ringe Zahl der Sommertage aufjuwelsen hatte, äberschritten sie an manchen Orten 250 nur wenig; Temperaturen von über 300 traten nur im äußeisten Nordosten auf. Die fast überall zu ge—⸗ ringe Sonnenscheindauer nahm von Südwesten nach Nordosten zu. Der Niederschlag entsprach über den größten Teilen von Norddeutsch⸗ land nicht den . Ganz besonderg trocken war es an der ostpreußischen Küste, im Osten von Posen und in einigen Gebieten von Nieder und Mittelschlesien. Mehr als die normale Menge wurde nur in Teilen von Thüringen, der Rheinprovinz, von Westfalen, lden burg. Schleswig⸗Holstein und in einem breiten, sich östlich der Elbe von der Mecklenburgischen Seenplatte bis nach Sachsen hin ziehenden Streifen gemessen. Infolge der häufigen Gewitterregen ist die Verteilung der tatsächlichen Niederschlagsmengen äußerst unregelmäßig und läßt die sonst vorhandene Beziehung zu den orographischen Verhältnissen voll ständig vermissen. Von den ausgesprochenen Trockengebieten mit weniger als 25 mm liegen die größeren im Süden des Greifswalder Boddens, längs der Küste. von Hinter pommern, am Kurischen Haff, über der Tucheler Heide und am Weichselknie sowie über der westlichen Posener Platte. Mehr als 50 mm fielen westlich einer Linie, die von Wustrow nach Görlitz zu ziehen ist, mit Ausnahme einiger versprengten Bezirke in Hessen und Thüringen und eines ganz unregelmäßig gestalteten, teilweise sehr schmalen Gebietes, das sich von der unteren Weser bis zum westlichen Sachsen hinzieht. Nach dem Osten sandte dies Hauptgebtet mit mehr als 50 mm Niederschlag einen Ausläufer über die Uckermack und den Südrand der Pommerschen Seenplatte hinweg. Außerdem hatten hier, abgesehen von kleineren Flächen, Teile von Schlesten, besonders die Randgebtrge und Oberschlesien, daz Land zwischen dem Frischen Haff und der xrussischen Grenze mit Ginschluß der Weichselniederung, schließlich Nordostmasuren und Teile von Litauen mindestens den gleichen Niederschlag.; der an einigen Stellen 100 mm, überschrttt. Im Westen finden sich zusammenhängende Gebiete mit über 100 mm nördlich der Elbmündung bis zur Westprignitz, über dem Havelland, im nordwestlichen Teutoburgerwald und anschließend bis in die N he des Bourtanger Moors, strichweise üher dem Hunsrück, der Eifel, dem Bergischen Lande, im südlichen Westfalen bis zur Südostspitze des Teutoburgerwaldes, am Knüllgeblrge, über Oberhessen und der Wetterau, im Spessart, in der Rhön und im südlichen Thüringen. Die größte Monatsmenge mit über 190 mm fiel in engbegrenzten Bezirken in Mittelbolstein, an der holsteinisch⸗ mecklenburgischen Grenze, am Astenberg, im Bergischen Land und zwischen Nahe und nördlichem Hungtrüick. — Die Luftdruck verteilung zeigte in den ersten Tagen des Monat ein ausgedehntes Gebiet hohen Druckes im Westen, während im Norden eine Depression nach der nördlichen Ostse6e vordrang und, ihre Ausläufer, sudwärtt aussandte. Nordwestliche Luftströmungen brachten meist kühles, teil⸗ weise regnerisches Wetter mit tiefen nächtlichen Temperaturen mit sich. Unter der Annäherung einer am 6. über Island erschienenen neuen Depression. wurde das über der Ostsee, lagernde Minimum schließlich nach Osten abgedrängt; das isländische Tief zog schnell nach Südsüdosten weiter und bedeckte am S8. mit seinem in mehrere Teilminima aufgelösten Kern den Westen Kontinental— europas, während sich vom Nordmeer her hoher Druck nach Osten vorschob. Unter der Herrschaft östlicher Winde konnte sich bei dieser bis zum 14. ziemlich unverändert anhaltenden Wetterlage eine wesentliche Erwärmung entwickeln, wobei es in den meisten Gegenden zu starker Gewitterbildung mit heftigen Regengüssen kam, die z. B. am 11. in Neumünster 8? imm Regen brachte. Nach⸗ dem am 16. sich über Südskandinavien ein Teilminimum gehildet hatte, fand eine allgemeine Verschiebung der Wetterlage nach Osten statt, worauf vom Westen ein Rücken hohen. Druckes heran⸗ rückte. Nördliche und nordwestliche Winde bewirkten Abkühlung, die von einer nochmaligen Erwärmung abgelöst wurde, als sich ziemlich gleichmäßig hoher Druck, verbunden mit Auf— heiterung über Deutschland ausbreitete. Während aber am 22. östlich der Elbe vielfach die höchsten Werte des Monats erreicht wurden, trat besonders im Südwesten unter dem Einfluß eines über England erschienenen Ttefdruckausläufers Abkühlung ein, die später nach Often Übergriff, nachdem die Depression zur Nordsee gewandert war und sich hier verflachte. Ausgedehnte Gewitter mit starken Niederschlägen waren wiederum die Begleiterscheinungen. Seit dem 25. drang von Westen her hoher Druck bor und bildete am 30. ein geschlossenes Hochdruckgebiet mit dem Kern über Mitteldeutschland, während im Norden mehrere Depressionen vorbeizogen. Mit Ausnahme des 29. an dem im Nordosten bei geringen Niederschlägen die Temperaturen vorübergehend sanken, herrschte meist heiteres, trockenes Wetter mit ungefähr normalen Wärmegraden.
