4 die Gläubiger soweit sie n werden.
0.
§1 Handelt der Schuldner seinen Verpflichtungen zuwider oder liegen im wichtige Grunde vor, so kann das Gericht das Verfahren ö. eben.
§ 11. Die Entscheidungen des Gerschts sind unanfechtbar.
Das Verfahren ist
Vorschriften des fünften und
813. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 8. August 1914. Der Reichskanzler. In Vertretung: Delbrück.
Bekanntmachung betreffend die
Vom S8. August 1914. Der Bundesrat
nahmen usw. vom folgende Verordnung erlassen:
§1. Die nachstehenden Vorschristen werden,
pflichtung, Genossenschaft die Eröffnung des
*
. zeitweilige Außerkraftsetzung' einzelner Vorschriften des Handelsgesetzbuchs usw.
hat auf Grund des 8 Z des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maß⸗ 4. August 1914 (Reichsgesetzbl. S
soweit sie die Ver⸗ bei Zahlungsunfähigkeit einer Gesellschaft oder einer Konkurs berfahrengs zu sowie das Verbot von Zahlungen nach Eintritt der Zahlungs⸗
unfähigkeit betreffen, bis auf weltereg außer Kraft gesetzt:
I) die orschriften des 3 240 Abf. 2, des § 341 if, , g, des § 249 Abs. 3, des 5 298 Abs. 2, des J 315, des § 325
Nr. 3 des Han delsgesetzbuchs; 2) die Vorschifften der 8
64, 71, 8.4 des Gesetzes, betreffend
die Gesellschaften mit beschränkter Haftung;
3) die Vorschriften der S§ HJ, 118, 142, 148
betreffend die Erwerbs. und Wirtschaftsgenossenschaften.
§ 2. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Berlin, den 8. August 1914. Der Reichskanzler. In Vertretung: Delbrück.
325
beantragen,
des Hesetzes,
Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung in besol deten Bei⸗
Walter Hartmann als Bürgermeister der Stadt Remscheid für die gesetzliche Amtzs⸗
Remscheid getroffenen Wahl den bisherigen geordneten der Stadt Duisburg Dr. jur.
dauer von zwölf Jahren und e Schweidnitz getroffenen Wahl den
Amts
—
!.
Euer Durchlaucht — Exzeslenz — Hoch eboren — er⸗ egierungs⸗
die den für ekretärprüfung vorgeschriebenen Vor-
mächtigen wir hiermit, denjenigen u h geprüften
bu reaubeamten Sin. und Militäranwärtern),
die Ablegung der bereitungsdienst bereits vollendet haben oder 3 Monaten vollenden würden, und die infolge der
in den Militärdienst einberufen sind, noch einberuf eiwillig eintreten, die Prüfung zu erlaffen, sofern bei diesen nwärtern nach ihrer Befähigung und ihren dienstlichen Leistungen ihre praltische Brauchbarkeit i den Regierungsbureau⸗ und Kassendienft außer Zweife
— Exzellenz — Hochgeboren — w Einer Anzeige,
Euer — Durchlaucht hiernach das Weitere veranlassen. Beamten die Ablegung der Prüfung erlassen
2
demnächst ergebenst entgegen. Berlin, den 7. August 1914. Der Finanzminister. Im , .
Der . Löhlein. —
präsidenten in Sigmaringen.
Finanzministerium.
Versetzt sind die Rentmeister bei den Königlichen Kreis⸗ kassen; Tro gisch von Leobschütz nach Bunzlau und Schuzius
von Schildberg nach Celle.
der von der Stadtverordnetenversammlung in
- besoldeten Beigeordneten ren, Bürgermeister) Franz Cassebaum daselbst in glei genschaft auf fernere zwölf Fahre zu bestätigen.
in den nächsten Mobilmachung en werden oder
des Innern. V.:
Drews. An die . Oberpräsidenten und an den Herrn Regierungs⸗
cher
bisherigen steht.
ollen welchen ist, sehen wir
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 10. August 1
Zur Widerlegung der in London und ö über die
ischen Frage ver⸗ „W. T. B.“ den telegraphischen Anweisung an den
Haltung der deutschen Regierung in der belg breiteten Unwahrheiten veröffentlicht das Wortlaut der
914.
deutschen Gesandten in Brüssel vom 2. August 1914.
Der Kaiserlichen Regierung liegen zuverlässige Nachrichten vor Etre er an der Sie lassen keinen Zweifel über die
über den beabsichttgten Aufmarsch französischer Maag Strecke Gibet=-Namur.
Absicht Frankreichs, durch belgisches Gebiet gegen Deutschland vor⸗
zugehen. Die Kaiserliche Reglerung kann si wehren, daß Belgien trotz besten Willens
ch der Besorgnis nicht er nicht imstande sein wird,
ohne Hilfe einen französischen Vormarsch mit so großer Aussicht au Erfolg abzuwehren, daß darin eine autreichende Sicherheit . 3
Bedrohung Deutschlands gefunden werden
kann. Es
ist ein Gebot
der Selbsterhaltung für Beutschland, dem feindlichen Angriff zuvor⸗
zukommen.
