— Bei der Regierung ist ein Telegramm des Prä⸗ fekten von Koritza, der nach Berat geflohen ist, ein⸗ gelaufen, in dem er, wie W. T. B.“ meldet, die Regierung offiziell davon in Kenntnis setzt, daß Koritza nach drei⸗ tägigem erbitterten Kampfe in die Hände der Griechen gefallen sei. Die Aufständischen hätten die Stadt von Starowo aus angegriffen und die reguläre griechische Armee sei nach einem furchtbaren Bombardement auf die Stadt trotz des verzweifelten Widerstandes der albanesischen Truppen schließlich Herr der Stadt geworden. Etwa 50 000 Einwohner seien aus Furcht vor Grausamkeiten der Griechen unter Zurück— nn, ihrer Habe nach allen Richtungen geflüchtet. Der Präfekt bittet zum Schluß die Regierung dringend um Hilfe. Die griechische Armee rücke vor, überall Mord, Brand und Zerstörung verbreitend. Sofort nach dem Eintreffen des Tele⸗
ramms berief der Für st die Gesandten der Großmächte zu 9. um ihnen den Ernst der Lage in Epirus zu schildern und sich über geeignete Maßregeln mit ihnen zu beraten.
Die Epiroten nebst griechischen Truppen haben alle Gebiete, die auf Grund der Londoner Abmachungen ge⸗ räumt worden waren, der „Agenzia Stefani“ zufolge, bis auf vier Dörfer wieder besetzt; auch diese werden von den albanischen Streitkräften wegen der Aussichtslosigkeit einer Verteidigung geräumt werden. Die Bevölkerung flüchtet nordwärts.
Amerika.
Die mexikanische Deputierten kammer wird über⸗ 3 zur Besprechung der Präsidentschaftswahlen zusammen⸗ reten.
— Der Finanzm inister ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nach Veracruz abgereist, wo er sich an Bord des fran⸗ zösischen Dampfers „Espagne“ einschifft, um sich in einer finanziellen Mission im Auftrage der Regierung nach Europa zu begeben.
— Der General Carranza ist mit seinem Stabe nach San Luis Potosi aufgebrochen; ihm folgten zwei Militärzüge mit 1500 Mann. Es wird gemeldet, daß die Vorhut der Konstitutionalisten bereits die Vorstädte von San Luis Potosi angreift.
7
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der gestrigen Reichstagsersatzwahl im Wahl⸗ kreise Coburg⸗-Gotha L wurden, wie „W. T. B.“ meldet, nach vorläufigen amtlichen Ermittlungen bis 11 Uhr 15 Min. Nachts im ganzen 14 495 gültige Stimmen gezählt. Davon er⸗ hielten der Amtsgerichtsrat Dr. Stoll⸗Coburg (nl. 3372 Stimmen, der Fabrikant O. Arnold⸗Neustadt bei Coburg (fortschr. Volksp. 5472 und der Rechtsanwalt Hofmann⸗ Hof, Bayern (Soz.) 5651 Stimmen. Das Wahlergebnis von zwölf kleinen Wahlbezirken steht noch aus. Es ist engere Wahl zwischen Arnold und Hofmann erforderlich.
Statistik und Bolkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Nachdem am 1. Juli ein erheblicher Teil der in Forst in den Walkereibetrieben beschäftigten Gesellen und Walkereiarbeiter wegen Nichterfüllung ihrer Forderungen auf allgemeine erhebliche Lohnerhöhungen, Gleichstellung der Löhne und Festsetzung von Mindest⸗ löhnen in den AÄusstand getreten war, hat W. T. V.. zufolge der Arbeitgeberverband der Tuchindustrie der Städte Ferst, Cottbus, Spremberg, Gu ben, Luckenwalde, Sommerfeld und Finsterwal de beschlossen, heute ihren sämtlichen Arbeitern und Ärbeiterlnnen, insgesamt etwa 30 000 Personen, für Sonnabend, den 18. Jult, zu kündigen bezw. bekanntzugeben, daß die Betriebe am 18. Abends bis auf weiteres geschlossen werden, falls nicht bis dahin die im Augzstand befindlichen Walkereiarbeiter und Gesellen in sämtlichen Betrieben die Arbeit zu den bisherigen Bedingungen wieder auf⸗ genommen haben. Dle bei den Beratungen anwesenden Vertreter des Arbeitgeberverbandeß der deutschen Textilindustrie und der Ver⸗ einigung der deutschen Arbeitgeberverbände⸗Berlin sicherten dem Lausitzer Verbande vollen Schutz in dem ihm aufgezwungenen Kampfe zu.