Was eine Koralle frißt. Die meisten Leute kennen die Korallen nur aus den Steinbauten, die von ihnen aufgeführt werden, und von den gewaltigen Korallenriffen bis zu den zarten Gebilden einer Fächer⸗ oder Baumkoralle, die größte Mannigfaltigkeit auf⸗ weisen. Das Tierlein, das diese Baukünste errichtet, ist ein außer⸗ ordentlich einfaches Gebilde, das zu seiner Ernährung und Fort⸗ pflanzung bestimmter Bedingungen bedarf, weshalb auch die Korallen—⸗ riffe ihre festbegrenzte geographische Verbreitung aufweisen. Die Korallentiere gehören zu den Polypen und sind mit Fangarmen aus— gestattet, um mit diesen eine lebende Beute zu ergrelfen. Außerdem perursachen sie Strudelbewegungen im Wasser, um die winzigen Organiemen des Meeresß nach ihrer Miundöffnung hinjutreiben. In Aquarien sind für die künstliche Ernährung von Korallen Stücke von Krabbenfleisch, kleingeschnittenes Fischfleisch und Bouillon benutzt worden. Wird eine feste Nahrung auf die ovale Scheibe der Koralle gelegt, so beginnen die Fangarme bald zu spielen, sich zu bewegen, die Sxreise zu packen und dem Mund zuzuführen. Die Ränder der Scheibe ziehen sich über der Mundöffnung zusammen, bis der Bissen völlig verschluckt ist. Das Zusammenleben in einer Kolonie von Korallen bewährt sich darin, daß sich die Aufregung über die Nähe von Nahrungsmitteln von einem Polypen auf den anderen mitteilt, sodaß bald alle Mäuler offen stihen. Sie sind aber nicht unersätilich, sondern nach einer gewissen Zeit wird jede weitere Nahrung abgewiesen. Die Korallen geben auch unverdau— liche Stoffe wieder von sich, z. B. Sand, den sie zuweilen verschlucken. Mitunter vertilgen sie sogar größere Tiere, wie Quallen und Krabben. In der Gefangenschaft zeigen sie sich sogar zu einem gewissen Kanni⸗ balismus geneigt, indem sie sich Stücke anderer Polppen zu Gemüte fübren. Sie sind übrigens reine Fleischfresser. Will man ihnen Pflanzenstoffe in Fleischsaft einschmuggeln, so stoßen sie jene wieder aus. Das gehört auch zu den Naturwundern, wie gengu und sicher ein so niedrig stehendes und kleines Tier seine Nahrung auszu⸗— wählen weiß.
Krofssen an der Oder, 21. Jull. (W. T. B.) Das Thürin⸗ gische Husarenregiment Nr. 12 aus Torgau, das sich auf dem Marsch nach dem Truppenübunasplaßß Warthelager bei Posen befindet, setzte heute vormittag von 8 Uhr ab bei Pollenzig über die Oder. Bei einer Buhne gerieten gegen 17 Uhr fünf
usaren in ein tiefes Loch und giagen samt den
ferden unter. Zwei Husaren konnten sich alsbald ans üfer retten. Der Husar Koch war in ein 5 bis 6m tiefes Loch geraten und wurde bon dem Vizewachtmeister d. R. von Harnack, einem Sohn des Professors von Harnack in Berlin, aus dem Wasser geholt, doch war der Tod bereits eingetreten. Bei dem vierten Husaren waren die angestellten Wiederbelebungs— versuche von Erfolg. Als die 1. Eskadron des Husarenregi⸗ ments Nr. 12 bereits wieder abgerückt und in Messow eingetroffen war, bemerkte man das reiterlose Pferd des Ou sa ren Graß. Die Vermutung, daß er bei Pollenzig ertrunken sein könnte, be⸗ stätigte sich bald. Seine Leiche wurde im Laufe des Nachmittags an der Unglücksstelle gefunden. Das Unglück hat somit zwei Opfer gefordert.