Mit dem größten Bedauern würde es daher die Deutsche
Regterung erfüllen, wenn Belgien einen Akt der Feindseligkeit gegen
sich darin erblicken würde, daß die Maßnahmen Deutschland zwingen, zur Gegenwehr auch seinerseitgz b
seiner Gegner elgisches Gebiet
g 2 *r im =. Konkurses abgesonderte
el ang z im 8 61 Ziffer 1 und 2 der Konkursor en der dort angegebenen der Anordnung der Geschäftgaufficht fällig
dnung bejei neten Forderun 35 auch
§ 12. gebührenfrei; auf die Auslagen finden die n sechsten Abschnitts des Gerichtskosten- gesetzes entsprechende Anwendung. Pauschsätze werden nicht erhoben.
li he . Deutschland Belgien.
9 verpflichtet sich die
zu garantieren.
geschlossen ist.
hörden alle Bedürfnisse
oder durch Zerstörungen
trachten. In diesem Falle über keine Verpflichtungen
eignen.
erfahren. Euer Hochwohlgeboren
und sie um Stunden, also
aus bruch veröffentlicht.
Besetzung Belgrads und
illusorisch gemacht. die deutsche Regierung vollen Gange waren,
stellung ist
30. Jul . Botschafter aktion
daß die in Wien getanen Schritt Morgen bekannt Armee und Flotte n Generalstabschef we ö versi
der serbische Militärbezir der deutschen
mächtige worden, die über
schreiben, betreffend land die Regierungspräsidenten Berlin:
werden kann. Unter Hinweis
Gesuche Augenblick der unzulãässig.
Der Minister des
pflege im
beschäftigten den Polizeipräsidenten von Personen, Neservelazaretten beschäftigt
wenigstens 6 Monate am Krankenpflegeschule mit Erfol
Staatsgebiet weilenden
überall größtes Entgegen
terung das ale d r
Ist Belgien gewi Deutschland gegenüber eine wohlwo
esitzstand und Unabhängigkeit des
3) Bei einer freundschaftlichen land bereit, im Einverne
spätere Regelung des Verhältnisses Entscheidung der Waffen überlaffen.
Die Katserliche Regierung glbt sich der bestimmten Hoffnung hin, daß dieser Fall nicht eintreten und daß die Königlich belgi gierung die geeigneten Maßnahmen zu treffen wissen wird, um zu wie die vorstehend erwähnten, sich er⸗ den die freundschaftlichen Bande, die eine weitere und dauernde Festigung
heute abend 8 Uhr der Königlich g vertraulich Mitteilung machen eideutigen Antwort b . bis morgen früh 8 Uhr erfuchen. die Ihre Eröffnungen dort finden werden, der Königlich belgischen Regierung wollen umgehend telegraphische Meldung zugehen
Seiner Hochwohlgeboren dem Kaiserlichen Gefandten Herrn von Below, Brüssel.
verhindern, daß Vorkommnisse, In diesem Falle wür belde Nachbarstaaten verbinden
belgischen Regierung hierbon stren Erteilung einer unzw
Die xrussische Regierung hat ein diphomatische Verhandtungen
darin die Behauptung auf,
Ferner be abe,
uli, wurde dem rus
er Kaiserlichen Regierung Antwort auf den letzten
gewordene Mohilmachung d
Grenze durch d an der österrei
der Zivilaushebungskommissare gleichen und den Nennwert Regierungshauptkassen, bei denen gestellt werden, erstatten zu lassen.
und 1229 (Deckblatt Januar 1914 ersuche ich Euer Hochgeboren (Hochw hinzuwirken, daß derartige Apotheker beantragen, soweit dies für den dortigen Bez um ,,, ausgebildeter
inberufung sind nach § 12
—
schreiben, betreffend Notprü
soll im . der Bor fe t in längstens dret Stunden bee die Notprüfung wird auf 12 festgesetzt.
Ein Erlaß des Mini
hörigen seitens aller Beh
zu betreten. Um jede Mißdeutung auszuschließen, erklärt die Kaiser⸗
it keinerlei Feindsellgkeiten gegen in dem bevorstehenden Kriege lende Neutralität einzunehmen Regierung, beim Friedensschluß Königreichs im vollen Umfang
2) Deutschland verpflichtet sich unter ob das Gebiet des Königreichs wieder zu räumen,
t, Deutsche
men mit den
übernehmen können,
wollen
lassen.
(gez.): Fagow.
vor
serbischen
eröffnet,
noch ausstehe.
t worduhh iar, daß im Falle des Ueberschreitens Desterreicher nur die russischen chen Grenze, nicht aber die an zrenze mobil gemacht werden würden.
Das Königlich Preußische Finanzministerium erläßt folgende Bekanntmachung: Zur Beschleunigung der Abfindung der Eigentümer von Pferden, Fahrzeugen und Geschirren, die bei der Mobil⸗ machung ausgehoben worden sind, sind die Reichsbankanstalten er⸗
den Taxwert ausgestellten Anerkenntniffe gegen Abzug eines Diskonts zu be— im Abrechnungswege von den die Gelder nach einiger Zeit bereit
sich
Der Minister des Innern richtet folgendes Rund— sturmpflichtige Apotheker, an und den Polizeipräsidenten von
Es ist hier zur Sprache gebracht worden, daß durch die Ein⸗ ziehung landsturmpflichtiger Apotheker, stehen, die Versorgung der Bevölkerun
Innern richtet folgendes Rund⸗ ungen der mit der Kranken⸗ Heeresdienst oder in Reservelazaretten Per sonen, an die Regierungspräsidenten und
Berlin:
die mit der Krankenpflege im Heeresdienst oder in können auf Antrag zu einer abgekürzten Prüfung (Notprüfung) zugelassen werden, wenn sie Unterricht einer staatlich anerkannten Die Prüfung vom 10. Mai 1907 stattfinden, Die Prüfungsgebü
werden sollen,
teilgenommen haben.
ndet werden.
kommen erze igt werde.
iger Voraussetzung, sobald der 6.
