1914 / 156 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Jul 1914 18:00:01 GMT) scan diff

Das Auszsschreiben muß entweder die Rohstoffe genau vor⸗ . oder ausdrücklich die Wahl des Materials 6. Künstler Norschlãge zur Aenderung der Bedlngungen müssen, soweit sie das Ausschreiben überhaupt für zulässig . 16 . innerhalb 14 Tage nach der Verö entlichung eingereicht werden. Das ö soll über die Vorschläge alsbald nach Ablauf dieser Frist eßen.

§5.

Das Ausschrelben darf an Skizzen, Modellen, Plänen und Be⸗ rechnungen nicht mehr verlangen, als zur klaren Darlegung des Ent wurf erforderlich ist. Der Maßstab ist genau vorzuschreiben; für die Hauptfigur darf jedoch im allgemeinen nicht mehr als ein Drittel der durchschnittlichen Größe eines Menschen verlangt werden. Für plastische Entwürfe ist eine Abwelchung von dem vorgeschriebenen Maßstab bis zu 5 oz gestattet.

Für die Lieferung der Unterlagen darf nur dann Ersatz der Her⸗ stellungskosten gefordert werden, wenn die Herstellung erheblichen Auf⸗ . , . . . . . liel, , , an

ettbewerb und den Künstlern, welche die Unterlagen sofort un beschädigt zurückliefern, zu erstatten. e r üb

Preise. 6

. 85

Bei allgemeinen öffentlichen Wettbewerben sind Preise auszu⸗ werfen, die in angemessenem Verhältnis zu der Ausführungssumme stehen. Als angemessen ist im allgemeinen ein Betrag von 190,0 zu betrachten, der sich bei elner Ausführungssumme bon mehr als 50 006 M in gleltender Skala (bei 150 000 Æ auf etwa 6 0) verringert.

Geht dem Hauptwetthewerb ein Ideenwettbewerb voraus, so ist der Gesamtbetrag der Preise angemessen zu erhöhen.

Bei beschränkten Wettbewerben ist allen eingeladenen Künstlern, die rechtzeitig einen den Bedingungen entsprchenden Entwurf eingereicht haben, aber nicht mit der Ausführung betraut wurden, eine gleich⸗ mäßige ausreichende Vergütung zu gewähren.

.

Die Elnlieferungsfrist ist so zu bemessen, daß sorgfältige Be—⸗ arbeitung der Aufgabe möglich ist. j ö sst . für einzelne Teilnehmer hinauszuschieben

unzulãässig.

Wird der Termin für alle Teilnehmer hinausgeschoben, so ist dies in derselben Weise wie das Ausschreiben bekannt zu machen und den Künstlern welche Unterlagen erbeten haben, besonders mitzuteilen. Nach Ablauf der Hälfte der Frist darf der Termin nicht mehr hinaus⸗ geschoben werden.

Tätigkeit des .

Dag Preitgerlcht soll tunlichst innerhalb vier Wochen nach Ab⸗ lauf der Einlieferungsfrist zusammentreten.

Die Entscheidung des Preisgerichts muß ein Gutachten darüber enthalten, ob einer der preisgekrönten Entwürfe zur Ausführung geeignet ist und ob der Verfasser eine gute Ausführung gewährleistet.

Ueber die Verhandlungen des Prelsgerichts ist ein Bericht auf⸗ zunehmen, der den Abstimmungsvorgang wiedergibt und den Teil- nehmern an dem Wettbewerb auf Verlangen alsbald mitzuteilen ist.

Das Ergebnis ist in gleicher Weise wie das Ausschreiben bekannt

zu machen. Ausschließun . Bewerbers.

Von dem Wettbewerb ist ein Entwurf auszuschließen:

a. wenn er zu spät eingeliefert worden ist. Auswärtige Künstler haben die Frist gewahrt, wenn sie den Entwurf spätestens am vorgeschriebenen Wohnort abgesandt haben. Die Absendung ist dem Aus⸗

schreiber anzumelden;

b. wenn er gegen verbindliche Bestimmungen des Ausschreibeng wesentlich verstößt. Darüber, ob ein wesentlicher Verstoß vorliegt, beschließt endgültig das Preisgericht.

Aus führung. 10

Es ist zu wünschen, daß den' dem Prelsgericht angehörenden Künstlern Gelegenheit zur Mitwirkung bei den uͤber die Ausführung entscheidenden Beratungen gegeben wird.

Behandlung der Entwürfe.

Der Ausschreiber haftet für sorgfältige Behandlung und Wiederverpackang der Wettbewerbsarbeiten. Die Kosten der Auf⸗ stellung und Rücksendung trägt der Ausschreiber. Schäden, die beim Empfang der Sendung festgestellt werden, sind sofort an die bei Einsendung des Entwurfs anzugebende Adresse mitzuteilen.

Ausstellung 9. Entwürfe.

Bei allgemeinen, öffentlichen Wettbewerben sind alle eingelieferten Arbeiten nach endgültiger Entscheidung des Preisgerichts unter Den fg der preisgekrönten. Künstler öffentlich auszustellen. Bei der Aufstellung muß für möglichste Gleichwertigkeit der Plätze Sorge getragen werden. Die Ausstellung darf nicht vor der Entscheidung des Preisgerichts stattfinden.

n nn, merh

Bel größeren Aufgaben empfiehlt es sich, zunächst einen Ideen⸗ wettbewerb unter Zugrundelegung eines kleineren k zu ver⸗ anstalten. Auf den Ideenwettbewerb finden die vorstehenden Be⸗ stimmungen sinngemäße Anwendung.

