonenpest der Hafen Limon für Schiffe, die Bocas del Toro anlaufen und nicht in Colon
angelegt haben, verschlossen bleibt.
Etatistik und Volkswirtschaft.
Die Großhandelspreise für Getreide, Mehl, Hülsenfrüchte und Eßkartoffeln und die häufigsten Klein handelspreise wichtiger Lebensmittel und Hausbedarfsartikel
in Preußen im Mai 1914.
Nach den Berechnungen des preußischen Statistischen Landegamts ergeben die täglich ermittelten Großhandel preise für Getreide die folgenden Durchschnitte für den Monat Mai 1914:
Es kosteten im Durchschnitt 1000 kg (It) Mark
icht ͤ Berichtsorte Fersi⸗
. mittel gut fein
142 166
Weizen Roggen
172 169 170 166 161 162 164 168 170 170 70 174 172 175 173
163 166 165 161 159 166 157 171 164 175 169 182 177 177 179
198 206 203 195 196 197 197 Magdeburg 202 Kiel 205 Hannover 199 Dortmund 203 Frankfurt a. M. . . .. 214 Cöln 208 Duisburg 211 Crefeld 209
Gesamtdurch⸗ schnitt: Mai 1914 . April 1914. März 1914
Königsberg i. Pr. ... Danzig Berlin
*
*
1111183118181111
* — — 2
168. 168. 156,4
169,1 1564 151,8
202,9 1900 188,2
Theater.
Berliner Theater. Sonntag, Abende 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer.
Montag und folgende Wie einst im Mai.
Tage:
Thenter in der Käniggrätzer
Straße. Sonntag, Abends 8 Uhr: Mr. Wu. , ,, Spiel in drei Akten bon H. M. Vernon und Harold Owen.
Montag und folgende Tage: Mr. Wu.
Theater an der Weidendammer
Brilche. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr
(ermäßigte Preise) und Abends 8 Uhr;
Der müde Theodor. Schwank in drei
Akften von Max Neal und Max Ferner.
Gastspiel Miß Mac Keen. Montag und folgende Tage: Der
. Theodor. Gastspiel Miß Mae een.
I
Denutsches Künstlertheater (So- 3 (Nürnbergerstr. 70 71, gegenüber em Zoologischen Garten) Sonntag, Abends 8 Uhr: Jeppe vom Berge. Komödie in fünf Akten von Ludwig Holberg.
Montag und Dienstag: Jeppe vom Berge.
Cessingtheater. Sonntag, Nach mittags 3 Uhr: Professor Bernhardi. — Abends 8 Uhr: Das Märchen vom Wolf. Ein Spiel in drei Akten von Franz Molnar.
Montag und Dienstag (Schluß der Spielzeitß: Das Märchen vom Wolf.
Schillertheater. O. (Wallner theater.) Sonntag, Abends 8 Uhr: Mein eriauchter Ahnherr. Lustspiel in drei Akten von Alfred Schmieden.
Montag: Mein erlauchter Ahnherr.
Dienstag: Letzte Schau ppielvorstellung: Mein erlauchter Ahnherr.
Mittwoch: 1. Aufführung der Sachse⸗ Oyer: Tannhäuser.
Donnerttag und Freitag: Martha.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Martha. — Abends: Tannhäuser.
Charlottenburg. Sonntag, Abends 8 Uhr: Klein Eva. Lustspiel in drei Akten von Olga Ott.
Montag: Klein Eva.
Dienstag: Heiligenwald.
Deutsches Opernhaus. (Char- lottenburg, Bismarck ⸗ Straße 34-37. Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Freischütz. — Abends 8 Uhr: Der Zigeunerbaron. Operette in drei Akten von Johann Strauß.
Montag: Der Waffenschmied.
Dienstag: Varsifal.
Mittwoch: Figaros Hochzeit.
Donnergtag: Der Zigeunerbaron.
Freitag: Der Zigeunerbaron.
Sonnabend: Tiefland.
Lustspielhans. (Friedrichstraße 236) Sonntag, Abends 81 Uhr: Die spanische Fliege. Schwank in drei Akten von
ranz Arnold und Ernst Bach.