Haltung Belgiens ist Deutsch⸗ öniglich be seiner Truppen gegen Barja kaufen und jeden Schaden zu ersetzen, Truppen verursacht werden könnte. J Sollte Belgien den deutschen Truppen fei insbesondere ihrem Vorgehen durch Widerstand der Maagsbefestigungen ⸗ von Eisenbahnen, Straßen, Tunneln oder sonstigen Kunstbauten Schwierigkeiten berelten, so wird Deutschland zu seinem Bedauern gejwungen sein,
ischen Be⸗ ung anzu⸗ der etwa durch deutsche
ndlich entgegentreten,
dag Königreich als Feind ju be— würde Deutschland dem Königreich gegen- sondern müßte die beider Staaten zu einander der
sche Re⸗
innen zwölf Von der Aufnahme, und der definitiven Antwort Euer Hochwohlgeboren mir
Orangebuch über dem Kriegs⸗ Wie „W. T. B.“ meldet, stellt sie Deutschl and habe ben letzten Vermittlungsvorschlag Sir Edward Greys abgelehnt. Diese Behauptung ist unwahr.
Deutschland hat im Gegenteil den letzten Vorschlag Sir Edward
Greys, Oesterreich möchte nach Territoriums in Verhand⸗ lungen eintreten, in Wien nachdrücklich irren ft Die hiermit an⸗ gestrebte Vermittlung wurde aber durch die ru sische Mobilisation hauptet die russische Regierung, während die Verhandlungen im die Mobilisation angeordnet, ein Ultimatum gestellt und den Krieg erklärt. falsch. Die rus sachen direkt auf den Kopf. Noch
Diese Dar⸗ sische Regierung stellt die Tat⸗ am Donnerstag, sischen Minister des Aeußern vom daß die Vermittelungs⸗ fortgesetzt werde, vom Berliner Kabinett Die am nächsten er ganzen russi äs unter diesen Umständen in Deutsch⸗ land umsomehr ak ernusforderung wirken, als vom russischen 3 vorher dem deutschen Militär⸗
denen Gehilfen nicht zur Seite g mit Arzneimitteln gefährdet auf die 5 103 Abs. 9, 120 Abs. H a Nr. 170) der Wehrordnung ohlgeboren) ergebenst, darauf rechtzeitig ihre Zurückstellung irk noch in Frage kommt. Landsturmpflichtiger im O0 Abs. Hp, letzter Absatz,
isters des Innern vom 7. d. M. ersucht die Regierungspräsidenten und den Polizeipräsidenten von Berlin, dafür Sorge zu tragen, daß den im preußischen amerikanischen Staatsange— örden und seitens der Bevölkerung
Das Justizministerium erläßt folgende Rundve ng, 1 die . von Re r nnn, otaren:
Bei den infolge des Krieges anzuordnenden Vertretungen von Rechtsanwälten oder Notaren können 24 solche Personen zu Ver⸗ tretern bestellt werden, die während der Bauer der Vertretung nicht ihren ständigen Aufenthalt an dem Oct nehmen, an dem der zu ver⸗ tretende Rechtsanwalt oder Notar zu wohnen verpflichtet ist.
Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten erläßt folgenden Aufruf an die Landwirte:
Die Einbringung der Ernte ist jetz die wichtigste Aufgabe für alle Deutschen, die nicht dem Feinde gegenüber stehen. Bei den AÄrbeits⸗ nachweisen haben sich kereits Arbeiser in areßer Zahl mur landwirtschaft⸗ lichen Arbeit gemeldet. Freiwillige jeden Alters und Standes haben sich als Erntehelfer angeboten. Es gilt jetzt, diese Arbeitskräfte dahin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Ich bitte alle Landwirte, ihren Bedarf an Arbeitskräften fofort bei der Landwirtschasts kammer oder der von ihr bezeichneten Stelle anzumelden. Die Etsenbahnfahrt wird in weitem Umfange gewährt werden. Für die Erntehilfe ist in meinem Ministerlum, Leipziger Platz 7 und 8, eine Zentralstelle unter der Leitung des Ministerialdireftors Brümmer err tet, die jederzeit auch mündliche Auskunft erteilt.
Mit dem Einsetzen der Kriegshandlung wird natürlich im ganzen Volke der dringende Wunsch laut, stets schleunige Kenntnis von unseren Verlusten zu ' erhalten. Dieser Wunsch ist durchaus begreiflich, und es wird ihm in offenster und weitestgehender Weise Rechnung getragen werden. Jeder, der mit militärischen Verhältnissen vertraut ist, wird es aber verstehen, daß es , . Zeit bedarf, bis nach einem Gefecht die Zahl der Verluste übersehen werden kann. Es ist sogar für die am Kampf beteiligten Regimenter unmöglich, unmittelbar nach dem Kampf, bevor die von der Truppe Abgekommenen sich wieder eingefunden haben, ein einigermaßen zuverlässiges Bild zu geben. Es ist Vorsorge getroffen dahin, daß die Truppen durch die Militärbehörden in der Heimat die Angehörigen so schnell wie möglich benach⸗ richtigen. Außerdem werden regimenterweise zusammengestellle Verlustlisten veröffentlicht werden. Die Heeresleitung rechnet auch hier auf das Vertrauen des tapferen und zu jedem Opfer bereiten Volkes, in dem sie die festeste Stütze findet bei dem uns aufgezwungenen, schweren Kampfe.