Die beim Deichbau nach Knock beschäftigten Arbeiter haben, wie der Rh.⸗Westf. Ztg. aus Em den gemeldet wird, die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem die Lohnfrage geregelt ist. (Vgl. Nr. 159 d. Bl.)
In einer qestern abend in Solingen abgehaltenen Versamm⸗ lung des Acbeitgeberverbandes, die sich mit dem Autstand in der Waffenindustrie beschäftigte, wurde W. T. B.‘ zufolge be⸗ schlossen, daß die Aussperrung jetzt allgemein werden und sich über sämtliche dem Arbeitgeberverbande angeschlossenen Betriebe erstrecken soll. In der kommenden Woche will auch der Fabrikant enverband zu dieser Frage Stellung nehmen. Schließt auch er sich an, so würden etwa 13000 organisierte Arbeiter ausgesperrt werden. (Vergl. Nr. 159 d. Bl.)
Wohlfahrtspflege.
gemeinnützigen Zweig, war von dem 1908 gegründeten Verein Dresdner Waldschnse“ geleistet worden, der aber die fuͤr die praltische Inanspruch⸗ nahme sich entgegenstellenden Schwierigkeiten nicht überwinden konnte. Von den Erträgnissen der diesem Verein gehörigen Stiftungen, die auf 10 000 „ abgerundet als Waldschulkinderstiftung des neuen Vereins für Walderholungsstätten! bei der 1913 erfolgten Auflösung des Vereins Dresdner Waldschule“' der praktischen Durchführung zur Verfügung standen und von sonstigen Einnahmen, die zusammen—⸗ gefaßt 3571,K50 46 ausmachten, wurde die erste Walderhol ungsstätte für Schulkinder errichtet und die Verpflegung und Aufsicht der Kinder bestritten. Es hatten sich bei Eröffnung der Halle 177 Schulkinder gemeldet, von diesen konnten 89 mlt zusammen 2853 Verpfleg⸗ kagen Aufnahme finden. Es kommen also durchschnittlich 32 Ver⸗ pflegtage auf ein Kind. Der längste Aufenthalt betrug 92 Tage. Es waren 51 Knaben und 38 Mädchen. 53 waren über, 36 unter 10 Jahre alt. Der Erfolg war auch nach Mittei⸗ lungen des Elternhauses befriedigend. Die Kinder sind vor allem immer überaus gern in die Walderholungsstätten gefahren, Mißstände durch die Fahrt mit der Straßenbahn haben sich nicht ergeben. Besserer Schlaf und größere Eßlust werden von den Eltern als Haupterfolg gerühmt. Vie Gewichtszunahme betrug bis zu 4 kg. — Für Schul- tage wurden 80 3, für Sonn, und e rl. 1ẽ 416 Verpflegungs⸗ kosten berechnet, die Monatsfahrkarte kostete je nach der Entfernung 3—5 6. Nicht nur den Kindern Armer, sondern auch den kränklichen Kindern des Mittelstandes kamen die Segnungen der Walderholungs⸗ stätten zugute. Brachten doch 25 Eltern alle Unkosten allein auf. Da aber auch einer großen Anzahl Erleichterungen und einigen Kindern sogar ganze Freistellen gewährt werden konnten, hat der Verein auch mit sesner neuen Abteilung ein gutes Stück soziale Arbeit geleistet. Die Stiftung hofft durch den Verkauf von Briefverschlüssen weitere Mittel zu erwerben.
Kunst und Wissenschaft.
Der langjährige Herausgeber der ‚„Deutschen Rundschau“ Professor Dr. Jultus Rodenberg ist, wie W. T. B.“ meldet, heute im Alter von 83 Jahren hier gestorben.