Abweichungen. 13

. 13. Abweichungen von dlesen Geundsätzen bleiben vorbehalten für Wettbewerbe, die sich auf die in einem einzelnen Bundesstaate lebenden, diefem angehörenden oder dort geborenen Künstler beschränken.

Dem Seminardirektor Dr. ö. ist das Direktorat des Lehrerinnenseminars in Saarburg, Regierungsbezirk Trier, verliehen worden.

Dem beauftragten Dozenten in der philosophischen und 6 Fakultät an der Universität in Münster, Lic. Dr. Theodor Simon und dem Aröt Dr. Carl Heinrich ö im Haag, Holland, ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Der ordentliche r f Dr. Eugen von Hippel in Halle ist in gleicher Eigen . in die medizinische Fakultät der Universität in Göttingen un der ordentliche Professor Dr. Walter Otto in Greifswald in gleicher Eigenschaft in die philosophische Fakultät der Universität in Marburg versetzt worden.

Königliche Akademie der Künste in Berlin.

In dem für das Jahr 1914 eröffneten Wetthewerbe um das Stipendium der Dr. Paul Schultze Stiftung im Be⸗ trage von 3000 M zu einer einjährigen Studienreise nach Italien haben wir den Preiz auf Grund des abgegebenen Urteils der Preis 1 ter dem Bildhauer Joseph Sommer in Charlottenburg ver—⸗ ehen.

Berlin, den 2. Juli 1914.

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Ludwig Manzel.

ill, nch tag, bon ren,,

Ministerium des Innern.

Der Regierungsassessor Dr. von Krause ist zum Mit⸗ gliede der der Regierung in Schleswig angegliederten Ober⸗ versicherungsämter ernannt worden.

Finanzministerium. Der Vorsteher der Probieranstalt in Frankfurt am Main Dr. Gahl ist. zum Münzwardeinassistenten bei der hiesigen Königlichen Münze ernannt worden. Die Stelle des Vorstehers

der Probieranstalt in Frankfurt am Main ist dem bisherigen Münzwardeinassistenten Trenkner verliehen worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Do mänen und Forsten. Bei der Tierärztlichen Hochschule in Berlin ist dem bis⸗ herigen Prosektor, Tierarzt Dr. Arthur Thieke die Abteilungs⸗ vorsteherstelle am Anatomischen Institut übertragen worden.

Die Versetzung des Kreistierarztes Pil wat in Beckum in die zweite Kreistierarztstelle in Hannover ist zurückgenommen.

Bekanntmachung.

Diejenigen in Berlin und im Regierungsbezirk Potsdam wohnhaften jungen Leute, welche die Berechtigung zum . freiwilligen Militärdienst ö woll en, haben sich in der Zeit vom zurückgelegten 17. Lebens⸗ jahre bis zum 1. Februar ihres ersten Militärpflichtjahres, d. i. des Kalenderjahres, in welchem sie das 20. ö vollenden, bei der . Kommission schriftlich zu melden.

Der Meldung sind die im 8 389 der Deutschen Wehr⸗ ordnung aufgeführten Atteste in Urschrift beizufügen.

26. 1 Bewerber, welche den Nachweis der wissen⸗ schaftlichen Befähigung . Ablegung einer Prüfung er⸗ bringen wollen, finden alljährlich zwei Prüfungen statt, die eine im Frühjahr, die andere im Herbst.

Das Gesuch, um Zulassung zur nächsten Herbstprüfung muß unter Beifügung der im 8 der Wehrordnung be⸗ zeichneten Schriftstücke und einer amtlich bescheinigten Photo⸗ graphie sowie mit der Angabe, in welchen zwei fremden Sprachen der Bewerber geprüft werden will (es bleibt die Wahl zwischen dem Lateinischen, Griechischen, Französischen und Englischen, an Stelle des Englischen darf das Russische treten), spätestens bis zum 1. August d. J. eingereicht werden. Außerdem ist in dem Gesuche um Zulassung zur Prüfung an⸗ zugeben, ob, wie oft und wo sich der Bewerber bereits einer Prüfung vor einer Prüfungskommission für Einjährig⸗-Frei⸗ willige unterzogen hat.

Berlin NW. 40, den 2. Juli 1914.

Heidestraße 1. 4

Königliche Prüfungskommission für Einjährig⸗Freiwillige. Sib er, Präsident.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetzsamml. S. 357) sind bekannt gemacht: ö an,

1) der Allerhöchste Erlaß vom 24. April 1914, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechtsz an den Landkreis Cassel für den Bau eines Landwegs von der Roonstraße in Cassel in der Richtung auf Waldau unter Ueberbrückung der Fulda, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Cassel Nr. 21 S. 239, ausgegeben am 23. Mai 1914;

2) das am 27. April 1914 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft Ißluße in Lankuppen im Kreise Memel durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Königs- berg Nr. 23 S. 507, ausgegeben am 6. Juni 1914;

3) das am 27. April 1914 Allerhöchst vollzogene Statut für die Schottow⸗Genossenschaft in Budow im Kreise Stolp durch das Amts⸗ blatt der Königlichen Regierung in Köslin Nr. 22 S. 169, aus- gegeben am 30. Mai 1914;