Erfurt, 22. Juli. Amtlich wird gemeldet: In Kilometer 304 der Strecke Neudieten dorf —Ritschenhausen stießen gestern vormittag 10 Uhr 30 Minuten zwei Lokomotiven, zu sam men. Zwei Lokomotipbegmte wurden schwer, drei leicht verletzt Der Sachschaden ist erheblich. Der Verkehr wurde bis 3 Uhr 30 Mi— nuten Nachmittags eingleisig aufrechterhalten. Nachmittags um 3 Uhr 3 Min stieß der Personenzug 287 auf den vor dem Einfahrts— signal in Gräfenroda haltenden Güterzug D 6847. Hierdurch sind zehn Achsen des Güterzuges zur Entgleisung gebracht worden. Eine Frau wurde leicht verletzt. Der Betrieb auf beiden Gleisen der Strecke Gräfenroda — Gehlberg mußte gesperrt und die Züge um, eleitet werden. Seit heute vormittag 3 Uhr ist die Strecke auf eiden Gleisen wieder betriebsfähig.
Sonderburg, 21. Jull. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser und König hat der Däppelausstellung in Sonderburg auf Antrag des Schirmherrn, Seiner Hoheit des Herzogs Ernst Günther zu Schleswig ⸗Holstein, und des Leiters Amtsrichters Ewold 20 000 „ bewilligt.
Prag, 21. Juli. (W. T. B.) Im Bezirk Pribram in Böhmen macht sich in letzter Zeit eine große Auswanderer⸗ bewegung bemerkbar. Zahlreiche Bauern verkaufen ihre Be— sitzungen, um nach Albanien auszuwandern, wo sie neuen Grund durch Agenturen ankaufen. Die Regierung beschäftigt sich mit Mitteln, um die Auswanderung zu verhindern.
Salzburg, 21. Juli. (W. T. B.) Die behördliche Obduktion eines bei dem Grubenunglück in Boeckste in Verunglückten ergab Kohlenoxydgasvergifiung. Das Gaz war dem Auspuff eines Benzin— motors entströmt, der infolge eines Versehens des Führers nicht ab⸗ gestellt worden und eine halbe Stunde leer gelaufen war. (Vgl. Nr. 168 d. Bl.)
Konstantinopel, 21. Juli. (W. T. B.) Vorgestern hat ein Sturm die Wälder in der Umgebung von Bujuk Tschek— medsche verwüstet. Drei Personen wurden getstet, mehrere verletzt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Dbservatoriumg,
deröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstteg vom 21. Juli 1914, 3— 9 Uhr Vormittags:
Station 500m 1000m 1500m 2000 m 2400 m
21,6 17,4 12,8 9,5 . Rel. Fchtgk. O / 9) 48 63 74 79 79 Wind⸗Richtung . 3 80 80 80 80 80
Geschw. mps. ö 5 4 3 3 3
Heiter.
Temperatur (C00)
Wetterbericht vom 22. Juli 1914, Vorm. 9 Uhr.
—
—
Name der Beobachtungs⸗ station
Varometerstand auf O, Meere n⸗ niveau u. Schwert
—
Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke
in 45 Breite
Tempera ur
in Celsius
Niederschlag in A Stunden um
Darometerstand in Stufenwerten *)
Witterunggs⸗
derlau der letzten
24 Stunden
Stornoway
NW
*: E
halb bed.
221 .
(Wilhelmshav.)
Gewitter
Malln Head
bedeckt
82
(Kiel) — vorwiegend heiter
Valentia
bedeckt
2
(Wustrow i. M.) zlemlich heiter
Seilly
NNO 4 wolkia
8
(Königsbg., Pr.)
Gewitter
Aberdeen
Shields
SW 1 wolkig.
— 8
(Cass sol) ziemlich heiter
4,9 NNW 4 wolkig
(Magdeburg) ziemlich heiter
Holvhead
NNW hösbede kt
(Grünbergschl.) ziemlich heiter
Ile d Aix
757,0 NNW 2 bereckt
(Mülhaus., Els.)
Gewitter
St. Mathieu
758.5 NW 3 bedeckt
(Friedrichshaf.) ziemlich heiter
Grisneʒ
7öb, SW z2wollig
(Bamberg) meist bewölkt
Paris
75h, I NNW 1 Regen
Vlissingen
754, h wolkig
Helder
bedeckt
755 0
Bod
755,4 hetter
Christlansund
751,9 heiter
kudenes
bedeckt
Vardö
an 8 754, 4 woltig
Stagen Danstholm Kopenhagen
i SSW balß bed.
j
SW Jswoltig
WMW T heiter
Stockholm
755,3 SSW T wolten .
Hernösand
3 SO q4woltig
DVaparanda Wists ny
S 2 wolkig
SSW 2 halb bed.
Karlstad
SSW T heiter
Archangel
Windst. bedeckt
ͤ
Petersburg
G . . .
Gorki!
Riem Wien Prag
8 Windst. halb bed.
Windst. wolken.
1
25
Windst. wolkenl.
S881 „6 Windst. hetter
d Wind ft voltig
5639 O . wolken. ;
i3 8.