Ueber Eigenbewegung und Entfernung der Plejaden macht F. Hayn-Leipzig in den „‚Astronomischen Nachrichten“ einige beachtenswerte Mitteilungen, die zum Zweck von photographischen Anschlüssen des Mondes an die Plejaden sowie zur Berechnung von Plejadenbedeckungen durch den Mond aus den vorhandenen Plejaden vermessungen hergeleitet wurden. Aus den relativen Eigenbewegungen der Plejadensterne wird ihre absolute Eigenbewegung bestimmt, die in der Hauptsache nach Süden gerichtet ist und gegen den Antiapex (Gegen⸗ punkt) der Sonnenbewegung stattfindet. Hayn zieht die wahrscheinliche Schlußfolgerung hieraus, daß die Eigenbewegung der Plejaden nur scheinbar sein därfte und in der Hauptsache durch die parallaktische Verschiebung des Erdbeobachters gegen jene Sterngruppe zustande komme. Ble Sonne bewegt sich mitsamt dem Planetensystem mit einer Sekundengeschwindigkeit von etwa 21 km, ungefähr in Richtung des Herkulessternbtldes, und legt daher im Jahre rund 660 Millionen Kilometer oder etwa 2,2 Erdbahnendurchmesser im Raume zurück. Für die Entfernung der Plejadengruppe, deren Ausdehnung auf etwa 5 Lichtjahre loder rund 47 Billionen Kllometer) zu veranschlagen ist, . Hayn im Mittel 200 Lichtjahre (etwa 1860 Billionen Kilo⸗ meter).
Literatur.
Das von Dr. Joseph Plaßmann unter Mitwirkung von Fachmännern herausgegebene Jahrbuch der Naturwissen; schaften (Verlag von Herder in Freiburg i. Br.) liegt für 1913 bis 1914 im neunundzwanzigsten Jahrgang vor (geb. 9 ). Auf die Ziele, die dieses bewährte Uebersichtswerk verfolgt, auf seine Anordnung und Darstellungsweise ist in den letzten Jahren mehrfach hingewlesen. Es sei daher nur kurz betont, daß auch der vorliegende Jahrgang dem Fachmann wie dem Laien ein treffliches Hilfsmittel bietet, um siich schnell und zuverlässig über die wichtigen Ergebnisse der fast unübersehbaren Jahresgernte auf allen naturwissenschastlichen Einzel gebieten zu unterrichten. Die Mitarbeiter an dem Jahrbuch haben die Gesamtentwicklung der Forschung mit gewissenhaftem Eifer verfolgt und die Ergebnlsse je nach ihrer Wichtigkeit in längeren oder kürzeren Aufsätzen oder auch in Form knapper Notizen mitgeteilt. Die Darstellungsweise verdient gleichfalls An⸗ erkennung, sie ist sachlich und klar. Den Gesichtspunkten des all- gemeinen praktifchen Interesses und der leichten Verständlichkeit ist durchweg gebührend Rechnung getragen. Der Verlag hat die Ausstattung des Jahrbuchs mit Abbildungen erheblich bereichert. Außer zahlreichen Textbildern sind dem Bande zum ersten Male auch 10 Bildertafeln beigegeben. Vie Uebersichtlichkeit des reichen Stoffs — in dem Band sind rund 400 Einzelthemata behandelt — ist noch dadurch erhöht, daß die Einzeldisztplinen noch in Einzelabschnitte mit besonderen Ueberschriften geteilt wurden.
Der Sportschriststeller Anton Fendrich, dessen Schriften „Der Wanderer“, „Der Alpinist' und „Der Skiläufer“ weite Ver— breitung gefunden haben, hat im Verlag der Franckhschen Verlags⸗ buchhandlung in Stuttgart ein Schriftchen Der Sport, der Mensch und der Sportmensch“ erscheinen lassen (1,49 c, geb. 2265 M), in dem er das Wesen und die Bedeutung des Sports im allgemeinen würdigt und dann kurz auf die einzelnen sportlichen Betätigungen eingeht. Das Büchlein sei namentlich jungen Leuten empfohlen; es ist frisch und anregend und aus echter Begeisterung für gesunde Leibesübungen in Gottes freier Natur geschrieben. Was die Schrift aber besonders wertvoll und nützlich macht, ist, daß der Verfasser von jeder Uebertreibung des rein Sportlichen frei ist, daß er sich vielmehr entschieden gegen jenen seelenlosen Sportbetrieb wendet, dem die Aufstellung von Höchstleistungen die Hauptsache ist, der den ganzen Menschen ausfüllt, ihn geistig verkümmern läßt und ihn auch körperlich schädigt.