Ueberaus viele Freiwillige und Kriegsfreiwillige treffen in den Standorten der Kaiserlichen Marine ein, ohne daß ihre Annahme möglich ist. Es wird daher den⸗ jenigen Personen, die keinen Einberufungsbefehl oder Kriegs⸗ order haben, dringend abgeraten, nach den Marinegarnisonen zu reisen, in der Annahme, dort eingestellt zu' werden. Der Bedarf ist augenblicklich gedeckt. Für eine etwaige spätere Einstellung kommen in erster Linie Freiwillige in Betracht, das heißt Leute, die die Absicht haben, ihrer aktiven Dienftpflicht ohne Unterbrechung zu genügen; es handelt sich hierbei um Leute, die im Jahre 1914 noch nicht zwanzig Jahre alt geworden sind oder noch nicht zwanzig Jahre ait werden, oder um zurück⸗ gestellte Militärpflichtige (einschließlich zum Einjährig⸗Frei⸗ willigen⸗Dienst Berechtigte), die eine ö zur Ge⸗ Ktellung bei der Musterung noch nicht erhalten haben. Diesen Zeuten steht die Meldung bei einem Marineteil schon kit frei, sie gaben aber die Einberufung abzuwarten. Der Me dung ist beizufügen: 1) ein polizeiliches Führungszeugnis und 2) Ein⸗ willigung des . Vertreters (Vaters, Vormunds). Die Aussicht auf Einstellung Kriegsfreiwilliger besteht vorläu g nur für frühere Offiziere und Deckoffiztere, für Geschütz führer, See⸗ telegraphisten, Funkentelegraphisten, Rohrmeister, Signalpersonal und andere Spezialisten.
Zur Erläuterung des Begriffes „Kriegsfreiwilliger“ wird folgendes bemerkt: Kriegsfreiwillige sind solche Leute, die nur für die Dauer des Krieges eingestellt werden. Es handelt sich hierbei 1) um solche Leute, die dem Landsturm angehören, sofern dieser noch nicht aufgerufen ist, also auch um Leute, die im Jahre 1914 noch nicht zwanzig Jahre alt geworden sind oder noch nicht zwanzig Jahre alt werden; 2) um solche Leute, die aus allen Militärverhältnissen ausgeschieden find Ganz⸗ invalide, Ausgemusterte) und keinerlei Verpflichtungen zum Dienst im Heere (Marine) und im Landsturm mehr haben. Gesuche um etwaige Berücksichtigung als Kriegsfreiwilliger sind an die Marineleile zu richten und Bescheide sind alsdann abzuwarten. Den Gesuchen sind beizufügen: 1) Auszüge aus den Militärpapieren (Landsturmpapiere, Berechtigungsscheine usw.); 2) polizeiliches Führungszeugnis; 3) erforderlichenfalls Einwilligung des gesetzlichen Vertreters (Vaters, Vormunds).
Dem Großen Generalstab gehen zahlreiche Mitteilungen sowie Angebote für die Verwendung als Dolmetscher usw. zu. Der Generalstab ist nicht in der Lage, Uebersandtes zurückzuschicken oder Anfragen und Angebote zu beantworten.
In einer vorgestern vom Zentralverbande Deutsch er Industrieller und dem Bunde der Industrlellen ge⸗ meinschaftlich einberufenen Sitzung Industrieller, an der der Staatssekretr des Innern, Staatsminister Dr. Delbrück teilnahm, wurde einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge be⸗ i . sofort einen Kriegsaäusschuß der deutschen In⸗ ustr ie. zu bilden. Dieser Kriegsausschuß hat sich gin Auf⸗ gabe gestellt, eine systematische Verteilung und Unter
ringung der Angestellten und Arbeiter
sowohl in der Landwirtschaft, wie in der Industrie zu sichern, die Unterstützung und Beschäfti⸗ ung notleidender Zweige der Industrie zu fördern, für die chnellste Verbreitung der staatlichen Lieferungsausschreibungen Sorge zu tragen sowie überhaupt der Induftrie in allen aus dem 1. sich ergebenden Verwaltungs⸗ und Recht⸗ fragen zur Seite zu stehen. Der Staatssekretär Dr. Delbrück hat in der Debatte sowohl die Zweckmäßigkeit und Notwendig⸗ keit einer solchen zusammenfassenden Organisation anerkannt, als auch die weitestgehende Unterstützung von seiten der Reichs⸗ verwaltung in Aussicht gestellt.
Für die zunächst wichtigste Frage der Verteilung der Arbeits kräfte zwischen den verschiedenen Bezirken und Industrien des Reichs ist eine enge Zusammenarbeit mit der zu diesem Zweck im Reichsamt des Innern gebildeten „Reichs⸗ zentrale der Arbeitsnachweise“ beschlossen worden, in deren
Ausschuß die Industrie gebührend vertreten ist. Die Reichs⸗
wird sich ihrerseits alsbald mit den großen Arbeit- isen und mit großen Firmen in Verbindung setzen esen dauernd Fühlung halten. . . Kriegsausschuß der deutschen Industrie rechnet bei Urbeit vor allem auf die Unterstützung der Landes⸗ und bände und hat seine Geschäftsstelle Berlin W. 9, Link— e 25 IIIU, errichtet.