4) das am 27. April 1914 Allerhöchst vollzogene Statut für die Borkowitzer Entwässerungsgenossenschaft in Borkowitz im Kreise Rosenberg O. S. durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Oppeln Rr. 23 S. 229, ausgegeben am 6. Juni 1914

5) das am 27. April 1914 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainagegenossenschaft Mieschisk Kunowo in Kunowo im Kreise Samter durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Posen Nr. 23 S. 271, ausgegeben am 6. Juni 1914

6) der Allerhöchste Erlaß vom 1. Mai 1914, betreffend die Ver- leihung deg Enteignungsrechts an die Stadtgemeinde Gummersbach für die, Anlage einer Kleinbahn von Gummersbach über Nöckelseßmar und Niederseßmar nach Derschlag mit Abzweigung von Nöckelseßmar nach Talbecke, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Cöln Nr. 22 S. 201, ausgegeben am 30. Mai 1914;

7) der am 1. Mal 1914 Allerhöchst vollzogene Nachtrag zu dem Statute für den Tschechnitz⸗Tschanscher Deichberband vom 17. April 1576 durch das Amtsblaft der Königlichen Regierung in Breslau Nr. 24 S. 202, ausgegeben am 13. Juni 1914;

8). das am 9. kat 1914 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwaͤsserungsgenossenschaft Karteningken in Karteningken im Kreise Tilsit durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Gumbinnen Nr. 24 S. 275, ausgegeben am 13. Juni 1914;

9) der Allerhöchste Erlaß vom 9. Mai 1914, betreffend die Verleihung des Entelgnungsrechts an die Stadtgemeinde Biebrich a. Rh. für den Bau der Unteroffiztervorschule und für die Vergröße⸗ rung des als Pionierkaserne bestimmten Grundstücks der . schule, durch dag Amtsblatt der Königlichen Regierung in Wies— baden Nr. 21 S. 213, ausgegeben am 25. Mai 1914;

10 dag am 9. Mai. 1814 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungsgenossenschaft Zellgosch in Zellgosch im Kreise reg targard durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung n Danzig Nr. 24 S. 2265, a, . am 13. Junt 1914;

1I) das am 9. Mai 1914 Allerhöchst vollzogene Statut für die Meliorationsgenossenschaft Zemmen in Zemmen im Kreise Bütow durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Köslin Nr. 24 S. 187, ausgegeben am 13. Juni 1914,

12) das am 9. Mat 1914 Allerhöchst vollzogene Statut für die Zweite Kranowitzer Entwässerungsgenossenschaft in Kranowlitz im Rreise Ratibor durch das Amtshlatt der Königlichen Regierung in Oppeln Nr. 24 S. 242, ausgegeben am 13. Juni 1914.

Abgereist mit Urlaub:

Seine Exzellenz der Präsident des Reichseisenbahnamts, Wirkliche Geheime Rat Wa ckerzapp, ö

der Unterstaatssekretär im Justizministerium Dr. Mügel und

der Direktor im Justizministerium, Wirkliche Geheime Oberjustizrat Dr. Bourwieg.

Aichtamtliches.

Den tsches Reich.

Preußen. Berlin, 6. Juli 1914.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute vormittag guf der Eisenbahnfahrt von Wildpark nach Kiel, von wo Seine ,. die Nordlandreise antreten werden, den Vortrag des Chefs des Marinekabinetts, Admirals von Müller entgegen.

. Majestät die Kaiserin und Königin sind, wie „W. T. B. meldet, heute vormittag von Wildpark nach Wilhelmshöhe abgereist. In der Begleitung Ihrer Majestät befinden sich Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Eitel-Friedrich, Höchstwelche einige Tage in Wilhelmshöhe Aufenthalt nehmen werden.

Der Großherzoglich mecklenburgische Gesandte Freiherr von Brandenstein hat Berlin mit Urlaub verlassen.

Im Ministerium der öffentlichen Arbeiten fand am Sonnabend eine Besprechung zur Vorbereitung der wirt—⸗ schaftlichen Untersuchungen und Projektierungsarbeiten für eine Kanalverbindung vom Rhein zur deutschen Nordsee statt, an der „W. T. B.“ zufolge als Sachverständige Ver— treter der großen Seereedereien, verschiedener Handelskammern, Küsten⸗ und Binnenstädte teilnahmen.

Laut Meldung des S. M.

am 3. Juli in Tschifu, Daressalam eingetroffen.

5.“ ist S. M. S. „Tiger“ S. „Möwe“ am 4. Juli in

Oesterreich⸗ Ungarn.

Vorgestern vormittag fand in der Pfarrkirche der Wiener Hofburg ein feierliches Seelenamt für den Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin statt, dem der Kaiser Franz Joseph, die Mitglieder des Kaiserhauses und viele Würdenträger beiwohnten. Auch in der ganzen Monarchie wurden feierliche Requiems abgehalten. Am Abend fand in der Schloßpfarrkirche in Artstetten in Gegenwart des Erz— herzogs Karl Franz Joseph und der nächsten Verwandten der

erblichenen, vieler Mitglieder des Kaiserhauses und sonstiger Trauergäste die feierliche Einsegnung der Leichen des Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Gemahlin durch den Dechanten Dobner unter großer geistlicher Assistenz statt. An den Särgen hielten Offiziere die Ehrenwache. Um 111½ Uhr wurden die Särge durch ein Spalier von Feuerwehrleuten und

Anverwandten die endgültige Beisetzung erfolgte.