Verkehrswesen.
Heft 4 des laufenden Jahrgangs der im Ministerium der öffent- lichen Arbeiten herausgegeben ‚Archtvs für Eisenbahnwesen“ n von Julius Springer, Berlin) hat folgenden Inhalt: Die Iinspflicht beim Eisenbahnfrachtvertrage nach internationalem, deutschem
27 3 r,
und österrelchlschem Frachtrecht. Von Dr. Blume. — Erweiterung und Vervollnändigung des preußischen Staatseisenbahnnetz-s im Jahre 1914. — Der Etat der preußisch hessischen Eisenbahnverwaltung für das Etatjahr 1914. Von Telemann. — Die Eisenbahnen der asiatischen Türkei. Von Hecker. Mit 1 Karte. (Fortsetzung) III. Geschicht. liche Entwicklung. IV. Finanzielle und rechtliche Grund⸗ lagen. — Deutschlands Getreideernte im Jahre 1911 und die Fifenbahnen. — Die Königlich bayerischen Staatseifen bahnen in den Jahren 1911 und 1912. — Wohlfahriseinrichtungen der Königlich dayerischen Staatseisenbahnen im Jahre 1912. — Wehlfahrtseinrich= tungen der Königlich württembergischen e, , . im Jahre 1912. — Die Elsenbahnen in Dänemark im Betrie sjahr 191213. — Nleine Mitteilungen: Versorgung der Industrie und der Bahnen in Rußland mit Heizmaterlal. — Die Amurbahn. — Eine ECisenbahn⸗ verbindung Ceylons mit dem Festland von Indien. — Die Eisen— bahnen auf Kiushiu. — Eine Elsenbahnverbindung der Departements. hauptstadt Medellin mit der atlantischen Küste (Columbien). — Eisenbahnbauten in Rumänien. — Die Entwicklung des Verkehrs auf dem Dortmund⸗Emgt. Kanal. — Dle Abrechnungsstelle des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen. — Dle oldenburgischen Staats bahnen in den Jahren 1911 und 1912. — Die busgagrischen Staatz bahnen im Jahre 1911. — Statistisches von den Eisenbahnen Ruß—⸗ lands. — Rechtsprechung und Gesetzgebung: Rechtsprechung: Hypo. thekenrecht. Erkenntnis des Reichsgerichts vom 20. September 1913 Haftpflichtrecht. (Erkenntnisse des Reichsgerichts vom 15. De⸗ zember 1913 und 2. Februar 1914] — Gesetzgebung: Deutsches Reich. Preußen. — Frankreich. — Bulgarien. — Bücherschau.
Theater und Musik.
Schillertheater O. (Wallnertheater).
Das Gastspiel der Sachse- Oper brachte als zweite Neu—⸗ einstudierung gestern Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ und zwar mit gleichem Erfolge wie die voraufgegangene von Wagners „‚Tann— häuser'. Ausstattung und Inszenierung konnten gerechten Anforde— rungen durchaus genügen. Die straffe musitalische Leitung Alfred Schinks machte sich sowohl beim Orchester wie in den Chören vorteilhaft geltend. Besonders angenehm fiel die sichere musikalische Führung auch bei den Ensemblegesängen der „Drei Damen“ und der „Drei Knaben“ auf. Alle Darbietungen zeigten ehrliches Wollen und konnten wohl befriedigen. Von den Mitwirkenden war Martin Abendroth ein angemessener Vertreter des Sarastro; seine schöne, kräftige Baßstimme kam in dieser Partie zu voller Geltung. Ihm ebenbürtig war Fritz . als Tamino, dessen frischer Tenor sich mit dem hellen klangreichen Sopran seiner 5 Dina Mahlendorff (Pamina) harmonisch vereinigte. Finen lustigen sangesfrohen Papageno lernte man in Legpold Sachse tennen; er hatte an Anna Enghardt eine fröhliche, stimmbegabte Papagena. Auch die Herren Willy Nowak (Sprecher), Fran; Wartenberg und Karl Schuster (Priester) sowie Adalbert Lieban (Monostatos) waren an ihrem Platz, nur Elisabeth Schwarz, als Königin der Nacht, versagte gesanglich, namentlich in den Kolo— raturen. Das gut besetzte Haus zollte der Gesamtaufführung den ihr gebührenden Beifall und gab seine Anerkennung auch verschiedentlich bei offener Szene kund.
