Abschiedsbewilligungen.
Brückner, Oberst und Kom. d. 2. Fußart. Regtg. Nr. 19, unter Verleihung d. Charakters als Gen. Maj. und m. d. Erlaubn. 6 Tr; d. Gen. Unif, Petz old. Maj. und Abt. Kom. im 4 Feldart. R. Nr. 48, m. d. Erlaubn. z. Tr. d. Reats. Unif., v. der Decken, Rittm. und Adj. x. 1. Kah. Brig. Nr. 23, m. d. Erlaubn. j. Tr. d. Unif. d. 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich König von Ungarn, — in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche m, Pens. z. Diep. gestellt. Krause, Oblt., im 2. Feldart. R. Nr. 28 Kaiser Nikolaus ö von Rußland, m. Pens. z. d. Offizieren d. Res. d. Regts. übergeführt. .
g gar , Densgen im 2. Hus. R. Nr. 19, behufs Ueber— tritts in K. P. Mil. Dienste d. Abschied bew.,, Ander son im 11. Inf. R. Nr. 139, . 6. 15. Inf. R. Nr. 181, Tauchnitz im Karab. R., — zur Res. beurl. .
Haeser, charakteris. Oberstlt. z. D. und 3. St. Offiz. b. Komdo. d. Landw. Bez. L Leipzig, unter Fortgewährung d. gesetzl. Pens. und m. d. Erlaubn. z. Tr. d. Unif. d. 7. Inf. Regts. König Georg Nr. 106, von seiner Dienstst. auf sein Gesuch enth. Gadegast, Gen. Maj. z. D., m. d. Erlaubn. z. ferneren Tr. d. Gen. Unif, v. Hartmann, charakteris. J d. Erlaubn. z. ferneren Tr. d. Unif. d. 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Desterreich, König von Ungarn, Edler v. Querfurth, charakteris. Oberstlt. z. D., m. d Erlguhn. z. ferneren Tr. d. Unif. d. 2. Gren. Regts. Nr. lol Katlser Wilhelm, König von Preußen, Schwanecke, charakteris. Maj. z. D., m. d. Grlaubn. z. ferneren Tr. d. Unif d. 10. Inf. Regts. Nr. 134, Rittner, Hauptm. z. D., m. d. Erlaubn. z. ferneren Tr. d. Unif. d. 5. Inf. Regts. Kronprinz Nr. 104, v. Meding, charak⸗ teris. Rittm. z. D., m. d. Erlaubn. z. ferneren Tr. d. A. Unif., — unter Fortgewährung d. gesetzl. Pens. d. Abschied bew. . Im Sanitätskorps.
Ruge Unt. Arzt im 1. (Leib) Gren. R. Nr. 100, zum Assist.
Arzt befördert.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Geheimen Regierungsrat Fischer unter Belassung in seiner Stellung als vortragender Rat im Ministerium für Handel und Gewerbe zum Staatskommissar bei der Börse in Berlin und . den Landrat Römhild in Berlin zum Geheimen Re⸗ gierungsrat und vortragenden Rat im Ministerium für Handel und Gewerbe zu ernennen, den Regierungs- und Bauräten Ehrhardt in Danzig, Hertel in Cöln und Sckerl in Bromberg den Charakter eines Geheimen Baurats sowie . den Regierungsbaumeistern Dr.Ing. und Dr. phil. Jänecke in Pr. Stargard, Hansmann in Wittenberge, Bracht in Hamm, Westf,n, Schweth in München— Gladbach, Drescher, Mahlke, Rudolph, Schacker und Seifert, sämtlich in Berlin, Schmidt Friedrich) in Tangermünde, Schweichel in Merseburg, Weidner in Hoya, Schliemgnn in Leer, Rudolph in Dram⸗ burg, Seckel in Tilsit, Menzel in Neisfe, Wulle in Dirschau, Lämmerhirt je Essen, Sunkel in Düsseldorf, Seehausen in Schlochsk. Niemeier in Dillenburg, Innecken in Helminghausen und Leiß in Harburg den Charakter eines Baurats mit dem persönlichen Range der
Räte vierter Klasse zu verleihen.
Auf, den Bericht vom 20. April d. J. ermächtige Ich den Minister der öffentlichen Arbeiten, bei Zuwiderhand⸗ lungen gegen die Vorschriften über die Erhebung (Hinterziehung und Ueberhebung) von Verkehrs abgaben die nach dem preußischen Gesetz vom 2. Mai 1900 und dem Reicht⸗ gesetz vom 24. Dezember 1911 verwirkten Strafen sowie die Kosten des Verfahrens — hei kommunalen Verkehrsabgaben unter Mitwirkung des Ministers des Innern — niederzu— schlagen, zu ermäßigen oder zu mildern, und zwar auch dann, wenn die Strafen und die Kosten durch gerichtliches rechtskräftiges Erkenntnis auferlegt sind. Der Minister der öffentlichen Arbeiten ist befugt, nach seinem pflichtmäßigen Ermessen im Wege der Nach—⸗ sicht die verwaltungsseitige und die gerichtliche Strafvoll⸗ streckung bei Zuwiderhandlungen der bezeichneten Art auszu⸗ setzen fowie Strafunterbrechung und Strafteilung zu gestatten. Diese Befugnis erstreckt sich zugleich auf die Kosten des Ver⸗ fahrens. Die beteiligten Justizbehörden haben den desfallsigen Anträgen Folge zu leisten.
Achilleion, Korfu, den 27. April 1914.
Wilhelm R.
von Breitenbach, von Dallwitz. zugleich für den Justizminister.
An die Minister der öffentlichen Arbeiten, der Justiz und des Innern.
Just izministerium.
Aus dem Justizdienste sind geschieden: der Oberlandes⸗ gerichtsrat Kersten aus Königsberg i. Pr. infolge seiner Er— nennung zum Oberverwaltungsgerichtsrat und der Oberlandes—⸗ gerichtsrat Dr. Stölzel aus Celle infolge seiner Ernennung zum Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat im Ministerium des Innern.
Den Amtsgerichtsräten von Garnier in Frankfurt a. O. und Schröter in Guben ist die nachgesuchte Dienstentlasfung mit Pension, dem Amtsrichter Freiherrn von Minnigero de in Sonderburg die nachgesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteilt.