0
ö. J
O borwiegend hesfer
o worwiegend helfer
m Florenz
N Lwolkenl.
Cagllar Thorshayn Seydisfjord
ln W.
O J wolkig
SS J wolken, 23 0
halb bed.
1 wolkig
Rügen walder⸗ münde
7568s 35 R
0 SSO 2 wolkenl.
Gr. Jarmouth
1 — —
3 SW J halb bed. 15 63
Lerwick
w
* 6
25 SSW T7 wollig
—
D 7.
Gewitter
1
Portland Blll
w D
bb, S8 JiüW 2 Dunst
11010
Biarrstz
57,7 WSW Regen
—
Clermont
Windst. bedeckt
Perpignan
2 W N halb bed.
87 — — de
O
22 2122 87
8 6
Wind. woltig Ii d
1 6141 9 1612 1 1
.
5
2 )
— * *
* won = s 5 K
ö 1 Sad 6 Lalb bed.
4 3 SSW Regen
22 T 8 8
öh g N 1 Regen
Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke
Name der Beobachtungs⸗ station
Wetter
in 45 * Breite 24 Stunden mm
in Celstus Niederschlag in Barometerstant in Stusenwerten *)
niveau u. Schwer: Temperatur
DVarometerstand auf Oe, Meerez⸗
ö — 1 vorwiegend heiter —1 Gewitter G vorwiegend hester IJ dorwĩegend heiter 5 Gewitter O vorwiegend heiter
Vorm. Niederschl. zworwiegend heller vorwiegend heiter Goorwiegend hester vorwiegend heiter Gewitter
1 halb bed. Dunst helter wolkenl. halb bed. halb bed. wolkig wolkenl. wolkenl. hetter 2wolkenl. 21 wolken ·
D
Borkum Keitum Hamburg Swinemünde Neufahrwasser Memel Aachen Hannover Berlin Dresden Breslau Bromberg
0 —
—
756th, 6 756,3
bedeckt Gewitter
Metz 756,1
Frankfurt,. M. 7hßh, h Dunst 26 meist bewöltt
3 hedeckt 21 Gewitter
Karlsruhe, B. 755,0
* . 8 0 ö 2 2
München 755,4 Uheiter 27 Gewitter
Zugspigze 55 1,77 7 halb bed. S 6 0 Wetterleuchten
—— —
Fratau
Lemberg
Belgrad Serb.
Reyksaplt (5Uhr Abends)
isis S
wolkenl.
66. 1 W W
I woltenl. 2
911
6rd S8
wolken. 23 0
ö .
— — O
vorwiegend heiter Wetterleuchten vorwiegend heiter
Ib. Windst. halb bed. 23
O
zlernlich heiter
762, 8 ö
.
0 5 5
W ĩ .
Lesina)
Vorm. Niederschl.
Budapest
757.2 S 1Lwolkenl.
23 5
zlemlich heiter
dorta
mos r J bebe
20 —
Gorusia
J76I.5 NMMO XZ bedeckt
17 —
) Aenderung des Barometers (Barometertendenz) von 5 bis 8 Uhr Morgens nach solgender Skala; 9 — 00 bis G4 mm; 1 —= 0,65 bis 1,4 mm; 2 — 155 bis 24 mm;
3 — 275 bis 38,4 mm; 4 — 35 bis 44 mm; 5 — 45 bis 54 mm; 6 — 5.35
64 mm; 7 — 6,5 bis 74 mm; 8 — 75 bis 8,4 mm; 9 — nicht beobachtet.
big ei
negativen Werten der Barometertendenz (Minuszeichen) gilt dieselbe Chiffrestala.
Fortdauernd herrscht ziemlich niedriger, sehr gleichmäßig verteilter Luftdruck. Ein Tiefdruckgebiet unter 752 mm über der nördlichen Nordsee entsendet einen ostwärts verlagerten Ausläufer nach Frankreich. Ein Hochdruckgebiet über 760 mm ist westlich von Großbritannien heran—⸗ gezogen. — In Deutschland ist das Wetter bei geringer Wärme⸗ änderung ruhig und außer im Südwesten meist heiter; es haben ver⸗—
breitete Gewitter stattgefunden.
mehrfach 32 b
is 34 Grad.
Dle Höchsttemperaturen erreichten
Deutsche Seewarte.
Theater.
Berliner Theater. Donnerst. Abends 8 Uhr: Wie einst im Mai. Posse mit Gesang und Tanz in vier Bildern von Bernauer und Schanzer. .
Freitag und folgende Tage: Wie einst im Mai.
Mr. Wu. Harold Owen.
Theater an der Meidendammer
Brüche. Donnerstag, Abends 8 Uhr:
Der müde Theodor. Schwank in drei Akten von Max Neal und Max Ferner. Freitag und folgende Tage: Der müde Theodor. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der müde Theodor.
von Jean Gilbert. Freltag der Frühling kommt!
leys Tante.