Mannigfaltiges.
Danzig, 11. Jult. (W. T. B. Dat Graudenzer Flug— zeuggeschwader ist unter Führung des Hauptmanns Schmoeger gestern abend wohlbehalten an seinen Standort zurückgekehrt. Es stiegen mit Rücksicht auf die nicht einwandfreie Wetterlage zunächst um 6 Uhr 15 erst drei Flugzeuge auf, die im breiter Front entlang der Weichsel und rechts und links des Stromes ihrem Ziele zustrebten. Da die Nachrichten über den Flug günstig lauteten, so trat um? Uhr 15 Min. das Gros des Geschwaders, aus sechs Flugzeugen bestehend, den Rückflug an. Um 8 Uhr 30 Min. war das letzte Flugzeug in Graudenz eingetroffen.
Friedrichshafen, 10. Juli (W. T. B.) Der Wasser⸗ spiegel des Bodensees steht heute auf b, 4 m. Das bedeutet seit gestern ein Steigen des Sees um 7 em,. Von heute ab kann infolge des Hochwassers die Landungsstelle Arbon bis auf weiteres nicht mehr benutzt werden.
Wien, 11. Juli. (W. T. B.) Nach einer Krakauer Blätter— meldung ist der polnische Maler Adalbert von Kossak bei einer Automobilfahrt verunglückt. Das Automobil stürzte eine Böschung herunter und wurde an einer Baumgruppe zersplittert. Kossak blieb mit schweren Verletzungen bewußtlos liegen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand ist zwar ernst, doch dürfte der Maler mit dem Leben davonkommen.
St. Petersburg, 10. Juli. (W. T. B.) Heute mittag fand te Grundsteinlegung des Palats der Schönen Künste statt, an der der Kaiser und die Großfürstin Maria Pawlowna als Vorsitzende der Akademie der Schönen Künste teilnahmen.
Stockholm, 10. Juli. (W. T. B.) Das Marineministerlum erhlelt heute nachmittag ? Uhr 45 Minuten folgenden Funkspruch: Tapperheten wurde heute nachmittag 1 Uhr 35 Minuten von Grund geschleppt und wird nach Sandhamn bugsiert. Die Tapperheten war am 28. Januar auf Grund gelaufen.
Bergen, 10. Juli. (W. T. B.) Gestern abend entstand in der Stadt ein Fabrtikbrand, zu dessen Bekämpfung Mannschaften von der Hohenzollern und der ‚Rostock“' entsandt wurden.
,, 10. Juli. In der vergangenen Nacht wurde das Dorf Selbak von einer großen Feuerzbrunst heimgesucht. Sechzig Häuser sind abgebrannt, darunter die Apotheke, das Polizei= gebäude, das Bankgebäude, 6 Geschäfte und 2 Schlächtereien. Menschen sind nicht ums Leben gekommen; 1000 Personen sind ob⸗ dachlos. Der Schaden wird auf eine Million Kronen geschätzt.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
—
Theater.
Berliner Theater. Sonntag, Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer. ;
Montag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Theater in der Königgrützer Strahe. Sonntag, Abends 8 Uhr:
Mr. Wu. Englisch⸗chinesisches Spiel in drei Akten von H. M. Vernon und
arold Owen. pie und folgende Tage: Mr. Wu.
Theater an der Weidendammer
Grilcke. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (ermäßlgte Preise) und Abends 8 Uhr:
Der
müde Theodor. Schwank in drei Akten von Max Neal und Marx Ferner. Gastspiel Miß Mae Keen. Montag und folgende ö. Der . Theodor. Gastspiel Miß Mae een.
Schillertheater. O. (Wallner theater.) Sachse⸗ Oper. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Der Troubadour. Oper in vier Aufzügen von Giuseppe Verdi. — Abends 8 Uhr: Die Zauberflöte. Oper in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart.