Der Landrichter Pfeiffer in Hagen ist ausgeschieden.
Der Staatsanwalt Lüdorff in Arnsberg ist nach Dort— mund versetzt. .
Der Rechtsanwalt Hermann Meyer in Allenburg ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Königsberg i. Pr., mit Anweisung des Amtssitzes in Allenburg, ernannt worden.
In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Rechts⸗ anwälte: Geheimer Justizrat Adolph Borchers bei dem Oberlandesgericht in Celle, Justizrat Dr. Dietz bei dem Land⸗ gericht in Frankfurt a. M., Dr. Julius Schröder bei dem Landgericht IJ in Berlin, Dr. Sch oemann bei dem Land⸗ gericht in Gleiwitz, Dr. Balcke in Düsseldorf⸗Gerresheim bei dem Landgericht in Düsseldorf, Karl Schwartze bei dem Land— gericht in Halle a. S., Troß bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Elberfeld sowie bei der Kammer für Handels⸗ sachen in Barmen, Wattendorff bei dem Amtsgericht und der Kammer für Handelssachen in Barmen sowie bei dem
Landgericht in Elberfeld, Fahr bei dem Amtsgericht in Königs—⸗ winter und Pehle bei dem Amtsgericht in Menden. .
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen die Rechte⸗ anwälte: Justizrat Dr. Dietz in Frankfurt a. M. bei dem Oberlandesgericht daselbst, ͤ . gericht I bei dem Landgericht III in Berlin mit dem Wohnsitz in Charlottenburg, Paul Fuhrmann vom Landgericht in Berlin bei dem Amtsgericht in Berlin-Schöneberg, Fahr aus Königswinter bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Koblenz, Dr. Hahne aus Wandsbek bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Altona, der frühere Rechtsanwalt Hermann Schneider bei dem Amtsgericht in Opladen, die Gerichts- assessoren: Dr. Helmuth Franke, Dr. Berthold Lehmann jeim bei dem Landgericht L in Berlin, Landgericht II
Dr. Schirokauer vom
und Julius Wert Dr. Wilhelm Leo Otto Jaffs bei
in Berlin, in Frankfurt a. M., Dr. Richard bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Trier, Gräffker bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Münster, Dr. Aaron bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ gericht in Elberfeld sowie bei der Kammer für Handelssachen in Barmen, Dr. Scherbius bei dem Amtsgericht Berlin⸗ Wedding, Dr. Franz Capelle bei dem Amtsgericht in Lünen, Dr. Pracht bei dem Amtsgericht in Freyburg a. d. Unstrut, die früheren Gerichtsassessoren: Dr. Mosler bei dem Land— Berlin und Dr. Stisser bei dem Amtsgericht
dem Landgericht
gericht III in in Nienburg.
Die Landgerichtsdirektoren Geheimer Justizrat Broese in Insterburg und Braut in Düsseldorf, die Amtsgerichts räte Geheimer Justizrat Giese in Posen und Krusinger in Amtsrichter Sulzbacher in Waldbröl Dr, Lieberkühn in Mühlberg sowie die Rechtsanwälte und Notare Justizrat Manheimer in Posen und Thurm in Berlin sind gestorben.
Ministerium der geistlichen und Unterrichts⸗ angelegenheiten. Königliche Friedrich Wilhelms-Universität. Bekannt machung. Die hiesige Universität wird zur dankbaren Erinnerung an ihren erhabenen Stifter . König Friedrich Wilhelm III.
am Montag, den Z. August d. J., Mittags 12 Uhr, in der
alten Aula der Universität einen Fest akt veranstalten. . Die Eingeladenen werden ergebenst ersucht, die ihnen zugesandten Eintrittskarten am Eingang zur Aula vorzuzeigen. Berlin, den 25. Juli 1914. Der Rektor: Planck.
Bekanntmachung. medizinische St ipend ilum Pharmakologischen zuerkannt.
Berlin, den
Paderstein⸗ 1914 dem Assistenten am Fritz Johannes sohn
Juli 1914. Rektor und Senat.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Berlin, 25. Juli 1914.
der Kaiser und König hörten Bord der Jacht „Hohenzollern“ die Militärkabinetts, Infanterie Freiherrn von Lyncker, des Che kabinetts, Admirals von Müller und des Vertreters des Aus— wärtigen Amts, Gesandten Grafen von Wedel.
Preußen.
Seine Majestät heute in Balestrand an
Laut Meldung des „Goeben“
am 25. Juli in Pirano eingetroffen.