Theater in der Käniggrätzer
Straße. Donnerstag, Abends 8 Uhr:
Englisch⸗chinesisches Spiel in drei Akten von H. M. Vernon und
Freitag und folgende Tage: Mr. Wu.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Wenn der Frühling kommt! Posse mit Gesang und Tanz in drei Akten von Jean Kren und Georg Okonkowsty. Ge⸗ sangsterte von Alfred Schönfeld. Musik
und folgende Tage: Sonntag, Nachmittags 35 Uhr: Char⸗
Schillertheater. O. (Wallner theater.) Sachse⸗Oper. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Zauberflöte. Oper irn in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart.
Freitag: Lohengrin.
Sonnabend: Der Postillon von Lon⸗ jumeau.
Freitag
Liebe. Theater am MNollendorsplatz. Donnerstag, Abends 8J Uhr: Der Juxz—⸗ baron. Posse von Pordes⸗ Milo und Hermann Haller. Gesangstexte von Willi
Wolff. Musik von Walter Kollo. Der
Freitag und folgende Tage:
Wenn Juxbaron.
mit
Familiennachrichten. Verlobt: Isabelle Gräfin von Bentinck
Hrn. Leutnant Wilhelm Grafen zu Solme⸗Sonnenwalde (Potsdam).
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donnerst., Abends 8t Uhr: Die spanische Schwank in drei Akten von ranz Arnold ö. Ernst Bach. un
spanische Fliege.
Restdenztheater. Donnerstag, Abends sr Uhr: Ensemblegastspiel. Die verflixte Schwank in drei Ludwig Hirschfeld.
Freitag und verflixte Liebe.
folgende
Tage:
folgende Tage:
Die
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Haupt⸗ mann Egbert von Witzleben (potsdam). — Hrn. Rittmeister z. D. Fritz von Bültzingslöwen (Pillnitz, Elbe).
Gestorben: Verw. Fr. Major Clotilde Schroetter, geb. von Loefen (Breslau). — Fr. Wendela Grumme, geb. van der Hagen (Stockholm). — Hrn. General⸗ superintendent Ohlys Tochter Friedel (Wiesbaden).
Akten von Die
Verantwortlicher Redakteur: J. V. Weber in Berlin.
Verlag der Expedition (J. V.: Koye)
in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.
Sechs Beilagen leinschließlich Börsenbeilage).
fahrens im ganzen“.
zum Deutschen Reichsanzeiger und Kö
1279.
Grosthandelspreise von Getreide an deutschen und fremden
Börsenplãtzen für die Woche vom Az. bis 18. Juli 1914
nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche.
. 1000 kg in Markt. (Vreise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)
Sr ste BSeitage
den 22. Juli
Noggen, 7 bis 72 kg das h ... Wetzen, Ulka, 75 bis 76 kg das hl
Rig a.
Va⸗ gegen Vor⸗
woche
Woche 13. bis 18. Zuli Berlin. 1914 Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1. Welzen, 755 g das 1. Hafer, . 450 g das 1.
165,52 204, 65 157.58
Mannheim.
Weizen, verschiedener Herkunft, mittel Hafer, La Plata, mittel.. . Gerste Futter⸗, mittel ..
Mais, La Plata, mittel.
Wien.
Roggen, Pester Boden zafer, ungarischer, 1 fais, ungarischer
169. 46 13726 156, 57
22 2 167,86 137,34 199
329* 959, 94
Gu dape st. 163,19 239 O)
137,26
13 88
163,54 239. 33 157,34 152 69) 12537
e enn und II
Weljen, 76- 7I9 kg das hl
. J erste, Futter ⸗ I und II.
Mais, Petttelware .
171,92 204, 15 176, 30
8 69
Roggen, 71 bis 72 kg das hl Weijen, 78 bis 79 kg dag hl
E 2 8 Parig. lieferbare Ware des laufenden Monats
Roggen
Welzen
Antwerpen. Donau⸗, mittel. Weizen Manitoba Nr. 2 Kansas Nr. 2
Roggen
Welien . Winter ameritanischer, bunt Mais La K
136 87 169 95 171,19 126 31 1I8 365
Lonbon.
engl. weiß]
. (Mark Lane). englisches Getrelde,
Mittelpreis aus 196 Marktorten (Gazette averages)
16021 16631 160 77 144, 139.75
Welzen Welzen ]
eie]
Liverpool. , ,,,,
Manitoba Nr. 2 Ga Hlata Kurrachee Australier
1565,29 164.2 157,77 16353 171,28
Welzen
niglich Preußischen Staatsanzeiger.
190,09
154 66
219,13
153 77 154,82 162, 10
125,60
— —— —
1914.
154,76 130,96 130,96
dessa ih J a ⸗. 152,46 : ö 126,22
Hafer, englisch weißer...