Montag und Freitag: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg.
Dienstag: Martha.
Mittwoch: Die Zauberslöte.
Donnertztag: Der Postillon von Lon⸗ jumeau.
Sonnabend: Der Postillon von Lon⸗ jumeau. ö 3
CLustspielhaus. (Friedrichstraße 236.)
Sonntag, Aben?s 8s Uhr: Die spanische
Fliege. Schwank in drei Atten von
Franz Arnold und Ernst Bach. Montag und folgende Tage: Die
spauische Fliege.
Restdenzthegter. Sonntag, Abends sz Uhr: Ensemblegastspiel. Die verflixte Liebe. Schwank in drei Akten von Ludwig Hirschfeld.
Montag und verflixte Liebe.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Charleys Tante. — Abends 8 Uhr: Wenn der Frühling kommt! Posse mit Gesang und Tayz in drei Akten von Jean Kren und Geotg Okonkowgky. Ge— sangsterte von Alfred Schönfeld. Musik von Jean Gilbert.
Montag und folgende Tage: Wenn der Frühling kommt!“
folgende Tage: Die
Theater am MNollendorfplatz. Sonntag, Abends 81 Uhr: Der Juxz⸗ baron. Posse von Pordes Milo und Hermann Haller. , , von Willi Wolff. Musik von Walter Kollo.
Montag und folgende Tage: Der Juzbaron.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Marie Louise Wahnsch ffe mit Hrn. Leutnant Werner Jungschulz von Roebern (Westerburg bei Dede⸗ leben Königsberg i. Pr.. 1 Hildegard Dulsberg mit Hrn. Dr. phil. Hans-Hasso von Veltheim (Leverkusen bel Cöln a. Rh. —Cöln a. Rh.). — Frl. Hildegard Kny mit Hrn. Staatsanwalt Georg Kuipers (Schweidnitz).
Verehelicht: Hr. Oberleutnant Oswald von Hohberg und Buchwald mit Frl. Vera von Kuenheim (Spandem).
Geboren: Eine Tochter: Hrn.
reis⸗ bauinspektor a. D. Georg Königsberger (Grünau, Mark).
Gestorben:? Hr. Oberleutnant 4. D. Maxpvwon Goßler (Klein Kioden).! = Fr. Pastor Marie Brengke, geb. Neu⸗ schild (Berlln⸗Wilmersdorf).
m,!
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (JF. V.: Koyc!
in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße &. Sechs Beilagen leinschließlich Börsenbeilage), und der noch rückständigen Priors—
tätsobligationen der Bergisch, Märk⸗ schen Eisenbahngesellschaft.
und ein Verzeichnis der gezogenen
M 161.
Zeitabschnitt, auf welchen
die Betriebsergebnisse
sich beziehen
Roh⸗ zucker
im Monat Juni 1914 und in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni 1914.
I. Es sind verarbeitet worden:
Erste Beilage zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 11. Juli
Amtliches.
Deutsches Reich. Betrieb der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets
1914.
II. Es sind gewonnen worden:
Zuckerabläufe
Ver⸗ brauchs. zucker
im
(als Einwurf usw.)
ganzen
Hiervon wurden entzuckert mittels
der Aus⸗ scheidung
der Stron⸗ tlan⸗ verfahren
Verbrauchszucker
Rohzucker aller Art
Kristallzucker granulierter
Zucker
Brotzucker
igen / und Würfelzucker
Platten⸗, Stan
Krümelzucker Flüssige Raffinade einschl. des Invert⸗
zuckersirups
gemahlene Raffi ⸗ nade Melis
Stücken⸗ und gemahlener Speisesirup andere Abläufe
.
Im Juni 1914 .. In den Vormonaten JZusammen in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Jun
169458728
169458728
Dagegen 1912/1913 166422370
Im Juni 1914 .. In den Vormonaten Zusammenin der Zeit vom J. September 1913 bis 30. Juni
Dagegen 1912/1913
Im Juni 1914 .