Oesterreich⸗Ungarn. Die Kaiserlichen und Königlichen Bot Frankreich, Großbritannien, Italien, Rußland und der Türkei sind von ihrer Re⸗ gierung beauftragt worden, den ungarischen Kenntnis der Regierung zu brit sind, und laut Meldung des
schafter im Deutschen Reiche,
Inhalt der österreichisch—⸗ serbische Regierung zur igen, bei der sie beglaubigt „W. T. B.“ folgendes hinzu—
31. März 1909 hat die Königlich serbische Regierung an g gerichtet, deren Wortlaut oben
Oesterreich Fast am Tage nach dieser Erkl
wiedergegeben ist. Politik Serbiens in Wege eingelenkt, die da bischen Staatsangehörigen der österreichisch umstürzlerische Ideen zu erw Gebiete von Oesterreich⸗ Ungarn vorzubereiten, der Hort einer verbrecherischen Agitation. ereine und Vereinigungen, die — sei es vor aller dazu bestimmt waren, auf öster⸗ Unruhen hervorzurufen. gen zählen zu ihren Mitgliedern Generale mit elnem Worte füh— nichtoffiziellen Welt des steht fast vollständig im Dienste Propaganda,
schen Presse ihre
Ungarn eine Erklärun ärung hat die
zu führten, bei den ser⸗ ungarischen Monarchie oslösung jener die an Serbien an⸗
ecken und dadurch die L
Serbien wurde Es bildeten sich es im geheimen — reich isch⸗ungarischem Territorium Vereine und Vereinigun und Diplomaten, Staats rende Persönlichkeiten der offiziellen und Königreichs. Die serbtsche Presse dieser gegen Oesterreich⸗ÜUngarn ge Tag vergeht, ohne daß die Organe der serbi Hasse und zur Verachtung der Nachbarmonarchie oder die mehr oder minder offen gegen die Sicher— — gerichtet sind. ist damit beschaͤftigt, Mitteln zu fördern,
beamte und Richter,
aten aufretzen,
heit und Integrität Anzahl von Agenten Oesterreich⸗Ungarn mit allen an Serbien angrenzenden österreichisch-ungartsche Der Geist der Verschwörung,
Serbiens beherrscht und der seine blutig der serblschen Geschichte hinterla im Wachsen begriffen. Mitgli donien Beschäftigung fanden, h gegen Oesterreich⸗Ungarn zur V hat sich nicht bemüßigt gesehen, gegen diese Umtriebe, den Ungarn seit Jahren ausgesetzt ist, in irgendeiner Weise ein u Königlich serbische Regierung hat schon der feierlichen E
Eine große die Agitation gegen und die Jugend der n Gebiete zu ver⸗ der die politischen Kreise en Spuren in den Annalen ssen hat, ist seit der letzten Balkankrise eder yon Banden, die bisher in Maze—⸗ ahen sich der terroristischen Propaganda sche Reglerung n Oesterreich⸗ schreiten. Die rklärung vom
erfügung gestellt. Die serbi
31. März 1909 nicht Genüge getan und sich solchergestalt in Wider- pruch gesetzt mit dem Willen Europas und der Desterreich⸗Ungarn gegenüber eingegangenen Verpflichtung. Die Langmüt, die die K. und K. Regierung der herausfordernden Haltung Serbien gegenüber be⸗ obachtete, war darauf zurückzuführen, daß sie sich frei von territorialem Eigennutz wußte und die Hoffnung nicht aufgab, daß die serbische Re— gierung die Freundschaft Oesterreich⸗Ungarns schlleßlich richtig bewerten werde. Die K. und K. Regierung hatte geglaubt, daß eine woblwollende Haltung gegenüber dem polttischen Interesse Serbieng das Königreich am Ende doch veranlassen werde, eine gleiche Haltung zu beobachten. Desterreich⸗Ungarn erwartete eine solche Entwicklung der politischen Ideen in Serbien, insbesondere in dem Momente, als nach den Er— eignissen des Jahres 1912 die K. und K. Regierung durch ihre des⸗ interessierte, von jedem Uebelwollen freie Haltung die fo bedeutende Vergrößerung Serbiens möglich machte. Das dem Nachbar seitens Oester⸗ Ungarns bekundete Wohlwollen hat jedoch die Vorgangswefsfe des Königreichs nicht geändert, das fortfuhr, auf seinem Territorium eine Propaganda zu dulden, deren traurige Folgen am 28. Juni d. J. der ganzen Welt offenbar wurden, an jenem Tage, da der Thronfolger der Monarchie und seine erlauchte Gemahlin einer in Belgrad entstandenen Verschwörung zum Opfer fielen. Bei dieser age der Dinge hat sich die K. und K. Regierung genötigt gesehen, einen neuen und dringenden Schritt in Belgrad zu unter⸗ nehmen, um solcherart die serbische Regierung dazu' zu bringen, einer Bewegung Einhalt zu gebieten, die die Sicherheit und Integrität Oesterreich⸗Ungarns bedroht. Die K. u. K. Regierung ist überzeugt, sich, indem sie diesen Schritt unternimmt, im vollen Ein⸗ klang mit den Gefühlen aller zivilisterten Nattonen zu befinden, die es nicht zugeben könnten, daß der Königsmord zur Waffe wird, der man sich ungestraft im politischen Kampfe bedienen dürfe, und daß der Friede Europas unausgesetzt durch Umtriebe gestört werde, die von Belgrad ausgehen. Zur Ünterstüͤtzung des Gesagten hält die K. und K. Regierung zur Verfügung der Regierung ein Dossier bereit, das über die serbische Propaganda und' deren Zu⸗ sammenhang mit dem Morde vom 28. Juni Aufklärung gibt. Eine gleiche Mitteilung ergeht an die K. und K. Vertreter bei den übrigen Signatarmächten.
— Der K. K. Gesandte in Belgrad Freiherr von Giesl
hat, obiger Quelle zufolge, den Auftrag, falls die Königlich serbische Regierung bis heute abend 6 Uhr die vor behaltlose Annahme der in der Note vom 23. angeführten Forderungen nicht bekannt gegeben haben sollte, mit dem Personal der Gesandtschaft Serbien zu verlassen. Für diesen Fall würde der deutsche Gesandte Freiherr von Griesinger den Schutz der österreichischungarischen Staatsangehörigen übernehmen.
— Das Armeeverordnungsblatt veröffentlicht die Er⸗
nennung des Erzherzogs Karl Franz Josef zum Obersten des ersten Husarenregiments.
— Bei Beginn der gestrigen Sitzung des ungarischen
Abgeordnetenhauses ergriff der Ministerpräsident Graf Tisza das Wort und sagte laut Bericht des „W. T. B.“:
Der Schritt Oesterreich⸗Ungarns bedarf keiner Rechtfertigung. Es müßte vielmehr erklart werden, warum der Schritt erst jetzt erfolgte. Wir wollten abwarten, bis die Untersuchung in Serajewo über gewisse Umstände vollständige Klarheit geschaffen hat; auch wollten wir den Anschein vermeiden, als ob Leidenschaft oder berechtigte Entrüstang uns geleitet haben. Der Schritt ist vielmehr nach reiflichster Ueber⸗ legung unternommen worden. Der Schritt ist keineswegs aggressib⸗ noch bedeutet er eine Herausforderung, da wir in der Note nichts anderes fordern, als watz Serbien aus natürlicher nachbarlicher Pflicht gewähren muß. Niemand kann uns vorwerfen, daß wir Krieg suchen. Wir sind vielmehr bis zur äußersten Grenze der Geduld gegangen. In der Ueberzeugung, daß der Schritt durch die Lebenzinteressen der Monarchle und der ungarischen Natlon gefordert wurde, werden wir die gesamten Konsequenzen tragen.