Wie das Oberkommando in den Marken dem, W. T. B.“ mitteilt, haben trotz vielfacher Belehrungen und Ermahnungen und obwohl dauernd auf die für die Presse erlassenen Bekannt⸗ machungen und deren Strafbestimmungen hingewiesen worden ist, zahlreiche Zeitungen in den letzten Tagen es nicht ür nötig gehalten, sich nach den ergangenen Weisungen u richten. Die Zeitungen werden letztmalig nochmals 5 hingewiesen, daß nach der Bekanntmachung vom 31. Juli 1914 Veröffentlichungen und Mitteilungen militärischer Angelegenheiten verboten sind. Alle Nachrichten militärischen und maritimen Inhalts, auch mit Bezug auf die verbündeten Armeen, ebenso wie Abbildungen und Karten gleichen Inhalts, die die e,, . gleichwohl zu veröffentlichen wünschen, sind vor der zrucklegung vorzulegen, und zwar: für alle Angelegenheiten militärischen Inhalts dem Oberkommando in den Marken (Gouvernement) und für alle Angelegenheiten maritimen Inhalts dem Reichsmarineamt Nachrichtenbureau). ;
Es wird noch besonders betont, daß auch Veröffentlichungen militärischen und maritimen Materials, welches in Friedens— zeiten jedermann zugänglich war, in Kriegszeiten verboten sind, weit nicht die Zensur eine Ausnahme gestattet. Auch ist es selbstwerständlich nicht angängig, dem Gegner eine fachmännische Beurteilung seiner Maßnahmen von unserm Standpunkt aus zu geben und die von ihm gemachten Fehler in taktischer und operativer Beziehung zu beleuchten.
Sämtliche durch das Wolffsche Telegraphenbureau ver⸗ breiteten Nachrichten dürfen nur in wörtlicher Wiedergabe unter Angabe der Quelle (W. T. B.“ genügt) weiter verbreitet werden. .
Nachdem das Oberkommando in den letzten Tagen in zahlreichen Fällen die Herausgeber der Zeitungen noch per— sönlich und schriftlich hingewiesen und verwarnt hat, wird nun— mehr mit Zwangsmaßnahmen gegen die zuwiderhandelnden Blätter vorgegangen werden. An öffentlichen Mahnungen hat
es nicht gefehlt.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß übelwollende Elemente, vielleicht im Auftrage unserer Feinde, planmäßig auf allerlei Gebieten des öffentlichen Interesses Alarm- un d. Sensa ti ons⸗ nachrichten verbreiten, die bestimmt und geeignet sind, Be— unruhigung hervorzurufen. Das Publikum wird aufgefordert, allen solchen Nachrichten ein ruhiges Mißtrauen entgegenzusetzen. Jedenfalls macht sich mitschuldig, wer Nachrichten verbreitet, die nicht durch die amtliche Berichterstattung bestätigt sind. Sollte es gelingen, den Urheber von Alarmnachrichten festzu⸗ stellen, so ist er der Polizei zu übergeben.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat in Anerkennung der im . 1913 bei der Ablegung der Staats— prüfung für den preußischen Staatsdienst im Baufache be⸗ kundeten tüchtigen Kenntnisse und Leistungen den Regierungs⸗
baumeistern Hans Gruber, Alexander Quantz, Artur Albrecht, Eberhard Stapel mann und Eduard Hoepner
Prämien von je 1800 6 zur Ausführung von Studien— reisen bewilligt.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat dem Regierungs⸗ bauführer des Hochbaufaches Fritz Keibel, dem Regierungs⸗ bauführer des Wasser⸗ und Straßenbaufaches Ernst Brandt, den Regierungsbauführern des Eisenbahn⸗ und Straßen⸗ baufaches Hans Reingruber und Wilhelm Classens und dem Regierungsbauführer des Maschinenbaufaches Wilhelm Lippe rheide, die im Jahre 1913 die Diplomprüfung mit Auszeichnung bestanden haben, Prämien von je 900 „M zur Aus führung von Studienreisen bewilligt.
Bayern.
Seine Majestät der König hat eine, umfassende Amnestie . nach der ier nn der opferwilligen Vater⸗ landsliebe, die das gesamte Volk beweist, die Strafen für eine Reihe von Vergehen erlassen werden.
Lippe.