In den Vormonaten
Zusammen in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni
Dagegen 1912/1913
169458728
Im Juni 1914 .. In den Vormonaten Zusammen in der Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni
Dagegen 1912/1913 166422370
14 260 751
169458728 15 739 381 15 337 851
2897 313 2 883 121
1256 945 11001876
12 258 821 11 954 248
1478630
1 10
121 761 207 195
S4 483 64 438
1373 11154
12 527
16896
— (. 8 2
8 8 63 566
180 475 1 691733
1872208 1740134 180 475
1760120
1940 os 1803700
68 387
3 566
1872208
68 387
68 387 63 566
1740134 4
180 475 1691733
1872208 1740134
24 158 8361
24 166 9671 24 420 491
Zuckerf 24 187 809
24 200 1093 24 466 17912
1) Rübenzuckerfabriken.
8131
3824 25 639
29 463 41906
3782
12300
23 727
olg 752 651
666
550
o 479 g9h 022
34 474
—
3182
821 212 910
295
— 9 737
216 122 303 152
2) Zuckerraffinerien.
217448 313
1 595 2602 655 640
1812 7082968997 1519 3702 462743 seentzuckerungsanstalten. )
48610 500 470
549 080 420 776
289 785)
436 0. 9365 1683
347 831 3 145 482 3287 461 133 861
357
12137 35 861
6h h4h 674 6251
/
145 998 143 872 774 1571
5897 59 901
65 798 69 982
12 ö
740 70 12
42 594 686 Ohh
728 hi 734 762
1 43 5
833
6 032 S4 606
abriken überhaupt (1 bis 3). 4 624 224 45009 57 002 947 4662 317 432
p 3 635 292 145 998 1 022 0902541 82 654 4111 824 3 oh g97 37 olz 480 143 8721 1472912 6652 950 768 541 1 S2d 749 3 190 108 416 708 16961 16108918
3743 3 458 5
587 1371 117 8861 80497 2 699 3601 066 690 1 950 49
37778 669 467
65 785 3 466 480
157 278 261
160 267 4249 472
679 418 730 506
7o7 245 278 418 694 816 zo gos
1 409 739 1 279 6a
h 821 90 399
106
3 143 g); 12 313
9 86h 80l
1014 10 901
109900 1127323
127 547 177 526 27 451
20 990 33916
9372993
11 91511 237 223
13 og 11 ol 703 12 909 1 5s as
7 96 220 5 1696110 571 385
o 105 195
1018 6 143
198 636 1170268
23 006
771 11 158 194279
1278904 1157969
217 285 177 896
11929 20 442
146 922 hr ab 1 Gr Ch?
ö
1 8353 198 691 E22 059 4778 082
7 353 13 409 16703 34623 S4 4 4 976773
33 361 4 798 983
III. Gesamte Herstellung für die Zeit vom 1. September 1913 bis 30. Juni 1914 in Rohzucker berechnet: 26 884 711 da (dagegen 1912/13: 26 796 909 do. Bei dieser Berechnung sind die unter J angegebenen Einwurfzucker in Abzug gebracht und die Verbrauchszucker im Verhältnis von 9: 10 umgerechnet.
Eine Melasseentzuckerungkanstalt, die in den letzten 4 Betriebsjahren nicht mehr Melasse entzuckert hatte, ist im neuen Betriebsjahr 1913ñ14 unter den reinen Raffinerlen nachgewiesen.
jahrszahlen sind entsprechend geändert. Berlin, den 11. Juli 1914.
Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Koch.
ie Vor⸗
Ribenverarbeitung und Inlandsverkehr mit Zucker
im Juni
1914.
1914
Verwaltungs bezirke
(Steuerdirektivbezirke)
Monat . d
3*h der ucker⸗ fabriken, die Rüben verarbeitet haben
Ver⸗ arbeitete Rüben⸗ mengen
Im Zollgebiet ) sind in den freien Verkehr gesetzt worden
gegen Entrichtung der Zuckersteuer*)
steuerfrei
Roh⸗ zucker
andere kristalli⸗ sierte sowie flüssige Zucker
Zucker⸗ ablãäufe
Vergãällungs⸗ mittels)
Zuckerablãufe
(ohne Gewi
unvergãllt Vergä
vergällt
mittel)
das t der ungs⸗
d 2zrei
Ostpreußen Westpreußen Brandenburg Pommern
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*
1
50 222 6
83 293 13 326 143 652 289 967 22 559 21 788 4716 25
108 605
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1
heinland
.