Der Kaiser hat, wie „W. T. B.“ meldet, an den österreichischen¶ Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh, den ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Tisza und den ge— meinsamen Finanzminister von Bilins ki ein gleichlautendes, vom 4. Juli datiertes Handschreiben folgenden Inhalts gerichtet:

Tieferschüttert stehe ich unter dem Eindruck der unseligen Tat, die meinen innig geliebten Neffen mitten aus einem ernster Pflicht⸗ erfüllung geweihten Wirken an der Seite seiner hochherzigen, in der Stunde der Gefahr treu bei ihm ausharrenden Gemahlin dahin⸗ gerafft und mich und mein Haus in schmerzlichste Trauer versetzt hat. Wenn mir in diesem herben Leid ein Trost werden kann, so sind es die ungezählten Beweise warmer Zuneigung und aufrichtigen Mitfühlens, die mir in den eben verflossenen Tagen aus allen Kreisen der Bevölkerung zugekommen sind. Eine werbrecherische Hand hat mich des lieben Anverwandten und treuen Mitarbeiters, hat schutzbedürftige, dem zartesten Alter kaum entwachsene Kinder alldessen, was ihnen auf Erden teuer war, beraubt und namenloses Weh auf ihr unschuldsvolles Haupt gehäuft. Der Wahnwitz einer kleinen Schar Irregeleiteter vermag jedoch nicht an den geheillgten Banden zu rütteln, die mich und meine Völker umschlingen, er reicht nicht heran an die Gefühle inniger Liebe, die mir und dem angestammten Herrscherhausf aus allen Teilen der Monarchie aufs neue in so rührender Weise kundgegeben wurden. Sechseinhalb Jahrzehnte habe ich mit meinen Völkern Leid und Freuden geteilt, auch in den schwersten Stunden stets eingedenk meiner erhabenen Pflichten der Verantwortung für die Geschicke von Millionen, über die ich dem Allmächtigen Rechenschaft schulde. Die neue schmerzliche Prüfung, die Gottes unerforschlicher Ratschluß über mich und die Meinen verhängt hat, wird in mir den Vorsatz stärken, auf dem als recht anerkannten Wege bis zum letzten Atem— zug auszuharren zum Wohle meiner Völker, und wenn ich der⸗ einst das Unterpfand ihrer Liebe als kostbarstes Vermächtnis meinem Nachfolger hinterlassen kann, so wird dies der schönste Lohn meiner päterlichen Fürsorge sein. Ich beauftrage Sie, allen, die sich in diesen kummervollen Tagen in bewährter Treue und Ergebenheit um meinen Thron geschart haben, meinen tief empfundenen Dank kundzutun.

Franz Joseph m. p. Der Kaiser hat ferner folgenden Armee⸗ und Flotten⸗ befehl erlassen: ö

Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der General der Kavallerie und Admiral Erzherzog Franz Ferdinand, General= inspektor der gesamten bewaffneten Macht, ist einem vera scheuungs würdigen Attentate auf fein Leben erlegen, und in tlef⸗ d, , Trauer heklage ich im Vereine mit meiner gesamten ewaffneten Macht den Verewigten, ; letzte Tätigkeit noch der Erfüllung der ihm teuren militärischen Pflicht gegolten hat. Seine letzte Besehlskundgebung richtete sich an die braben Truppen, die in, Boßnien und in der Heriegowing teu und freudig nach vollster Tüchtigkeit streben. So hoch die Stelle war, die i geschiebenen in meiner Wehrmacht zu Lande und zur See einge=

Aufgaben. Mitten aus schaffensfrohem trken wurde er un entrlssen. Wir beugen uns in Wehmut dem unerforschlichem Willen des Allmächtigen, der ein unermeßliches . von mir, meiner Wehrmacht und dem Vaterlande r het

ich nicht der Hoffnung auf eine .

liche Zukunft, sberzengt., de ,,,

r heimgesucht werden mögen,

unerschülterlichen Wehrmacht Seslerreich⸗Ungorns ihren sicheren Hort finden wird. Franz Joseph m. P.

Heteranen zur Gruft getragen, wo in Gegenwart ber nächsien

dem Dahin⸗

räumt habe, so hoch war auch seine Auffassung der übernommenen .

at. Dennoch entsog ; .

Monarchie in der todesmutigen Hingebung der in ihrer Berufgtreut .

en en

1

T.

. fundgebungen am 2. . . worden sei, nicht den

Der Kongreß des sozialistischen Verbandes des anedepartements hat, wie „W.

Stimmen

Lentongreß einen ; i. Creit und namentlich

1

rmee

en Krieg empfohlen wird.

Italien.