Eine Sonderausgabe des Amtsblattes für das Fürstentum Lippe bringt folgenden Erlaß Seiner Durchlaucht des Fürsten Leopold: ;
An Meine teuren Lipper! ⸗
In der Ferne von dem Gange der Ereignisse überrascht, bin Ich mit der Fürstin und Meinen Kindern so schnell, als die Umstände es juließen, in die Lippische Heimat zurückgeeilt, um, den Empfindungen treuer Zusammengehörigkeit folgend, in diesen schweren Zeiten der Prüfung, die Gottes unerforschlicher Ratschluß unserm teueren deutschen Vaterlande auferlegt hat, in der Mitte Meiner Landeskinder zu sein. Mit ungeahnter Schnelle ist diese Sturmeszeit über unt hereingebrochen und mit ehernem Glocken tone hat eine Stunde zu schlagen angehoben, wie sie die Weltge— schichte noch nicht gesehen hat. Wahrhaft herzbewegend wirkt dabei die edle Begeisterung und das freudige Gottvertrauen, dag in dieser ernsten Stunde durch die deutschen Gaue zieht. Deutschland hat
den Krieg wahrlich nicht gewollt. Uns wird das Schwert in die Hand gezwungen ju einem Kampfe, bei dem es sich um Sein oder Nichtsein unseres Vaterlandes handelt. Um so wuchtiger wird deshalb das Schwert zu seiner Verteidigung geführt werden. Daß auch Meine Lipper, ihrer Väter würdig, hierbei in erster Reihe stehen werden, dessen bin. Ich und sind wir alle gewiß. Jede feindliche Hinterlist und Tücke muß ierschellen an deutscher Treue und deutscher Tapferkeit. Am morgigen Tage laßt uns alle gemeinsam vor Gottes Altar treten und zu Gott beten, daß Er unsere brave, tapfere Armee schirmend geleite und Bum Siege führe.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser hat seine lebhafte Befriedigung über die von npatriotischem der dll zeugende Haltung der Presse 6c und Ungarns in der gegenwärtigen Krise wuggedrückt und den. Minister des Auswärtigen Grafen Berchtold ermächtigt, dies zur allgemeinen Kenntnis zu bringen.
n, een i Au ru ukrainische Hauptra einen
es laut Meldung des „W. T. B.“ u. a. heißt: Die Unersätilichkeit des zarischen Imperiums bedroht unser nationales Leben. Der historische Feind der Ukrainer kann es 6 ruhig mit ansehen, daß nicht die ganze Ukraine in seinem Besitz ist, daß nicht das ganze ukrainische Volk unter seiner Herrschaft stöhnt. Ein Sieg Rußlands würde das ukrainische Volk der österreichisch= ungarischen Monarchie unter dasselbe Joch jwingen, unter dem die benen, Millionen Ukrainer des Zarenreiches stöhnen. Deswegen ist unser Weg klar vorgezeichnet.
Der Aufruf erinnert an den Beschluß hervorragender Männer aller ukrainischen Parteien vom 7. Dezember 1912, daß im Falle eines bewaffneten Konflikts zwischen Hesterreich⸗ Ungarn ünd Rußland das ganze ukrainische Volk sich ungeteilt und entschlossen auf seiten der österreichisch⸗ unggrischen Monarchie gegen 2 n ö. größten Feind der Ukrainer tellen solle, und fährt dann fort:
D ruft denn ahh der jetzige Moment das ukrainische Volk auf, einmütig gegen das zarische Imperium zugunsten eines Staates ein⸗ zutreten, in dem das ukrainische Leben die Freiheit für seine Ent⸗ wicklung gefunden hat. Es ist unsere heilige Pflicht, alle unsere Kräfte auf dem Altar des Vaterlandes darzubringen. Der Sieg der österreichisch- ungarischen Monarchie wird auch unser Steg sein. Und je größer die Niederlage Rußlands sein wird, desto schneller wird die Stunde der Befreiung der Ukrainer schlagen. Alle matertlellen und moralischen Kräfte sollen aufgeboten werden, damlt der historische Feind der Ukrainer gedemütigt wird. . — Graf And rassy erklärte vorgestern in einem Interview über die durch den Kriegsausbruch geschaffene Lage und ins⸗ besondere über das Auftreten Deutschlands, durch das England gezwungen worden sei, Farbe zu bekennen, laut Meldung des „W. T. B.“ u. a.. . .
Ich kenne die Einzelheiten zu wenig, um mich eingehend äußern zu können, aber ich muß aussprechen, daß ich die höchste Verehrung und das höchste Vertrauen für die männliche Entschlossenheit und die Raschhelt hege, die der Deutsche Kaiser bewiesen hat. Die Energie seines Auftretens und die imponierende Tapferkeit bilden an und für sich schon einen entscheidenden Faktor des Erfolges. Das machtvolle Auftreten unseres hohen Verbündeten, der kein Zaudern und kein Schwanken kannte, und ebenso auch die Haltung unserer Monarchie haben alle Herzen mit Vertrauen erfüllt.
Frankreich. Die französische Regierung hat diejenigen Oesterreicher und Ungarn, die nicht mehr rechtzeitig Frankreich verlassen konnten, in den westlichen Departements unter⸗ gebracht und versprochen, für ihren Unterhalt zu sorgen.
Ruszland.