Darauf ergriff Graf Andrassy namens sämtlicher Fraktionen der Opposition das Wort und erklärte:
Die Beziehungen zu Serbien seien unhaltbar geworden. In dem Maße, als Serbien Erfolge und eine territoriale Vergrößerung errungen habe, sei der Haß gegen die Monarchte gewachsen. Er behalte sich eine Kritik der auswärtigen Politik por, erkläre jedoch, daß in diesem Augenblicke die Oppositton trotz ihres prinzipiellen Gegensatzes zur Regierung ihre patriotische Pflicht voll und ganz erfüllen werde; er hoffe, daß dies Beisplel für jeden Ungarn maßgebend sein werde. Zum Schluß ersuchte Andrassy das Haus, sich zu vertagen.
Nach der Pause, die der Präsident daraufhin anordnete, erklärte dieser, daß er, falls die auf der Tagesordnung stehende Gesetzesvorlage heute erledigt würde, keine neuen Gegenstände auf die Tagesordnung stellen würde.
Grosbbritannien und Irland.
Wie amtlich gemeldet wird, hat die Homerule— Konferenz ihre Beratungen gestern beendet und wird nicht von neuem zusammentreten. :
Im Unterhause teilte der Premierminister Asquith laut Meldung des „W. T. B.“ mit, daß die Homerule⸗ Konferenz die Möglichkeit erwogen habe, ein Gebiet abzu⸗ grenzen, das von den Bestimmungen der Homerule⸗Bill. aus⸗ geschlossen werden solle, aber nicht imstande gewesen sei, im Prinzip oder in den Einzelheiten hierüber eine Einigung zu erzielen, und ihre Beratungen geschlossen habe. Der Sprecher als Vorsitzender habe dem König hierüber Meldung erstattet. Asquith fügte hinzu, die zweite Lesung der Ergänzungsbill werde am 28. Juli stattfinden. Das Haus vertagte sich hierauf
in großer Erregung. Rußland.
Gestern nachmittag fand eine außerordentliche Sitzung des Ministerrats statt, in der über die auswä rtige Lage beraten wurde. Nach einer Meldung der „St. Petertz⸗ burger Telegraphen⸗Agentur“ veröffentlicht das amtliche Organ folgendes Communiqué:
Die Kaiserliche Regierung, lebhaft besorgt durch die überraschenden Ereignisse und durch das an Serbien durch Oesterreich⸗Ungarn ge⸗ richtete Ultimatum, verfolgt mit Aufmerksamkeit die Entwicklung des östegreichisch⸗serblschen Konfliktes, in dem Rußland nicht indifferent bleiben kann.
Serbien.
Das Regierungsorgan „Samouprava“ veröffentlicht fol⸗ gendes Communigus:
Der hiesige österreichisch⸗-ungarische Gesandte Freiherr von Gies! überreichte Donnerstagabend um 6 Uhr dem Vertreter des Minlster des Aeußern, dem Finanzminister Dr. Patschu, die Note seiner Re⸗ gierung anläßlich der Greignisse am Vidopdan. Durch die Note, die sehr schwere Bedingungen enthält, wird eine ganz kurze Frist für die , g belassen. Die Lage kann als sehr ernst und kritisch beurteilt werden.
Gestern vormittag fand, wie „W. T. B.“ meldet, unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Paschits ch ein dringlich einberufener Ministerrat statt, in dem über die durch die österreichisch-⸗mngarische Note geschaffene Lage beraten wurde. Nach dem Ministerrat meldete sich der Ministerpräsident Paschitsch im Konak zur Audienz beim Kronprinzregenten, unter dessen Vorsitz später eine eingehende Beratung stattfand, an der der Minister— präsident, der Finanzminister, der Kriegsminister und der Chef des Generalstabes teilnahmen.
. Der neuernannte türkische Gesandte Dschewad Bei ist in Belgrad eingetroffen und wird dem Kronprinzregenten in den nächsten Tagen fein Beglaubigungsschreiben überreichen und dadurch die normalen diplomatischen Veziehungen zwischen! der Türkei und Serbien wieder herstellen.
Albanien.
Die Vertreter der Großmächte in Durazzo haben, wie das Wiener „K. K. Telegraphen⸗Korrespondenzbureau“ meldet, beschlossen, das letzte Schreiben der Aufständischen, das die Entfernung des Fürsten fordert und die Drohung enthält, Durazzo zu zerstören, falls ihren Wünschen nicht entsprochen werde, nicht zu beantworten und damit die Verhandlungen mit den Aufständischen als endgültig abgebrochen zu betrachten.
Die internationale Kontrollkommission hat tele⸗ graphisch bei Zographos wegen der durch Epiroten verübten Greueltaten Einspruch erhoben. Zographos antwortete tele⸗ graphisch, indem er die aggressiven Absichten der Epiroten auf Va— lona sowie die Behauptung, daß griechische Truppen auf Seiten der Epiroten mitkämpften, in Abrede stellte. Gleichzeitig beschuldigte er, die albanesischen Truppen, Grausamkeiten begangen zu haben. Die Kontrollkommission antwortete in einem scharf gehaltenen Telegramm, in dem sie die Verdächtigung gegen die albanesischen Truppen widerlegte.
Amerika.
Ami ö 1 S1 3
Zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika, Argentinien, Brasilien' und Chile sind gestern, wie W. T. B.“ meldet, Verträge unterzeichnet worden, durch die sich die vier Staaten verpflichten, alle Streitfragen, die nicht auf diplomatischem Wege gelöst werden können, für ein Jahr einer Prüfung zu unterbrelten — Der neue Präsident von Mexiko Carbajal hat eine Untersuchung der Finanzmethoden Huertas angeordnet. Die Regierung beginnt sofort mit den Unterhandlungen zwecks Wiederherstellung des mexikanischen Bundes dienstes in Veracruz und schlägt auch die W ederherstellung der militärischen Autorität Mexikos in Veracruz vor.
Einer Meldung der „Associated Preß“ zufolge hat Carranza seine Bereitwilligkeit kundgegeben, Milde gegen seine Feinde walten zu lassen, Villa? hat versprochen, das möglichste zur Wiederherstellung des Friedens zu tun, und Zappata hat den Wunsch ausgedrückt, mit den Konstitutio⸗ nalisten zusammenzugehen, um die Regierung in Mexiko wieder
herzustellen. ö. uerta und seine Begleiter sind gestern auf dem deutschen Kreuzer „Dresden“ in Kingston Jamaika) eingetroffen.