Die Deputiertenkammer setzte vorgestern die Beratung des geseKentwurfs zugunsten des Eis enbahnpersonals fort. n Be . W. T

beiten Eluf

lamenta ö. Untersu

egen die

Der Gesetzentwurf

Wasserverdrängung von ; vor den Kammerferien nicht mehr zur Ver⸗

Hesetzentwur

aublung gelangt, hat der Minister, s privaten BVesprechungen sich

. ö . R 5. der oppositionellen Parteien, mir sodaß die Arbeiten auf der Werft von Ferrol ohne

versichert,

Verzug in Angriff

Der Kol

3)

her eine Erhöhung der Kopfsteuer für die Ein geborenen Die Steuer ist nur von Vielweiberei huldigen.

bezweckt. die der

Die Deputierten kammer hat vorgestern in Anwesen⸗ heit sämtlicher Fudgets begonnen.

erstattete ein

Laut Bericht

daß es dem

voraufgegangene finden,

Geld

zu arls abgesch

rankreich' ewig werde erkenntlich sein müssen. der . die wirtschaftlichen Verhandlungen mit Frankreich, wobei er einige bisher unbekannte Einzelheiten anfüuͤhrte, Frankreichs zur Einführung von

Kolonialwaren

die die Aufgabe haben sollen, einerselts den J Teil der Kapitulationen abzuändern und andererseits

auf Grundlage des internationalen Rechtes einen Handelsvertrag mit der Türkei abzuschlleßen.

bezügllchen

gewährten Eis

Eisenbahngesellschaft für die für die Zweiglinie erhalten - ĩ berbinbet, und daß der Gefellschaft für die syrischen Eisenbahnen das Vorrecht für die Linie Doms Mes opotamten eingeräumt worden sei.

Der Min

kommen bezüglich der , und sagte, die Franzosen, e

auf die Beteil Gegenwert für

Millonen Pfund Sterling, zeut und österreschischen sowie ungarischen Banken abgeschlossenen türkischen Anleihe darstellten. Somit gebe es

Türkei und Fr

sei von außerordentlicher politischer Bedeutung,

Verpflichrung

türkische Anleihen zuzulassen,

Ausgestaltung

diese Weife würden die Jahrhunderte alten freundschaftlichen Be⸗

ziehungen der Bezüglich türkischen einem endgül handelsstaat

eines auf

geben, aber England sei sich der Dank dem en Bassora dur

anderen Mächte erhöben mehr einen Einspruch dagegen, Bagdadbahn der Ertrag der vilerprozentigen Zollerhöhung und anderer neuer Einkünfte zugewendet werde. werde im Wege einer allgemeinen . Kapitallsten aller Nationen würden teilnehmen können.

In Besprechung der Frage

der Minister

zur Ausbeutung der Petroleumfelder in Mesopotamien der Zivilliste

eingeräumt Deutschen B

der Konzession keinen Gebrauch gemacht,

kommens der würden die

Gruppe abgetreten werden, an der ottomanische Staatsbürger oder die tärkische Regierung beteiligt sein würden, dem Schatt⸗el⸗ arab und dem

macht werde, können, werde

Cisenbahnkonjession Smyrna —Aldin bis zu dem Jahre 1999 ver- läͤngert worden. Bei der Erörterung der deut sch⸗türkischen Verhandlungen agte der Minister, m Laufe der Verhandlungen, die

die Pforte bligationen

Die Einzelheiten

Die Pforte mit * 000

kosten. Nach langen Verhandlungen sei es auf 225 660 Franet herabzusetzen. Es erübrt kurs der künfligen Anleihe der Bagdadbahn festzusetzen. Der Direktor

der Deutschen mnanzkreisen.

sein werde.

tätigen

rische Unter suchung chun Eisenbahnverwaltung, ö inscht habe, damit die Unbegrändetheit jeder Anklage und aller Ver⸗

[. beseitigt werde. Die Kammer vertagte sich

Marineminister Meranda hat

Verhandkungen boffte der Minister,

, . der

der evangelischen Glaubensg enossen Oesterreichs

wird.

Korrespondenz Wilhelm“ zufolge entspricht die B.“ verbreitete Blättermeldung, daß bei den Juli in Wien eine serbische Tatsachen.

Frankreich.

T. B.“ meldet, mit 364 gegen beschlossen, dem nächsten internationalen Sozia⸗ Antrag vorzulegen, in dem der allge⸗ der Streik in den für die Industrien, als das wirksamste Mittel gegen

B. meldet, erklarte der Minister der öffentlichen Eil im Laufe der Debatte, daß die Regierung eine über die Cisenbahn verwaltung annehme. nicht den Charakter eines Mißtrauen

habe jedoch die ja selbst eine Untersuchung ge⸗

auf unbestimmte Zeit.

Spanien. der Kammer einen

über den Bau eines Schulschiffes, das eine 6000 t haben soll, vorgelegt. Da der

wie „W. T. B.“ meldet, der Zustimmung der Führer

arteien, mit Ausnahme der sozialistischen,

genommen werden können.

Belgien. onialrat hat vorgestern nach einer Meldung des einen Gesetzentwurf der Regierung angenommen,

den Eingeborenen zu bezahlen,

Türkei.

Mitglieder des Kabinetts die Beratung des Der Finanzminister Dschavid Bey eingehendes Finanze xpose, des W. T. B.“ erklärte der Minister, jungtürkischen Kabinett gelungen sei, trotzdlem das Kabinett kein Geld habe auftreiben können, und beschäftigte sich sodann mit der in lossenen großen Anleihe, für die die Türkei Eingehend besprach so die Zustimmung Abgaben auf den Konsum von Delegierten nach Konstantinopel,

die Entsendung von ö auf dle Rechtsprechung

Bei der Aufjählung der Frankreich enbahnkonzeffionen hob der Minister hervor, daß die Linie Smyrna —Kassaba das Vorrecht habe, die Soma Panderma mit Brussa

das französisch⸗deutsche . ie igung an diesem Unternehmen verzichteten, erhielten als ihre Bagdadbahnobligationen Titres im Betrage von drei die den zweiten Abschnitt der mit deutschen