Der österreichisch⸗ungarische Botschafter Graf Szapary hat St. Petersburg am 7. August früh verlassen und sich über Tornea nach Schweden begeben. — Gestern vormittag empfing der Kaiser im Winterpalais in St. Petersburg in Gegenwart des Generalissimus Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch und sämtlicher Minister die Mitglieder der Reichsduma und des Reichsrats in feierlicher Audienz und hielt, wie „W. T. B. meldet, folgende Ansprache an sie:
In diesen bedeutungsvollen Tagen der Aufregung und Unruhe, die Rußland durchmacht, entbiete ich Euch meinen Gruß. Das Deutsche Reich und darauf auch Oesterreich Ungarn haben Rußland den Krieg erklärt. Der ungeheure Aufschwung patriotischer Gefühle, der Liebe und Treue für den Thron, der wie ein Sturmwind durch unser ganzes Land ging, ist mir wie Euch eine Bürgschaft. Ich hoffe, daß das große Rußland den Krieg, den ihm der Herr schickt, zu glücklichem Ende führen wird. Aus diesem ein⸗ mütigen Sturm von Liebe und Elfer, alles, selbst das Leben zu opfern, schöpfe ich meine Kraft, um der Zukunft mit Ruhe und Festigkeit entgegen zu sehen. Wir verteidigen nicht nur Würde und Ehre unseres Landes, sondern wir kämpfen auch für unsere slawischen Brüder, unsere Glaubensgenossen und Bluts verwandte. In diesem Augenblick sehe ich auch mit Freuden, wie die Einlgun der Slawen mit Rußland stark und unauflöslich sich vollzieht. J bin überzeugt, daß Ihr jeder an seinem Platze sein werdet, um mir die Prüfung ertragen zu helfen, und daß alle, bei mir selbst ange⸗ fangen, ihre Pflicht tun werden. Der Gott des russischen Landes ist groß!
Ein Hurra beantwortete die Rede des Kaisers.
— In der vorgestrigen Sitzung der Reichsduma führte der Minister des Aeußern Sa sonow, nachdem er festgestellt hatte, daß Rußland die kecke Herausforderung angenommen . laut Bericht des W. T. B.“ aus: .
Nach den aufrichtigen Bemühungen Rußlands, den Frieden zu erhalten, werde es den Feinden nicht gelingen, die BPerantwortung für den gegenwärtigen Weltbrand auf Rußland abzuwäljen. Es sei nicht Rußlands Diplomatie, die den Frieden Europas bedroht habe. Dennoch hätte die friedliche Machtstellung Rußlands leine Feinde und ganz besonders Oesterreich / Ungarn erbittert, dieses Desterreich⸗Ungarn, das unablässig Rußlands geschichtliche Stellung am Balkan zu erschüttern suchte. Oesterreich Ungarn sei es, das den inneren Krieg der Slawen heraufbeschworen habe, eine Bewegung, die, Gott sei ö dennoch das Werk der Einigung der Slawen nicht hindern werde. an kenne den Vorwand zum gegenwärtigen Kriege. Zerrissen von inneren Wirren, habe Oesterrelch, Ungarn beschlossen, aus ihnen heraus- zukommen durch einen Schlag, der Rußland erniedrigen und Serbien zu seinem Vasallen machen sollte. ußland habe Serbien seinen f nicht verweigern können. Weder Rußland noch Frankreich noch England hätten das zulassen können. Dennoch hätten Rußland und seine Verbündeten große Anstrengungen gemacht, um den Frieden zu erhalten; die Feinde Rußlands täuschten sich, wenn sie diese Friedensarbeit für ein Zeichen von Schwäche nähmen. Selbst nach der Hrrausforderung habe Rußland die Versuche, den Frieden zu retten, nicht aufgegeben, indem es seine Bemühungen in dieser Richtung und die seiner Freunde ehrlich bis zu Ende durchgeführt hätte,. Als Rußland mit Rücksicht auf die österreichische Mobilisierung eine ähnliche Maßnahme getroffen hätte, habe der Kaiser von Rußland mit seinem Kalserlichen Worte dem Kaiser Wilhelm versichert, daß Rußland keine Gewalt anwenden werde, solange die Hoffnung bestehe, den Konflikt auf freundschaft⸗ liche Welse beizulegen. Die Stimme sei nicht gehört worden, und Deutschland habe an Rußland den 5 erklärt. Frankreich habe sodann diesen Krieg begonnen infolge der Verletzung von Neutralitãts· verträgen, die es . unterzeichnet habe. In dem 6 en Kriege kämpfe Rußland für sein Land und für seine Großmacht⸗ stellung. Rußland und seine Verbündeten könnten nicht zugeben, daß Guropa von Deutschland und seinen Verbündeten beherrscht werde.
— Ein Kaiserlicher Ukas ordnet die Schließung der Session der . an. Ihre Wiedereinberufung soll längstens bis 1. Februar an, ö ;
— Die finnische Hafensta angoe ist von den Russ . ,. 9 die „Nationaltidende“ berichtet, versenkten die Russen einen großen Dampfer am ern nnn und ebenso alle Hafenkräne, sprengten die Eisenbahnwerkstätten und die Hafenmole in die Luft, steckten dreißig Magazine in Brand, zerstörten die Eisenbahnlinien und sperrten die Einfahrt nach St. Petersburg durch Minen. Die Einfahrt wird durch
Torpedobootsflottillen bewacht.
gebrochen ist,
m,, . , 6 . ö. amation e . . en während dieses Kriegszustandes jeder für sein Teil bis zur äußersten Grenze Neutralität z beobachten. Ferner hab die beiden Regierungen verbindliche Zusicherungen ausgetauscht, um zu verhindern, daß der in Europa herrschende Kriegs⸗ zustand zu feindlichen Maßnahmen einer der beiden Mächte gegen die andere führen könnte. . ö Der Führer der Liberalen und frühere Ministerpräsident Staaff hat dem Ministerium mitgeteilt, daß die liberale Partei ihre Opposition gegen den Regierungsvorschlag, be⸗ treffend die Verteidigungsfrage, angesichts der gegen⸗ wärtigen ernsten internationalen Lage aufgebe.