Statistik und Volkswirtschaft, Die Golderzeugung der Erde im Jahre 1913.
Die Statistik der Ergebnisse des Goldbergbaues ist aus den ver— schiedenen Erdaegenden jetzt in einer Vollständigkeit zusammengetragen worden, daß sich eine Ueersicht über den Ertrag des letzten Jahres feststellen läßt, und sie bringt die große Ueberraschung, daß die Gold⸗ gewinnung abgenommen hat. In den letzten 28 Jahren war nur einmal eine Verminderung derselben eingetreten, nämlich im Jahre des Burenkrleges infolge der Störung des Goldbergbaues in Tranz— vaal, die als ein außergewöhnlicher Fall betrachtet werden Fonnte. Den Kennern der Verhältnisse dürfte das Ergebnis des vergangenen Jahres freilich nicht ganz unerwartet kommen, da die Zunahme der, Goldgewinnung seit dem Jahre 1908 eine stetige Verlangsamung ge⸗ zeigt hat. Im Jahre 1965 hatte der Ertrag etwas über 1600 Mi— lionen Mark gebracht, und 15608 war er um weitere 240 Millionen Mark gestiegen. Die Zunahme der folgenden Jahre war so gering, daß 1912 erst rund 19560 Millionen Mark zu verzeichnen waren. Im letzten Jahre ist nun eine Abnahme im Betrage von 45 Millionen Mark eingetreten; genau berechnete sich der Erlös des Goldbergbaues auf 1885 Millionen Mark. Ünter den golderzeugenden Ländern steht Transvaal schon längere Zeit an erster Stelle und hat im letzten Jahre allein etwa für 730 Millionen Mark Gold geliefert, also 40 v. H. des gesamten Goldes hervorgebracht. An zweiter Stelle stehen nicht mehr Australien, sondern die Vereinigten Staaten von Amerika mit einem Gewinn von 354 Millionen Mark, demnach noch nicht der Hälfte des Ertrags der südafrikanischen Goldielder. Der australische Goldbergbau bat 216 Millionen Mark gebracht. Dann folgen Rußland mit 126 Millionen, Mexiko mit 71 Millionen, Canada mit 60 Milltonen, Rhodesia mit 56 Millionen und Indien mit 45 Millionen Mark. Alle anderen Länder zusammengenommen haben noch 237 Millionen Mark hinzugefügt. Die Abnahme der Ge— winnung erstreckt sich di⸗gmal auch auf Transvaal, und zwar auf das reichste Goldfeld der Erde am Witwatersrand. Der Rückgang beläuft sich im ganzen auf 24 Millionen Mark und wird einerfeits auf Arbeitermangel, andererselts auf den Eisenbahnstreik zurückgeführt. Der eigentliché Grund ist jedoch in den Schwierigkeiten zu suchen, die durch die Verwendung indischer Kulis in den Bergwerken heraufbeschworen worden sind. Außerdem scheint aber auch ein tatsächliches Nachlassen der Ertragsfähigkeit vorzuliegen, da die besten Goldlager der Erschöpfung nahe sind und der Goldgehalt mit der Tiefe abnimmt. Die Vereinigten Staaten von Amerska haben den letzten Höchstbetrag ihrer Golderzeugung im Jahre 1969 übenschritten; feitdem hat nur noch der Staat Oregon Fortschritte ge—⸗ macht. Doch marschieren Kalifornien und Folorado immer noch an der Spitze der amerikanischen Goldstaaten. Sb die Erschließung einer neuen Mine in Alaska die zunehmende Erschöpfung der Goldwäschereten des so schnell berühmt gewordenen Gebiets am Vuakonfluß auf⸗ wiegen wird, ist noch zweifelhaft. Die Goldlieferung Auftraltens hat schon seit 1904 einen ununterbrochenen Rückgang gezeigt. Da— mals nahm Australien unter den Goldländern noch den eisten Rang ein, aber namentlich seit 1906 hat sich die Abnahme imnier stärker ausgevrägt; Westaustralien ist noch der goldreichste Staat, der sogar eine kleine Steigerung des Ertrags zu verzeichnen hat, wie außerdem nur noch Neuseeland. Die Goldgewinnung im ruffischen Reich allein zeigt ein beachtengwertes Wachstum, nach längerer Zeit des Nieder— gangs. Der Goldbergbau könnte dort noch weit größeren Umfang gewinnen, wenn es gelänge, der Schwierigkeiten Herr zu werden, die sowohl durch ungefundes Klima wie durch unzulängliche Arbeitskräfte und mangelhafte Transportmittel bedingt werden. Auch Mexlko und Indien könnten ihre Erträge noch steigern.
Zur Arbeiterbewegung.
Gestern vormittag sind, W. T. B. zufolge, etwa fünfzig Meier und Arbeiter der Interessengemeinschaft mär' kischer Milchproduzenten in Berkkn (Schellingstraße 12) wegen Entlassung eines Meiers in den Ausstand getreten. Ruhe⸗ störungen sind bi⸗her nicht vorgekommen.
Der Ausstand der Arb eiter der Firma Grünu. Bilfinger in Bingen (pgl. Nr. 168 8. Bl.) ist, wie die Köln. Ztg.“ mitteilt, seit gestern beigelegt. Die Firma ist ben Forderungen der Arbeiter entgegengekommen, worauf diese ihre Tätigkeit an dem Bau der neuen Brücke oberhalb Bingen fowie am Bahnbau Kempten - Sarmsheim wieder aufgenommen baben. Es handelte sich um insgesamt rund 600 Personen,.
8 macht sich, en berichtet wird, seit einiger In mehreren Belegschafts— Arbeiterorgant ationen waren Ausschüsse be⸗ die Wünsche der Arbeiter- jetzt geantwortet, gewährleisten
Unter den Bergarbeitern des Wurmrevier wie der „Rh. Westf. Itg.“ aus Aach Zeit eine Lohnbewegung geltend die von den verbün
versammlungen, worden waren,
Mitte Jull einberufen der Verwaltung Verwaltung einen Mindestlohn von 5, 0 weitere Lohnkürzungen seien nicht beab die Löhne, die im Juni und jetzt ab bet steigend
schaft vorzutragen.