ister erwähnte sodann

keine schwebende Frage zwischen der sische Abkommen da Frankreich die habe, an der Pariser Börse künftig die für öffentliche Arbelten oder für die Irmer und Marinematerials bestimmt seien. Auf

ankreich. Das türkisch- franzö übernommen des

Türkei mit Frankreich noch mehr gefestigt werden,

der von Hakki Pascha in London geführten englisch⸗ daß sie bald zu tigen Resultat geführt würden. England als Frei⸗ habe noch nicht seine Zustimmung zum Abschluß dem Völkerrecht beruhenden Handelsvertrags ge⸗ es sei zu hoffen, daß es dies bald tun werde. dasjenige Land, das, mehr als die anderen Bagdadbahn entgegengestellt. habe. sisch. deutschen Abkommen sei der Bau der Linie bis

die Veutschen gesichert. Weder England noch die daß der

Die Bewässerung Mesopotamiens Autschreibung vergeben werden, die

der Petroleum felder erinnerte daran, daß unter dem früheren Sultan die Konzession dieses Recht der habe jedoch von Infolge des Ab⸗ Deutschen Bank mit der Anglo⸗Persian Dil⸗Company Petroleumfelder in Mesopotamien einer neuen

die habe.

ihrerseits

worden sei, Diese

ank abgetreten

An der Schiffahrt auf Euphrat, der bis Meskene schiffbar ge⸗ Eifenbahn bis Alexandrette werde gehen

von wo eine England sei die

die Türkei mit 230 beteiligt sein.

die schwierigste Frage sel die Ba dadbahn.

it sechs Monaten schwebten, habe im Prinzly der Konvertierung der vierprozentigen der Bagdadbahn in fünsprozentige zugestimmt. selen noch Gegenstand von Verhandlungen. verlange dagegen die Herabsetzung der ursprünglich Franckh für das Kilometer sestgesetzten Bau⸗ gelungen, die Baukosten e noch, den Emissions⸗

ank berate hierüber in Berlin mit den dortigen

Der Minister erörterte hierauf die Zweiglinien, die deutschen Konzefstonüren eingeräumt werden sollen, und gab weitere Aufschlüsse über dle ruffifch-türkischen Verhandlungen, deren Abschluß die Vereinbarungen mit den Mächten krönen solle. Gegen gewisse Vortelle habe Rußland seine Zustimmung gegeben, zum Teil auf sein ausfchließliches Vorrecht zu herzichten, das es im Jahre 1900 be⸗ züglich des Baues der Eisenbahnen vom Schwarzen Meere erlangt habe. Dank dem Verzichte Rußlands, der auch mit Unter⸗ stützung Frankreichs erzielt worden sel, sei es möglich gewesen, , für französische Eisenbahnlinlen am Schwarzen Meere ju geben. Der endgültige Abschluß des türkischrrussischen Abkommeng hänge von einer Verhandlung zwischen der Türkei und Deutschland ab. Da sie noch fortdauere, sei er nicht in der Lage, sich näher darüber zu äußern. Er müsse jedoch den guten Willen Rußlands anerkennen. Alle diese Vereinbarungen würden die Beziehungen der Türkei zu den Mächten befestigen. Dank der Inangriffnahme dieser Verhandlungen fei es möglich gewesen, se Ünterstützung der Mächte in der Frage der Zugehörigkeit Adrianopels sowie in anderen Fragen zu erlangen. Die Erhaltung der Integrität der Türkei sei hlermit zu einem Faktor der europäischen Polstik geworden. Der Minister schloß, indem er auf das erhalten Frankreichs nach dem Jahre 1871 hinwies und die ottomanische Nation aufforderte, mit Eifer und Selbstverleugnung zu arbeiten, denn nur auf diese Weise werde sie die Herrin ihrer Geschicke werden und die jetzt dem fremden Kapital eingeräumten Unternehmungen wieder an sich nehmen können.

Etwa 300 Griechen aus Rodosto und Ganos, die gestern in Booten in Konstantinopel eingetroffen sind, wurden von der Behörde gehindert, an Land zu gehen, und auf— gefordert, in ihre Dörfer zurückzukehren.

Griechenland.

Nach einer Meldung der „Agence d'Athenes“ hat die Türkei den Vorschlag Griechenlands angenommen, wonach die beiden Länder einem neutralen Staat die Wahl eines Schiedsrichters übertragen, der sich nach Smyrna begeben wird, um über Streitfragen, Lie ihm von der türkisch⸗ hellenischen Auswanderungskommission unterbreitet werden, zu entscheiden.

Rumänien.

Die außerordentliche Parlaments session ist vor⸗ gestern nach der Wahl zweier Kommissionen von je vierund⸗ vierzig Mitgliedern und der Bureaus des Senats und der

Kammer geschlossen worden. ;

Mittags empfing der König die Mitglieder des Adreß⸗ ausschusses der Kammer und sagke der „Agence Roumaine' zufolge in Erwiderung auf die Ansprache des Obmannes:

In diesem feierlichen Augenblick, da es sich um die Zukunst des Vaterlandes handelt, hege ich die Ueberzeugung, daß das Parlament feiner Mission bewußt, mit der loyalen und patriotischen Unterstützung aller im Geiste der Rechtlichkeit und hohen Voraussicht an die Revision der Verfassung schreiten wird, von feiner anderen Leidenschaft beherrscht, als von der, dem all⸗ Der Wunsch des Landes ist, die politische Stellung, die es durch die Ereignisse im vergangenen Fahre erworben hat, zu behaupten und die sozlalen Grundlagen durch friedliche Arbeit und durch gute innere Verwaltung, die die Bürg⸗ schaft für den Aufschwung des Landes ist, zu erweitern. Ich wünsche aus tiefstem Herzen, daß es Ihnen gelingen möge, diesen berechtigten Wunsch des Landes zu erfüllen. den auch ich teile, der ich nichts anderes will, als ruhig meine Augen schließen zu können, indem ich ein mächtiges Rumänien und ein glückliches Volk zurüclasse.