Gerste, Futter⸗ ⸗ . Mals
151,62 150 96 156 6 12252 15746 125.4
120,96
120,57
125,17
; ö 115,57
Neu JYort.
Jö 135 os 13649
Wel ö. 3
Welzen ¶Lieferungsware ö
. d, OH 159. 16
Wei Buenos Aires.
Betzen ?. .
Heer DVurchschnittsware
122,29 121,30 125,70 113,19
Weizen, Lie ferungsware Mais,
152,34 93, 10
. Bemerkungen.
1. In perial Quarter ist für die Weizennotiz an der Londoner Produktenbbrse — 594 Pfund engl. gerechnet; für die aus den Um- sätzen an 193 Marktorken des Königreichs ermiftelten Durchschnitts. Freise für einheimisches Getrelde (Gazette averages) ist 1 Imperial Quarter Weizen — 489, Hafer — 312, Gerste = 400 Pfund engl. ange seßt; 1 Bushel Weizen ho, 1 Bushel Mais — 56 Pfund aglif 1 Pfund englisch 453,6 g; 1 Last Roggen — 2100 Weizen — 2400, Mais — 2000 kg. . ö. Bet der Umrechnung der Preise in Reichswährung find die aus el ernzelnen Cagesanggben im „‚Reichggnzeiger! ermtttelten wöchent= lichen Durchschnitiswechselkurse au der Berltner Börfe zugrunde gelegi und zwar für Wien und Budapest die Kurfe gu Wien, für Long! und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Iten York die Kurse auf Neu Jork, für Odeffa und Riga die Karse auf St. Peterg⸗ burg für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf Kese Plätze. Preise in Buenos Atres unter Berücksichtigung der Gold sinte
Berlin, den 22. Juli 1914.
rm . .
Kaiserliches Statistischeg Amt. J. V.: Koch.
Berichte von deutschen Getreid
ö
ebörsen und Fruchtmärkten.
Hauptsäͤchlcch gezahlte Preise für 11 (loco Eg) in Mark
Marktorte
Weizen
Roggen Hafer
Ger ste
mittel ut
— * — 2
Königsberg i. Pr. .
Hang . ö
z
. J osen..
Pele n ;
Gleiwitz ..
Magdeburg.
Hannover
, Hi
c
ö
Saargemůnd
Berlin, den 22. Juli 19ia. .
J H 206 J . 202 200 - 203 194 —196 199 198 - 200 194196 198-200 202 204 200
160,50 159 168 n. E. 160 153— 156
162 160 - 162 154 - 156
160,50 180 —183 186 —188
176-178 178 - 181
170-174 166168 167 —170 170-172 172 — 174
170 — Kaiserliches Statistisches Amt. J. V.: Koch.
* 211 =*
2
. 8 8 2 82 —
160 — 162
— 11111151
1
Literatur.
Jahrbuch des öffentlichen Rechts. . J Verlag ö 3. 68 Tübingen. Geh. 22,50 16, geb. 24,50 c. — Unter vorstehen Titel erscheint der fortlaufende Tell des großen, von H. e. 3 quardsen und Max von Seydel begründeten, von Professor Dr. Max Huber (Zürich), Professor Dr. Georg Jellinek *, Wirklichem Ge⸗ heimen Rat, Professor Dr. Paul Lab and (Straßburg i. G.) und Professor Dr. Robert. P io ty (Würzburg) herausgegebenen Sammel. werks Dag öffentliche Recht der Gegenwart‘, das dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung entsprechende Darstellungen des Staats- und Verwaltungsrechttz der Kulturstaaten und der diesem Rechtsgebiete nahestehenden allgemeinen Lehren (Völterrecht usw. ) bietet. Das Jahrbuch“ dient vornehmlich der perfodischen Bericht erstattung über die Wandlungen, die das öffentliche Recht aller Staaten durch, die Gesetzgebung erfährt. Daneben soll eg auch eine Sammelstätte von Abhandlungen über wichtige Gegenstände aus dem gesamten Gebiete des Staats- und des Völkerrechts sein. Durch die alljährliche Berichterstattung wird der systematische Teil des Sammel werkt, der das Staatsrecht der einzelnen Kulturstaaten und die allgemeinen Lehren in selbständigen Bänden wissenschaftlich be⸗ handelt, auf dem Laufenden erhalten und ergänzt, indem über die wichtigsten staatsrechtlichen Fragen auch in denjenigen Staaten unter— richtet wird, deren öffentliches Mecht im systematischen Teil noch nicht begrheitet worden ist. Der seit kurzem vorliegende achte Band des Jahrbuchs“ enthält zunächst drei Abhandlungen. In einer 55 Seiten einnehmenden Monographie über das Problem der obligatorischen Schiedsgerichte