Montag und folgende Tage: Die spanische Fliege.
Neues Theater.) Sonntag, Abends 8 Uhr: Ensemblegastspiel des Hamburg Altonaer Stadttheaters: Als ich noch im Flügelkleide. Ein fröhliches Spiel. in vier Akten von A. Kehm und M. Frehsee. (Sommerpreise.)
Montag und Dienstag: Ais ich noch im Flügelkleide.
Mittwoch: Geschlossen.
Theater am MNaöllendorsplatz. Sonntag, Abends 81 Uhr: Der Jux⸗ baron. Posse von Pordes⸗Milo und Hermann Haller. Gesangstexte von Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
Montag und folgende Tage: Der Juzbaron.
Thaliathenter. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 35 Uhr; Eharleys Tante. — Abends 8 Ubr Wenn der Frühling kommt! Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Georg Okonkowsky. Ge. sangstexte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.
Montag und folgende Tage: Wenn der Frühling kommt!
Sz Uhr;: Ensemblegastspiel. Die verflizl K udwig Hirschfeld. . Montag und folgende Tage: verflixte Liebe.
ame ere eee eee lreeeeeei
Familiennachrichten.
Gestorben: Hr. Generalleutnant d, Friedrich von Lehmann (Frankfurt a. 9 W Hr. Hauptmann a. D. Eggert ö Usedom (Dresden). — Hilda r von Hammerstein, geb. Frelin von de Bussche. Lohe (Stettin).
Dle
m.
Verantwortlicher Redakteur; Direktor Dr. Tyrol in Charlottenbutt Verlag der Expedition (J. V. Koll
in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdrudeerel in Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße nn
Sechs Beilagen
leinschließlich Börsenbeilage].·
drei Akten vn
. .
anuar 1914 Mat 1913
185,9 184,9 205,3
1965,
151,8 154.5 170,1
165,0
165,
Die Gesamtdurchschnittspreise der verschiedenen Mon miteinander nicht einwand
Plätzen sehr unregelmäßig gehandelt wird.
Die än nig t Groß bezug spreise für Mehl, Hüssen—⸗ ßkartoffeln sowie für
früchte und
trugen im Durchschnitt von den fünfzig
Marktorten:
156,6 157, 167,
3
/ 2
Heu und
ate für Ge frei vergleichbar, weil Gerste an
rste
Stroh bedeutendsten preußischen
sind einzelnen
be⸗
für 100 kg
im Monat
Weizenmehl
Roggenmehl
Erbsen (gelbe)
zum Kochen
Speisebohnen (weiße)
Eßkartoffeln
Richtstroh
Preßstroh
Die häufigsten Kleinhandelspreise wichtiger Lebensmittel und Hausbedarfsartikel betrugen im Monat Mai 1914:
f ür 1 Kilogramm
für für
do x6 inc
60 für 1 Liter
in den preußischen Orten
Tröfsen Tempe zum Kochen
Eßkartoffeln
Eßbutter
Welzenmehl
Roggenmehl
Roggengraubrot m. Zu⸗ satz von Weijenmehl
Weißbrot (Semmel)
Kaffee (gebrannt) Zucker (harter)
Speisesal⸗
inländische
brandkohlen)
Welzen⸗ Buchweizen⸗
Gerstengraupen Steinkohlen
( Haus
S 2 8 82
Braun⸗ kohlen briketts gewöhn⸗ lichen Formats
Petroleum
für 1 Hühnerei
. Speisebohnen (weiße)
Königsberg i. Pr.... Memel. kö
randenburg a. Havel rankfurt a. Oder
Strals und X en romberg.
Kö Gleiwi Magdeburg alle a. Saale...
annover. ildesheim ö arburg a. Elbe. , Osnabrück .... Emden Münster Bielefeld 1. ,
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ankfurt a. Main
iesbaden. ... Koblenz , (
Saarbrũcken .... k Aachen Sigmaringen... Wilhelmshaven
im Durchschnitt (ausschl. Wilhelmshaven)
Mai 1914 ...
April 1914... Mai 1913. Mal 1912. Mat 1911.
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Mai 1914 April 1914 Mal 1913 1912 1911 1910 1909
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