Serbien.

Die südslawische nationalistische Omlad ing hielt am 2. Juli in Belgrad eine Versammlung ab, in der die Ereignisse, die dem Attentate auf den Erzherzog Franz Ferdinand folgten, erörtert wurden und, wie ‚W. T. B.“ meldet, folgende Re so⸗ lution gefaßt wurde:

1) Wir verurteilen und verabscheuen das barbarische Vorgehen der irregeleiteten Haufen gegen die unfchuldige serbisch⸗kroatische Be⸗

völkerung. 2) Wir protestieren vor der ganzen Kulturwelt dagegen, daß die

österreichischen Behörden den Vandallzmus der Massen billigten und

unterstůũtzten. ; I) Die Omladina ist erfreut darüber, daß die Ausfälle der Frank. Partel vom gesamten kroatischen Teil des südslawischen Volkes nicht

ebilligt werden. ? 9 Die Omladina begrüßt alle Kroaten, Slovenen und Serben,

die unter unerhörten ungerechten Angriffen leiden und ihren National⸗ stolz bewahrt haben.

Diese Resolution ist von sämtlichen Blättern mit Aus⸗ nahme des Regierungsorgans „Samouprava“ veröffentlicht worden.

gemeinen Wohle zu dienen.

Albanien.

Einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge ist Prenk Bib doda gestern mit etwa 109 Mann in Durazzo eingetroffen und verlangt zur weiteren Bekämpfung der Insurgenten 100 000 Fr. Die Insurgenten haben Starowo eingenommen und bedrohen Koritza.

ümerika.

Der Präsident Wil son hat den amerikanischen Gesandten in Athen Williams aufgefordert, sein Rücktrittsgesuch ein⸗ zureichen. Der Anlaß hierzu waren, einer Meldung des W. T. B.“ zufolge, Aeußerungen Williams über den Stand ber Angelegenheiten in Epirus, worin er die Politik der Groß⸗ mächte in Albanien heftig angegriffen hatte.

Afrika. amtlichen Nachrichten aus Ceuta hat um die Stellung der spanischen Truppen bei Ku dig Federico vor⸗ gestern ein Feuer gefecht stattgefunden; die Spanier hatten brei Mann kot, zwei Offiziere und zehn Mann verwundet.

Nach

Koloniales.

Die soeben erschlenene Julinummer der Zeltschrift Yer Tropenpflanzer“ bringt an erster Stelle eine Arbeit von Dr. Hermann Schad, Groß Gerau, über Die. geo raphische Verbreitung der Delpalme (Hlaeis guineensis) “*. Während die bisherigen Ar⸗ beiten über die Delpalme mehr oder weniger der Absicht entsprungen sind, durch Anleitung zu ihrer Kultur eine Steigerung der Ge⸗ winnung der Oelpalmenprodukte hervorzurufen und mehr die landwirlschaftliche Seite berührten, hat sich der Verfasser in dieser Arbeit, einer Dissertation, die Aufgabe * t, aus einer umfangreichen Reiseliteratur und anderen . dle geographische Verbreitung der Delpalme festzulegen, wobel auch kurz bie boianische Seite, die Ansichten über die Heimat der Oelpalme, die Verwerkung der Produkte und der Handel gestreift werden. Der Aufsatz ‚„Straußenzucht und Straußenfederhandel in Südafrika und anderen Ländern“ von H. Hintze Berlin wird zu Ende geführt. Der Verfasser behandelt in diesem Teile die Straußenzucht in den

wichtigeren Kulturen in Ceylon im Jahre 1913, über Heuschrecen⸗

bekämpfung u. a. sowie eine le samtgebiete der tropischen und subtropischen Agrikultur und handels⸗

statistische Angaben.

Menge kleinerer Notizen aus dem Ge⸗

J

Etatistik und Volkswirtschaft.

Ueber die Kriminalität des weiblichen Geschlechts in Deutschland

veröffentlicht der Landgerichtsdirektor a. D. Dr. Aschrott in der neuen „‚Deutschen Strafrechtszeitung' (Verlag von Otto Liebmann, Berlin) eine interessante Abhandlung. führt der Verfasser aus, daß das heblich geringerem teiligt allgemein darin gesehen, daß die Zurückgezogenheit und Abgeschlossenhelt, in der sie leben, weniger Veranlassung und auch Dieser Grund dürfte aber in der heut berufstätigen Frauen in ständigem Wa

Es ist eine bekannte Tatsache, weibliche Geschlecht in er⸗ Maß an den strafbaren Handlungen be⸗ sst als das männliche. Der Hauptgrund dafür wurde Frauen infolge der größeren

Gelegenheit zu Straftaten haben. en Zeit, in der die Zahl der fen ist, immer mehr an Be⸗ Zunahme der weiblichen Krimlnalität würde tatsäͤchlich hat aber eine Ab-

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Die Häufigkeit der Freisprechungen und das staats⸗ 5 gan wal kfchn stlüche Vorverfahren.