Türkei. 66. Die Regierung gibt amtlich bekannt, daß England die dort im gabe rn ginn der Türkei gehörigen G roß l inien⸗ schiffe „Sultan Osman“ und „Reschadieh“ sowie zwei für Chile im Bau begriffene, von der Türkei angekaufte Zerstörer von 1850 Tonnen in die englische Flotte eingereiht hat. Die neuen Namen der Linienschiffe sind „Azincourt“ und. „Erin“. Die Handlungsweise Englands erregt in der Türkei lebhaftes Erstaunen und Einspruch von
Seiten. . Serbien.
Der deutsche Gesandte ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern a bgereist, nachdem er den Schutz der deutschen Interessen den Vereinigten Staaten von Amerika anvertraut
atte. h Montenegro.
Die Note der montenegrinischen Regierung, in der der Beginn des Kriegszustandes zwischen Oesterreich⸗ Üngarn und Montenegro mitgeteilt wird, lautet einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge dahin, daß Montenegro sich genötigt sehe, zur Verteidigung der serbischen Sache die Waffen zu ergreifen. Zugleich wurde die Mission des österreichisch⸗ ungarischen Gesandten in Cetinje als beendet erklärt. Der deutsche Geschäftsträger hat den Schutz der österreich⸗ ungarischen Staatsangehörigen in Montenegro übernommen. . Albanien.
Infolge der kriegerischen Ereignisse hat sich die nord⸗ albanische Grenzkommission vor einigen Tagen auf⸗ gelöst und nach Skutari begeben.
Asien.
Mit Rücksicht auf das englisch⸗japanische Bündnis . Japan keine Neutralitätserklärung erlassen. Wie „W. T. B.“ meldet, wird seine Haltung von den Ereignissen auf den Meeren des fernen Ostens abhängen.
Afrika.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist in Aegypten der Kriegszustand erklärt worden.
Kriegsnachrichten.
Westlicher Kriegsschauplatz.
Berlin, 8. August. (W. T. B.) Ziemlich sicheren Ge⸗ rüchten zufolge ist der von der Kaiserlichen starine übernommene Bäderdampfer „Königin Luise“ beim Legen von Minen vor dem Kriegshafen an der Themsemündung von einer englischen Torpedo bootsflottille unter Führung des kleinen Kreuzers „Amphion“ ange⸗ griffen und zum Sinken gebracht worden. Der „Amphion“ selbst ist auf eine von der „Königin Luise“ geworfene Mine gelaufen und gesun ken. Von der englischen Besatzung sind dem Vernehmen nach 130 Mann ertrunken, 150 gerettet. Von der 6 Offiziere und 114 Mann zählenden Besatzung des Dampfers „Königin Luise“ ist ebenfalls ein Teil gerettet.
Berlin, 8. August. (W. T. B.) Die von den Käm fen um Lüttich vorliegenden Meldungen ö erkennen, daß die Landeseinwohner sich am Kampfe beteiligt haben. Die Truppen sind aus dem Hinterhalt und Aerzte bei Aus⸗ übung ihrer Tätigkeit beschossen worden, gegen Verwundete wurden von der Bevölkerung Grausam keiten verübt. Ebenso liegen Meldungen vor, daß die französische Grenz⸗ bevölkerung gegenüber Metz aus dem Hinterhalt deutsche Streiftrupps abgeschossen hat. Es kann sein, daß diese Vorfälle durch, die Zusammensetzung der Bevölkerung in jenen Industriebezirken hervorgerufen wurden. Es kann aber auch sein, daß der Frank⸗ tireurkrieg in Frankreich und Belgien vorbereitet ist und gegen unsere Truppen angewendet werden soll. Sollte letzteres zutreffen und durch Wiederholung solcher Vorfälle erwiesen werden, so haben unsere Gegner es sich selbst zuzuschreiben, wenn der Krieg mit unerbittlicher Strenge auch gegen die schuldige e,. geführt wird. Man wird es den deutschen Truppen, die gewohnt sind, Disziplin zu halten und den Krieg nur gegen die bewaffnete Macht des feindlichen Staates zu führen, nicht verdenken können, wenn sie in gerechter Selbstverteidigung keinen Pardon geben. Die Hoffnung, durch die Entfesselung der Leidenschaften des Volkes auf den Krieg einzuwirken, wird an der unerschütterlichen Energie unserer
ührer und Truppen zuschanden werden. Vor dem neutralen . sei aber schon zu Beginn des Krieges festgestellt, daß es nicht die deutschen Truppen waren, die eine solche Form des Kampfes hervorriefen.
Berlin, 9. Augufst. (W. T. B.) Lüttich i ft fest in unserer Hand. Die Verluste des Feindes waren groß. Unsere Verluste werden sofort mitgeteilt werden, sobald sie zuverlässig bekannt sind. Der Ab⸗ transport von drei- bis viertausend kriegsgefangenen Belgiern nach Deutschland hat bereits be onnen. Nach den vorliegenden Nachrichten hatten wir in Lüttich ein Biertel der gesamten belgischen Armee gegen uns.
Berlin, 8. August. (W. T. B.) Die deutschen e ,,, f. . lad von feindlichen
Kräften, die aus der Richtung Belfort vorgehen, an gegriffen