barkeit untersucht. Professor Dr. Otfried Nipposd, wie man die obligatorische Schledzsprechung, die im partikulären Völkerrecht bereits vielfach Eingang gefunden hat, in dat Vaager Konventiongrecht und damit in das allgemeine Völkerrecht einführen und auf diesem Wege die Staatenpolitik zu einer immer allgemeineren Anwendung detz schledegerichtlichen Verfahrens hinführen kann. Er will nicht einer Ueberschätzung des Institutg der Schiedssprechung das Wort reden. Es war zweifellos eine Täuschung, wenn man sich in pacifistischen Kreisen, namentlich in früheren Jahren, der Hoffnung hin⸗ ede, hat, in den Schiedegerichten ein mehr oder minder absolutes Palladium gegen den Krieg zu erhalten. Aber er befürwortet, nachdem er über die bisher gemachten Versuche einer Einführung obligatorischer Schiedssprechung in das Völkerrecht berichtet hat, daß in die Haager Konvention, die Über eine Empfehlung des schieds⸗ gerichtlichen Verfahrens noch nicht hinausgeht, Bestimmungen ein⸗ fügt, werden, denen zufolge bie Signatarmächte sich für alle
treitigkeiten, die nicht ihre wirklichen Lebenginteressen betreffen, dem i. Schiedsgerichts hof unterwerfen, und daß viesem Schiedg⸗ gerichtshof auch die Kompetenz zuerkannt wird, darüber zu entscheiden, ob eine Partei sich in concreto mlt Recht auf die Klausel der Lebenslnteressenꝰ berufen darf. Die wichtigste völkerrechtliche Aufgabe der Haager Friedens konferenzen erblickt indessen der Verfasser nicht in der Lösung des von ihm behandelten Pro— blemg, nicht in einer poltlischen Srganisation der Staatenwelt, sondern in einem „harmonischen Ausbau des völkerrechtlichen Ver⸗
ĩ Band VIII, 1914. B. Mohr (Paul Siebeck,
assessor Dr. Einst Isay den Entwurf einer internationalen Kon— vention über die Rechtsperhältnisse der internationalen Gesellschaften mit ideellen Zwecken, wie ihn der 2. Kongreß der Vereinigung inter⸗ nationaler Gesellschaften in Brüssel (15. bis 19. Juli 19153) auf⸗ gestellt und den Regierungen der einzelnen Staaten vorzulegen be⸗ schlossen hat. In der dritten Abhandlung erzrtert Vrtvat⸗ dozent Dr. Adolf Tecklenburg die parlamentarische Beschluß⸗ fassung; hier interessieren besonders die geschichtlichen Betrach— tungen des parlamentarischen Beschlußverfahrens und seiner Fort⸗ bildung in den verschledenen Ländern. Sodann folgen Berichte Über die Gesetz gebung auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts, von denen besonders derjenige von . Dr. von Hoffmann über die Gesetz⸗ gebung des Deutschen Reichs im Jahre 1913 mit Ausschluß der Finanzgesetzgebung, der von Dr. Franz Schneider über die Finanj⸗ gesetzgebung des Reichs im vergangenen Jahre und der Bericht von Profe ssor Dr. Giese über die Entwicklung des öffentlichen Rechts in Preußen im Jahre 1913 hervorgehoben zu werden verdienen. Ferner sind Referate erltattet über die Gesetzgebung Bayerns im Jahre 1915, über diejenige Württembergs in den Jahren 1513 und 1973, über die badische Gesetzgebung auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts in den Jahren 1911 bis 1913, über die mecklenburgischen Verfassungsvor⸗ lagen und die Landtagsverhandlungen der Jahre 1917 und 1913, über die Entwicklung des elsaß. lothringlschen öffentlichen Rechts in den Jahren 1911 bis 1913. Endlich wird noch über die Gesetzgebung der letzten Jahre in einer Reihe außerdeutscher Staaten (Helgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Niederla de, Norwegen, Desterreich Ungarn, Rußland. Schweiz, Vereinigte Staaten pon Amerika, Aegypten und Chind) herichtei. Im Inhaltsverzeichniffe sind zugleich Hinweise auf einschlägige Abhandlungen und Berichie in den ersten sieben Bänden des „Jahrbuchs“ gegeben.