An der Hand der Reichskriminalstatlstik läßt sich feststellen, daß die Häufigkeit der Freisprechungen seit dem Anfang der 1880er Jahre ständig zugenommen hat. Fur die Gesamtheit der Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgesetze betrug der Prozentsatz der Handlungen, bezüglich deren auf er gung erkannt wurde, im Deutschen Reiche

138786 188751 189296 13971901 190206 1907111 oso do oo lo oo oo

143 150 17.2 17,0 ] 18.6. Von diesen Durchschnittsziffern welchen die Verhältniszahlen der Tinzelstaaten und auch die der einzelnen Oberlandesgerichtsbeztrke zum Teil erheblich ab. In der bereits genannten Deutschen Strafrechts⸗ zeltung' gibt der Staatsanwalt Dr. Berngau eine bemerkenswerte Statistik hierüber; er untersucht die Gründe, die zu diesen Schwankungen führen. Die Häufigkeit der Frelsprechungen hängt in erffer Linie davon ab, wie das Vorverfahren in der . gehandhabt wird. Für die Aufklärung des Sachverhaltz im Vorverfahren kann die Stgats⸗ äanwaltschaft nicht allein veranwortlich gemacht werden. Denn sie veranlaßt zwar die Ermittlungen und hat über die schriftlich niedergelegten Ermittlungsergebnisse zu entscheiden, nimmt aber in den meisten deutschen Staaten die Ermittlungen nicht selbst vor. Bernau meint in Uebereinstimmung mit den Vorschlägen der Strasprozeßkommission, daß eine wesentliche Verbesserung des Ermlttlungsversahrens erzielt würde, wenn die Staatsanwaltschaft selbst in schwierigeren Fällen die Ermittlungen in die Hand nähme. Die Statistik gibt ihm darin recht. Vie Beztrke Dresden und Karlsruhe, wo das Verfahren schon jetzt derartig geregelt ist, bleiben mit 143 bezw. 10,30 / o Freisprechungen gegenüber 20 6 22,6 Oso in den anderen Bezirken erheblich hinter diesen zurück. Die Unter⸗ suchungen Bernaus werden daher für die kommende Reform der Strafprozeßordnung nicht ohne Wert sein.

Zur Arbeiterbewegung.

Nachdem bereits Sonnabend morgen die Kraftwagenführer in Cöln in den Aussta nd getreten waren streiken seit heute früh alle Transportarbeiter. Sie verlangen bessere Lohn und Arbeits⸗ bedingungen.

Hie Einigungsverhandlungen zwischen dem Schwertfabri⸗ kansenverein und den Fachvereinen der Schwertbrauche sind, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ aug Solingen meldet, gescheitert, da die Arbeitnehmer auf ihren Forderungen heharrten. (Vergl. Nr. 153 d. Bl) Da mittlerweile den Waffenfabriken wieder größere Aufträge zutell geworden sind und eine Beendigung des Ausstandes im Inter- esfe der Solinger Industrie sehr erwünscht ist, werden der Arbeit⸗ geberverband wie der Fabrikantenverband in der nächsten Woche Generalversammlungen abhalten, in denen über die . einer Gefamtaugsperrung für die Solinger Industrie verhandelt und Beschluß gefaßh werden soll.

er Äusstand im Arsenal von Wool wich (vergl. Nr. 155 d. Bl) hat sich schnell ausgebreitet Fast alle Mitglieder des Ver bandes der Maschinisten und der Angestellten der Lafettenabteilung, inggesamt etwa fünftausend Mann, haben die Arbeit niedergelegt. Die Lafettenabteilung, das Laboratorlum und die Geschützabteilung mußten geschlossen werden. Nach einer späteren Meldung des W. T. S* ist die Zahl der Ausständigen noch am Sonnabend auf ächttausend gestiegen. Der Arbeiter, dessen Entlassung den Streit herbeiführte, hatte sich geweigert, eine Arbeit zu vollenden, die von nichtorganisierten Arbeitern begonnen worden war.

In Denain fand ein Kongreß des Bergarbeiter⸗ verbandes fiatt, der sich insbesondere mit dem Achtstundentage be⸗ schäftigte und beschloß, alle parlamentarischen Mittel anzuwenden, um bie ungeschmälerte Burchführung des Achtstundentages er, , Der Deputierte Bagly teilte im Auftrage des Kongresses dem Arbeits- minister telegraphisch mit, daß er eine Interpellation über die An⸗ wendung des Gesetzes über den Achtstundentag einbringen werde.

Weitere Statistische Nachrichtenꝰ s. L. d. Ersten Beilage.

Kunst und Wissenschaft.

Der 24. Vertretertag des Verbandes deutscher Kunst⸗ gewerbe vereine wurde am 2. Juli im Saale der Farbenschau ber Cölner Werkbundaugstellung durch den Vo tzenden Geheimen HYegierungtzrat Dr. Ing. Mu the sius Berlin erd net, der die Ver⸗ treter der n Worten

Er hoffe, daß nach feiner Rückkehr alles geregelt

sbrigen Ländern Afrikas, in Amerika, Australien usw. Ferner enthãlt die Rummer kleinere Abhandlungen über Manihot⸗ autschuk, die

Behörden sowie die Delegierten mit herzliche begrüßte. Der Vertreter des preußlschen Handelsmmnisters, Geheimer