Jult wegen geringerer er Arbeitsleistung bald Wünsche sollen nach Möglichkeit
Bremen sind, wie der Köln. Ztg.“ ngen der Bewegung im Tran sport- sperrten Holzst auer ha — der aufgenommen. Hafenarbeiter in Sab in den Ausstand eingetreten,
Meldung der „St. Petersburger Aus stands bewegun Ne. 172 d. Bl) abzuflauen.
und kleinen Betriebe arbeitete sind auf Anordnung threr V Straßenbahnverkehr ist wiede der Vorstadtlinien.
gesunken seien, von Höhe erreichen. Die Übrigen
gemeldet wird, keine und Holjgewerbe ben nachgegeben und Vgl. Nr. 168 d. Bl.) ona sind, wie die „Köln.
und zwar wegen höherer
Vers härfu zu erwarten. gestern die Arbeit wie Ztg.“ erfährt Lohn forderun
Nach einer beginnt die
Telegraphenagentur Petersburg (vgl. Fabriken, Druckereien aber auch gestern nicht. Einige Fabriken erwaltungen geschlossen worden. mit Ausnahme ch im allgemeinen ruhig. n berittene Schutzleuie und Schüsse abfeuerten; Im Schlüsselburger Stadtteile in zwei Gastwirtschaften Ver— urden dabeß verwundet und einige ag fand außerhalb der Stadt eine
Die Mehrzahl der
r aufgenommen worden, Die Arbeiter verhalten si . rorte Staraja Derewna feuerte auf Streikende, die mit Steinen warfen hreie Arbeiter wurden verwundet. richteten Arbeiter gestern mittag
Mehrere Arbeiter w In der Nacht zum Freit g statt, an der 8 10 000 Arbe W. T. B.“ meldet, die Hafenarbeiter Sie verlangen Besserung ihrer matertellen aben die Fabrik⸗ und Hafenarbeiter die in Warschau in
berichtet, der vom Kaiser la suite Dschunkowski isenden von Exemplaren in eine gedruckte rd, daß er durch weit. hmen zur Wieder Ru he ermächtigt sei. n Truppen un
wüstungen on. Arbeiterversamm lun ter teilnahmen.
In Lib au sind, wie in den Ausstand getreten. In Riga h Arbeit wieder aufg 50 Fabriken aus siändigen
In Baku dorthin abkommandier ein getnyoffen.
enommen. — Die Zahl der Arbeiter beträgt 1 W. T. B.“ te Generalmajor ließ sofort in Tar er Stadt und im Gouverneme g verbreiten, in der betont wi chten zu strengsten Maßna
Kundmachun gehende Vollma tellung der Ordnung und fehl über die örtliche e Zivilverwaltung übernommen h lufgabe zu unterstütz daß der Erfolg s der Achtung Streikenden.
d die Oberleitung abe, fordere er die Be⸗ en. Die Kundmachung einer Aufgabe weniger setze abhänge Die Zahl der
er den Oberbe über die örtlich völkerung auf, ihn bei sein drückt die Ueberzeugung aus, von der Strenge, der Besonnenheit der Streikenden beträgt 22 000. (Vgl. Nr. 170
vor dem Ge
(Weitere „ Statistische Nachrichten s. L. b. Ersten Beilage.
Kunst und Wissenschaft.
s fahrt Fridtjof Nanseng. 20 im langen Schiffe Armauer Segel und Motor getrieben werden fang Juni eine Fahrt in den Nordatlanttschen Untersuchungen die Richtigkeit ht dahin, daß ein Norwegen bespült, Mittelmeer kommt, Straße von Gibraltar verläßt. Nach Forschungen auf der Fahrt deg Kanonenbootes Sir John Murray und ahrt nimmt, wie „Petermanns daß diese warme Mittel⸗ 150 bis 1600 m längs der West⸗ nach Norden führt und von Rockall der norwegischen Küslte
Eine neue Forschung einem nur 50 t großen und nur Hansen“, das durch Fridtjof Nansen An Ozean angetreten, um durch genauere seiner neuen Golfstromtheorle festzustell großer Teil des warmen nicht dem Golfstrom e das es als Unterströmung durch die dem Ergebnis seiner eigenen und der Unt Dr. Hjort auf der Mitteilungen! meerströmung in einer Tiefe von küste von Portugal und Irland strom nach Nordosten nach
südwestlicher
Wassers, das die Westküste bon ntstammt, sondern aus dem
ntersuchun en von Michael ⸗ Sars . F Dr. Nansen an,
dem Golf fortgerissen 500 Seemeilen Berührung
Norwegen zurückzukehren. t. dessen Sohn, Dr. E. Helland— Während der Fahrt sollen Unser— emperatur, Strömungen, Salz⸗ erschiedenen Schichten, über die im üher das Eindringen des Lichts u. a. Die ten Teil aus dem Nansenfonds bestritten.
Schottland über die Farber nach Dr. Nansen nehmen an der Fahr Nansen und vier Assistenten tesl. suchungen angestellt werden übe gehalt und Wasseraustausch der v Wasser aufgelösten Gase Kosten werden zum größ
ist etwas Seltenes, und man agen, was der alte Rösselmann lten Mondregenhogen äu Als eine atmosphäͤrische ge die Form einer Kugel annimmt, hat der en anderen Namen erhalten können,
Kugelblitze. Ein Kugelbl kann von ibm mit noch mehr Recht s auf dem Rätli von dem doppe viele leben, die es nie gesehen‘. Entladung, die für das Au wohl kaum ein den anderen Blitzen weit verschieden.