ö. ö. der , von Nord⸗ amerika zur internationalen Schiedsgerichtsfrage. Ei völkerrechtliche Studie von Dr. jur. Kurt 6 . Sc Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Geh. 5 s. — Der Verfasser schildert die Stellungnahme der Vereinigten Staaten zur inter- nationalen Schiede gerichtsbarkeit seit dem Bestehen der Union bis in die jüngste Zeit und zeigt, wie die Amerlkaner bemüht gewesen sind, durch den Abschluß von Perträgen mit anderen, insbesondere europät— schen Siaaten die friedliche Beilegung von Streitigkeiten durch Schieds prechung und bei den Verhandlungen der Haager Konferenzen von 1399 und 1907 wie bei den panamertkanischen Konferenzen die Einführung obllgatorischer Schiedssprechung in dag allgemeine Völkerrecht zu fördern. Der Wert des Buches liegt in den lückenlosen geschichtlichen Mitteilungen über die im Laufe von mehr als 109 Jahren von der nordamerikanischen Union mit anderen Staaten abgeschlossenen Schiedsgerichts verträge und die auf Grund Lerselben ergangenen Urteile der eingesetzten Schiedsgerichte, dle wie der Venfasser selbst zugibt, nicht immer mit dem hestehenden Völkerrecht in CGinklang gestanden haben, sowie namentlich in der . S fühnlichen Wiedergabe der Verhandlungen der Haager Konferenzen. Aus dieser ist u. . ersichtlich, daß man wohl inlt dem Prinzip det von der nordamerikanischen Delegation geforderten ständigen, allgemeinen Schiedsgerlchtshofs, an den sich alle Nationen, wenn sie wollten, zur
In der jweiten Abhandlung bespricht Gerichts
biet als Dag zweite 1 , heraus, zu Staatsgewalt, sondern auch einzelne selbständige Hoheitsrechte u die Gewaltrechte primitiver Staaten, Stämme , zu rechnen sind, soweit sich in ihnen Keime moderner staatlicher Ent- wicklung zeigen. in Gewaltrechts als des dechtsordnung auflegenden absoluten ö Möglichkeit ! . öffentliche Gewaltrechte trägt. über werden von fasser ,, , h. über Ausländer im Auslande ausgeün ü k sgeübt werden oder ausgeübt . völkerrechtlichen bezw. quasivölkerrechtlichen Rechtsgeschä öffentlichen Gewaltrechte bezeichnet . als ,, Gewaltrechte, auf Grund deren der Staat im werden dann im dritten Kapitel aufgesucht: Staates zu seinen Beamten im Ausland, militärische Kriegs gefangenengewalt, Schiff ggewalt übtr nattonale Schiffe, 6 . in . . tischer Besetzung folgende militärische Besetzungsgewalt, otelt Uebertragung von Hoheitgrechten durch ö oder 2 und neben diesen einzelnen Nebengewalten über ein Gebiet der volle Herr. schaftserwerb in bisher fremdem Gebiete durch Strupation und Er— oberung (bis zu dem Zeitpunkt der Ginverleibung). Nach Betrachtung
Beilegung ihrer internationalen Streitigkeiten wenden könnten, ein⸗
verstanden war, if aber der Streit um die Besetzung des Spruch— kollegiums alle Vorschläge scheitern ließ. Als . kind der Sun laut der Instrukttonen und Vorschläge der Delegierten der Ver⸗ e, . ,. für 3 2 4 a ef Konferenz und ein einiger in neuester Zeit von der Unlo lossenen Schieds⸗
gerichts vertraͤge beigefügt. . Ueber Gewaltrechte, öffentliche Gewaltrechte und die öffentliche Gewalt des Staats außerhalb seiner Gren zen unter besonderer Berücksichtigung kolonialer Rechts veg hältniffe, Von Dr. Ernst Radlauer. 68 Seiten. Belau, Verlag von M. und H. Marcus. Preis 2 v6. — Dieser lbeit, deren Verfasser bereits durch sein 1910 erschienenes Buch über „finanzielle Selbstverwaltung und Kommunalverwaltung der Schutzgebiete bekannt geworden ist, liegt der Gedanke zu⸗ grunde, daß die Herrschaft des Staats im Auslande, wenigstenz loweit ihr auch Ausländer unterliegen, nicht wesenseins sein könne mit der eigentlichen Staatsgewalt, die nur das Staat gebiet und das Staatsvolk erfasse. Es werden also die Grund= lagen der öffentlichen Gewalt des Staates außerhalb seiner Grenzen untersucht, mit deren Organtsation vor allem das Konsular⸗ und das Kolonialrecht sich befassen. Ausgegangen wird bon der Be⸗ stimmung des Wesens der Gewaltrechte, die uns im kolonialen Ge— und im Gebiet der Konsulargerichts barkeit vielfach noch straffe obatrtarchalische Famillengewalten entgegentreten. Kapitel hebt aus den Gewaltrechten die öffent⸗ denen nicht nur unsere souperäne
Die vom Verfasser gefundene Definition dez öffent⸗ „den Untertanen 3 . einer äßt nach ihm die zu, daß einundderselbe Verband gleichzettig 4 Da der moderne Staat zunächft bloß Volk Gesetzgebungsgewalt hat,
Staatsgewalt, die der Ver⸗
nach ihm alle diejenigen die außerhalb! dieses Rahmens,
sein Land und fein der einheitlichen Hauptgewalt / nennt,
nicht umfaßt,
Diese speziellen, nach seiner Ansicht nicht auf der Staatsgenossen, sondern auf Völterrecht oder auf
. Dle Auslande tätig wird, Gewaltverhältnis des , t chutz⸗ en, Küstengewalt, aus kriege⸗
Nebengewalten!“.
der Besonderheiten der ausländischen Gewaltaus übung des Staats
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