738 159
127 064 7340 25 986 51 099 6 335
3 54973 51316 68 645 9730 86
— CX 21 —
8
1 —
22
164 132
14 425 1426 1285 2900
756 500 6 632 953
20137
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Summe deutsches Zollgebiet!
1) 3 Prob ) Au
Berlin, den 11. Juli
iant für
1914.
deutsche Schiffe: erdem: Zuckerhaltige Waren unter Erstattung der
15633
477 42 , 1710 dæ
1140726
1864
Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Koch.
1681
r Verhrauchs zucker. ergütung 404 dz, Gewicht des darin enthaltenen Zuckers 164 da.
213 397
5 D .
Viehseuchenpolizeiliche Anordnung,
betreffend die Kontrolle der Schweinebestände im Kreise Malmedy.
Auf Grund der 887 und 78 des Viehseuchengesetzes vom 26. Juni 1909 (Reichsgesetzblatt Seite 519) wird hierdurch mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten folgendes bestimmt:
S. 1. Jeder, der im Kreise Malmedy Schweine be, oder in Gewahrsam oder Pflege hält, muß ein Kontrollbuch nach beigefügtem Muster und nach der dazu erteilten Anweisung führen, sodaß der vorhandene Schweinebestand jederzeit daraus ersichtlich ist. In das Kontrollbuch müssen alle Schweine unter Angabe des Ge⸗ schlechtdß, der Farbe, des ungefähren Alters, der Abzeichen sowie etwaiger besonderer Kennzeichen und unter An⸗ gabe des Tages des Zugangs, des bisherigen Besitzers und eines Wohnorts, sowie des Tages des Abgangs, des Namens und Wohnorts des Empfängers eingetragen werden. Bei Schweinen gleichen Geschlechts, Alters, gleicher Farbe, Herkunft und gleichen Verbleibs genügt die Eintragung in einzelnen Posten unter Angabe der Stück= zahl (in Buchstaben). Die Eintragungen in das Kontrollbuch sind unmittelbar nach den erfolgten Veränderungen und mit Tinte oder 21 k Halt Schwe Hat ein Besitzer oder Halter von Schweinen verschiedene Schweine bestände auf verschledenen Gehöften untergebracht, so ist für jeden Bestand ein tg ne e e,, zu ö 53 ür Viehhändler genügen die dur 20 der viehseuchenpollzei⸗ lichen Anordnung des Herrn Ministers für r m f ene, und Forsten vom 1. Mai 1912 (Deutscher Reichs⸗ und Preußischer Staatsanzeiger vom 1. Mal 1912, Nr. 105) vorgeschriebenen Kontroll. bücher, sofern diese nach Maßgabe der gegenwärtigen Anordnung en, der Vestzes eber Halt ; enn der Besitzer oder Halter von Schweinen sich nicht in n g, Ortschaft, wo die Tiere ihren Standort haben, . aufhält, so hat er eine in dieser Ortschaft wohnende geeignete Per⸗ sönlichkeit mit der Führung und Aufbewahrung des Kontrollbuches i ,,,, leich em Becuftragten liegen in gleicher Weise alle in diese . ordnung vorgeschriebenen Verpflichtungen ob. ͤ ö . Vermag jemand das Konkrollbuch nicht selbst zu führen, so bat er seinen gesamten Schweinebestand dem zuständigen Gemeindehorsteher oder der Ortspolizeibehörde anzumelden. Hierbei hat er alle für die Eintragungen erforderlichen Angaben genau und vollständig zu machen. Ebenso hat er alle Veränderungen, welche später einzutragen sind, dem zuständigen Gemeindepor⸗ sieher bezw. der Ortspolizeibehörde sofort anzuzeigen und dag Kontroll= buch sowie etwaige Belege über den Zu, und Abgang von Schweinen der g r besfre senlg, Gememd Orts ustandig erjenige Gemeindevorsteher bezw. diejenige Ortz= polizelbehörde, in deren n ndln irk die anzumel hr Statdef cee gonttesbhuc d , Das Kontrollbuch muß, bevor es in Gebrau men wird, entweder durch Vermittlung des e n,