er entsteht, sind im physikalischen
Trotzdem ist ihr Auftreten und Ve immer neue Fragen aufte auch von wissenschaftlicher Seite mit Auf
aber er ist von Die Verhältnisse, unter denen Laboratorium nachgeahmt worden, Kugelhlitze erhalten in der Natur so me mk— und jeder einzeine Fall merksamkeit verzeichnet und gt wieder eine größere Zahl von Veröffent- Eine stammt aus der r Päpstlichen ßes Material auf mehrerer
würdig, daß
erörtert wird. lichungen über Kugelblit gngzio Galli und ist in den Benkschriften de Sie trägt ein sehr gro sammen, die im Ver! chrieben worden sind. Preofessor Gall
die Feststellung ilde auf Bäume und Gräser und wird dad
Piofessor J Akademie an Berichten über Kugelblitze zu Jahrhunderte beobachtet und bes legt besonders Gewicht Wirkungen dieser Geb urch zu einer Auseinandersetzung Es ist bekannt genug, perbreiteten Meinung die einzel schiedenem Grade anziehen, getretenen Blitzschlags Blitz einen Baumstamm hinabfaͤ gerade Linie, sondern eine spira
daß nach einer auch im Volk weit⸗ nen Baumarten den Blitz in ver⸗ es sollen aber auch im Fall deg ein— e zu verzeichnen sein. hrt, schlägt er nicht immer eine U verlaufende Bahn nun bei der Roßkastanle, den Kirsch. Weiden immer
Unterschied Wenn der
; e und Apfel⸗ bäumen und rechts herum Pflaumenhäumen,
Birken bald
ordnung der Holzfafern
bewegung während der Ent hat sich mit dieser Ers sie muß auch noch mit viel g ehe ein Anlaß dazu vorliegt.
Kugelblitz von wissenschaftlicher lich von Baldit vor der Paris wurde von mehreren Pers fernung von 2 bls 3 m. längerte Feuerkugel etwa v über dem Boden. die als Sonnen bezei
Erscheinung oder auch mit einer befonderen Dreh— ladung zusammenhängt. g überhaupt noch nicht rößerer Zuperlässigkeit be In dlesem Jabre ist Stelle aus beschrieben worden, näm⸗ er Akademie der Wissenschaften. Er onen gesehen, von einer aus einer Ent— Er erschien als eine etwas eiförmig ber— on der Größe einer Menschenfaust 40 em Funken ven ihm ausgingen, erinnerte er an . ; chneten Feuerwerkz äusch ähnlich dem einer zischend Bedingungen, die in die
Vie Wissenschaft eschäftigt, und stätigt werden, bisher nur ein
Gleichzeitig nar
sem wie in früheren Fallen bei Kugel⸗
flächenhafte elektrische Entladung dem Kugelblitz vorauggegangen war, daß dieser in der Nähe des Bodeng und in leichter Abplatiung er⸗ scCien, und endlich, daß er in geringer Entfernung großer metallischer Massen von eigentümlicher Form auftrat. Die Wirkung der Metall masse als einer Elektrode für einen Pol der atmosphärischen Ent⸗ ladung spielt dabei vielleicht die Hauptrolle. Wenn sich die Erscheinung dieses Kugelblitzes ganz in den gewohnten Gleisen bewegt zu haben scheint, wie sie fast immer dargestesst worden ist, so liegt noch ein zweite Beschreibung eines ähnlichen Eresgnisseg vor, die weit merkwürdiger ist, da es sich hier um einen doppelten Kugelblitz handelt. Der Platz, wo er gesehen wurde, war von dem eigentlichen Gewitter noch nicht erreicht, sobaß dem Kugelblitz auch noch kein gewöhnlicher vorausgegangen war, auch regnete es nicht. Gleich bel der ersten Erscheinung wurden zwei Kugeln übereinander wahrgenommen, die durch einen feinen, leuchtenden Faden verbunden schienen, der wie ein fnotiger Strick aussah. Die Farbe beider Kugeln war orange. Sie bewegten sich wagerecht über dem Boden in nordöstsscher Richtung, obgleich der Wind gleichzeitig von Norden kam. Die obere Kugel war größer und hielt sich dauernd in gleichem Abstand vom Boden, während die untere langsam fiel, sodaß auch das leuchtende Band zwischen beiden zerriß beziehungsweise erlosch. Dennoch erreichte die untere Kugel nicht den Erdboden, hielt sich auch genau senktecht unter der oberen un? bewegte sich mit dieser in hortzontalér Richtung weifer. Das Schauspiel blieb volle zwei Minuten sichtbar, für einen Kugelblitz eine unerhsrte Hauer, und erlosch ohne Geräusch oder eine andere sichibare Schlußentladung. Es mag sein, doß diese Beschreibung nur dal Ende eines Vorgangs umfaßt, dessen Entwicklung der Beobachtung entgangen war. Gewöhnlich steigen die Kugelblitze langsam aus einer Wolte herab, meist nach einem heftigen Donnerschlag. Die Kugel selbst sendet in der Regel ein bläuliches Licht aus. Sie prallt auf den Boden auf, wird scheinbar zurück⸗ geworfen und kann sich dann einige Meter wagerecht fort- bewegen. Ist ein Leiter in der Nähe, z. B. ein Draht oder ein Gagzrohr, so folgt die Kugel, dieser Richtung. Bei der Berührung mit Wasser, zuweilen auch in der freien Luft, zjerspringt die Kugel unter heftigem Geräusch und verschwindet sofort, dabei macht sich ein starker Ozongeruch bemerkbar. Nicht selten richtet ein solcher Kugelblitz einen erheblichen Schaden an. Professor Thernton hat den früher gegebenen Erklärungen noch eine hinzugefügt, daß der Kugelblitz selbst in der Hauptsache durch eine Anfammfung von Ozon gebildet wird. Dadurch würde sich sowohl der bläuliche Glanz wie das langsame Fallen der Kugel erklären. Das spezifische Gewicht des Szons int nämlich etwas höher als das der Luft. Auch das plötzliche Verschwinden unter den Begleiter schetnungen einer Explosion würde sich daraus verstehen lassen, da bei Umwandlungen von Ozon in freien Sauerstoff eine erhebliche
Energiemenge frei wird. Literatur.
Der Entwurf eines Patentgesetzes, besprochen von Ge⸗ heimem Justtzrat Dr. Georg Wildhagen, Rechte anwalt beim Reichsgericht in Leipzig. 36 Seiten. Verlag von Otto Liebmann, Berlin. Preis 9, 80 S6. — Das Buch enthält eine eingehende, streng sachliche Besprechung des Entwurfs eines neuen Patentgesetzes, den die Reichsregierung zusammen mit den Entwürfen eines neuen Gebrauchs muster⸗ und eines neuen Warenzeichengesetzes im Reichs und Staatsanzeiger veröffentlicht hat, damit alle be— teiligten Kreise zu diesen Entwürfen aus dem Gebiete des gewerblichen Rechtsschutzes Stellung nehmen. Der Verfasser, einer der bedeutendsten Kenner diefes Rechtegebiets, billigt die große Mehr⸗ zahl der für das deutsche Patentrecht vorgeschlagenen Neuerungen, z. B. auch die Anerkennung der sog. Erfinderebre (G 6) und die Regelung des Rechtes an den Etablissementserfindungen“, die in einem Betriebe gemacht werden, ohne daß sie auf bestimmte Personen als Erfinder zurückgeführt werden können; die Rechte des Erfinders sollen bei ihnen demjenigen zuftehen, für dessen Rechnung der Betrieb verwaltet wird (8 3 Abf. 1 Satz 31. Davon ist scharf zu sondern der Fall, daß Erfindungen von Angestellten bei Verrichtung ihrer dienstlichen Obliegenheiten gemacht werden. Nach dem Entwurf G10) sollen diese Erfindungen grundsätzlich den Angestellten gehören. Ist die Frage der Berechtigung an diesen Erfindungen durch Ver⸗ trag geregelt, so gilt der Vertrag. Fehlt es an einer vertraglichen Regelung, liegt aber die von dem Angestellten gemachle Erfiadung ibrer Art nach in dem Bereiche der Aufgaben des Unternehmens und gehört die Tatigkeit, die zur Erfindung geführt hat, zu den Obltegenheiten des Angestellten (man kann in diesen Fällen von „dienst lichen Erfindungen“ sprechen), dann sollen krast Gesetzes die Rechte des Angestellten als Erfinders, abgesehen von der hoöchstpersönlichen Erfinderehre, auf den Unter⸗ nehmer übergeben. Erwirbt der Unternehmer infolgedessen ein Patent, so kann der Angestellte von ihm eine Vergütung verlangen. Die Bestimmung der Art und Höhe der Vergütung überläßt der Entwurf in erster Linie den Vereinbarungen der Beteiligten, aber er zieht der Vertragsfreiheit die Schranke, daß die Vergütung für künftige Erfindangen nicht im voraus ausgeschlofsen werden kann. Ist eine Vereinbarung nicht getroffen, so soll der Unternehmer Art und Höhe der Vergütung nach billigem Ermessen bestimmen, wobei S 315 Abs. 3 des B. G. B. Anwendung findet. Nach den bisherigen Beobachtungen ist die Befürchtung nicht von der Hand zu weisen, daß dieser Vorschlaa bei den bevorstehenden parlamentarischen Verhandlungen über den Ent⸗ wurf einen oder vielleicht gar den Hauptstreitpunkt bilden wird. Es wäre zu bedauern, wenn diese Frage so vorwiegend das Augenmerk auf sich ziehen sollte, daß darüber welt wichtigere Fragen in den Dintergrund treten. Denn ihre praktische Bedeutung, die gewiß nicht bestritten werden soll, darf andererfeits auch nicht überschätzt werden. Nach der Ueberzeugung des Verfassers ern eist sich der von dem Entwurf eingeschlagene Weg zur Löfung der Frage als praktisch gangbar; es sei nicht zu besorgen, daß er bei verständiger Ausgestaltung durch die Gerichte, mit der immer gerechnet werden müsse, zu einer Be⸗= einträchtigung berechtigter Interessen der Unternehmer oder der An⸗ gestellten führen werde. Deshalb empfiehlt der Verfasser, es bei dem Vorschlage des Entwurfs bewenden zu lassen; nur wünscht er die Streichung der Ausnahme, die Abf. 4 des §S 10 für staatliche und kommunale Betriebe machen will. Eine der wichtigsten Neue⸗ rungen wird im 5 3 des Entwurfs vorgeschlagen. Dag geltende Recht gibt den Anspruch auf die Erteilung des Patents nicht dem Urheber der Erfindung, sondern demjenigen, der die Erfindung zuerst bei dem Patentamt anmeldet. Im Gegensatz dazu schlägt der Entwurf vor: „Auf die Erteilung des Patents hat der Eifinder Anspruch.“ Der Verfasser tritt in dieser Frage für Aufrechterhaltung des bisherigen Rechfigzustandes ein, der sich bewährt habe; aber er will daneben ein augschließliches Recht des Erfinders auf die Anmeldung anerkannt wissen und formuliert einen Vindikationsanspruch des Erfinderz gegen denjenigen Anmelder, der das Recht des Erfinders auf Anmeldung verletzt. Wildhagen bält also das Recht auf ÄAnmeldung Und das Recht aus der Anmeldung scharf augelnander; diefer Unterschied war bisher nicht mit der genügenden Deutlichkeit betont worden. Er schlägt außerdem eine Reihe von nach seiner Ansicht zweckmä igen Gesetzesbestimmungen vor, die er im Entwurf bermißt. Die auf Grund reicher praktischer Erfahtung verfaßte Schrift verdient die Beachtung aller praktischen Jurlsten und der übrigen an der Ausgestaltung des Patentrechts interessierten Kreise.
Die Patentrecherche. Wegweiser zur Ermittlung deutscher und ausländischer Paten tschußzrechte und zur Feststellung der den Export-; handel schädigenden Scheinpatente on M. T homesche it, expedierendem Sekretär und Kalkulator im Kalferlschen Patentamt. Berlin, Verlag bon Julius Springer. Gebunden 3 6. — Eine ganze Anzahl europäischer und die Mehrzahl derjenigen außereuropäischen Staaten, welche Patentgesetze haben. registrieren alle Patentanmeldungen, ohne die Vatentwürdigkeit der Erfindungen zu prüfen und ohne die Neuheit der Erfindung festzustellen, die in allen Ländern Vorbedingung für die Patentfähigkeit des ,, ist. Diese ebenso wichtige wie mühe⸗ volle Arbelt, die z. B. in Deutfchland von Amts wegen erfolgt und die
l blitzen festgestellt wurden, bestehen darin, daß es regnete, daß eine
daupttatigkeit dez Patentamt auzmacht, üherläßt man in den erwähnten
n, m, , , , ,, d , n m, e, , ne,, ;
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